Back to the Rut

Ideen rund um eine Kinderfreizeit zur biblischen Rut – Geschichte

Sie war noch nie hier. Diese Umgebung ist ihr fremd. Den einzigen Menschen, den sie kennt, ist mit ihr hierher gekommen. Wie wohl die anderen so ticken? Werden sie sie mögen? Wird sie sich alleine fühlen? Was kommt wohl auf sie zu? Und was ist dran an diesem Gott, von dem hier alle reden?

Wenn Kinder mit Mitarbeitenden in eine Freizeit starten, betreten sie Neuland. Nicht jeder kennt jeden. Nicht jeder war schon mal hier. Nicht jeder kennt das typische Freizeitprogramm. Und nicht jeder kennt Gott. Kinder und Mitarbeitende, die solches Neuland betreten, finden in Rut eine „Komplizin“. Sie erleben in 6 biblischen Geschichten, welche Abenteuer Rut in ihrer neuen Heimatstadt Bethehem erlebt: Vom mutigen Aufbruch ins Ungewisse, der lohnenden Treue zu Gott und Menschen, von einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte bis hin zu dem einen Gott, der mit jedem seine eigene Geschichte schreibt.

Diese Freizeitreihe bietet eine kurze Einführung in das Buch Rut, 6 biblische Einheiten mit einer dazu passenden Rahmengeschichte als Anspiel in der heutigen Zeit (Stadtkind verbringt Ferien auf dem Bauernhof), Geschichten, Spiele, eine Interview-Idee und weitere kreative Ideen rund um das Freizeitprogramm, sowie ein weiterer pädagogisch wertvoller Artikel. Die meisten Ideen sind auch sehr gut in der Gruppe als Themenreihe über mehrere Wochen umsetzbar.

Zielgedanke: Unser Handeln soll vom Willen Gottes bestimmt sein. Auch wenn das dann mal nicht so schnell geht oder anders, als wir uns das erhoffen.

Vorüberlegung für Mitarbeitende

Dieser Teil der Geschichte ist für Kinder nicht so einfach zu verstehen. Noomi weiß, dass Boas ein angesehener Mann ist und daher ein guter Ehemann für Rut wäre. Aus diesem Grund geht Rut nachts, wo sie allein mit ihm sein kann, zur Tenne, um Boas für sich zu gewinnen. Boas scheint grundsätzlich nicht abgeneigt zu sein, allerdings ist er ein Ehrenmann und möchte weder sie noch sich selbst in Verruf bringen, in dem sie etwa miteinander schlafen. Außerdem gilt das Gesetz Gottes für Boas. Und danach gibt es einen näheren Verwandten, der Rut zuerst heiraten dürfte. An dieses Gesetzt fühlt sich Boas aus seinem Glauben heraus verpflichtet und hält in dieser Nacht Abstand zu Rut.

Erlebniswelt der Kinder

Situationen, in denen man sich fremd fühlt, kennen Kinder auch. Wenn sie zum Beispiel in eine neue Klasse kommen oder allein auf eine Freizeit fahren. Fragen kommen auf, wie: Werden mich die anderen mögen? Finde ich neue Freunde? Rut möchte letztlich eine Familie haben, ein Ort an dem sie zuhause sein kann und sich wohlfühlt.

Einstieg auf Freizeiten oder Kindertagen: Rahmengeschichte Teil 1 aus Anspiel „Back to the Rut“ (erhältlich bei www.jugendarbeit.online.de)

