Gottes Schutz ist wie eine Orangenschale

Psalm 46, 2-3

2 Gott ist für uns eine starke Zuflucht.

In höchster Not steht er uns bei.

3 Darum fürchten wir uns nicht,

wenn die Fundamente der Erde schwanken

und die Berge mitten im Meer wanken.
(BasisBibel)

Andacht:

Ich habe eine Orange und eine Schüssel mit Wasser hier stehen.

Was passiert, wenn ich die Orange ins Wasser lege, ohne sie zu schälen? (Orange in die Wasserschüssel legen)
Genau, sie bleibt oben auf der Oberfläche und schwimmt, ohne zu sinken.

Aber was passiert, wenn ich die Orange vorher schäle? (Orange schälen und in die Wasserschüssel legen)
Sie sinkt sofort, weil ihr ohne Schale deren Luftschicht fehlt, die die Orange an der Wasseroberfläche schwimmen lässt (die Schale besteht aus einer dünnen Außenhaut und einer weichen, faserigen Schicht darunter. Diese Schicht enthält viele luftige Poren.)

Was hat jetzt aber die Orange mit Gott zu tun?
So wie die Schale der Orange sie oben hält, so ist es auch mit Gott in unserem Leben: Ohne ihn würden wir genauso wie die Orange ohne Schale untergehen. Aber Gott möchte uns schützen, wie die Schale eine Orange vor dem Untergehen schützt.

In Psalm 46,2-3 steht:
Gott ist für uns eine starke Zuflucht. In höchster Not steht er uns bei.
Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Fundamente der Erde schwanken und die Berge mitten im Meer wanken. (BB)

Diese Verse zeigen, dass Gott unsere „Schale“ ist, die uns schützt, wenn alles um uns herum ins Wanken gerät. In schwierigen Zeiten ist er derjenige, der uns hält und uns nicht „untergehen“ lässt.

Wenn eine Orange ungeschält ist, bleibt sie stabil und schwimmt auf dem Wasser. Das bedeutet, dass sie trotz Wellen und Sturm nicht untergeht. So wie die Orange, die durch ihre Schale geschützt ist, können auch wir durch unseren Glauben und das Vertrauen in Gott in unserem Leben geschützt werden. Wir sind stark durch ihn, egal welche Stürme in unserem Leben gerade sind. Wir haben einen starken Schutz, der uns hilft, über Wasser zu bleiben.

Aber wie schaffen wir es, dass die Schale, also Gottes Schutz, in unserem Leben stabil wird und bleibt?

Ein paar praktische Tipps zum Ausprobieren für dich:

1. Bleibe mit Gott in Verbindung
Die Schale muss intakt sein, damit die Orange wirklich nicht untergeht. Das ist auch wichtig für unsere Verbindung mit Gott, damit Gottes Kraft in uns wirkt, auch in stürmischen Zeiten. Bleibe dafür mit ihm in Kontakt, rede mit Gott im Gebet und verbringe bewusst Zeit mit ihm. Wir können ihm alles bringen und immer zu ihm kommen.

2. Bibel lesen
Die Bibel gibt uns Orientierung und Schutz, genauso wie die Schale einer Orange. Wenn du in der Bibel liest, lernst du Gott immer besser kennen und liest von Gottes Plänen mit den Menschen, sein Begleiten durch schwere Zeiten in Ängsten und Nöten. Das macht Mut, dass Gott auch an deiner Seite ist und dich beschützt.

3. Gemeinschaft mit Christen
Gott stellt uns in eine Gemeinschaft. Als Christen müssen wir nicht allein sein, sondern können uns gegenseitig Halt und Trost geben. Wir sollen füreinander beten und unsere Sorgen und Ängste gemeinsam vor Gott bringen. Das ist auch eine Art Schutz für uns, denn egal was auch passiert, wir sind nicht allein.

    Gott ist dein Schutz in stürmischen Zeiten, er möchte dich in deiner Not begleiten und dir nah sein, was auch geschieht, damit du dich nicht fürchten musst.

    Amen

    Wenn wir uns schutz-los fühlen

    Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an mich.
    Johannes 14,1

    Einstieg: »Körpersprache«

    Manchmal spricht unser Körper Bände: Selbst wenn wir noch gar nicht mit Worten ausdrücken (können), wie es uns gerade geht oder was wir fühlen, findet unser Körper eine sehr bildhafte Sprache für das, was in uns vorgeht. Wer hat eigentlich den Ausdruck »Schmetterlinge im Bauch« erfunden? Ein tolles Bild dafür, wie es sich anfühlt, aufgeregt oder verliebt zu sein.

    Welche Ausdrücke unserer »Körpersprache« fallen euch noch ein?

    Einige Beispiele:

    • das liegt mir im Magen
    • ich hab die Nase voll
    • das schmeckt mir nicht
    • Hummeln im Hintern haben
    • etwas sitzt mir im Nacken
    • das macht mir Kopfzerbrechen
    • große Augen machen
    • da läuft’s mir (kalt oder warm) den Rücken runter
    • mich juckt es in den Fingerspitzen
    • etwas zum Kotzen finden
    • Blei in den Füßen haben

    Unser Körper und unsere Seele (das was wir fühlen) sind also ein ganz gutes Team und wissen viel voneinander.

    Was passiert eigentlich, wenn wir Angst haben? Oder uns erschrecken? Wie reagiert unser Körper darauf? (sammeln)

    • Vielleicht fangen wir an zu zittern, kriegen weiche Knie
    • Der Magen krampft sich zusammen
    • Der Puls geht hoch, das Herz schlägt also schneller
    • Bei einem plötzlichen Schrecken hat man vielleicht sogar das Gefühl, das Herz bleibt einem kurz stehen – bis dahin, dass ein wirklich schlimmer Schreck bei manchen Menschen tatsächlich einen Herzinfarkt auslösen kann.

