Der verlorene Sohn 2.0

Der verlorene Sohn – einmal anders! Wer ist das?
Eine Diskussion. Und wer schweigt?

Worum geht es:

Drei Diskussionsrunden (7 Minuten pro Runde) zum „älteren Verlorenen Sohn“ in Lk 15 – genau zu dem älteren Sohn, der nicht gönnen kann und keine Freude für die Feier des Bruders empfindet. Ist DER ÄLTERE Sohn in Wirklichkeit der „Verlorene Sohn“, weil er keine Freude empfindet? Oder weil er nicht gönnt? Warum erzählt Jesus das Gleichnis weiter und hört bei der Rückkehr des jüngeren Sohnes nicht auf?
In drei Diskussionsrunden sollen Teens über drei Thesen zum „älteren Verlorenen Sohn“ nachdenken, sich positionieren und Stellung beziehen.
Der Clou: In zwei Diskussionsrunden dürfen sie mitmachen, in einer Diskussionsrunde müssen sie schweigen.

So sieht die Reihenfolge aus:

1) Ihr stellt drei Thesen (s. u.) auf, die jeder mit „pro“ oder „contra“ geheim für sich beantwortet.

2) Ihr erklärt: Wir diskutieren alle drei Thesen, aber jeder einzelne darf nur bei zwei Thesen mitmachen.

3) Heißt: Jeder entscheidet für sich, bei welchen zwei der drei Thesen er mitdiskutieren will – und bei welcher er schweigen muss. (kurze Erklärung des Autors, warum Schweigen? Antwort: Psychologie – wer manchmal schweigen muss, wird in den Situationen, wo man nicht schweigen muss, eher motiviert sein, etwas zu sagen!)

Vorbemerkung:

Ja, Bibelarbeiten über den Verlorenen Sohn gibt es einige, aber kaum eine Bibelarbeit beschäftigt sich mit dem älteren Sohn und seinem Nicht-Gönnen. Jesus hätte ja beim Erzählen des Gleichnisses bei der Rückkehr des jüngeren Bruders aufhören können. Macht er aber nicht. Offensichtlich ist das Nicht-Gönnen des Bruders Jesus ein Dorn im Auge: Ist der ältere Sohn nicht mindestens genauso verloren?
Natürlich kann man bei älteren Teens auf die Thematik eingehen, dass mit dem älteren Sohn Israel gemeint ist und durch die Verbreitung des Evangeliums unter den Heiden (jüngerer Bruder) das Nicht-Gönnen Israels deutlich angemahnt wird, aber das muss in der Jugendstunde an sich nicht thematisiert werden.

Grundsitzordnung:

Normal/wie immer, oder (wie wir in unserer Jugendgruppe) drei Sitzreihen: eine Pro-Seite, eine Contra-Seite, eine schweigende Seite. Natürlich wird sich bei jeder These neu umgesetzt.

Meine drei Thesen zu Lk 15: (pro These werden 7 Minuten diskutiert)

These 1: Ich kann den älteren Sohn in seinem Nicht-Gönnen gut verstehen. Ich bin nämlich auch ganz gut darin, meinen Mitmenschen nichts oder wenig zu gönnen.

Pro: Ich bin gut darin, nicht zu gönnen. Ich verstehe den älteren Bruder (ein wenig).

Contra: Hallo? Nicht-Gönnen bringt gar nichts. Weder Gott, meinem Nächsten, noch mir.

These 2: Der ältere Sohn hat in Vers 26 einen Knecht, den er bittet, zum Vater zu gehen und den Grund für die Lautstärke (das Fest!) zu erfahren. Warum geht der ältere Sohn eigentlich nicht selbst zum Vater? Und: Vom jüngeren Sohn ist lustigerweise nicht bekannt, dass er einen Knecht hat – im Gegenteil: der jüngere Sohn rennt selbst zum Vater. Meine These also: Immer, wenn du allein zum Vater rennst, freut sich der Vater noch mehr!

Pro: Allein zum Vater rennen! (Der Vorschicken des Knechtes des älteren Sohnes ist scheinheilig!)

Contra: Allein, in Vertretung oder gemeinsam rennen ist kein Unterschied. Und der Knecht hatte ja auch etwas Gutes: So konnte der ältere Sohn noch länger auf dem Feld arbeiten!

These 3: Der wahre „Verlorene Sohn“ ist im Grunde der ältere Sohn, weil er nicht gönnt und er keine Freude empfindet (und nicht im Gegensatz zu seinem Bruder etwas bereut). Der ältere Sohn ist so verloren (mindestens genauso verloren), dass man die Überschrift eigentlich ändern müsste: Anstatt „Gleichnis vom Verlorenen Sohn“ sollte es „das Gleichnis der BEIDEN Verlorenen Söhne“ heißen oder „Gleichnis vom Verlorenen Sohn – der ältere“

Pro: das Gleichnis sollte anders heißen! Verloren ist im Grunde der ältere Sohn.

Contra: das Gleichnis soll so heißen wie immer. Verloren heißt die räumliche Trennung von Gott.

Optional – Freiwilliger Zusatz für die Schweigenden pro Runde:

Was wir gern machen, ist, dass die Schweigenden in diesen 7 Minuten einen Zettel und Stift bekommen. Auf diesen Zetteln notieren sie geheim „pro“ oder „contra“ – am Ende der jeweiligen Diskussionsrunde. Denn eine gute Diskussion lädt zum Nachdenken an – wenn nicht sogar zu einer Position, die man dann einnimmt! Man könnte die Wertungen der jeweiligen Runde einsammeln und einfach als Gesamtergebnis vorlesen: Überrascht das Gesamtergebnis? Und: Ist das nicht Sinn und Zweck jeder Diskussion, so überzeugend aufzutreten, dass Zuhörer diese Position einnehmen?

Möglichkeit zur Kontaktmöglichkeit mit dem Autor: heiko1more@gmx.de

Eine sehr amüsante Möglichkeit, über einen Bibeltext zu diskutieren.

Ein Psalm wird geschnipselt und kommentiert – wer kommentiert mit? Etwa die Polizei?

Was machen wir?

Ein Psalm (oder anderer Bibeltext) wird in einzelnen Versen an Teens ausgeteilt mit der Bitte, diesen einen Vers (schriftlich) zu kommentieren. Also pro Teen ein Vers! Diese Kommentare werden eingesammelt.
Was die Teens jetzt erfahren: Wir haben den gleichen kompletten Psalm (Bibeltext) im Vorhinein schon z.B. einem Polizisten, einem alten Mann aus der Gemeinde oder einer werdenden Mutter gegeben – ebenfalls mit Bitte um Kommentierung. Somit haben wir pro Vers 2 Kommentare (einen aus der Gruppe, einen von einer externen Person).

Die Teens sollen dann in der Gruppe jeweils entscheiden, ob jeder einzelne Vers mit dem jeweiligen Kommentar von einem Teen (aus der Gruppe) oder von der im Vorhinein ausgewählten Person stammt. Dafür werden beide Kommentare einfach nacheinander vorgelesen. Sehr amüsant und lehrreich! Hat uns viel Spaß gemacht.

Reihenfolge:

1) Eine externe Person fragen: Eine Seniorin, eine junge Mutter, den Polizisten im Ort oder oder..
2) „Können Sie für uns einen Psalm kommentieren…? (oder anderen Bibeltext)
3) … indem Sie bitte jeden Vers separat kurz mit Ihren Worten kommentieren?“
4) Diese Kommentare sammelt Ihr ein.
5) Teenkreis/Jugendstunde: Jeder Teen bekommt einen Vers mit Bitte um Kommentierung.
6) Auch diese Kommentare sammelt Ihr ein.
7) Ihr habt nun 2 Kommentare: Einen Kommentar aus der Gruppe und einen Kommentar extern.
8) Ihr lest jeden Vers einzeln und beide Kommentare vor und fragt:
9) „Welcher Kommentar kommt von euch und welcher von dem „Polizisten/der werdenden Mutter…“?
10) Willkommen zu guten und lustigen Gesprächen!


Was ist zu beachten?

