Gemeinsam entdecken wir, dass andere Menschen und Gott uns in schwierigen Situationen Mut machen können.
Wir sind nicht als Einzelkämpfer unterwegs, sondern stark im Team.
Ausgangspunkt für die Geschichte ist, dass das Volk Israel noch nicht als Einheit gesehen wird, sondern als loser Zusammenhalt von unterschiedlichen Stämmen, die nur teilweise miteinander agieren. Jabesch ist eine Stadt im Ostjordanland und es sieht so aus, dass sie ziemlich allein steht und hilflos den Angriffen des Ammoniterfürsten Nahasch ausgeliefert ist. Die Einwohner von Jabesch wollen sich kampflos ergeben und das nutzt Nahasch, um einen grausigen Bund vorzuschlagen. Das Ziel ist nicht in erster Linie den Menschen der Stadt Schaden zuzufügen, sondern „einen Schmach über ganz Israel“ (V.2) zu bringen. Auch wenn das Land politisch in einzelne Stämme aufgeteilt ist, ist den Feinden klar, dass es trotzdem eine Verbindung zwischen ihnen gibt. Diese Verbindung besteht vor allem darin, dass alle Stämme den gleichen Gott verehren. Mit dem Bund wollen die Ammoniter auch dem Gott der israelitischen Stämme eine Schmach zufügen. Großzügig gewährt Nahasch seinen Feinden eine siebentägige Bedenkzeit.
Boten machen sich auf den Weg und bringen diese Nachricht zu den anderen Stämmen Israels, mit dem Ergebnis, dass sie mutlos sind, keine Lösung wissen und in Tränen ausbrechen.
In dieser Situation tritt Saul auf. Obwohl er schon als König gewählt wurde, verrichtet er noch seine Arbeit als Bauer, wie viele andere auch. Er bestellt seine Felder und treibt seine Rinder heim. Er ist noch ein König im Verborgenen. Als Saul die Nachricht von der Bedrohung Gileads hört, verändert er sich. Diese Veränderung geschieht nicht aus ihm heraus, sondern indem der Geist Gottes von ihm Besitz ergreift ( wörtlich: Der Geist Gottes sprang auf Saul). Die Folge ist, dass Saul ein Heer zusammenstellt, in dem Männer aus allen Stämmen gemeinsam gegen den Feind kämpfen. Die Einberufung des Heeres erfolgt mit Hilfe einer besonderen Handlung. Saul zerteilt seine Rinder und schickt die einzelnen Teile zu den unterschiedlichen Stämmen in allen Gebieten. Den Empfängern dieser besonderen Post wird klar, dass sie gemeinsam für eine Sache kämpfen sollen. Innerhalb so kurzer Zeit ein so großes Heer aufzustellen, ist aber trotzdem nicht selbstverständlich und auch ein unerfahrener Saul hätte das aus eigener Kraft nicht geschafft. Auch hier wird wieder deutlich, das Gott selbst am Wirken ist.
In den Versen 9-11 wird nun sehr kompakt die Kriegslist geschildert. Die Ammoniter wähnen sich als Sieger. Aber bevor überhaupt die angekündigte Hilfe kommen kann, überfällt das vereinte Heer die Gegner. Über die Opfer wird nichts berichtet. Das Ergebnis des Sieges ist vor allem, dass der Feind zerstreut wird. Hier wird die Gegenbewegung aufgezeigt: Das Volk Israel kommt bei diesem Ereignis zusammen und das feindliche Volk fällt auseinander.
Saul wird durch diese Ereignisse als König bestätigt. Es gab Menschen, die hatten ihre Zweifel, ob Saul der richtige König ist (1.Sam 10,27). Sie sehen nun, wie alle anderen, dass sie sich geirrt haben. Für ihren Zweifel sollten sie bestraft werden. Diese Strafe wendet aber Saul selber ab, indem er von seiner Person weg weist und auf Gott hinweist, dem sie den Sieg zu verdanken haben. Mit einem abschließenden Freudenfest wird das Königtum erneuert.
Ich gehe davon aus, dass diese Geschichte schon immer in der Bibel steht, aber ich habe sie noch nie bewusst wahrgenommen. Ich brauchte eine Weile und ein mehrmaliges Lesen, bis ich die altertümlichen Abläufe verstanden und einen roten Faden entdeckt habe. Meine Gedanken richten sich dabei auf zwei Aspekte.
Zum einen ist da Saul, der schon König ist, aber dieses Amt noch nicht ausübt. Er wird durch diese Ereignisse bestätigt und bekommt Mut. Das geschieht dadurch, dass er sich vom Geist Gottes führen lässt. Der Text erinnert mich daran, auf das Wirken des Heiligen Geistes zu hoffen.
Der zweite Aspekt richtet sich auf das Volk. Sie stehen in dieser Erzählung zusammen. Ich merke, dass ich das auch brauche. Ich darf mit anderen zusammen unterwegs sein. Ich brauche Teams, die mich unterstützen. Wir als Christen dürfen trotz aller Unterschiedlichkeit zusammen für Gott einstehen.
Den meisten Kindern wird diese Geschichte unbekannt sein. Es werden auch viele Dinge beschreiben, die überhaupt nicht ihrer Lebenswelt entsprechen, z.B. dass die Tiere zerteilt und verteilt werden. Es geht auch nicht darum, die Details dieser Geschichte auszuschmücken, sondern vielmehr die Grundgedanken herauszuarbeiten.
Zum einen geht es darum, dass wir die Augen geöffnet bekommen für mutmachende Momente. Kinder erleben Niederlagen, sie werden nicht beachtet und fühlen sich hilflos. Wir können ihnen durch Worte und Taten Mut machen und sie darauf hinweisen, diese mutmachenden Momente zu erleben.
Zum anderen wird deutlich, dass sie allein nicht immer gut zurechtkommen. Hier wird den Kindern Mut gemacht, sich auf andere zu verlassen und im Team unterwegs zu sein.
Idee 1 – (Spiele mit) Puzzeln
Es liegen mehrere Puzzles bereit. Die Aufgabe der Kinder ist es, die Puzzles zusammenzusetzen. Man kann gemeinsam puzzeln oder auch gegeneinander spielen. Um den Gedanken aufzugreifen, dass man als Team zusammenarbeitet, kann auch ein „Wettkampf“ stattfinden. – Einer allein setzt ein Puzzle zusammen gegen ein Team, dass ein gleichgroßes Puzzle macht.
Man kann auch mit einer Puzzlestaffel starten. Zwei Teams spielen gegeneinander. Sie stehen hintereinander an einer Startline. Daneben steht ein Tisch. In einer Entfernung von ca. 10 Metern steht ein weiterer Tisch, auf dem Puzzleteile liegen, die ein Bild ergeben. Jedes Team benötigt ein eigenes Puzzle. Nach dem Startsignal geht es los. Der erste Spieler läuft los, holt ein Puzzleteil vom Tisch und legt es auf den Teamtisch neben der Startlinie. Dann ist der nächste dran. Es darf immer nur ein Teil geholt werden. Während einzelne Teammitglieder laufen, können andere schon mit puzzeln anfangen. Sieger ist das Team, welches als erstes das Puzzle korrekt zusammengesetzt hat.
Idee 2 – Gespräch über traurige Momente mit Hilfe von Bildern
Eine entscheidende Szene im Bibeltext ist, dass die Menschen dastehen und weinen, als sie die Nachricht hören, dass die Ammoniter Jabesch belagern wollen.
Eine gute Hinführung zu diesem Thema sind Fotos des niederländischen Fotografen Maurice Mikkers. Mikkers hat sich darauf spezialisiert, Dinge unter extremer Vergrößerung zu fotografieren. Unter anderem hat er auch Tränen fotografiert und dabei festgestellt, dass sich Tränen in ihrer Struktur unterscheiden. Tränen, die aus unterschiedlichen Gründen vergossen werden, sehen jeweils anders aus. Zum Beispiel sehen Tränen der Trauer anders aus als Tränen, die beim Zwiebelschneiden vergossen werden.
Schaut euch zusammen einige dieser Bilder an. (Ergebnisse erhält man, wenn man in der Suchmaschine „Foto Träne Maurice Mikkers“ eingibt.)
Es schließt sich ein Gespräch darüber an, wann wir Tränen vergießen.
Hinführung zur Erzählung: In der Geschichte, die heute im Mittelpunkt der Jungschar steht, weinen viele Menschen, weil sie eine ganz schlechte Nachricht erhalten haben – Wie werden diese Tränen ausgesehen haben?
Verkündigungsart: Erzählung als Dialog mit einer Aktion
Es wird ein Tisch festlich gedeckt. Es gibt etwas zu essen und zu trinken. Wenn alle Teilnehmer der Jungschar am Tisch sitzen, beginnt ein Mitarbeiter (1) zu erzählen. Ein weiterer Mitarbeiter (2) unterbricht ihn.
1: Herzlich willkommen zu unserem Festmahl. Wir haben viel Grund zum Freuen, denn wir haben einen großen Sieg errungen. Unsre Feinde, die Ammoniter, sind geschlagen. Es gibt dafür einen Grund. Saul hat sich an die Spitze unseres Heeres gesetzt und die Armee zum Sieg geführt. Saul soll unser König werden.
2: Aber Saul ist doch schon König. Er wurde gewählt. Warum denn schon wieder Saul zum König machen?
1: Danke für diese Frage. Ihr kennt alle Saul. Und du hast recht. Er ist schon zum König gewählt, aber er hat das Amt noch nicht ausgeübt. Er hat weiter als Bauer gearbeitet. Er hat auf seinem Feld gearbeitet und sich um seine Tiere gekümmert. Aber wie ihr mitbekommen habt, war er in den letzten Tagen nicht als Bauer aktiv, sondern als Heerführer.
2: Ja, das haben wir auch schon mitbekommen. Wir waren doch dabei, als wir gegen die Feinde gezogen sind und ich vermute, er hat auch keine Tiere mehr, denn die hat er doch stückchenweise zu uns geschickt. Ich habe wenigstens einen Teil von einer Kuh erhalten und ich weiß, dass es anderen genauso ging.
1: Du hast recht, und ich versuche mal, die Geschichte von Anfang an zu erzählen. Die Stadt Jabesch ist überfallen worden. Der Ammoniterfürst Nahasch kam, drohte großes Unheil und schlimme Dinge an, wenn sich die Bewohner nicht unterwerfen. Die Leute in Jabesch hatten Angst. Sie waren auch zu wenig, um zu kämpfen. Sie hätten keine Chance gehabt. Aber sie konnten wenigstens noch eine Woche Bedenkzeit aushandeln. In dieser Zeit sind sie in andere Städte gegangen. Sie dachten, vielleicht gibt es da Menschen, die helfen wollen. So kamen auch einige nach Gilead, der Stadt in der Saul wohnte. Die Menschen waren geschockt von dieser Botschaft, wussten auch nicht, was sie tun sollten und weinten.
2: Hat Saul auch mit geweint?
1: Der war noch gar nicht mit dabei, er kam gerade mit seinem Rindern vom Feld und sah sie alle weinen. Als er erfuhr, warum die Menschen so traurig sind, weinte er nicht mit.
2: Hat er sie etwa ausgelacht?
1: Nein, es passierte etwas ganz Merkwürdiges. Saul wurde aktiv. Es schien so, als hätte er sich gerade total verändert. Im Nachhinein war klar, in dem Moment wurde Gott an diesem Mann wirksam. Saul hatte einen Plan. Er zerteilte seine Rinder in viele Stücke und schickte diese Rinderstücke an alle Städte und Stämme.
2: Ich habe auch eines bekommen. Ich hätte Lust, das mal hier zu probieren.
Du hast doch da eine Kuh. (1 hält das Bild einer Kuh hoch.) Nun zerteile es! (1 zerschneidet es in so viele Teile, wie Jungscharler anwesend sind.) – Nun habt ihr die Aufgabe, Bote zu sein und diese Teile der Rinder zu verteilen. (Alle gehen los und suchen Figuren – Spielfiguren, die zuvor im Raum/Haus versteckt wurden.) Kommt mit den Personen zurück. (Die Figuren werden in die Mitte gestellt.) Nun sind wir schon viel mehr!
1: Genau, und mit diesem großen Heer sind wir losgezogen. Saul ging vorneweg und allen war klar, dass er im Auftrag und in der Kraft Gottes ging.
2: Und allen war auch klar, dass wir das nur gemeinsam schaffen können.
1: Jedenfalls hat unser Heer die Ammoniter besiegt. Sie waren so verwirrt, dass sie wild durcheinander liefen. Jeder war nur noch für sich allein. Die Menschen in Jabesch können nun wieder in Frieden leben.
2: Und wir sitzen hier und feiern, dass Saul endlich richtig König ist.
1: Ja, und für Saul war das eine große Bestätigung für seine Aufgabe als König. Er wurde durch diesen gemeinsamen Sieg total ermutigt.
Erzählung mit Puzzleteilen
Auf ein Blankopuzzle werden Stichpunkte der Geschichte oder Symbole geschrieben bzw. gemalt. Die Puzzleteile werden im Raum versteckt.
Einleitung: In der Geschichte heute hören wir von einem Mann, der seine Kühe zerteilt hat. Wir wollen nichts zerteilen, sondern etwas zusammensetzen, deshalb habt ihr jetzt die Aufgabe Puzzleteile zu finden und ein Puzzle zusammenzusetzen.
Stichworte/Symbole, die auf dem Puzzle stehen könnten sind: Überfall – 7 Tage – Tränen – Saul – Rinder – Boten – Armee – Sieg – Feier
Anhand dieser Stichworte wird die Geschichte erzählt.
Die Wörter, die unter der Rubrik „Die andere Idee“ vorgeschlagen sind (Überfall, 7 Tage …), werden auf kleine Zettel geschrieben.
Die Kinder haben die Aufgabe , diese Zettel in die richtige Reihenfolge zu bringen Natürlich kann man für die Wiederholung auch die Puzzleteile verwenden.
Es liegen verdeckt große Puzzleteile bereit, auf denen Fragen stehen. Einer nimmt ein Teil, liest die Frage vor und wir versuchen sie gemeinsam zu beantworten. Dann nimmt der Nächste ein Puzzleteil. Nachdem die Frage beantwortet ist, werden die Teile zusammengepuzzelt. Daran kann man dann sehen, dass wir gemeinsam diese Fragen beantwortet haben bzw. uns darüber Gedanken machen können.
Mögliche Fragen:
Ich sage dir noch einmal: Sei mutig und entschlossen! Hab keine Angst und lass dich durch nichts erschrecken; denn ich, der HERR, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst!« Josua 1,9 (Gute Nachricht Bibel)
Der Vers wird so aufgeteilt, dass sich jeder Teilnehmer einige Worte merken muss. Dieser Vers wird dann einzelnen Kindern zugesprochen. Dazu stellt sich ein Kind in die Mitte und die Kinder sagen den Vers, indem sie nacheinander ihren Teil des Verses nennen.
Wer möchte, kann eine Situation sagen, die in der kommenden Zeit stattfindet und vor dem das Kind Angst hat. Dann wird für das Kind gebetet und ihm Mut gemacht.
Mutmachsteine
Es liegen viele glatte Kieselsteine bereit, die von den Teilnehmern mit mutmachenden Versen oder kleinen Bildern gestaltet werden. Jeder kann einen Mutmachstein einem anderen Teilnehmer schenken. Man kann aber auch die Mutmachsteine irgendwo im Ort ablegen und hoffen, dass sie entdeckt und von anderen Personen mitgenommen werden.
Kooperationsspiel: Das Blatt wenden
Die ganze Gruppe stellt sich auf eine große Plastikplane. Die Gruppe hat nun gemeinsam die Aufgabe, die Plane zu wenden, ohne sie zu verlassen. Sollte ein Gruppenmitglied etwas außerhalb der Plane den Boden berühren, muss die gesamte Gruppe von vorn anfangen.
Dieses Spiel macht deutlich, dass man manche Aufgaben nur gemeinsam schaffen kann. Während die Aufgabe erfüllt wird, soll der Spielleiter den Teilnehmern Mut machen, nicht aufzugeben. Das gilt besonders, wenn die Gruppe mehrmals scheitert oder sie keine Idee haben, wie die Aufgabe gelöst werden kann.
Räuberquiz
Die gesamte Gruppe wird in zwei gleichgroße Teams eingeteilt. Sie stehen sich gegenüber. Der Spielleiter stellt eine Frage. Das Team, in dem als erstes die richtige Antwort gesagt wird, darf sich einen Spieler aus dem anderen Team holen, der nun im neuen Team mitraten muss. So werden nach und nach verschiedene Quizfragen gestellt. Dabei wird deutlich, dass es leichter ist, in einem größeren Team die Fragen richtig zu beantworten. Auch hier sollte der Spielleiter wieder Mut machen, wenn es bei einigen nicht so gut läuft.
Die Quizfragen dürfen sehr unterschiedlich sein. Von Fragen zur biblischen Geschichte (Wie hieß der Ammoniterfürst? – Nahasch), über einfache Fragen (Welcher Wochentag ist heute?), schwierige Fragen (Wie viel Stacheln hat ein Igel? – ca. 5000) bis hin zu Scherzfragen (Wie nennt man eine kleine Mutter? Minimum) ist alles möglich.
Es können noch weitere Kooperationsspiele durchgeführt werden, bei denen man nur gemeinsam zum Ziel kommt und bei denen der Spielleiter auch wieder die Aufgabe hat, die Teilnehmer zu ermutigen.
Lebendige Murmelbahn
Man benötigt die innere Papprolle von Küchentüchern. Diese wird der Länge nach halbiert, sodass man aus einer Rolle zwei Rinnen erhält. Jeder Teilnehmer erhält eine solche Rinne und außerdem erhält das Team noch eine Murmel. Die Aufgabe besteht darin, die Rinnen so aneinanderzuhalten, dass eine lange Murmelbahn entsteht, durch die die Murmel rollen kann. Wenn die Murmel durch die erste Rinne gerollt ist, stellt sich der Halter dieser Rinne schnell am anderen Ende an, so kann eine lange Murmelbahn entstehen. Wichtig ist, dass die Murmel nicht runterfällt.
