Eine Familie ist wie ein Mobile. Jede kleinste Bewegung eines einzelnen, bewegt alle in der Familie. Immer wieder ist es die Aufgabe aller, das Mobile auszutarieren. Am besten dazu sind exklusive Zeiten als Familie, in denen wir in Ruhe über das ein oder andere reden können oder etwas gemeinsam unternehmen.
Wie wär´s ein eigenes Familien-Mobile zu basteln. Jede und jeder findet darin seinen und ihren Platz. Und zusammen gibt es ein farbenfrohes Mobile!
Wieder wird es Frühling: Sonnenstrahlen, Vogelgezwitscher, Blumen, das erste Eis. Es riecht nach Aufbruch und Neuanfang – und wir bibbern um Inzidenzzahlen, steigende Kurven, Impfungen, Lockdown. Das klingt überhaupt nicht nach Aufbruch! Und doch ist uns bei der Vorbereitung zu diesem Newsletter etwas aufgefallen: Für uns Christinnen und Christen wird es Pfingsten. Und Pfingsten ist eine riesige Aufbruchsgeschichte! Mit Pfingsten startet die größte Bewegung der Menschheit. Und sie beginnt in einem Dachzimmer. Die Jünger hocken im Zimmer und wissen wenig mit sich anzufangen. Jesus ist weg. Heftige Tage liegen hinter ihnen. Zurückgezogen und ganz unter sich warten sie. Und dann kommt er. Genau in diesen Raum, in diesen Rückzugsort – in diesen Lockdown? “Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist.” (Apg 2,2.4a)
Gott lässt sich nicht aufhalten. Wer weiß, was er in deinem Lockdown starten will?
Mit dem Thema Heiliger Geist setzt diese Einheit einen besonders herausfordernden und gleichzeitig relevanten Schwerpunkt. Herausfordernd, weil der Heilige Geist die am wenigsten fassbare Gestalt der Dreieinigkeit ist, er hat etwas Mystisches und Unvorstellbares. Relevant, weil eine zentrale Anfrage junger Menschen an den christlichen Glauben die Erfahrbarkeit ist. Sie wollen den Glauben nicht nur kennen und verstehen, sondern ihn erleben. Der Heilige Geist kann in ihnen die Gewissheit entstehen lassen, dass Gott real und ein Teil ihres Lebens ist. Gleichzeitig ist er nicht verfügbar. Menschen können ihn nicht machen oder heraufbeschwören, „er weht, wo er will“ (Joh 3,8). Diese theologische Dimension stellt das Thema vor eine Herausforderung. Die Teilnehmenden können eingeladen werden, sich für das Wirken des Heiligen Geistes zu öffnen, ob sie ihn erleben oder nicht, entzieht sich jedoch jeglicher Planbarkeit. Gleichzeitig hat der Heilige Geist zahlreiche Facetten: Er ist Tröster, Beistand oder Begleiter, er steht in Verbindung mit den Gaben (Gaben des Geistes) und kommt in der Bibel als Feuer, Taube oder auch Wind vor. In dieser Einheit soll der Schwerpunkt auf den Heiligen Geist als Orientierungshilfe für das Leben gelegt werden. Dies passt einerseits zur Situation der Jugendlichen und Jungen Erwachsenen, die in einer zentralen Umbruchphase ihres Lebens stehen. Andererseits spiegelt diese Fokussierung die Situation von Petrus wider, als Jesus in Johannes 14 sein Fortgehen andeutet. Er verspricht den Jüngern in dieser Situation den Heiligen Geist als Tröster, aber eben auch als jemanden, der Orientierung gibt, der hilft, im Alltag nach Gottes Plan zu leben. Diese Zusage gilt auch den Teilnehmenden: Obwohl wir weder Gott noch Jesus sehen und anfassen können, ist er im Alltag durch den Heiligen Geist bei uns. Mehr noch: Er ist ein Teil unserer Identität, weil der Heilige Geist in uns lebt, wenn wir mit Gott leben wollen. So kann er uns helfen, wichtige Entscheidungen zu treffen und mit herausfordernden Situationen umzugehen. Er erinnert uns an das Wesen und den Plan Gottes.
Eine weitere Besonderheit dieser Einheit ist die Feier des Gemeinschaftsmahls in Anlehnung an das Abendmahl. Es wird an dieser Stelle bewusst kein klassisches Abendmahl gefeiert, um die Teilnehmenden in ihrer individuellen Glaubensreise nicht zu überfordern. Dennoch sollen sie das Abendmahl kennenlernen und bildhaft die Tischgemeinschaft unter Christinnen und Christen erleben können. Vor Ort kann jedoch individuell auch entschieden werden, tatsächlich ein Abendmahl zu feiern.
Hinweis zur Zeitplanung
Diese Einheit 6 ist als Wochenende zusammen mit Einheit 7 konzipiert. Die Planungen für das gesamte Wochenende sind zeitlich so gehalten, dass es am Samstag um 11 Uhr beginnt und am Sonntag nach dem Mittagessen endet. Natürlich ist es auch möglich, einzelne Elemente der Einheit 6 zu machen, aber die Übernachtung allein in der Natur kann eine intensive und wichtige Erfahrung sein.
Vorbemerkungen zur Lonely Night: Bei einem Solo werden die Teilnehmenden einzeln in die Natur geschickt und verbringen dort eine gewisse Zeit allein. Der zeitliche Umfang eines Solos kann frei gewählt werden. Für diese Einheit wird eine besondere Form des Solos beschrieben und zur Durchführung empfohlen, nämlich die Lonely Night: Die Teilnehmenden verbringen eine Nacht allein in der Natur. Die Lonely Night ist eine sehr intensive und individuelle Herausforderung, die meist Abwehr bei den Teilnehmenden hervorruft. Da bei dieser Art des Solos aber sehr tiefe und gute persönliche und geistliche Erfahrungen gemacht werden können, empfehlen wir sehr, sich dieser Herausforderung zu stellen. Schon Jesus hat immer wieder diese Zeiten der Stille und des Alleinseins gesucht, angefangen von wenigen Stunden bis hin zu dem 40-tägigen Aufenthalt in der Wüste.
Um die Teilnehmenden für die Lonely Night zu gewinnen, braucht es Fingerspitzengefühl und eine gute Balance zwischen Motivieren und Achten der Grenzen der Teilnehmenden. Sollten sich Einzelne dieser Lonely Night strikt verweigern, ist es äußerst wichtig, dies zu respektieren und Alternativen anzubieten. Folgende Varianten haben sich bewährt:
Grundsätzlich machen wir ausdrücklich Mut, die Lonely Night durchzuführen, da die Teilnehmenden sich selbst neu erleben und ein besonderer Raum für eine Gottesbegegnung eröffnet wird.
Die Gruppe wird begrüßt und nach einem kurzen Bezug auf die Mitnahmekarte kurz in das Thema und den Ablauf eingeführt. Zusätzlich sollten zu Beginn weitere Hinweise (z. B. Orte, Gegebenheiten, Regeln und Absprachen) gegeben werden, die speziell für das Wochenende relevant sind.
Die Teilnehmenden werden aus dem Alltag abgeholt und mit ins Thema genommen.
Zeit: 10 min
Gelände: kein bestimmtes
Material: keins
Kein Aufbau erforderlich.
Die Teilnehmenden stellen sich in einen Kreis und strecken ihre Hände in die Mitte. Dann schließen alle ihre Augen und gehen auf die Mitte zu. Dabei ergreifen sie mit ihren Händen zwei Hände der anderen Teilnehmenden. Hat jede/jeder zwei unterschiedliche Hände ergriffen, ist ein Knäuel entstanden und alle dürfen ihre Augen öffnen. Nun müssen sie versuchen, dieses Knäuel zu lösen, um am Ende wieder in einem Kreis zu stehen.
Regel
Es darf keine Hand losgelassen werden, auch nicht zum Umgreifen.
Die Teilnehmenden werden auf leichte Weise auf das Thema eingestimmt und können zu Beginn als ganze Gruppe eine Aufgabe gemeinsam schaffen.
Die Teilnehmenden sollen die wichtigsten Knoten für den Bau eines Biwaks erlernen.