1) Der Teen, der den jeweiligen Kommentar geschrieben hat, sollte natürlich aus Fairnessgründen bei „seinem Vers“ in der Diskussion schweigen.
2) Nehmt einen Bibeltext, der sich anbietet: Wir haben es mit Psalm 113 versucht, weil er 9 Verse hat und wir an dem Abend 9 Teens hatten. Also sucht euch einen Bibeltext in Gruppengröße aus. Ansonsten muss jeder Teen 2 oder mehr Kommentare schreiben.
Tipp: Nicht zu lange Bibeltexte auswählen: Der Polizist zum Beispiel möchte auch noch nebenbei arbeiten, und bei zu vielen Kommentaren/Versen wird es irgendwann ermüdend. Psalm 113 war für uns optimal.
3) Zum Titel „Der Polizist war es nicht!“: Natürlich kann da auch der Name der werdenden Mutter oder der Seniorin stehen. Oder wen ihr im Vorhinein ansprechen wollt. Seid kreativ!


Für Kontaktaufnahme mit dem Autor: heiko1more@gmx.de

Texte aus der Bibel gemeinsam in einer Gruppe zu erkunden, ist super spannend und eröffnet vielfältige Perspektiven. Anderen fallen Aspekte auf, über die ich selbst vielleicht gar nicht gestolpert wäre. Doch einfach immer nur den Text zu lesen und dann in einen Austausch zu gehen, wird auf Dauer auch eintönig.

In dem Buch „Liest du mich noch? 69 Methoden zum Bibellesen mit Gruppen“ findest du eine Fülle an unterschiedlichen Methoden, einen Bibeltext mit einer Gruppe gemeinsam zu erkunden.

Wenn gerne schon mal eine davon anschauen willst: hier auf jo haben wir die Methode „Echolesen“ beschrieben. Die Methoden aus dem Buch sind fast alle ohne großen Vorbereitungsaufwand umsetzbar und schließen euch biblische Texte vielleicht nochmal ganz neu auf.

Wie ihr mit diesen Methoden vorgeht:

Sucht euch vor dem Treffen mit der Gruppe einen Bibeltext aus. Vielleicht seid ihr gerade mit einem bestimmten Thema unterwegs und findet dazu passend einen Bibeltext. Oder ihr nehmt den Text, der aktuell in der Tageslese dran ist. Den Leseplan zur Tageslese findet ihr zum Beispiel hier.

Dann sucht ihr euch eine Methode zum gemeinsamen Lesen aus dem Buch aus.

Alles zu finden in:Karsten Hüttmann / Bernd Pfalzer, Liest du mich noch? 69 Methoden zum Bibellesen mit Gruppen. Ein Ideenbuch für Mitarbeitende. © 2021 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn.

Erhältlich ist “Liest du mich noch?” zum Beispiel hier: https://neukirchener-verlage.de/liest-du-mich-noch-9783761568057

Biblische Survivaltipps für Mitarbeiterinnen (und andere Überlastete)

Ein wahrscheinlich nicht ganz so bekannter Bibeltext ist die Grundlage für diesen Programmvorschlag. Und weil er eine lange, lange Vorgeschichte hat, stellen wir vor allem einen einzigen Satz in den Mittelpunkt, der es aber durchaus in sich hat: »Mach dir’s leichter!«. Aber auch der Rest des Textes hält einige »Nuggets« bereit, kleine Schätze für Menschen, denen etwas Entlastung guttun würde.

Gut passen würde diese Bibelarbeit zum Beispiel im Rahmen eines Mitarbeiterkreises oder MA-Wochenendes, auch eines kleineren Teams oder z. B. eines Frauenabends.

Optionaler Einstieg: Eine Belastungs-Challenge

Gerade wenn ihr viele Jüngere im Team habt, kann diese Aktion zu Beginn dabei helfen, das Thema zu veranschaulichen und erlebbar zu machen:

Ihr braucht einen oder eine Freiwillige, gerne jemanden mit etwas Belastungspotenzial. Für einen bestimmten, begrenzten Zeitraum (beispielsweise 10–15 Minuten) bekommt sie oder er eine Reihe von Aufgaben und Auflagen, die zu erledigen sind, z. B. während ihr mit der gesamten Gruppe noch vor dem eigentlichen Programmstart einen Abendimbiss genießt oder eine Austauschrunde zum Ankommen macht. Die Person kann gerne dabei sein und mitmachen/mitessen, muss aber dabei ihre Aufgaben für die Challenge innerhalb des festgesetzten Zeitraums erledigen. Vielleicht überreicht ihr dazu sogar eine To-Do-Liste, damit nichts vergessen wird. Das Material für die Aufgaben habt ihr zuvor bereitgelegt, eventuell läuft irgendwo (über Beamer?) sichtbar ein Countdown mit – oder die Zeit ist irgendwann einfach ganz überraschend vorbei, das hat auch einen guten Effekt.

Zu den To-Do’s könnte z. B. gehören:

  • Einen richtig, richtig schweren Tourenrucksack während der ganzen Challenge auf dem Rücken tragen (gefüllt mit Büchern, Steinen oder anderen schweren Gegenständen)
  • Einen Kerzenhalter oder ein Teelicht (bitte mit »Tropfschutz«!) die ganze Zeit in der Hand halten, dessen Flamme nicht ausgehen darf und das aber nicht abgesetzt werden darf – ansonsten: sofort zurück zum Auftraggeber und sich dort neues Feuer holen!
  • 15 Kniebeugen machen (müssen nicht alle hintereinander sein, aber alle innerhalb des Zeitrahmens)
  • Eine Mandarine schälen (ja, mit dem Teelicht in der anderen Hand!) und essen
  • Jemanden aus der Gruppe erkennbar portraitieren
  • Einen längeren Bibelvers auswendig lernen und am Ende der Challenge aufsagen
  • Einen flugfähigen Papierflieger falten
  • Einmal das Gemeindehaus außen umrunden (evtl. mit Begleitung zum Flamme-Überwachen)
  • Einen Faden einfädeln
  • Drei Leuten aus der Gruppe ein originelles Kompliment machen
  • Insgesamt 3x unter einem Tisch durchkriechen
  • Ein Bilderrätsel lösen
  • Jemandem ein Glas zu trinken eingießen
  • … oder vielleicht habt ihr noch ganz andere Ideen …

Was der Kandidat bzw. die Kandidatin vorher nicht gesagt bekommt: Es ist natürlich nicht schlimm, wenn nicht alle Aufgaben geschafft werden – im Gegenteil, das unterstreicht ja das Gefühl von Überforderung und das Ziel der Challenge.

Anschließend darf die Person berichten, wie es ihr ergangen ist und wie sich das angefühlt hat – und in einem zweiten Schritt überlegen, was vielleicht geholfen hätte, es leichter zu machen: z. B. den blöden Rucksack absetzen oder zumindest teilweise entleeren; jemanden bitten dürfen, zwischendurch mal die Kerze zu übernehmen und so die Flamme am Leben zu halten; überhaupt: mal jemanden als »dritte Hand« zur Unterstützung zu haben; die To-Do-Liste abkürzen; einen Anhaltspunkt haben, welche Aufgaben die Wichtigsten sind; usw.

Gegebenenfalls können anschließend noch andere aus der Gruppe Ideen beisteuern, was es dem- oder derjenigen leichter gemacht hätte. Und letztendlich hätte es ja immer noch die Möglichkeit gegeben zu sagen: »Nö! Es reicht mir jetzt! Warum mache ich das hier eigentlich?!«

Mose: Eine Blitz-Biografie

In unserem Bibeltext geht es um einen Mitarbeiter, der ebenfalls am Rande seiner Belastungsgrenze agiert und es anscheinend noch nicht so richtig gemerkt hat: Es geht um Mose. Und weil sein persönlicher Hintergrund nicht ganz unwichtig für die Geschichte ist, um die es gleich geht, hier ein kurzer Blick auf seine Lebensgeschichte in ganz groben Zügen:

Mose wurde als Sohn einer Israelitin geboren, während das Volk Israel in Ägypten in der Gefangenschaft lebte. Weil der Pharao alle jüdischen Jungen umbringen lassen wollte, setzte Moses Mutter ihn – aus Angst um sein Leben – in einem kleinen Korb im Fluss aus. Die Tochter des Pharaos fand ihn dort und nahm ihn bei sich auf, so dass er am ägyptischen Königshof aufwuchs. Als er später von seiner israelischen Herkunft erfuhr und miterlebte, wie brutal die Ägypter sein Volk behandelten und wie ein Aufseher einen israelischen Sklaven erschlug, brachte er den Ägypter um. Daraufhin musste er fliehen, kam in das Land Midian und verdiente sich dort seinen Lebensunterhalt als Schafhirte bei dem Priester Jitro. Er heiratete dessen Tochter Zipporah und bekam mit ihr zwei Söhne.

