Einheit in der Gemeinde

1.    Vorbemerkungen

In unseren Gruppen begegnen wir Menschen, die schon seit ihrer Kindheit mit dem Glauben in Verbindung stehen. Genauso treffen wir Jugendliche, die auf der Suche sind oder vor Kurzem ein Ja für Jesus getroffen haben. Wir haben Menschen vor Augen, die Jesus gar nicht kennen. Paulus hat eine ähnliche Situation vor Augen, wenn er an die Gemeinde in Ephesus schreibt und klarmacht: Der Glaube an Jesus Christus verbindet uns und schafft Frieden für unsere Gemeinde. Was bedeutet dieser Friede für uns und wie können wir diese Einheit erleben?

2.    Zielgedanke

Jesus schenkt uns Frieden, sodass wir alle durch ihn zu Gott dem Vater kommen können und Teil seines Zuhauses sind.

3.    Einführung / Mini-Exegese

Den Bibeltext können wir in drei Abschnitte einteilen[1]

  • Vers 11-13: Das alte und neue Leben der Heiden

Paulus vertieft in Vers 11 seinen vorangegangenen Gedanken (V.1-10). Er ruft ins Bewusstsein, durch Gottes Gnade gerettet zu sein.[2] Die Gemeinde soll sich erinnern, dass sich ihr Leben verändert hat. Sie haben ohne Gott gelebt, doch Jesus ist ihnen begegnet und sie sind heute Teil seiner Gemeinde. Dadurch soll ihnen bewusst werden, wie Gott in ihrem Leben gehandelt hat und es wird sichtbar, was für eine Auswirkung der Tod Jesu hat. In Vers 12 betont Paulus die Trennung von Christus, indem er deutlich macht, dass sie nicht zu Israel gehört haben. Das hat starke Konsequenzen gehabt: Sie waren fremd und hatten keinerlei Hoffnung und Verheißungen, auf die sie ihr Leben setzen konnten. In Vers 13 beschreibt Paulus den Zustand, in dem sie gelebt haben: Es war ein Leben ohne Gott / ohne ihn zu kennen. Diese Gottesferne konnte erst durch Jesus am Kreuz überwunden werden. Paulus betont das so stark, da der Glaube an den auferstandenen Christus zentral ist und erst durch ihn auch Gemeinde gelebt werden kann.[3]

  • Vers 14-18: Jesus bringt Frieden und überwindet Feindschaft

Vers 14 ist für unseren Text ein sehr zentraler Vers. Den Frieden, den Paulus hier beschreibt, ist ein Friede, der nur durch Jesus möglich ist. Im AT lesen wir davon, wie die Menschen in der Hoffnung leben, dass Friede in der Zukunft eintritt. Jesus ist nun der, der diese Hoffnung erfüllt. Es ist ein göttlicher Heilsfriede, der hier von Paulus benannt wird. Das, worauf alles zielt, ist der Friede mit Gott. Das Ziel ist der Zugang zum Vater, der bisher verschlossen war. Die bisher getrennten Gruppen können durch Jesus vereint werden und beide haben durch Jesu Tod und Auferstehung den Zugang zum Vater. Diese Friedensbotschaft wurde weitergeben und so haben nun alle in dem einen Geist den Zugang.[4]

  • Vers 19-22: Bausteine der Gemeinde Gottes

In Vers 19 wird unterstrichen: Jetzt wird nicht mehr unterschieden. Alle, die sich zu Christus bekennen, sind jetzt Mitglieder von Gottes Hausgemeinschaft. Gott macht keinen Unterschied. Es gibt die Apostel, also Menschen, die von Jesus beauftragt wurden, das Evangelium zu verkünden. Sie haben das Evangelium verkündet und dadurch hat sich die Gemeinde aufgebaut.[5] – Wichtig ist aber: Christus ist der Eckstein. Der Eckstein meint den Stein, der zuerst gelegt wird und an dem sich alle anderen Steine orientieren. Der ganze Bau, die „Gemeinde“, orientiert sich entsprechend an Jesus. Aus all dem entsteht etwas Großartiges, das Paulus in den letzten zwei Versen ausführt. Eine Kirche, in der Christus die tragende bzw. zentrale Rolle ist, entsteht. Er verbindet und er hält zusammen. Mit Streitigkeiten und unterschiedlichen Prägungen können wir zusammenkommen. Das ist möglich, weil alle zu Christus gehören, gehören sie in diesen Bau. In diesem Bau, der Kirche, wohnt Gott durch den Heiligen Geist. 

4.    Methodik

4.1. Einstieg

Zum Einstieg schaut ihr euch Bilder von früher an. Informiert die Teilnehmenden im Vorhinein, ein altes Bild von sich mitzubringen. Bringt selbst auch eins mit.

Nun tauscht euch darüber aus, wer damals auf seinem Bild Gott schon kannte und wer vielleicht noch nicht. Erinnert euch: Was habt ihr seitdem mit Gott erlebt? Welche besonderen Erlebnisse gab es? (Taufe, Konfirmation, …)

Stattdessen könnt ihr auch Bilder von Promis mitbringen und ein Ratespiel machen (früher vs. heute). Kommt danach darüber ins Gespräch, dass auch ihr euch verändert habt. Erinnert euch: Was habt ihr seitdem mit Gott erlebt? Welche besonderen Erlebnisse gab es? (Taufe, Konfirmation, …)

Überleitung zum Hauptteil:

Wir alle sind sehr unterschiedlich. Jeder hat sich verändert. Unsere Werte, Meinungen, unser Glauben und auch unser Gottesbild wird sich verändert haben. Es gibt ein Früher und ein Heute. Bei jedem von uns. Einige können sich erinnern, dass sie ohne Jesus gelebt haben. Manche auch nicht. So unterschiedlich wir auch sind, gehören wir doch alle zusammen.

4.2. Hauptteil

Gemeinsames Bibellesen

Erarbeitet gemeinsam den Bibeltext in drei Abschnitten. (Bei größeren Gruppen bietet es sich an, die Gruppe noch mal aufzuteilen.) Lest dazu zunächst den Text einmal als Ganzes und geht ihn dann Schritt für Schritt durch. Einzelne Leitfragen sollen ein Gruppengespräch vereinfachen.

  1. Abschnitt 1: Vers 11-13
  2. Wie würdet ihr die Trennung von Gott heute beschreiben?
  3. Wie zeigt sich in eurem Leben, dass ihr Jesus nahe seid?
  4. Abschnitt 2: Vers 14-18
  5. In welchen Situationen wünscht ihr euch Frieden?
  6. Wo habt ihr Frieden erlebt?
  7. Welche Mauern gibt es in eurem Leben, die niedergerissen werden müssen?
  8. Abschnitt 3: Vers 19-22
  9. Versteht ihr euch als Mitglieder von Gottes Hausgemeinschaft?
  10. Was meint Paulus damit, dass Christus der Grundstein ist?

Impuls

Beschnitten oder Unbeschnitten, das ist für uns heute weniger die Frage. Damals war das eine zentrale Frage, weil nur die Beschnittenen zu Gottes Volk gehört haben. Doch Paulus löst auf: Christus ist jetzt der, der ermöglicht, zu Gott zu gehören – Beschneidung hin oder her.

Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen und kenne dieses Leben ohne Jesus gar nicht. Doch ich begegne immer wieder Menschen, die Jesus nicht kennen oder Freunde, die ihn erst viel später kennengelernt haben. Mir begegnet dort oft eine Hoffnungslosigkeit, die Frage: Worauf baue ich in meinem Leben? So beschreibt es auch Paulus hier: Das Leben der Menschen fern von Gott war hoffnungslos, sie hatten keine Verheißungen, auf die sie setzen konnten. Worauf baust du in deinem Leben? Was ist deine Hoffnung?

Ich habe etwas, das mir Hoffnung und Perspektive gibt. Es ist Gottes bedingungslose Liebe, die mir gilt. Der Kern unseres Glaubens ist diese Liebe, die sich am Kreuz zeigt. Jesus stirbt ohne Fehler, völlig unverdient am Kreuz und gibt sich voll hin. Dadurch eröffnet sich der Weg für uns, zu Gott dazuzugehören. Mit allem, was in unserem Leben schiefläuft. Mit allen Sorgen, Ängsten und Fehlern können wir zu Gott kommen. Ich merke, dass ich davon abhängig bin, weil ich jeden Tag aufs Neue wieder scheitere und es nicht aus meiner Kraft schaffe, zu Gott zu kommen. Durch Jesus ist das möglich.

Paulus beschreibt eine Feindschaft zwischen diesen zwei Völkern. Gesetze und Gebote trennen sie voneinander wie eine große Mauer. Streit, unterschiedliche Meinungen, Fehlverhalten, all das trennt auch uns Menschen voneinander. – Wie eine große Mauer. Jetzt macht Paulus klar, dass durch Jesus diese Mauer besiegt wird. Jesus reißt diese Mauer nieder. Er macht aus zwei unterschiedlichen Gruppen eine Einheit. Das tut Jesus, indem er am Kreuz stirbt. Seine Tat am Kreuz hat nun nicht mehr nur Auswirkung auf unsere Beziehung zu Gott, sondern zeigt sich auch darin, wie wir unter uns Menschen Frieden erleben können. Wir können Frieden erleben, wenn uns Fehler passieren, wenn wir unfair sind, wenn wir Menschen uns voneinander entfernen. Jesus macht aus zwei Gruppen eins.

Wie können wir uns das mit der Einheit vorstellen? Diese Flasche soll das symbolisieren:

So funktioniert’s:

In eine Flasche wird bis zur Hälfte Wasser gefüllt (Mensch 1), Im nächsten Schritt kommt Öl (Mensch 2) hinzu. Wasser und Öl trennen sich voneinander: Streit, Unterschiedlichkeiten, etc. geben uns das Gefühl, dass wir Menschen manchmal nicht zusammenkommen können. Jesus stirbt am Kreuz, er besiegt den Tod und dadurch passiert etwas: Spülmittel einfüllen. (Öl & Wasser vermischt sich.) Da, wo Jesus am Kreuz stirbt, und den Tod besiegt, kann er Meschen miteinander verbinden. Können sie eine Einheit werden. Durch Jesus haben jetzt beide gleichermaßen Zugang zum Vater.

