Dankbarkeit

Teil 1 von 4 Praxisentwürfen zu: „Komm‘ in Geberlaune“:

Vorbemerkungen

Bei dem ersten Thema geht es darum, zu entdecken, wofür wir dankbar sein können. Es soll die Augen öffnen für all das Gute, das uns umgibt. Es sind unterschiedliche Zugänge zum Thema möglich, die je nach Zielgruppe angepasst werden können (z. B. Einstieg 1-3). Je nach Dauer und Art der Durchführung können die Elemente getauscht und somit der Gruppe individuell angepasst werden.

Einstieg 1: Songs

Folgende Lieder können gemeinsam angehört oder gesungen werden:
Danke (Danke für die Sonne), Das Liederbuch Nr. 23 https://www.youtube.com/watch?v=8N7Tff1qPlY

Thank U von Alanis Morissette
Spotify: https://open.spotify.com/intl-de/track/3CVDronuSnhguSUguPoseM
Songtext: https://www.songtexte.com/uebersetzung/alanis-morissette/thank-udeutsch-63d6b69f.html

Danke für diesen guten Morgen, Version aus den 60er Jahren, neu interpretiert von
Mickie Krause: https://open.spotify.com/intl-de/track/6CgVJoOC0xjd08sxyWFcHv

Tipp: Gemeinsam als Gruppe eigene Verse dazu dichten, evtl. auch zum Abschluss der Einheit.
Danke für diesen guten Morgen, die Version von den Ärzten: https://www.youtube.com/watch?v=925yCQw_X-E

Einstieg 2: Wofür Menschen in Deutschland dankbar sind

Im Sommer 2023 führte das Meinungsforschungsinstitut „forsa“ eine Umfrage zum
Thema Dankbarkeit in Deutschland durch.
Die wichtigsten Ergebnisse waren:

  • Familie: 77 % der Befragten gaben an, für ihre Familie dankbar zu sein.
  • Gesundheit: 76 % der Befragten gaben an, für ihre Gesundheit dankbar zu sein.
  • Partnerschaft: 73 % der Befragten gaben an, für ihre Partnerschaft dankbar zu sein.
  • Freunde: 55 % der Befragten gaben an, für ihre Freunde dankbar zu sein.
  • Frieden in Deutschland: 51 % der Befragten gaben an, für den Frieden in Deutschland dankbar zu sein.
    Quelle: https://www.nak-west.de/db/8029140/Berichte/Umfrage-zu-Erntedank-Wie-dankbar-sinddie-Deutschen

Impuls 1: Dankbar sein macht das Leben leichter.

Ein Ausdruck der Dankbarkeit kann eine bedeutende Wirkung auf das Leben haben. Dankbarkeit ist förderlich für das Wohlbefinden der Seele und festigt zwischenmenschliche Beziehungen. Untersuchungen haben gezeigt, dass Dankbarkeit die psychische Gesundheit unterstützt und zu einem gesteigerten Gefühl des Wohlbefindens führt. Dank fördert außerdem die soziale Verbundenheit und stärkt Beziehungen. Ein aufrichtiger Dank erfüllt nicht nur den Empfänger mit Freude, sondern auch den Dankenden. Dankbarkeit kann durch verschiedene Erfahrungen erlernt werden, beispielsweisedurch das Führen eines Tagebuchs über Dankbarkeit. Es geht um die Wertschätzung kleiner Alltagsmomente, die Dankbarkeit auslösen können. Ein regelmäßiges Bewusstsein dafür zu schaffen, trägt zur Zufriedenheit bei und fördert ein anhaltendes Gefühl der Dankbarkeit im täglichen Leben.

Gesprächseinstiegsfragen

Die Fragen können beispielsweise mit der Methode 1-2-4-Alle bearbeitet werden: Eigenreflexion, Austausch zu zweit, zu viert und Gespräch im Plenum

  • Wann hast du zuletzt „Danke“ gesagt – und zu wem? (und warum?)
  • Wer hat sich zuletzt bei dir bedankt und warum?
  • Wofür bist du besonders dankbar?
  • Wie fühlt es sich für dich an, wenn du dankbar bist?

Impuls 2
In der Bibel wird Dankbarkeit oft als ein zentraler Aspekt des Glaubens und der Beziehung zu Gott dargestellt. Zahlreiche Verse ermutigen dazu, Gott für seinen Segen und seine Zuwendungen zu danken, ganz unabhängig von den Umständen. Psalm 100, 4 ist ein gutes Beispiel für eine solche Ermutigung: „Tretet ein durch seine Tore mit anken, und in seine Vorhöfe mit Lobgesang; danket ihm, lobet seinen Namen.“ Die Bedeutung der Dankbarkeit in der Bibel liegt nicht nur in der Anerkennung von Gottes Güte und Großzügigkeit, sondern auch in der Förderung einer dankbaren Haltung gegenüber dem Leben und den Mitmenschen. Dankbarkeit ist auch ein Ausdruck des Vertrauens in Gottes Fürsorge.


Paulus ermutigt die Gläubigen in Philipper 4,6-7, in jeder Situation mit Dankbarkeit zu Gott zu beten und ihre Anliegen vor ihn zu bringen. Paulus fordert dazu auf, nichts zu fürchten, sondern in allem mit Gebet, Bitten und Danksagung vor Gott unsere Anliegen bekannt zu machen. Er lehrt, dass die Praxis der Dankbarkeit nicht nur zu einem tiefen Vertrauen in Gott führt, sondern auch zu einem Leben in seinem Frieden. Letztendlich zeigt Paulus, dass Dankbarkeit eine wichtige Haltung des Glaubens ist, die uns in Verbindung mit Gott hält und uns inneren Frieden schenkt. Auch uns kann eine dankbare Haltung im Alltag helfen. Sie erinnert uns daran, die kleinen Segnungen des Lebens zu schätzen, selbst in schwierigen Zeiten. Dankbarkeit hilft uns, unsere Perspektive zu verändern, uns auf das Positive zu konzentrieren und unser Herz für die Gegenwart Gottes in unserem Leben zu öffnen. Indem wir dankbar sind, können wir auch anderen gegenüber großzügiger und mitfühlender sein, was letztendlich zu einem erfüllten und sinnvollen Leben führen kann.