    Angst ist Herzenssache

    Unser Herz ist tatsächlich auch eine Art »Angst-Anzeiger« – ihr kennt das vielleicht aus eigener Erfahrung: das Herzklopfen vor einer schwierigen Prüfung oder Arbeit; das Hämmern des Pulses nach einem Beinahe-Unfall; die Angst, wenn man unten im Wohnzimmer die Eltern sich streiten hört oder wenn man merkt, dass die Noten nicht für den Schulabschluss reichen werden – der eigene Puls pocht dann manchmal so laut, dass er lauter scheint als alles um einen herum.

    Und manchmal ist gerade das das Schlimme an unserer Angst: Sie kann so laut in uns werden, dass wir nichts anderes mehr hören oder wahrnehmen. Unser Herz, unsere Seele wird taub für tröstende und beruhigende Worte, wir fühlen uns völlig schutzlos. Habt ihr schon mal ein kleines Kind erlebt, wenn es sich schlimm erschreckt hat? Es schreit und weint. Da kann man nicht vernünftig argumentieren und erklären – da hilft erstmal nur in den Arm nehmen, Schutz und Geborgenheit vermitteln. Da ist erstmal das Herz dran. Und irgendwann weiß dann auch der Kopf wieder, was Sache ist.

    »Euer Herz erschrecke nicht«, sagt Jesus. Euer Herz soll keine Angst haben. Eure Seele soll sich nicht fürchten. Das klingt doch erstmal merkwürdig, oder? Kann man das denn »befehlen«? Kann man einfach so sagen: »Fürchten verboten!«?

    Gut vorbereitet

    Jesus spricht direkt mit unserem Herzen. Er nimmt ihm den Schrecken, bevor der mit voller Wucht zuschlagen kann. Er gewöhnt es an den Gedanken, dass da etwas Beängstigendes kommen wird, damit unser Herz vorbereitet ist. Das nimmt dem Schrecken die Kraft.

    Den Satz aus dem Johannes-Evangelium spricht Jesus zu seinen Freunden, seinen Jüngern, um sie vorzubereiten. Im Moment sitzen sie noch gemütlich und ahnungslos zusammen, aber Jesus weiß: In wenigen Tagen ist es so weit, er wird gefangengenommen und hingerichtet werden, und seine Freunde werden jeden Grund haben, sich zu fürchten. Und deshalb bereitet er sie vor. Er sagt ihnen jetzt schon, was sie gegen die Angst tun können – auch wenn die Situation zum Fürchten sein wird. Er spricht jetzt schon zu ihrem Herzen, bevor der Puls so laut pocht, dass sie nichts anderes hören werden.

    Was gegen die Angst hilft und dem Schrecken die Kraft nimmt, ist kein plattes »Kopf hoch! Das wird schon wieder …«. Kein »Jetzt reiß dich mal zusammen!«. Kein »Sei nicht so ein Angsthase!«. Was Jesus seinen Freunden mitgibt, klingt ganz anders: »Glaubt an Gott und glaubt an mich.«

    Perspektivwechsel

    Das deutsche Wort »Angst« kommt ursprünglich von »eng«: in die Enge getrieben, mit dem Rücken zur Wand, kein Ausweg. Und auch der Blick wird eng, ich starre nur noch auf das, was mir Angst macht.

    Jesus weitet den Blick: »Glaubt an Gott und glaubt an mich.« Glaubt nicht, dass eure Angst alles ist. Das, was euch erschreckt, hat nicht das letzte Wort. »Glauben« kann man auch übersetzen mit »vertrauen«: Vertraut Gott und vertraut mir.

    Ist das nicht doppelt gemoppelt? Warum Gott und Jesus? Ist das nicht sowieso ein und derselbe? Für mich ist diese Unterscheidung hier noch mal eine echte Hilfe: Vertraue Gott, dem Schöpfer, der alles gemacht hat – er hat alles in der Hand, er hat das Sagen. Wer mühelos Berge erschafft und Menschen macht, das Universum sortiert und alles zum Leben erweckt, der hat auch das im Griff, was mir Angst macht und mich bedroht.

    Und vertraue Jesus, der selber als Mensch auf dieser Erde gelebt hat; der Angst kennt; der weiß, wie sich Einsamkeit anfühlt; der selber erlebt hat, wie ihm das Herz bis zum Hals schlägt. Er weiß, wie es mir geht, und deshalb kann ich ihm glauben.

    Ich denke noch mal an das kleine Kind, das sich fürchtet. Es braucht jemand Größeren, Stärkeren, zu dem es sich flüchten kann, in dem Wissen: Hier bin ich sicher – Gott! Und es braucht jemanden, der seine Angst kennt und versteht, sie nicht kleinredet, und z. B. mit ihm zusammen in den dunklen Keller geht – Jesus. Glaubt an Gott und glaubt an mich. Vertraut Gott, vertraut mir. Das kann man üben, schon bevor die Angst zuschlägt. Dann weiß nämlich nicht nur der Kopf, was Sache ist, sondern auch das Herz – und beide sind nicht mehr schutzlos.

    Einstieg

    Was sind für dich Symbole oder Stichworte zum Thema »Schutz«? (Sicherheit, Familie, Schutzengel, Waffen, Polizei, Engelsflügel, Schirm, Papa, etc.).