Tennisballbalance
Jeder Teilnehmer erhält zwei Tennisbälle Die Aufgabe besteht darin, sich auf die Tennisbälle zu stellen. Ziel ist es, dass alle Teilnehmer mindestens 5 Sekunden auf den Bällen stehen, ohne den Boden zu berühren.
Varianten mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad:
Du bist bei Gott willkommen, egal wie dein Leben aussieht.
Jeder Mensch braucht Gottes Gnade, auch die, die schon lange mit ihm leben.
Wir sind nun im letzten Kapitel des Jona-Buches angekommen. Jona war nach seinem Umweg über den Fischbauch doch nach Ninive gegangen und verkündete dort so knapp wie nur irgendwie möglich Gottes Gericht. Die Leute hörten auf ihn und taten Buße. Das macht Jona sauer – er legt sich mit Gott an und es wird deutlich, warum Jona anfangs abgehauen ist, statt Gottes Auftrag auszuführen: Weil er Gottes Gnade fürchtete! Jona wäre es am liebsten gewesen, Gott hätte diese Stadt einfach zerstört. Aber wegen seiner Warnung kehrten die Leute um und Gott würde gnädig sein. Und das hatten diese Menschen doch nicht verdient, oder?
Jona macht es sich in gebührendem Abstand zur Stadt bequem und wartet, ob das Feuerwerk doch noch los geht. Das nutzt Gott nun für eine seelsorgerliche Lektion. Er lässt eine Rizinusstaude wachsen, ein Strauch der schnell wächst und Jona Schatten spendet. Der genießt diese Annehmlichkeit. Aber dann lässt Gott die Pflanze wieder eingehen und Jona ist stinksauer. Er klagt Gott an: „Mit Recht bin ich zornig.“
Da kommt Gottes Lektion, mit der das Buch auch kommentarlos endet. Gott fragt: „Warum darfst du wegen dieser Pflanze traurig sein, die ohne dein Zutun gewachsen ist. Und wie sollte ich nicht traurig sein, wegen dieser vielen Menschen und Tiere?“ Mit den 120.000, die nicht links von rechts unterscheiden können sind wahrscheinlich Kinder gemeint.
Jona war so sehr von seinem Hass auf die Assyrer geblendet, dass er Gottes Gnade als etwas Falsches und Böses ansah. Diese Menschen hatten Gottes Gnade nicht verdient. Dabei hatte Jona selbst doch die ganze Zeit Gottes Gnade und Liebe erfahren – die er genauso wenig verdient hatte.
Wir wissen nicht, ob Jona etwas aus der Lektion gelernt hat, aber wir können viel daraus lernen. Je mehr wir erkennen, wie sehr wir Gottes Gnade brauchen, desto gnädiger können wir anderen gegenüber sein.
Ich finde dieser Text ist heute so relevant wie eh und je. Auch in unserem Land kommt es immer mehr vor, dass andere Volksgruppen pauschal verurteilt werden, ohne auf einzelne Menschen zu schauen – so wie Jonas Hass auf die Assyrer ihn kalt gegenüber den einzelnen werden ließ. Wir haben Gott sei Dank zurzeit keine Feinde wie die Israeliten damals, aber wir Menschen neigen trotzdem dazu auf andere Menschengruppen pauschal herabzuschauen. Deshalb finde ich die Botschaft des Jona-Buches so wichtig. Gott ist ein Gott der Gnade und ich brauche diese Gnade so sehr wie jeder andere Mensch auch. Ich habe nichts vorzuweisen, das mich von anderen hervorheben könnte. Ich stehe vor Gott nicht besser da. Und jeder Mensch ist bei Gott willkommen. Bei ihm gibt es auch keine hoffnungslosen Fälle. Das hilft mir, anders mit Menschen umzugehen, denen ich mich normalerweise nicht so nahe fühlen würde.
In einer Gesellschaft, in der Leistung einen sehr hohen Stellenwert hat, kann es für die Kinder befreiend sein, von Gottes Gnade zu hören. Es gibt keine Voraussetzungen, die ich erfüllen muss, um bei ihm angenommen zu werden. Ich muss nichts leisten, ich muss nicht zu einer besonderen Gruppe gehören, ich muss nicht erst ein vorbildhaftes Leben führen. Wenn jemand zu Gott kommen möchte, dann findet er nur offene Arme vor und er freut sich über jeden der zu ihm kommt. Seine Gnade gilt jedem Menschen.
Auch Vorurteile und Schubladendenken begegnet den Kindern schon früh in der Schule, zuhause oder im Freundeskreis. So können sie Jonas Gedanken über die Assyrer vermutlich gut nachvollziehen. Mit Hilfe dieser Geschichte können sie (wieder neu) verstehen lernen, dass wir alle nur aus Gnade leben und deshalb keinen Grund haben auf andere herabzuschauen. Das bedeutet aber auch, dass es bei Gott keine hoffnungslosen Fälle gibt. Vielleicht kennen sie jemanden von dem sie niemals denken würden, dass sie Christ werden könnten. Hier sollen sie ermutigt werden auf Gott zu vertrauen und für diese Menschen zu beten – denn jeder kann zu Gott umkehren.
Idee 1
Die Kinder werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die einen sind die Garax, die anderen die Dulus (Es sollen ausgedachte Namen ohne Realitätsbezug sein)
Die Garax bekommen Informationen über sich:
Die Dulus bekommen folgende Informationen:
Den Kindern wird erklärt, dass sie ihre Rollen klar spielen sollen. Dann besuchen die Garax die Dulus. Nach einer Weile wird reflektiert, wie sie über die anderen denken und warum. Wir fangen schnell an auf andere herabzuschauen, die nicht so sind wie wir.
Idee 2 – Spiel: Schattenfangen
Ein Kind ist der Fänger oder die Fängerin, ein anderes Kind ist der Rizinusstrauch und alle anderen werden gefangen. Der Rizinusstrauch bekommt noch ein Tuch, dass er zwischen den Armen Aufspannen kann. Der Fänger versucht die Kinder zu fangen, aber wenn jemand im Schatten des Rizinus Stauchs ist, darf er nicht gefangen werden. Hat der Fänger ein Kind erwischt, wird getauscht: Das gefangene Kind wird nun zum neuen Fänger. Der Rizinus darf das Tuch jederzeit abgeben oder der Spielleiter wechselt die Kinder durch.
Verkündigungsart:
Es werden verschiedene Spiele gespielt. Dabei spielen die Mitarbeitenden gegen die Teilnehmenden und schummeln sie ständig, sodass sie natürlich gewinnen. Ein Mitarbeitender ist Schiedsrichter und kritisiert das Verhalten der Mitarbeitenden. Aber nachdem sie sich entschuldigt haben, bekommen sie trotzdem eine Belohnung – die gleiche, die auch die Kinder bekommen. Vermutlich wird das nicht allen Kindern gefallen, manche werden sich darüber ärgern. Daraufhin wird die Geschichte von Jona erzählt.
Benötigte Personen:
1-3 Mitarbeiter, die gegen die Kinder spielen
Moderator (M)
Schiedsrichter (S)
Erzähler (E)
M: Herzlich Willkommen zu unserem Spiel Mitarbeitende gegen Teilnehmende! Wir spielen 3 Spiele gegeneinander. Wer zwei davon gewonnen hat, ist der Sieger und wird diesen Preis abstauben (Süßigkeiten für jeden). Seid ihr bereit?
Spiel Nr.1: Zielwerfen
Es müssen Bälle oder Säckchen in einen Eimer geworfen werden. Jeder Treffer ergibt einen Punkt. Die Mitarbeiter rennen immer wieder durch das Schussfeld und stören die Kinder oder fangen sogar die Bälle ab.
Spiel Nr.2: Staffellauf
Es wird eine Hindernisparcours aufgebaut, über den ein Staffellauf gemacht wird. Dieses Spiel darf fair ablaufen, damit es spannender wird. Oder man lässt die Kinder sogar gewinnen.
Spiel Nr.3: Turm bauen.
Wer schafft es innerhalb von 2 Min den höchsten Turm zu bauen (aus Bauklötzen, Schuhkartons, Bechern o.ä.)? Kurz vor Ablauf der 2 Minuten geht ein Mitarbeitender hin und wirft den Turm der Teilnehmenden um. Der Sieg geht an die Mitarbeitenden.
M: Damit haben die Mitarbeitenden gewonnen! Und bekommen den Preis. Aber ich will doch nicht so sein, ihr Kinder bekommt trotzdem etwas.
S: Moment mal – die Mitarbeitenden haben doch die ganze Zeit geschummelt. Das geht so doch nicht. Ich entziehe ihnen den Preis.
Mitarbeitende entschuldigen sich: Ja, das war ganz schön blöd und gemein von uns. Es tut uns leid. Wir machen sowas nicht nochmal.
S: Wenn ihr das ernst meint, will ich euch verzeihen. Ihr bekommt den Preis doch.
E: Kinder, wie geht es euch damit? Haben die das verdient? Nein, oder? Da kann man ganz schön sauer werden.
Genau so ging es auch dem Jona. Die Leute von Ninive waren Israels Feinde und er hat sie gehasst. Er wollte, dass sie bestraft werden. Dann soll er ihnen Gottes Warnung bringen – und sie hören darauf! Sie entschuldigen sich, sie kehren um zu Gott. Das macht ihn richtig sauer! Gott wird sie doch nicht verschonen. Wütend setzt er sich vor die Stadt und hofft, dass Gott doch noch Feuer vom Himmel regnen lässt oder sowas in der Art.
Das will Gott nutzen, um ihm etwas zu zeigen. Er lässt einen großen Busch wachsen, der Jona Schatten spendet und der freut sich riesig darüber. Aber in der nächsten Nacht geht er wieder ein und verdorrt. Jetzt ist Jona richtig sauer, er klagt Gott an. Da fragt ihn Gott: „Du bist traurig wegen diesem Busch, den du nicht gepflanzt hast und der sowieso nur kurz lebt? Aber ich darf nicht traurig sein über diese riesige Stadt mit 120000 Kindern und vielen Tieren?“ Jona hat etwas nicht kapiert. Gott will gnädig sein, er wünscht sich nichts sehnlicher, als dass Menschen zu ihm umkehren und mit ihm leben wollen. Und jeder ist willkommen, egal wie das Leben bisher aussah. Sogar die Leute aus Ninive, die sein Volk so gequält haben.
Warum konnte Jona das nicht annehmen? Weil er dachte, dass er Gottes Gnade verdient hat – schließlich war er ja Teil von Gottes Volk. Aber Gnade kann nicht verdient werden. Dass ich zu Gott gehören kann, ist genauso Gnade wie, dass jemand anders zu ihm darf. Deshalb darf ich mich über jeden freuen, der zu ihm kommt.
Die Geschichte wird als Monolog aus Jonas Sicht erzählt, der sich über Gottes Gnade aufregt, über die Pflanze freut und traurig wird, als sie eingeht. Ein weiterer Mitarbeitender spricht Gottes Text ein. Jona gewinnt die Einsicht, dass auch er auf Gottes Gnade angewiesen ist.
Es wird eine Spielfigur auf eine erhöhte Position auf dem Tisch gesetzt. Das ist Jona. Unter ihm wird mit Bauklötzen eine Stadtmauer aufgebaut. Es wird die Frage gestellt: Was denkt Jona hier? Wie geht es ihm?
Als nächstes wird eine Pflanze hinter ihm gestellt. Wie geht es Jona jetzt?
Die Pflanze wird umgeworfen. Wie geht es Jona jetzt?
Was wollte Gott Jona mit dieser Pflanze zeigen?
Wir wollen mit den Kindern über folgende Fragen ins Gespräch kommen:
Ich sage euch: Genauso freuen sich die Engel Gottes über einen einzigen Sünder, der ein neues Leben anfängt. Lukas 15,10
Die einzelnen Wörter und die Bibelstelle werden auf Karten geschrieben. Nun bekommt jedes Kind eine Karte (ja nach Gruppengröße haben manche vielleicht auch zwei Karten oder zwei Kinder teilen sich eine Karte), sodass der Vers in der richtigen Reihenfolge zu lesen ist. Der Vers wird ein paar Mal gemeinsam gelesen. Dann verteilen sich alle Kinder im Raum und laufen durcheinander. Auf ein Zeichen hin, sollen sich die wieder richtig aufstellen. Dies kann mehrmals wiederholt und dabei die Zeit gestoppt werden. Wie schnell schaffen die Kinder es, den Vers richtig zusammenzusetzen?
Jedes Kind überlegt sich 1-3 Freunde oder Schulkammeraden, die Gott noch nicht kennen oder die sie einmal zur Jungschar einladen wollen. Sie schreiben jeden Namen auf jeweils einen Zettel. Die Zettel kommen in eine Schüssel und jeder zieht sich einen Namen. Dann kann jeder, laut oder leise für diese Person beten, dass sie Jesus kennen lernt und sich einladen lässt.
Das kann zu einem festen Ritual werden oder die Kinder können die Zettel mitnehmen und unter der Woche weiter beten.
Wir pflanzen gemeinsam etwas an, ein Beet am Gemeindehaus, einen Blumentopf für die Jungschar oder einen kleinen Blumentopf mit Kresse oder Blumen für jedes Kind (je nach Jahreszeit und Möglichkeiten)
Wenn es wächst, wollen wir daran denken, dass Gottes Gnade auch ohne unser Zutun geschenkt wird, so wie wir nicht machen können, dass die Pflanze wächst.
Das Spiel Mitarbeitende gegen Teilnehmende wird ohne Schummeln noch einmal gespielt. Entweder mit vorgegebenen Spielen oder jede Gruppe darf abwechselnd ein Spiel überlegen, indem sie die anderen herausfordern will.
Schattenfiguren-Raten
Mit einem Scheinwerfer wird eine Wand hell erleuchtet. Eine Person positioniert sich nun zwischen Licht und Wand und versucht nun mit den Händen eine Figur zu bilden, die als Schatten an der Wand erscheint. Alle anderen raten, was es ist.
Schattenumrisse malen
Verschiedene Gegenstände z.B. Holztieren oder Spielfiguren werden am Rand eines weißen Papieres aufgestellt und von hinten angeleuchtet. Nun erscheint ihr Schatten auf dem Papier und kann nachgezeichnet werden.
Gott wünscht sich, dass wir unsere Fehler ihm gegenüber zugeben und mit ihm leben. Wir dürfen ihn um Entschuldigung bitten und er gibt uns eine neue Chance.
Ein Leben ohne Sünde zu führen ist manchmal gar nicht so einfach. Wenn wir Dinge getan haben, die Gott nicht richtig findet, dürfen wir Gott um Vergebung bitten. Er gibt uns eine neue Chance.
Jona hat die letzten Tage im Bauch des Fisches verbracht und zu Gott gebetet. Schließlich spuckte der Fisch Jona wieder aus und an dieser Stelle beginnt der Textabschnitt für diese Lektion:
Jona erhält von Gott erneut den Auftrag, nach Ninive zu gehen und Gottes Botschaft zu verkünden. Dieses Mal macht sich Jona auf den Weg und befolgt Gottes Auftrag. Er verkündet den Bewohnern der Stadt, dass Gott Ninive vernichten wird. Da kehren die Menschen von Ninive zu Gott um. Sie glauben an ihn und beginnen zu fasten und Reue zu zeigen. Die Anordnung zu fasten und über ihre begangene Sünde zu trauern kommt sogar vom König selbst. Sie sollen sich ändern, in der Hoffnung, dass Gott seinen Zorn und damit seine Ankündigung zurücknimmt. Und so geschieht es letztendlich. Gott hat Erbarmen und vernichtet die Stadt nicht, sondern gibt den Menschen eine neue Chance.
Das, was die Menschen von Jona erfahren, ist ganz schön heftig. Doch Gott gibt die Menschen in Ninive nicht auf. Sie tun Buße und Gott gibt ihnen eine neue Chance. Das, was wir erleben, ist vielleicht kein Vergleich zu dem, was die Menschen in Ninive getan haben und mit Jona erleben. Aber wie oft passiert es mir, dass ich nicht so handle, wie Gott es sich eigentlich wünscht? Bereue ich es jedes Mal zutiefst und bitte Gott um Vergebung? Mir droht vielleicht nicht unbedingt der Tod, aber doch könnte auch ich in meinen Verfehlungen ehrlicher und offener sein und wahrhaftig und tiefgreifend um Vergebung bitten und zu meinen Fehlern stehen. Gott gibt auch mir immer wieder neue Chancen, wenn ich mich von Herzen auf den Weg mache.
Als Christen und Nachfolger Jesu sind wir zudem dazu angehalten, unseren Kindern in unseren Gruppenstunden dieses vorzuleben und authentisch für unsere Fehler einzustehen sowie Gottes Liebe und Erbarmen weiterzugeben, indem wir auch ihnen Fehler vergeben und neue Chancen verteilen.
Kinder erleben in ihrem Alltag, dass sie anders handeln, als es eigentlich von ihnen erwartet wird. Auf ihnen lastet oft viel Druck von innen und außen (schulisch, sportlich, musikalisch, familiär…). Sie wollen dem gerecht werden, aber kein Mensch ist perfekt. Und es gibt Situationen, da möchte man nicht das tun, was jemand anderes einem sagt. Vor allem mit Beginn der Pubertät lehnen sich Kinder eventuell noch stärker gegen das auf, was die Eltern sagen, auch wenn diese nur das Beste für sie wollen. Es ist schwer für sie, sich zurechtzufinden und richtig zu handeln. In unserer Gesellschaft muss man stark sein, Fehler zu machen ist etwas Schlechtes und wird nicht gern gesehen. Nur der Stärkere, egal über welche Mittel und Wege, kommt durch. Zeigen wir den Kindern, dass es auch anders geht. Es ist ebenso eine Stärke umzukehren und zu bereuen und um Vergebung zu bitten. So entstehen echte und ehrliche Beziehungen. Umso mehr dürfen sie gerade bei uns erfahren, dass Fehler dazugehören. Es ist allerdings wichtig, diese einzugestehen und dabei die Erfahrung zu machen: Es war gar nicht so schlimm. Meine ehrliche Entschuldigung hat mich so richtig befreit und ich habe eine weitere Chance bekommen. Das Alte ist vergangen und lastet mir nicht mehr an.