Ideen für Dankesaktionen

  • Baum der Dankbarkeit (z.B. „Dank“ auf Post-it schreiben und als Blätter an einen aufgemalten oder gestalteten Baum kleben).
  • DankBar (auf einer Theke oder Tisch stehen unterschiedliche leere Flaschen. In diese stecken die Teilnehmenden Zettel mit ihrem Dank).
  • Dank Plakat (großes Plakat und bunte Farben bereitstellen. Darauf können die Teilnehmenden all die Dinge, Menschen und Situationen malen, für die sie Gott dankbar sind).
  • Dankes-Wäscheleine (Teilnehmende schreiben oder malen Stichworte, für die sie dankbar sind und hängen sie an eine Leine, die mitten durch den Raum geht).
  • Dankbarkeits-ABC (Die Gruppenteilnehmenden bekommen einen Buchstaben zugeteilt und suchen zum jeweiligen Buchstaben ein Stichwort, wofür sie dankbar sind. Nun wird das ABC des Dankes miteinander geteilt).

Eine umfangreiche Sammlung von „Dankbarkeitsübungen“ findet sich hier: https://www.mindfulteachings.com/post/17-dankbarkeits%C3%BCbungen-f%C3%BCr-kinder


Bibelstellen zur Weiterarbeit:
Psalm 28,7 / Psalm 103 / Psalm 136,2 / Psalm 139,14 / Epheser 5,20 / 1. Thessalonicher 5,16-18

Autor:

Cyrill Schwarz

Teil 4 von 4 Praxisentwürfen zu: „Komm‘ in Geberlaune“:

Jetzt wird es praktisch! In dieser Einheit kann Großzügigkeit auf unterschiedliche Methoden und Arten vom Kopf/Herz in die Hand oder die PS auf die Straße kommen.
Die Einheit eignet sich sowohl in einer 1,5 stündigen Gruppenstunde für den Jugendkreis, in einem Jugendgottesdienst, als Schulungsangebot in einem Traineekurs oder für junge Erwachsene in einem Hauskreis.

Einstieg: Entscheidungsspiel

Es werden mehrere Alltagssituationen geschildert und sie sollen sich entscheiden.
Du bekommst Alltagssituationen vorgestellt, in die jede oder jeder von uns eines Tages mal kommen könnte. Du willst ja großzügig leben! Wie großzügig und warum, kannst du uns anschließend in einer kurzen Austauschrunde mitteilen.

  1. Alltagssituation (Geld)
    Auf der Fußgängerzone steht ein junger Mann, der barfuß im Schnee steht. Bei sich hat er auf einem Fahrrad alle Habseligkeiten mit Taschen aufgetürmt und festgebunden. Bist du großzügig und würdest du ihm Geld für Schuhe geben?
  2. Alltagssituation (Zeit)
    Übermorgen steht in der Schule ein Mathe Test an. Eine Person aus deiner Klasse hat das Thema nicht verstanden und du könntest ihr helfen. Leider hast du heute und morgen Nachmittagsschule bis 16 Uhr und heute Abend kommt ein spannendes Handballspiel im Fernsehen. Dazwischen wolltest du mal chillen. Bietest du der Person deine Hilfe an, obwohl du eventuell selber deshalb Nachteile hast?
  3. Alltagssituation (Wohnraum)
    In deiner Nachbarschaft brennt in der Nacht ein Haus mit Flüchtlingen und die betroffenen Familien suchen für sich und ihre drei Kinder eine Übergangsbleibe. Deine Eltern entscheiden, dass sie ein Kind aufnehmen und bitten dich, dein Zimmer mit diesem Kind die nächsten vier Wochen zu teilen. Wie reagierst du und warum?
  4. Alltagssituation (Verkehr)
    Du fährst mit deinem Fahrrad vorschriftsmäßig auf dem Fahrradweg. Es kommt dir ein Fahrrad mit schneller Geschwindigkeit entgegen und drängt dich an den Rand der Fahrbahn, ohne sich zu entschuldigen. Was machst du?
  5. Alltagssituation (Supermarkt)
    Du stehst an der Kasse im Supermarkt an. Du drehst dich um und siehst, dass die Person hinter dir einen vollen Einkaufswagen hat und sie merklich unter Zeitdruck steht. Vor dir steht noch jemand mit wenigen Dingen in den Händen. Lässt du die Person mit dem vollen Einkaufswagen vor dich?
  6. Alltagssituation (Schule)
    Eure Klasse ist in diesem Jahr für die Bewirtung der Eltern bei einem Schulfest zuständig. Der Erlös ist für eure Abschlussklassenfahrt bestimmt. Anstatt Preise schreibt ihr: Bedienen Sie sich großzügig. Daneben steht eine Dose mit dem Hinweis: „Danke für Ihre finanzielle Unterstützung unserer Klassenfahrt.“ Bist du dafür oder dagegen und warum?
  7. Alltagssituation (Gaben)
    Du bist bei deinen Freunden bekannt dafür, dass du gerne für sie kochst. Du wirst angefragt von einem Verein, ob du nicht einen kostenlosen Kochkurs für junge Flüchtlinge anbieten könntest. Wirst du zusagen?

Impuls: Kurzer Rückblick

Du bist ein dankbarer Mensch geworden, weil du jetzt weißt, dass alles, was du hast und besitzt, nicht selbstverständlich ist und du für dein Leben, deine Familie, die Umstände, in denen du aufgewachsen bist, nicht viel selbst beisteuern oder sie beeinflussen konntest. Darum hast Du jetzt beschlossen: du möchtest in Zukunft großzügig sein.
Du hast Gott, den Geber und Ursprung aller Gaben, entdeckt, der dir seine Liebe und Zuneigung ohne Bedingung schenkt und dich mit allem, was du brauchst und mit noch mehr versorgt, und hast das im Alltag auch schon erlebt. Vertrauensvoll stellst du dein Leben auf dieses Versprechen: Ich gebe die Fülle des Lebens umsonst.
Der Brunnen wird immer wieder von unten mit neuem Wasser gefüllt und fließt fröhlich und selbstverständlich über die Schalen wieder nach unten und somit wird das Wasser nie knapp und alle Schalen füllen die anderen. Ein ständiges Geben und Nehmen. Fasziniert schaust du diesen Brunnen an und es entsteht der Wunsch: Ich will so ein Brunnen sein, der die Liebe und Zuneigung Gottes so selbstverständlich und ohne Nachdenken an andere weitergibt. Doch, wie geht das?

