…wenn Himmel und Erde eins sind…

Einheit | Bibelarbeit
Einheit | Bibelarbeit

…wenn Himmel und Erde eins sind…

Materialart: Bibelarbeit
Zielgruppen: Jugendliche (15-19 Jahre), Konfis, Teens (12-16 Jahre)
Einsatzgebiete: Freizeiten, Gruppenstunde
Verband: Deutscher EC-Verband
Redaktion: TEC:
Zeitbedarf: 30-60 Min. (Vorbereitung: 30-90 Min.)
Bibelstelle: 1. Mose 3,14-19 anzeigen
Bibelstelle
1. Mose 3,14-3,19

14Da sprach Gott der Herr zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verflucht vor allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Staub fressen dein Leben lang. 15Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.

16Und zur Frau sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein.

17Und zum Mann sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deiner Frau und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen –, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. 18Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. 19Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde wirst, davon du genommen bist. Denn Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Benötigte Materialien: Bibel, Gewebeklebeband ((Gaffa)), Zeitung
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1.     Vorbemerkungen

Himmel und Erde gehören untrennbar zusammen. Im Urzustand gehörten sie auch zusammen. Doch durch den Sündenfall wurde diese Verbindung gelöst. Himmel und Erde waren keine Einheit mehr. In dieser Zeit leben wir, und wir spüren die Auswirkungen dieser Trennung an allen Ecken und Enden. Wer momentan Nachrichten verfolgt, dem könnte angst und bange werden. Angefangen von den Bränden in Australien, die seit Monaten lodern, weiter über die Spannungen im Iran, und in Deutschland treibt Egoismus und Machtstreben die Gesellschaft weiter auseinander. Aber auch im kleinen Kontext können wir diese Trennung feststellen, Krankheit, Hass, Angst, Schmerz und Tod begegnen uns regelmäßig. Doch es gibt Hoffnung. Denn Gott wird eine neue Welt schaffen. Eine Welt, in der diese Bedrohungen des Lebens keine Rolle mehr spielen werden. Mit der Auferstehung Jesu hat diese Neuschöpfung ihren Anfang gefunden, und Gott ermöglicht uns immer wieder einen Vorgeschmack auf diese neue Welt, bis er seine neue Schöpfung vollenden wird.

2.     Zielgedanke

Wir leben in einer gefallenen Schöpfung, doch Gott hat uns die neue Schöpfung verheißen. Bis dahin dürfen wir immer wieder einen Vorgeschmack auf diese neue Schöpfung erhaschen.

3.     Einführung

Die Schöpfung:

Als Gott die Welt geschaffen hat, hat er Himmel und Erde als Einheit geschaffen. Wobei Himmel und Erde an dieser Stelle in erster Linie den Ort Gottes und den Ort, an dem Menschen leben, meint. Ursprünglich wohnten Gott und Menschen in Einklang zusammen (Gen 2). Im Garten Eden konnten die Menschen ihrer Berufung sorgenfrei nachkommen, denn sie wussten, dass Gott sich um ihre Bedürfnisse kümmern wird. In der Gegenwart Gottes mussten sie sich keine Sorgen machen darüber, was sie essen sollen, was sie trinken sollen, sie mussten sich keine Gedanken machen, ob sie dazugehören oder nicht. Darum war z.B. Egoismus auch kein Thema. Im Garten Eden ist der Mensch nackt. Sie sind nicht nur im körperlichen Sinn nackt, sondern auch vollkommen ehrlich voreinander. Scham spielt für sie keine Rolle, denn sie wissen, dass sie unbedingt angenommen sind. Denn Gottes Gegenwart ist die Gegenwart der Liebe, und damit auch die die Gegenwart von Wertschätzung, Annahme und Respekt. Sie leben sozusagen im Paradies. Gott und Mensch lebten in Harmonie zusammen.

Der Fall:

Der Mensch allerdings hat diese Harmonie zerstört, indem er von der Frucht des Bösen gekostet hat. Dieser sogenannte Sündenfall trieb einen Keil zwischen Menschen und Gott. Der Mensch musste die Gegenwart Gottes verlassen, und von dem Moment an allein im Leben zurechtkommen. Er musste hart arbeiten, um seine Existenz zu sichern und um sein Überleben kämpfen. Schmerz und Leid waren von da an die Konsequenz dieser Trennung. (Gen 3) Himmel und Erde waren nicht mehr vereint, sondern wurden getrennt.