Durch Jesus haben wir nicht nur den Zugang zum Vater, sondern wir gehören zu seinem Bauwerk dazu. Wir sind ein Teil des großen Hauses. Jesus verbindet uns alle miteinander. Jeder, der sich zu Jesus Christus bekennt und das Geschenk des Kreuzes annimmt, gehört in dieses Bauwerk. Ich, die ich mich immer wieder so weit von Gott weg fühle, gehöre dazu. Du, der du vielleicht erst ganz am Anfang stehst und dir in vielen Dingen noch unsicher fühlst: Du gehörst dazu. Und letztlich wünscht Gott sich, dass wir immer mehr Bausteine dazugewinnen. Welchem Freund, welcher Klassenkameradin oder welchem Bruder kannst du von Jesus erzählen, sodass auch sie Teil des Bauwerks werden?

4.3.  Abschluss

Auf Bauklötzen dürft ihr mit Kreppband eure Namen draufschreiben. Macht euch bewusst, wie wichtig es ist, dass jeder Einzelne dazugehört und wir zusammen zu etwas Großem wachsen.

Wenn ihr wollt, könnt ihr die Zeit noch mit zwei Liedern abrunden. In der Zeit können die Teilnehmenden über das Gehörte nachdenken. Passende Lieder sind: „Cornerstone“ (Feiert Jesus 5, Nr. 158) und „Wir sind eins“ (Feiert Jesus 5, Nr. 168).


[1] Vgl. Schnackenburg, Rudolf/ Schweizer, Eduard: Der Brief an die Epheser, S.104.

[2] Vgl. Schnackenburg, Rudolf/ Schweizer, Eduard: Der Brief an die Epheser, S.107f.

[3] Vgl. Schnackenburg, Rudolf/ Schweizer, Eduard: Der Brief an die Epheser, S.108ff.

[4] Vgl. Hahn, Ferdinand: Theologie des Neuen Testaments, S.434.

[5] Vgl. Vgl. Schnackenburg, Rudolf/ Schweizer, Eduard: Der Brief an die Epheser, S.122f.

1. Vorbemerkungen

Einheit ist wichtig: nicht nur strukturell und inhaltlich, sondern vor allem geistlich!  

Der Text aus Epheser 4,1-16 setzt Jesus ins Zentrum. Seine Einheit ist unser Ziel. Wir wollen ihm zur Ehre „Gemeinde“ sein und gestalten, jeder mit seiner Rolle, seiner Begabung, an seinem Platz.  

Der Epheserbrief generell ist ein sehr praktisches Tool. Wir bekommen dort viele gute Tipps und Anleitungen, wie es gut gelingen kann, als Jesusnachfolger zu leben. Eins möchte ich wirklich betonen: nicht WIR wirken die Einheit untereinander. Das schaffen wir gar nicht. Aber den Teens die Liebe Jesu nahezubringen, die wirklich einen Unterschied macht, das wünsche ich mir für diese Stunde.  

2. Zielgedanke 

Jesus im Zentrum, Einheit in der Gemeinde. Seine Einheit zu verstehen und so zu handeln, dass sie sichtbar wird, ist unser Ziel. Wir wollen ihm zur Ehre Gemeinde sein und gestalten, jeder mit seiner Rolle, seiner Begabung, an seinem Platz.  

Gott hat die Einheit gestiftet. Eben nicht strukturell, sondern geistlich und in Liebe – wir dürfen in Unterschiedlichkeit gemeinsam Glauben leben.  

3. Einführung (inkl. Erklärungen zum Bibeltext/Mini-Exegese) 

Wir sind durch Jesus befreit und berufen! Das ist unsere Ausgangslage.  

Paulus lässt uns zu Beginn noch mal wissen, dass er gerade im Gefängnis sitzt. Er ist abgeschnitten von allen – und im Herzen doch bei seinen Freunden. Er fordert in Vers 3 direkt auf: Bemüht euch, im Geist eins zu sein. Das heißt, seid freundlich, geduldig und liebevoll miteinander. Das ist wohl eine der schwereren Aufgaben, denn die anderen, mit denen wir zusammenleben, zur Schule gehen oder arbeiten sind ganz schön schwierig.  

Paulus erklärt weiter – wir sind ein Leib, also zusammen wie ein ganzer Körper. Und der hat zwar viele Körperteile, ist aber eigentlich eine Einheit; weil es nur einen Gott gibt, der alles verbindet. In Vers 4, 5 und 6 wird aufgezählt: Ein Leib, ein Geist, eine Hoffnung, ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater. Das ist ganz schön viel Einheit.  

Weiter geht’s mit dem Anteil, den jeder bekommen hat. In Vers 7 wird klar: jeder hat einen Teil der Gnade bekommen, also eine Gabe – oder Aufgabe, und die soll er auch einsetzen. Es gibt Apostel, Propheten, Prediger, Hirten und Lehrer – heute ergänzen wir vielleicht Techniker, KiGo-Mitarbeiterinnen, Klavierspieler und Moderatorinnen. Aber klar ist die einheitliche Aufgabe: die Gemeinde stärken mit dem, was die Einzelnen können! Das stärkt nämlich den Glauben, dadurch werden wir immer mehr mit Jesus erfüllt und leben Jüngerschaft, wie es gedacht ist (Vers 13). 

In Vers 15 & 16 kommt noch mal die Liebe zur Sprache. Die brauchen wir nämlich dringend, wenn es um Menschen geht – Jesus wird hier als der Kopf des Körpers beschrieben, das Steuerorgan. Er sagt, wo es langgeht, was die Wahrheit ist und wie wir miteinander umgehen sollen. Da nehmen wir auch mit, dass Gottes Wort meistens auf Fragen, in denen wir nicht einig sind, eine Antwort hat, wenn wir ganz genau hinschauen.  

Wir könnten das Bild auch ein bisschen abwandeln – und Jesus als Herz sehen. Das braucht es nämlich auch dringend, um einen Körper am Leben zu erhalten und mit Blut zu versorgen. Wenn wir andere mit Liebe behandeln, uns selbst zurückstellen, unsere Aufgaben mit Hingabe und Liebe für das Wohl der Gemeinde tun, dann siegt Jesu Liebe – der Leib hält zusammen, pumpt fröhlich Leben in alle Körperteile und zeigt, wie gesunde Gemeinschaft möglich ist.  

Eine Einheit (im Teenkreis oder in der Gemeinde) werden wir mit dem dreieinigen Gott durch seine Erlösung. Er ruft uns nicht auf, das selbst zu werden, sondern bestärkt, dass wir es schon sind.   

Wir sind nicht nur sein Leib, also das ausführende Organ seiner Liebe hier auf der Erde, wir sind EIN Leib; egal wie klein oder groß wir sind, gehören wir zu einem großen Ganzen und dürfen durch unser Verhalten den Menschen in der Welt Gottes Liebe zeigen.  

4. Methodik für die Gruppe 

4.1 Einstieg  

Icebreaker: Schaut euch kurz vorher das folgende Youtube-Video an: https://www.youtube.com/watch?v=S2eRNzsAZg4 

Es ist ein Remix zum bekannten Kinderlied Kopf, Schulter, Knie, Zehn. (head, shoulders, knees & toes) 

Als Icebreaker, und damit alle gut aufgewärmt sind, spielt es über einen TV oder einen Beamer ab, macht die Lautsprecher an und los geht’s mit einem coolen Tanz zum Start.  

Alternativ könnt ihr ein Spiel spielen. Zieht mit Kreide/Klebeband eine lange Linie am Boden. Alle sollen sich in einer Reihe hinter der Linie aufstellen. Ziel ist es, das die ganze Gruppe gleichzeitig über die Linie geht/springt. Sie dürfen sich absprechen, wie sie das am besten schaffen. Ein Mitarbeiter kann am Ende der Linie stehen und coole Beweisfotos schießen, die die Gruppe dann, wenn sie es geschafft hat, anschauen kann.  

Wir fangen an, nach dem Icebreaker, erst mal gemeinsam über das Thema EINHEIT nachzudenken. Legt dafür einen großen Zettel in die Mitte oder sammelt an einer Flipchart.  
Welche Begriffe fallen euch zur Einheit ein?  

Alternativ könnt ihr auch für Gruppen, die nicht so viel selbst einbringen wollen oder können, die folgenden Worte ausdrucken, zerschneiden, und als eine Art Puzzle zum „Brainstorming“ vorbereiten. Die Teens können sich dann gemeinsam überlegen, welche Begriffe und Bezeichnungen zusammenpassen und was sie miteinander zu tun haben.  

-Zusammengehörig/-Tag der Deutschen Einheit/-Militärische Einheit/-Harmonie/-untrennbar/-Zusammenschluss aus einzelnen Teilen/-Regenbogen/-Kreuz/-Familie/-Vater, Sohn und Heiliger Geist 

4.2 Hauptteil  

Die Einheit im Epheserbrief sieht so aus:  

Jesus hat sie gestiftet!  

Die Einheit ist nicht zufällig entstanden. Die Menschen haben sie auch nicht von sich aus eingefordert. Nein, Jesus wünscht sich Einheit, ER hat uns sogar dazu geschaffen. Wir sind sozusagen darauf vorprogrammiert. Das ist ja auch schwer vorzustellen, wo es in der Welt so viel Streit, Krieg und Uneinigkeit gibt. Aber – hier sieht man sehr gut die Folgen des Sündenfalls. Das, wie Gott es sich gedacht hat, ist jetzt ganz schön schwer geworden, weil viele Umstände es uns richtig schwer machen, die für uns geplante Einheit einzuhalten und in Frieden und Harmonie gemeinsam zu leben, Gemeinde zu sein und Gott zu dienen. Gott hat es uns aber vorgemacht! Er ist auch eine Einheit aus 3 Personen, die unterschiedliche Eigenschaften mit sich bringen. Ein bisschen so wie Wasser – es kann gefroren sein, flüssig oder als Dampf zu sehen sein. Es hat unterschiedliche Fähigkeiten – löscht den Durst zum Beispiel oder kühlt mein Getränk – aber Wasser ist es letztendlich alles. 

Jeder hat unterschiedliche Gaben, die er für alle einsetzen soll! 

