„Kartenspiel“ im Gottesdienst?! – Impulskarten sinnvoll einsetzen

Was ist die klarste und vollnächtigste Predigt wert, wenn am Ende der Hörer darüber entscheidet, was du gesagt hast und was nicht?! 
Sollte diese konstruktivistische Einsicht beherzigt werden, ginge es darum, beteiligungsorientiert zu verkündigen: Die Feiernden im Gottesdienst sollten zu Wort kommen und Reaktionsraum bekommen können. Was wurde wie gehört und verstanden? 
Kartensets, im Handel erhältlich, mit Reflexions- und Gesprächsimpulsen können hier eine große Hilfe sein. Wie genau, zeigt dir dieser Artikel auf.

1. Gespräche eröffnen: mit mir selbst, in kleiner Gruppe, im Plenum

Offene Bilder und offene Fragen sind eine ganz eigene Sprache: Sie können in uns tiefere Schichten und Zellen anstoßen als (nur einbahnstraßige) Worte, Texte, Lesungen und Reden. Eine ganzheitlichere symbolische Kommunikation wird durch sie unterstützt, die wiederum sehr persönlich Menschen aufschließen und verwickeln kann. Das Evangelium bekommt „Fleisch“ – und Gott wird als ein persönlicher Gott erfahren. 
Fragen und Bilder dienen dann als Impulse, die das Gespräch eröffnen – still mir mir selbst, geschützt in einer kleinen Gruppe, als persönliche Statements im Plenum. Auch im Gottesdienst.
Und dies muss dann nicht unbedingt ernst und tief verhandelt werden – auch eine Leichtigkeit im Umgang mit dem Thema und miteinander ist durchaus möglich!

2. Aufschlussreiche Unterscheidungen

Wo immer in diesem Artikel von „Karten“ gesprochen wird, sind alle Arten von Karten im Blick bzw. der Einsatz aller Karten möglich, und es brauchen keine weiteren Unterscheidungen beachtet werden. Wird hingegen präzisiert in „Wahlkarten“ und „Zufallskarten“, dann aus funktional-inhaltlichen Gründen.
Folgende Weisen können beim Einsatz von Karte grundsätzlich unterschieden werden:

1. „Zufallskarten“ sind zufällig gezogene Karten. Sie sorgen für Überraschungen, Perspektivwechsel, emotionale Veränderung. Kurz: Sie triggern. 

2. „Wahlkarten“ sind selbstgewählte Karten und führen die eigene Person in die Tiefe hinsichtlich des vorhandenen Themas. Dies sollte stets in einer behutsamen geschützten Atmosphäre geschehen – und immer freiwillig!

Beide Umgangsweisen können die Mitfeiernden direkt ins Gespräch miteinander bringen – oder man belässt es bei einem stillen Zwiegespräch der Person mit sich selbst oder mit Gott (Gebet).


In Bezug auf die im Handel befindlichen Impulskarten können folgende Motiv-Kategorien unterschieden werden: 

1. Fotokarten
z.B. Sinnbildbox, buch+musik

2. Comic-Karten / Gefühlskarten
z.B. Gemischte Gefühle. Die bunte Welt der Gefühle in 46 Karten, befo-Verlag

3. Textkarten / Fragekarten
z.B. Talkbox diverse Volumina, Neukirchner Aussaat / Stärken-Schatzkiste für Therapie und Beratung, Beltz-Verlag / Mit Fragen Konflikte managen, Beltz-Verlag / Zitate-Box: 200 Zitate im Postkartenformat, Campus Verlag

Grundsätzlich:
Karten können Gesprächsimpulse setzen, die die Tür zum eigenen und zum anderen Herzen öffnen, ohne übergriffig zu werden. Dabei werden die jeweiligen Statements von anderen nicht bewertet, nicht als „gut“, „falsch“ oder „stark“ oder „schräg“ (dis)qualifiziert, sondern stets durch offene hinhörende Ohren respektiert. Dabei kann ich mir wiederum im stillen Zwiegespräch  auf die Spur kommen: Warum sehe ich dies ganz anders? Wo sind die Verbindungen und Brücken zwischen unseren Wahrnehmungen?

Im Gruppengespräch sind demnach lediglich Nachfragen angemessen, gut und sinnvoll. Ebenso Impulse beispielsweise in dieser Gestalt: Welche Fragen schenkt mir der Blickwinkel dieser Person (z.B. in Bezug aufs Thema)? – Das Gottesdienstfeiern gewinnt so deutlich an Spannung!