Eines Tages beim Hüten der Schafe hat Mose eine eindrückliche Begegnung mit Gott (die Geschichte mit dem brennenden Dornbusch …) und bekommt von ihm den Auftrag, nach Ägypten zurückzukehren und das Volk der Israeliten in die Freiheit zu führen. Obwohl er ein sprachliches Handicap hat und ziemlich Respekt vor der Aufgabe, stellt Mose sich der Herausforderung. Es folgen 40 Jahre Wanderung durch die Wüste auf der Suche nach dem verheißenen Land, inklusive der spektakulären Flucht durchs Rote Meer, täglichem Brot vom Himmel, mit dem Gott sein Volk versorgt, viel Nörgelei und Zoff unter den Israeliten – und später (erst nach unserer heutigen Geschichte) dann die Zehn Gebote, das Goldenen Kalb, die Bundeslade und andere Abenteuer.

Wüste Zeiten in der Wüste – und ein Familienbesuch

Mitten in dieser langen, langen Wanderung durch die Wüste als Anführer eines ganzen Volkes, das nicht ganz pflegeleicht ist und Mose viel Mühe und Kopfzerbrechen bereitet, ergibt sich die Gelegenheit, dass er Besuch von seiner Familie bekommt: Sein Schwiegervater Jitro macht sich gemeinsam mit Moses Frau und ihren beiden Söhnen auf den Weg, um Mose zu treffen. Und dieser Besuch wird zu einem Wendepunkt in Moses Art zu leiten und Gott zu dienen – und das genau zur richtigen Zeit.

Wir lesen gemeinsam den Bibeltext: 2. Mose 18, 1–27.

Ein gutes Gespräch, ein weiser Rat – und eine entlastende Veränderung

Im Grunde ist es ein einziger zentraler Satz, ein einzelner kluger Rat, der den Knoten löst und Mose dabei hilft, wieder mit neuer Kraft seinen Dienst zu tun: »Mach dir‘s leichter!«. Gar nicht so einfach, wenn man bis zum Hals in Verantwortung steckt… Aber die Geschichte gibt uns ein paar kleine Schätze und Tipps mit, wie das mit dem »es sich leichter machen« gehen kann.

(An dieser Stelle könnt ihr – je nachdem, wie es für eure Gruppe am besten passt – einzeln oder in kleinen 2er/3er-Gruppen am Text und den folgenden Punkten arbeiten und hinterher zusammentragen – oder ihr geht gemeinsam die Punkte durch, die sich aus dem Text ergeben, und gebt als Leitung den Impuls in die Gesamtgruppe hinein. Die Fragen dienen als Anregung zum Austausch miteinander, können aber auch zuvor jeweils von jeder und jedem für sich bearbeitet werden.)

Platz schaffen in einem vollen Alltag (Vers 5-7)

Obwohl Mose alle Hände voll zu tun hat und mit seiner Leitungsaufgabe stark gefordert ist, nimmt er sich in diesem Moment Zeit für seine Familie, die er so lange nicht gesehen hat – seine Frau, die ihn vermisst hat, und die Söhne, die ihn vermutlich kaum kennen, weil er schon so lange weg ist. Sein Zelt bietet einen geschützten Raum für Begegnung und Gespräche. Mose hat erkannt, was jetzt gerade »dran« und wichtig ist und Priorität hat.

Fragen: Wann ist bei mir eine Pause dran? Wann nehme ich mir Zeit für Beziehungen, die mir wichtig sind – obwohl ich vielleicht gerade wirklich viel zu tun habe? Wann bräuchten wir als Team mal wieder eine Unterbrechung, um nicht atemlos von Einem ins Andere zu stolpern? Wie schaffen wir uns Pausen-Raum?

Einfach mal erzählen tut gut! (Vers 8)

Mose nimmt sich die Zeit, von all den Erlebnissen und Ereignissen der letzten Zeit zu erzählen – vielleicht auch, wie es ihm selbst dabei ergangen ist. Vermutlich hat er gemerkt, wie gut das tut. Gerade auch, wenn jemand echtes Interesse zeigt, der oder die selbst nicht zum »System« gehört und deshalb neutral und unvoreingenommen ein offenes Ohr hat. Und: Mose schreibt sich die Erfolge und das Positive nicht nur auf die eigene Fahne, sondern weiß und bezeugt, dass in allem Gott derjenige ist, der sein Tun gelenkt hat und seine Hand über das Volk gehalten hat.

Fragen: Bei wem kann ich mal unbefangen erzählen, wie es mir geht? Meine Highlights, aber auch Misserfolge offen und ehrlich teilen? Verantwortung kann einsam machen – wem möchte ich vertrauen und mich anvertrauen? Wo kann ich mich – ohne falsche Bescheidenheit – über Gelungenes freuen, und gleichzeitig Gott die Ehre dafür geben? Wer freut sich mit?

Zwischendurch: dankbarer Rückblick und das Gute feiern (Vers 9–12a)

Jitro scheint ein empathischer und aktiver Zuhörer zu sein: Er freut sich über die guten Erfahrungen, die die Israeliten unterwegs mit Gott gemacht haben. Das verändert sogar sein eigenes Bild, das er von Gott hatte (»jetzt weiß ich: Der Herr ist größer!«), und bewegt ihn dazu, einen spontanen Dankgottesdienst zu feiern. Weitere Verantwortungsträger kommen dazu und feiern mit einem Festmahl Gottes Treue auf dem bisherigen, herausfordernden Weg.

Fragen: Wie sieht es mit unserer Dank- und Feierkultur aus in unserem Vorstand, MA-Team, im CVJM, in der Gemeinde? Gönnen wir uns dankbaren Rückblick, gemeinsames Feiern, sich gegenseitig ruhig auch mal loben, und Gott die Ehre geben für alles Gelungene? Wofür hat Gott (und haben wir) längst mal wieder eine Party verdient?

Transparenz: Einblick gewähren in Leitungsarbeit (Vers 13)

Nach dem Fest, dem Gottesdienst, dem »Sonntag«, geht der Alltag wieder los: Bei Mose ist es hier das Sortieren, Vermitteln, Schlichten, Beruhigen, Brückenbauen, Ermahnen und Urteilen in Streitfällen – und das waren wohl nicht wenige, wenn man bedenkt, dass er die Verantwortung für ein großes Volk hatte in einer lange andauernden Situation höchster Anspannung. Sein Schwiegervater Jitro ist dabei anwesend, bekommt den Stress mit, die Anspannung, unter der Mose steht, die Ungeduld der Menschen, die logistischen Herausforderungen bei solchen Menschenmassen – kurz: Er bekommt keine makellose Hochglanz-Performance zu sehen, sondern einen überforderten Menschen in seiner alltäglichen Arbeit.

Fragen: Wem gewähren wir einen ehrlichen und auch schonungslosen Einblick in unsere Abläufe als Verantwortungsträger? Wer darf mitbekommen, wo wir überfordert sind oder auch mal scheitern trotz unserer guten Absichten? Bei wem ist ein ehrliches Bild von uns gut aufgehoben? Wo könnte uns – persönlich oder als Team – mehr Transparenz guttun?

Offenheit für Korrektur und guten Rat (Vers 14–16)

Jitro schreibt keine seitenlange Unternehmens-Analyse, sondern stellt dem Mose ganz einfache Fragen: Warum machst du es dir selbst so schwer? Warum machst du das alles alleine? Dadurch hilft er ihm, einen Schritt zurückzutreten, quasi auf eine Meta-Ebene, und mit etwas Abstand sein eigenes Handeln und die Situation anzuschauen und zu reflektieren – und auch, für seine Überforderung und Ratlosigkeit Worte zu finden.

