Ihr wollt Kerzen gestalten, aber habt keine Lust auf die klassische Variante mit Wachsplatten? Dann probiert diese einfache Technik aus. Mit Seidenpapier und einem Föhn zaubert ihr in kurzer Zeit tolle Motive auf eure Kerzen.
Das braucht ihr:
So geht’s:
Was so besonders an Josefs Gewand war, wissen wir nicht, aber dass es für damalige Zeit prächtig war, so steht es in der Bibel. Es hat Josef ausgezeichnet und von seinen Brüdern abgehoben.
Hier kommen fünf Ideen, wie ihr weiße T-Shirts zu Unikaten machen könnt – jedes anders, jedes besonders, jedes zeichnet seinen Träger aus. Die meisten der Ideen kann man auch anstatt auf T-Shirts auf Basecaps, Taschen, Socken oder Multifunktionstüchern anwenden. Die Kinder können sich Zeit lassen, kreativ werden und ihr eigenes, individuelles Textilstück gestalten. Gut wäre es, wenn ihr für die Techniken, die ihr anbietet Beispiele dabei habt, die zeigen, wie es aussehen kann. Außerdem macht das eure Anleitung der Kinder leichter, wenn ihr es selbst schon einmal durchgeführt habt. So kennt ihr die Schwierigkeiten, wisst was man beachten muss und kennt Tricks, wie es einfacher geht oder besonders schön wird.
Besonders bunt und ganz individuell aber auch überraschend werden T-Shirts, wenn man sie batikt. Wichtig ist bei dieser Technik, dass die Textilstücke schon einmal gewaschen worden sind. Auch ist hier etwas Vorbereitung von Seiten der Mitarbeitenden gefragt. Bei den meisten Farb-Sets müsst ihr die Farben vorher nach Packungsanleitung mit Wasser anrühren. Die Kinder binden ihr Textilstück zuerst mit Gummis oder Paketschnur gut ab. Je nach Abbinde-Technik entstehen so Muster, z.B. Kreise oder Streifen oder auch Spiralen oder, wenn man es einfach zusammenknüllt und Faden wild darum herumwickelt einfach ein buntes Muster. Nach dem Schnüren taucht ihr das Textilstück in Wasser und drückt es gut aus. Den feuchten Stoff färbt ihr jetzt mit der Batikfarbe aus der Flasche. Nach dem Färben kommt jedes Textilstück in einen gesonderten Plastikbeutel, am besten mit zip-Verschluss. Dort bleibt der Stoff 6-8 Stunden, danach wird er gut in einem Eimer Wasser oder mit dem Schlauch im Freien ausgespült und in der Waschmaschine gewaschen.
Bietet ihr diese Technik an, benötigt ihr also eine Waschmaschine oder bietet sie an einem der letzten Tage an, dann können die Kinder sie zu Hause in der Waschmaschine waschen.
Farben und eine genaue Anleitung zum Vorgang und auch zum Schnüren bekommt ihr im Internet oder in Bastelläden (Angebot auch als ganze Sets für “tie dye” = binden und färben).
Batiken (c) Antje Metzger
Auch eine sehr schöne und einfache Möglichkeit Stoffe zu färben ist das Stempeln. Auch hier ist es sinnvoll, wenn das Textilstück schon einmal gewaschen ist. Hierzu benötigt ihr farbige Klebefolie. Auf diese malen die Kinder eine einfache Form auf. Dafür bieten sich Herz, Stern, Krone, Schmetterling, Katzen- oder Hasenkopf, Schild, Burg, … an. Diese Form schneiden sie aus. Dann legen sie ihr Textilstück glatt auf einen Tisch und legen bei Bedarf Pappe o.ä. zwischen die Stoffschichten, damit es nicht durchfärbt. Auf das glatte Textilstück kleben sie die ausgeschittene Form möglichst ohne Wellen gut auf. Füllt flüssige Stoffmalfarbe in Plastikteller oder Joghurtbecher und ordnet jedem Farbton ein Wattestäbchen, einen dünnen Borstenpinsel (dann werden die Tupfen eckig, nicht rund) oder einen Bleistift mit einem Radiergummi am Ende zu oder, wenn ihr große Stempel wollt, Korken. Das Stempelwerkzeug (beim Bleistift wird mit dem Radiergummi gestempelt!) tauchen die Kinder in die Farbe und stempeln zunächst direkt um die Folie herum dichte Stempel-Punkte. Sind sie einmal um die ganze Schablone herum, können sie nach außen hin weitere Stempel setzen und diese nach und nach auslaufen lassen, also immer weniger dichte Stempelpunkte. Ist die Stoffmalfarbe gut getrocknet, zieht ihr die Klebefolie ab und sichtbar wird die Vorlage in weiß, zwischen den bunten Stempel-Punkten. Jetzt können sie noch mit Stoffmalstiften das Gesicht in den Katzen- oder Hasenkopf malen, das Schild beschriften, Tore und Türen in die Burg zeichnen, dem Körper des Schmetterlings Konturen und Fühler geben,… und je nach Beschreibung der Farbe muss die Stoffmalfarbe noch eingebügelt und somit fixiert werden.
Für diese Technik benötigt ihr flüssige Stoffmalfarbe und evtl Stoffmalstifte.