Zeit: 45 min
Gelände: kein bestimmtes
Material: pro Person 1 Seil (Reepschnur), 1 Knotenanleitung (als Download verfügbar)
Kein Aufbau erforderlich.
Alle bekommen ein Seil und eine Anleitung für die drei wichtigsten Knoten. Gemeinsam mit einer Partnerin / einem Partner werden dann die Knoten ausprobiert.
Hinweis
Es ist zu empfehlen, dass die Mitarbeitenden die hier abgebildeten Knoten vorher schon einmal ausprobiert haben und sie selbst sicher beherrschen.
Der doppelte Achter/Bulin: Er wird zur Befestigung des Seils an den Ösen der Plane oder zur Befestigung des Seils an Bäumen, Stöcken usw. benötigt.
Die Teilnehmenden erlernen Knoten und können diese für das Biwak verwenden.
Die Teilnehmenden sollen eine Unterkunft bauen, die sie vor Regen, Wind und in geringem Maß auch vor Kälte schützt.
Zeit: 60 min
Gelände: steinfreie Fläche zwischen zwei lebenden Bäumen
Material: 1 Foto-Anleitung Biwak-Bau (als Download verfügbar), pro Person 1 Plane (2 x 3 m), Reepschnur (oder andere Schnur, z. B. Paketschnur), 1 Schnitzmesser
Damit das Biwak auch wirklich eine sichere und geruhsame Unterkunft bietet, ist neben dem Material unbedingt auch die Wahl des Bauplatzes zu beachten. Die einfachste Form des Biwaks wird zwischen zwei Bäumen aufgespannt. Entsprechend sucht man nach einer ebenen, möglichst steinfreien Fläche zwischen zwei lebenden Bäumen, die genug Platz für zwei liegende Personen bietet. Denkt man sich eine Linie zwischen den beiden Bäumen, dann sollte diese idealerweise nach Norden oder Süden zeigen, da der Wind meist von Westen kommt und ansonsten Kälte sowie Regen in das Biwak treiben könnte. Ist ein entsprechender Platz gefunden, gilt es vor dem eigentlichen Baubeginn noch weitere Kriterien zu berücksichtigen:
Trifft einer der genannten Punkte zu, dann empfiehlt es sich, die nähere Umgebung nach einer geeigneteren Stelle abzusuchen.
Es gibt sehr viele Varianten, ein Biwak zu bauen. Bei der hier beschriebenen Standardvariante wird eine Plane, wie sie in jedem Baumarkt zu bekommen ist, so über einer zwischen zwei Bäumen gespannten Schnur angebracht, dass diese die Mittellinie eines Daches darstellt, von dem auf beiden Seiten die Dachenden abfallen. Idealerweise sind die Ecken der gekauften Plane besonders verstärkt (doppelt genäht oder mit Gummi versehen), damit sie nicht aufreißen.
Für den Bau des Biwaks wird zuerst eine Schnur möglichst straff auf gleicher Höhe zwischen zwei Bäumen gespannt. Nach dem Spannen legt man die Plane wie ein nasses Wäschestück darüber. In welcher Höhe man die Schnur anbringt, hängt davon ab, ob die Dachseiten auch Schutz vor Seitenwind bzw. Regen bieten und in der Nacht möglichst gut Wärme halten sollen. Ist Letzteres der Fall, spannt man die Schnur so, dass die Seiten der Biwakplane noch den Boden berühren. Im Gegenzug lässt sich bei gutem Wetter die Schnur so hoch spannen, dass das bequeme Sitzen im Biwak möglich ist. Schließlich spannt man die Enden der Plane mithilfe weiterer Schnüre, indem man die losen Enden der Plane an geeigneten weiteren Bäumen bzw. Wurzeln und Ähnlichem verknotet. Ist dies nicht möglich, kann man auch kräftige lose Stöcke anspitzen und als Zeltheringe verwenden. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, das Biwak einseitig geöffnet zu bauen.
Hinweise
Jede/jeder Teilnehmende bekommt eine Plane und genügend Schnur. Mit diesen Materialien macht sie/er sich auf die Suche nach einem geeigneten Platz für die Unterkunft und baut sich an diesem Platz ein Nachtlager auf.
Hinweise
Die Teilnehmenden können ihr eigenes Nachtlager aufbauen und bei Platzwahl und Aufbau Gottes Natur viel bewusster wahrnehmen. Wenn sie das Biwak allein bauen, haben sie Zeit, sich mit sich selbst und dem Erlebten auseinanderzusetzen.
Nach dem Bau des Biwaks können sich die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen beim Bau, die letzten Treffen und die heutigen Erwartungen austauschen.
Zeit: 60 min
Gelände: kein bestimmtes
Material: Lebensmittel und Getränke für ein Picknick, Geschirr, Besteck, Gläser, Servietten, Decken
Während die Teilnehmenden ihre Biwaks bauen, kann eine Mitarbeiterin / ein Mitarbeiter schon damit beginnen, das Picknick vorzubereiten.
Die Teilnehmenden helfen evtl. noch dabei, das Picknick fertig aufzubauen und haben anschließend Zeit für den Austausch in der Gruppe.
In einer ungezwungenen Atmosphäre soll die Gemeinschaft nochmals wahrgenommen werden, aber auch Zeit für persönliche Gespräche oder eine Mittagspause sein.
Die Teilnehmenden machen die Erfahrung von Orientierungslosigkeit und reflektieren, was für eine gute Orientierung hilfreich und notwendig ist.
Zeit: 30 min
Gelände: Wald
Material: pro Kleingruppe 1 Landkarte ohne Landschaftsmarkierungen mit Zielmarkierung (z. B. aus Google® Maps, hierbei unbedingt die Vervielfältigungsrechte beachten), 1 Gegenstand
Für jede Kleingruppe muss an dem Zielpunkt der Landkarte ein (frei gewählter) Gegenstand hinterlegt werden, den diese mitbringen muss.
Die Teilnehmenden teilen sich in Kleingruppen (vier bis sechs Personen) auf und jede erhält eine Landkarte, auf der die Landschaftsmarkierungen weitestgehend fehlen (keine Wege, Himmelsrichtungen usw.). Auf der Karte ist ein Zielpunkt eingezeichnet, den die Kleingruppe erreichen muss. Ansonsten dürfen keine Hilfsmittel verwendet werden.
Hinweis
Damit die Kleingruppen einander nicht hinterherlaufen, sollte jede ein anderes Ziel suchen müssen. Jede Kleingruppe erhält also eine unterschiedliche Landkarte mit Zielmarkierung.
Den Teilnehmenden fehlen wesentliche Hilfsmittel, um das Ziel schnell und sicher zu erreichen. Diese Erfahrung wird im weiteren Verlauf der Einheit aufgegriffen, um den Teilnehmenden deutlich zu machen, wie wichtig Führung und Begleitung für das Leben sind.
Die Teilnehmenden tauschen sich über ihre Erfahrungen mit der Orientierungslosigkeit aus und reflektieren die Auswirkungen.
Zeit: 10 min
Gelände: kein bestimmtes
Material: keins
Kein Aufbau erforderlich.
Die Mitarbeitenden kommen mit den Teilnehmenden ins Gespräch über deren Erfahrungen, die sie während des Orientierungslaufs gemacht haben und stellen Fragen wie:
Dabei wird auf den folgenden Orientierungslauf (s. „Aktion: Orientierungslauf 2“) hingewiesen, der umfangreicher sein wird. Im Hinblick darauf werden die Teilnehmenden befragt: „Was braucht ihr, damit ihr diesen folgenden Orientierungslauf schaffen könnt?“
Die Teilnehmenden sollen direkt im Anschluss an die Erfahrungen aus dem Orientierungslauf die Möglichkeit haben, sich darüber auszutauschen. Außerdem wird im zweiten Teil der Reflexion der noch folgende Orientierungslauf angedeutet. Die Teilnehmenden sollen benennen, was sie dafür brauchen.
Die Teilnehmenden vertiefen die Erfahrung aus dem ersten Orientierungslauf und erleben, wie hilfreich es ist, Hilfsmittel zum Erreichen des Ziels zu haben.
