„Gott hilft“: Wie kann ich dankbar sein?

Einheit | Bibelarbeit
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„Gott hilft“: Wie kann ich dankbar sein?

Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Kinder (3-7 Jahre), Kinder (7-11 Jahre), Kinder/ Pre-Teens (10-13 Jahre)
Einsatzgebiete: Freizeiten, Gruppenstunde
Verband: EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
Redaktion: Jungscharleiter
Zeitbedarf: 45-60 Min. (Vorbereitung: 10-25 Min.)
Bibelstelle: 1. Samuel 3,19-21 anzeigen
Bibelstelle
1. Samuel 3,19-3,21

19Samuel aber wuchs heran, und der Herr war mit ihm und ließ keines von allen seinen Worten zur Erde fallen. 20Und ganz Israel von Dan bis Beerscheba erkannte, dass Samuel damit betraut war, Prophet des Herrn zu sein. 21Und der Herr erschien weiterhin zu Silo, denn der Herr offenbarte sich Samuel zu Silo durch das Wort des Herrn.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Benötigtes Material: Augenbinde(n)
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Zielgedanke:

Ich habe mich in der Not ganz auf dich verlassen und du hast geholfen – danke Gott!

Vorüberlegungen für Mitarbeitende:

Das Problem der Geschichte ist sicherlich, dass ein gewonnener Krieg der Grund der Dankbarkeit ist. Das schafft in uns ein mulmiges Gefühl. Es ist nicht so einfach, den Kindern darzustellen, dass unser Gott im Alten Testament eben auch ein kriegerischer Gott war.

Daher sollten wir versuchen, den Aspekt darauf zu lenken, dass es für uns hier und heute gut ist, mit Gott zu leben. Und zwar nicht nur in schwierigen Zeiten, sondern in jeder Lebenslage. Durch ein Leben mit Gott bekomme ich in meinem Alltag ein Bewusstsein für die Situationen, in denen ich ihm dankbar sein kann.

Erlebniswelt der Kinder:

Kinder wissen, dass sie nicht alles alleine schaffen müssen und können. Sie brauchen Erwachsene, die ihnen bei bestimmten Dingen helfen, weil sie z. B. schlicht noch nicht groß oder stark genug sind. Daher ist es für sie einfach zu verstehen, dass man auf andere angewiesen ist. Es ist für Kinder auch eher normal, Gott im Gebet um Hilfe zu bitten und zu glauben, dass dann auch etwas passiert. An dieser Stelle besteht die Herausforderung eher darin, den Kindern zu erklären, warum nicht immer alle Gebete erhört werden.

Was den Dank anbelangt hängt sicherlich vieles von der Erziehung der Kinder ab. Sind es Kinder von Zuhause aus gewohnt, dass man sich bedankt und damit Respekt gegenüber dem Anderen zeigt oder nicht? Das ist sehr unterschiedlich, sollte aber in der Arbeit mit Kindern für uns selbstverständlich sein. Auf der anderen Seite vergessen Kinder in ihrer Begeisterung oder im Spieltrieb auch mal das „Danke sagen“, ohne es böse zu meinen. Hier müssen wir sicherlich nachsichtig sein und sie auf liebevolle Weise daran erinnern.

Einstieg:

Dem Anderen vertrauen: Die Kinder gehen immer zu zweit zusammen, am Besten mit jemandem, den sie bereits kennen. Ziel ist es nun, an einen bestimmten Ort im Haus oder auf dem Freizeitgelände zu gehen. Dort bekommen sie eine Belohnung, z. B. etwas Süßes oder Obst. Wichtig: es muss etwas Gutes sein.

Das Problem für die Kinder dabei ist, dass eines der Kinder die Augen verbunden hat und sich vom anderen Kind führen lassen muss. Zusatzidee: Man kann z. B. einen Parcours oder etwas Erschwerendes dazu machen. Wenn die Kinder am Ziel angekommen sind, passiert folgendes: Das Kind mit den verbundenen Augen gibt die Belohnung an seinen Spielpartner, der es geführt hat und bedankt sich dabei. Das „blinde“ Kind bekommt zunächst nichts. Nun tauschen die Beiden und das Gleiche wiederholt sich. Wieder mit dem Ende, dass der Geführte die Belohnung dem gibt, der ihn geleitet hat und sich bedankt. So haben beide das Gleiche erhalten. Und die Kinder haben hinsichtlich der Geschichte erfahren, dass sie sich ganz auf andere verlassen können und sich für die Hilfe bedanken.

Erzählung:

Ich, Samuel, stehe hier an einem Ort namens Mizpa. Gerade habe ich unserem Gott ein Lamm geopfert, damit er weiß, dass wir es ernst meinen und unsere Schuld bereuen. Die riesige Menge von Leuten vor mir ist beeindruckend. Das Volk Israel hat sich endlich wieder zu seinem Gott gewandt und steht nun wieder zusammen. Die anderen fremden Götter, die sie in den letzten Jahren angebetet hatten, wurden weggetan. Sie hatten gemerkt, dass diese ihnen nicht helfen können. Das kann nur unser Gott JAHWE! Er ist der einzige Gott!