3. Frageimpulse für die Kartensuche

Bildimpulse lassen ein Bild aufpoppen, Textimpulse eine Idee, Frageimpulse eben Fragen: Die einen bieten der Person die Übersetzung einer tiefen persönlichen Stimmung ins Bild an und machen so diese anschaulich und kommunizierbar, die anderen öffnen das Denken und bringen geistig in Bewegung durch eine für die Person relevante Fragestellung oder Aussage.

Grundsätzlich sind die hier aufgeführten Impulsrichtungen für alle Karten zielführend, müssen aber je nachdem evtl. abgeändert werden. Beispiel:
Wer ist Gott für dich? Welche Karte würdest du für deine Antwort auswählen? 
-> Gott ist für mich wie… (Bildkarte) / Wenn ich an Gott denke, stellt sich mir diese Frage… (Fragekarte)

Stets handelt es sich aber um offene Fragen, die zum Aufbrechen und Stöbern motivieren.
Hier ein nicht vollständiger Überblick über sinnvolle Frageimpulse im Gottesdienst, die zu einem Auswählen jeweiliger Karten anstiften:

  • Gott ist für mich wie… / Wenn ich an Gott denke, stellt sich mir diese Frage… 
  • Glück im Leben zeigt sich mir so…
  • Ein Ort, an dem ich mich pudelwohl fühle…
  • Die Beziehungen zu meinen besten FreundInnen sehen im Moment so aus…
  • Wenn ich an unseren Gottesdienst denke, dann sehe ich…
  • Wenn ich an das Thema denke, dann breitet sich in mir solch eine Stimmung aus…
  • Jetzt wäre für mich klasse…
  • Jetzt bräuchte ich…
  • Wenn ich an die vergangene Woche denke…
  • Was mich traurig stimmt…
  • Womit ich gar nicht umgehen kann…
  • Damit habe ich gerne zu tun…
  • Was mich jetzt zum Singen brächte…
  • Die Botschaft hat in mir geweckt…
  • Unsere Gemeinde ist für mich oft so…
4. Kartenimpulse im gottesdienstlichen Verlauf einsetzen

Versteht man das gottesdienstliche Feiern als einen Weg mit den vier Abschnitten 

  • Ankommen
  • Verkündigen
  • Verkosten (sinnlich vertiefen)
  • Senden 

dann bieten sich folgende Impulse in diesen vier Phasen an:

Ankommensphase: hineinfinden
Warming up zu Anfang oder bei der Begrüßung mit einer Zufallskarte 
Fragen z.B.: Wie bin ich da? Mit welcher Stimmung? Meine Erwartungen an diese Veranstaltung, meine Gefühle jetzt zu Beginn?

* sich ggs. vorstellen, kennenlernen mit einer Zufallskarte oder Wahlkarte
Fragen z.B.: In welchen Situationen freut mich dieses Kartenmotiv? In welchen Situationen hast du besonders angenehme Gefühle? Was erinnert dich an deinen letzten großen Erfolg? Wenn die Karte ein Gefühl in dir weckt: Wo erlebst du dieses immer wieder? Was machst du besonders gerne? 

* inhaltliche Hinführung zum Thema mit einer Wahl- oder Zufallskarte
Frage für Wahlkarte: Was poppt bei mir auf, wenn ich an das Thema denke? Bei Zufallskarte: Was hat dieser Impuls mit dem Thema zu tun?

Verkündigungsphase: erkennen – benennen – unterbrechen
den Inhalt mit- bzw. weiterbearbeiten mit einer Zufallskarte
– Fragen-Beispiele bei Zufallskarten: Was weckt die Karte in mir in Bezug auf das Gehörte? Was trägt die Karte für dich zum Thema bei? Wie würdest du durch diese Karte das bisher Gehörte weiterspinnen? Welchen Impuls für eine Problemlösung setzt diese Karte?

– Fragen-Beispiele bei Wahlkarten: Welchen Impuls provoziert das Thema / das Gehörte in mir? Was will ich noch beantwortet haben, was ist für mich noch offen bei diesem Thema?

Verkostungsphase: vertiefen und gestalten
eigene Befindlichkeiten erkunden und austauschen/ausdrücken/darauf reagieren mit einer Wahlkarte
Fragen z.B.: Zu welcher Karte bewegt mich das Gehörte? Und wie würden meine Freunde / Eltern die Karte sehen/verstehen? (im Zweiergespräch:) Wie verhalten sich unsere Karten auf das Gehörte zueinander? Welcher Kartenimpuls schenkt dir eine weitere Frage zum Thema? Wenn ich keine Worte zu Beten fände, mit welcher Karte würde ich Gott jetzt etwas anvertrauen, ein Signal geben wollen?