Jawohl. Keiner hier kann gar nichts, und schon gar keiner alles. Gott hat sich das genauso ganz gut überlegt. Unsere Bestimmung ist es, der Gemeinschaft – und damit Gott selbst – zu dienen, mit dem, was er uns aufgetragen hat. Er hat sich das echt gut überlegt. Ich zum Beispiel kann gut organisieren und bin richtig kreativ im Räume gestalten und beim Basteln. Was ich nicht so gut kann, ist Reifen wechseln und die richtigen Versicherungen aussuchen, und auch am Technikpult in der Gemeinde würde ich mehr Chaos anrichten als Freude für die Gottesdienstbesucher. Zum Glück können wir uns alle ein bisschen aufteilen. So muss keiner alles machen und diese Vielfalt, die wir an Gaben mitbringen, ehrt Gott auf eine ganz besondere Weise. Das Gleiche gilt auch für eure Stadt: eine Gemeinde kann ja gar nicht alles in der Stadt tun – manche helfen vielleicht gerne Obdachlosen, andere bieten eine Kinderwoche an für die Kinder aus der Nachbarschaft. Als Gemeinden zeigen wir auch ein Bild von Gott als Einheit, die den Einzelnen, der Stadt und der Welt dient – und das aus Liebe zu Jesus, der uns gemacht hat.  

Der Schlüssel ist Liebe!  

Ja, so einfach ist es. Aber was bedeutet es wirklich, Jesus zu lieben? Oder dass er uns liebt? Ich frage mal so: was macht eigentlich ein Schlüssel? Jeder braucht ihn jeden Tag immer wieder. Er führt uns an einen Ort, an den wir vorher noch nicht hinkonnten. Wir konnten es uns zwar vorstellen – den Jugendraum, in dem wir z.B. gerade sitzen, aber wir waren noch nicht da. Ein bisschen so ist es mit der Liebe als Schlüssel. Wenn wir tatsächlich ganz praktisch andere lieben – damit meine ich: wenn wir freundlich sind, auf andere achten, jemandem ohne Grund dienen, Aufgaben übernehmen und so weiter – dann erst können wir verstehen, wie Jesus Liebe für uns ist. Das baut nämlich Beziehung zu Jesus auf. Er hat alles am Kreuzt für uns gegeben, um mit uns zusammen sein zu können. Einfach so, weil er uns so mag. Und wir dürfen das auch wieder lernen. Die Welt, in der wir leben, will uns glauben machen, dass es wichtig ist, für sich selbst zu kämpfen und immer das Beste zu bekommen. Aber – der Schlüssel ist eigentlich genau das Gegenteil. Wir dürfen Jesu Liebe erfahren, mit ihm reden und uns von ihm helfen lassen, auch die anderen zu lieben!  

4.3 Abschluss 

Sammelt zum Schluss ein paar praktische Tipps. Jetzt, wo ihr wisst, dass Kopf, Schultern, Knie und Zehen alle gemeinsam den Körper abbilden und wichtig sind mit ihren bestimmten Aufgaben, überlegt euch Folgendes:  

– Welche praktischen Aspekte im Miteinander fördern Einheit? Was ist nötig, damit wir z.B. hier im Teenkreis, die Einheit fördern können? (zuhören, regelmäßig kommen, freundlicher Umgang, Ermutigung, mithelfen, wo es gebraucht wird, sich selbst hintanstellen, …) 

– Mit welcher Aufgabe möchte ich mich in meiner Gemeinde einbringen?  

Einen praktischen Abschluss zum Thema Einheit könntet ihr auch noch anhängen. Mir fallen viele kreative Möglichkeiten ein, die ihr entsprechend der Laune und Möglichkeit eurer Gruppe ausprobieren könnt.  

– Googelt mal Gemeinden im Umfeld von zehn Kilometern und betet für sie, auch wenn sie ganz anders sind als eure Gemeinde. Jesus vereint uns nämlich und möchte, dass wir ihn ehren, egal wie wir Gottesdienst feiern.  

– Macht ein großes gemeinsames Mosaik oder Bild – sucht euch eine Website (z.B. easymoza.com) und ladet dort ein Hauptfoto und dann viele kleine Fotos von euch hoch. Aus den vielen kleinen Teilen wird ein großes Ganzes erstellt.  

– Werdet kreativ und sucht euch ein Projekt – gestaltet z.B. ein großes gemeinsames Bild für eure Kinder im Kindergottesdienst – ihr könnt aus vielen verschiedenen Materialien einen großen Regenbogen auf ein Stück Tapete kleben und den Kindern für ihren KiGo-Raum schenken – mit einem Besuch von euch und einem kurzen Impuls: Gott hat die Einheit zwischen ihm und den Menschen versprochen und mit seinem Bund besiegelt. Auch wenn ihr unterschiedliche Gruppen der Gemeinde seid, gehört ihr in Jesus alle zusammen und bildet eine wichtige, wunderschöne Einheit, die der Welt zeigen soll, wie schön Jesus ist.  

– Wenn euer Jugendkreis samstagsabends stattfindet, backt Partybrötchen für die Gemeinde nach dem Gottesdienst. Ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin sollte einen einfachen Brötchenteig vorbereiten und jeder Teenie darf mehrere kleine Brötchen formen und mit verschiedenen Körnern bestreuen. Formt am Ende eine große Party-Brötchenwolke auf einem Backblech und backt alles zusammen gut durch. Die Gemeinde darf sich nach dem Gottesdienst zum Gemeindekaffee jeweils ein Stück abbrechen. Schreibt ein Schild, auf dem steht: Trotz unserer Unterschiedlichkeit und Individualität sind wir alle ein Teil der Einheit in Jesus. Jeder Einzelne kann sich einbringen und Jesus und der Gemeinde in Einheit Ehre geben (oder so etwas Ähnliches). Vielleicht könnt ihr auch am Ende vom Gottesdienst mutig etwas dazu sagen und euer großes Einheits-Brötchen präsentieren.  

1. Vorbemerkungen

Was ist dir wichtig? – Das ist eine Frage, über die wir in unseren Jugendkreisen immer wieder sprechen. Aber oft eher von vorne. Hier soll es darum gehen zu hören, was den Jugendlichen wichtig ist. Was sie bewegt. In der Auseinandersetzung mit dem Epheserbrief merken wir, was Paulus wichtig war, und können das dann gemeinsam diskutieren.

2. Zielgedanke

Worum geht’s in unserem Leben als Christ oder Christin? Was sind die wirklichen Basics? Was ist die absolute Grundlage für jede christliche Ethik und für jede christliche Gemeinschaft?

Dass wir Gott besser kennenlernen und er in uns wohnt! Und das formuliert der Epheserbrief in einem einzigen starken Gebet.

3. Einführung (inkl. Erklärungen zum Bibeltext/Mini-Exegese)

Die Situation in Ephesus und der Epheserbrief

Die Stadt Ephesus war durch ihre Lage (Hafen und Durchgangsroute von Rom nach Osten) eine bedeutende Handelsmetropole in der neutestamentlichen Zeit. Dementsprechend war Ephesus die Hauptstadt der Provinz Asia. Ephesus war geprägt von der spätgriechischen internationalen Kultur und zählt zu den heiligsten Städten des Altertums (das Artemisium – der Tempel der Artemis/Diana war das Zentrum östlicher Mysterienkulte und asiatischer Religionsausübung) gilt als eines der sieben Weltwunder). Dementsprechend gab es in Ephesus viel Wohlstand und viele religiöse Strömungen.

Der Epheserbrief war vermutlich eine Art Rundbrief, der an die Gemeinden in der Region Asia gesendet wurde. Vom Inhalt des Briefes her kann man davon ausgehen, dass es in den Gemeinden Spannungen zwischen Juden- und Heidenchristen gab, was Paulus veranlasste, diesen Brief aus seiner Gefangenschaft in Rom (etwa 60-52 n.Chr.) zu schreiben.
Das wesentliche Thema des Briefes ist die Einheit der Gemeinde aus Juden und Heiden und die universale Bedeutung der Gemeinde!

Unser Bibeltext

Der Epheserbrief kann in drei Teile gegliedert werden. A) Anschrift (1,1-2), B) Lehrhafter Teil (1,3-3,21) und einen C) ermahnenden Teil (4,1-6,20). Im B-Teil erklärt Paulus, welche weltverändernde Bedeutung Jesu Tod und Auferstehung für uns haben und wie sich diese in unserem Leben auswirken können. Unser Text schließt somit den lehrhaften Teil mit einem Gebet ab!

(V14) Paulus geht auf die Knie und nimmt damit eine Haltung der Demut und Unterwerfung ein. Das war zwar keine typische, aber eine bekannte Gebetshaltung. Manchmal hilft eine äußere Haltung uns auch eine innere Einstellung/Haltung einzunehmen. (V15) Er vertraut sich dem Gott an, den er auf der einen Seite als Vater und auf der der anderen Seite als allmächtigen Gott anspricht, der die Verfügungsgewalt über alle Nationen hat (das bedeutet es die Völker zu benennen). Er schafft es beide Gottesbilder zu vereinen und nicht zu einseitig zu werden. Er zeigt uns damit, der Gott, den wir Vater nennen dürfen, ist nicht irgendwer. Und auch wenn wir uns vertrauensvoll an ihn hängen dürfen, verdient er auch den höchsten Respekt und die Ehrfurcht, zu der wir fähig sind. (V16) Dabei richtet Paulus den Blick auf die Möglichkeiten Gottes („Reichtum seiner Herrlichkeit“) und lässt sich nicht vom Gefühl der eigenen Einschränkungen (Gefangenschaft und menschliches Erleben) abhalten oder runterziehen.

(V16-19) In den folgenden fünf Bitten stehen Paulus 2 Ziele vor Augen: 1) Dass wir Gott besser kennenlernen und 2) dass Gott mehr und mehr in uns wohnt.