    Alle TeilnehmerInnen können mit Canva ein Slide erstellen, auf der sie Symbole oder Schriftzüge zum Thema Schutz erstellen. Zeitvorgabe: 10 Min. Ohne bisherige Vorkenntnisse sollte die Aufgabe gemeinsam gemacht werden: Jede/r wünscht sich ein Symbol und die MitarbeiterInnen erstellen das Canva-Slide, das dann hinterher verschickt oder gedruckt werden kann.

    Inhaltlicher Einstieg

    Der Bibeltext wird auf Papier ausgeteilt mit einer Leerzeile Abstand (siehe Vorlage im Anhang). Nun wird der Text gemeinsam laut (z. B. abwechselnd Vers für Vers) gelesen.

    Verstehen

    Was verstehen wir am Text nicht? Welche Begriffe sind schwierig?

    Hier ein paar Erklärungen:

    Der Hohepriester: eine einzelne Person, war der oberste Leiter des jüdischen Tempels in Jerusalem und galt als Vermittler zwischen Gott und dem Volk. Er durfte einmal im Jahr am Versöhnungstag (Jom Kippur) das Allerheiligste im Tempel betreten, um Sühne für die Sünden des Volkes zu leisten (3. Mose 16,17). Zur Zeit Jesu hatte der Hohepriester Kaiphas dieses Amt inne (Matthäus 26,3).

    Die Hohen Priester (im Plural), waren die führenden religiösen Autoritäten im Judentum zur Zeit Jesu. Sie hatten nicht nur spirituelle, sondern auch politische Macht, insbesondere unter der römischen Besatzung.

    Die Ältesten: waren einflussreiche Männer aus dem Volk Israel, die traditionell in ihrer Gemeinschaft Respekt und Autorität genossen. Sie waren häufig die Anführer von Stämmen, Familien oder Städten und hatten eine beratende Funktion. Zur Zeit Jesu waren sie Teil des Sanhedrin, des höchsten Rats der Juden, der aus Hohen Priestern, Schriftgelehrten und Ältesten bestand. Ihre Rolle bestand darin, religiöse, soziale und rechtliche Entscheidungen zu treffen. Sie waren auch für die Einhaltung des Gesetzes verantwortlich.

    Rabbi: war zur Zeit Jesu ein Ehrentitel für anerkannte religiöse Lehrer und Ausleger der Tora (der jüdischen Gesetzesschrift). Sie hatten Schüler, die sie unterrichteten.

    Der Knecht: Knecht/Sklave des Hohen Priesters, war wahrscheinlich ein persönlicher Diener, der dem Hohen Priester in alltäglichen und zeremoniellen Angelegenheiten zur Seite stand.

    Zwölf Legionen Engel: Legion war die größte militärische Einheit des römischen Heeres und bestand aus 5.000 bis 6.000 Soldaten. Zwölf Legionen würden also zwischen 60.000 und 72.000 Engel bedeuten.

    Jesus wählt bewusst dieses militärische Bild, um die schiere Macht und die unvorstellbare Stärke der Engel darzustellen.

    Schrift erfüllen: Mit »Schriften« sind die heiligen Texte des Alten Testaments gemeint, insbesondere die Prophetenbücher wie Jesaja, Jeremia und die Psalmen. Jesus zeigt damit, dass er in völliger Übereinstimmung mit Gottes Willen handelt, so wie es in den Schriften zuvor offenbart wurde. Diese Schriften enthalten zahlreiche Verheißungen, also »Prophezeiungen« oder Anspielungen, über den Messias und seinen Auftrag. Zum Beispiel mit Blick auf unser Thema: sein Leiden. Jesaja 53: »Er wurde misshandelt und niedergedrückt, doch er tat seinen Mund nicht auf.« Jesu Leiden und sein Schweigen vor seinen Anklägern erfüllen also diese Prophezeiung.

    Erarbeitung

    Markieren

    Jeder soll nun im Text markieren, ab wann Jesus Schutz gebraucht hätte. Ab wann hat er vielleicht Angst bekommen etc. Alle vergleichen ihre Unterstreichung. Hier sollte man im Gespräch darauf eingehen, wie unterschiedlich schnell Menschen Angst bekommen oder wie unterschiedlich wir mit Angst oder mit brenzligen Situationen umgehen.

    Diskussionsübung »Die Berater von Jesus«

    Wenn du Zeit hast, baue noch eine Diskussion in zwei Teams ein.

    Teile die Gruppe in zwei Teams:

    • Team 1: Petrus (mit dem Schwert) – »Wir verteidigen Jesus!«
    • Team 2: Jesus – »Lass es geschehen!«

    Nun soll jede Gruppe so tun, als würde sie Jesus für ihre Seite beraten und gewinnen wollen. Welche Argumente fallen euch ein? Diskutiert anschließend: Warum entscheidet Jesus, sich nicht zu verteidigen?

    Hauptteil

    Jesus ist der Leiter der Jüngergruppe. Er sorgt für die Jünger, er unterrichtet sie. Er sagt ihnen auch, wo es lang geht, aber er liebt sie auch herzlich. Bisher haben sie gelernt, dass sie mit Jesus an ihrer Seite alle Herausforderungen gut meistern können.