Zeit: 120 min
Gelände: großes Gebiet
Material: Einführung in das Arbeiten mit Karte und Kompass (als Download verfügbar); pro Kleingruppe 1 Landkarte mit Zielmarkierung (z. B. aus Google® Maps, hierbei unbedingt die rechtlichen Vorgaben beachten) oder topografische Karte[1], 1 Kompass/GPS-Gerät; Variante 1: pro Person 1 Augenbinde; Variante 2 und 3: pro Zwischenpunkt 1 Gegenstand
Variante 1
Die Startpunkte werden im Vorfeld definiert.
Variante 2 und Variante 3
An den Zwischenpunkten werden (frei gewählte) Gegenstände hinterlegt, die von den Kleingruppen mitgebracht werden müssen.
Arbeiten mit Kompass und Karte
Der Umgang mit Karte, Kompass und GPS-Gerät muss vor dem Orientierungslauf den Teilnehmenden erklärt und mit ihnen eingeübt werden.
Für diesen umfangreicheren Orientierungslauf gibt es drei Varianten. Für alle teilen sich die Teilnehmenden in Kleingruppen (vier bis sechs Personen) auf. Diese sollten identisch mit denen aus dem vorherigen Orientierungslauf (s. „Aktion: Orientierungslauf 1“) sein.
Variante 1
Die Mitarbeitenden fahren die Teilnehmenden mit Autos an verschiedene Stellen rund um den Lagerplatz. Dabei sind die Teilnehmenden blind, damit sie den Weg nicht nachvollziehen können. An den definierten Orten werden sie abgesetzt und haben nun die Aufgabe, zum Lagerplatz zurückzufinden.
Variante 2
Die Mitarbeitenden führen die Teilnehmenden zu Fuß an verschiedene Punkte rund um den Lagerplatz. Von dort müssen die Kleingruppen ein bis zwei Zwischenpunkte anlaufen, dort die hinterlegten Gegenstände einsammeln und zum Lagerplatz zurückkehren.
Variante 3
Die Kleingruppen starten vom Lagerplatz aus, müssen drei bis vier Zwischenpunkte anlaufen, dort die hinterlegten Gegenstände einsammeln und zum Lagerplatz zurückkehren.
Hinweise
Die Teilnehmenden bekommen für diesen Orientierungslauf wichtige Hilfsmittel zur Verfügung, die sie in der Aufgabe davor nicht hatten. Sie sollen erfahren, wie hilfreich es ist, diese Tools zu haben. Der Heilige Geist will auch Hilfe bei der Orientierung im Leben geben. Ganz vereinfacht gesagt, kann der Heilige Geist für die Menschen Karte, Kompass oder GPS-Gerät sein. Man muss den Weg zwar trotzdem selbst gehen, mit all seinen Herausforderungen, wird aber durch den Heiligen Geist begleitet.
Die Teilnehmenden reflektieren den Prozess, wie sie sich in der Natur orientiert und zum Ziel gefunden haben.
Zeit: 30 min
Gelände: kein bestimmtes
Material: Verkehrsschilderkarten (als Download verfügbar)
Kein Aufbau erforderlich.
Jede Kleingruppe erhält einen Stapel mit Reflexionskarten, auf denen unterschiedliche Verkehrszeichen sind. Anhand dieser Karten bilden die Teilnehmenden den Prozess ab, den sie im letzten Orientierungslauf (s. „Aktion: Orientierungslauf 2“) durchlaufen haben. Für jede markante Erfahrung oder jedes Erlebnis legt die Kleingruppe ein passendes Schild auf den Boden (z. B. ein „Sackgassenschild“, wenn sich die Gruppe verirrt hat, und ein „Vorfahrtsschild“, wenn sie den Weg wiedergefunden hat). So entsteht Schritt für Schritt ein Abbild des Prozesses jeder Kleingruppe. Wenn jede ihren Weg gelegt hat, stellen sie sich die Ergebnisse gegenseitig vor. Die anderen stellen Fragen dazu und kommen mit der jeweiligen Kleingruppe ins Gespräch über ihre Erfahrungen.
Die Teilnehmenden werden zwei unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben: ein Orientierungslauf mit Hilfsmitteln und einer ohne. Dieser Unterschied soll in der Reflexion zum Ausdruck kommen und allen die Wichtigkeit von Orientierungshilfen deutlich machen.
Zeit: 10 min
Gelände: kein bestimmtes
Material: 1 Kompass, 1 Verkehrsschildkarte mit dem Symbol Sackgasse (s. „Reflexion: Verkehrsschilder“, als Download verfügbar)
Orientierungslos – man weiß nicht genau, wo man hin soll, hat vage Vermutungen, aber so richtig weiß man es nicht. Vielleicht ging es euch schon mal an einem fremden Ort so. Vielleicht ging es euch bei unserem Orientierungslauf so. Und vielleicht geht es euch im Leben auch manchmal so. Ich kenne das gut. Es gibt Situationen, da weiß man nicht, was man machen soll: welche Freundinnen oder Freunde die richtigen sind, für welche Zukunft man sich entscheiden soll, wofür man seine Zeit und Energie investiert, eben wie man sein Leben gestalten will. In anderen Situationen ist plötzlich alles anders. Das, was war, ist weg oder hat sich verändert: Man kommt an einen neuen Ort, ein lieber Mensch stirbt, in der Familie ändert sich etwas oder ein Schicksalsschlag wiederfährt einem selbst oder den Menschen, die man lieb hat.
Hier kann die/der Mitarbeitende ein persönliches Beispiel erzählen.
Dann ist es, als ob einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird, man weiß weder vor noch zurück: Sackgasse (Verkehrsschildkarte zeigen). In einer Sackgasse endet der Weg und es ist völlig unklar, wie es weitergeht – orientierungslos eben.
Auch Petrus kannte solche Situationen. Eine davon war vielleicht besonders krass: Er war so lange Zeit mit Jesus unterwegs, hatte sich ganz auf ihn verlassen. Jesus war der Mittelpunkt seines Lebens. Doch dann die Sackgasse: Jesus sagte seinen Jüngern, dass er sie verlassen würde. Bald. Er spielte auf seinen Tod am Kreuz und die Tatsache, dass er nach seiner Auferstehung wieder beim Vater im Himmel sein würde, an. Doch das verstanden die Jünger in der Situation nicht. Selbst wir verstehen das nicht. Orientierungslos: Der Boden unter den Füßen ist weg. Ein Leben ohne Jesus war für Petrus unvorstellbar: Sackgasse. In dieser Situation machte Jesus Petrus und den anderen Jüngern ein Versprechen. Und auch uns gilt es, hört es euch an:
Johannes 14,15-26 in einer leicht verständlichen Übersetzung vorlesen.
Gott schenkt den Menschen, die an ihn glauben, den Heiligen Geist. Dieser Geist schwebt nicht wie ein Gespenst herum, sondern ist in uns. Eine seltsame Vorstellung. Der Heilige Geist ist schwer zu beschreiben. Die Bibel redet von Wind, Feuer oder Taube. Vielleicht kann man ihn auch als Gefühl beschreiben. Das Gefühl, ganz genau zu wissen: Alles wird gut! Oder: Gott ist bei mir! Und gleichzeitig hilft uns der Heilige Geist dabei, uns im Leben zurechtzufinden, er ist ein eingebauter Kompass.
Einen Kompass zeigen.
Der Kompass zeigt uns die richtige Richtung. Man muss sich ein bisschen drehen und ausprobieren, aber dann zeigt die Kompassnadel immer nach Norden. Probiert es aus.
Einigen Teilnehmenden den Kompass in die Hand geben und Norden finden lassen.
So wie der Kompass die richtige Richtung findet, so kann uns der Heilige Geist helfen, die richtige Richtung in unserem Leben zu finden. Konkret: Wenn wir eine wichtige Entscheidung zu treffen haben, können wir Gott bitten, uns zu helfen. Der Heilige Geist in uns kann unsere Gedanken in die richtige Richtung lenken – durch eine Idee, einen Bibeltext oder mit ganz anderen Mitteln. Oder: Wenn die Situation ausweglos ist, weil etwas passiert ist oder wie bei Jesus passieren wird, dann kann er uns Mut machen und helfen, einen ersten Schritt zu machen.
Den Heiligen Geist können wir uns nicht verdienen, wir können ihn nicht machen, sondern Gott schenkt ihn uns. Aber wir dürfen darum bitten: Gott, sei mir nah. Lass mich dich durch den Heiligen Geist in meinem Leben spüren.