Fragen: Von wem lasse ich mich hinterfragen und mir etwas sagen, ohne mich dauernd rechtfertigen zu müssen? Wer darf mir reinreden? Wem gebe ich Autorität, mein Handeln wohlwollend anzuschauen, kritische Fragen zu stellen und zu korrigieren?

Von »So geht’s nicht mehr!« hin zu »Mach dir’s leichter!“« (Vers 17–23)

»Es ist nicht gut, wie du das tust.« – So schonungslos und ehrlich ist Jitros Feedback. Sicher nicht das, was man gerne hören möchte – aber es ist realistisch: Es tut dir nicht gut, du verheizt dich selber. Und den anderen Menschen tut es auch nicht gut – sie müssen lange warten, bis ihr Anliegen bearbeitet wird, und erleben einen angespannten und irgendwann wahrscheinlich ausgebrannten Leiter. Aber Jitro kritisiert nicht einfach stumpf, sondern hat auch konkrete und hilfreiche Vorschläge, was Mose verändern könnte, um es sich »leichter zu machen«: Delegieren, sortieren, priorisieren, ausmisten, loslassen, sich entbehrlich machen … Alles Dinge, die vielen Leitungspersönlichkeiten nicht unbedingt leicht fallen oder die sie gar nicht erst hören wollen. Geteilte Verantwortung bedeutet ja letztendlich z. B. auch geteilte Macht und geteilte Anerkennung. Wenn ich andere mehr beteilige, kann es auch durchaus sein, dass etwas nicht so oder so gut gemacht wird, wie ich es gerne hätte oder selber machen würde.


Fragen: Wann ist bei mir oder bei uns der Zeitpunkt, wo es so nicht mehr geht? Haben wir selbst ein Gespür dafür, oder brauchen wir vielleicht den Impuls von außen? Wer könnte konstruktive Ideen beisteuern, wie Entlastung möglich wäre? Woran hänge ich besonders, was würde mir schwerfallen loszulassen? Wo steht mir vielleicht mein Perfektionismus im Weg? Wem könnte ich/könnten wir durchaus mehr zutrauen bzw. zumuten? Wenn nicht Überforderung oder Überlastung – was könnten andere Faktoren sein, die ein gesundes, effektives und fröhliches Weiterarbeiten erschweren? Welche Veränderung würde mir/uns und unseren Abläufen mal guttun? Was würde passieren, wenn sich nichts ändert, bzw. wenn wir nichts ändern?

Und dann: einfach mal machen! (Vers 24–26)

In der Geschichte passiert etwas Erstaunliches: Mose ist nicht eingeschnappt, verärgert oder frustriert, als ihm gesagt wird »Es ist nicht gut, wie du das tust«. Zum einen kommt diese Rückmeldung von einem Menschen, der ihm wohlgesonnen ist und nicht will, dass er irgendwann komplett ausbrennt. Und zum anderen hört Mose genau hin: Die Botschaft lautet nicht »Es ist nicht gut, was du tust«, sondern »wie du es tust«. Und es folgen ganz konkrete Ideen und Vorschläge, was er ändern könnte, um die Situation zu verbessern. Mose gehört nicht zu denen, die sich endlos viele Expertenmeinungen und Gutachten einholen, aber nicht bereit sind, etwas zu ändern; oder die haufenweise Selbstoptimierungs-Ratgeber ansammeln, aber es dann bei der Theorie belassen. Stattdessen probiert er die Idee seines Schwiegervaters einfach mal aus: strukturiert die Arbeit, die er bisher alleine gemacht hat, neu und verteilt sie auf mehrere Schultern; holt Menschen mit ins Boot, die das Potenzial haben, Verantwortung zu übernehmen, schafft sich selbst damit Entlastung und den Anderen die Möglichkeit, in Aufgaben hineinzuwachsen. Eine wichtige Aufgabe von Leitungsmenschen übrigens: das Potenzial in anderen entdecken, sie fördern und ihnen Möglichkeiten und Handlungsfelder eröffnen.

Fragen: Wie reagiere ich persönlich bzw. reagieren wir als Team, als Gemeinschaft, auf kritische Rückmeldungen? Lassen wir uns davon entmutigen und ziehen wir uns zurück? Ignorieren wir sie, weil sie unsere Abläufe stören könnten oder wir vielleicht zu überzeugt sind von unseren gewohnten Abläufen? Welche Rückmeldung sollten wir ernst nehmen, und welche konkrete Idee von außen sollten wir einfach mal ausprobieren, welche Anregung umsetzen? Was hätten wir zu verlieren? Und wen sollten wir endlich ins Boot holen, wem etwas zutrauen, wen empowern für neue Aufgaben? An welcher Stelle könnte uns das entlasten – wofür könnten wir die freiwerdende Energie nutzen?

Und schließlich: Begleitung auf Zeit (Vers 27)

Nach diesem Besuch mitten in der Wüste, der sich – unerwarteterweise – zu einer so intensiven Begegnung mit Elementen von Coaching, Seelsorge, Therapie, geistlicher Gemeinschaft und Unternehmensberatung entwickelt hat, verabschiedet Mose seinen Schwiegervater, als die ersten Umsetzungsschritte Wirklichkeit geworden sind und die Veränderungen greifen. Er lässt ihn ziehen und Jitro kehrt zurück in sein eigenes Land. Ein schönes Bild dafür, dass Begleitung »auf Zeit« geschehen kann – intensiv, situationsangepasst. Und dass Mose als kompetenter, mündiger, selbständiger Leitungsverantwortlicher ernstgenommen wird, der mit dieser kleinen Hilfestellung seines weisen Beraters im Gepäck seinen Weg neu und erfrischt und selbst ein bisschen weiser weitergeht.

Fragen: Wer könnte mich, könnte uns eine Zeitlang auf unserem Weg begleiten? Was könnte unsere konkrete Fragestellung sein? Welche Kompetenzen oder Perspektive könnte jemand mitbringen, der uns auf unserem Weg ein Stück weiterhilft? Welche Art von »Weisheit« bräuchten wir? Und woran würden wir merken, dass sich etwas verändert hat?

Und ein Fazit?

»Mach dir’s leichter« – sagt sich so leicht, aber mit Offenheit und Ehrlichkeit von beiden Seiten ist in dieser Geschichte viel möglich geworden. Der Rucksack wurde leichter, die müden Schultern entlastet, die To-Do-Liste etwas kürzer und menschenfreundlicher, die eigene Überforderung wurde weniger und die Förderung Anderer nahm zu – und die Flamme ist nicht verloschen. Und wo war Gott in dem ganzen Prozess? Mittendrin. Im dankbaren Rückblick und Feiern wurde er in den Mittelpunkt gerückt, und in allem, was danach kam, war er der entscheidende Faktor: »Ich will dir raten, und Gott wird mit dir sein.« (Vers 19). Jitro hat seine Begleitung, sein Zuhören, seine Kritik, seinen Rat immer ganz eng an Gottes Begleitung und Rat angebunden gesehen. So wurde Neues, Frisches, Befreiendes möglich im Leben und Wirken von Mose.

Vieles in der Welt und im persönlichen Leben macht ratlos und braucht die Unterstützung guter Berater. Das gilt für Erwachsene genauso, wie für junge Menschen in ihren zahlreichen Entscheidungsprozessen. Wo gibt es Orientierung? Wer oder was ist noch vertrauenswürdig?

Die neue KON-Einheit »Rat-Los!« bietet vielfältige Anregungen, der Ratlosigkeit entgegenzutreten: in Themenartikeln, Bibelarbeiten und Stundenentwürfen gibt es »weise Ratschläge« und ist »guter Rat nicht teuer« . Eine umfangreiche Ideensammlung, die spielerische, biblische und thematisch ausgearbeitete Konzepte für die Arbeit mit Gruppen bietet und in interaktiven Themenartikeln auch Mitarbeitenden persönlich Hilfestellung für Seelsorge- und Beratungsangebote gibt.