Genesis 3,14-19:

Die Konsequenzen des Handelns der Menschen sind …

  • … die Feindschaft zwischen Menschen und Schöpfung: Als Himmel und Erde vereint waren, lebten Menschen und Tiere in Harmonie zusammen. Doch diese Harmonie wurde mit der Trennung von Himmel und Erde zerstört. Seitdem ist die Schöpfung nicht nur unser Lebensraum, sondern sie ist genauso auch eine Gefahr für unser Leben. Auch wenn in unserer Zivilisation kaum noch wilde Tiere unser Leben bedrohen, so ist es doch das Klima, dass den Fortbestand der Menschheit bedroht.
  • … der Mühsal der Geburt/Arbeit: Geburt und Arbeit sind an sich schöne Ereignisse. Bei einer Geburt entsteht neues Leben, und die Arbeit kann genauso Dinge erschaffen. Beides kann Erfüllung bringen, und beides geschieht aber genauso auch unter Mühen.  
  • … die Suche nach Sinn: Im Text verlangt es der Frau nach dem Mann, dem Mann verlangt es nach einer bleibenden Legacy, und doch wird er nur zu Staub. Menschliches Leben definiert sich im Rahmen von Beziehung und Berufung, und beide Punkte sind mit Mühe besetzt von diesem Tag an. Es ist nicht mehr von vornherein klar, dass wir Sinn im Leben finden.

Die Neuschöpfung:

Gott hat viele Versuche unternommen, diese Trennung zu überwinden. Er hat sich ein Volk ausgewählt. Dieses Volk hat ihn immer wieder verraten, und Gott ist ihm treu geblieben. Zuletzt hat er den Menschen neu geschaffen, indem er selbst ein Mensch geworden ist. Als er in Jesus Mensch geworden ist, ist der Himmel auf die Erde gekommen. Jesus ist der erste Mensch von vielen Menschen, die den Geist, der lebendig macht, empfangen (Kol 1,18; 1.Kor 15,45). Jesus ist die Neuschöpfung, der erste Mensch, in dem Himmel und Erde wieder vereint sind.

2. Kor 5: 17 Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue
Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. 

Als Nachfolger Christi folgen wir ihm auch darin nach, dass wir neue Geschöpfe sind. Geschöpfe, in denen die himmlische und die irdische Welt zusammenkommen.

Wir leben momentan noch in einer Zwischenzeit, in der diese Neuschöpfung bereits angebrochen, aber noch nicht vollendet ist. Dennoch gibt Gemeinde uns an vielen Stellen einen Vorgeschmack, wie es sein wird, wenn himmlische und irdische Welt wieder vereint sein werden. Die endgültige Größe dieser Vereinigung lässt sich mit unserem Vorstellungsvermögen aber gar nicht erfassen. Den Versuch einer Beschreibung dieser Herrlichkeit und Größe finden wir in Offb 21.

Offenbarung 21,1-7:

V.2f: Macht deutlich, dass Gott mit seiner Gemeinde wieder zusammenkommt. Also Himmel und Erde sind wieder zusammen. Gott und Menschen sind wieder vereint.

Die Neuschöpfung bringt mit sich …

  • … dass alle Tränen abgewischt werden: Schmerz und Mühsal werden keine Rolle mehr spielen. Der Tod wird keine Rolle mehr spielen, Schmerzen und Geschrei werden vorbei sein.
  • … dass der Durst gestillt wird: Sehnsüchte und Sinn werden ihre Erfüllung finden.
  • … Gott und Menschen vereint sind: Die Feindschaft zwischen Schöpfung und Mensch sind beendet. Es ist kein Kampf mehr.

Auch das Video zum Thema „Himmel und Erde“ von dasbibelprojekt.de veranschaulicht die Punkte.