Das Wochenende bildet, wenn das komplette Programm von STEP OUT durchgeführt wurde, den Abschluss. Das ist ein guter Anlass, um mit den Teilnehmenden zu feiern.
Zeit: offen
Gelände: Lagerfeuerstelle
Material: Feuerholz (wird selbst gesammelt), Streichhölzer, evtl. Anzünder, Zutaten und Kochgeschirr je nach Rezept (drei Vorschläge als Download verfügbar), Zutaten für Brot (z. B. Bannock) (Rezept als Download verfügbar), Getränke, Geschirr, Besteck, Gläser
Was es zu essen geben soll, sollte schon in der vorhergehenden Einheit besprochen werden, damit die Teilnehmenden beteiligt werden und Zeit für evtl. Vorbereitungen und Einkäufe ist. Das Essen wird dann gemeinsam zubereitet.
Die Teilnehmenden teilen sich in Gruppen auf, um alle Vorbereitungen zu treffen (z. B. Holz sammeln, Feuer machen, Zutaten vorbereiten, Essen kochen, Brot backen für den Abend (z. B. Bannock), Dekoration mit Naturmaterialien).
Drei Vorschläge, was es an dem Abend zu essen geben könnte:
Wenn das Essen zubereitet ist, versammeln sich alle am geschmückten Essplatz und genießen das Festmahl. Danach ist Zeit am Lagerfeuer.
Die Mitarbeitenden regen die Teilnehmenden an, sich während des Kochens, Essens und später am Lagerfeuer über die Erlebnisse und Erfahrungen während der Einheit und bei STEP OUT auszutauschen.
Die Teilnehmenden sollen ganz bewusst noch einmal Zeit haben, die Themen der Einheit bzw. der letzten Wochen für sich zu reflektieren.
Zeit: 30 min
Gelände: möglichst dunkle Strecke, Ende an der Lagerfeuerstelle
Material: Knicklichter, Fackeln
Den letzten Teil der Strecke gehen die Teilnehmenden allein. Er sollte mit Knicklichtern gekennzeichnet sein. Am Lagerplatz warten Mitarbeitende mit angezündeten Fackeln.
Die Gruppe geht gemeinsam schweigend los. Zuvor kann eine Mitarbeiterin / ein Mitarbeiter die Teilnehmenden ermutigen, auf dem kommenden Weg über die Einheit bzw. die letzten Wochen nachzudenken und zu überlegen, was herausfordernd war, was einen angesprochen hat und was man vielleicht noch unbedingt wissen will. Eine Mitarbeiterin / ein Mitarbeiter geht voran und alle folgen ihr/ihm schweigend bis zu einem bestimmten Punkt. Ab diesem dürfen alle ein Stück des Weges, der mit Knicklichtern gekennzeichnet ist, allein gehen. Dieser Weg endet am Lagerplatz, wo schon Mitarbeitende mit Fackeln bereitstehen, die die Teilnehmenden willkommen heißen. Dort wird anschließend gemeinsam ein Gemeinschaftsmahl (evtl. auch ein Abendmahl) gefeiert.
Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, ganz bewusst die letzte Einheit bzw. die letzten Wochen zu reflektieren und Gedanken und Gefühle für sich zu ordnen. Der letzte Streckenabschnitt dient dazu, ganz für sich allein zu sein und die Herausforderung, allein durch die Dunkelheit zu gehen, zu bewältigen. Am Ende dieses Weges dürfen sie die Erfahrung machen, wieder in Gemeinschaft aufgenommen zu werden, so, wie auch Gott sie in seine Gemeinschaft aufnehmen will.
Zeit: 120 min
Gelände: Lagerfeuerstelle
Material: 1 selbst gebauter Tisch (z. B. aus Steinen), 1 Laib frisches Brot, 1 Kreuz
Nachdem die Teilnehmenden, falls das komplette Programm von STEP OUT durchgeführt wurde, in den letzten Wochen die Möglichkeit hatten, erste oder neue Erfahrungen mit dem Glauben zu machen, gibt es nun eine konkrete Möglichkeit, sich für diesen Glauben zu entscheiden. Wichtig ist dabei, dass es sich um eine freiwillige Entscheidung ohne Druck und Beeinflussung handelt. Dies kann im Kontext eines Gemeinschaftsmahls geschehen. In Anlehnung an das Abendmahl werden die Teilnehmenden zu einer gemeinsamen Mahlzeit eingeladen. Hierfür wird in der Mitte ein Tisch (z. B. aus Steinen) aufgebaut, auf dem sich ein Laib frisches Brot und ein Kreuz befinden. Nachdem sich alle um den Tisch herumgesetzt haben, wird die Geschichte vom Abendmahl erzählt.
Jesus hatte seinen Jüngern ja bereits angekündigt, dass er sie verlassen muss. Das war ein Schock für sie. Am Tag bevor es so weit war, lud er seine Jünger zum Abendessen ein – es war sein Abschiedsessen. Er saß mit ihnen zusammen, sie aßen, sie redeten und Jesus versuchte ihnen zu erklären, was sein Tod bedeutet. Ein Tod aus Liebe, der so mächtig ist, dass dadurch alle Schuld in unserem Leben nichts mehr zählt. Und Jesus bat seine Jünger: „Erinnert euch an heute Abend. Wenn ihr zusammen esst und trinkt, dann denkt an mich, denkt an meine große Liebe für euch.“ So feiern Christinnen und Christen auf der ganzen Welt das Abendmahl und denken an den Tod und die Auferstehung Jesu.
Jede und jeder von euch hat nun schon einiges von Jesus erfahren. Wir möchten dich heute Abend einladen, noch einmal darüber nachzudenken, was für Erfahrungen du gemacht hast. Vielleicht auch die Frage zu stellen: Möchte ich mit diesem Jesus in meinem Leben unterwegs sein? Lasst uns gemeinsam die Atmosphäre genießen, vielleicht möchtest du auch die Augen schließen. Nimm dir ein paar Minuten zum Nachdenken oder um zu beten. Vielleicht kommst du in dieser Zeit zu dem Schluss: Ja, ich möchte mit Jesus leben. Er soll Teil meines Lebens sein. Ja, ich möchte, dass Gott selbst durch seinen Geist immer bei mir ist. Wenn das so ist, dann lädt Jesus dich an seinen Tisch ein und du kannst heute ein Zeichen setzen. Du kannst hier in die Mitte kommen, dir ein Stück von diesem Brot abbrechen und damit Jesus zeigen, dass du zu ihm gehören willst. Setz dich dann ruhig wieder an deinen Platz, iss das Brot und spüre wie Jesus Teil deines Lebens wird.
Aber: Tu das nur, wenn du es wirklich willst. Jede und jeder darf sitzen bleiben, die Ruhe der Nacht genießen, nachdenken und beten, ohne etwas zu tun. Und bitte habt Respekt vor denen, die heute eine solche Entscheidung treffen, die zu Jesus gehören wollen. Ich persönlich möchte, dass Jesus Teil meines Lebens ist (Brot abbrechen) und ich lade dich auch dazu ein.
Die Mitarbeiterin / der Mitarbeiter setzt sich mit in den Kreis. Danach folgt der beschriebene Ablauf.
Der Abend klingt in entspannter Atmosphäre aus und es gibt Zeit für Fragen.
Zeit: offen
Gelände: Lagerfeuerstelle
Material: Marshmallows, Stöcke, evtl. pro Person 1 Schnitzmesser, Mitnahmekarten
Falls keine Stöcke aus den vorherigen Einheiten vorhanden sind, schnitzen sich die Teilnehmenden die Stöcke selbst.
Nach einiger Zeit kann die Stille beendet werden und Zeit für Gespräche und das Grillen von Marshmallows am Feuer sein. Es sollte eine herzliche Einladung ausgesprochen werden, die Mitarbeitenden anzusprechen. Wenn es sich ergibt, kann gemeinsam oder für Einzelne gebetet werden. Wo es passt, können Mitarbeitende auch gezielt das Gespräch mit den Teilnehmenden suchen, die einen ersten Schritt gewagt haben.