Neben mir steht eine Truhe, wir nennen sie Bundeslade. Sie ist sehr wichtig für uns, vor allem für das, was wir nun vorhaben. Doch lasst mich kurz erzählen, was damals vor 20 Jahren passiert ist und was es mit der Bundeslade auf sich hat …

Damals war ich noch jung. Zwar kein Kind mehr, aber erwachsen war ich auch noch nicht. Und trotzdem sprach Gott weiterhin zu mir. Die Leute in Israel merkten, dass ich ein Prophet war, also, dass Gott direkt durch mich zu ihnen sprach. Und ich spürte, dass die Verantwortung, Gottes Wort weiterzusagen, schwer auf meinen Schultern lastete. Klar war ich auch immer ein bisschen stolz, wenn ich den Leuten in Israel erzählen durfte, was Gott zu mir gesagt hatte. Wenn Gott einen Menschen für so eine wichtige Aufgabe auserwählt, ist das schon toll! Aber es ist eben auch eine schwierige und wichtige Aufgabe.

Vor allem dann, wenn man den Menschen auch negative Dinge sagen muss, wie damals Eli, der aufgrund der Schuld seiner Söhne bestraft werden sollte. Und so kam es dann leider auch. Wenn ich heute daran zurückdenke, werde ich immer noch traurig. Die Philister, unser Nachbarvolk, führten einen Krieg gegen uns. Es war ein starkes Volk, mit erfahrenen Kriegern und guten Waffen und wir Israeliten stellten uns ihnen entgegen. Wir waren lange nicht so gut ausgerüstet. So verloren wir zu Beginn die erste Schlacht deutlich.

Erst nach dieser Niederlage fragten die Priester, warum Gott nicht seinem Volk, also uns, den Sieg geschenkt hat. Das war typisch: Erst in der Not rief das Volk Israel zu Gott und machten ihn für die verlorene Schlacht verantwortlich.

Sie beschlossen, die Bundeslade aus dem Ort Silo zum Ort des Kampfes zu holen. In der Bundeslade (eine Truhe) liegen die 10 Gebote, die Gott durch Mose unserem Volk gegeben hat. Damit wissen wir, wie wir mit Gott und den Menschen umgehen sollen.

Die Bundeslade war seit jeher für mein Volk das sichtbare Zeichen, dass Gott mitten unter uns ist. Sie ist wie eine Art „tragbare Kirche“. Mein Volk hoffte nun, wenn die Bundeslade, also Gott, sichtbar unter ihnen wäre, würden sie die nächste Schlacht gewinnen.

Doch es kam anders. Ich weiß nicht warum. Vielleicht wollte Gott den Israeliten zeigen, dass er nicht immer nur der Helfer in der Not ist, sondern, dass er immer bei uns sein will, immer mit uns leben will. In guten wie in schlechten Zeiten.

Wie gesagt, ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass wir auch die zweite Schlacht verloren. Und in dieser Schlacht erfüllte sich das Wort Gottes, denn beide Söhne Elis starben dabei. Als man Eli die Nachricht überbrachte, fiel er vom Stuhl und war ebenfalls tot. Die Bundeslade hingegen wurde zu den Philistern gebracht, weg von unserem Volk. Das war sehr schlimm für uns.

Doch die Philister wurden nicht glücklich mit der Bundeslade. Egal, wo sie sich in ihrem Land befand, brachte sie den Philistern Unglück. Daher schickten sie uns die Bundeslade schon bald wieder zurück.

Und hier in Mizpa steht sie nun neben mir und vor mir jubelt die Menge der Israeliten. Die Philister haben uns heute erneut angegriffen und wieder sah es so aus, als wären sie stärker wie wir. Wieder hatten wir Angst, doch etwas war dieses Mal anders.

Ich sagte bereits: mein Volk hatte erkannt, dass es nur einen Gott gibt, dass alle anderen Götter nichts taugen und nicht helfen können. Daher rief ich ihnen zu, dass sie in dieser Schlacht nicht auf sich selber, sondern auf Gott vertrauen sollten und das taten sie dann auch.

Als Zeichen dieses Vertrauens stand die Bundeslade. Wir haben sie nicht erst geholt, als der Kampf schon im Gang war, sondern sie war von Anfang an da. Gott war von Anfang an mitten unter uns, auf ihn hofften wir. Und so haben wir gegen die viel stärkeren Philister gewonnen.

Ich strahle über das ganze Gesicht. Nicht, weil wir einen Krieg gewonnen haben. Ein Krieg ist nie etwas Gutes oder Schönes. Krieg ist immer furchtbar. Ich strahle, weil unser Volk Israel wieder an seinen Gott glaubt. Und ich bin dankbar, dass Gott uns geholfen hat. Er ist unter uns und lässt uns nicht allein.