    Die seltsamen Andeutungen, die Jesus in den letzten Wochen gemacht hat, über seinen Tod oder sein Leiden, haben sie (im besten Fall) zur Kenntnis genommen. Jetzt aber sehen sie: Das war ernst gemeint. Er wird verhaftet, vor ihren Augen. Sie sind umzingelt von Soldaten und es scheint keinen Ausweg zu geben. Judas ist mit einer großen Menschenmenge, bewaffnet mit Schwertern und Stöcken, gekommen um Jesus festzunehmen. Der Kuss, ein Symbol für Nähe und Vertrauen, wird zum Zeichen des Verrats. Für viele Menschen ist dies ein Bezug auf Psalm 41,10: »Auch mein Freund, dem ich vertraute, hat mich verraten. Der, der mein Brot aß, hat die Ferse gegen mich erhoben.« Dazu passt, was Jesus beim letzten Abendmahl sagte: »Jesus antwortete: »Der soeben mit mir das Brot in die Schüssel getaucht hat, der ist es, der wird mich verraten.« (Mt. 26,36).

    Auf den Verrat des Judas reagiert einer der Jünger besonders stark: Petrus zieht das Schwert. Einer der Jünger (in Johannes 18,10 wird er als Petrus identifiziert) versucht, Jesus mit Gewalt zu verteidigen und schlägt einem Diener des Hohenpriesters (Malchus) das Ohr ab. Petrus handelt sehr impulsiv. Er handelt, ohne lange nachzudenken und will Jesus beschützen. Jesus weist jedoch darauf hin, dass Gottes Plan nicht durch Gewalt, sondern durch Hingabe erfüllt wird. Das ist ein ständiges Thema von Jesus. Die Menschen erwarten, dass er auf den Tisch haut, stattdessen lädt er an seinen Tisch ein. Er hat eine ganz andere Art die Dinge zu klären. Und am Ende sind erst alle verwundert und gehen dann ins Staunen über!

    Aber wie ist das, wenn es um Leben und Tod geht?

    Jesus meint es wirklich ernst. Er weiß, dass er sterben wird. Und er gibt sein Leben freiwillig auf: »Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.« Joh. 10,10

    Jesus lehnt Gewalt ab. Auch, wenn es um seinen eigenen Schutz geht. Sein Reich wird nicht mit Waffen verteidigt, sondern durch Liebe. Er wundert sich auch über das Vorgehen des hohen Rates: »Ihr seid ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und Stöcken, um mich zu fangen. Täglich saß ich im Tempel und lehrte, und ihr habt mich nicht ergriffen.«

    Damit zeigt er, dass das Vorgehen nicht rechtens ist. Hier wird heimlich und im Dunkeln ein böses Spiel gespielt (vgl. Joh. 11,9). Das ist besonders unangenehm, weil der Hohe Rat ja ansonsten darauf pocht, dass seine eigenen Regeln genau eingehalten werden müssen … Jesus lässt das alles trotzdem über sich ergehen. Warum?
    Kennst du dieses Experiment, dass man zwei Kindern ein Überraschungsei gibt und ihnen sagt, wenn sie es nicht öffnen, bekommen sie gleich zwei davon. Sie wissen aber nicht, wie lange es dauert, bis das Versprechen wahr gemacht wird. Und so greifen einige schon zur Schokolade, weil sie es nicht aushalten können zu warten.

    Jesus tut dies alles, weil ihm ein höherer Preis versprochen ist als nur ein schönes und langes Leben. Das ist nicht der Grund, warum er auf die Erde kam. Er kam, damit wir alle ein schönes und ewiges Leben bei Gott haben können. Er wusste, dass das nur geht, wenn er sein Leben dafür opfern würde. Und darum ist er bereit, sich jetzt unschuldig abführen zu lassen. Er geht freiwillig. Er weiß genau, was jetzt auf ihn wartet und er bleibt trotzdem bei seinem Entschluss. Und das ist der Startschuss für unser Leben mit Gott.

    Jesus fordert Petrus auf, das Schwert wegzulegen, und erklärt, dass er jederzeit die Macht hat, eine himmlische Armee von mehr als zwölf Legionen Engeln zu rufen. Es geht nicht darum, dass er nicht anders könnte. Es geht darum, dass er uns retten möchte. Mit seinem Tod am Kreuz können alle, die an Jesus glauben, ewig leben, frei werden von ihrer Schuld und Jesus ähnlicher werden. Bis zu dir ist die Nachricht jetzt angekommen. Heute am: xx.xx.20xx

    Schlussteil

    Was du aus dieser Episode für dein eigenes Leben mitnehmen kannst: Es ist gut und wichtig, dich zu schützen – aber tue alles immer im Vertrauen auf Gottes Hilfe.

    An dieser Geschichte sieht man den Kontrast zwischen menschlichem Schutzinstinkt und göttlicher Liebe: Petrus zeigt den menschlichen Impuls zur Verteidigung, aber Jesus weist darauf hin, dass sein Königreich nicht durch Gewalt kommt. Jesus wusste, dass er sterben muss und hat auch eingewilligt, um alle Menschen zu retten. Du darfst dich, im Gegensatz zu dieser Episode, vor Gewalt oder akuter Bedrohung schützen. Wie? Indem du Jesus selbst um Hilfe bittest, er weiß genau, wie sich das anfühlt. Er kann dir Kraft geben und Hilfe zeigen. Und dann: indem du andere Menschen bittest dir zu helfen. Indem du Selbstverteidigungskurse besuchst oder laut und deutlich STOP oder NEIN sagst, wenn Menschen dich bedrohen.