Diese Technik ist etwas aufwendiger und braucht Geduld, etwas Geschick und einen Anleitenden, der/die sich mit Nähen auskennt. Auf bunte Stoffreste malen die Kinder auf die linke Seite Formen auf. Auch hier bieten sich wieder einfache Formen wie Herz, Stern, Schmetterling, Krone an, aber auch Buchstaben (Achtung: auf die Spiegelung achten), Blumen, ein Segelboot,… können umgesetzt werden. Die Formen schneiden sie mit einer guten Schere aus und bügeln sie auf Vlieosfix auf. Ist der Stoff gleichmäßig “festgebügelt” schneiden sie das Vliesofix wieder dicht an der Form entlang aus. Nun ordnen sie ihre Vorlagen zunächst auf dem flach auf dem Tisch ausgebreiteten Stoffstück an, z.B. die Krone oder den Buchstaben mittig auf das T-Shirt, wild herumfliegende Schmetterlinge oder Sterne, in einer Reihe angeordnete Herzen, die Einzelteile des Segelbootes sinnvoll zusammengesetzt,… Jetzt wird wieder gebügelt: zunächst kurz über die einzelnen Stoffstücke bügeln, so dass sie schon einmal fixiert sind und dann nach Packungsbeilage entsprechend lange und mit der richtigen Temperatur festbügeln. Nach dem Bügeln kommt der kniffelige Teil: es ist sinnvoll die aufgebügelten Formen festzunähen. Dazu könnt ihr farblich passendes Baumwollgarn nehmen und mit etwas Abstand parallel zum Rand mit möglichst gleichmäßigen Stichen den aufgebügelten Stoff noch einmal sichern. Fertig ist ein individuell gestaltetes Textilstück.
Vliesofix ist ein Vlies-Stoff, der auf beiden Seiten festgebügelt werden kann, im Gegendatz zu Vlieseline.
In manchen Bastelgeschäften gibt es bemalbare Bügelfolie – Achtung: nicht die für den Plotter geeignete und auch nicht die, die nur per Drucker beschriftet werden kann!
Mit dieser bemalbaren Bügelfolie kann man sehr einfach Stoff verzieren. Die Kinder malen mit für diese Folie geeigneten Stiften auf diese Bügelfolie ein buntes Bild, dazu können auch Vorlagen passend zum Camp-Thema angeboten werden. Denkt auch hier daran, dass das Bild nachher spiegelverkehrt auf das Stoffstück übertragen wird. Ist das Bild fertig gemalt, legt ihr es auf das Stoffstück, fixiert es evtl mit Sicherheitsnadeln und bügelt nach Packungsanleitung das Bild auf das Textilstück. Fertig ist das selbstbemalte T-Shirt!
Neben der bemalbaren Bügelfolie gibt es auch Bügel- oder Transferfolie für Tintenstrahldrucker.
Das heißt, diese Technik ist nur umsetzbar, wenn ihr mit guter Technik (Laptop und Drucker) und mit Mitarbeitenden ausgestattet seid, die technisch und gestalterisch begabt sind oder, wenn ihr Fotos aus der Freizeit auf T-Shirts drucken wollt. Ihr gestaltet auf dem Computer ein Bild, mit Foto, Verzierungen, Rahmen, Schriftzug (Achtung: wieder an die Spiegelung denken!), clip-arts,… dieses oder auch nur das Foto druckt ihr dann mit einem Tintenstrahldrucker direkt auf die Transferfolie aus. Die Transferfolie legt ihr auf das flach ausgelegte T-Shirt, fixiert es mit Sicherheitsnadeln und bügelt es nach Packungsanleitung auf das Stoffstück… – und fertig!
Viele Menschen kennen es, weil es gerade zum Jahreswechsel gerne gesungen wird: „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ – ein Lied, das von Dietrich Bonhoeffer im Dezember 1944 geschrieben wurde. Nicht nur, dass diese Zeit ein Tiefpunkt in der deutschen Geschichte war (immerhin herrschte, von den Deutschen verschuldet, seit 5 Jahren Krieg in Europa) – es war auch ein Tiefpunkt im Leben Bonhoeffers: Seit gut eineinhalb Jahren in Haft aufgrund seines Widerstands gegen die Nationalsozialisten, wurde der Text zu seinem letzten literarischen Zeugnis vor seiner Hinrichtung am 09. April 1945.
Das Lied beschreibt ein tiefes Gottvertrauen in größter Not, verschweigt nicht die Bitterkeit des Lebens, vertraut aber auf ein „Darüber Hinaus“. Es schenkt im Leiden Hoffnung auf eine bessere Zukunft, spendet Wärme in seinen Bildern aus Worten, wenn einen die kalte Realität frieren lässt. Und so wird das Lied, trotz seines (aus jugendlicher Sicht) Alters eine Stimme der Zuversicht, die nie verstummt.
Wir wollen aus den Worten, die Bonhoeffer gewählt hat, Bilder machen, die in unseren Köpfen entstehen – wenn wir den Text lesen, wenn wir das Lied in den Melodien von Otto Abel (von 1959) oder Siegfried Fietz (von 1970) hören.
Je nachdem, was deine Mädels gerne im Kreativ-Bereich nutzen, kann aus diesem Stundenentwurf eine echte Materialschlacht werden – oder du begrenzt die Auswahl.
Nötig zur Umsetzung ist der Untergrund für euer Gruppenkunstwerk: mindestens 7 Leinwand-Pappen, die später in Kreuzform aneinandergeklebt werden.
Je nach Gruppen- und Raumgröße kannst du statt 7 großer, quadratischer Pappen auch 28 kleinere nehmen, so dass dann jeweils 4 kleine Quadrate zu einem großen Quadrat zusammengefügt werden. Diese 7 Quadrate stehen später für je eine Strophe des Liedes.
Die Auswahl an Material, das genutzt werden kann: Acryl-Farben, Eddings, Buntstifte, Aquarell-Tusche, Wasserfarben, Kohlestifte, alte Zeitschriften für Collagen, Material aus deiner Bullet- oder Bible-Journaling-Box … die Grenzen bestimmst du selbst.
Als Vorbereitung solltest du den Liedtext strophenweise auf DIN A4 oder auch DIN A3 drucken, damit die Mädels ihn vorliegen haben. Es kann hilfreich sein, wenn du die Tische, die ihr nutzen wollt, etwas abdeckst – sollte mit den Farben ein kleines Malheur passieren.