Wenn ich schaue, was aktuell (Oktober 2025) in der Welt so los ist, dann vermisse ich etwas. Ich vermisse niemanden, der noch mehr nach Geld und Macht strebt, niemanden der versucht, die Grenzen seines Landes gewaltvoll zu verschieben, niemanden der Logik und Vernunft hinter seine eigenen Interessen stellt. Stattdessen wünsche ich mir jemanden, der mit Klarheit und Ruhe die Dinge anspricht, die sich in dieser Welt verändern müssen. Ich wünsche mir jemanden, der den wichtigen Menschen in Politik und Wirtschaft ins Gewissen redet, der sich für den Frieden und ein Miteinander einsetzt. Der versteht und durchsetzt, welche industriellen und wirtschaftlichen Veränderungen angegangen werden müssen, damit wir auf dieser Erde noch eine Zukunft haben und die schlimmsten Folgen der Klimakrise abschwächen können. Ich wünsche mir jemanden, der weise ist – und der gehört wird.

So jemanden wie König Salomo.

Klar, der war als Mensch auch nicht unfehlbar. Aber: er hat sich in einem Moment, in dem Gott ihm einen Wunsch freigestellt hat, von Gott Weisheit gewünscht und dann bekommen. Damit er als junger König in der Lage sein konnte, sein Volk gut zu führen. Und Gott schenkte ihm eine Weisheit, die damals weltweit bekannt war und die es auch in unseren heutigen Sprachgebrauch geschafft hat. Und darüber hinaus schenkte Gott Salomo noch so viel mehr. Schauen wir uns diesen Typen doch mal genauer an.

Einstieg

  • ankommen, gemeinsames Singen
  • Gemeinsames Hören des Liedes »Wünsch dir was« von den Toten Hosen.
    Je nach Möglichkeiten und GEMA-Regelungen vor Ort kannst du das über eine Box einspielen oder die Teilnehmenden hören das auf ihren Handys über Streaming-Dienste oder YouTube)
  • Sammlung von Wünschen, die von den Toten Hosen in dem Lied geäußert werden,auf einem Plakat. Voting: welche Wünsche findet ihr als Gruppe am wichtigsten? Punkte vergeben
  • Ergänzung reihum: »Was wünscht DU dir, was noch nicht auf der Liste steht?«

Hauptteil

  • Erzähl den Teilnehmenden in groben Zügen aus 1. Könige 1+2, damit sie wissen, wer Salomo ist und wie er zum König gesalbt wurde.
  • Erzähl auch, wie er nach dem Tod seines Vaters gegen dessen Feinde vorgegangen ist.
  • Lies aus 1. Könige 3, 1–9 und ende bei Vers 9 bei den Worten »Und schenke mir …«
  • Fragen an die Mädchen:
    • Was wünscht sich Salomo wohl?
    • Wie reagiert Gott?
  • Lies in dem Kapitel bis einschl. Vers 14 weiter.
    • Was denkst du, wie hat Salomo darauf reagiert?
    • Was hättest du an seiner Stelle gemacht?
  • Lies weiter, die Verse 15–23
    • Was glaubst du, wie hat sich Salomo in diesem Streit positioniert?
    • Wie hättest du den Streit gelöst?
  • Beende das Kapitel und lies die Verse 24–28
    • Was denkst du über dieses Ende?
    • Was glaubst du, wie geht die Geschichte zwischen Salomo und Gott weiter?

Fasse die weitere Geschichte (1.Könige 4–11) grob mit deinen Worten zusammen. Dabei kannst du dir die Details zum Tempelbau, Palast etc. gerne sparen und stattdessen den Schwerpunkt darauf legen, wie gut es Salomo ging, solange er sich an Gott hielt – und damit enden, dass Salomo sich von Gott entfernte und wie Gott damit umging.

Impuls

Für etwas mehr Transparenz: Ich schreibe meine Gedanken am 01.10.2025 – also mit etwas Vorlauf. Je nachdem, wie sich die Welt entwickelt, musst du also gegebenenfalls den Impuls etwas anpassen.

Wenn ich mir die Nachrichten anschaue, bekomme ich es manchmal mit der Angst. Ich sehe, wie Männer mit Macht versuchen, andere Menschen zu unterdrücken, klein zu halten und ihre ganz eigenen Vorstellungen, wie die Welt aussehen sollte, umzusetzen. Sie heißen Trump, Putin, und Netanyahu. Sie heißen Kim Jong-un, Xi-Jinping und Victor Orban.

Ich sehe, dass auch in Deutschland der Faschismus um sich greift, sich einen demokratischen Anstrich gibt und Wählerstimmen gewinnt. Gleichzeitig sehe ich, dass die Klimaziele nach unten korrigiert werden, und ich frage mich, ob – wenn wir die Demokratie retten können, wir überhaupt noch eine Erde haben werden, die uns eine lebenswerte Zukunft ermöglicht. Ob wir in Deutschland in einer Gesellschaft leben werden, die von Vielfalt und Gemeinschaft definiert wird, in der die schwächsten der Gesellschaft geschützt und nicht weiter ausgegrenzt und vergessen werden und wo sich die Vermögenden zum Wohle aller einbringen und nicht nur an sich selber denken. Wie gesagt: manchmal bekomme ich Angst.

Und dann sehe ich die Geschichte von Salomo. Dann sehe ich, dass es Menschen gab, die nicht sich selbst, sondern das Wohl aller im Blick hatten. Und ich sehe, wie Gott diesen Menschen Segen geschenkt hat; nicht nur für sich alleine, sondern für alle. Ich sehe einen Gott, der seine Versprechen hält – und davon nicht lässt, selbst wenn die Menschen ihm untreu werden. Ich sehe einen Gott, der diese Verheißungen so unfassbar geweitet hat, indem er Jesus auf die Welt gesandt hat. Jetzt steht uns allen der Himmel offen – und schon auf Erden die Nähe, Liebe und Gegenwart Gottes, versprochen durch Jesus, erfüllt durch den Heiligen Geist. Und wenn wir auf den schauen und auf das, was wir in der Bibel finden, dann brauchen wir gar keinen weisen König Salomo – dann kommen wir auch alleine auf die Ideen, die uns und unseren Mitmenschen ein gutes Leben ermöglichen. Und wir bekommen immer wieder neuen Mut. Ich bekomme immer wieder neuen Mut. Weil mir Gott in Jesus versprochen hat, dass ich keine Angst haben muss. Weil er die Angst dieser Welt überwunden hat. Weil er den Tod überwunden hat. Und weil er bei mir sein wird, bis an das Ende aller Tage. Und bei dir auch. Darum fürchte dich nicht.

Schluss

  • Gemeinsames Singen
  • Gebet

Einstieg:

Auf was bist du richtig stolz? Was macht dich glücklich? Von was erzählst du gerne?

  • Erwachsene sagen vielleicht: »Mein Haus, mein Auto, meine Familie.«
  • Jugendliche eher: »Markenklamotten, das neueste Handy, ein cooler Urlaub, gute Noten, Siege im Sport, der erste Freund/die erste Freundin oder der bestandene Führerschein.«

Redet kurz mit eurer Sitznachbarin oder eurem Sitznachbarn: Auf was bist du gerade richtig stolz?

Wenn jetzt jemand zu dir sagen würde: »Das, worauf du stolz bist, gib es ab. Verkauf’s oder verschenke es!« – Wärst du dazu bereit?

Kurzes Stimmungsbild mit Daumen hoch oder runter einfangen.

Im heutigen Bibeltext geht’s genau darum: Sind wir bereit, unser Wichtigstes für Jesus zu geben? Und darf er uns ein guter Ratgeber im Leben sein?