    Was du aus dieser Bibelgeschichte lernen kannst:

    Jesus kennt Angst und sogar Todesangst sehr gut. Jesus ist nicht nur gekommen, damit wir später im Himmel ein schönes Leben haben, sondern auch, um uns in diesem Leben mit unseren Herausforderungen zu helfen. Wir können ihn also bitten, uns zu beschützen, uns zu stärken und zu versorgen. Wir werden alle in unserem Leben verletzt und manchmal sogar so schlimm, dass wir es ein Leben lang mit uns tragen. Leider folgen nicht alle Menschen Jesus und verletzten sich daher gegenseitig. Aber auch Christen können andere Christen schlimm verletzten. Wir sind alle auf dem Weg dahin, Jesus ähnlicher zu werden und wir machen Fehler auf diesem Weg oder kommen viel zu langsam voran … Und manchmal wollen wir uns einfach auch nicht verändern und so bleiben wie wir sind, weil wir es nicht besser wissen. Es ist aber nie zu spät, anderen zu vergeben, um selbst den Schmerz der Vergangenheit loszuwerden. Und es ist nie zu spät, selbst auch dafür zu beten, dass man sich verändert, damit man im Leben von anderen nicht zu einem Täter wird.

    Ich wünsche dir den Mut dazu. Nur Gott kann dir das Wollen und Vollbringen dazu schenken. Dafür sind wir Christen: Wir glauben, dass nur ER das in uns bewirken kann. Weil er sich schutzlos ausgeliefert hat, damit wir sein Leben empfangen.

    Ggf. Fragen zur Diskussion/Reflexion

    • Was bedeutet es für dich persönlich, dass Jesus sich freiwillig hat verhaften lassen, obwohl er hätte kämpfen können?
    • Warum, glaubst du, wollte Jesus keine Engel oder Gewalt einsetzen, um sich zu verteidigen?
    • Petrus wollte Jesus mit Gewalt schützen. In welchen Situationen reagieren wir manchmal ähnlich impulsiv, wenn wir uns oder andere schützen wollen? Und was wäre eine bessere Alternative?
    • Wie gehst du damit um, wenn du dich schutzlos oder überfordert fühlst? Warst du schon mal in so einer Situation? (Achtung, hier können starke Emotionen hervorgerufen werden, du solltest auf die Antworten gefasst sein und ggf. Adressen oder Kontakte nennen, um den Teens weiterzuhelfen. )
    • Glaubst du, dass Gott auch in schlimmen Momenten bei dir ist?

    Jesus hat für alle Menschen gelitten, auch für die, die ihn verletzt haben. Was sagt das über Vergebung aus, und wie schwer ist es für dich, anderen zu vergeben?

    Was genau sind eigentlich Schutz- und Präventionskonzepte und warum sind sie für die Gemeinde- und Vereinsarbeit so wichtig?

    Die neue KON-Einheit »Schutz-Los!« klärt in Themenartikeln kurz und leicht verständlich darüber auf. Sie liefert in praktischen Stundenentwürfen Hilfestellung und wertvolle Tipps, Schutzkonzepte, Verhaltenskodex, Selbstverpflichtungserklärung etc. gemeinsam im Team und mit einer Gruppe für die eigenen Arbeitsbereiche zu erstellen.

    Darüberhinaus gibt es Bibelarbeiten zum Thema »Schutz« – wie Jesus selbst sich bei der Gefangennahme gefühlt hat und welche Schutzausrüstung Gott den Menschen gibt, damit sie sich nicht schutzlos fühlen müssen, sondern sich von IHM ausgerüstet und bei IHM geborgen wissen.

    Meine herzallerliebsten Kinder kriegen sich regelmäßig wegen Belanglosigkeiten in die Haare. „Der hat angefangen!“, oder, „Ich hatte das zuerst!“, sind übliche Erklärungsansätze für ihr Fehlverhalten. Liebevoll und geduldig (und manchmal entnervt) rufe ich stets zur Mäßigung auf: „Wir hauen uns nicht! Wir sind freundlich zueinander!“ Insgeheim frage ich mich, woher die Kleinen diese Impulsivität nur haben…

    Vor einiger Zeit war ich mit meiner Familie zu einem Ausflug in Stuttgart. Gerade will ich in eine eben freigewordene Parklücke einbiegen, da schiebt sich von hinten ein SUV zwischen mich und die Lücke. Der unfreundliche Fahrer ist offenbar zu allem bereit, um mir das begehrte Fleckchen Asphalt streitig zu machen. „Was glaubt der eigentlich, wer er ist?“ Augenblicklich platzt mir der Kragen. Wütend steige ich aus und mache meinem Ärger Luft.

    Frage zum Austausch: Wer oder was hat dich schon mal so richtig auf die Palme gebracht?

    Feindesliebe ist oft ganz schön schwer. Vor allem, wenn ich selbst betroffen bin. Ich muss sie üben. Wieder und wieder. Aber die Anstrengung lohnt sich! Zuallererst für mich selbst: Wer seinen Feind liebt, wer sich nicht zu Hassgefühlen, -worten oder -taten hinreißen lässt, der gerät auch nicht in ihren zerstörerischen Sog. Und in der Folge lohnt sie sich auch für meine Mitmenschen: Weil sie Beziehungen und ein gesundes Miteinander befördert.

    Das Spektakel um die Parklücke haben meine Kinder aus ihren Kindersitzen mit großen Augen verfolgt. Ich verdanke es auch ihrer Anwesenheit, dass ich damals die Kurve noch gekriegt habe. Ich ließ dem Verkehrsrowdy die Lücke und entschuldigte mich sogar für meine Worte. Und mit einem leichten Herzen und der Gewissheit, am Ende das Richtige getan zu haben, erlebte ich noch einen schönen Tag mit meiner Familie.

    Passend dazu: Lied „Gesandt“ (das Liederbuch 2)

    Es ist erst die zweite Stadt, die er auf europäischem Boden besucht und wieder gibt es Ärger. Nachdem der Apostel Paulus auf seiner zweiten Missionsreise schon in Philippi im Gefängnis gelandet war, erwartet ihn im Jahr 50 n. Chr. in der griechischen Hafenstadt Thessalonich die nächste Überraschung.