Idee 1 – Der König befiehlt:
Der König gibt Anweisungen an sein Volk, nachdem er Jonas Botschaft hört.
Dieses Spiel funktioniert wie folgt: Der König (anfangs am besten einer der Mitarbeitenden, später kann es auch ein Kind übernehmen) wird ernannt und gibt Anweisungen, die die Untertanen (Gruppe) ausführen sollen. Der König führt diese Anweisungen auch selbst aus, z.B. „Hebe ein Bein“, „Hüpfe wie ein Frosch“, Dreh dich im Kreis“ etc. Allerdings dürfen die Untertanen die Anweisungen nur ausführen, wenn der König sagt: „Der König befiehlt, hebe ein Bein.“ Gibt er die Anweisung ohne eine vorheriges „Der König befiehlt“, als nur: „Hebe ein Bein.“ Darf die Anweisung nicht ausgeführt werden. Wer es aus Versehen doch tut, muss sich hinsetzen und scheidet aus. Das Spiel ist aber auch ohne Ausscheiden spielbar.
Idee 2 – Flüsterpost:
Die Nachricht von Jona verbreitet sich rasend schnell in der Stadt.
Verschiedene Wörter oder sogar 2-4-Wort-Sätze werden von Ohr zu Ohr geflüstert. Kommt die Nachricht am Ende richtig an? Es bietet sich dabei an, etwas zum Weiterflüstern aus der vorherigen Jona-Geschichte zur Wiederholung und zum Einstieg auszuwählen.
Verkündigungsart: Erzählung
Die Geschichte wird aus der Sicht des Königs von Ninive erzählt.
Der König (einer der Mitarbeitenden) kommt tanzend und singend in den Raum.
Ein anderer Mitarbeitender: „Wer bist du denn? Und was tanzt und freust du dich so?“
K: Ja, wisst ihr denn nicht, wer ich bin? Ich bin der König von Ninive. Und ich freue mich und tanze, weil ich einfach super fröhlich bin, kennt ihr das nicht?
M: Doch, doch. Es ist grad nur etwas merkwürdig.
K: Ja, das mag sein. Ihr wisst aber auch nicht, was mir passiert ist. Aber, wenn ich es euch erzähle, versteht ihr es vielleicht besser:
Vor ein paar Tagen, da kam mir zu Ohren, dass ein Mann namens Jona zu uns nach Ninive gekommen war und den Menschen etwas zurief. Ich wollte wissen, was dieser fremde Mann in unserer Stadt wollte und den Menschen zu erzählen hatte und warum einige Menschen anfingen ihre Trauerkleider anzuziehen. Ich ließ mir also berichten, wie dieser Mensch zu uns gekommen war und was er für einen Auftrag hatte. So erfuhr ich, dass dieser Jona von Gott geschickt wurde. Immer wieder rief er zu meinem Volk: „Noch 40 Tage, dann legt Gott Ninive in Schutt und Asche!“ Das ging mir so zu Herzen, dass ich meine königlichen Gewänder aus und stattdessen mein Bußgewand anzog und mich in die Asche setzte. Könnt ihr euch das vorstellen? Ich habe mich plötzlich so schlecht gefühlt und meine Sünden bitter bereut. Stellt euch mal einen König vor, der nur ein einfaches schwarzes Gewand trägt, ohne Krone und Schmuck und allem Pipapo und dann auch noch inmitten von einem Haufen Asche sitzt und zu Gott fleht, dass er ihm bitte bitte verzeiht, weil es ihm so leidtut. Mich hat die Botschaft von Gott so sehr mitgenommen. Ich ließ meine Ausrufer überall verkünden, dass alle Menschen trauern und fasten und Gott um Vergebung bitten sollen, für all das Böse, das sie getan haben. Ich hoffte, dass Gott uns dann vergibt und uns nicht vernichtet. Überall liefen meine Untertanen nun in Trauerkleidern herum und flehten Gott an.
Und ihr glaubt nicht, was geschehen ist: Gott hat unser Herz gesehen. Er hat gesehen, dass es uns wirklich von Herzen leidtut und wir es ehrlich meinen! Darum hat er uns verschont und am Leben gelassen. Deswegen bin ich so glücklich und tanze und lobe Gott. Er hat uns eine neue Chance gegeben.
Mitmachgeschichte:
Die Geschichte wird mit der Gruppe zusammen erzählt. Dabei übernehmen die Kinder verschiedene Rollen und spielen das nach, was der Erzähler sagt. Die Kinder legen sich als Trauernde und Bereuende schwarze Tücher über den Kopf. Stellt auch schwarze Säcke, Kartoffelsäcke oder ähnliches als Trauergewänder zur Verfügung und lasst die Kinder ein Gefühl vom Buße-Tun bekommen.
An Personen braucht ihr Jona, den König von Ninive, Ausrufer und die Bevölkerung von Ninive.
Jedes Kind überlegt, wie man die Geschichte in einem Satz zusammenfassen kann und darf diese vorstellen.
Eine weitere Möglichkeit ist, wie im Abschnitt Gespräch beschrieben, auf die verschiedenen Personen und deren Gefühle und Gedanken einzugehen.
Geht den verschiedenen Fragen auf den Grund:
Eine andere Möglichkeit ist es, auf die verschiedenen Personen in der Geschichte einzugehen und über deren Gefühle und Gedanken im Verlauf der Geschichte zu sprechen, z.B.:
Es können Smileys dafür genutzt werden, die im Vorfeld ausgedruckt werden.
Denn der HERR, euer Gott, ist voll Güte und Erbarmen. Er wird sich gewiss nicht länger von euch abwenden, wenn ihr zu ihm zurückkommt. (2. Chronik 30, 9b – Gute Nachricht)
Zunächst wird der Vers öfter nachgesprochen (in einzelnen Abschnitten, Mädchen und Jungs getrennt, leise und laut). Dann stellen sich alle in einem Kreis auf. Einer hat den Ball in der Hand und sagt das erste Wort des Verses. Anschließend wird er den Ball zum nächsten Kind, der das nächste Wort aus dem Vers sagen muss. So geht es weiter. Es wird ein Ball von einem zum anderen geworfen. Jeder, der den Ball bekommt, muss das nächste Wort aus dem Vers sagen. Dieses kann man öfter machen, sodass jeder mal drankommt oder auch immer an verschiedenen Stellen das passende Wort parat haben muss. Als Hilfsmittel, weil der Vers doch recht lang ist, kann der Vers auch als Plakat in die Mitte gelegt werden, sodass die Kinder mitverfolgen können, an welcher Stelle sie sind. Wenn das Ganze gut klappt, kann der Vers verdeckt werden.
Bietet während einer Liederzeit die Möglichkeit an, dass die Kinder zu euch kommen können, um mit euch gemeinsam zu beten und vielleicht auch Gott zu bekennen, was falsch gemacht wurde und was einem leidtut. Die Kinder dürfen natürlich auch allein für sich beten. Am Ende der Zeit spricht ein Mitarbeiter die Vergebung im Namen Jesu und eine neue Chance zu.
Alternativ kann man auch ein Kreuz aufstellen, an dem Kinder beten können.
Sackhüpfen
Es ist gar nicht so einfach sich in einem Sack zu bewegen. Wer schafft es, in einem Kartoffelsack eine (Hindernis-)Strecke am besten und schnellsten zurückzulegen?
Es wird eine Wegstrecke aufgebaut, die in einem Kartoffelsack zurückgelegt werden muss. Mehrere Kinder erhalten einen Kartoffelsack und versuchen auf Zeit oder gegeneinander die Strecke am schnellsten zu absolvieren.
Modenschau
Hierfür benötigt man kleinere Gruppen. Jede Gruppe sucht einen Freiwilligen aus, der eine Mülltüte anziehen muss. Dieses Kind soll nun mit der Mülltüte gestylt werden. Am Ende gibt es eine Modenschau der Mülltüten-Kinder und natürlich Applaus.
Jedes Kind erhält ein schwarzes Papier, auf das es etwas schreiben kann, wo es sich nicht richtig verhalten und vielleicht sogar ein schlechtes Gewissen hat. Am Ende wird das Papier zerknüllt und in den Müll geworfen als Zeichen dafür, dass Gott uns vergibt. Danach kann mit bunten Stiften auf ein weißes (reines) Tuch der Merkvers geschrieben werden.
Gott ist immer bei mir, auch wenn ich Fehler mache. Er gibt mir gerne eine zweite Chance.
Wenn ich Fehler mache, schenkt Gott mir eine neue Chance und hilft mir dabei, wieder neu nach seinem Willen zu leben.
Der Großteil des Kapitels (Vers 3-10) besteht aus einem Dankgebet Jonas. Darin zeigt Jona das Handeln Gottes in seiner zuvor ausweglosen Lage auf:
In Kapitel 1 hatte Jona sich dem Auftrag Gottes, nach Ninive zu gehen, um die Leute dort an Gott zu erinnern, widersetzt. Jona floh vor Gott aufs nächste Schiff in Richtung Spanien. Aber Gott schickte einen gewaltigen Sturm und die Seeleute warfen Jona in größter Not über Bord.
In Jona 2,4;6-7 beschreibt Jona seine Lage eindrücklich: Er versinkt im Meer. Gewaltige Wassermassen ziehen ihn in die Tiefe. Sein Tod steht ihm kurz bevor; eine Rettung scheint unmöglich. Diese Begebenheit beschreibt nicht nur sehr anschaulich Jonas äußere Umstände, sondern auch den Zustand seines Herzens.
In V.5 beschreibt er, dass er „verloren, verstoßen aus deinen (Gottes) Augen“ war. Seine Sünde steht Jona klar vor Augen: Er hat Gott den Rücken gekehrt und ist ungehorsam seinen eigenen Weg gegangen. Nur noch das Totenreich hatte er zu erwarten (V.7).
„ABER“ (V.8) – Gott ist größer. Im Angesicht des Todes betet Jona zu Gott. Der schickt einen riesigen Fisch, der Jona unversehrt verschlingt. Dass Gott sowohl den Sturm als auch den Fisch gebraucht, um Jona zur Umkehr zu bewegen, zeigt seine Souveränität über alle Dinge!
Im Bauch des Fisches erkennt Jona: Gott hat ihn gerettet. Er gibt ihm eine zweite Chance. Jona kann nicht anders, als Gott dafür „mit lauter Stimme“ (V.10), zu danken.
Seine innere Umkehr will Jona nun auch äußerlich zeigen: Er ist nun bereit, seinen Auftrag in Ninive zu erfüllen. Jona ergreift die zweite Chance Gottes. Nachdem der Fisch ihn ausgespuckt hat, geht er auf direktem Weg in die assyrische Hauptstadt.
Verschiedene Theologen streiten darüber, ob die Geschichte Jonas genau so passiert sein kann. Viele halten den Fisch, in dem Jona nach eigenen Angaben drei Tage lang überlebt hat, für eine Metapher oder für „Seemannsgarn“. Jedoch sei gesagt, dass sogar Jesus selbst in Matthäus 12,40f. sagt: „Jona war drei Tage und drei Nächte lang im Bauch des Fisches. Genauso wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Innern der Erde sein.“ Jesus selbst zweifelt nicht an der Glaubwürdigkeit der Geschichte. Er nimmt sie als ein Bild für das, was mit ihm selbst passieren wird: Jesus wird drei Tage lang tot sein, bevor er aufersteht. Jona wurde aus tiefster Not gerettet. Durch Jesus haben auch wir die Chance, trotz unserer Sünde (wieder) mit Gott unterwegs zu sein und seinen Willen zu tun.
Römer 5,8 beschreibt für mich sehr passend Jonas Situation, die gleichzeitig auch meine und die eines jeden Menschen ist: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren“ (LUT).
Jesus ist schon für mich gestorben, als ich ihn noch nicht einmal kannte. Er eröffnet mir eine zweite Chance, wie Gott auch Jona eine zweite Chance eröffnet hat, als der noch längst auf der Flucht vor Gott war.
Diese Chance, wieder den Weg Gottes zu gehen, möchte ich gerne immer wieder neu ergreifen, gerade dann, wenn ich von seinem Weg abgekommen bin. Dieses „vom Weg-Abkommen“ ist schmerzhaft. Immer wieder versinke ich – wie Jona – in meiner Sünde. Umso größer ist auch hier Gottes „ABER“ – Seine Gnade ist größer. Er bleibt mir treu, wo ich ihm untreu bin. Daran möchte ich mich festklammern und ihm wie Jona von Herzen dafür danken.
Auch Kinder erleben Situationen, in denen sie Fehler machen und sich schuldig oder hilflos fühlen, z. B. durch Konflikte oder Ungehorsam in Schule, Familie oder Freundeskreis. Sie kennen das Gefühl, ein schlechtes Gewissen zu haben – entweder anderen Leuten gegenüber oder vielleicht auch gegenüber Gott. Die Geschichte von Jona zeigt ihnen, dass Gott ihnen gerne eine zweite Chance gibt. Jona erlebt, wie Gott ihn trotz seiner Flucht und seines Ungehorsams rettet. Für die Kinder bedeutet das: Auch wenn sie versagen, dürfen sie wissen, dass Gott sie nicht aufgibt. Sie können neu anfangen und dabei auf Gottes Hilfe vertrauen. Dazu dürfen wir sie als Mitarbeitende ermutigen.
Idee 1 – Im Bauch des Fischs
Direkt zu Beginn der Gruppenstunde sollen die Kinder das Gefühl bekommen, selbst in den Bauch eines großen Fisches einzutreten. Dazu gestalten wir einen „fischigen“ Tunnel: Dunkel, feucht und ein wenig schleimig.
So könnte euer „Fischtunnel“ gestaltet werden:
Die Kinder dürfen zu Beginn der Gruppenstunde durch den Tunnel kriechen. Wenn platztechnisch möglich, könnt ihr die Geschichte später dann auch im „Bauch des Fischs“ erzählen. Falls der Platz nicht reicht, könnt ihr auch euren Gruppenraum abdunkeln, sodass die Kinder vom Gefühl her „im Fisch bleiben“.
Idee 2 „Der große Sturm“ – Teamspiel
Teile die Kinder in kleine Gruppen (je ca. 4 Kinder) auf. Diese Gruppen sind jeweils ein „Boot“. Jedes Boot bekommt eine Decke oder ein großes Tuch, das sie als Segel verwenden müssen.
Ziel: Die Kinder müssen als Team zusammenarbeiten, um durch einen „Sturm“ zu segeln. Du rufst verschiedene Anweisungen wie:
Am Ende kommt der größte Sturm und alle Boote müssen so schnell wie möglich „kentern“ (sich flach auf den Boden legen), um sich zu retten.
Danach kannst du die Frage stellen: „Was würde passieren, wenn jemand bei so einem Sturm über Bord geht?“
Verkündigungsart: Anspiel „Gebet Jonas“
Besonders spannend wird die Geschichte, wenn die Kinder mit Jona im „Bauch des Fisches“ sitzen (siehe Hinführung). Wenn ihr keinen Fischtunnel gebaut habt: Dunkelt den Raum ab und leuchtet dann Jona ganz leicht aus (mit einer Taschenlampe oder einem kleinen Scheinwerfer)
(Bühne ist leicht abgedunkelt. Im Hintergrund hört man Unterwassergeräusche.
Jona sitzt am Boden, die Kleidung ist nass und zerzaust. Um ihn herum sind blaue Tücher, die das Wasser und den Bauch des Fisches darstellen.
Jona sitzt zusammengekauert. Er seufzt tief und fängt an zu sprechen)
Jona: Hier bin ich nun also … im Bauch eines riesigen Fischs. Wer hätte das gedacht? Hier ist es so dunkel und nass … und wie das stinkt hier drin! (wedelt mit der Hand vor der Nase). Ich habe versucht, vor dir wegzulaufen, Gott. Und jetzt? Jetzt sitze ich hier und bin gefangen…
(schüttelt den Kopf, tastet um sich, versucht einen Ausweg zu finden)
Ich dachte, ich könnte dich austricksen, Gott. Ich dachte, ich könnte fliehen. Aber vor dir … kann man nicht fliehen, oder? Ich hätte es wissen müssen. Aber … was hast du dir nur dabei gedacht, mich nach Ninive zu schicken? Diese Stadt ist … schrecklich! Warum sollte ich den Leuten dort helfen wollen? Sie verdienen es doch gar nicht, dass du sie verschonst!
(senkt den Kopf und spricht leise, verzweifelt)
Aber jetzt bin ich hier … im tiefsten Meer, verschluckt von diesem Riesen-Fisch! Ich dachte, das wäre mein Ende! Als der Sturm so getobt hat, die Wellen über Bord schlugen … und die anderen mich dann ins Meer geworfen haben. Und zurecht … ich bin ja vor dir weggelaufen …
(atmet tief durch und legt seine Hände aufs Herz)
Aber du, Gott … du hast mich nicht aufgegeben. Du hast mich gerettet. Aus der Tiefe habe ich zu dir gerufen, und du hast mich gehört!
Als ich im Wasser untergegangen bin, als die Strömungen mich nach unten zogen, da dachte ich: „Das wars! Jetzt gibt es kein Zurück mehr!“ Aber du … du hast mir eine zweite Chance gegeben. Du hast mich nicht vergessen! Du bist bei mir geblieben – obwohl ich alles falsch gemacht habe. Ich weiß jetzt: Du lässt mich nicht los!