Als Erinnerung an den Sieg und als Zeichen des Dankes gegenüber Gott lasse ich nun ein Symbol hier in Mizpa errichten. Es handelt sich dabei um einen großen Stein und ich nenne ihn „Eben Ezer“, das heißt: Stein der Hilfe. Denn Gott hat uns geholfen, danke!

Andachtsimpuls:

Man kann hier den Einstieg wieder aufgreifen: Wenn mir jemand geholfen hat, ist es nur richtig, sich bei der Person zu bedanken. Damit zeige ich auch, dass ich mich über die Hilfe des anderen freue. Und es ist ein Zeichen, dass ich die Person und was sie getan hat respektiere.

Bildet hier Gruppen mit max. 8-10 Personen, in denen die Kinder, wenn sie möchten, Erlebnisse erzählen, wo ein Mensch oder Gott ihnen geholfen hat. Vielleicht haben die Kinder selbst schon mal jemand geholfen?

In einer ersten Fragerunde könnte die Hilfe an sich angesprochen werden: Wie war das, als dir jemand geholfen hat? War das gut? Warst du erleichtert? Hast du dich gefreut?

In einer zweiten Fragerunde dann die Dankbarkeit: Wenn man Hilfe bekommen hat, freut man sich, man ist dankbar. Hast du dich dann auch bedankt? Haben sich andere, z. B. deine Eltern schon mal bei dir bedankt? Wie hat das ausgesehen, gab es ein Geschenk oder sonst etwas?

Räumt hier den Kindern ruhig etwas Zeit ein. Aber achtet darauf, dass Einzelne nicht ausschweifend erzählen. Vermutlich werden viele den Dank in Verbindung mit einem Geschenk erlebt haben. Das muss nicht immer so sein, aber oft. Hier kann man nun anknüpfen.

Ein Geschenk ist so etwas wie der Stein, den Samuel errichten ließ. Gott hat dem Volk Israel geholfen, weil sie ihm vertraut haben. In der Freude darüber haben sie aus Dankbarkeit für Gott ein Steindenkmal errichtet. Es sollte sie immer daran erinnern, wie toll Gott ist.

Gott freut sich, wenn wir ihm im Gebet danke sagen. Zum Beispiel: Wenn wir ihm in einer Situation vertraut haben und es gut ausging. Oder: Wenn in unserem Alltag etwas gut war und wir uns freuen.

Am besten können wir Gott danken, indem wir selber anderen helfen, wenn sie uns brauchen. Hier freut sich Gott riesig, denn dann haben wir verstanden, was Gott möchte: Dass wir uns untereinander helfen und respektieren.

Lieder:

Jesus, hey, hey, Einfach Spitze Nr. 6

Felsenfest und stark, Einfach Spitze Nr. 12

Vater, ich danke dir, Einfach Spitze Nr. 120

Spiele und Aktionen:

Vertrauensspiele – hier wird aufgezeigt, wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu unterstützen.

Spiel: Hund und Katze

Hierbei ist ein Kind die Katze, das Andere der Hund. Beide Kinder bekommen die Augen verbunden. Der Hund und die Katze haben jeweils einen Freund als Helfer. Ziel: Die Katze möchte rechtzeitig ihr Versteck finden, bevor der Hund sie schnappt. Das Spielfeld ist abgesteckt. Je nach Alter der Kinder dürfen die Freunde reden oder nicht. Beim Reden dürfen sie Anweisungen geben wie links, rechts, geradeaus usw. Ältere Kinder dürfen die Anweisungen nur ohne Reden geben, also per Hände klatschen, Bellen, Miauen usw. Die Anweisungen werden vorher vereinbart.

Aktion: Danke-Post

Je nach Alter der Kinder malen oder schreiben sie für jemanden eine Danke-Post, die dann verpackt wird. Zum Beispiel ein Brief, eine Karte oder ein Bild für eine Person, die ihnen geholfen hat oder für die sie dankbar sind. Die Post versenden oder überreichen die Kinder persönlich.

Die Kinder können auch eine Danke-Post an Gott schreiben, die bei sich aufbewahrt und nicht versendet wird.

Aktion: Wo kann ich helfen

Die Kinder überlegen gemeinsam, welche Personen in der Gemeinde oder im Umfeld der Freizeit, Hilfe brauchen könnten und machen dann einen Plan. Zum Beispiel, wenn das Freizeitgelände in der Nähe eines Bauernhofes liegt, helfen die Kinder, gemeinsam mit den Mitarbeitenden, beim Misten, oder sie backen einen Kuchen oder sammeln etwas ein … je nachdem, welche Hilfe der Bauer gebrauchen kann.

Oder in der Gemeinde treffen sich ein paar Kinder mit Mitarbeitenden und mähen bei einer älteren Frau den Rasen, gehen für sie einkaufen usw. Die Mitarbeitenden sollten im Vorfeld Vorschläge parat haben.

Wichtig: die Planung sollte konkret sein, für die Kinder machbar und möglichst zeitnah umgesetzt werden.

Es wäre toll, wenn eine Hilfsaktion stattfinden könnte, weil sie ganz praktisch die Geschichte erlebbar macht.

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