Bibeltext:

Markus 10, 17–27 gemeinsam lesen

Hauptteil:

Ein krasser Text. Jesus ist auf dem Weg. Plötzlich kommt dieser junge Mann zu ihm und bringt eine Frage mit, die ihn vermutlich schon länger beschäftigt. Sie ist ihm so wichtig, dass er vor Jesus niederkniet. Er vertraut Jesus, trotz der Menschen, die außen rumstehen, seine Frage an: »Was muss ich tun, damit ich das ewige Leben bekomme?« Jesus antwortet ihm mit einigen der 10 Gebote aus dem Alten Testament. Der Mann bestätigt, dass er die schon seit der Kindheit einhält. Aber irgendwie merkt er, dass es trotzdem nicht reicht. Deshalb bittet er Jesus um Rat. Jesus sieht ihn liebevoll an – aber legt dann auch den Finger direkt in die Wunde. Der junge Mann ist reich. Geld und Besitz sind bei ihm auf Platz 1. Und das gefällt Jesus nicht. Denn im ersten der zehn Gebote geht es darum, Gott an die erste Stelle im Leben zu setzen: »Ich bin der Herr dein Gott, du sollst keine anderen Götter neben mir haben.« (2. Mose 20,3)

Gott will auf Platz 1 stehen. Nichts anderes soll diesen Platz einnehmen. Vielleicht bist du nicht reich oder besitzt nicht viel. Das Nadelöhr, das Jesus erwähnt, gilt aber nicht nur im Bereich Reichtum, sondern in allem, was uns von ihm abhält. Das kann Materielles sein oder auch Verhaltensweisen, die uns von Jesus wegführen. Beispielsweise: zu viel Zeit am Handy, zu hohe Prioritäten, was unsere Leistungen in der Schule oder im Sport angeht, dass wir nicht gerne vergeben, ungeduldig oder schnell gereizt sind. Es gibt unzählige Dinge, die uns von Gott wegführen können.

Was ist dir manchmal wichtiger als Gott? Was hält dich davon ab, dass Gott wirklich ganz oben bei dir steht?

In Vers 27 steht, dass es menschlich gesehen unmöglich ist, durch das Nadelöhr zu gehen und das ewige Leben zu erreichen. Wie gut, dass der Vers an der Stelle weitergeht und dort steht, dass bei Gott nichts unmöglich ist! Ihm ist alles möglich! Wenn wir uns an ihn halten, wird er uns leiten und führen!

Es kann auch helfen, Menschen, die uns gut kennen, nach ihrem Eindruck zu fragen. Eine gute Freundin, die Eltern oder, so wie es der junge Mann im Bibeltext gemacht, hat: direkt Jesus. Er will unser persönlicher und guter Ratgeber im Leben sein. Vielleicht zeigt er uns dann Dinge, die uns gar nicht leicht fallen zu verändern. So wie bei dem reichen Mann. Der ging enttäuscht weg, weil ihn die Antwort ganz schön herausforderte. Er hatte sich wohl eine leichtere Antwort gewünscht. Egal wie einfach oder schwer uns die Umsetzung erscheint: Wenn der Eindruck von Gott ist, lohnt es sich daran zu arbeiten und mit ihm das Unmögliche möglich zu machen!

Gute Ratgeber können uns in allen Lebenslagen helfen. Wenn wir keinen Ausweg mehr sehen, kann uns ein Blick von außen, neue Impulse geben, die uns weiterhelfen. Sucht euch Menschen in eurem Freundeskreis, eurer Familie oder eurer Gemeinde, die solche Ratgeber für euch sein dürfen. Erzählt ihnen, was euch bewegt oder auf welche Fragen ihr Antworten sucht. Ihre Tipps können dein Leben verändern!

Fragen für Kleingruppen:

  • Zu wem gehst du mit deinen Fragen?
  • Bist du für jemanden ein guter Ratgeber oder warst es schon in einer Situation?
  • Was ist dir im Leben am wichtigsten? Was steht bei dir an der ersten Stelle?
  • Möchtest du daran etwas ändern?
  • Wie könnte das konkret aussehen?

Tauscht euch zu zweit aus und nehmt euch etwas Kleines vor. Fragt euch in den nächsten Wochen, wie es läuft, und ermutigt euch gegenseitig.

Betet für die Dinge, die ihr verändern wollt.

Kreative Idee zum Abschluss:

Zum Abschluss der Einheit könnt ihr eine »Goldene Liste« erstellen. Jeder bekommt ein schönes Blatt oder einen Kartonstreifen und Stifte.

Die Aufgabe:

Schreibe eine Liste von 1 bis 10 – deine persönlichen Prioritäten im Leben. Was ist dir am wichtigsten? Worauf baust du? Was macht dich glücklich? So wird sichtbar, was gerade den ersten Platz in deinem Leben hat – und wo Gott vorkommt. Das Ganze ist nicht zum Vorlesen oder Bewerten gedacht, sondern als persönliche Reflexion und zum Mit-nach-Hause-nehmen.

Ziele:

  1. Mut haben,um Rat zu bitten
  2. Lernen, auch mal gegen den Strom (Mainstream) zu schwimmen
  3. Jesus Christus als Herrn einladen

Wir brauchen Mut

Bist du schon einmal ratlos gewesen?

Unterhaltet euch über folgende Fragen:

  • Hast du schon einmal im Gespräch mit Freunden gemerkt, dass deren Meinung zu einem Thema nicht stimmt, hast dich aber nicht getraut etwas zu sagen, weil du dein Ansehen nicht verlieren wolltest?
  • Hast du schon mal den Mut gehabt, jemand um Rat zu bitten, bei Fragen, in denen du nicht weiter gekommen bist? Hast du den Rat angenommen, auch wenn dieser gegen den allgemeinen Mainstream war?
  • Zu welcher Ratgeberin, welchem Ratgeber würdest du gehen? Welche Eigenschaften sollte sie/er haben? (Ehrlich, liebevoll, verschwiegen, dem Menschen zugewandt, sollte zuhören können …)
  • Welche Erfahrung hast du gemacht?

Text lesen: Johannes 3,1-21 (HfA)

Wer ist Nikodemus?

Nikodemus ist ein Schriftgelehrter, also einer, der sich in der Thora (5 Bücher Mose) und den Büchern des Alten Testamentes sehr gut auskennt. Er hat jüdische Theologie studiert und gehört zu der Gruppe der Pharisäer.

Info:

Die Pharisäer waren eine religiös-politische Gruppe zur Zeit des zweiten Tempels (also auch zur Zeit Jesu) in Jerusalem. Sie gehörten zu den Oberen im jüdischen Volk und waren total gesetzlich: Sie waren der Meinung, nur durch das strenge Einhalten aller Vorschriften und Gesetze kommt man zu Gott (in Gottes Reich, ewiges Leben). Genau das forderten sie auch von ihren jüdischen Zeitgenossen im damaligen Israel. Sie achteten streng darauf, dass Gesetze und Gebote (z. B. aus der Thora) eingehalten wurden. Die Pharisäer glaubten an die Auferstehung der Toten, obwohl sie Jesus und seine Botschaft ablehnten.

Aufgabe:Wenn ihr mögt, unterhaltet euch doch mal darüber, ob es auch heute Menschen/Gruppen gibt, die sich sehr gesetzlich verhalten und wie sie auf euch wirken.

Nikodemus sucht Rat bei Jesus

Wahrscheinlich hat sich Nikodemus mit seinen Kollegen über Jesus unterhalten. Sie haben Jesus bei diversen Gelegenheiten in der Vergangenheit bereits kennengelernt und viel von ihm gehört. Nikodemus merkt, dass es unterschiedliche Meinungen im Kollegenkreis gibt. Das jüdische Volk ist begeistert von Jesus und seinen Wundern. Das geht an den Pharisäern nicht spurlos vorbei. Sie merken, dass das Volk mehr auf Jesus hört, als auf sie. Das kratzt an ihrer Ehre und an ihrem Ansehen vor dem Volk.

Deshalb steht für sie fest, das dieser »Wunder-Jesus« beseitigt werden muss. Immer wieder versuchen sie Jesus eins auszuwischen und ihn irgendwelcher nicht eingehaltener Gebote zu beschuldigen. Dennoch können sie nicht leugnen, dass dieser Jesus sich besser in den Schriften auskennt, wie sie. Und sie sehen, dass Jesus immer mehr »Fans« hat.