Gerade nach der intensiven Zeit während des Gemeinschaftsmahls kann es für die Teilnehmenden hilfreich sein, in einer ungezwungenen Atmosphäre das Gespräch zu suchen oder für sich beten zu lassen.
Die Mitnahmekarte steht als Download zur Verfügung oder kann im Set bestellt werden.
Bibelvers aus der Geschichte
Dann werde ich den Vater um etwas bitten:
Er wird euch an meiner Stelle
einen anderen Beistand geben,
einen, der für immer bei euch bleibt (Joh 14,16).
Kerngedanke
Durch den Heiligen Geist ist Gott immer bei dir und hilft dir, dich im Leben zurechtzufinden.
Fragen zum Weiterdenken für die Nacht
Die Teilnehmenden nehmen die Karten mit an ihren Schlafplatz und werden ermutigt, sich mit den Fragen auseinanderzusetzen.
Die Teilnehmenden schlafen eine Nacht allein im Wald und können somit sich, Gott und die Natur auf besondere Weise erleben.
Zeit: 1 Nacht
Gelände: zuvor gewählter Schlafplatz mit aufgebautem Biwak
Material: pro Person 1 Schlafsack, 1 Isomatte, zuvor aufgebautes Biwak; Variante: Zelte
Kein Aufbau erforderlich.
Die Teilnehmenden gehen nach dem Gemeinschaftsmahl zu ihren selbst gebauten Nachtlagern und verbringen dort die Nacht bis zum Frühstück. Sie bekommen den Auftrag, am nächsten Morgen etwas (z. B. einen Naturgegenstand) von ihrem Nachtlager mitzubringen, das ihre Zeit dort beschreibt.
Variante
Wird die Variante im Zelt gewählt, gehen die Teilnehmenden in ihre Zelte.
Zum Ende des Tages dürfen die Teilnehmenden eine vermutlich ganz neue Erfahrung machen und die Nacht allein, mit etwas Entfernung zu den anderen, im Wald verbringen. So haben sie die Möglichkeit, nachzudenken und sich selbst zu begegnen.
[1] Sehr zu empfehlen ist das Topographische Kartenwerk der Landesämter der jeweiligen Bundesländer. Diese Karten haben immer den Maßstab 1:25.000 und tragen eine vierstellige Nummer entsprechend der Region, die sie abbilden.
Es lohnt sich, Gott zu entdecken und alles für ihn herzugeben, denn er ist unendlich wertvoll.
Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.
Jeremia 29,13-14; Luther84
Schätze sind ein wichtiger Bestandteil vieler Kinderbücher und auch das Suchen nach einem Schatz bzw. das Finden löst bei Kindern Freude und Abenteuerlust aus. Auch sammeln Kinder gern allerhand Dinge, seien es Muscheln, Steine, Karten oder Sticker. Sie haben eine ganz eigene Vorstellung über den Wert dieser Dinge. Sie empfinden oft etwas als sehr wertvoll, was Erwachsene als wertlos abtun und umgekehrt. Kinder tauschen ihre Schätze auch gern untereinander, um an Dinge zu gelangen, die ihrer Meinung nach noch wertvoller sind. Daher können sie das Gleichnis von der Perle durchaus gut nachempfinden und wissen, was es bedeutet und kostet, für etwas sehr Wertvolles auch viel herzugeben.
Personen
Der „Mensch“ im ersten Gleichnis ist wahrscheinlich ein Kleinpächter oder Tagelöhner, der auf dem Acker arbeitet, also jemand aus der Unterschicht mit nicht viel Geld bzw. Besitz. Im zweiten Gleichnis ist es ein Kaufmann, also ein reicher Mann, der wahrscheinlich beruflich mit Perlen handelt und schon von daher viel umhergereist ist.
Der Schatz im Acker
In der Antike war ein Schatzfund nichts Seltenes. Damals hat man aufgrund von Kriegen, Plünderungen oder Diebstählen seine Wertsachen zur Sicherheit vergraben, die dann im Todesfall oft in Vergessenheit geraten sind. Der Schatz gehörte dann demjenigen, auf dessen Grund und Boden er lag. Aus dem Grund hat der Mensch im Gleichnis letztlich legal gehandelt, indem er erst den Acker kaufte. Damit gehörte ihm auch der Schatz.
Die Perle
Eine Perle entsteht, wenn ein Fremdkörper, z. B. ein Sandkorn oder Parasit, in eine Muschel eindringt. Zum Schutz umschließt die Muschel diesen Fremdkörper nach und nach mit Perlmuttschichten, sodass im Laufe der Jahre eine immer fester werdende und runde Form entsteht.
Perlen waren der Inbegriff von Reichtum und Schönheit und wurden höher gehandelt als Silber, Gold und Edelsteine.
Reich Gottes / Himmelreich
Der zentrale Inhalt der Verkündigung Jesu ist das Reden über das Reich Gottes. Wenn Jesus vom „Reich Gottes“ spricht, dann hat das bei genauem Hinsehen unterschiedliche Dimensionen und meint nicht nur den Himmel bzw. das Paradies. Zum einen bedeutet das, dass Jesus in diese Welt gekommen ist, um den Menschen Gott näherzubringen. In ihm kommt Gottes Reich zu uns. Zum anderen sind es auch wir selbst, die Kinder Gottes und die Gemeinde, in denen Gott Raum hat und wirken kann.
Die beiden Gleichnisse werden von Theologen unterschiedlich gedeutet. Einige sprechen davon, dass die Personen in den Gleichnissen Jesus darstellen, der seine Herrschaft und sein Leben aufgibt, um an das Wertvollste für ihn – uns Menschen – zu kommen, d. h. um uns zu gewinnen.
Näher für viele Theologen ist allerdings die Deutung, dass der Glaube und das Leben in Gottes Nähe wie ein großer Schatz bzw. eine Perle ist, den bzw. die wir entdecken sollen. Es ist allerdings auch die radikalste Entscheidung im Leben eines Menschen, wenn er Jesus nachfolgen möchte. Jesus zeigt an verschiedenen Stellen, dass Nachfolge auch viel kostet und vollständige Hingabe verlangt (vgl. Mt 19,16-26; Lk 9,57-62; Mt 16,24-28;
Lk 14,25-35). Unser Leben ändert sich, weil wir nicht mehr unserem Willen folgen, sondern Gottes Willen.
Aber dafür ist der Schatz, den wir bekommen, auch unbezahlbar und löst Freude aus: Wir werden ein Kind Gottes und damit ein Teil seiner großen Familie. Wir werden alles, was wir für Gott einsetzen auch hundertfach zurückbekommen und alles zum Leben haben, was wir brauchen. Jesus hat uns versprochen, dass er immer bei uns ist und schenkt uns letztlich sogar ewiges Leben bei Gott im Himmel (vgl. Mt 19,27-30; Mt 6,19-34).
Cent verstecken
Alle Kinder gehen vor die Tür. Ein Mitarbeiter versteckt ein Centstück im Gruppenraum, das die Kinder anschließend suchen müssen. Wichtig ist, dass das Geldstück nicht hinter Gegenständen versteckt wird, sondern irgendwo offen liegt, sodass man es nur durch das alleinige Hinschauen finden kann, z. B. auf dem Fensterbrett oder einer Türklinke. Wenn die Kinder es entdeckt haben, müssen sie sich still hinsetzen und warten, bis alle das Centstück gefunden haben. Das Kind, das sich als Erstes hingesetzt hat, darf als Nächstes das Geld verstecken.
Ein Apfel und ein Ei
Die Kinder werden in Kleingruppen eingeteilt und bekommen je einen Apfel und ein Ei zur Verfügung gestellt. Damit laufen sie durch den Ort und müssen versuchen, beides gegen etwas Wertvolleres einzutauschen (z. B. bei Nachbarn, Passanten, Geschäften). Gewonnen hat die Gruppe, die das meiste daraus gemacht haben. Für den Apfel haben sie z. B. eine Wurst bekommen. Diese haben sie gegen eine Packung Kaugummis eingetauscht usw.
Wo ist der Schatz?