Nach eurem Start in den Abend kannst du zur Einstimmung das Lied einmal vorspielen. Such dir vorher eine für euch passende Interpretation aus (CD, Streaming-Dienst …). Dann kannst du nachfragen, ob die Mädchen das Lied kennen, etwas über den Hintergrund wissen (Infos zu Dietrich Bonhoeffer findest du im anderen Stundenentwurf dieser KON-Ausgabe) und was ihnen spontan so durch den Kopf geht. Vielleicht ergibt sich so schon ein guter Austausch.
Entweder teilst du die Gruppe ein oder die Mädchen machen das selbstständig: Schön wäre es, wenn sich für jede Strophe des Liedes Kreative finden lassen, die ihre Gedanken zu dem Text in Bilder verwandelt. Das kann gerne abstrakt sein oder naive Malerei, eine Wort-Wolke oder eine Collage aus Zeitschriften – das, was deiner Gruppe dazu einfällt, ist gut.
Während der Kreativ-Zeit bietet es sich an, leise (Worship?)Musik im Hintergrund laufen zu lassen – und dann genießt den Flow.
Am Ende der Stunde werden die Ergebnisse präsentiert, und wer will, kann dazu sagen, was für Gedanken hinter dem eigenen Kunstwerk stehen. Aber das ist natürlich kein Muss. Ihr könnt euch natürlich auch gerne zwei oder drei Abende für dieses Projekt Zeit nehmen – es soll euch am Ende so gut gefallen, dass ihr das Kunstwerk zu einem Kreuz zusammenfügt.
Wer mag, kann das anschließend auch (fotografiert und auf DIN A6 gedruckt) an Freunde, Familie und andere liebe Menschen verschenken.
Ich weiß ja nicht, welche Strophe des Liedes dich am meisten anspricht. Bei mir sind es die Worte aus Strophe 5, die für mich folgendes aussagen:
Diese Worte machen mir Mut, Gott auch dann zu vertrauen, wenn es im Leben gerade nicht so hell und rosig ausschaut, wie ich das gerne hätte. Dabei ist es egal, ob ich meinen persönlichen Lebensalltag in den Blick nehme oder die weltweiten Katastrophen, Kriege und anderen Krisen unsere Zeit. Gott hat die Macht, Leben zu verändern – und den Lauf der Zeit. Bei ihm gibt es kein „gestern, heute, morgen“, so wie wir das kennen. Gott ist – seit Anbeginn und in Ewigkeit. Das alleine ist unfassbar. Und doch bin ich ihm wichtig genug, mir immer wieder im Dunkeln meines Lebens zu begegnen. Das ist Gnade.
Wie der Name schon sagt, geht es um Kunst. Aber nicht in Form eines Kunstunterrichts wie in der Schule, bei dem jedes Bild nach bestimmten Kriterien bewertet wird, sondern um eine Zeit, in der man ganz frei malen kann und schaut, was so aufs Blatt kommt. Die Aktion kann draußen oder drinnen passieren. Um die Hemmschwelle für Außenstehende niedriger zu machen, würde ich empfehlen es nicht in der Gemeinde/Kirche zu machen. Bei jemanden zu Hause zu sein oder es draußen zu machen, macht die Hemmschwelle geringer.
Dieses Angebot kann man mit ganz verschiedenen Menschen, an verschiedenen Orten und mit verschiedenen Schwerpunkten gestalten.
Am Anfang gibt es eine Begrüßung und eine kleine Vorstellungsrunde.
Danach werden an den Wänden weiße A3-Blätter mit Kreppband befestigt. Dabei helfen sich die Teilnehmenden gegenseitig. Jede/r kann sein Blatt auf die passende Höhe hängen. Damit die Wand danach nicht mit übergemalter Farbe voll ist, kann man große Holzplatten aufstellen, an denen gemalt wird. Wenn man draußen arbeitet, kann man die Holzplatte an die Hauswand lehnen. Alternativ kann man die Wand mit Zeitung abkleben.
Die Zeit zum Kreativ sein beginnt. Diese kann flexibel bestimmt werden. Vorschlagen würde ich 20-30 Minuten. Jede/r malt auf seinem Blatt, was auch immer ihm/ihr gerade einfällt. Das können Szenen, Gegenstände, Farben, Formen, Tupfer, Kringel, Muster etc. sein. Es gibt keine Grenzen. Wichtig ist, dass während der ganzen Malzeit geschwiegen wird.
Nach dieser Zeit kommt man wieder zusammen. Jetzt werden die Kunstwerke der anderen betrachtet. Es geht dabei nicht um Perfektion oder um die Beurteilung der Kunstwerke, sondern einfach nur um das Wahrnehmen und Dranfreuen 🙂
Jetzt ist es Zeit für Kaffee, Tee, Limo & Snacks. Zusammen kann man die Zeit ausklingen lassen, über die Kunstwerke reden und miteinander ins Gespräch kommen.
Das Ziel ist es, eine kleine Pause vom Alltag zu haben, um mit Menschen zusammen kreativ zu werden. Wir glauben an einen kreativen Gott, der sich über Kunst freut und der in Kreativität sichtbar wird. Gott ist mit dabei. Wir geben ihm in der Zeit den Raum zu wirken. Vielleicht fällt dabei ja das „Glaubens-Senfkorn“ bei manchen in die Erde.
Wenn ihr Acrylfarben in Farbtuben habt, könnt ihr diese in der Mitte platzieren und auf alte Unterteller/Malerpaletten Farbkleckse verteilen. Zu jeder Farbe wird ein Pinsel gelegt. Wenn eine Farbe in der Malzeit von einer Person genutzt wird, muss die andere Person kurz warten.
Wenn ihr Wasserfarbkästen habt, könnt ihr diese auf kleine Grüppchen aufteilen.
WAS FEIERN WIR AN WEIHNACHTEN, OSTERN UND PFINGSTEN? UND WAS IST MIT HIMMELFAHRT, ERNTEDANK UND DEM REFORMATIONSFEST?