Was sie allerdings in ihrem Hochmut nicht erkennen ist, dass Jesus Gottes Sohn ist, und er in diese Welt kam, um für alle Menschen Versöhnung mit Gott zu bringen. Sie hätten es erkennen können, wenn sie v.a. in den Propheten ihrer Bibel (z. B. Jesaja 53, Micha 5,1) genauer gelesen hätten. Nikodemus spürt bei den Gesprächen im Kollegenkreis, dass es Widersprüche gibt und dass er plötzlich viele Fragen zu Jesus und seiner Botschaft hat.

Nikodemus will’s wissen

Und dann hält er es nicht mehr aus. Nikodemus fasst sich ein Herz und geht mitten in der Nacht, im Schutz der Dunkelheit (damit ihn bloß keiner sieht) zu Jesus. Er geht direkt zu dem, um den sich die Diskussionen drehen. Er will endlich seine Fragen los werden. Er will Licht ins Dunkel bringen. Das erste, was er sagt, ist keine Frage, sondern eine Feststellung: »Meister, wir wissen, dass Gott dich als Lehrer zu uns gesandt hat. Deine Taten beweisen: Gott ist mit dir!«(V 2)

Jesus kennt die Ansichten der Pharisäer und er kennt die Diskussionen, die Nikodemus mit seinen Kollegen geführt hat. Bevor Nikodemus seine Fragen stellen kann, weiß Jesus genau, um was es geht: »Wie kann ein Mensch zu Gott kommen, bzw. in Gottes Reich kommen? Wie kann ein Mensch mit Gott versöhnt werden?« Für die Pharisäer war klar, dass dies nur durch strikte Einhaltung der Gesetze geht.

Jesus sagt: »Ich sage dir eins, Nikodemus: wer nicht neu geboren wird, kann nicht in Gottes Reich kommen!« (V. 3). Jetzt kapiert Nikodemus erst mal gar nichts mehr und fragt Jesus, wie denn so etwas geschehen könnte.

Jesus erklärt ihm, dass es hier um eine innere, geistliche Neugeburt geht, die nur Gottes Geist möglich machen kann. Es geht um inneren Blickwechsel und dass jemand erkennt, dass sein Leben sich grundlegend ändern muss. Wenn er so weitermacht wie bisher, kann er nicht in Gottes Reich kommen und Gemeinschaft mit Gott haben. Auch nicht durch Einhaltung aller Gesetze und Vorschriften. Das kann kein Mensch leisten, auch kein Pharisäer.

So langsam dämmert es Nikodemus: Hier geht es um eine Botschaft, die nicht erklärbar, nicht greifbar, nicht beweisbar und nicht kontrollierbar ist. Hier geht es um eine Herzenssache und um das Wirken von Gottes Heiligem Geist. Es geht um die Frage »Wie komme ich in Gottes Reich, wie bekomme ich Frieden mit Gott und wie bekomme ich ewiges Leben?« Jesus erklärt es am Beispiel des Windes, den man spürt, aber nicht sehen kann.

Eine alte Geschichte

Jesus bekräftigt seine Aussagen mit einer Geschichte aus dem 4. Buch Mose (4. Mose 21,8+9), die Nikodemus nur zu gut kennt: Genau wie das Volk Israel damals in der Wüste auf die goldene Schlange sehen sollte, um zu überleben, so sollen nun alle Menschen auf den erhöhten Jesus am Kreuz sehen, um gerettet zu werden und ewiges Leben zu haben.

Deshalb sagt Jesus zu Nikodemus einen der bekanntesten und wichtigsten Verse der ganzen Bibel: „Denn Gott hat alle Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben!“ (V 16)

Für Nikodemus muss sich eine ganz neue Perspektive aufgetan haben. Leider ist seine Reaktion auf die Worte Jesu nicht bekannt. Dennoch hat er Jesus ernst genommen, denn er tritt im Laufe seines weiteren Lebens für Jesus ein. Noch zweimal wird er im Neuen Testament erwähnt:

  1. Als es einmal zu Meinungsverschiedenheiten über Jesus im Volk kommt, stellt sich Nikodemus auf die Seite von Jesus (Joh. 7,50-52)
  2. Als Jesus nach der Kreuzigung zu Grabe getragen wird, ist Nikodemus dabei (Joh. 19,39)

Eine uralte Frage – brandaktuell:
Wie bekomme ich ewiges Leben?

Jeder Mensch fragt sich irgendwann im Laufe seines Lebens, wo er herkommt und wo er hingeht. Ob es das ewige Leben und den ewigen Tod gibt, wer Gott ist und warum Jesus auf diese Erde kam.

Durch den Sündenfall (1. Mose) ist der Mensch von Gott getrennt. Deshalb sind alle Menschen grundsätzlich zum Tod verurteilt. Alle Versuche, diese Trennung durch gute Taten etc. wieder aufzuheben, sind gescheitert. Auch an den Geboten, die Gott den Menschen gab, um eine Versöhnung mit ihm zu schaffen, sind sie gescheitert und scheitern immer wieder. Aber: Gott hat seine Menschen unendlich lieb und möchte nicht, dass sie verloren gehen.

Deshalb schickt Gott seinen Sohn Jesus Christus, der komplett ohne Sünde ist, auf die Erde. Er zeigt uns Gottes Wesen: seine Liebe, seinen Frieden und sein Versöhnungsangebot. Jesus stirbt letztendlich für die Sünde der ganzen Welt am Kreuz und macht so den Weg zu Gott wieder frei. Deshalb möchte er, dass alle Menschen gerettet werden und sie an Jesus Christus glauben. Er bietet jedem Menschen an, ihm seine Schuld zu bekennen. Jesus ist gerade dafür gestorben. Er will Vergebung und innere Befreiung schenken. Der Tod hat nun keine Macht mehr, weil Jesus von den Toten auferstanden ist.

Auch heute ist die uralte Antwort von Jesus immer hoch aktuell:

  1. Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als durch mich!“ (Joh. 14,6)
  2. Denn Gott hat alle Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben!“ (Joh. 3,16)

Wer also Jesus Christus glaubt und ihm nachfolgt, kommt in Gottes Reich hinein. Es hilft nicht, gute Taten zu tun und Gebote einzuhalten, so wie die Pharisäer es taten. Nein, Gott selbst weiß, dass wir das aus eigener Kraft niemals schaffen. Aber weil er uns unendlich liebt, hat er Jesus geschickt, der uns den Weg zu ihm frei gemacht hat.

Wie entscheidest du dich?

Diese Frage wird jeder Mensch in seinem Leben einmal treffen müssen. Entscheide ich mich für Jesus? Wage ich es, genau wie Nikodemus, meine Fragen zu Jesus zu bringen und auch mal gegen den Strom zu schwimmen? Nehme ich Gottes unendliche Liebe und sein Rettungsangebot an? Oder mache ich weiterhin ungeprüft im allgemeinen Mainstream der Zeit mit? Es geht letztendlich um Leben und Tod.

Ich kann es aus eigener Erfahrung nur empfehlen, sich auf Jesus einzulassen. Er ist dann noch da, wenn alle anderen längst weg sind. Er ist da, wenn’s ziemlich ätzend im Leben ist. Er ist da, jeden Tag – er hat es versprochen! Er hat mich selbst dann noch unendlich lieb, wenn ich so manches verbockt habe. Und er schenkt mir tiefen Frieden, Hoffnung und Leben in Ewigkeit.

Sprecht doch mal darüber: Wie entscheidet ihr euch?

Gebet:

Herr Jesus, danke, dass du immer für uns da bist – Tag und Nacht – so wie bei Nikodemus. Zu jeder Zeit können wir zu dir kommen und dir alle unsere Frage und Anliegen bringen. Wir brauchen nicht alleine damit bleiben. Schenke uns Mut, zu dir zu kommen, uns immer wieder für dich zu entscheiden, auch wenn andere das blöd finden.