Drei Fragen zu Anfang
• Würdest du sagen, du bist großzügig oder geizig oder kleinkariert?
• Wie empfindest du dich gerade – eher reich oder eher arm?
• Sparst du gerade einen monatlichen Beitrag für später, die Zeit ohne festes Einkommen?
Bibeltext 2. Korinther 9,6-14
gemeinsam lesen, dann 3 Impulse

  1. Teil: Bild vom Säen und ernten
    Das was ich säe, ernte ich. Wenn ich Mais säe, werde ich keinen Weizen ernten. Zuerst steht das Säen, nicht das Ernten. Die Menge der Saat ist für die Ernte nicht entscheidend, eher die Motivation und Einstellung hinter dem Säen.
  2. Teil: Investieren vermehrt (Gott gibt den Samen und das Brot)
    Investitionen sind nicht von der Höhe abhängig, sondern vom Willen, das zu investieren, was vorhanden ist. Vertrauen in jede Investition, dass sie höhere Erträge für andere und für mich bringen. Wer auf Frucht wartet, ohne zu säen, wartet vergeblich. Gott legt seinen Segen und seine Verheißungen auf unseren Willen, zu schenken. („So habt ihr in jeder Hinsicht und zu jeder Zeit alles, was ihr zum Leben braucht.“)
  3. Teil: Mission Gottes Reich
    Großzügigkeit stärkt das Vertrauen des Gebers in Gott, den Geber aller Gaben. Meine Großzügigkeit gegenüber anderen weckt das Vertrauen in Gott, dem Geber aller Gaben. Im besten Fall danken sie Gott für die Gaben, die er ihnen durch mich geschenkt hat. Mein Beispiel eines fröhlichen Gebers ermöglicht anderen, eine Beziehung zu Gott zu beginnen und zu pflegen.

Aktionen zum Dranbleiben

• Überlegt euch kleine Aktionen, mit denen jeder und jede von euch Großzügigkeit einüben kann. Zum Beispiel:
• Eine bestimmte Geldmenge, die du hergibst, z.B. 100 Euro, dann bin ich großzügig.
• Beim nächsten Restaurant- oder Friseurbesuch mal nicht 8 Euro Trinkgeld zu geben, sondern mindestens 10 oder sogar mehr?
• Einer Person, die du vor Augen hast, zu helfen.
• Störungen in deinem Tagesablauf durch Menschen nicht als nervig, sondern als Segen zu sehen.
• Gerne mal mehr Zeit in Menschen zu investieren, als in Medien- und Handyzeit?
• Welche Ressource hast du bekommen (Zeit, Geld, Gaben, Kraft, Mut, Freude), die du an andere weitergeben kannst, fröhlich und freigiebig?
• Großzügig sein im Vergeben, der Nachsicht, der Liebe und im Dienen. Das ist richtig schwer. Mal nicht den Besserwisser raushängen zu lassen. Dem anderen den Vortritt bei einer Aufgabe zu geben, die ich leidenschaftlich und gerne mache, auch auf die Gefahr hin, dass sie mies gemacht wird. Den Schlüssel des Gemeindehauses (oder deines Autos) mal an schwierige Jugendliche (an junge Fahrer) abgeben, obwohl man weiß, dass es nachher Stress mit dem Hausmeister (der Versicherung oder Beschädigungen) gibt. Das Scheitern einer Aktion mit Pizzaessen zu feiern. Zum wiederholten Male einer Person vergeben, die mich immer wieder verletzt. Auf jemanden zugehen und ihm etwas Wertschätzendes zu sagen, der einem total auf die Nerven geht.

Programmideen

Dienstagsbox
Du kannst dir eine Dienstagsbox basteln und darin Gefälligkeiten, Geldbeträge, Ideen und Erfahrungen sammeln und dir dann vornehmen, jeden Dienstag in diese Box zu greifen und eine davon zu ziehen, die du diese Woche umsetzt.

5 € Challenge
Du gibst jedem 5 Euro mit nachhause, mit der Aufgabe, bis zum nächsten Treffen jemandem damit eine Freude zu bereiten – oder gerne noch was drauf zu legen.

Battle Großzügig gegen Kleinkariert
Zwei Gruppen treten gegeneinander an. Eine Gruppe sind die Großzügigen und die andere Gruppe die Geizigen oder Kleinkarierten. Dann gibt es Alltagssituationen (s.o.) und sie sollen entscheiden, was und wie Großzügigkeit aussieht – oder eben das Gegenteil und welche Gefühle sie dabei empfinden.

Bibellese Tipp
Bibel live – Text lesen und je nach Teilnehmendenzahl Kleingruppen einteilen, die eine oder zwei Fragen an die Gruppe stellen dürfen (oder an den Leitenden). Gemeinsam (vom Leitenden) werden die Fragen beantwortet. (Dazu gibt es ein Kartenspiel mit je 8 Karten für 10 Teilnehmende mit dem Titel: „Farbe bekennen“.)

Gast
Interviewpartner einladen, die eigene Erfahrungen mit Großzügigkeit teilen möchten.

Fuck up Night
In Startup Unternehmen überwiegen häufig Misserfolge, bis sich der erste Erfolg einstellt. In der Fuck up Night wird das Scheitern gefeiert, denn aus den Fehlern wird gelernt. Damit werden Jugendliche ermutigt, großzügig mit ihren Fehlern und Scheitern umgehen zu lernen. Ebenso wird die Fehlertoleranz gegenüber Anderen erhöht. Jugendliche können mal ganz ungehemmt zugeben, wo sie gescheitert sind und wie sie damit umgegangen sind. Möglich ist natürlich auch das Gegenteil: Wir können auch die Erfolge teilen und feiern. Dazu passt natürlich auch etwas Leckeres zu essen.

Storytelling
Schreibt eure Großzügigkeitsstory auf und teilt sie mit anderen. Gestaltet auf Insta eine Großzügigkeitsstory und teilt sie mit anderen. Anschließend tauscht ihr die Reaktionen darauf aus.

Bibelstellen zur Weiterarbeit

2 Samuel 9,1-13
König David ist großzügig gegenüber Verwandten von Jonatan und Saul

1 Chronik 29,1-9
Vorbild im Spenden für den Tempel


Maleachi 3,6-12
Gott auf die Probe stellen


Matthäus 6,24-34
Worum wir uns sorgen sollen


Matthäus 5,41-42
Freiwillig mehr zu tun als gefordert wird

Material zur Weiterarbeit

Filme

Bücher

  • Großzügigkeit – Kleinkariert war gestern – Clemens Bittlinger
  • Ein Leben voller Segen – Robert Morris

Lieder

  • Mehr als genug (Das Liederbuch 2 – Buch und Musik 2021)
  • Komm, Herr, segne uns (Evang. Gesangbuch)
  • Reich (Arno und Andreas)
  • Sie sitzt am Fenster (Arno und Andreas)
  • Alles, was ich bin (Das Liederbuch 2 – Buch und Musik 2021)
  • Goodness of god (Das Liederbuch 2 – Buch und Musik 2021)

Autorin:

Ulrike Kresse

Teil 3 von 4 Praxisentwürfen zu: „Komm‘ in Geberlaune“:

Ziel: Um großzügig zu sein, müssen wir unsere Angst loslassen, zu kurz zu kommen und nicht genug zu haben. Challenge für uns: Unser Vertrauen voll auf Gott setzen und dass er uns großzügig versorgt. Wenn wir im Vertrauen auf den Gott leben, den wir in den Einheiten davor kennengelernt haben, können wir großzügig weitergeben, was wir von ihm bekommen, weil wir immer mehr bekommen.