  1.  (V16) Durch Gottes Geist sollen wir (bzw. unser innerer Mensch) gestärkt werden. Es geht nicht zuerst um die Veränderung des Äußerlichen, dass wir gewissermaßen mehr Power haben, sondern darum, dass Gott unser Innerstes (unsere Einstellungen, unser Denken und Verhalten) verändert. Durch diesen veränderten Blickwinkel können Christen auch in äußerlich schwierigen Situationen ihren Glauben bewahren und Gott vertrauen, der ihnen hilft in ihrem Denken und Handeln, also zuerst im Inneren, mit diesen schwierigen Situationen umzugehen.
  2. (17) Unser Glaube, also unser Vertrauen macht es möglich, dass Jesus in unserem Herzen lebt. Dass Gott uns ausfüllt und wir ihn mehr erkennen, ist ein Kernpunkt von Paulus’ Gebet. Das Herz ist in der biblischen Zeit der Sitz von Vernunft, Wille und Entscheidungen. Wenn Jesus dort wohnt, bedeutet das, dass ich mein Leben und meine Entscheidungen seinem Willen unterordne. Wie viel Platz möchte ich Jesus in meinem Herzen einräumen? Bekommt er nur ein Gästezimmer oder lasse ich ihn dort wohnen und stelle ihm alles zur Verfügung?
  3. (V17) Was ist die Grundlage deines Lebens? Suchst du nach Anerkennung, Erfolg oder Sicherheit? Unser Handeln und Denken können von verschiedenen Dingen beeinflusst sein. Für Paulus ist es die Liebe, die im Zentrum stehen sollte. Gottes Liebe, die uns in Jesus begegnet. So wie ein Baum aus seinem Boden immer wieder Kraft zieht, ist diese Liebe der Nährstoff für uns Christen und Gemeinden.
  4. (V18) Als Christen leben und glauben wir nicht allein! Wir sind Teil einer Gemeinde und Teil einer weltweiten Kirche. Und wir brauchen die anderen, wenn wir Gottes Liebe in ihrer ganzen Größe erfassen, also verstehen und sehen wollen. Wir erleben Gott sehr unterschiedlich, und wenn wir uns davon erzählen, werden wir Gottes Liebe besser kennenlernen als es uns allein jemals möglich wäre.
  5. (V19) Wir können Gott nie ganz verstehen. Egal wie sehr wir es versuchen. Aber wir können ihn und seine Liebe für uns immer besser kennenlernen. Und das macht einen wichtigen Unterschied. Denn je mehr wir ihn kennenlernen, desto mehr wird seine Gegenwart unser Leben verändern. Es kommt also darauf an, in einer Beziehung mit Gott zu leben.

(V20-21) Am Ende seines Gebetes geht Paulus noch mal in die Anbetung. Er schaut weg von sich selbst und allein auf diesen grenzenlosen und allmächtigen Gott. Er betet nicht für das Naheliegende oder das, was ihn selbst direkt betrifft, sondern nimmt im Gebet die Vogelperspektive ein und betet für alle Christen zu allen Zeiten.

4. Methodik für die Gruppe

4.1 Einstieg

2 Gruppen bilden (ggf. auch mehr Teams. Etwa 5-7 Personen/Team):

Spiel: Staffellauf – Teams stehen hintereinander. Die jeweils vorderste Person hat eine 0,5L Flasche in der Hand, hält diese mit dem Flaschenboden auf den Boden und dreht sich 10-mal um die Flasche. Dann rennt sie eine Strecke (mind. 6m) hin und zurück, übergibt die Flasche und stellt sich hinten an. Die neue vorderste Person dreht sich wieder um die Flasche … Bis alle dran waren. Das schnellste Team bekommt einen Punkt. (Achtung: man schwankt sehr stark! Stolpergefahr! Achtet auf ausreichend Platz!)

Austauschrunde in den Gruppen: Worum dreht es sich in deinem Leben? Was ist dir wichtig? Welche Ziele willst du erreichen? (5 bis 10 Minuten)

Plenum: Vielleicht wollen ein paar Teens allen davon erzählen, was ihnen wichtig ist!

Wir haben gerade in dem Spiel erlebt, was passiert, wenn man sich nur um sich selbst dreht. Wenn es in deinem Leben und in deinen Zielen nur um dich selbst geht, dann kann es schnell passieren, dass sich das auch auf andere Beziehungen auswirkt. Und wenn das passiert, dann ist das ganz schnell schief, so wie wir es eben beim Staffellauf gesehen haben. Vielleicht kennt ihr so Freunde, die nur über sich selbst und ihre Probleme reden und nie bei dir nachfragen. So was nervt. Paulus ist aufgefallen, dass uns das auch in unserer Beziehung zu Gott passieren kann. Deshalb hat er im Epheser-Brief ein besonderes Gebet aufgeschrieben, von dem wir viel lernen können. Denn es macht uns klar, worum es im Leben mit Jesus wirklich geht, und hilft uns damit auch diesen ewigen Kreislauf, um uns selbst zu unterbrechen.

4.2 Hauptteil

Hier könnte man eine kleine Einführung zum Epheserbrief, Ephesus und zur Situation von Paulus machen.

Jeder bekommt den Text oder eine Bibel (soll aber noch nicht mitlesen).

Kurzes Gebet

Paulus formuliert im Epheserbrief ein Gebet. Und in diesem Gebet zeigt uns Paulus, welche Rolle Gott in seinem Leben spielt und was ihm wirklich wichtig ist.

Vorlesen: Eph 3,14-21

Dann kann jeder den Text für sich selbst lesen (1–2-mal).

Klärt kurz Verständnisfragen, ob Worte oder Verse unverständlich sind.

Austausch über den Text in den Gruppen (Beispielfragen) (~30 Min):

  • Entweder A) Offene Fragen:
    • bspw. 5-Finger-Methode oder
    • Welcher Vers spricht dich besonders an? Welcher Vers fordert dich heraus? Und warum?
    • Worum geht es Paulus in diesem Text? Was ist ihm wirklich wichtig?
    • Wenn du an deine Lebensziele denkst (erste Fragerunde) – Welche Rolle spielt Jesus dabei?
  • Oder B) konkrete Fragen:

Fragen zu V14-15

  • Paulus beschreibt Gott als Vater und trotzdem als allmächtigen und unfassbaren Gott. Wer ist Gott für dich und wie äußert sich das in deinem Leben?
  • Was ändert sich in deinem Leben, wenn du Gott nur als liebenden Vater oder als Herrscher siehst?
  • Paulus kniet sich vor Gott. Welche Gebetshaltungen kennst du und was drücken sie für dich aus? Gibt es Gebetshaltungen, die gar nicht gehen?

Fragen zu V16-19

  • Wie hast du beten gelernt? Und (wie) lernst du noch dazu?
  • Wenn du diese Verse zusammenfassen müsstest. Was sind die beiden großen Ziele, die Paulus hier vor Augen hat?
    • Wofür betest du, wenn du betest? Und wie unterscheidet sich das ggf. von Paulus’ Gebet?
  • Welches Ziel hast du beim Beten? Willst du Gott deine Probleme sagen, damit er sich darum kümmert oder geht es dir darum, Gott näher kennenzulernen?

Fragen zu V20-21

  • Welche Rolle spielen Lobpreis und Anbetung in deinem Leben? Wie sieht Anbetung bei dir aus? Was hilft dir bzw. hindert dich, von dir weg und auf Gott zu schauen?
  • Gibt es Dinge, die du Gott (nicht) zutraust?
  • Wenn du an deine Lebensziele denkst (erste Fragerunde) – Welche Rolle spielt Jesus dabei?

Plenum

Wer mag kann kurz sagen, was ihm/ihr wichtig geworden ist.

Der Gruppenleiter kann hier noch mal einen Punkt sagen, der ihm/ihr wichtig geworden ist oder das Gesagte bündeln.

Bei all dem, was Paulus selbst erlebt hat und woran er auch gerade leidet, geht es ihm nicht um sich selbst und auch nicht um aktuelle Probleme der Gemeinde. Sein Wunsch ist es, dass die Christinnen und Christen eine Grundlage haben, mit der sie alle Situationen durchstehen können! Und diese Grundlage ist kein übernatürliches Wunder, sondern ein Herz in dem Gott wohnt, das sich ihm unterordnet. Und das Gott besser kennenlernen will. Dadurch ist das Christsein auf der einen Seite die einfachste und die schwerste Sache auf der Welt.

4.3 Abschluss

Bild: Drucke für die TN eine Zielscheibe aus – oder lasse sie eine Scheibe auf ein Blatt Papier malen.

  • Positioniert darauf eure Ziele für die nächste Woche: Um wen oder was willst du dich in der kommenden Woche drehen? Was soll dir in der nächsten Woche wichtig sein?
  • Was willst du dir vornehmen, um Gott weiter kennenzulernen?

Lied: Mittelpunkt

Gebet miteinander und füreinander (wenn die Gruppe dafür bereit ist)

Epheser 6, 10-24 

1. Vorbemerkungen

Das Leben mit anderen Menschen, besonders aber mit vielen Menschen, die vielleicht auch noch anders denken als man selbst, kann ganz schön herausfordernd sein. Den Teilnehmenden unserer Angebote begegnet diese Herausforderung vermutlich ständig. In der Schule, bei den Freunden, in der Familie und mit sich selbst. Wie schnell entstehen Meinungsmache, Mobbing, Selbstzweifel und Süchte und werden als große Anfechtung wahrgenommen. Doch zum Glück sind sie nicht allein mit diesem Problem. Herausforderungen gab es schon immer und Gott weiß das. Deshalb hat er die Epheser mit einer Waffenrüstung ermutigt, die auch uns heute noch sehr gut verteidigen kann. Also los geht’s, anziehen …

2. Zielgedanke

Gott sieht dich und rüstet dich aus.

3. Einführung (inkl. Erklärungen zum Bibeltext/Mini-Exegese)

Der Text beginnt mit einer Zusage Gottes (V.10): „Werdet stark durch die Verbundenheit mit dem Herrn. Lasst euch stärken durch seine Kraft.“ Gott rüstet uns aus für unser Sein in dieser Welt. Er schenkt uns Kraft und ist verbunden mit uns. In Vers 11 wird beschrieben, wie das Leben auf der Erde ist. Es gibt Dinge, gegen die wir kämpfen, die nicht menschlich sind und auch nicht göttlich.  Es sind „Mächte und Gewalten, Weltenherrscher und böse Geister“ (V. 12,13). Das ist ganz schön herausfordernd und auch ein bisschen unheimlich. Wir kennen das eigentlich nur aus dem Film … Wie geht es dir damit, wenn du das liest? Oder erlebst du das so jeden Tag? 

