Umsonst lieben / Unsere Reaktion auf Gottes verschwenderische Liebe

1. Vorbemerkungen

Gott beschenkt uns verschwenderisch. Ohne ein Maßband anzulegen. Jeden Tag bekommen wir etwas von ihm geschenkt. Und wenn es die Luft zum Atmen ist. Von uns aus Gott und Menschen genauso zu lieben, uns auf diesen Weg zu machen, ist unsere Antwort darauf. „Umsonst lieben“ ist eine Herausforderung, über die man sich sicher theoretisch viele Gedanken machen kann. Ich glaube aber, dass es vor allem in der Praxis deutlich und klarer wird. Deswegen gibt es in dieser Einheit eine stark praktische Ausrichtung. Junge Menschen lernen durch praktische Erfahrungen, das setzt Emotionen, Gefühle, Erinnerungen frei und fest. Menschen umsonst zu lieben, ganz praktisch, ändert unseren Blick auf unsere Welt und die Auswirkungen unserer Handlungen. Darum soll es hier gehen.

2. Zielgedanke

Menschen und Gott lieben, nicht weil wir etwas von ihnen erwarten oder wünschen, sondern weil wir darauf antworten wollen, dass wir verschwenderisch beschenkt werden.

3. Methodik für die Gruppe

3.1 Einstieg

Zum Einstieg kann man Werbeartikel zeigen. Sprüche aus der Werbung. Z. B.: „Ein Anruf und Sie gewinnen 1.000.000 €“. Solche Anzeigen lassen uns von Anfang an zweifeln und wir glauben nicht wirklich, dass man so schnell, fast umsonst, an etwas im Leben kommt. Wir sind skeptisch mit allem, was es umsonst gibt. Egal, was es ist. Diese Skepsis soll hochgeholt werden. Ein anderer Einstieg könnte so sein, dass ein Mitarbeiter einen 100-Euro-Schein verschenken möchte. Ohne dafür etwas haben zu wollen. Ganz einfach so. Nach dem Angebot kann man eine erste Runde machen. Was waren deine ersten Gedanken? Welche Erfahrungen haben wir als Teile der Gruppe schon mit diesem Thema gemacht? Aussagen und Gedanken in der Gruppe sammeln.