Dieses Buch lädt ein, mit Kindern Feste rund um den Glauben und das Christentum zu entdecken und die Geschichten dahinter zu erfahren.
Doch es geht nicht nur um das Entdecken, sondern auch um das Erleben: Wie kann man mit Kindern diese Feste feiern und all die Geschichten lebendig werden lassen?
Hierfür gibt es in jedem Kapitel Ideen und fertige Module, die jede Menge Methoden und Aktionen zum Entdecken und Feiern liefern. Diese Module können je nach Gruppensituation und Möglichkeiten zusammengesetzt und verändert werden. Na, dann kann die Party ja steigen!
Für Eltern, Erzieher/innen, Lehrer/innen und Mitarbeitende, die Kinder ab sechs Jahren begleiten.
Inhaltsverzeichnis:
Kintsugi – das ist eine traditionelle japanische Handwerkskunst, eine Reparaturmethode für Keramik, Porzellan oder Glas, die bereits im 15. und 16. Jahrhundert entwickelt wurde. Dabei wird Zerbrochenes aus allen Scherben wieder zusammengesetzt, geklebt und die sichtbaren Risse mit goldener Farbe oder Goldstaub in Szene gesetzt. Die Bruchstellen werden also extra hervorgehoben und nicht versucht, sie unkenntlich zu machen.
Goldene Linien ziehen sich dann wie Narben oder Adern durch die Gegenstände wie Tassen, Schüsseln, Teller oder Vasen. Sie folgen keinem bestimmten Muster, sind unregelmäßig, aber verbinden die Scherben miteinander und machen die ehemals kaputten Gegenstände wieder nutzbar, wieder heil.
Aber sie zeigen auch, was passiert ist. Sie verschweigen nicht, versuchen nicht zu vertuschen, dass die Gegenstände bereits kaputt gegangen sind. Sie zeigen den vermeintlichen Makel und münzen ihn in eine neue Stärke, ein tolles, einmaliges Erscheinungsbild um.
In dieser Gruppenstunde benutzen wir selbst Kintsugi und blicken dabei außerdem auf uns selbst und unser Leben – wo haben wir Narben aus Gold?
Bevor die Gruppenstunde startet, solltest du alle benötigten Materialien bereitstellen und am besten auch schon Arbeitsplätze einrichten. Wichtig dabei ist, eine gute Bastelunterlage zu nutzen – vor allem während die Blumentöpfe zerstört werden.
Nach einer kurzen Einführung und Erklärung zum Ablauf bekommen zunächst alle einen Blumentopf aus Ton, ein Tuch und einen Hammer.
Noch sind die Blumentöpfe heil. Sie könnten sofort benutzt werden. Noch sehen sie aber auch alle gleich aus – vielleicht sogar gleich langweilig braun, ganz einheitlich.
In diesem ersten Schritt werden die Blumentöpfe nun in das Tuch gewickelt und anschließend (vorsichtig) mit dem Hammer kaputt geschlagen. Das Tuch dient dazu, dass die Scherben nicht wegspringen, niemanden verletzten können und nicht verloren gehen, damit die Töpfe gut und vollständig wieder zusammen gesetzt werden können.
Wie groß oder klein die Scherben werden, ist letztendlich nicht entscheidend. Größere Scherben lassen sich natürlich leichter wieder zusammensetzen als sehr kleine. Wie klein die Scherben werden, entscheiden alle selbst mit der Anzahl der Hammerschlägen auf den Blumentopf.
Bevor ihr nun die einzelnen Scherben wieder zusammensetzt und klebt, betrachtet alle Scherben genau. Dabei bietet es sich an, die Frage zu stellen, was diese Scherben vielleicht mit euren Leben zu tun haben könnten.
Unser Leben verläuft ja (leider) auch nicht immer nach unseren Wünschen und Vorstellungen. Nicht immer geht alles glatt. Uns gelingt nicht immer alles und anderen Menschen auch nicht. Fehler passieren uns allen. Sie gehören zum Leben dazu. Sie sind nicht gänzlich vermeidbar. Was ist in deinem Leben schon kaputt gegangen? Welche Scherben trägst du mit dir herum?
Wer mag, kann Stichworte zu seinen Gedanken auf die einzelnen Scherben schreiben. Mit Bleistift in dünn wird das nicht lange halten. Wer es gern dauerhafter sichtbar haben möchte, kann z. B. Eddings benutzen. Und wer lieber seine Gedanken für sich behält oder auf Papier notieren möchte, kann das natürlich alternativ auch machen.
Nun folgt die Reparatur. Legt alle Scherben geordnet bereit, tragt Klebstoff auf und setzt so den Blumentopf wieder zusammen. Nutzt ausreichend Klebstoff, tragt ihn ruhig dick auf, damit die Scherben wirklich gut zusammenhalten. Wenn Klebstoff aus den Ritzen quillt und zu sehen ist, macht das nichts. Lasst alles gut trocknen.
Dann könnt ihr die Überreste des Klebers entfernen. Am besten eignet sich dafür ein alkoholisches Lösungsmittel oder Nagellackentferner. Tragt es auf ein Tuch oder einen Schwamm auf und geht damit die Klebestellen entlang, um den Kleber zu lösen.
Anschließend könnt ihr die Narben noch mit der rauen Seite eines Spülschwammes abreiben, damit sie glatter werden.
Die Klebestellen erhalten zum Abschluss ihre goldene Farbe. Mit Pinsel oder Stift zieht ihr die Linien nach und lasst so die goldenen Narben entstehen und macht die Risse gut sichtbar.
Es ist auch möglich, Goldstaub dafür zu nutzen, den ihr vorher direkt in den Klebstoff mischt. Das Gold wird uns immer daran erinnern, was passiert ist – dass der Blumentopf gebrochen ist.