Erzählung

Noomi, meine Schwiegermutter, ist wirklich eine tolle Frau. Sie möchte unbedingt, dass es mir in Zukunft wieder besser geht und ich eine neue Familie habe, bei der ich zuhause sein kann. Denn jetzt, wo wir beide Witwen sind und ich mit ihr als Ausländerin hier in Israel bin, fühle ich mich schon ein bisschen fremd und auch einsam. Denn außer Noomi habe ich ja niemanden.
Noomi hat mir gesagt, dass Boas ein guter und lieber Mann sei und selbst nicht verheiratet ist. Daher könnte ich ihn heiraten und hätte dann wieder eine Familie und jemandem, der für mich sorgt. Das würde auch mir gefallen! Ich finde Boas ja sehr nett.
Noomi hat sich dafür einen ganz schön ausgeklügelten Plan ausgedacht. Ob der wohl funktioniert? Ich hatte ehrlich gesagt ganz schön Angst, als ich davon hörte. Aber ich muss ja auch an die Zukunft von Noomi denken. Ihr fragt euch ja bestimmt, warum ich mich so schön gemacht und ein frisches Kleid anhabe. Ja, ich war bei Boas. Aber von vorne. Ich erzähl es euch am besten der Reihe nach. Boas ist zurzeit dabei, das geerntete Getreide auf der Tenne zu worfeln, das heißt die Spreu vom Weizen zu trennen. Dazu wirft man mit einer speziellen Schaufel das Getreide in die Luft, der Wind weht dann die leichteren Halme weg und das schwerere Korn fällt direkt herunter. Dadurch trennt man die Spreu, also die Halme, vom Weizen, dem Korn. Abends feiert er mit seinen Arbeitern immer noch ein Fest, bevor er sich auf der Tenne zum Schlafen legt. Dort schläft er, damit von der Ernte nichts wegkommt, weil Diebe es stehlen könnten. Noomis Plan war, dass ich mich nachts, wenn er alleine ist, zu seinen Füßen lege und er mir dann sagen wird, was ich tun soll. Denn er ist der nächste Verwandte von uns, dachte Noomi. Hier in Israel ist es üblich, dass eine Witwe vom nächsten Verwandten gelöst, das heißt geheiratet wird und damit für ihre Zukunft sorgt. Ich hatte allerdings große Angst, denn ich wusste ja nicht wie Boas reagieren würde, da ich doch eine Moabiterin bin und die Israeliten mit uns eigentlich nichts zu tun haben wollen. Andererseits hatte er mich ja auf seinem Acker die Ähren nachlesen lassen bei der Ernte. Ich hoffte natürlich, dass er mich mag. Mit großem Herzklopfen bin ich also gestern bei Nacht zur Tenne und habe ihn beobachtet. Als Boas sich dann endlich hinter einem Kornhaufen schlafen legte, habe ich mich zu seinen Füßen gelegt. Ich weiß nicht mehr wie viel Uhr es war, vielleicht um Mitternacht, da hat er mich dann entdeckt. Ziemlich erschrocken fragte er mich, wer ich denn sei. Da sagte ich ihm, dass ich seine Magd bin und er mein Löser sei. Was er darauf antwortete überraschte mich und machte mir große Sorgen. Zuerst sah alles ganz gut aus. Er segnete mich und gab mir sogar ein Kompliment, dass ich eine schöne und tolle Frau sei, die nicht den jungen Männern nachgelaufen ist, sondern meiner Schwiegermutter immer treu geblieben ist. Zudem sei ich eine tüchtige Frau. Er sagte zu mir, ich brauche keine Angst zu haben und mir keine Sorgen zu machen. Er würde alles tun, was ich mir wünsche. Es würde alles gut werden.
Doch was er dann sagte, machte mich ein bisschen unruhig. Er erklärte mir, dass er gar nicht der nächste Verwandte von mir und Noomi ist, sondern dass es noch jemand anderes gäbe, der vor ihm das Recht bzw. die Pflicht hätte, mich zu heiraten. Aber er versprach mir, sich darum zu kümmern, ich solle die Nacht einfach noch hierbleiben. Ich bin erst spät eingeschlafen und noch vor Tagesanbruch wieder aufgewacht. Boas sagte zu mir: „Du sollst nicht mit leeren Händen zu deiner Schwiegermutter zurückkehren.“ Er hatte wohl Angst, dass Noomi von mir enttäuscht sein könnte. Boas gab mir 6 Maß Gerste in mein Tuch und half mir, es auf den Rücken zu heben. Als ich zu Noomi zurückkam, wartete sie schon gespannt. Ich habe ihr alles erzählt. Sie war sehr entspannt und meinte: „Warte hier, bis du erfährst wie es ausgeht. Boas wird sich um die Sache kümmern, bis er eine Lösung für dich und mich gefunden hat.“
Warum war sich Noomi da so sicher? Naja, jetzt warte ich einfach mal ab. Was soll ich auch sonst tun?