Es werden sieben farbige, nicht durchsichtige Becher in einer Reihe auf den Tisch gestellt. Ein freiwilliges Kind macht die Augen zu oder geht kurz aus dem Raum. Die anderen Kinder wählen einen Becher aus, unter den ein Schatz gelegt wird, z. B. ein Bonbon oder Fruchtgummi. Das freiwillige Kind darf nun einen Becher hochheben und schauen, ob es den Schatz findet. Es hat drei Versuche. Wenn es sich für den richtigen Becher entschieden hat, darf es den Schatz behalten.
Schatzkisten basteln
Wichtig: Die Schatzkisten werden im Doppelpunkt und Schlusspunkt wieder gebraucht!
Einstieg
In der Mitte liegen ganz viele Gegenstände ausgebreitet: z. B. Schlüssel, Stifte, Kinderbuch, Lolli, Brot, Lebkuchenherz, Kuscheltier, Muschel, Regenschirm, Bibel, Fußball, Kartenspiel, …. Die Jungscharler sollen sich nun einen Gegenstand aussuchen, der für sie wertvoll ist. Anschließend gibt es eine Austauschrunde, in der sie sagen sollen, warum dieser Gegenstand für sie wertvoll ist. Dann legt ihn das Kind in eine große Schatzkiste, die ebenfalls in der Mitte bereitsteht. Falls mehrere das Gleiche haben wollen, können sie z. B. sagen: „Noch wertvoller finde ich …, weil …“ oder „Mit XY würde ich gern tauschen, weil …“
Der Mitarbeiter greift im Anschluss einzelne Aussagen noch einmal auf.
Wie ihr seht, sind uns ganz unterschiedliche Sachen wertvoll. So gibt es auch in unserem Leben Dinge, die wir als sehr wichtig empfinden und ungern hergeben wollen. Wenn wir etwas entdecken, das noch wertvoller ist als das, was wir haben, sind wir gern bereit zu tauschen. Wir geben also gern etwas anderes dafür her. So ging es auch zwei Menschen aus der Bibel.
Gleichnisse vorspielen
Ein verkleideter Mitarbeiter (etwas ärmer gekleidet) spielt den „Menschen“ im ersten Gleichnis. Er redet dabei mit sich selbst bzw. halb zu den Kindern. Er hat Gartenwerkzeuge dabei, z. B. Spaten, Harke, Eimer, usw. und arbeitet. Sein Feld ist ein großes Tuch oder eine Decke. Darauf und darunter sind Steine verteilt. Außerdem (für die Kinder nicht sichtbar!) befindet sich darunter eine Schatzkiste.
Den ganzen Tag arbeite ich jetzt schon auf dem Feld. Es ist echt anstrengend, aber was soll man machen. Wenigstens bekomme ich etwas Geld dafür, damit ich mir was zu essen kaufen kann. (Er stößt bei der Arbeit auf etwas Hartes.) Nanu … was ist das denn? (Er gräbt und entdeckt den Schatz.) EIN SCHATZ!! Oh Mann, das glaub ich nicht. Ich habe einen Schatz gefunden. (Er schaut sich um und ist sich sicher, dass ihn niemand gesehen hat.) Was mach ich denn jetzt? Der Schatz gehört mir ja nicht. Er gehört dem, dem der Acker gehört. Wenn der wüsste, was hier vergraben ist … Ich grabe ihn schnell wieder zu, damit ihn niemand anderes entdeckt. Und dann werde ich den Acker kaufen. Natürlich werde ich dem Besitzer nicht verraten, dass da in seinem Feld ein Schatz versteckt ist. Hab ich genügend Geld? Mmmh. So ein Acker kostet eine ganze Menge. Soviel Geld hab ich gar nicht. Aber wenn ich alles, was ich habe, verkaufe, dann müsste es reichen. Mmmh. Alles was ich habe. Das ist ganz schön viel, auch wenn ich kein reicher Mann bin.
(Zu den Kindern gewandt) Überlegt mal, was ihr alles habt. Würdet ihr alles verkaufen, um an diesen Schatz zu kommen? Also ich mach das. (Er freut sich sichtlich.) Wenn ich erst mal den Acker gekauft habe, dann gehört mir auch der Schatz. Der Schatz!! Der ist viel wertvoller als alles, was ich jemals besessen habe. Jetzt bin ich reich! Juhuu!
Ein anderer verkleideter Mitarbeiter (er sieht reicher aus als der erste, vielleicht mit Anzug und Krawatte) spielt den Kaufmann. Er geht von einem Kind bzw. Mitarbeiter zum anderen und handelt mit verschiedenen Sachen. Dabei erkundigt er sich jedes Mal, ob sie zufällig wüssten, wo es Perlen zu kaufen gibt. Er erklärt, was das Besondere an Perlen ist und schwärmt. Aber überall weiß man nichts bzw. es gefällt dem Kaufmann nicht. Zum Schluss kommt er zu einem, der ihm eine kostbare Perle anbietet. Die schaut er sich ganz genau an und freut sich total. Aber sie ist so teuer, dass sein Geld nicht reicht. Aber das macht nichts. Er geht und verkauft alles, was er hat. Was hat ein reicher Mann so? (Mit den Kindern werden Antworten gesammelt, z. B. großes Haus, teures Auto, Motorboot, … ) Es ist ziemlich viel, aber er verkauft alles gern, sogar seinen Anzug und Krawatte, nur damit er anschließend die Perle kaufen kann.
Zur Vertiefung können mit den Kindern die kurzen Gleichnisse noch einmal in der Bibel gelesen werden.
Verkündigung mit Bodenbild
Auf den Fußboden und damit für alle sichtbar werden nacheinander verschiedene Gegenstände gelegt, die das Gesagte noch einmal symbolisieren sollen.
Erklärung für das Bodenbild
Es liegt eine große Wolke in der Mitte, die aus Papier oder Karton ausgeschnitten ist. Auf der Wolke steht „Himmelreich“ bzw. „Reich Gottes“. Die Schatzkiste und die Perle werden dann daraufgelegt. Alle anderen Dinge werden rund um die Wolke positioniert.
Wolke Diese zwei Menschen geben alles auf, um an das Wertvollste für sie zu kommen. Jesus will mit den beiden Gleichnissen zeigen, wie das Himmelreich ist. Was ist das Himmelreich bzw. das Reich Gottes?
Schatz + Perle Das Reich Gottes ist wie ein Schatz oder eine Perle. Also etwas ganz Besonderes und Wertvolles, wofür es sich lohnt, alles andere aufzugeben.
Krone Es ist kein Land wie Deutschland oder Italien, sondern mehr wie ein unsichtbares Land, das über unsere Grenzen hinweg existiert, nämlich überall da, wo Gott als König regiert, wo Gott als Regierung anerkannt wird. Wo ist das?
Kreuz Überall da, wo Jesus ist. Er hat nach Gottes Wille gelebt, er ist der Sohn Gottes. Jesus selbst hat uns gezeigt, wie Gott ist. Er hat anderen Menschen geholfen, sie geheilt und getröstet. Er hat gesagt, dass er uns lieb hat und immer bei uns ist. Und Jesus hat sich für uns eingesetzt und uns vergeben, damit wir ganz nah bei Gott sein können.
Kirche/Gemeinde Wo ist das Reich Gottes noch? Überall da, wo Gottes Wille geschieht. Also da, wo Menschen an Jesus glauben. Denn so wie Jesus es vorgelebt hat, sollen auch wir leben. Auch wir sollen die anderen Menschen lieben, sie trösten und ihnen vergeben. In der Gemeinde begegnen wir anderen Menschen, die auch zu Gott gehören und können gemeinsam zu Gott beten und ihm sagen, wie wertvoll er für uns ist. Wir sind nicht allein.
Papier mit der Aufschrift „Paradies“ Und letztlich ist das Reich Gottes das Paradies / der Himmel, wo alle Menschen einmal hinkommen, die an Gott glauben und wo alles einmal gut sein wird. Da wird es kein Leid und keine Tränen mehr geben.
Schatzkarte Die Bibel ist wie eine Schatzkarte. Damit kann man sich auf Schatzsuche machen. Sie gibt uns ganz viele Hinweise, wie und wo der größte Schatz, nämlich Gott, zu finden ist. Sie erzählt Geschichten von Menschen, die Gott schon gefunden haben. Wir können auf Spurensuche gehen, wer dieser Jesus ist und das Tollste ist, dass es zwischendurch immer wieder kleine Schätze und Entdeckungen gibt, die uns überraschen und unser Leben spannend machen.