(schaut nach oben, mit entschlossener Stimme)
Ich bin jetzt bereit! Ich will dir gehorchen. Ich verspreche dir: Wenn ich aus diesem Fisch lebend herauskomme, dann werde ich nach Ninive gehen. Ich
werde den Leuten dort von dir erzählen, so wie du es von mir verlangt hast. Ich werde tun, was du mir aufgetragen hast!
(geht auf die Knie, schließt die Augen und betet)
Mitten im Bauch eines Fisches … bete ich zu dir. Du bist mein Retter. Du bist mein Gott. Ich vertraue darauf, dass du mich ans Land bringst. Und wenn das geschieht, werde ich deinen Auftrag erfüllen. Ich verspreche es. Ninive … ich komme.
(Jona bleibt entschlossen stehen, als ob er bereit ist, dem großen Fisch zu entkommen. Das Licht wird langsam heller als Zeichen dafür, dass der Fisch ihn bald ausspucken wird.)
Lasst die Kinder die Geschichte selbst bildlich darstellen. Dafür teilt ihr sie in kleine Gruppen zu je 2-3 Kindern auf. Jede Gruppe bekommt einen Vers des Bibeltextes:
Vers 1: Der HERR aber schickte einen großen Fisch, der Jona verschlang.
Vers 2: Im Bauch des Fisches betete Jona zum HERRN, seinem Gott.
Vers 4: In die Tiefe hattest du mich geworfen, mitten in den Strudel der Meere hinein. Wasserströme umgaben mich. Alle deine Wogen und Wellen – sie schlugen über mir zusammen!
(…je nachdem wie viele Gruppen ihr habt, fügt ihr weitere passende Verse dazu, die sich gut darstellen lassen)
Vers 11: Da befahl der HERR dem Fisch, Jona an Land zu bringen. Dort spuckte der Fisch ihn aus.
Jede Gruppe darf nun auf ein Plakat / ein Tuch / ein DIN A3 Papier o. ä. seinen Teil der Geschichte malen (oder basteln, oder aus Knete gestalten…). Am Ende erzählen alle zusammen nacheinander die Geschichte mit ihren Bildern.
Um den Text zu vertiefen werden die Kinder (bei Bedarf) in Kleingruppen aufgeteilt. 6-10 Kinder pro Gruppe sind optimal.
Jede Gruppe bekommt im Folgenden 4 „Briefe von Jona“ (vielleicht sogar Flaschenpost?). Diese Briefe dürfen die Kinder nach und nach öffnen und die Fragen darin beantworten bzw. die Aufgaben lösen. Druckt dazu jeweils den Brieftext auf einen Zettel und legt die benötigten Materialien mit in den Umschlag.
Brieftext:
„Hallo Kinder! Endlich kann ich euch schreiben! 3 Tage und Nächte war ich in einem riesigen Fisch gefangen. Erinnert ihr euch noch, wie es dazu kam?
Eure Aufgabe: Bringt die Schnipsel-Geschichte in die richtige Reihenfolge. Wenn ihr fertig seid, öffnet den nächsten Brief.“
Material:
Briefumschlag, Schnipsel mit Teilen der Geschichte (druckt sie auf Zettel aus und vermischt die einzelnen Schnipsel gut, bevor ihr sie in den Umschlag steckt).
Brieftext:
„Hallo Kinder! Ich freue mich, dass ihr euch so gut an meine Geschichte erinnern konntet. Leider habe ich selbst in dieser spannenden Geschichte keinen sehr guten Job gemacht. Ich bin vor Gott weggelaufen, obwohl ich genau wusste, was Gott sich von mir wünscht. Redet doch mal zusammen darüber:
– Habt ihr auch schonmal etwas gemacht, was Gott nicht gefällt?
– Wie habt ihr euch dann gefühlt?“ (hier könnt ihr z. B. verschiedene Whatsapp-Emojis ausdrucken mit verschiedenen Stimmungslagen. Mit diesen können die Kinder dann von ihren Emotionen erzählen)
Material: Merkvers auf ein Papier ausgedruckt und in Puzzleteile zerschnitten; Briefumschlag
Brieftext:
„Hallo Kinder!
Also ich hatte ein echt schlechtes Gewissen, nachdem ich von Gott weggelaufen bin! Und dann kam auch noch dieser schreckliche Sturm! Fast wäre ich ertrunken! Aber dann gab Gott mir tatsächlich eine zweite Chance! Er wollte mich retten! Was für ein Wunder 😊
In der Bibel steht ein Bibelvers, der ziemlich gut dazu passt. Könnt ihr ihn zusammenpuzzeln?“
Bibelvers: Römer 5,8 (Gute Nachricht Übersetzung)
„Wie sehr Gott uns liebt, beweist er uns damit, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren.“
Komm mit den Kindern ins Gespräch über den Vers:
Lernt den Vers gemeinsam mit den Kindern auswendig. Lasst die Kinder für die einzelnen Satzteile selbst Bewegungen finden und dann übt den Vers zusammen ein.
Material: 1 ausgeschnittener Fisch aus festerem Karton, bunte Zettel, Stifte, Kleber, Schere, Brief
Brieftext: „Hallo Kinder! Wir haben viele Gründe, Gott danke zu sagen! Im Bauch des Fischs habe ich fast die ganze Zeit damit verbracht! Wofür möchtet ihr Gott danke sagen? Schreibt es auf die bunten Zettel und klebt ihn dann als Schuppe auf den Fisch. Gott ist wunderbar – merkt euch das 😊 Euer Jona“
Wäscheklammer-Fisch
Lasst die Kinder einen Fisch aus einer Wäscheklammer und Papier basteln.
Material: Holz-Wäscheklammern, Kleber, Schere, Buntstifte, Schablonen für Fisch und Jona.
Anleitung:
Bild: Alexandra Veigel, 22.10.2024
Fische fangen:
Material: 1 Hula-Hoop-Reifen
1-2 Kinder (je nach Gruppengröße) sind die Fänger. Sie versuchen, die anderen Fische zu fangen. Wer gefangen ist, muss sich in den Hula-Hoop-Reifen (= die Fischtonne) stellen. Wenn keine weiteren Kinder mehr Platz im Reifen haben, „kippt die Fischtonne um“ und alle Fische werden wieder ins Meer verstreut.
DIY-Schleim herstellen:
Im Bauch des Fisches war es sicher ziemlich schleimig. Eine tolle Möglichkeit, mit den Kindern selbst Schleim herzustellen.
Du brauchst:
Herstellung:
Gott liebt jeden Menschen – auch mich. Darum brauche ich nicht vor ihm wegzulaufen.
Jeder Mensch ist von Gott geliebt und auf seine Barmherzigkeit angewiesen. Wenn ich vor Gott davon laufe, findet er mich, um mich daran zu erinnern, dass ich ihm wichtig bin.
Der Prophet Jona gehört zu den so genannten kleinen Propheten. Jona lebte in der Zeit von König Jerobeam II, ungefähr um 785 v. Chr. Sein Vater hieß Amittai. Drei Mal wird Jona in der Bibel erwähnt: In 2.Könige gibt er eine Prophezeiung an den König weiter, im Buch Jona wird seine Geschichte erzählt und im NT sagt Jesus etwas über Jona (Matthäus 12,39-41; LK.11, 29-32).
Das Buch erzählt die Geschichte von Gottes Auftrag an Jona nach Ninive zu gehen. Die Stadt wurde lange Zeit davor von Nimrod gegründet und hatte sich für Assyrien zu einem großen und wichtigen kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum der damaligen Zeit entwickelt. Ninive war dadurch eine Bedrohung für die anderen Völker.
Jona soll die Menschen von Ninive warnen. Doch er verachtet die Menschen in Ninive und wollte nicht, dass diese Menschen, die ja Heiden waren, eine Chance bekommen. Vielleicht konnte er es sich nicht vorstellen, dass Gott auch zu den Menschen in Ninive barmherzig ist. So einfach sollten sie es nicht haben. Es gefällt Jona gar nicht, als Gott ihm sagt, dass er so viele Menschen nicht bestrafen will, egal was sie getan haben.
Jona wollte nicht gehorchen. Er fand ein Schiff, das genau in die entgegengesetzte Richtung fuhr. Tarsis war damals wahrscheinlich eine Stadt in Westspanien. Aber Gott sieht Jona auch auf dem Schiff. Er schickt einen großen Sturm. Auch als die Schiffsbesatzung Jona weckt, damit er zu seinem Gott um Rettung bittet, gibt er seine Schuld nicht zu. Er denkt gar nicht daran, dass er durch sein Verhalten andere in Gefahr bringt. Aber als das Los ihn trifft, erzählt er der Schiffsbesatzung von seiner Schuld. Gott zeigt Jona, dass auch er von Gottes Barmherzigkeit abhängig ist und hält Jona somit den Spiegel vor. Jona lernt, dass er genauso von Gottes Liebe abhängig ist, wie die von ihm so verachteten Menschen aus Ninive.
„Es ist zum Davonlaufen.“ Das ist ein Ausspruch, den sicher viele kennen. Manche Situationen am Arbeitsplatz, zu viel Arbeit, Unruhe in der Familie, Kinder, Schule. Dann kommt vielleicht die kranke, aber unbequeme Nachbarin oder der unangenehme Arbeitskollege. Ich weiß genau, dass ich hingehen sollte, aber muss das nun wirklich ich sein? Sonntag predigt dann der Pastor vielleicht noch über einen, dazu passenden Bibelvers. Gott hält mir einen Spiegel vor. Ich sehe nicht mehr Jona, von dem ich genau weiß, was er falsch gemacht hat. Ich sehe mich. Gott schickt nicht einen großen Fisch, aber vielleicht einen kleinen Spiegel. Gott ist barmherziger zu uns Menschen. Er will, dass keiner ohne Hilfe bleibt.
Es ist tröstlich, dass Gott keine perfekten Menschen sucht.
Wie oft haben wir Kinder in der Gruppe, die bei unangenehmen Dingen einfach weglaufen und versuchen, der unangenehmen Situation auszuweichen. Wenn sie zu Hause keine Rückendeckung erleben, erwarten sie vielleicht auch gar nicht, dass jemand hinterherkommt – weil sie das nicht kennen. Wir können ihnen zeigen, dass wir zuverlässige Personen in ihrem Leben sind, dass wir Rückendeckung geben und sie uns wichtig sind. Und wir können ihnen davon erzählen, dass es da noch jemanden gibt, der sich noch viel mehr um sie kümmert. Gott, der sie unendlich liebt und vor dem man nicht davon laufen kann, aber auch gar nicht muss, weil er es gut meint.
Idee 1
Auf Karten werden verschiedene Aufgabe geschrieben. Wichtig ist, dass es angenehmere und unangenehmere Aufgaben gibt, also Dinge, die man gerne tut und Dinge, die man lieber nicht übernimmt, z.B.:
Die Karten werden gemischt und liegen verdeckt da. Jedes Kind darf sich eine Karte nehmen. Der Reihe nach drehen sie die Karte um und lesen sie vor. Wenn viele jüngere Kinder in der Gruppe sind, die noch nicht gut lesen können, können auch Symbole auf die Karten gemalt werden und ein Mitarbeitender nennt dann die dazu passende Aufgabe. Die Frage lautet: Wie geht es dir mit dieser Aufgabe? Was willst du mit ihr tun?
Die Kinder haben verschiedene Möglichkeiten zur Antwort:
Idee 2
Kennt ihr Menschen in der Bibel, die weggelaufen sind? Die Kinder nehmen ihre Figur und sagen, welche Person ihre Figur ist und warum sie weggelaufen ist, z.B.:
Verkündigungsart: Storybag in Papierform
Vorbereitung: Im Vorfeld werden die verschiedenen Papierarten doppellagig zusammengeklebt, so dass man mit der Hand wie in einen Handschuh hineinfassen kann. Auch die Bilder werden vorher schon aufgeklebt oder gemalt.
Kopfschüttelnd saß Jona in seinem Haus. Hatte er das richtig gehört? Bestimmt nicht, Gott konnte das nicht ernsthaft gemeint haben.
Er sollte nach Ninive gehen?
Wusste er denn nicht was für eine schreckliche Stadt das war? Klar, er war ein Prophet und Gott hatte ihn schon zu König Jerobeam geschickt. Aber jetzt sollte er zu diesem feindlichen Volk. Jeder fürchtete sich vor ihnen.
Grübelnd saß Jona da. Was sollte er tun? Was würde geschehen, wenn die Menschen in Ninive an Gott glaubten und um Vergebung baten? Das war eine schreckliche Vorstellung.
Aufgeregt sprang Jona auf. Er wusste, Gott würde ihnen verzeihen, das war klar. So gut kannte er Gott. Das durfte nicht sein. Jona war damit nicht einverstanden. Sie sollten bestraft werden, das hatten sie verdient. Gott konnte doch solche Menschen nicht lieben. Dieser Auftrag war ein großer Irrtum.
„Gott das kannst du nicht gemeint haben, ich habe mich sicher getäuscht“, er sah zum Fenster hinaus. Vielleicht kam ein neuer Auftrag. Jona wartete, aber Gott sprach nicht mehr.
Irgendwann musste Jona sich auf den Weg machen. Er packte das Notwendigste zusammen und trat aus seinem Haus. Was sollte er nur tun? Vielleicht gab ihm Gott unterwegs einen neuen Auftrag. Er würde jetzt genau aufpassen. Aber das passierte nicht. Stumm schritt Jona weiter. Ganz in der Ferne sah er einen Wegweiser. Er wusste: Hier muss ich mich entscheiden. Wenn er nach Osten ging, dann kam er nach Ninive. Aber in der entgegengesetzten Richtung lag das Meer und dort gab es Schiffe. Damit konnte er schnell und weit genug wegkommen. Jona sah sich vorsichtig um, niemand sah ihn. Eilig ging er in die andere Richtung. Gott kann jemand anderes nach Ninive schicken. Ich gehe nicht hin, dachte er.
Im Hafen von Jafo wimmelte es von Menschen. Schiffe wurden beladen, um auszufahren. Andere fuhren gerade erst ein. Prüfend sah Jona sich die verschiedenen Schiffe an. Welches Schiff sah aus, als würde es sehr weit wegfahren? Da, das sah gut aus! Jona rief den Matrosen zu: “Was ist euer Ziel?“ „Tarsis“, wurde zurückgerufen. Sehr gut! Tarsis war in Spanien und dahin kam Gott bestimmt nicht. Eilig ging Jona an Bord und bezahlte die Fahrt. Dann legte er sich hin, um zu schlafen. Hier unten im Schiffsbauch, das war Jonas Meinung, fand ihn Gott nie.
Aber Gott sah Jona und er kümmerte sich um ihn. Wie konnte er ihm zeigen, dass er keinen Unterschied zwischen den Menschen macht? Gott schickte einen starken Sturm. Die Schiffsbesatzung hatte schon viele Stürme erlebt. Aber so einen heftigen noch nie. Die Matrosen waren verzweifelt. Sie wussten nicht mehr, was sie tun sollten. Sie warfen die Ladung über Bord. Als nichts half, ging der Kapitän zu Jona. Ungläubig sah er, dass Jona schlief. Er schüttelte ihn. „Du schläfst“ fragte er erstaunt. „Wir gehen unter, komm und bete zu deinem Gott. Vielleicht hilft er.“
Jona ging mit ihm hoch. Er wusste genau, dass Gott diesen Sturm geschickt hatte. Aber er sagte nichts. Die Matrosen warfen das Los, damit sie wussten, wer schuld an dem Sturm war. Das Los traf Jona. Jetzt erzählte Jona, was er falsch gemacht hatte. Die Matrosen waren ängstlich: Was musste das für ein starker Gott sein, der so einen Sturm schicken konnte? „Werft mich ins Meer,“ sagte Jona. „Das geht nicht. Dann stirbst du und wir sind schuld!“, protestierten die Männer. Aber der Sturm wurde immer stärker. Da baten sie diesen fremden Gott um Verzeihung und warfen Jona ins Meer. Verblüfft bemerkten sie, dass der Sturm aufhörte. Wie konnte das geschehen? Sie beteten Gott an und versprachen ihm zu gehorchen.
Die Geschichte wird mit Emoticons erzählen. Die Kinder bekommen verschiedene Gesichter. Es ist praktisch, wenn die Emoticons nicht zu klein sind. Man kann sie vor dem Ausschneiden laminieren. Dadurch können sie immer wieder verwendet werden.
Während der Erzählung werden Pausen gemacht, damit die Kinder die Gefühle einschätzen und darüber reden können, warum das Emoticon gerade an diese Stelle kommt.
Auf einem Würfel werden statt Zahlen verschiedene Symbole, die zu der Geschichte passen, gemalt (Jona, Auftrag, Schiff, Wellen, fällt vom Schiff, Ninive). Nun wird gewürfelt und die Kinder überlegen, was zum jeweiligen Symbol in der Geschichte passiert ist. Dann setzen sie die Geschichte richtig zusammen.
Jedes Kind bekommt einen grünen und einen roten Zettel. Auf dem roten Zettel schreiben sie ihre Meinung zum Verhalten von Jona. Auf dem grünen Zettel schreiben sie in Stichworten ein oder mehr Erlebnisse zu dem Thema Weglaufen.
Gemeinsam besprechen wir dann die Antworten. Geht es uns manchmal nicht auch wie Jona? Wir steigen nicht in ein Schiff und fahren weg. Aber genau wie Jona versuchen wir manchmal wegzugehen, weil wir eine Aufgabe unangenehm finden. Die Geschichte von Jona ist wie ein Spiegel. Er zeigt uns, dass wir manchmal genauso handeln wie Jona.
Psalm 139,3: Ob ich gehe oder ruhe: Du merkst es. Alle meine Wege sind dir bekannt.
Dazu malen wir mit den Kindern Symbole auf Karten (siehe Anhang). Diese Karten werden dann gemischt und verdeckt gezogen. Es wird wiederholt, wofür das jeweilige Symbol steht. Dann werden die Karten in der richtigen Reihenfolge angeordnet und der ganze Vers gemeinsam laut wiederholt.