    Auch hier löst das, was Paulus von Jesus erzählt, heftige Reaktionen aus (Apg. 17). Ja, doch… manche beginnen an Jesus zu glauben. Andere aber rotten sich zusammen und wollen Paulus und seinen Mitarbeitern an den Kragen. Die gerade zum Glauben gekommenen Christen von Thessalonich drängen Paulus daraufhin besorgt zur Flucht. Er entkommt in einer Nacht- und Nebelaktion.

    Aber wohin Paulus auch weiterzieht, die junge Gemeinde von Thessalonich geht ihm nicht aus dem Kopf. Er will wissen, wie es den Menschen dort geht. Seine Mitarbeiter reisen hin und her. Sie halten ihn auf dem Laufenden. Und so erfährt Paulus, dass die Christen in Thessalonich nach seiner Flucht eine schwere Zeit durchleben. Sie werden von ihren Gegnern in die Enge getrieben. Eine Verfolgungswelle folgt der anderen.

    Der frische Glaube der Christen in Thessalonich wird auf eine harte Probe gestellt. Und das nicht nur von außen. Auch intern kommen Fragen auf, die immer drängender werden. Jetzt rächt sich, dass Paulus nicht genug Zeit gehabt hatte, ihnen die Grundlagen einer Christus-Nachfolge ausführlich zu erklären. Die Jesus-Leute in Thessalonich haben Fragen über Fragen. Wie lebt man als Christ? Was ist hilfreich, was nicht? Was ist vom Heiligen Geist – und was führt in eine Sackgasse?

    Die Antwort von Paulus ist kurz und prägnant: Prüft alles und be- haltet das Gute.

    Das wirkt… schlüssig. Aber wie geht das: „Alles prüfen?“ Wie macht man das bei all den Stimmen, die tagtäglich auf einen eindringen? Was davon ist „das Gute“, was nicht? Und wie soll man das Gute behalten – festhalten?

    „Gut…“ sagt Jesus einmal zu einem jungen Mann, „Gut ist niemand, außer dem einen: Gott.“ (Mk 10,18) Wollen wir also herausbekommen, was „gut“ ist mit Blick auf den Glauben, auf unser Leben, und auf das was der Gemeinschaft von Christen dient, dann ist das alles entscheidende Prüfkriterium: Ob es von Gott kommt. Ob etwas in seinem Sinn ist. Ob es ihm entspricht. Seiner Art zu denken, seinem Wollen, seinem Handeln. Und genau das bekommen wir am ehesten heraus, wenn wir uns ansehen, wie Jesus war, wie er gelebt hat und was er gesagt hat. Denn Jesus war kein anderer als der menschgewordene Gott selbst. Es gibt keinen Menschen, keinen Ort auf dieser Welt, kein philosophisches System oder sonst etwas, an dem wir deutlicher ablesen könnten, wie Gott ist, als allein bei Jesus.

    So schreibt Paulus also sinngemäß den Thessalonichern: „Prüft alles, was ich oder andere euch sagen darauf, ob es „jesus-gemäß“ ist. Denn daran entscheidet sich, ob es gut oder nicht gut ist. Ob es sich lohnt, daran fest zu halten oder nicht. Und wenn ihr miteinander – die ihr ja von Gott zu einer Gemeinschaft zusammengefügt und erfreulich unterschiedlich begabt worden seid – zu der Überzeugung kommt: Dies oder jenes ist gut, weil es der Art und Weise und der Liebe unseres Gottes entspricht, dann… haltet fröhlich daran fest!

    Fragt sich nur… können wir das überhaupt: festhalten? Am Guten festhalten? Schaffen wir das? Haben wir die Kraft dazu? Überfordert uns das nicht in einem so komplizierten Leben, wie dem unseren?

    Eindrücklich steht mir eine Filmszene vor Augen, in der ein Mensch an einem Berghang ins Rutschen gekommen war. Er begann zu stürzen und konnte sich im letzten Augenblick noch an einem Felsvorsprung festhalten. Da hing er nun mit seinem ganzen Gewicht an seinen beiden Händen, die sich krampfhaft in den Felsen krallten. Unter ihm der Abgrund. Und jedem war klar: Das hält er nicht lange durch. Selbst als ihm jemand eine Hand entgegenhielt… er hatte nicht mehr die Kraft, die rettende Hand zu fassen. Die Situation schien hoffnungslos. Aber da packte ihn sein Retter am Handgelenk und zog ihn nach oben.

    Unser Herr sieht, wenn uns die Kraft nicht reicht, ihm zu vertrauen oder an dem festzuhalten, was gut ist. Doch gerade dann, wenn‘s eng wird, hält er mir nicht nur die Hand hin. Dann hält er mich – mit seiner Kraft – und die reicht, um mich auf sicheren Grund zu ziehen.

    Es hat gereicht. Für Paulus und für die jungen Christen in Thessalonich. Und es reicht für uns – für dich und für mich. Darum: Lass uns miteinander alles prüfen und am Guten festhalten. Und sollte uns dabei die eigene Kraft verlassen… keine Sorge. Er hält uns – bei sich. Denn „Gott, der euch beruft, ist treu: Er wird das alles tun.“ (Vers 24)

    Der Bibelvers „Prüft alles und behaltet das Gute“ öffnet eine Tür zur Freiheit! Denn Gott mutet und traut es uns zu, zu beurteilen, was gut ist für andere und für uns. Welch eine Perspektive für unser Leben: Es kommt darauf an, selber zu denken, zu glauben, zu entscheiden und nicht nur nachzumachen, was andere tun.