Es ist in Ordnung und gut, sich auch an das Schwere und Tragische im Leben zu erinnern, es nicht wegzuschieben und zu verdrängen. Aber der Blumentopf ist nicht für immer kaputt. Er ist wieder zusammengesetzt und kann wieder benutzt werden. Die Scherben haben den Topf verändert, so wie schlimme Erfahrungen auch uns verändern können. Aber oft können wir aus ihnen auf Dauer gestärkt hervor gehen, haben etwas gelernt, etwas Positives für uns mitgenommen.
Was ist das in deinem Leben? Schau nochmal auf deine Notizen von vorhin. Schau auf die geklebten Scherben. Was konntest du an positiven Erkenntnissen mitnehmen aus deinen Narben? Was ist vielleicht Schönes und Neues daraus entstanden? Wenn ihr mögt, teilt doch eure Gedanken dazu miteinander.
An euren Kintsugi-Werken könnt ihr entdecken: Sie alle sind nun Unikate und sehen nicht mehr einheitlich aus. Ihre goldenen Narben machen sie einzigartig. Sie erzählen eine Geschichte – ihre Geschichte vom Kaputtgehen und vom wieder Heilwerden. Die Narben glänzen. Sie werden nicht versteckt. Sie stechen heraus. Die Brüche bekommen eine neue Bedeutung. Sie werden wertgeschätzt und hervorgehoben und geben dem Blumentopf letztendlich neuen Glanz.
Brüche, Verletzungen, Fehler, Misserfolge gehören zum Leben dazu. Wir alle erleben sie. Immer wieder. Sie tun weh, sind schmerzhaft. Sie machen uns traurig. Aber wir müssen uns nicht für sie schämen. Wir dürfen zu ihnen stehen. Sie zeigen. Über sie sprechen. Aus ihnen lernen. Weitermachen. Neu anfangen. Es noch einmal versuchen. Es besser machen.
Und Gott will uns dabei helfen. In Psalm 147 heißt es: „Gott heilt, die zerbrochenen Herzens sind und verbindet ihre Wunden“.
Gott kennt uns, unser Leben, unsere Misserfolge und Fehler. Und er begleitet uns. Steht uns bei. Kann uns trösten, mit uns traurig sein und uns auch beim Weitermachen und Neuanfangen unterstützen und weiter begleiten.
Gebet: Danke, Gott, dass du uns immer begleitest bei allem, was wir erleben. Dass du bei unseren Highlights mit dabei bist und dich mit uns freust. Dass du uns aber auch an unseren Tiefpunkten nicht allein lässt, sondern auch diese mit uns gemeinsam durchlebst. Danke, dass wir Fehler machen dürfen, dass wir aus allen Erfahrungen lernen können und dass Neues und Schönes auch aus Schlimmem und Schlechtem entstehen kann. Amen.
Hier das Material auf einen Blick:
(Johannes-Evangelium)
Ich bin der gute Hirte (Johannes 10,11-15)
Die Bibel gebraucht oft das Bild eines Hirten und seiner Schafe, um zu verdeutlichen, wie Jesus mit uns Menschen umgeht. Kennt ihr ein paar solcher Geschichten aus der Bibel? Die Geschichte vom verlorenen Schaf z.B. kennen die meisten von euch, oder? Was geschieht da? Jesus sagte von sich selbst in Lukas 19,10, dass er auf die Welt gekommen ist, um die Menschen zu retten, die verloren sind.
Was bedeutet das? Jesus sprach ja oft in Bildern und Gleichnissen. Er war nicht wirklich ein Hirte. Er war von Beruf Tischler. Aber was bedeutet das, wenn Jesus sich als Hirten und uns als Schafe bezeichnet?
(Darauf eingehen, dass Schafe von sich aus den Weg nicht finden, sie brauchen jemanden, der sie leitet, so auch wir Menschen. Außerdem zeigt der Hirte den Schafen, wo sie was zu fressen finden). Auch Jesus zeigt uns, wie wir uns geistlich ernähren, durch Bibel lesen und beten. Und er hat eine Beziehung zu seinen Schafen. Deswegen hören sie auf ihn. So auch wir Menschen, als Kinder Gottes. Wir kennen Jesus und deswegen hören wir auch auf ihn. Und er beschützt sie vor den Angriffen.
In unserer Geschichte hier betont Jesus, dass er seine Schafe liebt und sogar sein Leben für sie einsetzt. Er kämpft gegen gefährliche Tiere, um die Schafe zu schützen, und gibt sogar sein Leben dafür. Jesus starb für uns, um uns vor dem Besitzanspruch des Teufels zu retten. Weil er für uns starb, hat der Teufel keinen Anspruch mehr auf uns, wenn wir uns für Jesus entscheiden.
Das meinte Jesus damit, dass er unser gute Hirte ist.
Kreativangebot: Schafe filzen
Material:
Styroporkugeln oder Eier (nach Anzahl der Kinder)
Filzwolle in verschiedenen Farben
Pappe (weiß oder hautfarben)
ein paar Acrylstifte, Filzstifte oder Edding in schwarz und rosa
lange Streichhölzer (4 pro Kind)
Kleber
ein Messer und Scheren
Zeichnet ein Schafsgesicht (pro Kind) auf die Pappe und schneidet sie aus. Malt ein Schafsgesicht auf. Legt es beiseite. Nun nehmt ihr pro Kind 4 Streichhölzer. Malt den Zündkopf schwarz an. Das sind die Hufe. Die oberen Enden könnt ihr mit dem Messer leicht anspitzen und als Beine in den Bauch des Schafes stecken.
Nun zupft ihr kleine Stücke von der Filzwolle ab und rollt sie in den Händen zu kleinen Kugeln. Anschließend klebt ihr diese auf den Styroporkörper und auf die Stirn des Schafes.
Wir hatten dieses Set vom Bastelshop Butinette, von denen auch das Bild ist.
