Immer schön salzig bleiben – Vom Salz-Sein in der Bibel

Einheit | Andacht
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Immer schön salzig bleiben – Vom Salz-Sein in der Bibel

Enthalten in:
Materialart: Andacht
Zielgruppen: Jugendliche, Junge Erwachsene, Mitarbeitende
Einsatzgebiete: Gruppenstunde, Predigtvorbereitung, virtuell / digital
Kategorie: ejw
Verband: EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
Redaktion: Jugonet
Zeitbedarf: 10-44 Min. (Vorbereitung: 10-20 Min.)
Benötigtes Material: 1 Salz (optional)
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„Ihr seid ein hoffnungsloser Haufen“, sagt der verzweifelte Mathelehrer zur unverständigen Klasse. „Ihr seid die Besten!“, ruft die begeisterte Freundin, als sie zum Geburtstag von ihrer Clique den heiß ersehnten Bungee-Sprung bekommt.

Kennst du auch solche „Ihr seid…“-Sätze? Spannend, was andere damit über uns aussagen. In Matthäus 5,13 sagt Jesus zu den Menschen, die ihm nachfolgen, einen spannenden „Ihr seid“-Satz. Er sagt:

„Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen?“

Ihr seid das Salz? Was soll das denn bedeuten? In Auslegungen zu diesem Vers heißt es meistens: Salz war im alten Israel wichtig, um Lebensmittel in dem heißen Klima vor dem Verderben zu schützen. Es dient somit der Konservierung. Bedeutet dieser Vers also, dass Christinnen und Christen nur als „Konserven“ gut sind? Also dafür, Traditionen zu erhalten?

Ich glaube nicht! In der Bibel habe ich verschiedene Aspekte zum Salz entdeckt. Im Folgenden stelle ich immer beispielhaft einen Bibelvers vor und erläutere meine Gedanken zum Thema. Ich schließe dann jeweils mit einer Frage, an der ihr weiterdenken könnt.

1. Aspekt: Salz spielt eine Rolle in der Beziehung zu Gott

Alle deine Speisopfer sollst du salzen, und dein Speisopfer soll niemals ohne Salz des Bundes deines Gottes sein; bei allen deinen Opfern sollst du Salz darbringen. 3. Mose 2,13

Auf das Thema „Tieropfer“ will ich hier gar nicht eingehen – wichtig ist an dieser Bibelstelle, dass dazu aufgefordert wird, immer auch Salz zu opfern.

Warum? Das von Menschen gewonnene Salz, das für Lebensmittel verwendet wurde, war damals ein wertvolles Gut. Es wurde verwendet, um einen Vertrag zwischen zwei Parteien zu besiegeln. Weil Salz sehr lange haltbar ist drückte man damit aus: unser Bund ist dauerhaft und unvergänglich. Mit dem Salz-Opfern wurde also auch immer wieder an einen besonderen Bund erinnert: den von Gott mit seinem Volk Israel. In diesem Bund hatte Gott fest versprochen dass er, egal was kommt, an der Beziehung zu uns festhalten möchte. 

Wenn Jesus sagt: „Ihr seid das Salz der Erde“, dann schwingt damit auch dieser Hintergrund vom Speiseopfer-Salz mit: „Ihr seid wertvoll. Und ihr könnt andere immer wieder darauf aufmerksam machen, dass Gott in Beziehung mit ihnen leben möchte.“ Durch das, was wir tun und sagen und durch die Prioritäten, die wir setzen, können wir andere auf Jesus hinweisen.

Frage zum Weiterdenken: Wem könntest du konkret helfen, Gott kennenzulernen oder ihn besser zu verstehen? Wen könntest du ermutigen?

2. Aspekt: Salz ist ein Symbol der Reinigung und Heilung

Direkt, nachdem Elisa den „Prophetenjob“ von Elia übernommen hat, wird er mit einem Problem konfrontiert. In der Stadt, in der er sich aufhält, ist das Trinkwasser schlecht geworden. Eine echte Katastrophe! Elisa sagt daraufhin: Bringt mir her eine neue Schale und tut Salz hinein! Und sie brachten’s ihm. Da ging er hinaus zu der Wasserquelle und warf das Salz hinein und sprach: So spricht der HERR: Ich habe dies Wasser gesund gemacht; es soll hinfort weder Tod noch Unfruchtbarkeit von ihm kommen. So wurde das Wasser gesund bis auf diesen Tag nach dem Wort Elisas, das er sprach.“ 2. Könige 2,20-22

Das Salz ist in dieser Geschichte das Zeichen dafür, dass etwas gesund und rein wird. Wie cool wäre es, wenn wir Christinnen und Christen dafür bekannt wären: Da, wo wir sind, werden Menschen gesund, innerlich und äußerlich. Sie werden erfrischt, erneuert und gestärkt.

Frage zum Weiterdenken: Kennst du jemanden, der so eine Wirkung auf dich hat? Welche Eigenschaft dieser Person fällt dir besonders auf?