* das Gehörte „aufscheuchen“ mit einer Zufallskarte
Fragen z.B.: Was bewirkt die Karte in Bezug auf das Gehörte? In welcher Verbindung steht die Karte mit dem Gehörten – in gegensätzlicher? Wie würde ich anhand dessen, was ich gehört habe, nun ggü. dieser Karte reagieren, wie mich zu dieser Karte stellen? 

* wenn am Anfang schon eine Wahlkarte erhalten wurde: 
Wie verändert das Gehörte an der Karte? Was hat sich an meiner Wahrnehmung ggü. der Karte nun am Ende des Weges geändert? (neue Motive, Farben etc.?) Was würde ich ergänzen oder wegradieren wollen?

Sendungsphase: beenden und mitnehmen
* Aufbruchs-Stimmungen erkunden mit einer Wahlkarte
Fragen z.B.: Wie gehe ich jetzt nach Hause? Was sind meine Gefühle jetzt beim Aufbrechen? Was für eine Karte täte mir jetzt noch gut? Was nehme ich mit? Welche gute und wertvolle Einsicht begleitet mich? 

* Segnen mit einer Wahlkarte
Fragen z.B.: Wie hoffe ich, dass Gottes Segen mich begleitet? Welche Karte wünsche ich dir, meinem Nachbarn/in, für deinen Weiterweg? Welche Karte soll dir ein Segen sein?

* wenn am Anfang schon eine Wahlkarte erhalten wurde:
Was hat sich an meiner Wahrnehmung ggü. der Karte nun am Ende des Weges geändert? (neue Motive, Farben etc.?) Was würde ich ergänzen oder wegradieren wollen?

TIPP zum Abschluss: In großen Gruppen werden eine bis max. vier Fragen, Text- bzw. Bildmotive auf die Leinwand projiziert. Sie sollten sich stark genug unterschieden hinsichtlich ihrer Motive / Inhalte, so dass eine größere Breite für die Mitfeiernden zur Auswahl steht. 

Zombieball

Alter: 8+

Gruppengröße: 10-20

Material: 1 Softball, Spielfeldabgrenzungen

Ausgangslage: Ein begrenztes Feld und ein Softball; alle sind im Spielfeld. Wer den Ball hat, beginnt eine oder mehrere Personen abzuwerfen. Abgeworfen ist man, wenn der Ball nach dem Treffer einmal auf dem Boden landet oder wieder direkt in der Hand des Werfenden landet. Fängt der zu Treffende, ist der Werfende raus und gilt als abgeworfen. Wer abgeworfen ist, muss sich merken von wem er/sie abgeworfen worden ist und aus dem Feld gehen.
Wird nun die Person selber vom Ball getroffen, die davor ein oder mehrere Leute auf die Warteplätze außerhalb des Spielfeldes geschickt hat, muss sie natürlich das Spielfeld verlassen. Der Clou: alle, die von dieser Person zuvor abgeworfen wurden, sind „erlöst“ und dürfen wieder ins Spielfeld. Spielende: Nach 10 Minuten oder wenn es eine Person schafft, am Ende alleine als Sieger/in dazustehen.

Hasenjagd

Alter: 9+

Gruppengröße: 10+

Material:

Dieses Fangspiel ist für draußen gedacht. Ein Kind spielt den Jäger, ein Kind den Hasen. Alle anderen Kinder stehen als Paare mit den Armen eingehakt auf dem Spielfeld verteilt. Der Jäger hat den Hasen gefangen, wenn er ihn abschlagen kann. In diesem Moment wird der Hase zum Jäger und umgekehrt. Das verleiht dem Fangen eine Dynamik.

Der Hase rettet sich in seinen Hasenbau, indem er sich an ein Paar seitlich mit dem Arm einhakt. Das freie Kind auf der anderen Seite des Spielerpaars wird nun zum Jäger, der bisherige Jäger zum Hasen. Es ist nicht so kompliziert, wie es sich liest ;).

Ich sitze im Grünen

Alter: 9+

Gruppengröße: 9+

Material:

Alle sitzen im Kreis, ein Stuhl bleibt unbesetzt. Der Spieler, der rechts vom leeren Stuhl sitzt, wechselt schnell auf den leeren Stuhl und sagt „ich“. Der nächste Spieler rechts wechselt auf den Stuhl des ersten Spielers und sagt „sitze“, der nächste Spieler rechts wechselt auf den Stuhl des 2. Spielers und sagt „im“. und so weiter. Der Text geht so: Ich sitze im Grünen und nominiere ganz heimlich. Der Spieler, der nach dem „heimlich“-sagenden Spieler nach links aufrückt, nennt einen Namen. Nun springt der Nominierte auf den leeren Stuhl. Dann gibt es wieder einen neuen leeren Stuhl. Alles beginnt von vorne, dynamisch und schnell.