Fragezeichen und Ausrufezeichen Was müsste für mich in dieser Schatztruhe sein? Was ist für mich das Wertvollste? Was ist mir wichtig? Die Gleichnisse wollen uns deutlich machen: Gott zu entdecken ist das Wertvollste und Wichtigste – wie ein großer Schatz oder eine kostbare Perle. Es lohnt sich, Gott zu entdecken und alles für ihn herzugeben. Es ist wie mit den Gegenständen am Anfang und wie in den Gleichnissen: Wenn ich Gott erst einmal entdeckt habe und weiß, wie wertvoll das Leben mit ihm ist, dann wird alles andere in meinem Leben nicht mehr so wichtig sein, weil ich weiß, dass Gott zu mir gehört und ich zu ihm.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Gleichnisse
Die Jungscharler erhalten Zettel mit Aussagen zu den beiden Gleichnissen. Sie müssen noch ausgeschnitten und gemischt werden. Die Jungscharler sollen diese Aussagen den beiden Gleichnissen zuordnen. Was ist gleich und worin unterscheiden sie sich? Darüber kommt man nun gemeinsam ins Gespräch.
Bei beiden Gleichnissen wird etwas Wertvolles gefunden, was nicht offensichtlich zu sehen oder zu erwarten war. Das bedeutet, das Himmelreich ist auch etwas Geheimnisvolles und Überraschendes, letztlich etwas Unverdientes und wird nicht marktschreierisch angeboten.
Im ersten Gleichnis ist es ein Tagelöhner, der auf dem Acker arbeitet. Im zweiten Gleichnis ist es ein Kaufmann, also ein reicher Mann. Das Gleichnis will damit deutlich machen, dass es nicht darauf ankommt, aus welcher gesellschaftlichen Schicht man kommt oder wie viel Geld ein Mensch besitzt, denn beide Finder müssen letztlich alles verkaufen und aufgeben, was sie haben, um an ihren wertvollen Fund zu kommen.
Letztlich kann ich mir den Himmel aber nicht erkaufen. Es geht hier eher um den Stellenwert: Was bedeutet Gott für mich? Es ist kein Verdienst, dass ich den Schatz oder die Perle gefunden habe, sondern ein Geschenk.
Unterschiedlich ist, dass der Schatz zufällig gefunden wird, die Perle jedoch bewusst gesucht wurde. Gott möchte also allen Menschen begegnen, ob sie ihn suchen oder nicht (vgl. Jer 29,13.14; Apg 9,3-6). Gleich ist die Reaktion, dass sie sofort hingehen und allen Besitz verkaufen, um ihren wertvollen Fund zu kaufen. Das bedeutet, wenn man erst einmal Gott entdeckt hat und sich bewusst ist, was für einen Schatz man in ihm gefunden hat, dann ist die Entscheidung, alles für ihn herzugeben, eigentlich keine Herausforderung oder Leistung. Es ist die einzig vernünftige Reaktion.
Folgendes Beispiel soll das Erarbeitete verdeutlichen:
Du wünschst dir schon ganz lange ein Smartphone. Aber deine Eltern wollen es dir nicht kaufen. Deshalb hast du schon ein halbes Jahr dein Taschengeld gespart, aber es reicht immer noch nicht. Jetzt siehst du im Schaufenster plötzlich genau das Smartphone, das dein bester Freund auch hat. Was machst du? Worauf würdest du verzichten? (Spielzeug verkaufen, Eltern helfen für Extra-Taschengeld, Marken-Schuhe, teurer Urlaub, …)
So ist das mit Gott auch. Wenn wir entdeckt haben, wer er ist und was er für uns tut, dann tun wir alles, um in seiner Nähe zu bleiben.
Bodenbild im Gespräch vertiefen
Die Kinder werden noch einmal zu den einzelnen Symbolen befragt.
Es ist gut, wenn die einzelnen Punkte durch persönliche Beispiele aus dem eigenen Leben vom Mitarbeiter veranschaulicht werden. Vielleicht hat auch das eine oder andere Kind bereits Erfahrungen gemacht.
Schatztruhe hochhalten
Wir haben heute nicht nur so eine Schatztruhe gebastelt und diesen Schatz gefunden, sondern wir haben uns auch auf die Suche nach einem viel größeren Schatz gemacht – nämlich nach Gott. Er ist das Wertvollste im Leben, weil er uns kennt und liebt. Er will immer bei uns sein.
Schatzkarte mit Merkvers
In eurer Schatztruhe befindet sich schon die Schatzkarte mit dem Merkvers. Die Bibel ist wie eine Schatzkarte. Durch sie können wir Gott immer mehr entdecken. Und das Beste ist: Schatzsuchen macht Spaß – es macht also auch Spaß, Gott in der Bibel und in unserem Leben zu entdecken. Und er hat versprochen, dass er sich finden lässt, wenn wir ihn suchen.
Merkvers
Den Merkvers ausschneiden. Die Ränder können entweder im Vorhinein oder in Anwesenheit der Kinder (bitte nach Alter der Jungscharler selbst einschätzen, ob es sinnvoll ist!) mit einem Feuerzeug abgebrannt werden, damit es aussieht wie eine alte Schatzkarte. Diese wird dann zusammengerollt und mit einem kleinen Gummi oder Band festgebunden. Er wird dann in die gebastelten Schatzkisten (siehe Treffpunkt) gelegt.
Zum Abschluss der Einheit wird eine kleine Schatzsuche veranstaltet.
Schatzsuche
Zum Abschluss der Einheit wird eine kleine Schatzsuche veranstaltet. Dazu können die Kleingruppen vom Doppelpunkt beibehalten werden. Jede bekommt eine eigene Farbe. Es gibt unterschiedliche Hinweise (versteckte farbige Briefumschläge mit der Aufschrift: Geheimbotschaft Nr. 1, Nr. 2…), die die Jungscharler an verschiedene Orte und schließlich zum gemeinsamen Schatz führen. Am sinnvollsten ist es, wenn es für jede Kleingruppe (max. 6 Personen) eigene Verstecke gibt, damit die Gruppen sich nicht gegenseitig stören oder verraten. Die Schatzsuche muss also gut vorbereitet und den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden.
Benötigte Materialien: bunte Briefumschläge (pro Gruppe eine Farbe) Zettel mit Geheimbotschaften für jede Gruppe (Inhalt bitte anpassen) Schatzkarte (entweder gemalt oder ein schriftlicher Hinweis, wo der Schatz zu finden ist), in etwa 10 Teile zerschnitten Schatz: Eis, Schokoladentaler und eine (Bastel-)Perle für die Schatztruhe
Geheimbotschaft Nr. 1 (zu Beginn irgendwo im Raum versteckt): „Wenn ihr diesen Hinweisen folgt, werdet ihr am Ende einen Schatz finden! Eure erste Aufgabe lautet: Geht in den Flur und sucht dort nach dem nächsten Briefumschlag.“
Geheimbotschaft Nr. 2: „Sucht draußen neben dem Eingang nach dem nächsten Brief. Wenn ihr ihn gefunden habt, stellt euch im Kreis auf und jubelt. Danach dürft ihr ihn öffnen.“
Geheimbotschaft Nr. 3: „Schleicht euch ganz leise auf die Empore, sodass euch möglichst niemand sieht oder hört. Dort findet ihr die nächste Botschaft.“
Geheimbotschaft Nr. 4: „Ihr kommt dem Schatz näher. Bringt eurem Mitarbeiter einen Becher Wasser zu trinken. Er hat den nächsten Brief für euch!“
Geheimbotschaft Nr. 5: „Geht … und sucht rechts unten im Schrank. Da werdet ihr eine Schatzkarte finden.“
Geheimbotschaft Nr. 6: „Wenn ihr gemeinsam diese Schatzkarte zusammenpuzzelt, werdet ihr den Schatz finden.“
Der Schatz, der gefunden wird, ist für jedes Kind ein Eis (oder eine andere Süßigkeit), ein Schokotaler und eine Perle. Wenn alle Kleingruppen zusammen beim Schatz angekommen sind, wird er gemeinsam geöffnet. Das Eis darf bereits während des inhaltlichen Abschlusses gegessen werden. Schokoladentaler und Perle kommen in die Schatztruhe, die jedes Kind gebastelt hat. Jedes Symbol wird noch kurz erklärt.