Was nehme ich mir vor? Die Kinder schreiben es auf einen Zettel. Wer will, kann dann kurz über seine Vorsätze berichten. Danach wird gebetet:
Gott, du liebst alle Menschen. Danke dafür! Du kennst uns gut und du weißt, dass wir manchmal gerne vor unangenehmen Dingen davon laufen oder uns vor unschönen Aufgaben drücken wollen. Bitte schenke uns Mut und die Bereitschaft auch vor solchen Herausforderungen nicht zurückzuschrecken. Danke, dass du uns überall findest um uns liebevoll daran zu erinnern, dass du es gut mit uns meinst. Amen.
Material: Pro Kind eine alte Holzwäscheklammer, einen halben Schaschlikspieß und ein Segel, doppelseitiges Klebeband, Vorlage Segel mit Merkvers, Scheren, Prickelnadel o.ä.
Schiffchen aus Wäscheklammern basteln
(Bild+ Vorlage Segel siehe Anhang)
Als erstes werden die Schaschlikspieße halbiert und die Holzwäscheklammer auseinandergenommen. (Falls du diese Bastelarbeit mit sehr vielen Kindern durchführen willst, lohnt es sich „Halbwäscheklammern“ zu kaufen – damit spart man sich das Herauspulen der Metallfeder.)
Schneide das ausgedruckte Segel aus und piekse an den Markierungen mit einer Prickelnadel o.ä. ein Loch hinein. Die ursprünglichen Außenseiten der Wäscheklammer werden nun jeweils mit einem Streifen doppelseitigem Klebeband versehen. Ziehe die Klebestreifen ab, setze den Schaschlikspieß in die für die Metallfeder vorgesehen Einkerbung ein und klebe die beiden Hälften der Wäscheklammer zusammen. Als letztes führst du den Spieß durch die beiden Löcher im Segel.
Jona-Geländespiel:
Es werden verschiedene Spielstationen vorbereitet. Die Menge der Stationen ist abhängig von Zeit und der Anzahl von Kindern und Mitarbeitenden.
Vorschläge für Stationen:
Auf https://www.suchsel.net/suchsel finden wir fertige Rätsel, aber es können auch eigene Rätsel erstellt werden.
Auch in schwierigen Situationen behält Gott den Überblick. Er weiß genau, wie es mir geht und kann mir helfen.
Gott sieht, wie es mir geht. Ich muss nicht allein durch schwierige Situationen, weil er mich sieht – auch wenn es sich nicht so anfühlt.
Saul war der erste König, den das Volk Israel hatte. Neben den Israeliten gab es viele andere Völker, unter anderem die Philister. Zwischen den beiden Völkern gab es oft Streit bzw. Krieg. Die Philister waren ein gefürchtetes Volk, auch die Israeliten hatten Angst vor ihnen. Deswegen bekommen sie solche Angst, als Jonatan die Wachposten der Philister tötet.
Samuel war ein Prophet, ein wichtiger Mann im Königreich. Er hatte von Gott immer wieder Anweisungen bekommen, die er dann ausgeführte. Ganz selbstverständlich hielt er sich an das, was Gott gesagt hatte. Und dies hatte er auch von Saul erwartet, der als König ein Vorbild für das ganze Volk war.
Saul sollte warten, wurde aber ungeduldig. Er sah, wie seine Männer den Mut und die Motivation verloren. Als seinen Männern und auch Saul die Geduld ausgeht, unternimmt er etwas, um seinen Männern zu zeigen, dass er nicht nur herumsitzt und abwartet, sondern Dinge aktiv in die Hand nimmt.
Gott hatte ganz klare Vorschriften gegeben, wer ein Opfer darbringen durfte und an welche Regeln man sich dabei zu halten hatte. Es war Gott sehr wichtig, dass diese Regeln eingehalten wurden. Über sie durfte sich auch der König nicht hinwegsetzen. Doch trotzdem brachte Saul das Opfer selbst dar, statt auf den Priester zu warten.
In Vers 14 spielt Samuel darauf an, dass David nach Saul König werden würde. David war aber nicht mit Saul verwandt, was unüblich war. Normalerweise wurde der Sohn des Königs sein Nachfolger.
Im letzten Vers der Geschichte wird berichtet, dass nur noch 600 Männer übrig waren. Obwohl Saul durch die Darbringung der Opfer verhindern wollte, dass er zu wenige Männer für den Kampf hatte, ist am Ende doch genau das eingetreten: Die Mehrzahl der Kämpfer war nicht mehr da.
Der Text beinhaltet mehrere Aspekte, die ich für mein Leben mitnehmen kann. Zum einen spricht er von der Angst, die Saul – und mit ihm das ganze Volk – bekommt, als sie davon erfahren, dass Jonatan die Wachposten getötet hat. Angst erleben wir alle immer wieder. Manchmal haben wir Angst vor den Folgen von etwas, das wir getan haben. Manchmal haben wir Angst, dass eine Wahrheit entdeckt wird, die wir lieber geheim gehalten hätten. Manchmal haben wir Angst vor anderen Menschen oder vor äußeren Umständen. Ängste können viele Ursachen haben. Die Frage ist, wie wir damit umgehen. Fliehen wir und verstecken uns, so wie es in V. 6-7 berichtet wird? Kämpfen wir? Oder vertrauen wir auf Gott?
Ein weiterer Aspekt ist die Frage, was ich mache, wenn Gott nicht so handelt, wie ich es erwarte oder mir wünsche. Was mache ich, wenn ich das Gefühl habe, Gott kommt viel zu spät oder gar nicht? Versuche ich dann aus eigener Kraft alles, um Menschen auf meine Seite zu ziehen? Oder warte ich weiter auf Gott und vertraue ihm, dass er alles in der Hand hält?
Auch Kinder haben Probleme und Herausforderungen, mit denen sie zu kämpfen haben. Manchmal fühlen sie sich damit alleingelassen. Vielleicht haben sie sogar schon gebetet, aber das Problem ist immer noch da. Sie dürfen lernen, dass sie Gott auch dann vertrauen können, wenn noch keine Lösung für ein Problem in Sicht ist. Es kann ihnen helfen zu wissen, dass Gott sie sieht, dass er ihre Situation kennt und dass er sie in ihren Kämpfen nicht allein lässt.
Idee 1
Erzählt den Kindern von einem Bösewicht, vor dem alle Angst haben (je nach Gruppe kann man den Bösewicht mehr oder weniger ausführlich schildern – aber ohne den Kindern Angst zu machen). Die Kinder sollen überlegen, was sie tun würden, wenn er plötzlich in ihrer Gruppenstunde auftaucht, zum Beispiel schreien, weglaufen, sich verstecken etc.
Wenn es die Gegebenheiten hergeben, kann man manche der Ideen auch schon mal für den Notfall üben, indem man beispielsweise eine Runde Verstecken oder Fangen spielt. So können sich die Kinder in die Situation der Israeliten hineinversetzen, die auch große Angst vor dem Feind hatten.
Idee 2
Warten ist für die meisten Menschen schwierig. Übt das mit den Kindern, indem sie beispielsweise erst dann reden dürfen, wenn ein Mitarbeiter ein bestimmtes Zeichen gibt.
Wenn es etwas schwieriger sein soll, machen alle so lange die Augen zu, bis ein bestimmtes Geräusch ertönt. Wenn man nicht sieht, was um einen herum geschieht, ist Warten noch schwieriger.
Verkündigungsart: Mitmach-Geschichte
Ein Mitarbeitender erzählt die Geschichte. Zwischendrin werden Fragen gestellt und die Kinder können wie bei dem Spiel „1, 2 oder 3“ zwischen drei Antwortmöglichkeiten wählen und sich der Antwort zuordnen, von der sie glauben, dass sie richtig ist. Wer mag kann pro richtige Antwort einen Muggelstein o.ä. an die Kinder verteilen – wer hat am Schluss die meisten Steine?
„Saul war 30 Jahre alt, als er König wurde, und er regierte jetzt schon zwei Jahre über Israel. Er hatte sein Volk versammelt und wählte 3.000 Israeliten aus. 2.000 davon sollten mit Saul ziehen, 1.000 mit Sauls Sohn Jonatan.“
Frage: Was denkt ihr, sollten die übrigen Leute tun?
„Die übrigen Leute hatte Saul nach Hause entlassen. Jonatan ging ins Gebiet der Philister, der Feinde seines Volkes, und erschlug die Männer, die als Wachposten in der Stadt Geba stationiert waren.“
Frage: Was hat Saul gemacht, als er davon erfuhr?
„Als die Philister merkten, was Jonatan getan hatte, ließ Saul im ganzen Land das Widderhorn blasen, denn er dachte: »Mein Volk, die Hebräer, sollen es erfahren.« Überall in Israel wurde ausgerufen: »Saul hat die Wachtposten der Philister erschlagen! Dadurch hat Israel die Wut der Philister herausgefordert.« Daraufhin wurden die waffenfähigen Männer nach Gilgal einberufen, um mit Saul in den Kampf zu ziehen.“
Frage: Was haben die Philister gemacht, als sie das alles mitbekommen haben?
„Auch die Philister sammelten sich inzwischen zum Kampf gegen Israel. Sie hatten 3.000 Streitwagen mit 6.000 Mann Besatzung und ihr Heer war so unzählbar wie die Sandkörner am Meeresstrand.“
Frage: Was haben die Israeliten gemacht, als sie gesehen haben, dass es so viele Philister waren?
„Als die Israeliten die Übermacht sahen, versteckten sie sich in Höhlen, hinter Dorngestrüpp und in Felsspalten, in Grabkammern und Zisternen. Ein Teil flüchtete über den Jordan. Saul war immer noch in Gilgal und alle seine Kriegsleute hatten große Angst. Der Prophet Samuel hatte verlangt, dass er sieben Tage auf ihn warten solle; aber als Samuel nicht kam, fingen die Leute an wegzulaufen.“
Frage: Was hat Saul dann gemacht?
„Deshalb ordnete Saul an: »Bringt mir die Tiere für die Opfer!« Und er begann, selbst die Opferhandlung zu verrichten. Als er gerade mit dem Brandopfer fertig war, kam Samuel. Saul ging ihm entgegen und begrüßte ihn.
Frage: Was hat Samuel dazu gesagt, dass Saul das Opfer einfach selbst dargebracht hatte?
„»Was hast du nur getan!«, sagte Samuel und Saul erwiderte: »Die Leute begannen auseinanderzulaufen, als du zur vereinbarten Zeit nicht hier warst, und die Philister waren schon ganz nah. Da dachte ich: Nun werden sie zu uns nach Gilgal herunterkommen und mich angreifen, und ich habe den HERRN noch nicht um Hilfe angefleht. Deshalb habe ich es gewagt, selbst das Brandopfer darzubringen.« Samuel aber sagte: »Das war unbesonnen von dir!
Frage: Welche Folge hat Sauls übereifriges Handeln?
„Warum hast du dich nicht an den Befehl gehalten, den der HERR, dein Gott, dir gegeben hat? Dann hätte er dir und deiner Familie das Königtum über Israel für alle Zeiten zugesprochen. Nun wird dein Königtum keinen Bestand haben, weil du dem HERRN nicht gehorcht hast. Er hat sich schon einen anderen ausgesucht, einen Mann, an dem er Gefallen hat.«
Frage: Was hat Samuel nach dieser Ankündigung gemacht?
„Samuel verließ Gilgal und ging seiner Wege. Der Rest der Männer Israels folgte Saul in den Kampf. Als Saul seine Leute musterte, waren es nur noch 600.“
Spielt die Geschichte als Theaterstück nach. Die wichtigsten Akteure sind Saul und Samuel. Saul kann einen Großteil der Geschichte als Monolog spielen, dabei erzählt er seine Gedanken und berichtet seine Erlebnisse. Dann kommt Samuel hinzu und schimpft mit Saul. Nach seinem Abgang kann Saul seinen Monolog weiterführen.
Diskutiert gemeinsam über den Text. Folgende Fragen können dabei helfen:
Jesaja 40,31: „Doch die, die auf den HERRN warten, gewinnen neue Kraft. Sie schwingen sich nach oben wie die Adler. Sie laufen schnell, ohne zu ermüden. Sie gehen und werden nicht matt.“
Singt gemeinsam das Lied „Ewig treuer Gott“, in dem es um genau diesen Vers geht. Es genügt, den ersten Teil des Verses auswendig zu lernen: „Es liegt Kraft in dem Warten auf den Herrn.“
Fragt die Kinder, wo es ihnen schwerfällt, zu warten. Sammelt die Anliegen auf einer Flipchart oder Moderationskarten. Anschließend betet ein Mitarbeiter laut dafür.
Gott, du kennst uns ganz genau. Du weißt, wie schwer uns manchmal das Abwarten und Geduldig-Sein fällt. Bitte schenke du uns in diesen Situationen Gelassenheit und das Vertrauen, dass du da bist. Amen.
Die Gruppe soll die Geschichte als Theaterstück nachspielen. Überlegt gemeinsam, welche Rollen und Requisiten es braucht.
Überlegt euch gemeinsam Bibelstellen oder Geschichten, in denen es ums Vertrauen geht. Was haben die Leute gemacht? Wie haben sie sich verhalten?
Wenn euch nichts einfällt, lest Hebräer 11. Dort sind lauter positive Beispiele dargestellt.
Welche negativen Beispiele fallen euch ein?
Schreibt ein Elfchen über eines der folgenden Themen:
Ein Elfchen ist ein aus 11 Wörtern bestehendes Gedicht (daher auch der Name „Elfchen“), das sich nicht reimen muss. Es ist in 5 Zeilen aufgebaut, wobei jede Zeile eine bestimmte Anzahl an Wörtern und eine bestimmte Funktion hat. Hier ein Beispiel zum Thema Winter:
Das Elfchen ist also wie eine kleine „Geschichte“ in elf Wörtern, die Gefühle oder Stimmungen einfach und direkt ausdrückt.
Zeit-Schätzen
Saul musste auf Samuel warten. Das ist manchmal schwierig auszuhalten. Alle Kinder stellen sich hin. Nun sollen sie 1 Minute schätzen. Wer glaubt, dass die Zeit um ist, setzt sich hin. Ein Mitarbeitender stoppt die Zeit. Wer ist am nächsten dran? Um es etwas schwieriger zu machen, kann man die zu schätzende Zeit verlängern.
Schlafkönig
Alle Kinder machen es sich auf dem Boden bequem. Ab dem Zeitpunkt, an dem das Spiel startet, darf sich niemand mehr bewegen. Eine Person ist der Aufpasser und geht herum. Sieht er, dass sich ein Kind bewegt, scheidet dieses aus. Welches Kind kann am längsten stillhalten und wird somit Schlafkönig?
Vertraue Gott – er hat einen Plan!
Gott traut dir etwas zu!
Das Volk will einen König! (1.Sam 8)
Die Erwählung Sauls ereignet sich zur Zeit des Propheten Samuel. Samuel ist lange Zeit als Richter und Prophet über Israel eingesetzt. Als er alt wird, übernehmen seine Söhne das Richteramt über Israel. Das Volk ist jedoch unzufrieden. Statt der beiden Söhne wollen sie wie die Nachbarvölker einen König, der über sie regiert. Gott möchte seinem Volk diesen Wunsch erfüllen. Dabei macht er jedoch deutlich, dass ein König in Israel auch Nachteile mit sich bringt.
Saul begegnet Samuel (1. Sam 9)
Zur gleichen Zeit lebt in Gibea ein junger Mann. Er heißt Saul und ist der Sohn von Kisch aus dem Stamm Benjamin. In 1.Sam 9 lesen wir, dass die Eselinnen seines Vaters entlaufen. Saul macht sich mit einem Diener auf die Suche nach ihnen und läuft das umliegende Gebiet ab. Nachdem die Suche erfolglos bleibt, sehen die beiden Männer eine letzte Möglichkeit: Sie wollen in die Stadt Rama gehen und dort den Propheten Samuel fragen, wo die Eselinnen sind. Von einer Frau am Brunnen hören sie, dass Samuel gerade in der Stadt ist und ein Opferfest feiern möchte.
Als Saul und sein Diener sich auf den Weg machen, weiß Samuel bereits, dass Saul ihn aufsuchen wird. Gott hatte ihm einen Tag vor Sauls Besuch offenbart, dass Saul zu ihm kommen wird. Als er Saul sieht, bestätigt Gott ihm, dass er diesen Mann zum neuen König salben soll. Samuel lädt Saul zum Opferfest ein und platziert ihn dort als Ehrengast an seinem Tisch. Im Gespräch deutet Samuel bereits an, dass bald eine besondere Aufgabe auf Saul zukommt (1.Sam 9, 20f).
Saul wird König (1.Sam 10)
Als Saul sich am nächsten Tag auf den Weg nach Hause machen möchte, salbt Samuel ihn mit Öl als Zeichen dafür, dass Gottes Geist über diese Person kommt. Daneben erwarten Saul noch drei weitere Zeichen, die ihm Gottes Auftrag bestätigen:
Saul erlebt diese besonderen Zeichen. Als er daheim ankommt, merken die Menschen, dass er sich verändert hat. Auf Nachfrage hin berichtet Saul von der Begegnung mit Samuel. Seine Salbung verschweigt er jedoch. Schließlich ruft Samuel das Volk zusammen. Durch das Los (eine damals übliche Methode) soll deutlich werden, wen Gott zum König auserwählt hat. Mit dem Los bestätigt Gott seine Wahl: Saul wird der erste König von Israel!
Es sind zwei Dinge, die für mich Sauls Berufung zu einer besonderen Geschichte machen. Zum einen fordert das Volk einen König. Doch nicht Menschen, sondern Gott selbst wählt Saul für diese besondere Aufgabe aus. Über alle Kapitel hinweg hat er seine Hände im Spiel. Gott hat einen Plan – das gilt nicht nur für Saul und das Volk Israel, sondern auch für mein Leben und unsere Welt.