Variante: Der Nominierte kann von den Nachbarn festgehalten werden.

Faul-Ei

Alter: 5-10

Gruppengröße: 9+

Material: ein Taschentuch

Die Mitspieler setzen sich in einen Kreis. Ein Kind wird ausgelost, anzufangen (z.B. das älteste Kind). Dieses Kind läuft außen herum und lässt hinter einem anderen Kind ein Taschentuch fallen. Dieses Kind muss nun das Taschentuch aufheben und dem anderen Kind so schnell wie möglich hinterherlaufen. Schafft der Verfolger den Gejagten einzuholen, so muss der Gefangene als Faul-Ei erneut das Tuch verstecken. Schafft es der Gejagte dagegen ohne gefangen zu werden vorher einmal um den Kreis auf den Platz des Verfolgers, so muss der Verfolger weitermachen, also hinter irgendjemandem das Tuch fallen lassen, weglaufen, usw.

Atomspiel

Alter: 9+

Gruppengröße: 15+ (eignet sich gut für große Gruppen)

Material: Musik, evtl, Augenbinden und Themenfragen

Alle gehen oder tanzen nach der Musik durch den Raum. Beim Stoppen der Musik nennt der Mitarbeitende eine Zahl, zu der sich die Kinder in Kleingruppen (Moleküle) treffen sollen. Manchmal geht die Zahl auch nicht auf. Kein Ding: einfach wieder Musik anmachen und weiter geht´s.

Variante 1: Musik eher ruhiger wählen. Die Kinder sind blind (Augenbinden!) und versuchen sich in Kleingruppen zu finden.

Variante 2: Das Spiel kann gut als Kennenlernspiel genutzt werden, indem man den Kleingruppen ein Thema zum Gespräch mitgibt: Welchen Film findet ihr gut? Wo wart ihr schon im Urlaub? etc.

Pferderennen

Alter: 6+

Gruppengröße: 2+

Material:

Dieses Spiel ist recht einfach. Es fördert die Aufmerksamkeit der Kinder. Und so geht´s: Alle sitzen im Kreis eng beieinander (auch ohne Stühle möglich, dann knieend). Der Mitarbeitende spielt den Sportkommentator eines Pferderennens. D.h. er kommentiert und gibt gleichzeitig Kommandos, die alle Kinder zeitgleich nachmachen.

  • Los geht´s, das Publikum klatscht (alle klatschen in die Hände).
  • Startschuss (rechte Hand mit Zeigefinger nach oben) Peng.
  • Die Pferde laufen los (mit flachen Händen auf Oberschenkel klatschen, im Galopp).
  • Eine Rechtskurve (alle Oberkörper zeigen nach rechts, Klatschen auf Schenkeln bleibt).
  • Jetzt ein Hindernis: Sprung! (alle springen kurz auf, Klatschen auf Schenkeln bleibt).
  • Eine Linkskurve (alle Oberkörper zeigen nach links, Klatschen auf Schenkeln bleibt).
  • Achtung, ein Wassergraben: Platsch (Hände gleichzeitig auf Oberschenkel, dann weiter im Galopp auf Oberschenkel klatschen).
  • Endspurt (schneller klopfen)
  • Ziel, das Publikum jubelt (arme in die Luft, jubeln).
  • 2. Runde (alles von vorne)… so oft, bis es eben reicht ;).

Natürlich ist so ein Rennen erweiterbar. Etwa mit einer Doppelhürde, einem Sturz und wieder Aufstehen, am Ende eine „La Ola“ …

Ha Ha Hu

Alter: 7+

Gruppengröße: 9+

Material:

Alle stehen im Kreis mit Blick zur Mitte. Ein Kind steht in der Mitte und zeigt mit ausgestreckten geschlossenen Armen auf eine Person und sagt „Ha“. Die „getroffene“ Person nimmt sofort ihre ausgestreckten Arme geschlossen nach oben und sagt „Ha“. Die beiden Nachbarn rechts und links neben der angesprochenen Person müssen nun schnell ihre ausgestreckten geschlossenen Armen wie eine Schranke vor der Person nach unten zielen und „Hu“ sagen. Wer ein Fehler macht, tauscht mit der Person in der Mitte. Die Person in der Mitte beginnt von vorne: „Ha!“ Eine gute Taktik ist, das Tempo immer mehr zu erhöhen. Sollte die Gruppe zu gut sein, kann der Leiter auch mal eine neue Person bestimmen. Oder man geht zum nächsten Spiel über. Wichtig ist, dass man das Spiel nicht langweilig werden lässt.