Grundfrage: Das worauf du vertraust: gibt dir das etwas das trägt und dich versorgt? Oder fordert es und du kommst zu kurz?

Menschliche Erfahrung: mache mir Sorgen, erlebe Mangel, Dinge, die ich mir wünsche und nicht bekomme.

Erfahrung, die wir bei Gott machen können: Er versorgt vollständig und großzügig. (Erleben wir das so?)

Einstieg: Pendel

Ein Freiwilliger setzt sich so, dass ein großes Pendel direkt vor seinem Gesicht losgelassen wird. Challenge: Wenn das Pendel zurückkommt, nicht wegzucken.

Gespräch danach
Was hilft, bei diesem Experiment ruhig sitzen zu bleiben? (Vertrauen in physikalische Gesetze: Pendel schwingt nie weiter zurück als Startpunkt)
Voll gut, wenn es solche verlässlichen Sachen gibt, an denen man sich festhalten kann, auf die man vertrauen kann.
Worauf vertraust du in deinem Leben? (auch abstrakter gedacht) Hier ist auch gut ein Gespräch zu zweit / dritt möglich.

Impuls

Voll gut, wenn man Sachen hat, auf die man vertrauen kann und die dann tragen.
Was kann das sein?
Miteinander sammeln (evtl. auf Flipchart?)

Wenn Vertrauen nicht trägt: Enttäuschungen und zu kurz kommen
Ich kenne Situationen in meinem Leben, da hat das, auf was ich vertraut habe, nicht getragen. Da wurde ich (manchmal richtig krass) enttäuscht.
Beispiel erzählen von sich
Z.B. Freunde hintergehen einen, großer Bruder isst den Lieblingsjoghurt weg, den man sich aufgehoben hat, Passant erklärt den Weg und stimmt nicht, …
Und das ist ziemlich blöd, das verletzt. Und ganz ehrlich: das stärkt (zumindest bei mir) das Misstrauen in andere. Nach so Aktionen wächst in mir eher der Gedanke: Ab jetzt schaue ich nach mir. Dann ist für mich gesorgt. Ziemlich genau das Gegenteil von Großzügigkeit. Und wenn man so in die Welt schaut, dann sieht man, dass das Verhalten ziemlich weit verbreitet ist. Ist das also vielleicht der richtige Weg? Ich vertraue nur auf mich?

Konkretes Bild: Brunnen
Das mit dem Vertrauen ist wie bei so einem Brunnen mit mehreren Schalen – wie bei einem Schokobrunnen (am besten einen dabeihaben- folgendes Bild auf die Funktionsweise anpassen!).
Das, was ganz oben reinkommt, das breitet sich aus.
Wenn da oben also Erfahrungen reinkommen wie: Jeder schaut nur nach sich, Keiner sorgt dafür, dass ich was abkriege, ich bleib immer auf der Strecke, … dann kommt da nur ein ganz kleines bisschen ganz oben rein. Und da bleibt es dann auch. Denn wenn ich was Gutes für andere tue, dann fehlt mir das ja.
Aber: Gott setzt da einen ganz anderen Maßstab an. Gott denkt nämlich ganz anders. Er denkt nicht: Zuerst brauche ich genug, und dann kann ich vielleicht ein bisschen was abgeben. Er gibt reichlich. Er gibt im Überfluss. Er gibt alles. So viel mehr als wir brauchen. Er gibt so viel, dass unsere Schale ganz voll wird. Und er gibt sogar noch mehr. Er gibt so viel, dass unsere Schale überfließen kann. (Brunnen: Am Ende wird es hochgepumpt und kommt wieder bei uns an).
Gott ist unser Vertrauen wert. Er ist vertrauenswürdig. Er meint es gut (wie schon gehört). Er gibt über die Maße.
Wenn wir dem vertrauen, der vertrauenswürdig ist, dann macht er unsere Schale voll. Er versorgt uns mit allem, was wir brauchen. Und dann brauchen wir nicht mehr mit der Sorge zu leben: Ich komme zu kurz, für mich bleibt am Ende nichts übrig. Denn wir kriegen genug nachgefüllt.
Und dann können auch wir großzügiger weitergeben.

Fragen zum Weiterdenken:

Evtl. in Kleingruppen besprechen

  • Wo hast du Angst, zu wenig zu haben? Wo befürchtest du, zu kurz zu kommen?
  • Wo erlebst du, dass du reich versorgt bist?
  • Wo kannst du in der nächsten Woche von dem weitergeben, was dir von Gott geschenkt wurde – ohne Sorge, dass du am Ende nicht genug hast? Bitte Gott darum, dass er die Sorge darum nimmt und dich großzügig macht.

Programmideen

  • Schokobrunnen zelebrieren: Früchte und genügend Schokolade sowie eine ausreichende Anzahl an Schokobrunnen besorgen und miteinander genießen
  • Alternative zum Schokobrunnen: Currywurstbrunnen
  • Vertrauensspiele (je nach Alter)

Bibelstellen zur Weiterarbeit

  • Abraham und Lot (1.Mose 13)
  • Auszug aus Ägypten – Manna und Wachteln (2. Mose 16,1-16,36)
  • Speisung der 5000 (Matthäus 14,13-14,21)
  • Hochzeit zu Kanaa (Johannes 2,1-2,21)

Autorin:

Sarah Kunzi

Teil 2 von 4 Praxisentwürfen zu: „Komm‘ in Geberlaune“:

Ziel der Einheit: Gott als den großzügigen Geber hinter allem zu erkennen und davon ausgehend den eigenen Umgang mit „Besitz“ zu reflektieren. Der Einstieg kann je nach Kontext auch durch eine der anderen Aktionen ersetzt werden. Die Gedanken zum Impuls können durch die vorgeschlagenen Bibelstellen ergänzt werden bzw. so lässt sich der Fokus unterschiedlich setzen.