4.     Methodik für die Gruppe

4.1  Einstieg – Rübenziehen/ Zeitung trennen

Spielt eine Runde Rübenziehen. Dafür legen sich alle Teilnehmer mit den Armen und Köpfen nach innen in einem Kreis auf den Boden und haken sich beieinander unter. Dann braucht es je nach Gruppengröße zwei oder mehr Freiwillige, die dann die „Rüben“ ziehen dürfen. Dafür versuchen sie den Kreis aufzubrechen, indem sie an den Fußgelenken der Teilnehmer (Rüben) ziehen, und so den Kreis aufbrechen. Das Spiel geht so lange, bis jede Bindung aufgebrochen ist, und der Kreis getrennt wurde. Solange es möglich ist, dürfen sich „Rüben“ wieder vereinen, bis sie komplett isoliert sind. „Gezogene und isolierte“ Rüben dürfen gerne dazu übergehen, genauso Rüben zu ziehen.

Achtet darauf, dass es nicht zu brutal wird.  

Alternativ könnt ihr auch Gaffertape auf eine Zeitung kleben, und den Teens die Aufgabe geben, das Tape zu entfernen, ohne dass die Zeitung Schaden nimmt. Es ist unmöglich. Die Zeitung nimmt dabei immer wieder Schaden.

4.2 Hauptteil

Wie beim Rübenziehen oder bei der Zeitung geht Trennung in der Regel mit Zerstörung und Schmerzen einher, egal, wie sehr man sich darum bemüht, die Trennung sanft zu vollziehen. Es hinterlässt Schäden.

Himmel und Erde wurden von Gott als Einheit geschaffen. Doch durch den Sündenfall im Paradies wurde diese Einheit aufgebrochen, und von da an waren Himmel und Erde getrennt. Diese Trennung lief auch nicht ohne Schmerzen ab und hat einige Konsequenzen. Lest dazu 1. Mose 3,14-19 in Kleingruppen, und sprecht darüber, welche Konsequenzen der Sündenfall auch für uns hat. Haltet die Konsequenzen auf Moderationskärtchen oder Ähnlichem fest.

Diese Trennung zwischen Menschen und Gott ist für Gott ein untragbarer Zustand. Deshalb hat er immer wieder Schritte unternommen, diese Trennung zu überwinden, und Himmel und Erde wieder zu vereinen. Zuerst hat er sich ein Volk erwählt, zu dem er auch dann, wenn dieses Volk sich von ihm abgewendet hat, seine Zuwendung beibehalten hat. Er hat immer wieder auf unterschiedliche Art und Weise eine Brücke gebaut (Tempel, Propheten usw.), aber immer wieder hat sich das Volk von ihm abgewendet.

Schließlich hat Gott einen anderen Weg eingeschlagen, um die Trennung zwischen Himmel und Erde zu überwinden. Nicht mehr die Erde mit dem Himmel zu vereinen, sondern den Himmel auf die Erde kommen zu lassen. Also ist er in Jesus selbst der neue Mensch geworden. Dort, wo er ist, sind Himmel und Erde wieder vereint. Durch Christus haben Christen Anteil an dieser Neuschöpfung.

Gott hat uns verheißen, dass er diese Neuschöpfung abschließen wird. Lest dazu Offb 21,1-7 in Kleingruppen und tauscht euch darüber aus, wie es sein wird, wenn Himmel und Erde wieder vereint sind. Haltet auch das auf Moderationskarten fest.

Stellt spätestens jetzt die Ergebnisse der beiden Texte gegenüber.  

4.3  Abschluss

Gott hat uns das Versprechen gegeben, dass er eine neue Welt schaffen wird, in der Himmel und Erde wieder vereint sind. Auch wenn nach der Wiedervereinigung die Vergangenheit nicht vergessen ist, so wird die neue Welt wieder eine Welt der Harmonie und der Eintracht sein.

Ich hoffe darauf, dass Himmel und Erde wieder vereint sind. Ich merke, dass diese Hoffnung mich durch verschiedene schwierige Situationen getragen hat.

Gerne kannst du hier noch etwas erzählen, wo diese Hoffnung auf die Vereinigung von Himmel und Erde dich hindurchgetragen hat.

  • Autor / Autorin: Daniel Kühn
  • © Deutscher EC-Verband
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