    Die Andachtssammlung zur Jahreslosung 2025 möchte genau dazu ermutigen: Zu entdecken, was anderen, unserer Welt und uns selbst zum Guten dient! Die Bibelworte, Lieder und Filme, die den Andachten zugrunde liegen, erzählen davon, wie Gott unser Leben mit Sinn und Hoffnung erfüllt. Lass dich herausfordern den guten Gedanken Gottes für dein Leben nachzuspüren und hineinzutreten in einen Raum der Freiheit.

    Wir heißen alle willkommen“ – so lautet der erste Grundwert der Evangelischen Sportbewegung (esb). Das bedeutet: Es werden keine Unterschiede gemacht. Das ist ein schöner, wichtiger, wertschätzender Grundsatz, aber alles andere als selbst-verständlich. Denn allzu oft machen Menschen Unterschiede oder sehen sich damit konfrontiert. In der Gesellschaft gibt es Gewinner oder Verlierer, Arme oder Reiche, Laute oder Leise, Sportliche oder Unsportliche, Musikalische oder Unmusikalische, Outdoorfreaks oder Stubenhocker, Gemeinschaftssuchende oder Zurückgezogene, Einheimische oder Zugezogene, Engagierte oder Verhaltene, beruflich Erfolgreiche oder Arbeitslose. Menschen teilen andere ein. Und oft wird im Sport auch eingeteilt, zumindest nach Altersklassen, manchmal auch nach Leistungsklassen. In der esb ist das anders. Da können Menschen einfach so Sport treiben ohne Unterschiede.

    Eine solche Einstellung klingt fast biblisch. Der Apostel Paulus erlebte auch, dass Menschen Unterschiede machen und in Gemeinden Konflikte und Machtgefälle entstehen. Und deshalb schrieb er an die Gemeinden in Galatien: „Es spielt keine Rolle mehr, ob ihr Juden seid oder Griechen, Sklaven oder freie Menschen, Männer oder Frauen. Denn durch eure Verbindung mit Christus Jesus seid ihr alle wie ein Mensch geworden.“ (Gal 3,28 BB). Eins in Christus – ohne Unterschiede. Und wie das ge-schieht, sagt Paulus auch: „Ihr seid alle Kinder Gottes, weil ihr durch den Glauben mit Christus Jesus verbunden seid. Denn ihr alle habt in der Taufe Christus angezogen. Und durch sie gehört ihr nun zu ihm“ (Gal 3,26f.).

    Wer so angenommen ist, sucht keine Unterschiede zu anderen – auch nicht im Sport. Jede:r kann dabei sein und „unabhängig von Talent, Können, kultureller oder reli-giöser Zugehörigkeit Sport treiben.“ So kann Sport schon jetzt und angesichts der oft aufgemachten Unterschiede zwischen Menschen ein guter (Vor-)Geschmack von Gottes neuer Welt sein. Wohl bekomm’s!

    Was wäre denn Sport ohne all die Menschen drum herum. Beim Mannschaftssport ist es ganz offensichtlich, dass es alleine nicht geht. Da sind alle aufeinander angewiesen und ein Team funktioniert nur gemeinsam. Aber auch beim Individualsport stände man ganz schön dumm da, wenn man keine Trainer im Hintergrund hätte, keine Familie und Freunde, die supporten. Und dann sind da noch die Fans, die oft auch eine wichtige Rolle spielen. Ja was wäre Sport ohne all die Menschen, die in irgendeiner Form dabei sind?

    Beim Blick auf die Jesus-Geschichten entdecken wir, dass für Jesus die Gemeinschaft, das Miteinander mit anderen Menschen, wichtig war. Er hat sich sein Team zusammengestellt und seine Jünger berufen. Sie waren gemeinsam unterwegs, haben Leben und Glauben geteilt. Außerdem: Jesus hatte Fans. An vielen Stellen in der Bibel wird erzählt, dass ihm eine Menschenmenge folgte. Bei der Vermehrung von Fischen und Brot sollen es 5000 Männer gewesen sein, dazu noch Frauen und Kinder. Jesus war fast immer von Menschen umgeben, er war nur selten allein. Man könnte sagen, es gab einen richtigen Fan-Kult rund um Jesus. Doch der hat sich davon nicht beeindrucken lassen und ist nicht abgehoben. Jesus hatte immer das Wohl der Menschen im Blick und er hat sogar Einzelne aus der Menge heraus gesehen und wahrgenommen. Ihm waren die Bedürfnisse der Menschen nicht egal, im Gegenteil, er hat sich um sie gekümmert. Und er hat sich auch um die gekümmert, die sonst eher abseits standen und vom Rest der Gesellschaft ausgegrenzt, manchmal sogar verachtet wurden. Auch manche der Jünger waren eher Randtypen. In dieser bunten Truppe – rund um Jesus – gab es natürlich auch Unstimmigkeiten und Streit. Ganz normal, wenn unterschiedliche Typen zusammenkommen. Jesus war dabei aber wichtig, dass alle im Blick waren und jede und jeder an der Gemeinschaft teilhaben konnte. Schließlich hatten sie ja auch alle ein gemeinsames Ziel, dass sie verbunden hat.

    Hat Sport nicht auch das Potenzial, eine richtig gute Gemeinschaft erlebbar zu machen und haben wir im Sport nicht auch ein gemeinsames Ziel? Ist da nicht Jesus ein richtig gutes Vorbild? Was können wir also tun, um genau diese Gemeinschaft, in der alle ihren Platz haben, erlebbar zu machen?