Rahmengeschichte Teil 2 aus Anspiel „Back to the Rut“

Andachtsimpuls

Der Plan von Noomi und Rut war gut gemeint. Noomi wollte, dass Rut gut versorgt ist und nicht allein als Fremde in Israel leben muss. Rut sollte eine neue Familie mit Boas gründen können. Doch die beiden wollten mit dem Kopf durch die Wand und dabei sogar die Gesetze Gottes nicht ganz so ernst nehmen. Sie waren, wie wir auch oft, einfach zu ungeduldig. Doch Gott hat Ruth und Noomi nicht vergessen. Er selbst möchte für sie sorgen, aber so wie es nach dem jüdischen Gesetz richtig ist. Und so ist er mit Boas und Rut und leitet ihre Wege hin zum Guten. Gott möchte nicht, dass wir selbst nicht nachdenken oder nicht handeln, wir haben einen Verstand bekommen und den sollen wir einsetzen. Aber wir sollen uns immer an dem ausrichten, was gut für uns ist und das sind die Gebote Gottes. Unser Handeln soll vom Willen Gottes bestimmt sein. Auch wenn das mal nicht so schnell geht oder anders, wie wir uns das erhoffen.

Gebet
Herr, danke, dass wir mit dir einen Gott haben, der sich um uns kümmert. Danke, dass wir dir nicht egal sind, sondern dass du es gut mit uns meinst. Manchmal, wenn wir etwas unbedingt wollen, denken wir uns Dinge aus, die nicht immer gut sind und vergessen, zuerst dich zu fragen was du meinst. Und dann geht es manchmal auch schief. Hilf uns dabei, dass wir in unserem Leben mit dir zusammen unterwegs sind und immer dich fragen was gut für uns ist und was du mit uns vorhast. Hilf uns dabei.
Amen.

Ideen zur Vertiefung

Spiele

Vertrauensspiele, zum Beispiel: Sich in der Nacht finden.
Ihr könntet als Rahmengeschichte z. B. fragen: Was wäre passiert, wenn Rut keine Lampe dabeigehabt hätte und Boas auf der Tenne kein Licht anhatte? Dann hätte sie ihn im Dunkeln suchen müssen …

Trau Dich! Rut möchte Boas finden
Alle Kinder bekommen wieder die Augen verbunden und stehen sich in einem Kreis gegenüber. Die Aufgabe ist nun folgende: Jeder muss von seinem Platz auf den Platz auf der genau gegenüberliegenden Seite wechseln. Wichtig: die Kinder dürfen sich dabei nicht berühren. Reden oder Töne sind erlaubt.

Aktionen

Eine Stunde rund um das Thema Getreide:
Brötchen backen. Ihr macht zuerst zusammen mit den Kindern den Teig für die Brötchen. Während der Geschichte und den Spielen lasst ihr den Teig gehen. Im Anschluss formt ihr mit den Kindern die Brötchen und schiebt sie in den Ofen. Anschließend wird zusammen gegessen.

Spiele zur Überbrückung
  • Schätzspiele: Wieviel Weizenkörner sind in einem Glass? Oder die Kinder müssen 2kg Weizenkörner ohne Waage abschätzen, die Gruppe die am nächsten dran ist hat gewonnen.
  • Aktionsspiele: Staffellauf mit einem 10Kg Sack Getreide auf dem Rücken tragen.  
  • Quiz: Rund ums Thema Getreide. Pro richtiger Antwort bekommt man ein Weizenkorn. Die Gruppe die als erstes 5 Weizenkörner hat, ist Sieger.    
  • Weitere Ideen: Selbst Ähren dreschen, trennen, mahlen …  oder Besuch in einer Mühle
Lieder

Hilfe in der Not, Einfach Spitze Nr. 11

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