Gott weiß, dass das herausfordernd ist und rüstet uns deshalb mit den nötigen Waffen aus, die nun vorgestellt werden. V. 14: die Wahrheit, die Versöhnung mit Gott, soll als Gürtel dienen und die Gerechtigkeit als Brustpanzer. Als Schuhe sollen wir die Bereitschaft tragen, die Gute Nachricht des Friedens zu verkünden. Und als Schild sollen wir den Glauben haben, das tiefe Vertrauen auf Gott (V. 16). Als Helm dürfen wir unsere Rettung in Empfang nehmen und das Schwert schenkt uns der Heilige Geist, es ist das Wort Gottes. Damit sind wir ganz schön gut ausgerüstet. Wir laufen sozusagen auf der Nachricht des Friedens, in unserer Mitte die Wahrheit, die alles zusammenhält, schützend vor unserem Herzen die Gerechtigkeit, schützend vor unserem ganzen Körper das tiefe Vertrauen auf Gott, unseren Kopfschutz schenkt uns Gott aus seiner großen Gnade (den Helm) und als Schwert für den Kampf schenkt er uns sein Wort. Danach ermutigt Paulus die Epheser: sie dürfen immer mit Gott und dem Heiligen Geist in Kontakt sein, sich von ihm leiten und ausrüsten lassen für solche Kämpfe. Und auch Paulus ist darauf angewiesen, dass für ihn gebetet wird.

Es kann sehr schwer sein, für unsere Werte einzustehen, den Frieden zu sehen und gegen so manche Herausforderungen anzukämpfen. Auch diese Waffen sind vielleicht nicht einfach einzusetzen. Doch welch ein Privileg, dass Gott uns damit ausrüstet und uns zutraut mit solchen Waffen auch umzugehen.

4. Methodik für die Gruppe

4.1 Einstieg

Welche Waffenrüstung braucht man als Charakter in einem Fantasy-Spiel, um zu überleben?

  • Man könnte auch Symbole für solche Waffenrüstungen mitbringen und die Teens raten lassen, für was man diese benötigt.

Hattet ihr schonmal mit Waffen zu tun? Wie ist es, wenn man Paintball oder Nerf Gun spielt? Was macht daran Spaß?

  • Man fühlt sich vielleicht stark, überlegen, hat die Situation im Griff …
  • Wenn man mit wirklichen Waffen zu tun hat, flößen diese vielleicht auch Respekt ein, oder faszinieren durch die Macht die man damit ausüben kann

Gibt es Situationen in eurem Leben in denen ihr gerne eine Waffenausrüstung hättet?

  • Wenn die Geschwister gemein sind
  • In der Schule/Sportverein …
  • In anderen bedrohenden Situationen
  • Im Kampf mit Süchten
4.2 Hauptteil

Manchmal gibt es Situationen, in denen sich das Leben so richtig nach Kampf anfühlt und in denen wir gerne eine Waffenrüstung hätten. Gott weiß das und das steht sogar in der Bibel. Auch für die Christen früher war es manchmal nicht leicht sich zu behaupten und deshalb hat Gott eine Art Waffenrüstung für sie und uns entwickelt.

Was denkt ihr könnten die Waffen für einen Christ sein?

  • Evtl. könnte man die Rüstungsteile vorbereiten (auf Pappe, oder einer Präsentation …) und die jeweiligen Vorschläge dann draufschreiben, oder ein Papier nehmen, es draufschreiben und drauflegen
  • Je nach Gruppe kann dann der Bibeltext gemeinsam gelesen werden, falls nicht, dann kann die Leitungsperson die Waffenrüstung Gottes erklären und auf die Vorlage legen.

Bei Gott sieht die Waffenrüstung so aus:

  • Der Gürtel (früher haben die Menschen Gewänder getragen und brauchten Gürtel, um diese zu halten, der Gürtel ist also sehr wichtig, sonst konnte man nicht richtig laufen) ist die Wahrheit, die Versöhnung mit Gott
  • Der Brustpanzer ist die Gerechtigkeit
  • Die Schuhe sind die Bereitschaft, die gute Nachricht des Friedens zu verkünden
  • Das Schild ist der Glaube, das feste Vertrauen auf Gott
  • Der Helm ist ein Geschenk von Gott es ist die Rettung, also das Ewige Leben, dass uns geschenkt ist
  • Das Schwert wird dir vom Heiligen Geist geschenkt, es ist das Wort Gottes

Eine ganz schön starke Waffenrüstung. Wenn wir das alles benutzen, kann uns nicht mehr viel passieren.

Wie findet ihr diese Rüstung? Denkt ihr, ihr könnt sie benutzen? Was würdet ihr brauchen, dass ihr sie benutzen könnt? Gemeinsam ins Gespräch kommen, wie genau die Waffenrüstung praktisch werden könnte.
Mögliche Ideen:

  • Wahrheit: wenn wir bei der Wahrheit bleiben, machen wir uns nicht so angreifbar, sind glaubwürdig und echt. Gott hat uns Menschen so geschaffen, dass wir gut sind so wie wir sind, da brauchen wir nichts hinzuzudichten, wir dürfen echt und wahrhaftig sein. Wenn wir bei der Wahrheit bleiben, machen wir für Lüge keinen Platz und bleiben in der Nähe Gottes
    • Gerechtigkeit: Gott macht uns durch Jesus gerecht, das schützt uns vor allem, das uns einreden will, dass wir nicht dazugehören oder verurteilt werden. Wir wollen uns auch auf der Erde für Gerechtigkeit einsetzen.
    • Bereitschaft, die gute Nachricht zu verkünden: wenn wir bereit sind die Botschaft des Friedens und der Vergebung weiterzusagen, kann das wie tragende Schuhe sein. Wir müssen nicht immer erzählen, wir sollen bereit sein diese tolle Botschaft weiterzusagen, wenn Gott es möchte, das kann geradezu beflügeln.
    • Der Glaube, das Schild. Das tiefe Vertrauen auf Gott schützt wie ein Schild vor allen heranfliegenden Pfeilen und Angriffen. Wir dürfen uns bei Gott sicher wissen, diese Gewissheit kann uns schützen.
    • Die Rettung, das ewige Leben ist uns geschenkt. Diese Gewissheit schützt in der Waffenrüstung unseren Kopf einen sehr wichtigen Teil unseres Körpers. Es wurde schon für uns gekämpft, wir dürfen uns einfach unter den Helm setzen.
    • Das Wort Gottes verleiht uns solche Macht wie ein scharfes Schwert. Es zeigt uns die Wahrheit über Gott auf und gibt uns konkrete Anhaltspunkte. Das können z.B. konkrete Bibelverse sein, die dir wieder Mut geben, oder mit denen du dich innerlich oder auch äußerlich verteidigen kannst, wenn du angegriffen wirst.

Cool ist, dass Gott diese Rüstung ja nicht einfach so fürs Museum gemacht hat, sondern für dich. Er hat sie gemacht, damit wir sie benutzen und er traut dir auch zu, sie zu benutzen. Am Anfang von diesem Text steht, dass in der Verbundenheit mit Gott wir richtig stark werden. Das gilt auch für dich. Wow!

4.3 Abschluss

Ein Give-away zum Mitnehmen:  eine Waffenrüstung oder ein Symbol (z.B. Schwert) dafür auf Schrumpffolie malen, diese kann dann im Backofen verkleinert und stabilisiert werden und dann als Schlüsselanhänger verwendet werden, um sich im Alltag daran zu erinnern.

Weitere Möglichkeiten sind:

  • ein Plakat mit der Ausrüstung gestalten und im Jugendraum an die Wand hängen
  • bei WhatsApp eine „Kampfgruppe“ gründen, in der die Einzelnen ihre Kämpfe und Gebetsanliegen teilen können und gemeinsam dafür gebetet und ermutigt werden kann.
  • Verteidigungsspiele mit Nerf Guns, Wasserbomben etc.
  • In einer sehr offenen Gruppe: Anliegen, bei denen aktuell gekämpft wird, teilen und gemeinsam eine Lösung, eine Kampfstrategie erdenken

Zum Schluss bieten sich ein gemeinsames Gebet und eine Ermutigung der Teilnehmenden an, dass sie in ihrem Alltag die Waffenrüstung ausprobieren und in der nächsten Woche davon berichten.

Epheser 3, 1-13  

Fragst du dich manchmal, warum die Gemeinde so ein wichtiger Teil in deinem Leben ist? Oder wie es wäre, wenn du nicht christlich in einer Gemeinschaft aufgewachsen wärst? Gemeinschaft ist wichtig, ein essenzieller Teil unseres Lebens, und doch sind viele Menschen in dieser Welt allein. So geht es auch Paulus, als er im Gefängnis sitzt und seinen Brief an die Epheser schrieb. Doch vielleicht fühlst du dich auch manchmal allein vielleicht sogar mit deinem Glauben? 

Zielgedanke 

Die Gemeinde und unsere Gemeinschaft in ihr sind Gottes Ziel und jeder Christ sollte sich dem bewusst werden und dafür arbeiten, dass die Gemeinde sichtbarer wird. 

Der Brief an die Epheser wurde ca. 60 n. Chr. verfasst und richtet sich an die Christen dort. Ephesus war zur damaligen Zeit ein Wallfahrtsort für heidnische Religionen und ein Asyl für Verbrecher. 

Epheser 3,1-13 lässt sich grob in drei Abschnitte einteilen. Einmal Epheser 3,1, dort geht es um Paulus’ Situation, dann die Verse 2-7, Paulus’ Stellung als Apostel und schlussendlich die Verse 2-12, welche die Bedeutung der Gemeinde als Ziel Gottes aufgreifen.  

Paulus schreibt seinen Bericht an die Epheser aus dem Gefängnis in Rom, in dem er einsitzt. Deshalb schreibt er auch in Epheser 3,1, er sitze „in Haft“ für seinen Glauben. In manchen Übersetzungen heißt es auch, er sei ein „Gefangener für Christus“. Dies bezieht sich allerdings darauf, dass Paulus seine Arbeit in Unterwürfigkeit von Gott erledigte. Er ist also sowohl in menschliche als auch göttliche Ketten gelegt. 

In den Versen 2-7 beschreibt Paulus seine Stellung als Apostel und dass Gott ihm und anderen Aposteln als Einzige das Geheimnis Gottes durch seinen Geist enthüllt hat (V5). Zudem empfindet Paulus eine tiefe Dankbarkeit dafür, dass Gott ihn durch seine Gnade gerettet und zum Apostel erwählt hat. Somit möchte er weiter die Botschaft Gottes verkünden und sieht sein Amt als Geschenk Gottes. 