Eine Mitmachaktion des EJW-Weltdienst

Verändern – verändert!

Wir glauben an Veränderung. In Begegnungen und im Austausch mit Menschen in unseren Partnerschaften in Afrika, im Nahen Osten und in Osteuropa begeistert es uns immer wieder zu erleben, wie sie sich für andere Menschen einsetzen, für Veränderung in ihrem Umfeld sorgen und dadurch selbst verändert werden. Diese Beobachtung greifen wir auf. Wir wollen uns unsere Partner zum Vorbild nehmen und selbst anpacken: vor Ort unsere Haltung und Verhalten gegenüber Menschen und Umwelt verändern und erleben wie Verändern verändert.

Mit der CHANGEMAKER Aktion rufen wir Schüler und Schülerinnen auf: Starte DEIN Projekt!

Diese Handreichung für die Sekundarstufe (s. PDF zum Download) enthält Bausteine für den Unterreicht zum Thema (Un)Gerechtigkeit.

PS.: Diese Handreichung ist ein Teil der CHANGEMAKER-Aktion des EJW-Weltdienstes (www.change-maker.info). Auf der Homepage findet ihr weitere ermutigende Beispiele.

Eine Mitmachaktion des EJW-Weltdienst

Verändern – verändert!

Wir glauben an Veränderung. In Begegnungen und im Austausch mit Menschen in unseren Partnerschaften in Afrika, im Nahen Osten und in Osteuropa begeistert es uns immer wieder zu erleben, wie sie sich für andere Menschen einsetzen, für Veränderung in ihrem Umfeld sorgen und dadurch selbst verändert werden. Diese Beobachtung greifen wir auf. Wir wollen uns unsere Partner zum Vorbild nehmen und selbst anpacken: vor Ort unsere Haltung und Verhalten gegenüber Menschen und Umwelt verändern und erleben wie Verändern verändert.

Mit der CHANGEMAKER Aktion rufen wir Jugendliche auf: Starte DEIN Projekt! Dieses Material (s. PDF zum Download) enthält Ideen für einen Workshop mit Jugendlichen zum Thema Klimagerechtigkeit.

PS.: Dieses Material ist ein Teil der CHANGEMAKER-Aktion des EJW-Weltdienstes (www.change-maker.info). Auf der Homepage findet ihr weitere ermutigende Beispiele.

Schon wieder eine Passionszeit in der Corona-Pandemie und unter vielen, verschiedenen Einschränkungen. Vieles geht gerade nur digital und virtuell. Das weckt Sehnsucht nach Glaubenserfahrungen mit allen Sinnen. Dazu gibt es Interviews, Grundsatzartikel, eine ganze Osterbox mit viel Material, Andachten und andere Bausteine, um in dieser Passionszeit – und vielleicht darüber hinaus Gottesdienste und Glauben mit Herz, Hand, Haut und Haar zu feiern und zu leben!

Wie geht’s dir eigentlich – wirklich? Es macht Sinn, dass ihr euch in eurer Gruppe oder eurem Team immer wieder ausführlich Zeit nehmt, das zu reflektieren. Fragt euch: wie geht es euch gerade – ganz persönlich und mit eurer Rolle und euren Aufgaben in der Gruppe? Damit auf diese Frage nicht nur gelangweilte Ein-Wort-Antworten kommen empfehlen wir euch zur Abwechslung mal einen „Körperbetonten“ Ansatz: nämlich mit Sprichwörtern, die sich auf verschiedene Körperteile beziehen.

Wenn ihr Zeit habt steigt mit einer Körperübung ein. Das hilft euch, innerlich anzukommen und besser wahr zu nehmen, wie es euch geht. Eine Übung, die dafür super geeignet ist, findet komplett fertig im Anhang!

Für die eigentliche Wie-geht’s-mir-Runde teilt ihr allen Teilnehmenden einen Körperumriss mit Fragen aus (siehe Vorlagen). Falls ihr euch online trefft könnt ihr diese Grafik auch per Screensharing mit allen teilen.

Jetzt hat jede*r für sich Zeit, den Fragen nach zu spüren und Stichwörter zu notieren. Es geht nicht darum, möglichst überall was auszufüllen; sondern ihr sollt euch von den Aussagen inspirieren lassen und das vertiefen, was euch grade „unter den Nägeln brennt“ 😉

Danach entscheidet jede*r für sich, welche der aufgeschriebenen Sachen er bzw. sie mit der Gruppe teilen möchte. Denn es ist ja gut möglich, ich auch Dinge notiert habe, die mich beschäftigen, aber über die ich (gerade) nicht sprechen möchte.