Die Taufe ist ein riesengroßes Geschenk im Leben eines Menschen – schade, dass er es selbst in der Regel gar nicht bewusst mitbekommt. Das große Geschenk beinhaltet nämlich eine ganz persönliche Umarmung des Täuflings durch Gott, die sein Leben lang gilt und ihn trägt: Gott zeigt sich als „Ja-Sager“.
So braucht es eine Tauferinnerungspraxis, die hilft, dass sich das ursprüngliche Ja Gottes tief ins Herz graviert. Dieser Artikel liefert dir eine komplett ausgearbeitete Tauferinnerungsliturgie mit diversen Bausteinen. Zudem gibt es einen Vorschlag, wie eine Taufe mit Jugendlichen gestaltet werden kann. Die Texte entstammen dem Buch “Bei dir”, das sich als “Glaubenskurs” speziell an Young Teens (ca. 10-13 Jahre) richtet, aber vieles davon passt auch für Jugendliche.
Quelle: Kerschbaum, Matthias / Metzger, Antje (Hg.): Bei dir. Gott, ich und die anderen – ein Glaubenskurs für Young Teens; Stuttgart 2015, S. 101-111.
Erhältlich bei zum Beispiel bei “blessings 4 you” für 13,95 €.
Die „wandernde Adventsbox“ ermöglicht eine überschaubare Gemeindeaktion, die Menschen mit auf den Adventsweg nimmt. Sie kann allgemein oder in einem bestimmten Gemeindesegment durchgeführt werden (z.B. Konfi-Eltern oder in einem Jugendtreff). Mit einem besonderen Gottesdienst, zu dem breit eingeladen wird und der bspw. am 3. oder 4. Advent gefeiert werden kann, wird die Aktion abgeschlossen.
2-3 Wochen lang wandert eine aus einem Schuhkarton gebastelte „Adventsbox“ durch die Gemeinde, Jugend- oder Konfirmandengruppe. Dabei wird ausdrücklich betont, dass die ganze Familie eingeladen ist, die Adventsbox als Anlass zu nehmen, sich einmal 10-15 min in angenehmer Atmosphäre (Kerzenlicht? Adventskranz?) gemeinsam Gedanken zu machen und so der Adventszeit eine ganz besondere Note zu geben. Die Adventsbox ist gut verklebt/eingepackt und hat oben einen kleinen Schlitz, durch den Zettel gesteckt werden können.
So könnte die Aktion angekündigt werden:
– In diesen Tagen wandert die sogenannte „Adventsbox“ durch unsere Reihen (Konfirmandenfamilien etc.). Nicht alle werden beteiligt sein, aber vielleicht sind Sie dabei!?
– Sie erhalten bzw. Ihre Familie erhält dann die Box am späteren Abend oder am Morgen.
– Am nächsten Tag bzw. am selben (wenn Sie sie morgens erhalten haben) sind Sie eingeladen, sich ca. 10-15 Minuten Zeit zu nehmen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Eine angenehme Atmosphäre (Kerzenlicht? Adventskranz?) kann dies unterstützen.
Folgende Information könnte der Aktion beigelegt werden:
– Sie bzw. Ihre Familie hat nun die Adventsbox erhalten: Sie sind eingeladen, sich ca. 10-15‘ Zeit zu nehmen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Eine angenehme Atmosphäre (Kerzenlicht? Adventskranz?) kann dies unterstützen.
– Sie können zu Beginn diese Zeilen lesen: „Jetzt: ein wenig Ruhe. Da-Sein. Miteinander. Miteinander reden, aufeinander hören – dafür ist jetzt Zeit.“
– Die folgenden Frage-Impulse können Ihrem Gespräch dienlich sein:
-> Worauf ich mich in diesem Jahr Weihnachten freue
-> Was mir in diesen Adventstagen Sorgen bereitet oder mein Herz beschwert
-> Wofür ich in dieser Adventszeit besonders dankbar bin
– Wir hören einander zu, versuchen, einander zu verstehen. In eine Art Schlussrunde beraten und bündeln wir,
-> was genau uns dankbar macht
-> was genau wir uns wünschen und erhoffen
– Das Dankbare wird auf einen grünen, das Gewünschte und Erhoffte wird auf einen roten Zettel geschrieben (oder mit den jeweiligen Farben auf ein weißes Papier). Beide Zettel werden anonym in die Adventsbox gesteckt.
– Zum Abschluss können Sie folgende Zeilen lesen: „Wir haben gemeinsam überlegt und geschrieben. Wesentliches festgehalten – Dank und Sehnsucht. Bei Gott ist es in guten Händen.“
– Bitte geben Sie die Adventsbox möglichst schnell weiter.
– Ihnen allen eine segensvolle Begegnung!
Ein möglicher Gottesdienst dazu könnte so aussehen:
VORSPIEL als Intonation zum
LIED
„Wir sagen euch an den lieben Advent“ (EG 17 – Strophenzahl je nach Adventssonntag)
-> evtl. als Einzug der Kinderkirche etc. inszeniert?
-> alternativ: „Macht hoch die Tür“ (EG 1 außer der 5. Strophe)
BEGRÜSSUNG / EINGANGSWORT
GEBET
CLIP / INTERVIEW / BESINNUNG
– kurzer feinfühliger Weihnachtsclip von „Nivea“, worauf sich ein kleines Kind zu Weihnachten freut
– anschließend: Auf was freue ich mich? Um was geht es mir?