In Epheser 3, 2-12 nennt er die Bedeutung der Gemeinde und enthüllt das Geheimnis, welches ihm als Apostel offenbart wurde. Das Geheimnis ist, dass „das Miterbe“ für alle heidnischen Völker, alle Nichtjuden, nun gilt. Im NT bedeutet „Miterbe“ das Leben im Reich Gottes in seiner unmittelbaren Nähe. Doch was hat die Gemeinde damit zu tun? Ganz einfach, Christen sollen erkennen, was die Gemeinde für einen bleibenden Wert in jeder Zeit hat. Jeder soll an der Gemeinde die unerschöpfliche Weisheit erkennen, die Gott für uns übrig hat. Dieser Plan ist durch Jesus Christus gelungen, der für uns am Kreuz gestorben ist und die Gemeinde zu einem Leib vereint hat. 

Durch Christus und unseren Glauben an ihn können wir vertrauensvoll vor Gott kommen und frei mit ihm reden (V12). Verliert nicht den Mut und Glauben, denn so erhalten wir Anteil an Gottes Herrlichkeit (V13). 

Der Einstieg und der Abschluss sollen als Kollektiv stattfinden und so die Gruppendynamik stärken als auch Ideenfindung fördern.  Der Hauptteil des Abends dient dann als persönlicher Austausch untereinander und findet in Kleingruppen oder Zweierschaft statt.  

Einstieg 

Bevor man aber mit dem Hauptteil startet, findet man sich als Gruppe zusammen und spielt das Spiel Zwei Lügen, eine Wahrheit. Dazu braucht man genug Zettel und Stifte. Jeder der Teens/Jugendlichen schreibt anonym zwei Lügen und eine Wahrheit auf den Zettel. Vorne muss dann ein Auserwählter die Zettel vorlesen und den entsprechenden Personen zuordnen. So weiht jeder die Gruppe in einen unbekannten Fakt von sich selbst ein. Danach lässt sich leicht eine Überleitung zu dem Input schlagen, wo es um Paulus und Gottes Geheimnis der Gemeinde geht. Denn auch Paulus wurde in das Geheimnis von Gott selbst eingeweiht. Danach könnt ihr als Gruppe gemeinsam die Bibelstelle lesen und dann in den Input übergehen.  

Hauptteil  

Nach dem Input und Paulus’ Bedeutung der Gemeinde findet euch in Kleingruppen zusammen. Redet über das gerade Gelernte und beantwortet diese Fragen: 

  • Gab es etwas, das dich besonders angesprochen hat? 
  • Was denkst du über Paulus’ starken Glauben und dass er selbst im Gefängnis noch Hoffnung und Dankbarkeit gegenüber Gott empfindet à lässt dich manchmal etwas zweifeln an deinem Glauben und wie kommst du da wieder raus? 
  • Was bedeutet dir dein persönlicher Glaube und die Gemeinde ganz persönlich? 
  • Wie wäre es für dich, wenn du keine Gemeinde hättest? Was würde dir fehlen? 
  • Glaubst du, dass Gemeinde/Gemeinschaft eine große Rolle darin spielt, dass andere Menschen Gott kennenlernen? 

Abschluss 

Kommt zusammen und tragt euch gegenseitig die Antworten zu den ersten beiden Fragen vor. Nach diesem Austausch könnt ihr gerne auch noch die anderen Fragen beantworten und mit der Gruppe teilen. Dann überlegt als Kollektiv, was ihr tun könntet, um EURE Gemeinde vor den Nichtchristen sichtbarer zu machen. Gibt es irgendwelche besonderen Aktionen, die ihr bei euch in der Stadt machen könnt oder kennt ihr Menschen, die ihr einladen wollt, um ihnen eure Gemeinde zu repräsentieren? Überlegt auch, was ihr konstruktiv auf längere Sicht verbessern könnt.  

Zum Abschluss eures Austausches betet zusammen und betet auch für die Menschen, die vielleicht im Moment allein sind und dankt Gott für euere Gemeinschaft. 

Hier kommt die dritte Themenreihe der JUMAT 3/2024. Es geht in zwei Lektionen und einem Extra um die Bibel.

26.09.1. Die Bibel: Wie ist sie entstanden?
23.09.2. Timotheus 3,14-17 + Psalm 119,1052. Gewusst wie – Die Bibel: Wozu brauchen wir sie?
ExtraIdeensammlungBibellesemethoden für und mit Kindern

Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:

Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.

Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 3/2024. Es geht in drei Lektionen um das Gebet:

26.08.Lukas 18,1-81. Der Richter und die Witwe
02.09.Lukas 18,9-142. Der Pharisäer und der Zöllner
09.09.Lukas 17,11-193. Die zehn Aussätzigen

Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:

Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.

Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Ablauf der Gruppenstunde:

  • Ankommen: Begrüßen und beten
  • Einstieg: Was bedeutet der Begriff »Herz«?
  • Annäherung an den Bibeltext mit der »Echolesen«-Methode
  • Auslegung/Input: den folgenden Text könnt ihr in etwa so vorlesen
  • Transfer: (Wie) muss mein Herz »transplantiert« werden?
  • Abschluss: Was nehme ich mit? Und beten.

Ankommen:

Wir beginnen die Gruppenstunde mit einem Gebet. Thematisch wollen wir an unser Herz denken. Wir können danken für Bewahrung des Herzens usw. Wir können bitten für Heilung des Herzens (z. B. bei Herzschmerz wegen Lovestorys), gebrochener Herzen usw. Oder wir bitten auch darum, dass Gott unsere Herzen von Wut und Bitterkeit oder Neid befreit.

Als Idee für Musik eignet sich der Song : »Give me faith« von »Elevation Worship« (falls nicht gesungen wird, genau hinhören). Darin beschreibt die erste Strophe genau das, was im Bibeltext gemeint ist: „Ich brauche dich, um mein Herz weicher zu machen und mich »aufzubrechen«, damit du durch die Dunkelheit gehen kannst und jeden Bereich meines Seins erleuchten kannst.“

Einführung:

Woraus besteht dein Herz? Natürlich aus Fleisch und Blut.

Wenn möglich, kannst du an dieser Stelle ein Stück Fleisch (aus dem Supermarkt o.ä.) als Anschauungsmaterial präsentieren (evtl. die Vegetarier vorwarnen, falls es zu „ekelig“ wird).

Mit »Herz« sind in unserem Bibeltext nicht die medizinischen Aspekte des Herzens gemeint, sondern der Begriff bedeutete damals den »Sitz des Verstandes und des Willens«1. Die Menschen der Bibel kannten das Herz als seelisch-geistliches Zentrum des gesamten Lebens.2

»Hält man sich vor Augen, dass im Herzen der Ausgangspunkt allen menschlichen Tuns liegt, so begreift man, warum Gott sein Gebot in das menschliche Herz schreibt (Jer. 31,33; Hebr. 8,10), dem Glaubenden ein neues, fleischernes Herz geben will (Hes 36,26), damit all sein Denken, Wollen und Tun von Gottes Namen und Willen bestimmt wird (Ps 86,11).2

Bedeutung von »Herz« aus dem Bibellexikon von Bibelkommentare.de

Dein Herz ist sozusagen die »Kontrollzentrale« über deinen Verstand, also was du denkst und verstehst. Aber auch dein Wille entspringt deinem Herzen. So, wie dein Herz, wie du im tiefsten Inneren eingestellt bist, wirst du dich entscheiden.

Funfact: »Schon in der Steinzeit galt das Herz als Sitz der Gefühle im Körper und war sogar wichtiger als das Gehirn. Auch im alten Ägypten balsamierte man das Herz ein und legte es zur Mumie, während man das Gehirn eines Toten wegwarf.«4

Annäherung an den Bibeltext mithilfe der Methode »Echolesen«5

Wichtig zu beachten: In der Methode wird von einem ganzen Bibeltext gesprochen und man soll sich einen Vers aussuchen. Da der Text dieser Bibelarbeit nur einen Vers hat, könnte man auf ein einzelnes Wort zielen.

»Vorbereitung: Für diese Methode brauchen alle dieselbe Bibelübersetzung (vorher für alle kopieren oder ausreichend viele Bibeln bereitlegen).

  1. Beginnt mit einem Gebet.
  2. Lies [(du als Mitarbeitende)] den Text laut vor.
  3. Danach lesen alle den Text leise für sich durch und überlegen: An welchem Vers bleibe ich hängen? Welcher Vers spricht mich besonders an? Welchen Vers will ich gerne hinterfragen?
  4. Lies den Text ein zweites Mal laut vor. [Jede] spricht den Vers, den [sie] sich ausgesucht hat, laut mit, wenn du ihn liest.
  5. Tauscht euch über eure Verse aus:
    1. Warum bist du an diesen Versen hängen geblieben?
    2. Was hat dich an diesem Vers angesprochen?
    3. Was willst du an diesem Vers gerne hinterfragen?
  6. Lies den Text ein drittes Mal laut vor und wieder spricht jede beim ausgesuchten Vers mit.
  7. Sagt Gott zum Abschluss, was euch bewegt.«

Auslegung/Input

Herztransplantation. Austausch. Das ist heute unser Thema.

Hast du beim Gedanken an dein Herz vielleicht schonmal gedacht: »Ich hätte gern ein Neues, bisschen anders und etwas besser.«? Oder auch: »Mein Herz ist verletzt und schwer, es kann nicht mehr. Ich will das so nicht mehr.« Hast du manchmal das Gefühl, dein Herz ist schwer? Dich belastet etwas? Vielleicht sind es auch die allgemeinen Umstände, die dir innerlich ein Unwohlsein bescheren. Oder hast du eine schmerzhafte Erfahrung machen müssen und jetzt ist dein Herz verletzt? Wenn möglich kannst du an dieser Stelle einen Stein neben das »Herz« (Stück Fleisch) legen, um den Unterschied zu verdeutlichen.

In solchen Situationen wäre es doch echt super, wenn man unser Herz einfach austauschen könnte, oder? Aber leider ist es nicht ganz so »einfach«. Auch eine medizinische Transplantation ist nicht gerade die simpelste Operation, die es für einen Arzt gibt. Es muss alles stimmen (Blutgruppe etc.) und bei der Operation darf auch nichts schief gehen, kein falscher Schnitt, keine böse Überraschung.

Allerdings glaube ich schon, dass eine Transplantation in Form einer »geistlichen Operation« möglich ist. Man sieht sie nicht. Aber du wirst es spüren. Es wird einen Unterschied geben, wenn Gott dein Herz austauschen darf.