Die zweite Besonderheit liegt für mich in der Art, wie Gott Saul vorbereitet. Saul scheint im Blick auf seine Berufung zunächst unsicher zu sein: Er schweigt darüber, hält sich erstmal versteckt. Doch trotz seiner Unsicherheit traut Gott ihm etwas zu. Er schenkt ihm Zeichen, die seine Berufung bestätigen. Er rüstet ihn mit dem Heiligen Geist aus, der ihn verändert und auf seine Aufgabe vorbereitet. Die Geschichte macht mir Mut: Entgegen all unserer Unsicherheiten traut Gott uns Aufgaben zu und rüstet uns dafür aus. Gleichzeitig bringt die Geschichte mich ins Fragen: „Gott, wie möchtest du mich gebrauchen?“
Kinder erleben täglich kleine und große Situationen der Unsicherheit: Schaffe ich es das erste Mal alleine mit dem Bus zu fahren? Wie geht es weiter, wenn Mama und Papa sich trennen? Finde ich Freunde an der neuen Schule? Durch die Berufungsgeschichte von Saul lernen die Starter Gott als denjenigen kennen, der lebendig ist, ins Leben spricht und einen Plan hat. Gottes Zeichen und Bestätigungen machen deutlich, dass er vertrauenswürdig ist und alles in der Hand hat. Am Beispiel von Saul sehen die Starter, dass auch sie selbst Gott und seinen Wegen vertrauen können. Die Checker können durch Sauls Unsicherheiten und Gottes Umgang damit lernen, dass Gott nicht nur Saul, sondern auch sie selbst gebrauchen möchte. Auch wenn sie selbst unsicher vor einer Aufgabe stehen, traut Gott ihnen etwas zu!
Idee 1 – Erzählrunde
Fragt die Kinder, wann sie diese Woche etwas suchen mussten. Was haben sie gesucht? Haben sie es gefunden? Was hat ihnen dabei geholfen?
Idee 2 – Suchspiel
Für dieses Suchspiel solltet ihr vorab alle Elemente, die ihr aus „Der Text gelebt“ verwenden wollt vorbereiten und in Briefumschläge packen. Diese Briefumschläge nummeriert ihr in der Reihenfolge, in der ihr später auch die Vertiefung machen möchtet (z.B. Nr.1 für Wiederholung, Nr. 2 für Merkvers, …) Versteckt die Briefumschläge vor eurer Gruppenstunde im ganzen Raum, Haus oder auf dem Gelände. Nun müssen die Kinder schnellstmöglich alle versteckten Umschläge finden. Wer einen Umschlag findet, kommt zurück und gibt den Umschlag bei euch ab. Je nach Gruppenkonstellation kann man bei diesem Spiel die Betonung auf den Wettbewerb („Wer am schnellsten einen Umschlag findet, gewinnt“) oder auf Teamwork („Schafft ihr es gemeinsam in 2 min alle Umschläge zu finden?“) legen. Um den Spannungsbogen zu erhalten, kündigt ihr an, dass die Umschläge nach der Geschichte geöffnet und gebraucht werden.
Verkündigungsart: : Kreative Erzählung
Für diese Erzählung braucht ihr eine Rolle Packpapier. Das Papier sollte so groß bzw. lang sein, dass alle Kinder drumherum genügend Platz haben. Vorab solltet ihr einen Weg vorzeichnen.
Für diese Erzählform gibt es zwei Möglichkeiten:
Ich möchte euch heute eine Geschichte aus der Bibel erzählen, in der sich Menschen genauso wie ihr auf die Suche gemacht haben. [Legebild Fernglas]
Alles beginnt mit einem Mann namens Samuel. Viele Jahre lang war er Richter über Israel. Als Richter war er der Anführer der Israeliten. Gott und den Menschen gefiel, was Samuel tat, doch irgendwann war Samuel so alt, dass er sein Amt abgeben musste. Er übergab das Richteramt an seine beiden Söhne, doch die beiden stellten sich überhaupt nicht gut an. Sie dachten nur an sich selbst und ließen sich sogar bestechen. Sie hörten nicht auf Gott und viele Dinge liefen schief.
Die Menschen waren sehr unzufrieden mit ihnen.
[Legebild unzufriedenes Emoji oder unzufriedene Gesichter malen lassen]
Sie wollten einen starken Anführer und keine Betrüger! Und so kam es, dass das Volk zu Samuel ging und sich beschwerte: „Samuel, wir wollen keine Richter mehr in unserem Land. Schau mal, in unseren Nachbarländern hat jedes Volk seinen König – nur wir nicht! Unsere Feinde schaffen es immer wieder uns zu überfallen. Wir brauchen einen König, der uns anführt und alles tut, damit wir friedlich leben können.“ Samuel zögerte zuerst – doch Gott wollte seinem Volk diesen Wunsch erfüllen. Er wusste schon genau, wer dieser König werden sollte!
[Legebild Krone oder Krone malen lassen]
Zur selben Zeit lebte in Israel ein junger Mann namens Saul. Gemeinsam mit seinem Diener suchte er gerade die ganze Umgebung ab, weil die Eselinnen seines Vaters entflohen waren. [Legebild Esel oder Esel malen lassen] „Wo können sie nur stecken? Wir haben doch schon überall nachgeschaut!“, fragte sich Saul verzweifelt. Weit und breit waren keine Eselinnen zu sehen. Da kam den beiden eine Idee: „Vielleicht können wir in die Stadt Rama gehen und dort den Propheten Samuel suchen. Er ist ein Mann Gottes und sehr weise– bestimmt weiß er, wo die Tiere sind!“ [Legebild Stadt oder Stadt malen lassen]
Als Saul und sein Diener sich auf den Weg zu Samuel machten, wusste der schon Bescheid, wer da kommt. Gott hatte Samuel bereits am Tag vorher gezeigt, was passieren wird. [Legebild Sprechblase mit Krone] „Da wird ein junger Mann in die Stadt kommen. Er ist kräftig und groß und heißt Saul. Er ist auf der Suche nach den entlaufenden Eselinnen seines Vaters. Diesen Saul wirst du am Stadttor treffen, zum Essen einladen und am nächsten Tag zum König salben.“
Genauso wie Gott sagte kam es auch. Als Saul am Stadttor ankam und Samuel ihn entdeckte, wusste er sofort, dass das dieser junge Mann sein musste, von dem Gott gesprochen hatte. Als Saul Samuel von den Eselinnen erzählte, beruhigte Samuel ihn: „Mach dir keine Sorgen, Saul! Deine Eselinnen sind längst gefunden. Kommt mit mir mit und seid meine Gäste beim heutigen Fest!“
[Legebild Fest oder Fest malen]
Auf dem Fest behandelte Samuel Saul wie einen Ehrengast und kümmerte sich gut um ihn. Als Saul am nächsten Tag zurück nach Hause gehen wollte, begleitete Samuel ihn noch mit bis zum Stadttor. Unter seinem Mantel hatte er einen kleinen Krug mit Öl versteckt. Er schaute Saul an und sagte: „Saul, ich soll dir etwas von Gott ausrichten.“ Samuel kniete sich hin, nahm das Öl und goss es Saul vorsichtig auf die Haare. Das war früher ein Zeichen dafür, dass Gott diese Person segnet und für eine besondere Aufgabe bestimmt. Dabei sprach er feierlich: „Ich salbe dich im Namen Gottes zum König über Israel. Auf deinem Heimweg wirst du drei besondere Zeichen erleben. Dir werden Menschen begegnen, die dir von den gefundenen Eselinnen berichten. Dir werden Menschen begegnen, die dir Brot schenken. Dir werden Propheten begegnen und der Geist Gottes wird über dich kommen und dich zu einem neuen Menschen machen!“ [Legebild 1,2,3]
Saul konnte nicht glauben, was er da hörte. Er? König? Konnte das wirklich sein? Stimmte es, was Samuel da sagte? Auf seinem Heimweg dachte er lange über das nach, was ihm passiert war. Tatsächlich erlebte er alle Zeichen, die Samuel ihm vorausgesagt hatte. Mit jedem Zeichen wurde Saul bewusst: Gott meint es wirklich ernst. Er hat einen Plan. Er traut mir diese Aufgabe zu! So wurde Saul der erste König von Israel. [Saul als Gesicht unter Krone malen lassen]
Ihr verkleidet euch als König Saul und erzählt den Kindern die Geschichte eurer Berufung. Je nach Zielgruppe richtet ihr die Erzählung auf den jeweiligen Zielgedanken aus.
In einem Briefumschlag befinden sich verschiedene Stichwörter zur Geschichte (z.B. Richter, Volk Israel, Eselinnen, Rama, Samuel, Fest, Öl, Zeichen, …) Nacheinander darf jedes Kind einen Begriff ziehen und an der richtigen Stelle der kreativen Erzählung einordnen. Wenn alle Begriffe verteilt sind, können die Kinder gemeinsam die Geschichte Stück für Stück wiederholen.
Auch die Gesprächsfragen können in einem Briefumschlag vorbereitet werden. Ein Kind darf die Frage ziehen und vorlesen, die anderen Kinder dürfen antworten.
Beispielfragen:
Wo möchtest du Gott diese Woche vertrauen? Sammelt Gebetsanliegen und schreibt sie auf den Weg der kreativen Erzählung. Genauso wie Gott seinen Weg mit Saul gegangen ist, geht er auch mit uns mit! Im Anschluss kann entweder ein Mitarbeiter oder die ganze Gruppe für die Anliegen beten.
Gott, ich danke dir, dass du bei Saul warst und ihn begleitet hast. Danke, dass du auch mit jedem einzelnen von uns gehst. Du weißt, wo es uns schwer fällt dir zu vertrauen. Darum bitten wir dich, dass du uns begegnest und wir spüren: Du bist an unserer Seite. Amen.
Der Zielgedanke der Geschichte wird als Zahlencode umgeschrieben (A=1, B=2, C=3, …) und in einen Umschlag gepackt. Das Rätsel lässt sich je nach Alter der Kinder variieren:
Rätselsatz 1: Vertraue Gott – er hat einen Plan!
Rätselsatz 2: Gott traut dir etwas zu!
Besprecht den entschlüsselten Lösungssatz mit den Kindern: Was hat dieser Satz mit der Geschichte zu tun? Was bedeutet er für mein Leben?
Der König befiehlt
Dieses Spiel ist eine Abwandlung von „Simon says“ Alle Kinder stehen oder sitzen im Kreis. Ein Kind ist der König und gibt Kommandos (z.B. Zunge rausstrecken, Klatschen, Hüpfen, Drehen, Stampfen, Hinsetzen, …) Wenn das Kind „Der König befiehlt“ in Verbindung mit einem Kommando sagt, müssen alle die Handlung ausführen. Nennt der König nur das Kommando ohne „Der König befiehlt“ davor zu sagen, dürfen die Kinder es nicht ausführen. Reagieren die Kinder falsch, scheiden sie aus dem Spiel aus. Der letzte Spieler gewinnt und darf in der nächsten Runde König sein.
Die Kinder haben heute viele Briefumschläge mit Aufgaben bekommen. Jetzt bekommen sie einen Umschlag, den sie selbst befüllen sollen. Jede/r schreibt einen kurzen Brief an Gott. Darin kann es z.B. darum gehen, wofür das Kind dankbar ist oder an welchen Stellen sich das Kind in dieser Woche Vertrauen wünscht.
Am Ende können die Briefumschläge eingesammelt werden. Ein Mitarbeitender hebt sie auf und gibt sie den Kindern in den nächsten Wochen zurück. Dann können sie noch einmal nachlesen, was sie Gott geschrieben haben.
Ich kann Jesus auch in schweren Zeiten vertrauen. Darum ist es gut auf ihn zu schauen.
Jesus hilft mir, an meinem Glauben festzuhalten. Darum ist es gut, wenn ich meinen Blick immer wieder auf ihn richte.
Kontext: Der Brief an die Hebräer stellt Jesus ins Zentrum und betont die Einheit zwischen Altem und Neuem Testament. Er zeigt die Herrlichkeit Jesu vor dem Hintergrund des Alten Testaments und möchte dazu ermahnen und ermutigen, dem Glauben treu zu bleiben. Verfasser und Empfänger sind unbekannt, jedoch kann festgestellt werden, dass die Empfänger des Briefes wahrscheinlich aufgrund ihres Glaubens verfolgt wurden und einige könnten den Glauben ganz aufgegeben haben. Der Autor möchte deshalb die Leser motivieren, trotz Verfolgung in ihrem Glauben standhaft zu bleiben. Kapitel 12 nennt Jesus als Glaubensvorbild in schwierigen Situationen und beschriebt, wie Gott alle, die an ihn glauben, erzieht. Es werden Vergleiche zum Alten Testament gezogen und die Überlegenheit des Neuen Bundes demonstriert.
Vers 1: Hier wird der Gläubige mit einem Wettkämpfer verglichen, der bis zum Ziel durchhalten möchte. Dafür muss er alles ablegen, was ihn behindert – wie die Sünde – aber auch alles andere, was ihn von Gott ablenkt. Was den Glauben nicht fördert, soll abgelegt und losgelassen werden. Dazu braucht es Ausdauer und Beharrlichkeit am Glauben festzuhalten und den Mut, anders zu sein. Der Verfasser möchte zum Durchhalten motivieren.
Vers 2: Vers 2 richtet den Fokus auf Jesus, den Vollender des Glaubens. Er wird als Vorbild im Glauben beschrieben. Die Empfänger sollen auf ihrem Glaubensweg ihren Blick auf Jesus richten und auf das, was er für sie getan hat. Jesus, der sich kreuzigen ließ und nun an Gottes Seite thront. Genauso sollen die Christen und Christinnen im Leid am Glauben festhalten, in freudiger Erwartung der Belohnung, die auf sie zukommt. Dabei hilft Jesus am Glauben festzuhalten, denn der Glaube ist ein Geschenk, das von ihm bewahrt wird.
Vers 3: Es wird an die Anfeindung erinnert, die Jesus erlebt hat. In Zeiten der Verfolgung soll die Gemeinde auf Jesus schauen, der auch verfolgt wurde. Der alle Schwierigkeiten ertragen und nicht aufgegeben und resigniert hat. Das wird ihnen Kraft und Mut geben.
Für mich ist es wichtig, mich immer wieder daran zu erinnern, was Gott für mich getan hat. Ich erlebe, wie schwierig es im Alltag sein kann, den Fokus auf Gott zu behalten. Im Alltagsstress zwischen scheinbar endlosen To-do-Listen, sozialen Medien, Leistungsdruck und einer undenklichen Vielzahl an möglichen Hobbies und Aktivitäten, fällt es mir manchmal schwer, mich ganz auf Gott zu fokussieren und vieles kann schnell zur Ablenkung werden. In solchen Momenten eine kurze Pause einzulegen und in Gottes Gegenwart durchzuatmen, ist echt hilfreich. Denn woran wir unser Herz hängen, das gewinnt Macht über uns. In einer Welt, die so viel Ablenkung und Optionen bietet, in der Christen und Christinnen auch noch heute Verfolgung erleben und der Glaube immer wieder z.B. durch Widerspruch, Krankheiten o.ä. auf die Probe gestellt wird, ist das Festhalten am Glauben noch genauso entscheidend, wie damals.
Nachfolge in Zeiten von herausfordernden Lebenssituationen und Schwierigkeiten macht den Glaubensweg zu einem lebenslangen Kampf, den wir aber (Gott sei Dank!) nicht allein, sondern mit Gottes Hilfe kämpfen dürfen.
Der Text ist für den Alltag von Kindern bedeutend, da es auch für sie herausfordernd sein kann, am Glauben festzuhalten. Obwohl Kinder noch einen mythisch-wörtlichen Glauben – also eine sehr fantasievolle Weltvorstellung – haben und dadurch weniger hinterfragen, sind vor allem Ablenkungen und Ausgrenzung ein Thema. Die Ablenkung durch Schule, soziale Medien, Hobbies u.v.m. ist groß. Die Angst etwas zu verpassen auch. Daher kann Gott schnell an Priorität verlieren.
Auch der Druck in der Peergroup, wie in der Schule, ist alltäglich. Es kann vorkommen, dass Kinder in der Schule ausgelacht werden, weil sie an Gott glauben, da der Glaube an Gott als „uncool“ dargestellt wird. Gerade das Bedürfnis nach Anerkennung spielt aber im Leben und der Entwicklung von Kindern eine große Rolle. Man möchte dazugehören und vermeiden, ein Außenseiter zu werden. Daher kann der Versuch sich anzupassen, dazu führen, dass der Glaube immer mehr in den Hintergrund rückt und nach und nach unwichtig wird.
Idee 1 – Meinungsbarometer
Es werden Bilder / Wörter im Raum verteilt, die ggf. mit einer Lupe genauer betrachtet werden können. Mögliche Ideen für die Bilder und Wörter sind: Gott, Videospiel, Kinderbibel, Handy, Freunde, Familie, spielen, beten, Fernseher.
Jedes Kind (oder die ganze Gruppe) platziert seine Karten auf einer Linie zwischen den beiden Polen „wichtig für mich“ und „weniger wichtig für mich“. Anschließend wird gemeinsam darüber gesprochen, wie die Bilder sortiert wurden.
Anhand der Gruppengröße kann entschieden werden, ob die Kinder gemeinsam die Karten positionieren (kleine Gruppe) oder ob jedes Kind eigene Karten bekommt (große Gruppe).
Idee 2 – Fangspiel
Die Gruppe wird in zwei Teams aufgeteilt. Eine Person spielt Jesus als Befreier. Eine Gruppe hat die Aufgabe, die andere zu fangen. Wenn man angetippt wurde, muss man stehen bleiben und ist gefangen. Wer gefangen wurde, ruft Jesus um Hilfe, der die Person durch Antippen befreit. Jesus selbst darf nicht gefangen werden. Wenn die festgelegte Zeit abgelaufen ist, wird gezählt, welche Gruppe gewonnen hat (sind mehr Personen gefangen oder frei?). Dann werden die Gruppen getauscht.