    Eine kleine Yoga-Andacht zum Aktivieren und Wachwerden. In 15min werden Bewegung und ein grundlegendes Gottesverständnis kombiniert.
    Diese Andacht will ein Zuspruch an grundlegende Glaubensaussagen sein, die uns manchmal einfach abhanden kommen.

    Einführung und Vorstellen der Regeln
    Zu Beginn wird eine „Yoga“-Position erklärt, die anschließend gemeinsam durchgeführt wird. Nach der Übung gibt es einen kurzen Input zur eben erlebten Bewegung. Da es dabei schnell unruhig werden könnte, gibt es eine Methode, die uns dabei helfen soll, schnell wieder ruhig zu werden. Der Andachthalter/-halterin wird zum Ende der Übung einen Klatschrhythmus vorgeben, der die Übung beendet und den alle Teilnehmenden einmal nachklatschen. Danach sind alle ruhig.

    Der Schiefe Turm vom Glaube

    Manchmal ist unser Glaubensweg nicht gerade. Er sieht eher aus wie der schiefe Turm von Pisa. Aber Gott lässt uns nicht fallen.
    Übung:
    Stelle dich wie ein Stern auf (breite Beine, Hände zur Seite ausgestreckt) und strecke dich nun mit deiner rechten Hand zu deinen rechten Zehenspitzen aus. Kurz halten und schließlich mit der linken Hand nach den linken Zehen ausstrecken. Wiederum kurz halten und die Bewegung dann wiederholen.
    Erklärung nach der Übung:
    Manchmal lehnen wir uns weit aus dem Fenster, ob im Alltag oder im Glauben, sodass wir fast aus dem Fenster fallen. Aber Gott hält uns immer fest. Im Leben kommen immer wieder Herausforderungen und unser Glaube kann ins Wanken geraten, aber wenn wir flexibel sind und uns an Gott festhalten, fallen wir nicht um und finden mit der Zeit einen Weg.

    Der hingebungsvolle Wackelpudding

    „Befiehl dem Herrn deine Wege und vertraue auf ihn, er wird es wohl machen.“ Psalm 37,5
    Aber manchmal fühlen wir uns eher wie Wackelpudding, als fest im Glauben.
    Übung:
    Stell dich gerade hin und hebe beide Arme zur Seite. Strecke nun das linke Bein zur Seite weg, im 45° Winkel zum Boden. Halte diese Position kurz und wiederhole die Übung dann auf der anderen Seite. Wechsle nun die Seiten ab.
    Erklärung zur Übung:
    Manchmal ist unser Vertrauen wie Götterspeise, aber solange wir uns auf unseren Glauben konzentrieren, bleiben wir standfest. Flexibilität bedeutet, dass wir lernen müssen, auch in wackeligen Zeiten auf unseren Glauben zu vertrauen, selbst wenn es schwer ist das Gleichgewicht zu halten.

    Der geduldige Knoten

    Geduld ist eine Tugend, besonders im Glauben. Aber manchmal fühlen wir uns dabei, wie ein Knoten, während wir warten.
    Übung:
    Setze dich im Schneidersitz auf den Boden. Greife hinter dem Körper mit deinen Händen den Ellenbogen des jeweils anderen Arm. Versuche deine Brust ein wenig nach vorne aufzudehnen.
    Erklärung zur Übung:
    Unser Glaube ist ab und zu wie diese „Yoga“-Position, alles geht drunter und drüber und man fühlt sich irgendwie verwirrt. Aber auch, wenn wir uns wie ein Knoten fühlen, erinnert uns der Glaube daran, dass Gott alles zur rechten Zeit entwirren wird.

    Der verbogene Zweifler

    Manchmal zweifeln wir und fühlen uns etwas „verbogen“ im Glauben. Das ist okay, denn auch in diesen Momenten ist Gott da für uns.
    Übung:
    Setze dich wieder auf den Boden und strecke die Beine aufgespreizt nach vorne/zur Seite. Beuge dich nun nach vorne und greife mit deinen Händen nach den Füßen (oder an eine Stelle deines Beines, die du erreichst).
    Erklärung zur Übung:
    Das Leben fordert manchmal, dass wir uns strecken und verbiegen. Aber auch in den Momenten des Zweifels können wir darauf vertrauen, dass der Glaube uns trägt.

    Abschlussgedanke
    Genau wie bei diesen „Yoga“-Positionen kann unser Gleichgewicht im Glauben auch manchmal wackeln. Aber Gott gibt uns immer wieder die nötige Balance und Kraft, egal, wie herausfordernd unser Weg ist. Flexibilität im Glauben bedeutet, sich nicht nur nach den eigenen Plänen zu richten, sondern sich von Gott führen zu lassen – egal, wohin er uns ruft; egal, wie verknotet und wacklig wir uns dabei fühlen. Mit Geduld und Vertrauen kommen wir dank seiner Hilfe an unser Ziel.

    Mögliches Gebet
    Hey Vater, du dehnst uns, formst uns und wenn wir verknoten, hilfst du uns, uns wieder zu entwirren. Danke, dass du uns in Balance hältst, auch wenn wir durch das Leben manchmal ins Wanken geraten. Gib uns die Flexibilität auf deine Pläne zu vertrauen, auch wenn sie manchmal seltsam oder unbequem erscheinen. Hilf uns, standfest und dabei voller Freude und Vertrauen zu bleiben. Hilf uns, flexibel zu bleiben, auch wenn unser Glaube herausfordernd wird. Gib uns die Kraft, uns zu strecken, und geduldig zu warten, während du uns hältst, auch wenn wir wackeln oder umfallen. Dann lass uns wissen, dass du uns immer wieder aufrichtest.
    Amen

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