Zeit für ein stilles Gebet

Danke, dass du uns so sehr liebst, dass du für unsere Schuld am Kreuz gestorben bist. Danke, dass du den Weg zu Gott frei gemacht hast. Danke, dass du uns ewiges Leben schenken willst. Hilf uns, auch in unserer heutigen Zeit, uns mutig zu dir zu bekennen und auch, wenn es nötig ist, wie Nikodemus gegen den Strom zu schwimmen. Danke für deine Gegenwart! Amen

Lieder zum Thema

»So sehr hat Gott die Welt geliebt« (P. Menger, mengermusic)

»Nikodemus« (J. Nietsch, aus »Begegnungen«)

Sonstiges Material

Wer möchte, kann passend zum Thema über den Shop bei »Campus für Christus« folgendes Material bestellen:

»The four«- Armbänder in verschiedenen tollen Farben

»The four« Faltflyer

Nachtrag und interessante Info

Auch heute gibt es in Israel und überall auf der Welt, wo Juden leben, solche Menschen wie die damaligen Pharisäer. Man nennt sie orthodoxe Juden. Sie leben streng nach den Gesetzen und Vorschriften der Thora und des Alten Testamentes. Dafür gibt es sogar eigene Schulen (Yeshiva), vor allem in Israel.

In Jerusalem gibt es ein ganzes Stadtviertel, in dem nur sogenannte orthodoxe oder ultraorthodoxe Juden leben dürfen. Man erkennt sie an ihrer dunklen Kleidung, an Schläfenlocken, an speziellen Hüten, Kippas, am Gebetsschal (Tallit) mit den Bändern (Zizit) dran. Oft haben sie auch einen Gebetsriemen um Stirn und Arm. Sie lernen vor allem die 5 Bücher Mose (Thora) auswendig und versuchen danach zu leben.

Sie lehnen Jesus und das Christentum strikt ab. Das hat teilweise sogar berechtigte historische Gründe (Kreuzzüge, die fälschlicherweise im Namen Jesu stattfanden, oder der Holocaust in der Nazi-Zeit, wo 6 Millionen jüdische Menschen unschuldig von angeblichen Christen ermordet wurden).

Dennoch erlebt man heute, besonders seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, dass vor allem viele orthodoxe Juden sich fragen, ob die Sache mit Jesus vielleicht doch stimmt. Genau wie Nikodemus gehen sie zu Menschen ihres Vertrauens, um sich Rat zu holen. Das sind oft sogenannte »messianische Juden«, also jüdische Menschen, die erkannt haben, dass Jesus wirklich der von Gott verheißene Messias ist, den die Propheten (z. B. Jesaja 53) bereits vor langer Zeit vorhergesagt haben. Es kommen heute, 2025, immer mehr Juden zum Glauben an Jesus. Diese Tatsache ist spannend und es erfüllen sich damit viele Aussagen der Bibel.

Diese Methode ist eine Möglichkeit, wie ihr im gemeinsamen Lesen mit einer Gruppe einen biblischen Text erkunden könnt. Dabei ist es immer hilfreich, mal unterschiedliche Perspektiven einzunehmen und mit unterschiedlichen Herangehensweisen Aspekte zu entdecken, die man bis jetzt noch nicht so wahrgenommen hat.  

Diese Methode richtet den Blick darauf, in einzelnen Bibeltexten zu entdecken, welchen Zuspruch wir erfahren und welcher Anspruch an uns gestellt wird. 

Wie ihr mit dieser Methode vorgeht: 

Sucht euch vor dem Treffen mit der Gruppe einen Bibeltext aus. Vielleicht seid ihr gerade mit einem bestimmten Thema unterwegs und findet dazu passend einen Bibeltext. Oder ihr nehmt den Text, der aktuell in der Tageslese dran ist. Den Leseplan zur Tageslese findet ihr zum Beispiel hier.  

Ablauf in der Gruppe: 
  1. Beginnt mit einem Gebet. 
  1. Eine/r liest den Abschnitt laut und langsam vor.  
  1. Alle, die möchten, lesen die Worte oder Sätze, in denen für sie ein Zuspruch steckt, laut vor. Kommentiert und diskutiert nicht darüber, sondern hört nur zu. 
  1. Eine/r liest den Abschnitt noch einmal laut vor. 
  1. Alle, die möchten, lesen jetzt die Worte oder Sätze vor, in denen sie einen Anspruch an sich selbst entdecken. Auch jetzt werden die Kommentare nicht diskutiert. 
  1. Eine/r liest den Abschnitt noch einmal laut vor. 
  1. Nehmt vorher genannte Gedanken auf, diskutiert, denkt über Konsequenzen nach und überlegt, was ihr festhalten wollt. 
  1. Sagt Gott zum Abschluss, was euch bewegt. 

Hinweis 

Diese Methode (S. 19) und viele weitere findest du in dem Buch “41 Methoden zum Bibellesen mit Gruppen” Daniel Rempe (Hg.)
Ein Ideenbuch für Mitarbeitende zur Initiative “Liest du mich?” – Gott zum Nachlesen

Mit Beiträgen von: Jörg Bolte, Matthias Kerschbaum, Günter Lücking, Ingo Müller, Hildegard vom Baur, Holger Noack und Katrin Winter
Vorwort von: Roland Werner, , 5. Auflage 2016, Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn

Diese Methode ist eine Möglichkeit, wie ihr im gemeinsamen Lesen mit einer Gruppe einen biblischen Text erkunden könnt. Dabei ist es immer hilfreich, mal unterschiedliche Perspektiven einzunehmen und mit unterschiedlichen Herangehensweisen Aspekte zu entdecken, die man bis jetzt noch nicht so wahrgenommen hat.  

Diese Methode richtet den Blick darauf, die unterschiedlichen Personen eines Textes mit ihren Empfindungen, Gedanken und Fragen wahrzunehmen. 

Wie ihr mit dieser Methode vorgeht: 

Sucht euch vor dem Treffen mit der Gruppe einen Bibeltext aus. Vielleicht seid ihr gerade mit einem bestimmten Thema unterwegs und findet dazu passend einen Bibeltext. Oder ihr nehmt den Text, der aktuell in der Tageslese dran ist. Den Leseplan zur Tageslese findet ihr zum Beispiel hier. Für diese Methode braucht ihr einen Text, in dem Personen als Handelnde zu erkennen sind. Das kann aber auch der Psalmbeter sein! 

Vorbereitung: Papier, Stifte und Scheren bereitlegen, mit denen alle ein paar Fußspuren basteln können. Zudem wird ein Flipchart, eine Tafel oder ein Plakat benötigt. 

Ablauf in der Gruppe: 
  1. Beginnt mit einem Gebet. 
  1. Lest den Text miteinander und klärt Verständnisfragen. 
  1. Sammelt auf einer Flipchart, Tafel oder einem Plakat die Personen, die in der Geschichte, auch zwischen den Zeilen, vorkommen. 
  1. Verteilt die Rollen unter euch und achtet darauf, dass auf jeden Fall die Schlüsselpersonen besetzt sind. 
  1. Alle nutzen ihre Füße als Vorlage, um ein Paar Fußspuren auszuschneiden, und beschriften diese mit dem Namen der Person aus der Geschichte, die sie darstellen. 
  1. Legt die Fußspuren der handelnden Personen in der Mitte auf einen Stapel.  
  1. Lest den Text noch einmal vor. Einen längeren Text könnt ihr auch in mehrere Abschnitte teilen. 
  1. Jeder und jede sucht sich ein paar Fußspuren aus und blickt aus der Perspektive dieser Person auf die Handlung. Welche Gefühle mag diese Person verspürt haben? Welche Gedanken beschäftigen sie? Ihr könnt eventuell auch nochmal die Positionen wechseln. 
  1. Tauscht euch darüber aus, was ihr aus der Perspektive der einzelnen Personen wahrgenommen habt. 
  1. Sagt Gott zum Abschluss, was euch bewegt. 

Hinweis 

Diese Methode (S. 34) und viele weitere findest du in demBuch “41 Methoden zum Bibellesen mit Gruppen” Daniel Rempe (Hg.)
Ein Ideenbuch für Mitarbeitende zur Initiative “Liest du mich?” – Gott zum Nachlesen

Mit Beiträgen von: Jörg Bolte, Matthias Kerschbaum, Günter Lücking, Ingo Müller, Hildegard vom Baur, Holger Noack und Katrin Winter
Vorwort von: Roland Werner, , 5. Auflage 2016, Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn

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