Verkündigungsart: Anspiel (2-6 Mitarbeitende)
MA1: laufende Person
MA2: Jesus
MA3: Handy
MA4: PC
MA5: Person X
MA 6: Erzähler/in
Optional:
Es können auch 2 Mitarbeitende spielen: MA1 spielt die laufende Person. MA2 spielt Erzähler/in und abwechselnd Handy, PC und Person X. Jesus wird bildlich oder als aufgestelltes Kreuz am Ziel dargestellt.
Situationsbeschreibung:
MA1 läuft eine Strecke entlang. Sie hat ggf. eine Bibel in der Hand. MA3, MA4 und MA5 stehen am Rand der Strecke und rufen MA1 verschiedene Dinge zu. Währenddessen spielt MA2 Jesus, der mit ausgestreckter Hand vor MA1 herläuft.
Beginn
MA6: Ich möchte euch eine Geschichte erzählen. Das istMA1. MA1 ist heute Morgen gut gelaunt aufgestanden. Es ist gutes Wetter, die Sonne scheint und MA 1 ist echt gut drauf. Sie/erhat heute einen ganz besonderen Tag. Denn er/sie hat eine Verabredung. Jetzt kann der Tag ja losgehen. Er/Sie freut sich schon total! Denn er/sie möchte heute den Tag mit Jesus verbringen.
MA1 und Jesus begrüßen sich mit einem Händeschütteln. Sie laufen gemeinsam die Strecke entlang.
MA 6: Doch was ist das? Hört ihr das auch? Ich glaube, das Handy von MA1hat etwas zu sagen!
MA3: Hey, schau mal du hast eine neue Nachricht auf WhatsApp bekommen!
MA6: Puh, das klingt ja spannend! Aber eigentlich ist MA1 doch gerade verabredet. Was er/sie wohl tun wird?
MA1 bleibt stehen und schaut in Richtung von MA3 und dann zu Jesus. MA1 überlegt. Dann nimmt MA1 die ausgestreckte Hand von Jesus und geht mit seiner Hilfe ein Stück weiter.
MA6: Das sieht so aus, als ob sich Name lieber für Jesus entschieden hat. Ui, aber dazu möchte wohl jemand etwas sagen.
MA5: Hey du, es gibt Wichtigeres als Gott. Du hast doch sowieso keine Zeit, mach doch mal lieber Hausaufgaben und lerne den ganzen Tag. Du solltest die allerbeste Person in der Klasse sein, das ist viel wichtiger.
MA1 bleibt stehen und überlegt. Dann nimmt MA1 die ausgestreckte Hand von Jesus und geht mit seiner Hilfe ein Stück weiter.
MA4: Hey, schau mal nach deinem Videospiel! Du bist schon fast im nächsten Level. Alle spielen es gerade! Die werden dich überholen…
MA1 bleibt stehen und überlegt. Dann nimmt MA1 die ausgestreckte Hand von Jesus und geht mit seiner Hilfe ein Stück weiter.
MA5: Du bist mit Jesus verabredet und willst zur Jungschar gehen? Boa, gar kein Bock! Bleib lieber auf dem Sofa liegen und schau deine Lieblingssendung an.
MA1 bleibt stehen und überlegt. Dann nimmt MA1 die ausgestreckte Hand von Jesus und geht mit seiner Hilfe ein Stück weiter.
MA4: Hey, schau mal, es gibt 10 neue Youtube-Videos! Die darfst du nicht verpassen. Lies mal alle Kommentare!
MA1 bleibt stehen und überlegt. Dann nimmt MA1 die ausgestreckte Hand von Jesus und geht mit seiner Hilfe ein Stück weiter.
MA5: Schau dir doch mal die Welt an. Überall Leid, Krieg und Krankheit. Wie kannst du da noch an Gott glauben?
MA1 bleibt stehen und überlegt. Dann nimmt MA1 die ausgestreckte Hand von Jesus und geht mit seiner Hilfe ein Stück weiter.
MA3: Hey, schau mal es gibt 100 neue Beiträge auf TikTok! Die musst du dir ansehen!
MA1 bleibt stehen und überlegt. Dann nimmt MA1 die ausgestreckte Hand von Jesus und geht mit seiner Hilfe ein Stück weiter.
MA5: Haha, lächerlich an Gott zu glauben, den gibt es doch gar nicht!
MA1 bleibt stehen und überlegt. Dann nimmt MA1 die ausgestreckte Hand von Jesus und geht mit seiner Hilfe ein Stück weiter.
MA5: (sehr wütend) Wenn du weiter an Gott glaubst, dann mach ich dich fertig! (droht mit der Faust)
MA1 bleibt stehen und überlegt. Dann nimmt MA1 die ausgestreckte Hand von Jesus und geht mit seiner Hilfe ein Stück weiter. Am Ziel angekommen, umarmen sich Jesus und die Person. Sie lächeln. Jesus setzt MA1 ggf. eine Krone auf.
MA6: MA1 hat es geschafft. Das sah ja gar nicht so einfach aus! Hättet ihr gedacht, dass eine Verabredung mit Jesus so viel Widerstand bekommt?
Ich möchte euch eine Bibelstelle aus dem Hebräerbrief vorlesen, in der es genau darum geht. Dort steht … (vereinfachte Bibelstelle vorlesen). So ging es auch der Person in dem Anspiel. Sie ging ihren Weg mit Jesus, doch Personen und Dinge haben ständig versucht sie abzulenken und sie dazu zu bringen, aufzuhören und die Verabredung mit Jesus abzubrechen. Aber mit der Hilfe von Jesus hat sie es bis zum Ziel geschafft. So kannst auch du es schaffen!
Uns geht es manchmal ähnlich: Jesus ist uns wichtig und wir möchten Zeit mit ihm verbringen, weil er unser Freund ist. Aber in unserem Alltag gibt es viele Dinge, die uns immer wieder von ihm ablenken – z.B. unser Handy, das Computerspiel, Hobbies, andere Leute … Diese Sachen sind auch gar nicht immer falsch, aber manchmal sorgen sie dafür, dass wir so beschäftigt sind, dass wir Jesus einfach vergessen. Manchmal finden uns andere sogar doof oder sind gemein zu uns, weil wir zur Jungschar gehen und an Jesus glauben.
Wie in dem Theaterstück müssen wir uns immer wieder entscheiden, uns nicht ablenken zu lassen und den Blick wieder auf Jesus zu richten. Das ist nicht immer leicht, aber wir sind damit nicht allein. Denn Jesus möchte uns helfen an ihm dranzubleiben.
Es wird eine Strecke mit Ziellinie aufgebaut. Ein Mitarbeitender trägt sehr viele Kleidungsstücke und Gegenstände, die es für ihn schwierig machen, vorwärtszulaufen. Er fragt die Kinder um Rat. Um erfolgreich zum Ziel zu gelangen, muss er schließlich alle Sachen ablegen. Die Sachen symbolisieren das, was einem auf dem Weg des Glaubens einschränkt und davon abhält, weiterzugehen. Die Kinder überlegen gemeinsam, was das sein kann. Zum Abschluss wird der Bibeltext vorgelesen.
Die Kinder können sich erst zu zweit und anschließend im Plenum über folgende Fragen austauschen. Dann können gemeinsam Ideen gesammelt werden, wie man am Glauben dranbleiben kann.
Fragen:
In welchen Situationen hat Jesus dir schon mal geholfen?
„Wir wollen den Blick auf Jesus richten, der uns auf dem Weg (vertrauenden Glaubens) vorangegangen ist und uns auch ans Ziel bringt.“ Hebräer 12,2 (Gute Nachricht)
Lernen mit Bewegungen:
Bei dem Wort „Blick“ werden die Hände wie ein Fernrohr vor die Augen gehalten.
Bei „vorangegangen“ wird durch eine abwechselnde Bewegung von Zeigefinger und Mittelfinger nach unten eine laufende Person dargestellt.
Bei dem Wort „Ziel“ zeigen alle einen Daumen nach oben.
Die Kinder stellen sich in einen Kreis und nehmen sich gegenseitig an den Händen. Eine Person fängt an zu beten und drückt die Hand des Nachbarn, sobald er oder sie fertig ist. Es kann um Gottes Hilfe für mehr Fokus auf ihn und um Mut zum Glauben zu stehen, gebetet werden.
Die Kinder basteln eine Mini-Jesus-Figur z. B. aus Knete oder Modelliermasse. Diese erinnert sie daran, dass Jesus immer bei ihnen ist und kann dabei helfen, ihn im Fokus und Gedächtnis zu behalten. Alternativ kann auch ein Schmuckstück wie ein Armband oder eine Kette gebastelt werden. Die Kinder können ihre Schmuckstücke ganz nach ihrem Geschmack gestalten. Wichtig ist, dass sie ein Symbol beinhalten, das sie an Jesus erinnert z.B. ein Kreuz oder die Buchstaben „Jesus
Kerzenwettlauf: Zwei Teams spielen gegeneinander. Die Kinder jedes Teams stehen hintereinander an einer Startlinie. Es wird ein Hindernisparcours aufgebaut, der zum Beispiel unter einen Tisch oder über einen Stuhl führt. Das erste Kind hält eine brennende Kerze in der Hand und muss damit den Parcours laufen. Die Kerze darf dabei nicht ausgehen. Falls das doch passiert, muss sie auf der Stelle vom entsprechenden Kind neu angezündet werden. Wenn das Kind wieder an der Startlinie angekommen ist, übergibt es die Kerze an die nächste Person, die ebenfalls den Parcours durchlaufen muss. Gewonnen hat das Team, dessen Spieler am schnellsten den Parcours durchlaufen haben.
Hinweis: Achtung mit dem flüssigen Wachs und am besten einen Eimer Wasser bereitstellen!
Der wertvolle Luftballon: Jedes Kind bekommt einen aufgeblasenen Luftballon. Dieser soll ständig hochgeworfen und gefangen werden. Er darf nicht den Boden berühren oder an andere Kinder geworfen werden. Jedoch darf versucht werden, andere dazu zu bringen, ihre Ballons fallen zu lassen, z.B. indem man die Ballons schubst. Kinder dürfen nicht geschubst werden, nur Ballons. Wer seinen Ballon fallen lässt, ist aus dem Spiel. Gewonnen hat das letzte Kind, das es geschafft hat, seinen Ballon nicht den Boden berühren zu lassen. Nach dem Spiel kann über die Bedeutung des „Nicht-loslassens“ des Glaubens gesprochen werden.
Licht weitergeben: Man kann die Kinder ermutigen, ein Licht für andere zu sein und vom Glauben zu erzählen. Alle stehen dafür in einem Kreis. Jede Person bekommt ein Teelicht. Die erste Kerze wird angezündet und die Person hat nun die Aufgabe, die Kerze der Person daneben mit ihrem Licht anzuzünden. So wird das Licht weitergeben, bis alle Kerzen brennen. Anschließend können die Kinder eine Kerze mit nach Hause nehmen, um sie einer anderen Person zu schenken. Dabei können sie erklären, wofür die Kerze steht.
Krone basteln: Jedes Kind bastelt aus Pappe eine Krone, die kreativ bemalt werden und mit Bildern oder Wörtern zum Glauben verziert werden kann.
Glaube ist etwas, dass ich nicht sehen kann. Aber ich kann trotzdem daran festhalten und hoffen.
Glaube ist das Festhalten an etwas, dass ich nicht sehen kann – aber ich kann die Dinge sehen, die Leute aus dem Glauben heraus tun. Ihr Vertrauen kann mir als Vorbild dienen.
Der Brief von Paulus an die Hebräer richtet sich an die jüdischen Mitglieder der christlichen Gemeinde. Die Kapitel 10-13 beschäftigen sich mit dem Thema Glauben. In unserem Text in Kapitel 11 definiert Paulus den Glauben als ein Festhalten an unserer Hoffnung, von der wir überzeugt sind und darauf vertrauen, dass sie Wirklichkeit wird.
Dann benennt Paulus viele Beispiele des Glaubens von Leuten, über die wir in der Bibel nachlesen können. Der Satzteil „Durch den Glauben“, der sich in fast jedem Vers befindet, bezeichnet den rettenden Glauben an Gott, aus dem sich Gehorsam Gott gegenüber entwickelt. Einige Beispiele, die genannt werden, werden im Folgenden aufgegriffen und etwas erklärt.
Am Ende beschreibt Paulus das Schicksal von vielen Propheten in der Bibel (Vers 35-38). In Vers 40 findet man den Zusammenhang zwischen Altem und Neuen Testament: Menschen im Alten Testament blickten auf die verheißene Errettung (die dann später durch Jesus erfüllt wurde) und die Christen blicken zurück auf die Erfüllung der Verheißung (Vers 40).
Ein sehr schwieriger, aber sehr aussagekräftiger Text, bei dem es sich lohnt, noch tiefer einzusteigen.
Ich finde den Text sehr cool und herausfordernd.
So viele Menschen werden hier aufgezählt, die Gott vertraut und an ihn geglaubt haben.
Ich weiß nicht, ob mein Glauben so groß ist, wie z.B. der von Abraham, der einfach losging in ein fremdes Land. Ich weiß, dass ich noch viel lernen kann und muss. Hier kann ich mir Vorbilder raussuchen. Vorbilder, die nicht perfekt waren, auch ihre Zweifel und ihre schlechten Tage hatten, die aber trotzdem immer wieder Gott vertraut haben.
Auch die Definition von Glauben am Anfang finde ich sehr schön.
Wie sieht es bei dir aus? Hast du einen Glaubensvorbild? Wer könnte das für dich sein? Und wer könnte das vielleicht auch für die Kinder sein? Was bedeutet Glauben für dich?
Kinder lernen, dass sie nicht alles direkt glauben sollen. Sie werden darauf getrimmt zu überprüfen, ob etwas stimmt. In unserer Gesellschaft zählen oft nur die harten Fakten. Da ist es gar nicht so einfach, sich mit dem Thema Glauben auseinander zu setzen, wo er doch so wenig beweisbar ist.
Haben sie schon Erfahrungen damit gemacht? Das Thema Glauben sollte sehr sensibel angesprochen werden. Es kann sein, dass manche Kinder etwas glauben, was andere nicht tun. Es sollte für die Kinder ein geschützter Rahmen sein, wo sie offen und ehrlich darüber reden können. Es kann auch sein, dass die Kinder gar nicht genau wissen, was Glauben überhaupt ist oder bedeutet und dass der Text somit Fragen aufwirft: Was ist Glauben? Was bedeutet Glauben für mich? An was oder an wen glaube ich?
Idee 1 – Brainstorming
Die Kinder haben die Aufgabe zu überlegen, woran sie glauben und was Glauben für sie bedeutet. Diese Gedanken werden auf einem Papier gesammelt. Hierbei ist wichtig: Bei einem Brainstorming werden Gedanken nicht kommentiert. Es gibt kein richtig oder falsch.
Idee 2 – Geheimschrift
Presse eine Zitrone aus und fülle den Saft in ein Glas. Mit einem Pinsel und der Zitronensaft-Tinte schreibst du auf ein Blatt Papier das Wort „Glauben“. Wenn der Zitronensaft getrocknet ist, kann man die Schrift nicht mehr lesen.
Zum Einstieg hältst du das Papier hoch und fragst die Kinder, was sie darauf sehen. Vermutlich kommt die Antwort: „Nichts“. Dann kann man noch fragen, ob sie glauben, dass da etwas auf dem Zettel steht. Damit kann man den Bogen zu der Definition von Glauben ziehen. „[…] ein überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht.“ (Hebräer 11,1). Wenn du das Papier vorsichtig über eine Kerze hältst, dann wird die Schrift sichtbar. Alternativ kannst du das Blatt auch heiß föhnen oder mit einem heißen Bügeleisen darüberfahren, wenn dir offenes Feuer zu heikel ist.
Verkündigungsart: Theater, mind. 3 Personen
Vorschau auf die nächsten Folgen der Sendung: „Glaubensleute in der Bibel“
Moderator steht in der Mitte und kündigt die Personen an. Diese laufen dann über die Bühne, bleiben kurz in der Mitte stehen und gehen dann wieder ab.
ModeratorIn: Und in den nächsten Wochen sehen wir bei „Glaubensleute in der Bibel“:
(kurze Pause)
Diese und viele anderen werdet ihr in den nächsten Sendungen kennenlernen.
Seid gespannt. (verlässt die Bühne)
Personen erraten/ Mitmachgeschichte:
Dies kann man besonders mit Kindern machen, die schon einige Geschichten aus der Bibel kennen. Es werden die verschiedenen Situationen aus dem Bibeltext vorgelesen und die Kinder sollen erraten, zu welcher Person die Geschichte passt, z.B.: „Ein Mann baute aufgrund seines Glaubens ein großes Boot, ohne dass Wasser in der Nähe war.“ (Noah). Oder „Eine Frau bekam aufgrund ihres Glaubens ein Kind, obwohl sie schon sehr alt war.“ (Sarah).
usw.
In der Wiederholung können die Personen nochmal aufgegriffen werden und die Kinder können erzählen, was sie von den Personen noch wissen.
„Der Glaube ist ein Festhalten an dem, worauf man hofft- ein Überzeugt sein, von Dingen, die nicht sichtbar sind.“ (Hebräer 11,1)
Hier kann das Experiment mit der Zitronensaft-Tinte nochmal wiederholt werden: Die Kinder schreiben jedes Wort des Merkverses mit Zitronensaft-Tinte auf einen eigenen Zettel. Dann wird die Schrift per Fön oder Bügeleisen sichtbar gemacht und der Vers in die richtige Reihenfolge gebracht. Nun wird er mehrmals hintereinander gesprochen.
Hier kann mit den Kindern ein kurzes Gebet gesprochen werden, wo sie sagen, dass sie an Gott glauben oder glauben möchten.