-> als Interview: Menschen werden – vorbereitet (KonfirmandInnen?) oder spontan (nach kurzer Bedenkzeit) – danach gefragt
-> als stille Besinnung: jede/r für sich, von leiser Musik untermalt
SONG-CLIP
(aus der Stille oder mit der Frage kurz anmoderiert: „ Ja, um soviel geht es an Weihnachten! Und um was geht es Gott?“)
Einspielen des ansprechenden Song-Clips „Lebensglück“
ANSPRACHE
Inhalt könnte sein, um was es eigentlich geht an Weihnachten: um MICH und meine neuesten Wünsche? – Die Welt dreht sich so leicht nur um uns selbst, um das ICH. Eine Werbeaktion der Postbank machte dies mal sehr deutlich, wie sehr sich alles um das Ich dreht (Link zum Clip HIER)
An Weihnachten geht es aber um IHN. Und weil es um IHN geht, geht es dann auch um UNS, um unsere Wünsche, Hoffnungen, Sorgen, Freuden und Dankbarkeiten. Alles hat dann seinen guten Platz, ist gut aufgehoben. SEIN Interesse an uns öffnet uns. Und so wollen wir in diesem Gottesdienst nun die Adventsbox öffnen, die uns in diesem Jahr durch den Advent begleitet hat. Was in dieser Advents- und Weihnachtszeit für Menschen bedeutsam ist, was für sie zählt, was sie froh und dankbar macht oder was sie beschwert und krank macht, das zählt für IHN.
LIED
„Lebensglück“ (DAS LIEDERBUCH 108)
Nun von allen gesungen.
DIE ADVENTSBOX
„Was für Menschen dieses Weihnachten zählt…“
Öffnen und Lesen der Zettel / Stimmen in der „Adventsbox“, geordnet nach Farben
– durch mehrere Personen, durch eine bestimmte Gruppe?
– Wenn man sich unsicher ist, könnte man die Box auch schon mal daheim durchgesehen haben…
– abschließend: „Das alles zählt, teilen wir miteinander und mit ihm. Lassen Sie uns als eine Art Gebet ein Lied singen…“
LIED
„Ich hebe die Augen“ (DAS LIEDERBUCH 63)
FÜRBITTENGEBET / VATERUNSER
bspw. durch KonfirmandInnen?
SONSTIGE INFORMATIONEN / DANK
FRIEDENSBITTE
SEGEN
AUSKLANG
Was ist die klarste und vollnächtigste Predigt wert, wenn am Ende der Hörer darüber entscheidet, was du gesagt hast und was nicht?!
Sollte diese konstruktivistische Einsicht beherzigt werden, ginge es darum, beteiligungsorientiert zu verkündigen: Die Feiernden im Gottesdienst sollten zu Wort kommen und Reaktionsraum bekommen können. Was wurde wie gehört und verstanden?
Kartensets, im Handel erhältlich, mit Reflexions- und Gesprächsimpulsen können hier eine große Hilfe sein. Wie genau, zeigt dir dieser Artikel auf.
Offene Bilder und offene Fragen sind eine ganz eigene Sprache: Sie können in uns tiefere Schichten und Zellen anstoßen als (nur einbahnstraßige) Worte, Texte, Lesungen und Reden. Eine ganzheitlichere symbolische Kommunikation wird durch sie unterstützt, die wiederum sehr persönlich Menschen aufschließen und verwickeln kann. Das Evangelium bekommt „Fleisch“ – und Gott wird als ein persönlicher Gott erfahren.
Fragen und Bilder dienen dann als Impulse, die das Gespräch eröffnen – still mir mir selbst, geschützt in einer kleinen Gruppe, als persönliche Statements im Plenum. Auch im Gottesdienst.
Und dies muss dann nicht unbedingt ernst und tief verhandelt werden – auch eine Leichtigkeit im Umgang mit dem Thema und miteinander ist durchaus möglich!
Wo immer in diesem Artikel von „Karten“ gesprochen wird, sind alle Arten von Karten im Blick bzw. der Einsatz aller Karten möglich, und es brauchen keine weiteren Unterscheidungen beachtet werden. Wird hingegen präzisiert in „Wahlkarten“ und „Zufallskarten“, dann aus funktional-inhaltlichen Gründen.
Folgende Weisen können beim Einsatz von Karte grundsätzlich unterschieden werden:
1. „Zufallskarten“ sind zufällig gezogene Karten. Sie sorgen für Überraschungen, Perspektivwechsel, emotionale Veränderung. Kurz: Sie triggern.
2. „Wahlkarten“ sind selbstgewählte Karten und führen die eigene Person in die Tiefe hinsichtlich des vorhandenen Themas. Dies sollte stets in einer behutsamen geschützten Atmosphäre geschehen – und immer freiwillig!
Beide Umgangsweisen können die Mitfeiernden direkt ins Gespräch miteinander bringen – oder man belässt es bei einem stillen Zwiegespräch der Person mit sich selbst oder mit Gott (Gebet).
In Bezug auf die im Handel befindlichen Impulskarten können folgende Motiv-Kategorien unterschieden werden:
1. Fotokarten
z.B. Sinnbildbox, buch+musik
2. Comic-Karten / Gefühlskarten
z.B. Gemischte Gefühle. Die bunte Welt der Gefühle in 46 Karten, befo-Verlag
3. Textkarten / Fragekarten
z.B. Talkbox diverse Volumina, Neukirchner Aussaat / Stärken-Schatzkiste für Therapie und Beratung, Beltz-Verlag / Mit Fragen Konflikte managen, Beltz-Verlag / Zitate-Box: 200 Zitate im Postkartenformat, Campus Verlag
Grundsätzlich:
Karten können Gesprächsimpulse setzen, die die Tür zum eigenen und zum anderen Herzen öffnen, ohne übergriffig zu werden. Dabei werden die jeweiligen Statements von anderen nicht bewertet, nicht als „gut“, „falsch“ oder „stark“ oder „schräg“ (dis)qualifiziert, sondern stets durch offene hinhörende Ohren respektiert. Dabei kann ich mir wiederum im stillen Zwiegespräch auf die Spur kommen: Warum sehe ich dies ganz anders? Wo sind die Verbindungen und Brücken zwischen unseren Wahrnehmungen?