Jetzt macht ihr eine Runde und stellt der Reihe nach euren Körperumriss vor. Die anderen höre zu und dürfen Verständnisrückfragen stellen.

Wenn ihr die Übung als reine „wie-geht’s-mir-Runde“ macht könnt ihr sie an dieser Stelle beenden, indem ihr zum Beispiel folgendes Gebet sprecht:

Guter Gott,

wir sind jetzt hier.

Mit allem, was uns beschäftigt, was uns freut, ärgert und Sorgen macht.

Du kennst uns. Du weißt, wie es uns geht.

Danke, dass bei dir alles gut aufgehoben ist.

Danke, dass wir uns heute treffen können.

Segne uns und gehe mit uns in diese Zeit.

Amen

Wenn ihr die Übung nutzen möchtet, um euch als Team zu reflektieren, folgt jetzt erst noch ein anderer Schritt. Tauscht euch über das aus, was ihr gehört und wahrgenommen hat. Worauf möchtet ihr reagieren, was ist euch aufgefallen? Wo gab es Überschneidungen und Mehrfachnennungen? Wo wird der selbe Sachverhalt unterschiedlich bewertet? Wo hat jemand Bedarf nach Hilfe oder Veränderung signalisiert und wie können wir dem nachkommen?

Erst wenn das geklärt ist könnt ihr in die weiteren Planungen einsteigen.

Jetzt noch ein Hinweis zu den Vorlagen für diese Wie-geht’s-mir-Reflexion:

Hier auf JO gibt es vier Vorlagen:

  • Vorlage 1 zeigt einen „neutralen“ Körperumriss mit verschiedenen Aussagen zu den einzelnen Körperteilen und ist fertig zum Verwenden
  • Vorlage 2,3 und 4 sind nur Körperumrisse. Hier könnt ihr euch aussuchen, welcher euch am besten gefällt, und ihn mit eigenen Aussagen beschriften. Wenn ihr euch zum Beispiel noch nicht gut kennt, könnt ihr Aussagen ergänzen, die dazu einladen, mehr Geschichten aus dem eigenen Leben zu erzählen, zum Beispiel: „Mit dieser Aktion bin ich mal richtig auf die Nase gefallen“, „da hatte ich zum ersten Mal Schmetterlinge im Bauch“ oder „bei dieser Sache habe ich zwei linke Hände“. Mehr passende Sprichwörter rund um Körperteile findet ihr im Internet – oder ihr sammelt einfach mit den Teilnehmenden gemeinsam welche, bevor ihr mit der Übung startet.

Nehmt einen Tischtennisball und drückt eine kleine Delle hinein. Zeigt den Ball den Kindern und bittet sie um Mithilfe ihn wieder „heil“ zu machen. (Ihr könnt auf die Delle ein kleines Pflaster kleben und sagen, ihr hättet versucht damit zu spielen, funktioniert aber nicht!)

Zwei freiwillige Teilnehmende versuchen mit ihren Händen die Delle raus zubekommen, was nicht gelingen wird.

Überleitung zum Thema Krankheit und Verletzungen

Mögliche Einstiegsfrage

Was macht ihr, wenn ihr selbst eine Delle habt oder krank seid?

Antworten sammeln

z. B. zum Arzt gehen, Pflaster benutzen, Medikamente einnehmen …

Zusammenfassung

Wenn man krank ist, holt man sich Hilfe beim Arzt und betet vielleicht, dass Gott hilft. Das ist wichtig! Der Arzt kann meistens helfen und man wird gesund. Manchmal können Menschen aber nicht helfen, da braucht es eine Kraft von außerhalb.

Nun kommt ihr auf euren Tischtennis-Ball zurück. Wie man ihn wohl reparieren könnte? Ihr nehmt heißes Wasser und legt den Ball hinein. Durch die Wärme dehnt sich die Luft im Ball aus und die Delle wird herausgedrückt.

Gedanke

Dies ist zwar kein Wunder, aber manchmal braucht es eine Kraft von außen, um die Dinge wieder ganz zu machen. Gott ist diese Kraft und unser Gebet die Verbindung zu ihm.

„Jugendliche sollen in der Kirche zu Wort kommen“, besagt das ChurchNight-Jahresthema 2012. Aber faktisch verführen viele Gottesdienste zur bloßen Konsum-Haltung. Dieser Artikel zeigt fünf erprobte Methoden, um Gottesdienst-Besucher zu einem eigenen Statement zu aktivieren. Sie lassen sich gut in die Predigt integrieren, können aber auch als eigene Aktion vorkommen.