Einstieg: Gedankenspiel

Was bedeutet „Eigentum“ für dich? (Sammeln in Kleingruppen oder im Plenum)
Angenommen, ihr besitzt ein Café (o.ä.). Ihr stellt allen alles kostenlos zur Verfügung: Kaffeepulver, Wasser, Milch, Zucker, Kekse, Kaffeemaschine, Milchaufschäumer, Sitzplätze, einfach alles. Die Leute dürfen einfach kommen und sich bedienen.
Irgendwann beginnt jemand allen Zucker zu horten. Es dauert nicht lange, bis jemand die Milch für sich beansprucht. Ein anderer sichert sich den Milchaufschäumer („Soll der mit Milch bloß schauen, wo er bleibt“). Auf einmal hat alles in eurem Kaffee einen Besitzer bzw. eine Besitzerin.

Welche Gedanken könnten euch durch den Kopf gehen, während ihr dieses Spiel beobachtet?

Die Situation ist nun festgefahren. Niemand hat mehr alleine die Mittel, um einen Kaffee zuzubereiten. Es beginnt langsam, aber stetig, ein Tauschhandel. Wobei manche Zutaten teurer gehandelt werden als andere.

Was geht euch dazu durch den Kopf? Wie würdet ihr reagieren? Würdet ihr reagieren?

Impuls: Wer gibt hier eigentlich was?

Fragen nach dem EIGENtum

Was ist Eigentum? Wann gehört jemandem etwas? Kann mir etwas gehören, das ein Anderer gemacht hat?
Ja, bspw. als Geschenk oder durch Kauf (Gegenleistung).
Kann ich mit etwas handeln/bezahlen, das einem anderen gehört?
Ja. Z.B. im Auftrag des Besitzers, etwa bei der Arbeit.
Woher kommt eigentlich das Geld, mit dem ich bezahle? Wer hat die Edelmetalle geschaffen?
Wir bezahlen mit Münzen, die wir aus Rohmaterial geschaffen haben, das wiederum Gott geschaffen hat. Wir bezahlen mit dem Eigentum eines anderen.
Was gehört wirklich uns? Manches haben wir uns doch selbst verdient, durch harte Arbeit und Klugheit?
Wir sind ohne alles in eine Welt gekommen, die schon vor uns war und die einem anderen gehört. Wir sammeln Güter, vermehren und verlieren sie, aber wenn wir sterben, behalten wir davon nichts. Wir nehmen nichts mit. Wir haben nur verwaltet, es gehört nicht uns, daher nehmen wir auch nichts mit.

Gott als Geber

Alles kommt von Gott. Als Schöpfer hat er uns einen perfekten Lebensraum zur Verfügung gestellt – einzigartig in dieser Form.
Das alles erhalten wir unverdient. Gott macht es dem Menschen nicht zur Bedingung, ihn zu lieben und dann erst bekommen wir, was wir zum Leben brauchen (s.o. Gegenleistung). Gott gibt großzügig – ohne Vorleistung. Keiner hat sich das verdient.
Aber nicht nur Materielles kommt von Gott. Wir sind durch ihn geschaffen und er hat uns alle mit unterschiedlichen Gaben bedacht. Wieder unabhängig davon, wie wir uns zu ihm stellen: Jede und jeder hat (mindestens) eine Gabe. Vielleicht haben wir diese Eigenschaft trainiert und verfeinert, aber wir haben sie uns nicht ausgedacht. Gott hat sie in uns hineingelegt.
Die Großzügigkeit Gottes geht noch einen Schritt weiter. Er stellt nicht nur alles bereit und bleibt aber selbst außen vor. Er verschenkt sich selbst. Um Gemeinschaft mit uns zu haben, hat er seinen Sohn, sich selbst, nicht geschont. Wieder beschenkt uns Gott unverdient – keiner von uns hätte das tun können.

Was tun mit den Geschenken?

Wie gehen wir mit der Großzügigkeit Gottes um? Mit letztlich allem, das wir „besitzen“ und sind? Sind wir dankbar? Nutzen wir das, was uns gegeben ist? Wie nutzen wir es? Um uns selbst zu dienen, uns zu bereichern, ein gutes Leben zu führen? Oder dienen wir damit Gott, der uns all das zur Verfügung stellt? Selbst die Freiheit zu dieser Entscheidung hat uns Gott geschenkt…
Wem diene ich mit meinen Gaben? Meiner Zeit? Meinem Geld? Meiner Arbeit?

Fragen zum Weiterdenken

Welche Gaben und Fähigkeiten hast du? Was kannst du besonders gut?
Hast du sie eher bemerkt oder dir bewusst vorgenommen, sie zu lernen?
Alle Not kommt vom Vergleich: Bestimmt hast du dir schon einmal gewünscht: „Was XY hat/kann, hätte/könnte ich auch gern…“. Meinst du, dass jemand auch so über dich denkt? Was hast/kannst du, das andere sich vielleicht wünschen?
Erlebe ich das, dass Gott mir alles gibt, was ich brauche (2.Petr 1,3 / 1.Tim 6,17)? Was brauche ich zum Leben?
Welche Chancen im Leben bzw. Startbedingungen habe ich? In welche Familie bin ich geboren? Wie ist der Wohlstand verteilt?
Der Fokus sollte hier nicht darauf liegen, was man alles nicht hat/kann, weil die Eltern keine Millionäre sind. Wichtiger ist die Frage, was ist mir aufgrund meiner Herkunft geschenkt? Was kann ich, WEIL ich aus meinen Umständen komme?
Wie geht es dir mit der Vorstellung, dass dir eigentlich nichts gehört? Welche Sorgen, Befürchtungen, Fragen gehen damit einher? Welche Chancen, Freiheiten, Möglichkeiten könnten darin liegen?

Aktion „Du bist beschenkt!“

Geeignet für: Konfi-, Jugendgruppen, Jugendgottesdienste, Hauskreise, Schulklassen, Gremien


Für alle Anwesenden ein kleines Geschenk mitbringen (Süßigkeit, o.ä.). Sofern möglich, bereits vor Beginn auf die Plätze verteilen. Die Aktion kann unkommentiert stehen gelassen werden, bis Fragen kommen oder bewusst thematisiert werden. Eignet sich auch als Einstieg.

Zielgedanke: Beschenkt zu sein. Als Vorschuss, nicht als Belohnung. Gott hat uns allen Gaben und seinen Sohn geschenkt, ohne dass wir uns das erst durch Leistungen verdienen mussten.
Tipp: Gerade in neuen/unbekannten Gruppen ist zu vermeiden, dass der Eindruck entsteht, es handle sich um eine „Bestechung“, damit sie brav mitmachen.