Im Gruppengespräch sind demnach lediglich Nachfragen angemessen, gut und sinnvoll. Ebenso Impulse beispielsweise in dieser Gestalt: Welche Fragen schenkt mir der Blickwinkel dieser Person (z.B. in Bezug aufs Thema)? – Das Gottesdienstfeiern gewinnt so deutlich an Spannung!
Bildimpulse lassen ein Bild aufpoppen, Textimpulse eine Idee, Frageimpulse eben Fragen: Die einen bieten der Person die Übersetzung einer tiefen persönlichen Stimmung ins Bild an und machen so diese anschaulich und kommunizierbar, die anderen öffnen das Denken und bringen geistig in Bewegung durch eine für die Person relevante Fragestellung oder Aussage.
Grundsätzlich sind die hier aufgeführten Impulsrichtungen für alle Karten zielführend, müssen aber je nachdem evtl. abgeändert werden. Beispiel:
Wer ist Gott für dich? Welche Karte würdest du für deine Antwort auswählen?
-> Gott ist für mich wie… (Bildkarte) / Wenn ich an Gott denke, stellt sich mir diese Frage… (Fragekarte)
Stets handelt es sich aber um offene Fragen, die zum Aufbrechen und Stöbern motivieren.
Hier ein nicht vollständiger Überblick über sinnvolle Frageimpulse im Gottesdienst, die zu einem Auswählen jeweiliger Karten anstiften:
Versteht man das gottesdienstliche Feiern als einen Weg mit den vier Abschnitten
dann bieten sich folgende Impulse in diesen vier Phasen an:
Ankommensphase: hineinfinden
* Warming up zu Anfang oder bei der Begrüßung mit einer Zufallskarte
Fragen z.B.: Wie bin ich da? Mit welcher Stimmung? Meine Erwartungen an diese Veranstaltung, meine Gefühle jetzt zu Beginn?
* sich ggs. vorstellen, kennenlernen mit einer Zufallskarte oder Wahlkarte
Fragen z.B.: In welchen Situationen freut mich dieses Kartenmotiv? In welchen Situationen hast du besonders angenehme Gefühle? Was erinnert dich an deinen letzten großen Erfolg? Wenn die Karte ein Gefühl in dir weckt: Wo erlebst du dieses immer wieder? Was machst du besonders gerne?
* inhaltliche Hinführung zum Thema mit einer Wahl- oder Zufallskarte
Frage für Wahlkarte: Was poppt bei mir auf, wenn ich an das Thema denke? Bei Zufallskarte: Was hat dieser Impuls mit dem Thema zu tun?
Verkündigungsphase: erkennen – benennen – unterbrechen
* den Inhalt mit- bzw. weiterbearbeiten mit einer Zufallskarte
– Fragen-Beispiele bei Zufallskarten: Was weckt die Karte in mir in Bezug auf das Gehörte? Was trägt die Karte für dich zum Thema bei? Wie würdest du durch diese Karte das bisher Gehörte weiterspinnen? Welchen Impuls für eine Problemlösung setzt diese Karte?
– Fragen-Beispiele bei Wahlkarten: Welchen Impuls provoziert das Thema / das Gehörte in mir? Was will ich noch beantwortet haben, was ist für mich noch offen bei diesem Thema?
Verkostungsphase: vertiefen und gestalten
* eigene Befindlichkeiten erkunden und austauschen/ausdrücken/darauf reagieren mit einer Wahlkarte
Fragen z.B.: Zu welcher Karte bewegt mich das Gehörte? Und wie würden meine Freunde / Eltern die Karte sehen/verstehen? (im Zweiergespräch:) Wie verhalten sich unsere Karten auf das Gehörte zueinander? Welcher Kartenimpuls schenkt dir eine weitere Frage zum Thema? Wenn ich keine Worte zu Beten fände, mit welcher Karte würde ich Gott jetzt etwas anvertrauen, ein Signal geben wollen?
* das Gehörte „aufscheuchen“ mit einer Zufallskarte
Fragen z.B.: Was bewirkt die Karte in Bezug auf das Gehörte? In welcher Verbindung steht die Karte mit dem Gehörten – in gegensätzlicher? Wie würde ich anhand dessen, was ich gehört habe, nun ggü. dieser Karte reagieren, wie mich zu dieser Karte stellen?
* wenn am Anfang schon eine Wahlkarte erhalten wurde:
Wie verändert das Gehörte an der Karte? Was hat sich an meiner Wahrnehmung ggü. der Karte nun am Ende des Weges geändert? (neue Motive, Farben etc.?) Was würde ich ergänzen oder wegradieren wollen?
Sendungsphase: beenden und mitnehmen
* Aufbruchs-Stimmungen erkunden mit einer Wahlkarte
Fragen z.B.: Wie gehe ich jetzt nach Hause? Was sind meine Gefühle jetzt beim Aufbrechen? Was für eine Karte täte mir jetzt noch gut? Was nehme ich mit? Welche gute und wertvolle Einsicht begleitet mich?
* Segnen mit einer Wahlkarte
Fragen z.B.: Wie hoffe ich, dass Gottes Segen mich begleitet? Welche Karte wünsche ich dir, meinem Nachbarn/in, für deinen Weiterweg? Welche Karte soll dir ein Segen sein?
* wenn am Anfang schon eine Wahlkarte erhalten wurde:
Was hat sich an meiner Wahrnehmung ggü. der Karte nun am Ende des Weges geändert? (neue Motive, Farben etc.?) Was würde ich ergänzen oder wegradieren wollen?
TIPP zum Abschluss: In großen Gruppen werden eine bis max. vier Fragen, Text- bzw. Bildmotive auf die Leinwand projiziert. Sie sollten sich stark genug unterschieden hinsichtlich ihrer Motive / Inhalte, so dass eine größere Breite für die Mitfeiernden zur Auswahl steht.
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