1. Grüne und rote Karten

Grundidee:
Alle Gottesdienst-Besuchenden bekommen eine grüne und eine rote A6-Karte am Eingang. Fragen werden gestellt und alle Anwesenden können für JA (grün) oder NEIN (stimmen).
Materialbedarf: 
A6-Karten in rot und grün
Beispielfragen:
„Hast du schon einmal…“
„Findest du es richtig, wenn…“
Erfahrungen:
Wenig Aufwand. Wer bei größeren Zahlen ein Ergebnis festhalten will, braucht entsprechend Personen, die die „Stimmkarten“ rasch zählen.

2. Gib deinen Sand dazu…

Grundidee:
Alle Besuchenden bekommen ein Schnapsgläschen mit Sand. Je nach eigener Entscheidung gießen alle den Sand in eines von mehreren großen Gläsern. Diese stehen jeweils für eine Wahlalternative.
Materialbedarf.

  • „Schnaps-Becher“ aus Plastik (Anzahl entsprechend der Teilnehmenden), gibt es recht billig (50 Stück für ca. 2 €)
  • Dekosand zum Befüllen der Schnapsbecher
  • 3-5 identische, durchsichtige größere Gläser zum Befüllen
  • Kartons mit Stichworten

Beispiel:
Zum Thema Geld/ Konsum/ Reichtum werden Besuchende zu einer „Umfrage per Sand-Schnapsglas“ aufgefordert. Sie können bei der Frage „Ich gebe viel Geld aus für….“ z.B. wählen zwischen 1. Kleidung & Mode 2. Sport 3. Technik (wie Handy, PC) 4. Musik & Konzerte
Erfahrungen:
Eine solche Aktion lockert jeden Jugendgottesdienst auf, da alle aufstehen und selbst etwas beitragen können. Die Abstimmung ist super einfach auszuwerten (Höhe des farbigen Sandes im Glas) und das Ergebnis wird gleich sehr anschaulich

3. Fingerheben statt handheben

Grundidee:
Abstimmen geschieht traditionell mit „handheben“. Differenzierter geht das mit „fingerheben“. Wie das geht? Ganz einfach. Gottesdienst-Besucher drücken ihre Zustimmung zu einer These oder Wahlalternative aus, indem sie die Hand heben. Sie strecken dabei so viele Finger in die Höhe, wie sie auf einer Skala von 1 bis 5 zustimmen wollen. Am besten geschieht das mit geschlossenen Augen.
Beispiel & Erfahrungen:
Natürlich wird das Auszählen schwierig bei einer größeren Gruppe. Aber die Einzelnen setzen sich intensiver auseinander mit den Thesen. Man kann z.B. drei Aussagen über Beamer einblenden und dann zur Abstimmung aufrufen. Wenn die Besuchenden dann bei der dritten Abstimmung per Fingerheben die Augenöffnen, können sie sehen, wie ihre Nachbarin bzw. ihr Nachbar gestimmt hat. Eine kurze Diskussion kann sich anschließen, die spannend ist, gerade wenn unterschiedliche Grade von Zustimmung sichtbar wurden.

4. Bezieh einen Standpunkt in der Ecke eines Raumes…

Grundidee:
Zu einer Frage gibt es 3-4 Antwortmöglichkeiten. Diese werden Ecken des Raumes zugeordnet. Die Besuchenden begeben sich in die Ecke ihrer Wahl
Voraussetzungen & Erfahrungen:

  • Genügend Platz in den Ecken, auch für größere Gruppen
  • In den Ecken große Buchstaben mit A / B / C / D aufhängen. Die Antwortmöglichkeiten am besten zusätzlich über den Beamer einbleden.
  • Meist wird es laut im Raum – für die nächste Frage und Ankündigung braucht es dann auf alle Fälle Mikro und Lautsprecher
  • Sollte nicht mehr als max. 3-4 Mal hintereinander erfolgen.
  • Auf das letzte „Standpunkt beziehen“ kann ein Gespräch mit dem Nachbarn bzw. der Nachbarin in der jeweiligen Ecke folgen.