3. Aspekt: Salz ist ein Zeichen des Gerichts

Abimelech war ein ziemlich brutaler und unrühmlicher König im alten Israel. Von ihm heißt es unter anderem: So kämpfte Abimelech gegen die Stadt den ganzen Tag und eroberte sie und tötete das Volk, das darin war, und zerstörte die Stadt und streute Salz darauf.“ Richter 9,45

Salzwüsten sind ein Bild der Öde und Unfruchtbarkeit. Wenn Salz bewusst auf eine zerstörte Stadt gestreut wurde zeigte man damit also: „Hier wächst nichts mehr! Hier ist auf lange Zeit gutes Leben nicht möglich.“  Wenn man vorsichtig versucht, das auf uns zu übertragen, könnte man vielleicht sagen: Wenn wir Salz sind gehört es auch manchmal dazu, Unangenehmes anzusprechen und auf Missstände hin zu weisen. „So, wie es ist, kann es nicht weitergehen! Das, was hier passiert, zerstört Lebensmöglichkeiten.“ Das kann im privaten Bereich sein, aber zum Beispiel auch auf politischer Ebene. „Salz sein“ heißt in dem Fall auch, unbequem zu sein – aber immer mit dem Ziel, andere zum Umdenken und zur Veränderung einzuladen.  

Frage zum Weiterdenken: Wo wären vielleicht mal klare Worte angebracht, um eine Veränderung anzustoßen? Wie gehst du selbst generell mit Kritik oder kritischem Feedback um – sowohl was das „Geben“ angeht als auch was das „Nehmen“ angeht?

4. Aspekt: Salz braucht man, damit’s schmeckt!

Isst man denn Fades, ohne es zu salzen, oder hat Eiweiß Wohlgeschmack? Meine Seele sträubt sich, es anzurühren; es ist, als wäre mein Brot unrein. Hiob 6,6.7

Salz braucht man einfach, damit’s gut schmeckt! Ein fades Essen salzen wir ganz automatisch nach. Ohne Salz würde es nicht nur langweilig schmecken, sondern wäre auf Dauer sogar richtig ungesund. Denn Salz enthält das für uns lebensnotwendige Jod (in Israel das Meersalz, bei uns jodiertes Speisesalz). Salz ist wichtig – und das gilt auch für dich. Es ist nicht egal, ob du da bist oder nicht. Du machst einen Unterschied in dieser Welt. Du bist wertvoll. Ohne dich wäre alles fade!

Und: du bist nicht allein unterwegs. Ich glaube, dass Jesus ganz bewusst nicht sagt: „Du bist das Salz“ sondern „Ihr seid das Salz“. Denn du bist in eine Gemeinschaft mit anderen gestellt. Du hast Menschen an deiner Seite, die dich unterstützen. Gemeinsam könnt ihr Gottes Liebe weitergeben in Wort und Tat und euch gegenseitig ermutigen und stärken.

Frage zum Weiterdenken: Wie geht’s dir nach allem, was du gehört hast, damit „Salz zu sein“? Denke an Menschen und Situationen, die dich beschäftigen. Wie kannst du ganz konkret „Salz sein“ und zu zu positiver Veränderung beitragen?

In Lukas 14,34 steht: Das Salz ist etwas Gutes; wenn aber das Salz nicht mehr salzt, womit soll man würzen?“ Salz ist gut. Es wird gebraucht – und die Welt braucht Menschen, die „Salz“ sind. Ihr SEID das Salz, sagt Jesus. Es sagt nicht: strengt euch an, das Salz zu sein.

Wenn du in der Verbindung mit Jesus lebst wird dein Leben ganz automatisch „salzig sein“. Darum: Geh würzig in die nächsten Tage! J

Methodische Hinweise:

  • eindrücklicher wird das Thema, wenn ihr zu Beginn oder als Abschluss alle etwas Salz -pur- versuchen lasst. Schon eine kleine Prise schmeckt extrem stark – das ist also eine große Wirkung, die uns da zugesprochen wird! (vergesst nicht, Wasser zum Nachspülen bereit zu stellen)
  • als Erinnerung ans „Salz-Sein“ könnt ihr jedem auch einen (großen) Salzkristall schenken. Die kann man online bestellen und sie sehen richtig schön aus.
  • Mit den weiterführenden Fragen am Ende jedes Abschnitts könnt ihr unterschiedlich umgehen. Entweder ihr gebt nur kurz Zeit zum Selber-Nachdenken oder ihr sammelt und diskutiert in der Gruppe. Je nachdem braucht ihr mehr oder weniger Zeit für die Andacht. Wenn ihr euch online trefft könnt ihr die Gedanken der Teilnehmenden auch auf ein padlet oder ein geteiltes word-Dokument notieren lassen, dann hat es mehr den Charakter einer Schreibdiskussion, bleibt anonym und könnte schüchternen Gruppen helfen, sich zu äußern.
  • Autor / Autorin: Stefanie Weinmann
  • © EJW - Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
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