Escape-Room „Gaben“

Geeignet für: Konfi-, Jugendgruppen, Hauskreise; ca. 15-30 Minuten
Bei diesem Escape-Room erhalten alle Teilnehmenden unterschiedliche Gegenstände. Ihre „Gabe“. Nur gemeinsam können sie alle Rätsel lösen. Jeder Gegenstand wird benötigt.

Zielgedanken: Es geht nicht allein, es geht aber auch nicht ohne die Einzelne. Alle werden gebraucht. Keiner hat etwas für seine „Gabe“ getan, sie wurden (scheinbar zufällig?!) verteilt.

Material: http://kurzelinks.de/komm_in_geberlaune

Wertschätzungskarten

Geeignet für: Konfi-, Jugendgruppen, Hauskreise, Gremien


Pro Person wird eine Karte mit dem jeweiligen Namen versehen. Anschließend werden die Karten abgelegt und alle haben Zeit umherzulaufen und auf die Karten der anderen zu schreiben: eine Begabung oder besondere Eigenschaft, die sie wahrnehmen oder allgemein etwas Wertschätzendes, das die Person ausmacht.
In Gruppen, die sich bereits länger kennen, können die Karten auch einfach im Kreis weitergereicht werden. Das ist weniger chaotisch und stellt sicher, dass jede Karte auch alle erreicht. Bei Gruppen, die sich weniger gut kennen, kann das zu Überforderung führen.


Zielgedanke: Du kannst/bist etwas. Gott hat dir das einfach so geschenkt.

Stationen zu Psalm 23

Geeignet für: Konfi-, Jugendgruppen, Hauskreise, Jugendgottesdienste, Schulklassen

Anhand von 9 Stationen wird Psalm 23 erlebbar.

Zielgedanke: Gottes Großzügigkeit anhand der Bilder aus Psalm 23 verstehen.

Material: http://kurzelinks.de/komm_in_geberlaune

Lieder zum Thema

  • „Geschenkt“ – Christoph Zehendner
  • „Beschenkt (Wer das neue Leben wagt)“ – Christoph Zehendner
  • „Überreicher“ – Timo Langner & Austin Cobb
  • „If we are the Body“ – Casting Crowns
  • „Lobe den Herrn meine Seele“ – Norbert Kissel
  • „Danke“ – Andrea Adams-Frey
  • „Vater, ich danke dir“ – Albert Frey

Bibelstellen zur Weiterarbeit

Alles geschenkt – 1.Kor 4,7
Niemand hat einen Grund anzugeben, wir haben selbst alles geschenkt bekommen.

Was bleibt… – Hiob 1,21
Wir kommen ohne Besitz in diese Welt und wenn wir sie verlassen, können wir nichts mitnehmen. Wir verwalten was uns gegeben ist, aber wir haben es nicht mitgebracht. Wir verwalten, aber wir nehmen nichts mit (weil es uns nicht gehört).

Gott hält nichts zurück – Röm 8,32
Gott hat uns seinen Sohn geschenkt, er hat sich selbst nicht geschont (für uns).

Was wir zum Leben brauchen – 2.Petr 1,3
Auch wenn es manchmal anders wirkt: wir haben bereits alles, was wir brauchen.

Gott gibt reichlich – 1.Tim 6,17f
Gott gibt alles, was wir brauchen, aber nicht nur für uns!

Alles Gute kommt von oben – Jak 1,17
Was Gott gibt, ist gut und vollkommen; darin bleibt er sich treu (bis heute).

Gott schafft dem Menschen einen Lebensraum – Gen 1+2 / Gen 8,22 / Mt 5,45b
Gott stellt seine Menschen nicht irgendwo hin. Er hat mit Natur, Pflanzen, Tieren, Jahres-/Tageszeiten, Wetter, usw. eine Welt geschaffen, in der alle gut leben können (auch diejenigen, die von Gott nichts wissen wollen).

Gottes Großzügigkeit im Leben eines Einzelnen – Psalm 23
Bilder für Gottes Großzügigkeit: kein Mangel, grüne Aue, frisches Wasser, gedeckter Tisch, Salböl, voller Becher, ohne Ende.

Jeder hat eine Gabe – 1.Petr 4,10 / 1.Kor 12
Niemand kann alles, aber jeder kann/ist etwas. Die Gaben sind von Gott gegeben, um sie für andere zu nutzen.

Verwalter von Gottes Gaben – 1.Petr 4,10 / Mt 25, 14-30
Verantwortlich mit dem umgehen, was Gott geschenkt hat.

Gott schenkt uns…

  • Gehör (Ps 77,2)
  • seine dauerhafte Gegenwart (Mt 28,2
  • Vergebung (2.Kor 5,19)
  • Jesus und ALLES (Röm 8,32)
  • Erkenntnis (1.Kor 2,12)
  • Weisheit (Spr 2,6)
  • Zufriedenheit (Pred 3,13)

Autor:

Uli Herterich

Mal eine persönliche Frage direkt zum Einstieg: Wofür schlägt eigentlich dein Herz?

Vielleicht für den Tierschutz oder für deinen Sportverein, für Worship-Musik oder für seltene Kakteen-Arten, für deinen Lieblingsmenschen oder fair gehandelte Klamotten, für Schönes, für Gerechtigkeit, für die Natur, für Mangas, Mango oder Tango?

Wofür schlägt dein Herz? ( – kurze Austauschrunde – )

Wofür das Herz eines Menschen schlägt, ist oft gar nicht so schwer zu erraten – weil es zum Beispiel unser liebstes Gesprächsthema ist und wir andere schon manchmal ein bisschen damit nerven. Oder weil wir überall Sticker und Poster von dieser Band haben. Oder weil alle sofort und ohne Nachdenken wissen, was man uns zum Geburtstag schenken könnte oder welche Pizza du immer bestellst. Wahrscheinlich weißt du selbst am besten, ob und woran andere merken, wofür dein Herz besonders schlägt.

Eine sehr ähnlich klingende Frage, die aber noch eine Schippe tiefer geht, ist: Woran hängt eigentlich dein Herz?

Vielleicht hörst du den feinen Unterschied in der Frage heraus: Bei der ersten Frage ging es darum, was ich besonders gerne mag oder was vielleicht sogar meine Leidenschaft ist. Die zweite Frage ist noch viel existentieller, weil es die Frage ist, was mich zutiefst lebendig macht.