Im Bibeltext schreibt eine Person aus der Ich-Perspektive. Es ist Gott. Er spricht durch den Propheten Hesekiel/Ezechiel zum Volk: »Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.«

Okay, so wirklich aus Stein kann das Herz der Menschen damals auch nicht gewesen sein. Was meint Gott da also? Wir haben in der Einführung ins Thema schon gemerkt, dass der Begriff »Herz« viel mehr das Verstandes- und Willenszentrum bedeutete als heute. Was kann dann ein steinernes Herz gewesen sein?

Wenn wir um den Text herum lesen dann scheint es, als würde das Volk damals ziemlich fies und ungehorsam gewesen sein. Die Menschen haben sich Götzen gemacht und ihnen gedient, anstatt Gott alle Ehre zu geben. Sie wurden »unrein«, weil sie sich von Gott entfernt hatten, um ihr eigenes Ding durchzuziehen.
Das ist ziemlich weit weg von heute, also versuchen wir mal, die Taten (Wille und Verstand) der Menschen damals auf heute zu übertragen:

Wie würdest du ein steinernes Herz beschreiben? (Hier könnte eine kleine Sammlung der Gedanken stattfinden.)

Ein steinernes Herz kann voller Schmerz und Enttäuschung sein. Es kann mit Wut, Neid und Gier gefüllt sein. Dies alles zieht uns von Gott weg, denn er will ein friedliches Leben für uns und uns eigentlich mit seiner Liebe füllen. Damit das aber möglich ist, müssen diese negativen »steinernen« Anteile unseres Herzens weg, denn die wenigsten Menschen können mit zwei Herzen leben ;-). Und das schafft Gott durch eine Transplantation auf geistlicher Ebene.

Mir gefällt sehr, dass dort steht: »Ich WILL« – also Gott WILL bzw. wollte den Menschen das steinerne Herz nehmen und ihnen ein fleischernes Herz geben.

Ein Herz aus Fleisch und Blut – das ist lebendig! Das kann sich bewegen, pumpt die Energie durch den ganzen Körper und hält ihn am Leben. Es erscheint mir sehr wichtig, dass unser Herz nicht steinern ist – also nicht schwer beladen mit Hass und Wut etc. gefüllt ist, sondern dass es lebendig sein soll. Gott möchte, dass wir mit leichtem Herzen leben.

Und noch mehr! Interessanterweise steht im Text nicht nur, dass er ein neues Herz in das Volk geben will, sondern sogar einen neuen Geist! Die Basisbibel beschreibt an dieser Stelle: es ist die »Lebenskraft, die dem Menschen von Gott gegeben wird.« 6

Stell dir mal vor: Dein Herz (bzw. dein Verstand und dein Wille) ist aus Stein: hart, kalt, totenstarr (in der Basisbibel steht auch das Adjektiv »tot«). Und jetzt könnte Gott in dein Leben kommen und genau dieses steinerne Herz austauschen mit einem lebendigen, weichen, friedvollen Herzen. On top kommt noch der Heilige Geist, der dir neue Lebenskraft schenkt – wieder mehr Mut, Motivation und Energie für dein Leben!

Also deinen Verstand und deinen Wille möchte Gott mit neuer Lebenskraft füllen, damit du ein neues Leben führen kannst und ihm wieder näher sein kannst.

Transfer: (Wie) muss mein Herz „transplantiert“ werden?

Erste Frage, um wieder konkret zu werden: Muss mein Herz überhaupt ausgetauscht werden?

Eigentlich gibt es auf die Frage nur zwei Antwortmöglichkeiten: Ja oder nein. In den allermeisten Fällen müssten wir aber bei »Ja, es muss ausgetauscht werden« landen, denn jede von uns hat doch zumindest »steinerne« Anteile im Herzen. Deshalb lasst den sicheren Rahmen offen für ehrliche Antworten und nehmt an, was auch immer die Mädchen gerade loswerden wollen.

Um diese Frage zu beantworten, die sehr persönlich ist, sollte ein safe space entstehen. Die Mädchen der Gruppe brauchen einen guten Rahmen, um sich wohl zu fühlen und über ihre Herzen zu sprechen. Hierbei ist Feingefühl wichtig und es ist gut, wenn die Teamerinnen noch mal betonen, dass nichts, was hier besprochen wird, den Raum verlässt.

Wenn mehr oder weniger alle bei einem »Ja« angekommen sind, kann in der Runde gesammelt werden, wie die Mädchen sich das vorstellen könnten. (= Wiederholung des Inputs). Am Ende muss Gott das Herz austauschen – und das will er ja auch (das darf gerne oft betont werden!) Aber ich glaube, dass wir Menschen uns zu ihm hinwenden können und ihn bitten, unser Herz zu verändern. Wir können sozusagen selber »in den Operationssaal« gehen. Dieser »Operationssaal« könnte tatsächlich in dieser Gruppenstunde eröffnet werden. Vielleicht habt ihr sogar ein paar Stellwände oder etwas ähnliches, um zu zweit (Eine Teilnehmerin und eine Mitarbeiterin) etwas abgeschirmt in Ruhe zu beten. Oder diejenigen, die für sich beten lassen möchten, dass Gott ihr Herz austauscht, können in einen anderen Raum gehen. Das ist wieder etwas Persönliches und muss nicht vor der ganzen Gruppe geschehen.

Diejenigen, die gerade nicht für sich beten lassen, können z.B. auf einem Flipchart-Blatt o. ä. zusammentragen , wie sie anderen vielleicht dabei helfen können Gott einzuladen, ihr Herz »auszutauschen«. Oder sie sammeln noch mehr Eigenschaften des »fleischernen Herzens«, um sich mehr vor Augen zu führen, wie sie innerlich sein können und wonach sie streben können.

Abschluss: Was nehme ich mit?

Wenn diese Gebetszeit vorbei ist wäre es schön, wenn vielleicht ein spezieller Aspekt oder Gedanke hängen geblieben ist. Reihum kann jede Teilnehmerin kurz sagen, was bei ihr hängen blieb.

Als Gebets-Form bietet sich zum Abschluss das Popcorn-Gebet an: Wie Popcorn sagt jede, die möchte, nur einen kurzen Satz, nur ein Wort, oder einen Namen (sozusagen für jemanden beten). Nach einer Zeit spricht die Gruppenleiterin einfach nur »Amen«. Und man vertraut darauf, dass Gott schon verstanden hat, worum es geht.

Verliebt zu sein ist doch im Grunde nicht nur ein Gefühl, sondern ein ganzes Potpourri an Emotionen, die sich entweder in einer rasenden Geschwindigkeit abwechseln oder sogar gleichzeitig auftreten – so, als wenn einem zur selben Zeit heiß und kalt ist. Obwohl es eine so aufregende Sache ist, deren Ausgang man immer schlecht abschätzen kann, gehört es zu unserer DNS. Das ist der Ursprung der Menschen.

Schon in der Bibel finden wir Liebesgeschichten, die nicht einfach nur von der Vernunft her geführt wurden und in die Ehe mündeten. Es gibt auch solche, wo sich zwei Herzen wirklich gefunden und dann auch Widerstände überwunden haben, um miteinander glücklich zu werden. Eine davon schauen wir uns gemeinsam an.

Zum Text

(1. Mose 29, 13-30, BasisBibel)

Die Geschichte von Jakob, Lea und Rahel finden wir in Genesis 29. Damit gehört diese Geschichte in den Rahmen der »Erzeltern-Erzählungen«, die den Leser auf die Lebensreise verschiedener Menschen und ihrer Erfahrungen, die sie dabei mit Gott machen, mitnimmt.

Während es zu Beginn des 1. Buch Mose in den »Urgeschichten« um Themen geht, die allgemein die gesamte Menschheit betreffen, geht es jetzt um die Differenzierung der Verheißungen, die Gott seinem Volk schenkt – beispielhaft an den einzelnen Lebensbildern bzw. -wegen, die die Protagonisten der Geschichten gehen.

Allen Geschichten gemein ist aber eine Erfahrung: Egal, wie chaotisch der Lebensweg auch ist, Gott begleitet seine Menschen im Hintergrund und führt sie zu einem guten Ziel.

Auslegung

Was für eine Geschichte! Da rettet sich der Betrüger Jakob (ihr wisst ja bestimmt um seinen Betrug an seinem älteren Bruder Esau) zu seinem Onkel Laban und verliebt sich unsterblich – und dann wird er selbst betrogen und übers Ohr gehauen. Statt nach sieben Jahren endlich seine große Liebe Rahel zu heiraten, wird ihm in der Hochzeitsnacht die große Schwester Lea ins Bett gelegt.

Warum hat er das nicht bemerkt? Wenn ich es richtig verstanden habe, hatten Jakob und Rahel wohl ein gemeinsames Geheimzeichen vereinbart, das Rahel ihrer Schwester verraten hat. Darüber hinaus haben die Bräute damals einen Schleier getragen und wurden erst am Abend, nach der langen Feier, im Dunklen vom Vater zum Bräutigam gebracht. Da konnte Jakob die Frau an seiner Seite wohl nicht mehr richtig sehen. Vielleicht hat er auch einfach vorher ein bisschen zu viel gefeiert und Wein getrunken. So ganz lässt es sich vielleicht nicht erklären – auch weil Gott seine Hände damals mit im Spiel hatte. Denn alle drei – Jakob, Lea und Rahel – werden in ihrer ganz eigenen Lebensgeschichte Dinge mit Gott erleben, die auch für uns heute noch Beispiel-Charakter haben.

Wir schauen besonders auf Jakob und Rahel, die so eine tiefe Liebe füreinander hatten, dass Jakob bereit war, insgesamt 14 Jahre für seinen Onkel zu arbeiten, bevor er endlich Rahel heiraten durfte. Und auch Rahel hat 14 Jahre lang darauf gewartet, dass es endlich zur Hochzeit kommt. In dieser langen Zeit hat sie bestimmt den einen oder anderen Bewerber abgewiesen und darauf vertraut, dass auch Jakob es sich nicht anders überlegt.

Daraus lassen sich für mich zwei Dinge ableiten: Für die große Liebe lohnt es, sich anzustrengen und zu arbeiten – und große Liebe verdient Geduld und Vertrauen.