3.2 Hauptteil

Gott liebt uns verschwenderisch, egal, wie wir uns verhalten, egal, was wir ihm geben oder weglassen. Er liebt uns, weil er uns gemacht hat. Er wünscht sich, dass wir ihn lieben, egal, was er vor uns stellt. Egal, ob wir etwas von ihm bekommen oder nicht. Alles, was wir dann von ihm bekommen, ist gut (Jak 1,17), weil er gut ist. Im Grunde kann man sich Gottes Wunsch für unser Leben ganz einfach merken. Er möchte, dass wir ihn lieben, dass wir uns lieben und unsere Mitmenschen (Gal 5,13.14). Nicht mehr und nicht weniger. Diese „Dreiecks-Beziehung“ sollte mit den Teens rausgearbeitet werden, z. B. auf einer Flipchart verdeutlicht. Oder durch beschriftete Plakate auf dem Boden. Und dann geht es weiter. Über Nächstenliebe und Gottesliebe kann man leicht reden, aber es ist schwierig, sie zu praktizieren. Deswegen kurz drüber reden und dann praktisch werden lassen. Es gibt mehrere Ansätze. Fragen wie: Was sind Gründe, warum ich Gott liebe? Was sind Gründe, warum ich mich selbst oder meinen Nächsten lieben sollte? Und dann wird es spannend. Die Hiobsgeschichte erklärt uns einen Menschen, der, obwohl ihm von Gott alles genommen wird, trotzdem an ihm dranbleibt. Der ihn weiterliebt. Das heißt, die Gründe, warum wir Gott lieben, sollten weggehen von materiellen Dingen oder Dingen, die wir sehen oder fühlen können. Das ist echt schwer, weil es auf einer anderen Ebene stattfindet und man zum Ende zu dem Ergebnis kommen kann, dass man Gott bisher geliebt hat, weil er mir dies und das ermöglicht oder gegeben hat. Gottes Verständnis ist da ein anderes. Er liebt uns nicht aus diesen Gründen heraus, dann würde es ganz schlecht für uns aussehen. Er liebt uns, weil er uns gemacht hat. Und wir sollten ihn lieben, weil er Gott ist und uns gemacht hat. Das anzunehmen, ist der erste Schritt (annehmen). Sich daran erinnern, ist der zweite Schritt (erinnern) und es weitergeben ist der dritte (weitergeben). Über Liebe nachdenken ist schwierig, sie praktisch werden lassen, macht das Ganze etwas konkreter. Deswegen kommen wir jetzt zum praktischen Schritt. Es geht darum, Menschen zu beschenken, die wir nicht kennen, die uns nichts gegeben haben, die es aus unseren Augen vielleicht auch gar nicht „verdient“ haben. Fremde Menschen. Dadurch sieht man sein Gegenüber für einen Moment genau so, wie Gott sie sieht. Als Geschöpfe. Als Menschen wie du und ich. Ohne Wertung wie „verdient“, „unverdient“, „besser“ oder „schlechter“. Annehmen: Geh zu jedem Teilnehmenden in deinem Kreis hin und streiche ihm mit dem Finger ein Kreuz auf die Stirn und sprich ihm zu: Du bist Gottes geliebtes Kind, ohne dass du etwas leisten musst. Liebe praktisch weitergeben kann ganz unterschiedlich aussehen. Man kann Zettel vorbereiten, auf denen nette Sprüche und Bibelverse stehen. Oder Plätzchen backen und an fremde Menschen verschenken. Man kann für die Menschen vor einem an der Kasse bezahlen. Es gibt endlose Ideen, wie man „Liebe umsonst“ verschenken kann. Als Jugendgruppe oder Teenkreis sollte man in seiner Umgebung schauen, was wo am besten möglich ist. Ihr kennt eure Nachbarschaft am besten. Achtet dabei immer auch darauf, dass z. B. bei bestimmten Berufen „Geschenke“ nicht angenommen werden dürfen und es in Deutschland Regeln zum Umgang mit Nahrungsmitteln gibt. Aber zurück zu der Idee. Der Sinn dahinter ist ganz einfach. In diesen Momenten, in denen ihr diese Erfahrungen macht, seht ihr Menschen aus Gottes Augen und lernt sein Wesen besser kennen. Ihr übt eure Liebe zu euren Mitmenschen und fühlt euch in Gottes Wesen ein. Was es uns dann auch einfacher macht, Gott zu lieben, egal was er „macht“, sondern dafür, was er ist. Erinnern: Bevor ihr euch in Kleingruppen auf die Suche nach einer Aktion für Menschen in eurer Umgebung macht. Erinnert euch daran, was euch eben ein Mitarbeiter zugesprochen hat. Gott liebt dich, umsonst! Wir wollen eine Minute lang schweigen und still sein und uns erinnern.

3.3 Abschluss

Weitergeben: Überlegt euch in Kleingruppen eine Aktion, bei der ihr „umsonst lieben“ weitergeben könnt! Wo gibt es Menschen, denen wir „Liebe umsonst“ weitergeben können? Super wäre es, wenn die Mitarbeiter sich schon ein paar Gedanken gemacht und evtl. schon eine praktische Aktion vorbereitet hätten, die man jetzt schon direkt durchführen kann. Außerdem sollte man sich auf den Gedanken vorbereiten, dass Menschen fragen, warum man so etwas macht. Erzählt euch gegenseitig eure eigenen Motivationen. Das Thema „umsonst lieben“ ist ziemlich schwierig. Es hat zu viele Facetten (Gott liebt uns, wir lieben ihn, uns selbst und andere Menschen), sodass man nicht davon ausgehen kann, dass man mit einem Mal alles versteht und durchblickt. Deswegen ist der praktische Teil so wichtig, wo man die Idee (den Geist) dahinter konkret kennenlernt und ihn dann auf die eigenen Gedanken anwendet.

Die komplette TEC: 2/2018

Ich trage gern Boxershorts! Aber was trägt das Leben? Erträgst du es noch? Was trägst du? Was hilft dir, die Masken abzulegen? Wie kannst du authentisch sein? Wo und wie kann ich ich sein? Was ist mein Stil? Und damit meine ich nicht (nur) deinen Klamottenstil. Damit meine ich: Wer bist du wirklich? Das, was deine Vorbilder, deine Erfahrungen im Leben aus dir gemacht haben. Damit meine ich den, bei dem Gott ins Schwärmen kommt. Ja, das tut er, weil er dich gemacht hat. Weil er so stolz auf dich ist. Weil er mit dir leidet. Weil er dich unendlich liebt. Weil er derjenige ist, der dich trägt. Der dich durchs Leben trägt, auch wenn es mal nicht so läuft. Er läuft gern neben dir her. Das macht er übrigens, egal was wir verbockt oder verboxt haben. Das Entscheidende ist nur, dass wir uns nicht allein durchs Leben boxen.

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