Wenn dir das eine Nummer zu groß ist, dann helfen vielleicht diese „kleineren“ Fragen ein bisschen, sich heranzutasten: ( – nach jeder Frage kurz Zeit lassen zum Überlegen – )

  • Wofür bist du bereit, richtig, richtig viel Geld auszugeben?
  • Wofür lohnt es sich morgens aufzustehen, selbst an schlechten Tagen?
  • Was gibt dir Rückenwind, Auftrieb, neue Energie? Was brauchst du, um dich wieder lebendig zu fühlen?
  • Wo steckst du all deine Kraft rein – manchmal sogar mehr als du hast?
  • Wofür lässt du alles andere stehen und liegen?
  • Worauf kannst du auf keinen Fall verzichten?
  • Wo darf dir niemand reinreden, wo reagierst du empfindlich?
  • Was ist dein größtes Geheimnis?
  • Was brauchst du unbedingt?

Du merkst vielleicht schon: Die Frage danach, woran unser Herz hängt, kann viele positive Aspekte haben, weil da Lebensenergie drinsteckt – sie kann aber durchaus auch kritisch verstanden werden, weil es vielleicht etwas ist, was mich einschränkt oder gefangen nimmt oder abhängig macht.

Martin Luther hat das mal so ausgedrückt: „Woran du dein Herz hängst und worauf du dich verlässt, das ist eigentlich dein Gott.“

Das ist schon etwa 500 Jahre her – damals gab es vieles noch gar nicht, was wir heute als unverzichtbar ansehen. Aber auch damals schon haben sich Menschen abhängig gemacht von Dingen oder Beziehungen, und das tut uns meistens nicht gut.

In der Bibel, die ja noch etliche hundert Jahre älter ist, finden wir den gleichen Gedanken, nur andersrum formuliert: „Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ (Matthäus 6,21) – oder in der Gute-Nachricht-Übersetzung heißt es: Denn euer Herz wird immer dort sein, wo ihr eure Schätze habt.“.

Ich finde, das könnte ein ganz guter Prüfstein sein für das, was mir wichtig ist in meinem Leben: Will ich, dass dort mein Herz zuhause ist? Will ich es wirklich daran hängen? Oder muss ich aufpassen, dass mich diese Sache nicht auf Dauer gefangen nimmt oder abhängig macht?

Gott lädt uns ein, unser Herz bei ihm festzumachen. Bei ihm ist es gut aufgehoben. Er nutzt es nicht aus oder gegen uns, wenn wir unser Herz ihm anvertrauen und uns an ihn „hängen“. Er ist der, der uns wirklich lebendig macht.

Am Ende verteilt ihr für jeden einen kleinen Karabinerhaken in Herzform. Diesen könnt ihr euch irgendwo sichtbar dranhängen, vielleicht gemeinsam mit dem Bibelvers, als Erinnerung im Alltag und als sichtbares Zeichen, dass wir unser Herz bei Gott festmachen können.

Kann einer von euch mir erklären, was eigentlich „Abseits“ bedeutet? Ich weiß noch, wie ich einmal versuchte, meiner Mutter die Abseitsregel zu erklären. Das war wirklich ein hartes Stück Brot.
Beim Fußball gerät man sehr schnell ins Abseits, im Leben leider auch. Ich möchte euch von einem Mann erzählen, der voll im Abseits des Lebens stand.
Er war aussätzig. Das ist schnell dahin gesagt – bedeutete aber ein schreckliches Schicksal. Er war nicht nur durch die Krankheit entsetzlich gezeichnet, sondern war zugleich aus der menschlichen Gesellschaft ausgestoßen. Er musste als Zeichen der Buße zerrissene Kleider tragen, das Haar musste er lose und den Bart verhüllt halten und gegenüber den sogenannten „Reinen“ musste er schon von weitem „unrein, unrein“ rufen (wer den Film oder das Buch „Ben Hur“ kennt, wird sich vielleicht daran erinnern). Die Aussätzigen bildeten eigene Kolonien, waren für sich, ausgestoßen aus der Welt.
Dieser Aussätzige, von dem ich erzählen möchte, trifft auf Jesus. Er sieht ihn, er fällt vor Jesus auf die Knie und sagt: „Herr, wenn du es willst, kannst du mich gesund machen.“
Ich kann mir gut vorstellen, wie die, die Jesus begleiteten, abhauten, als sie den Aussätzigen schon von Weitem kommen sahen. Was wird Jesus tun? Auch abhauen?
Ungeheuerliches passiert. Jesus beugt sich herunter und umarmt den Aussätzigen. Stellt euch das vor. Dieser, von allen Ausgestoßene und Gemiedene, wird umarmt und angenommen. Jesus geht nicht auf Distanz. Er missachtet sogar das jüdische Gesetz – der Liebe für diesen Aussätzigen wegen. Ihn lässt das nicht kalt. Er schiebt ihn nicht ab. Es tut ihm weh, wie dieser Mensch unter der Last der Krankheit leidet. Gegen den totalen Aussatz des Menschen stellt Jesus seinen totalen Einsatz. Egal, wie entstellt unser Äußeres durch Krankheit und Leid ist – egal, wie entstellt unser Inneres durch Sünde und Schuld ist; es gibt niemanden, den Gottes Liebe nicht umarmen würde. Da ist niemand unter uns, niemand auf der ganzen Welt, der so tief unten oder so am Ende ist, dass ihn Gottes liebende Arme nicht erreichen und umarmen können.

Wie die zwei Alten aus der Muppet-Show saßen Willy und Karl auf der Zuschauertribüne ihres Schalke04, diskutierten und kommentierten das laufende Spiel, erinnerten sich an alte Zeiten und Erfolge und regten sich über die – in ihren Augen – schlechte Spielweise der aktuellen Mannschaft auf. Sie sind Zuschauer von ganzem Herzen und aus gesicherter Entfernung, örtlich und zeitlich. Niemand käme auf die Idee, sie von der Zuschauertribüne ins Spiel zu rufen, um selbst zu kicken.

Zachäus, der kleinwüchsige Zöllnerchef aus Jericho, wollte wahrscheinlich auch nur aus gesicherter Position im Maulbeerbaumversteck einen Blick auf Jesus werfen. Vielleicht in seinem Alltag ein Highlight setzen: Immerhin war Jesus schon wer. Einfach Zuschauer sein, vielleicht später mit seinen Zöllnerkollegen reden und debattieren oder sich auch über Jesus und die frommen Leute aufregen. Niemand würde auf die Idee kommen, ihn vom Baum zu holen. Sein Versteck war kaum einzusehen und warum sollte auch der fromme Jesus den Sünder und Zöllner aus dem Baum holen.
Doch es kommt anders. Jesus kommt anders. Er kommt in die Stadt, sieht den Zachäus auf dem Baum hocken und ruft ihn runter. Aus dem Zuschauer Zachäus wird ein Mitspieler Jesu. Unter der Liebe dieses Jesus krempelt er sein Leben um, gibt zurück, was er unrecht genommen hat und das gleich mehrfach.