Wir sind leider nicht immer bereit, uns für unsere Beziehung anzustrengen, z. B. an unseren Macken zu arbeiten, den anderen zu unterstützen, auch mal selbst mit seinen Ideen zurückzustecken und Kompromisse einzugehen. Uns fehlt manches Mal auch die Geduld mit dem/der anderen, wenn die Beziehung sich nicht in dem Tempo entwickelt, wie wir es gerne hätten. Oder wir glauben nicht daran, dass unser Gegenüber es wirklich ernst meint. Stattdessen lösen wir lieber die Beziehung und machen uns erneut auf die Suche nach dem »perfekten Gegenüber« – und denken nur ganz selten darüber nach, dass wir selbst ja auch nicht perfekt sind.

In unserer Beziehung mit Gott sieht es manchmal ähnlich aus. Aber hier haben wir einen entscheidenden Vorteil: Gott sieht die Sache anders! Gott hat sich nämlich schon entschieden, er hat sich für dich entschieden!

Und er hat in Jesus auch schon gezeigt, dass er bereit ist, für diese Beziehung zu dir »all in« zu gehen. Er hat alles eingesetzt, um deinen Weg zu ihm von allem zu befreien, was irgendwie im Weg stehen könnte. Er verliert mit dir nie die Geduld, sondern ist bereit, dir jeden Tag aufs Neue ungeteilt Vertrauen zu schenken – weil er dich so liebt!

Und wir wissen ja: wo die Liebe hinfällt …

Ablauf

VorbereitungDekoriere den Raum passend zum Thema mit Herzen u.ä.
StartGemeinsames Ankommen, Singen
Sammeln auf einem FlipChart »Was für Träume habt ihr?«
(z. B. besondere Dinge wie Handy, PC, Roller, … oder immaterielles wie gute Noten, Freunde, Liebe, …)
HauptteilAlle suchen sich eine dieser Sachen aus und überlegen, was sie dazu beitragen könnten, es zu bekommen,
z. B. arbeiten, um Geld zu verdienen, oder lernen, um gute Noten zu schreiben …

Frage: Was kann/muss ich tun, um Liebe zu bekommen, z. B. einen bestimmten Menschen für mich zu gewinnen?
Antworten auf Karten schreiben lassen und sammeln
Nachfragen: Ist das schwerer, als andere Träume zu erreichen? Warum?

Sammelt auf einem Flipchart: »Was für Traumpaare kennt ihr?«
Fragen für gemeinsame Gespräche:
Was macht die Leute zu Traumpaaren?
Sind alle noch zusammen?
Was ist aus ihnen geworden?
Warum gehen Traum-Beziehungen auseinander?
AbschlussAndacht
gemeinsam singen und beten

Fragen zum Einstieg:

Eine offene Runde, in der die Jugendlichen von ihren Erlebnissen mit Gottes Wort und Worten von anderen Menschen erzählen können:

  • Fällt es dir leicht oder schwer, gut zuzuhören?
  • Haben Worte von anderen in deinem Leben mal eine Veränderung bewirkt?
  • Was berührt dich?

(Wichtig ist, dass sich niemand gezwungen fühlt, etwas sagen zu müssen. Vielleicht gibt es ein paar Mutige, die sich trauen eine persönliche Geschichte zu erzählen.)

Einleitung:

Heute geht es um ein spannendes Detail in einer sehr bekannten Bibelgeschichte, der Weihnachtsgeschichte, Jesu Geburt. (Die Geschichte könnt ihr ganz kurz nacherzählen)

Kaiser Augustus rief anhand eines Gebots zur Volkszählung auf. Josef zog mit seiner schwangeren Verlobten Maria los nach Bethlehem. Dort brachte sie in einem Stall Jesus zur Welt. Engel kamen zu Hirten auf dem Feld und verkündeten ihnen, dass der Messias geboren wäre. Sie erklärten ihnen, wie sie das Jesus-Kind dort antreffen würden. Die Hirten gingen los und trafen alles so an, wie es die Engel gesagt hatten. Die Worte gaben sie allen im Stall weiter.

Und dann lesen wir den Vers: „Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.“ (Lukas 2, 18+19)

Hauptteil:

In dieser Bibelarbeit soll der Fokus auf Maria liegen. Ihre Reaktion wird in Vers 19 beschrieben: Sie »behielt« die Worte und »bewegte« sie in ihrem Herzen. Aber was bedeutet das?

In einer anderen Übersetzung steht: „Maria aber bewahrte all das Gehörte in ihrem Herzen und dachte viel darüber nach.“ (GNB)

Oder aus der Übersetzung „Hoffnung für alle“: „Maria aber merkte sich jedes Wort und dachte immer wieder darüber nach.“

(Die unterschiedlichen Übersetzungen der Bibelverse können für die Einbeziehung der Jugendlichen auch von ihnen vorgelesen werden – entweder von Zetteln, die vorher mit den einzelnen Versen verteilt wurden oder direkt aus der Bibel aufgeschlagen werden.)

Maria merkte sich alle Worte. Sie war aufmerksam und fand sie so interessant, dass sie immer wieder darüber nachdachte und sie in ihrem Herz bewegte.

Wie geht es dir, wenn du jemandem zuhörst? Wenn dir jemand aus seinem Leben erzählt? Bist du aufmerksam oder bist du mit dem Kopf schon wieder weiter und gar nicht richtig dabei? Mir geht es bei Gesprächen zwischen Tür und Angel oft so, dass ich das Gesagte schneller vergesse, als es mir lieb ist. Deshalb spricht mich an, was über Maria in dem Vers steht. Sie merkte sich die Worte, hat sie nicht schnell vergessen und hat noch oft darüber nachgedacht.

Lassen wir uns durch Worte von anderen so zum Nachdenken bringen? Dafür müssen wir zuallererst richtig zuhören und mit dem Kopf dabei sein. Wir müssen uns das Gesagte merken, sodass wir im Nachhinein auch nochmal darauf eingehen können, bei der Person nachfragen oder auch für das Erzählte beten können.

Manchmal können Worte von anderen auch so in unser Leben sprechen, dass dadurch eine Veränderung angestoßen wird – weil uns die Worte oder die Berichte von anderen so berühren, dass wir uns das ebenfalls wünschen und deshalb darüber nachdenken, wie das geschehen kann.

Wenn wir von anderen hören, was sie beispielsweise mit Gott erlebt haben, kann es sein, dass wir uns auch danach sehnen. Durch die persönlichen Geschichten vom Anfang kommen wir vielleicht auch ins Nachdenken, wie wir ähnliche Momente mit Gott erleben können. Das ist super, weil wir uns dadurch auf die Suche nach Gott machen.

Was bewegt euer Herz? Gibt es Dinge, die ihr euch wünscht? Manche Dinge liegen nicht in unserer Hand. Gesundheit können wir uns zwar wünschen, aber wir haben nicht so viel Einfluss darauf. Oder vom perfekten Partner können wir träumen, aber ob wir ihn finden, hängt nicht nur von uns ab. Vielleicht habt ihr auch Dinge, die euer Herz bewegen, die in eurer Hand liegen, ihr aber noch nicht verwirklicht habt.

  • Was machen wir mit so Dingen, die wir schon lange in uns bewegen?
  • Was machen wir mit Gehörtem?
  • Bewirkt es eine Veränderung bei uns?

Die Hirten wurden durch die Worte des Engels bewegt. Sie sind nach dem, was ihnen gesagt wurde, losgegangen und haben das Jesus-Kind gesucht und gefunden. Die Worte, die von den Engeln zu ihnen gesagt wurden, haben dann auch Maria bewegt. Was sie damit gemacht hat, wissen wir nicht, wir wissen nur, dass sie viel darüber nachdachte. Was es konkret verändert hat, lesen wir nicht in dem Bibeltext.

Ich habe mich gefragt, wie die Info überhaupt in die Bibel kam. Gedanken treten nicht automatisch nach außen. Irgendetwas muss passiert sein, damit der Schreiber des Bibeltextes wusste, dass Maria sich die Worte so sehr einprägte. Vielleicht hat sie die Worte immer wieder weitererzählt, weil sie so berührt war und es nicht nur in ihrem Inneren behalten konnte.

Wie gehen wir mit Gottes Worten um? Die Hirten haben sich davon ermutigen lassen, loszugehen. Sie haben ihre Schafe zurückgelassen und sich auf den Weg gemacht. Wie gehen wir mit Worten in Predigten, Andachten, aus dem Jugendkreis oder von Erlebnissen anderer um? Verändern sie etwas bei uns?

In der Bibel steht, dass wir Gottes Wort hören und glauben sollen. Wir sollen unser Handeln darauf abstimmen. Wie können wir das tun?

Erstmal müssen wir Gottes Wort kennen – zum Beispiel dadurch, dass wir es im Gottesdienst oder im Jugendkreis hören oder selbst in der Bibel lesen. Und dann sollen wir danach leben. So werden wir, wie Jesus es in der Bergpredigt selbst sagt, glücklich: »Glücklich sind alle, die das Wort Gottes hören und danach leben.“ (Lukas 11,28)

InLukas 8,21 geht Jesus sogar noch weiter und erwidert seiner eigenen Mutter und seinen Brüdern: „Alle, die die Botschaft Gottes hören und sich nach ihr richten, sind meine Mutter und meine Brüder.“ Wir werden also nicht nur glücklich, sondern gehören sogar zu seiner Familie, wenn wir sein Wort hören und danach leben.

Fragen für die Kleingruppe:

  • Was bewegt dich in deinem Herzen?
  • Was beschäftigt dich und bist du noch nicht angegangen?
  • Möchtest du in der nächsten Zeit etwas angehen, was dir wichtig wurde?

Abschluss:

Ich möchte euch ermutigen, euch durch Worte, die euch berühren, auch bewegen zu lassen, sodass wir nicht nur ewig darüber nachdenken, sondern dass wir Dinge angehen, wenn sie uns auf dem Herz liegen. Gott selbst kann Dinge in uns hineinlegen, die wir angehen sollen. Es sind dann nicht unsere eigenen Ideen, sondern Gottes Ideen, die wir hier auf der Welt umsetzen dürfen.

Ich hoffe, dass wir die Anliegen Gottes nach dem Hören auf sein Wort erkennen, im Herzen bewegen und umsetzen, auch wenn es Mut erfordert. So wie Maria mutig Jesus großzog und Gottes Auftrag erfüllt hat.

Zu den Hirten wurde zu Beginn von den Engeln „Fürchtet euch nicht!“, gesagt. Das gilt auch uns. Wir dürfen den meist geschriebenen Satz in der Bibel für unsere persönliche Situation nehmen: „Fürchte dich nicht!“

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