Beispiel:
Beim oben genannten Thema würden Besuchende zur Frage  „Wofür gibst du viel Geld aus?“ z.B. wählen können zwischen den Ecken:
A) Kleidung & Mode
B) Sport
C) Technik (wie Handy, PC)
D) Musik & Konzerte

5. Summen…

Grundidee:
Besuchende bejahen eine Frage, indem sie mit geschlossenem Mund summen („geheime Abstimmung“)
Erfahrungen:
Sehr einfache, gleichzeitig „geheime“ Abstimmung, die auch persönliche und brenzlige Fragen ermöglicht. Wie stark das Summen (und damit die Zustimmung im Raum) ist, muss von vorne festgestellt und kommentiert werden. (Wer es genau wissen will, kann ein Dezibel-Meter aufstellen).
Für alle „Abstimmungen“ gilt:

  • Wichtiger als das Gesamtergebnis ist meist, dass sich alle innerlich entschieden und ernsthaft mit einer Frage beschäftigt haben.
  • Eventuell bietet sich ein „offenes Mikrophon“ direkt im Anschluss an die Abstimmung an: Wer möchte, kann ein 60-Sekunden Statement abgeben.
  • Bei der Verkündung sollte auf die Abstimmung Bezug genommen werden. So wird ein Stück Dialog mit den Teilnehmenden möglich.

Ziele

Die Symbole der Lutherrose für Kinder übersetzen.
Sich über die eigene Lebensbotschaft Gedanken machen.

Einstieg

Mit einem Buchstabenquiz geht es los. Sechs A5-Karten mit den Buchstaben A E N P P W in die Mitte legen.

  • Versucht ein Wort daraus zu bilden.
  • Was versteht man unter WAPPEN?

Gespräch in der Gruppe

  • Überlegt einmal: wo kann man überall ein Wappen finden?

Richtig, früher war dies ein Zeichen für vornehme Familien. Ritter trugen stolz ihr Wappen auf dem Schild oder verzierten Teller und Fahnen damit.

  • Wozu gab es diese Wappen? Warum waren sie Menschen wichtig?

Das Wappen war so etwas wie eine wichtige, persönliche Nachricht. Es sollte den Ruhm, die Erfahrung der Familie weitergeben.

  • Kennt ihr das Wappen von Martin Luther?

Auch Martin Luther besaß ein Wappen. Allerdings wollte er damit nicht auf das hinweisen, was seine Familie Tolles vollbracht hat, sonder das Wappen sollte auf Gott, die alles bestimmende Kraft in Martins Leben hinweisen. Dieses Wappen schauen wir uns jetzt genauer an.

Die Lutherrose als Bodenbild

Die Teile der Lutherrose aus weißem, rotem, schwarzen Karton ausschneiden. Den Ring aus einem goldenen Geschenkband bilden. Als Untergrund ein blaues Tuch verwenden.
Die einzelnen Elemente werden der Reihe nach vorgestellt und in der Kreismitte zum Wappen der Lutherrose angeordnet.
1. Blaues Tuch (als Untergrund)
Blau ist für Luther ein Zeichen für die Ewigkeit. So wie der Himmel die Welt umspannt, so ist uns Gott ewig nahe. Nicht einmal der Tod kann uns von Gott trennen.
2. Herz
In der Mitte von Luthers Wappen ist ein rotes Herz zu sehen. Es ist rot wie die Liebe und das Leben. So soll es ein Zeichen sein für das innerste Denken und Fühlen. Luther sagt: „Ihr sollt von Herzen glauben!“
3. Kreuz
Das Kreuz ist im Zentrum. Jesus starb am Kreuz, weil er uns Menschen liebte. Gott hat dir vergeben! Für Luther war das das Herzstück. Diese Botschaft soll uns im Herzen, in unserm Innersten bewegen.
4. Weiße Rose
Weiß ist die Farbe der Engel. Sie sind Gottes Boten für uns. Luther wusste sich von Engeln auf seinem Weg begleitet (Christrose).
5. Goldener Ring
Ein Ring hat weder Anfang noch Ende. Gold ist das kostbarste Metall. Deshalb wollte Luther damit Gottes Liebe darstellen. Grenzenlos und kostbar umschließt sie uns.
Gebet
Gott, wir danken dir für deine Nähe. Martin Luther hat das vor so vielen Jahren erfahren. Lass es auch uns heute spüren, dass du da bist und deine Liebe jeden von uns umgibt. Gib du uns Kraft für die Schule, für zu Hause und für jeden neuen Tag. Dafür wollen wir dir danke sagen. Amen.

Weitere Möglichkeiten

  • Für kleinere Kinder: Lutherrose ausmalen lassen
  • Lutherrose auf ein großes Plakat kopieren und mit Seidenpapierkugeln nach Farbvorgabe bekleben.
  • Für Ältere: Eigenes Wappen ausdenken und gestalten. Dazu zuerst eine Antwort finden auf die Frage: Welche Botschaft möchtest du anderen weitersagen? Was ist dir in deinem Leben wichtig geworden?
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