Vielleicht steckst auch du gerade in so einem Maulbeerbaum. Vielleicht möchtest du nur mal einen Blick auf Jesus werfen, nur so ein bisschen im Jugendkreis mitschwimmen, sicher und distanziert.

Doch Jesus sieht dich im Baum, er sieht dich im Versteck deines Lebens und er ruft dich aus der Zuschauerposition hinein ins Spiel, hinein ins Leben.

Ich find’ das schon gewaltig! Da wechselt ein Spieler den Verein und mit ihm wechseln noch einige Millionen Euro den Besitzer. Wahnsinn, welche Ablösesummen für Spieler gezahlt werden. Sind die das wert? Ist ein Mensch so viel wert?

Was würde Inter Mailand wohl für mich bezahlen, damit ich in ihrer Mannschaft spiele? Sicherlich nichts – noch weniger als nichts. Sie würden mich gar nicht haben wollen. Oder ich müsste ihnen etwas zahlen, damit ich mal kurz mitspielen darf – beim Training.

Die Bibel erzählt davon, dass jemand eine überdimensionale, suprahohe Ablösesumme für mich gezahlt hat. Das ist echter Wahnsinn. Ja, da hat jemand – nein, nicht jemand: Jesus, der Sohn Gottes, selbst – mit seinem Leben dafür gezahlt, dass ich nun zu ihm gehöre und in seiner Mannschaft spiele.
Das ist einfach fantastisch. Vor allem spüre ich mehr und mehr, seit ich in dieser Mannschaft von Jesus spiele, dass ich meinen Platz gefunden habe, dass der Trainer, Jesus, meine Fähigkeiten entfaltet und mich am richtigen Platz einsetzt. Es ist toll, wenn ich merke: Mensch, diese Position, die Jesus mir gegeben hat, ist mir wie auf den Leib geschneidert – hier kann ich meine Fähigkeiten voll einbringen. Und ich erlebe, dass das Ganze nicht nur Spaß, sondern auch Sinn macht. Ist das nicht verrückt, dass Jesus für mich und dich solch eine hohe Ablösesumme gezahlt hat?
Ist das nicht noch verrückter, dass seine Mannschaft nicht schon längst aus allen Nähten platzt, weil alle bei ihm spielen wollen?

Wir laden dich ein – auch hier vor Ort spielt eine Mannschaft, eine Gemeinschaft. Sie steht dir jederzeit für ein Probetraining offen.

Nur noch wenige Minuten bis zum Anstoß. Der Ball des Anstoßes liegt bereit. Shake-Hands zwischen den Mannschaftsführern und Schiedsrichtern, die Seiten werden gewählt und dann geht’s los. Der Pfiff eröffnet das große Spiel.

So einen Anstoß kann man nicht nur haben, sondern auch geben und nehmen. Von Jesus wird manches Mal berichtet, dass andere, besonders die fromme Oberschicht, an ihm und seinem Verhalten Anstoß nahmen. Das heißt, sie bekamen es nicht auf die Reihe, dass Jesus so wenig mit ihnen und so viel mit den Randgruppen, den Ausgestoßenen der Gesellschaft zu tun haben wollte. Sie konnten es auch nicht fassen, dass viele Jesus nachliefen und Jesus so ihre Machtstellung gefährdete. Jesus wurde zum Ball, oder besser, zum Stein des Anstoßes. So sehr, dass man sich schon bald einig war, er muss weg, dieser Jesus muss sterben. Und wir wissen, wie dieses Spiel ausging. Sie schafften es. Sie erwirkten es, dass man Jesus wie einen Verbrecher ans Kreuz schlug.

Und alles schien mit dem Schlusspfiff über dem Leben Jesu erledigt. Doch sie rechneten nicht mit der Verlängerung, sie rechneten nicht mit Gott! Jesus ist auferstanden und hält eindeutig und für alle Zeit den Sieg über Tod und Teufel in seiner Hand. Ein grandioser Sieg – ein Sieg für jeden Menschen, der Jesus sein Leben anvertraut.

Bis heute ist Jesus ein Stein des Anstoßes und er wird es bleiben, denn was er getan hat, ist so revolutionär, so anders, so mächtig, dass Menschen sich daran stören und lieber eigenmächtig leben wollen.

Jesus sagt selbst: Glücklich lebt der Mensch, der keinen Anstoß an mir nimmt. Glücklich ist der, der einfach nur annimmt, was Jesus für ihn tat und nach und nach in seinem Leben das Geschenk der Liebe Gottes auspackt.

Es gibt immer wieder personelle Notsituationen bei Mannschaften. Da fehlt zum Beispiel ein Abwehrspieler verletzungsbedingt und der offensive Mittelfeldspieler muss die Position übernehmen. Das kann über einen gewissen Zeitraum gut gehen, aber das Spiel im Team funktioniert erst dann richtig gut, wenn die Spieler auf der Position spielen, die ihnen von ihren Begabungen und ihrem Können her liegt. Oder ein Spieler kommt neu ins Team und wird vom Trainer auf einer Position eingesetzt, die seinen Fähigkeiten nicht entspricht. Er wird sein Bestes geben, könnte aber auf einer anderen Position mit dem gleichen Engagement mehr bewegen.

Im Leben ist es nicht viel anders. Vielleicht spielst du gerade auf der linken Verteidigerposition und gehörst da gar nicht hin. Du rackerst dich ab, aber du stehst auf verlorenem Posten. Vielleicht verzweifelst du sogar am Leben und möchtest am liebsten damit aufhören.

In der Begegnung mit Gott dürfen wir entdecken, welche Gaben und Fähigkeiten in uns stecken. Er möchte, dass wir den Platz im Leben finden, den er optimal auf uns zugeschnitten hat, einen Platz, an dem wir mit unseren Fähigkeiten bestens eingesetzt sind, den Menschen dienen und voller Freude und zur Ehre des Trainers leben. Entdecke die Möglichkeiten, die Gott in dich hineingelegt hat – frage Menschen um dich herum, was sie an dir entdecken und suche aufrichtig vor Gott den Platz im Leben, den er für dich vorgesehen hat.

Click to access the login or register cheese
Wähle dein Team!

Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.

Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.

Wechsel zu deinem Konto