Entweder können die Kinder alleine beten oder ein Gebet nachbeten.
z.B. „Lieber Vater, ich möchte an dich glauben. Bitte hilf mir dabei.“ o.ä.
Dinge ertasten:
Es werden verschiedene Gegenstände unter eine Decke gelegt, sodass die Kinder nicht sehen können, was darunter ist. Nacheinander haben die Kinder 1 Min. Zeit, um die Gegenstände zu erfühlen und dann auf einem Zettel zu notieren, was es sein könnte. Das Kind mit den meisten richtig ertasteten Gegenständen gewinnt. Damit es schneller geht, können die Gegenstände entweder in Fühlkästen verstaut werden oder du macht mehrere Stationen, damit mehrere Kinder gleichzeitig dran sein können und nicht zu lange Wartezeiten entstehen.
Wörtersuche – (siehe Datei zum Download)
Die Wörtersuche gibt es in zwei Schwierigkeitsstufen: Bei der leichten Variante muss 19x das Wort „Glauben“ gefunden werden.
Bei der schwereren Variante wird die Anzahl des zu suchenden Wortes „Glauben“ nicht angegeben, und die Kinder müssen alle oder so viele wie möglich davon finden.
Dabei wird sowohl von links nach rechts als auch von rechts nach links und sowohl von oben nach unten als auch von unten nach oben gesucht.
Ich sehe was, was du nicht siehst
Ein Kind beginnt und überlegt sich eine Sache, die im Raum zu sehen ist und nennt dann mit den Worten: „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist [Farbe nennen]“ die Farbe der Sache. Nun dürfen die anderen Kinder der Reihe nach eine Sache vorschlagen, von der sie denken, es könnte die gesuchte sein. Rät ein Kind richtig, darf es sich eine neue Sache aussuchen und das Ganze beginnt von vorn.
Gegenstände besorgen
Die Kinder werden in kleine Gruppen eingeteilt und sollen verschiedene Gegenstände holen. Dafür gibt es zwei Varianten:
Variante 1: Die Spielleitung nennt jeden Gegenstand einzeln nacheinander, sodass die Kinder jeden auch Gegenstand einzeln nacheinander holen.
Variante 2: Die Spielleitung schreibt im Vorfeld alle Gegenstände auf einen Zettel, den die Kinder dann bekommen und sich innerhalb einer bestimmten Zeit, so viele Gegenstände wie möglich merken sollen. Dann haben sie 3 Minuten Zeit, um diese zu holen.
Jesus vergibt mir alles, wenn ich es möchte.
Gott schenkt mir Vergebung. Dafür kann und muss ich nichts tun, weil er mir sie durch Jesus schenkt.
In diesen Versen des Hebräerbriefes greift der Autor die Opfergebote des Alten Testamentes auf. Jeder, der diesen Text las oder hörte, wusste um was es ging.
Die Israeliten hatten unterschiedliche Opferdienste, die sie jährlich durchführten um ihre Schuld vor Gott zu bringen und diese los zu werden. Bei all diesen so genannten Sühneopfern, starben die Tiere und/oder Blut wurde vergossen.
Zum Beispiel beim Versöhnungstag Jom-Kippur (vgl. Levitikus 16). Da nahm der Ziegenbock sozusagen stellvertretend die Schuld des ganzen Volkes auf sich und wurde in die Wüste geschickt.
Doch all diese Opfergesetze wurden mindestens jährlich durchgeführt, um sich bewusst zu machen, dass man vor Gott schuldig wurde. Gleichzeitig zeigte dies auf, dass trotz allen Bemühungen sich nach Gottes Gesetz zu richten, die Menschen versagten und die Sühneriten darum nie vollkommen ausreichten, die Menschen nicht vollkommen und endgültig von ihrer Schuld befreiten.
Es brauchte das perfekte Opfer, das nie etwas Falsches gemacht hatte: Jesus. In diesen Versen des Hebräerbriefes wird deutlich aufgezeigt, dass der Tod Jesu diejenigen, die an ihn glauben, vollkommen von Sünde befreit. Es braucht keine erneute Tat – Jesus hat für uns Vergebung erlangt, und zwar ein und für alle mal. Durch seinen Opfertod ist uns völlig vergeben. Weil wir um diese Vergebung wissen, dürfen wir ein reines Gewissen haben, können in Freiheit von Jesus erzählen und anderen dienen.
Diese Bibelverse ermutigen und bestärken mich. Jesus hat mir wirklich alles vergeben. Ich kann nichts tun, was er nicht bereit ist zu vergeben, und das weckt in mir den Wunsch, immer mehr so zu leben, wie es Jesus gefällt. Ich möchte in dieser Freiheit, die er mir schenkt, aufblühen und mich nicht vom schlechten Gewissen, von Unsicherheit, nicht Gut-Genug Sein runterziehen lassen. Denn ich weiß: mir ist wirklich vergeben, da kommt nicht noch ein „Ja, aber…“.
Natürlich hat es Jesus auch alles gekostet meine Schuld auf sich zu nehmen. Er hat seine komplette Herrlichkeit in dem Moment für mich aufgegeben, sein Leben gegeben und ist ins Dunkelste überhaupt gegangen – für mich. Und darum möchte ich aus Dankbarkeit – nicht aus Schuldgefühl – mein Leben immer mehr so gestalten, wie es Jesus gefällt.
Kinder haben eine starkes Gerechtigkeitsempfinden; sie schauen stark darauf, dass es gerecht zugeht und fair bleibt. Und gleichzeitig liegt es auch in ihrem Erfahrungshorizont, dass sie sich manchmal falsch verhalten. Und sie erfahren auch selbst, dass ihnen etwas Unrechtes getan wird. Und dann kann das mit der Vergebung manchmal zu einem inneren Kampf werden. Vergebe ich oder bestehe ich auf mein „Recht“?
Aus eigener Erfahrung wissen die Kinder, wie es ist, wenn jemand mit ihnen schimpft – und wie erleichtert sie sich fühlen, wenn es keine Strafe gibt. Das ist eine häufige Erfahrung der Kinder: haben sie etwas falsch gemacht, müssen sie etwas dafür tun, um es „wieder gut zu machen“; Nachsitzen, Strafarbeit, Hausarrest, weniger Taschengeld usw. Je nachdem wie die Eltern/Lehrer/Freunde drauf sind, ist es danach geklärt und kein Thema mehr.
Spannend ist, dass es viele Menschen viel Mut und Überwindung kostet, selber um Vergebung zu bitten. Und damit einzugestehen, dass man schuldig wurde, etwas falsch gemacht hat. Auch Erwachsene machen das nicht gerne – die Vorbilder der Kinder.
Idee 1 – Video zeigen
https://www.youtube.com/watch?v=BAJeAAiSyB4 ab min 16 – 17:18
(letzter Zugriff: 31.10.24)
Idee 2 – Galgenmännchen spielen
Statt Galgen: eine Blume nach und nach aufzeichnen
Lösungswort: Issumagijoujungnainermik
Was denkt ihr? Was bedeutet dieses Wort? Oder hat jemand eine Idee, von welcher Sprache dieses Wort stammt? (Erklärung siehe „Die andere Idee“)
Verkündigungsart: Mit Gegenständen
Wenn wir in die Bibel schauen, lesen wir, dass wir alle, also auch ich, Sachen machen, die Gott traurig machen, die uns von Gott trennen. Das wird in der Bibel Sünde genannt. Da sind wir an anderen Menschen schuldig geworden. Und nicht nur an Menschen, sondern auch an Gott, weil es ihm jedes Mal so sehr weh tut, wenn wir andere anlügen, schlagen, auslachen, unfair sind usw. oder auch, wenn wir uns selber schlecht reden. Das findet Gott richtig traurig, weil er es gut mit uns meint.
Im Alten Testament (Bibel hochhalten) also weiter hier vorne in der Bibel, da hat Gott den Menschen verschiedene Sachen genannt, die sie tun sollen, damit sie sich wieder besser fühlen, nachdem sie was getan haben, was Gott nicht gefällt.
Vielleicht kennt ihr das auch – wenn ich etwas „Falsches“ gemacht hat, habe ich oft ein schlechtes Gewissen. Deswegen hat Gott den Leuten damals Möglichkeiten gegeben, wie sie um Vergebung bitten können. Das mussten sie aber jedes Jahr machen und immer und immer wieder erinnerten sie sich an das, was sie falsch gemacht hatten. Sie waren also doch nicht so ganz frei davon, denn sie wussten: „Wenn ich wieder was falsch mache, dann muss ich wieder ein Tier opfern.“
Es war wirklich nicht so einfach. Das ist hier wie mit dem Spiegel hier: Ich bin der Spiegel und versuche so zu leben wie es richtig ist, nach den Gesetzen. Da hängen wir mal das Papier „Gesetz“ drüber. Die Leute haben versucht nach Gottes Gesetz zu handeln, trotzdem haben sie (mit Permanentmarker auf den Spiegel schreiben) gestohlen, gelogen, ausgelacht, waren unfair usw.
Dann brachten sie ihr Opfer und es wurde ihnen vergeben (mit Lappen und Nagellackentferner drüber gehen). Aber das war ganz schön schwer und mühsam und sie mussten es immer wieder machen. Und so bliebt ein komisches Gefühl und der Gedanke: „Ich bin nicht gut“.
Wir kennen das auch. Immer wieder musste ich – wenn ich was Falsches gemacht hab – die Konsequenzen tragen: Eine Strafarbeit schreiben, oder Handyverbot oder ich durfte nicht spielen. Das war nicht nur einmal so, sondern immer wieder.
Doch Gott hatte anderen Plan. Er wollte, dass wir Menschen wirklich mit ihm kommunizieren können, dass wir wissen er vergibt uns komplett. Und vor allem wollte er, dass wir nichts tun müssen, um okay mit ihm zu sein. Deswegen schickte Gott seinen Sohn Jesus auf die Erde. Wie in dem Video vorhin weiß Gott: Sünde bzw. etwas Schlimmes zu tun muss Konsequenzen nach sich ziehen. Der Richter musste seinem Freund die Strafe geben. Aber dann entschied der Richter sich, die Strafe seines Freundes selbst zu tragen, für ihn zu bezahlen.
Und genauso hat Gott sich das mit Jesus ausgedacht: Am Kreuz zahlt Jesus für uns die Strafe für unsere Sünden. Er starb freiwillig am Kreuz für dich, mich und uns alle. Er bezahlte ein für alle Mal – darum wissen wir: uns ist wirklich vergeben. Wir müssen nicht mehr irgendwelche Tiere Opfern, oder etwas anderes tun, um Vergebung zu erlangen. Uns ist für immer vergeben.
Es ist so, wie wenn ich hier der Spiegel wieder bin (Spiegel davor gut mit Öl präparieren). Hier hänge ich den Zettel „Jesus“ drüber. Ich entscheide mich, ich will mit Jesus unterwegs sein, erkennen und dankbar sein, dass er mir alles vergeben hat. Leider mache ich trotzdem Sachen falsch – lüge, stehle, lache aus (versuchen auf den Spiegel zu schreiben) … aber das haftet nicht mehr an mir, weil ich weiß Jesus hat mir vergeben. Ich darf ihm ganz einfach im Gebet um Vergebung bitten und er vergibt mir auf jeden Fall.
Und dann merke ich, dass ich mir wünsche, noch viel mehr so zu leben, wie es Jesus gefällt. Und zwar, weil ich so dankbar dafür bin, dass Jesus für mich bezahlt hat.
In Hebräer 10, 17f. steht das ungefähr so drin: „Und ich will nie mehr an ihre Sünden und an ihre bösen Taten denken. Wenn aber die Sünden vergeben sind, ist ein Opfer nicht mehr nötig.“ Jesus denkt also nicht einmal mehr an unsere Sünden, er hat sie uns komplett vergeben. Wie cool ist das denn?
Dafür will ich Jesus noch danken.
Wenn bei Hinführung Idee 2 genommen wurde:
Vergebungs-Geschichte
Bereits im Jahr 1752 gingen die erste Missionsreise nach Labrador, um den Leuten dort von Jesus zu erzählen. Natürlich war es ziemlich kalt und es gab ganz, ganz viel, woran sich die Missionare gewöhnen mussten. Zum Beispiel auch die Sprache. Ein besonderes Problem tauchte auf, als die Missionare erzählen wollten, warum Jesus auf die Welt kam. Sie machten eine Entdeckung: Die Inuit hatten kein Wort für Vergebung. Gemeinsam mit den Inuit entwickeln sie ein eines. Sie erklärten den Leuten vor Ort was Vergebung bedeutet. Was ist Vergebung, was bedeutet sie, was zeichnet sie aus und warum ist sie wichtig? All diese Fragen und viele mehr werden in langen Stunden besprochen und immer wieder anders ausgedrückt.
Schließlich entwickelt sich das folgende Wort: Issumagijoujungnainermik
Dieses Wort steht für das, was wir unter Vergebung verstehen. Ich habe keine Ahnung wie man das ausspricht, aber ein Inuit hat mit diesem Wort einen Ausdruck, der eine schöne Bedeutung unserer Vergebung hervorhebt. Würde man es wortwörtlich in unsere Sprache übersetzen, dann bedeutet es Folgendes:
Nicht-mehr-in-der-Lage-sein-darüber-nachzudenken
Spannend – mit ihrem neuen Wort haben sie ganz kurz und prägnant erklärt, was Vergebung bedeutet: Vergebung bedeutet, dass man eine Tat oder Situation so klärt, dass man nicht mehr drüber nachdenken muss. Sie ist weg, ist nicht mehr im Kopf. Es steht nicht mehr zwischen mir und der anderen Person.
Hebräer 10,17: „Ich vergebe ihnen ihre Schuld und denke nicht mehr an ihre Sünden.“
Teile die Kinder in mehrere Gruppen. Jede Gruppe bekommt einen Teilsatz des Merkverses. Nun sollen sie den Vers in der richtigen Reihenfolge aufsagen. Dabei kannst du variieren: möglichst schnell, langsam, laut, leise …
Danke, Jesus, dass du mir wirklich alles vergibst. Danke, dass ich dir so wichtig bin, dass du gestorben bist, damit mir vergeben ist. Danke, dass ich darum in Freiheit leben darf. Hilf mir bitte auch anderen zu vergeben. Amen
Spiegel verschönern
Jedes Kind bekommt einen Spiegel und kann dessen Rahmen z.B. mit Perlen, Aufklebern, Mosaiksteinchen o.ä. verzieren.
Untersetzer gestalten
Jedes Kind bekommt einen Korkuntersetzer und schreibt seinen Namen auf die Unterseite. Mit Mosaiksteinen legt es darauf ein Muster oder einfache Formen, z.B. ein Kreuz oder Herz. Dann werden die Mosaiksteine mit Kleber festgeklebt, möglichst dicht aneinander. Wenn alle Steine kleben, werden die Zwischenbereiche mit Fugenmasse gefüllt – mit der Hand oder einem Spachtel – und dann zum Trocknen gestellt. In der nächsten Gruppenstunde kann die getrocknete Fugenmasse, die noch auf den Mosaiksteinen drauf ist, mit einem nassen Lappen abgewischt werden.
Schatten fangen
Für das Spiel wird Schatten benötigt, d.h. du brauchst entweder einen gut beleuchteten Raum, wo durch die Beleuchtung Schatten entstehen oder ihr spielt draußen in der Sonne. Ein Kind ist Fänger und versucht auf den Schatten der anderen Kinder zu treten, um sie zu fangen. Das gefangene Kind muss nun stehen bleiben. Um es zu befreien muss ein anderes Kind 3x über den Schatten des Gefangenen springen.
Variante: Ein Ball wird zum Fangen genommen. Wenn der Ball in den Schatten geworfen wurde, ist man gefangen
Drucke das Labyrinth im Anhang für jeden Kind aus. Wer findet am schnellsten den Weg, der hindurchführt.
Vergeben ist so, wie wenn man eine Last abgibt, nicht mehr an das denkt was war. Gestaltet verschiedene Stationen, an denen man Lasten ablädt, Sachen verschwinden lässt, z.B.:
Was | Erklärung | Material |
Rucksack-Parcours | Es wird eine gewisse Strecke festgelegt, gerne auch mit kleinen Hindernissen. Diese Strecke wird vom Kind mit einem gut gefüllten Rucksack (Wasserflaschen) gelaufen. Wer schafft es am schnellsten? | Parcours Rucksack Wasserflaschen Stoppuhr |
Wett-Radieren | Die Kinder bekommen ein Blatt, auf mit Bleistift ein Wort geschrieben wurde, z.B. „Schuld“ Auf das Startzeichen hin radieren die Kinder das Wort so schnell, wie es geht weg. Wer schafft es am schnellsten? | Papier Bleistift Mehrere Radiergummis Stoppuhr |
Schubkarren entladen | Die Schubkarre ist mit Kissen oder ähnlichem beladen und soll nun über eine gewisse Strecke gefahren, am Ziel entladen und wieder zum Start zurückgefahren werden. Wer schafft das am schnellsten? | Start & Ziellinie Schubkarren mehrere Kissen Stoppuhr |
Bei älteren Kindern, die schon länger mit Jesus unterwegs sind: Vergebungs-Gebets Station:
Die Kids dürfen das, was sie belastet, wo sie gelogen, gestohlen, ausgelacht, nicht gehorsam waren, auf einen Zettel schreiben. Der Zettel wird gefaltet, sodass ihn niemand lesen kann. Dann wird er verbrannt. Falls es nicht möglich ist ein Feuer zu machen, können die Zettel auch alternativ geschreddert werden.
Alpha-Video: Richter zahlt die Schuld: https://www.youtube.com/watch?v=BAJeAAiSyB4 ab Min. 16 – 17:18
Letzter Zugriff am 31.10.2024
Vergebungs-Geschichte: https://www.jesusjournal.de/geschichten/wie-die-eskimos-vergebung-lernten
Letzter Zugriff am 31.10.2024
Rätsel: https://puzzlemaker.discoveryeducation.com/maze/result
Letzter Zugriff am 31.10.2024
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