Schokoladentaler Durch ihn sind wir letztlich reich – reich an Liebe, Geduld für andere Menschen, haben den Mächtigsten an unserer Seite und immer jemanden, der uns zuhört. Er ist viel wertvoller als Geld, Erfolg oder Smartphones es sind.
Perle Er möchte das Kostbarste in unserem Leben sein, wie eine echte Perle auch von unschätzbarem Wert ist. Der Kaufmann hat dafür alles hergegeben, was er besaß, also alles, was ihm bisher wichtig war. Es lohnt sich also, alles für ihn herzugeben.
Aus: Meine Lieder – Deine Lieder
Nr. 212 Komm mit, komm mit
Nr. 235 Wer ist der König des Dschungels?
Aus: Einfach spitze
Nr. 30 Ich bin ein Bibelentdecker
Aus: Ich bin ein Bibelfan (CD) von Daniel Kallauch
Die Bibel ist ein Schatz
Die Kinder lernen, dass Gott selbst Josua Mut für die nächsten Aufgaben gemacht hat. Er will uns auch heute für unsere Aufgaben Mut geben.
Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst. Josua1,9; Luther84
Wir leben in einer Welt, in der nicht jeder automatisch mutig ist und keine Angst vor neuen oder unbekannten Aufgaben hat. Dabei wird es aber oft als selbstverständlich angesehen, dass jeder Mut hat. Stärke und Mut sind gefragt, und in Schule und Freizeit (zum Beispiel im Sportverein) muss jeder das beweisen. Schwäche und Mutlosigkeit sind nicht gefragt, und trotzdem gibt es sehr viele solcher mutlosen Situationen. Das müssen dabei keine so großen Dinge sein wie bei Josua. Dabei kann es auch um die nächste Schulaufgabe, das Referat oder die Ungewissheit gehen, was die Kinder zu Hause erwartet. Die Kinder kennen solche Situationen und erleben tagtäglich noch viele mehr. Genauso kennen die Kinder „Mutproben“, bei denen der eigene Mut vor anderen bewiesen werden muss. Von wem bekommen die Kinder auch heute noch den besten Zuspruch von Mut?
Die Situation des Textes ereignet sich während der 40-jährigen Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste in das verheißene Land. Mit Mose hat Gott sein erwähltes Volk aus der Sklaverei aus Ägypten befreit. Weil Mose und sein Bruder Aaron bei der Quelle Meriba Gott gegenüber ungehorsam waren, durften beide nicht in das verheißene Land Kanaan ziehen, sondern es nur vom Berg Nebo aus der Ferne ansehen. Aaron war bereits gestorben und Mose starb unmittelbar vor der jetzigen Situation. Nun spricht Gott zu Josua, der der Sohn eines Helfers von Mose war und macht ihn zum neuen Anführer seines Volkes.
V.1: Mose war von Gott selbst beauftragt worden, das Volk Israel aus der Sklaverei aus Ägypten zu führen. Dazu hat Gott ihn selbst beauftragt und ihn so zum Anführer seines Volkes gemacht. Mose war ein Prophet, mit dem Gott Auge in Auge gesprochen hat, was es nach ihm nicht mehr gab (5. Mose 34,10; GNB).
V.2: Gott hatte bereits Abraham versprochen, seine Nachkommen in das verheißene Land zu führen. Da Mose und Aaron selbst nicht in das Land Kanaan ziehen durften, machte Gott Josua zum neuen Anführer. Dies geschah noch durch Handauflegung Moses. Gott gibt Josua hier den konkreten Auftrag, die Israeliten über den Fluss Jordan in das Land zu führen, welches Gott seinem Volk schon vor Langem versprochen hatte.
V.3.4: Es soll ihnen alles in dem von Gott beschriebenen Gebiet gehören, was sie betreten. So verspricht es Gott.
V.5: Josua erfährt hier volle Bestätigung für den Schutz Gottes. Gott macht ihm an dieser Stelle Mut und verspricht ihm, ihn nie zu verlassen, sondern immer bei ihm zu sein, lebenslänglich. Nicht mal die Feinde sollen gegen Josua etwas ausrichten können, weil Gott immer an seiner Seite sein und ihm helfen wird.
V.6: Gott bestärkt Josua und spricht ihm Mut zu: „Sei mutig und entschlossen!“ Dabei wiederholt er nochmals diesen Auftrag, dass der Prophet dem Volk wirklich das unter Eid versprochene Land in ihren Besitz geben wird.
V.7.8: Zum zweiten Mal spricht Gott die Worte „mutig und entschlossen“ zu Josua. Diesmal aber in Bezug auf die Einhaltung des Gesetzes und die Worte Moses. Gott geht hier sogar weiter und erklärt, wie Josua sich an das Gesetz halten und sein ganzes Handeln und Tun danach ausrichten kann: Er soll die Weisungen (Gesetze) Gottes ständig vor sich hin sprechen und darüber nachdenken – Tag und Nacht. Denn so wird alles gelingen, was er anpackt, und mit Erfolg vollendet werden. Was sich hier zeigt, ist der für Gott entscheidende Faktor für die Zukunft Josuas und des Volkes: Die Nähe zu Gott.
V.9: Zum Schluss seiner Worte an Josua spricht Gott ihm nochmals Mut zu. Zum dritten Mal in diesem Abschnitt heißt es an Josua: „Sei mutig und entschlossen!“ Gott nimmt ihm die Angst und spricht ihm Mut und Zuversicht und seinen Beistand zu!
Personen
Josua: Josua war einer der Kundschafter, die zu Beginn bzw. vor der 40-jährigen Wanderschaft das Land Kanaan erkundet hatten. Damals standen die Israeliten schon einmal, nach nur wenigen Wochen der Wanderung, an der Grenze Kanaans und, wenn es nach Gottes Willen gegangen wäre, hätten sie schon da in das Land einziehen können. Doch nur Josua und Kaleb hatten damals dafür plädiert, auf Gott zu vertrauen und den Einzug zu wagen. Aber die Israeliten bekamen aufgrund der Berichte der anderen Kundschafter zu große Angst. Sie vertrauten Gott nicht und weigerten sich, das verheißene Land in Besitz zu nehmen. Deshalb mussten sie die 40 Jahre durch die Wüste irren, bis alle aus dem Volk, die damals bereits erwachsen waren und somit die Verantwortung für diese Entscheidung trugen, gestorben waren, außer Josua, Kaleb und Mose.
Im Treffpunkt werden Spiele, Aktionen und Bastelarbeiten durchgeführt, in der die Kinder mutig sein sollen und vertrauen müssen. Genauso trifft das Stichwort „hören“ zu, da Josua auf Gott hört und Gott zu ihm spricht.
Mutige Forscher – Unbekanntes ertasten
In einem Bottich o. Ä. wird schleimiger Schlamm aus Tapetenkleister angerührt und mit Wasserfarbe, Fingerfarbe usw. eklig dreckig eingefärbt. In dem Kleister befinden sich verschiedene Gegenstände. Die Kinder wissen nicht, woraus diese eklig aussehende Pampe besteht und was sich darin befindet. Wer traut sich, in den Schlamm hineinzugreifen und einen Gegenstand zu ertasten und zu erraten? Wurde er richtig erraten, darf er herausgeholt werden.
Wichtig: Man muss Küchenkrepp o. Ä. zum Abwischen der kleisterverschmierten Arme bereitlegen! Außerdem sollte man auf eine abwaschbare Unterlage unter dem Bottich achten! Bitte nur Gegenstände hineingeben, die Kleber und Feuchtigkeit vertragen!
Varianten:
Kostprobe
Den Kindern werden nacheinander die Augen verbunden. Auf einem Löffel wird etwas zum „Schmecken“ gegeben (z. B.
Nutella, Ketchup, Honig, Marmelade, Butter, Remoulade usw.). Kann das Kind herausfinden, was es ist? Sind alle mutig und probieren es aus?
Blindenführer
Ziel: vertrauen, sich führen lassen, Schritte wagen
Immer zwei Kinder spielen zusammen. Ein Kind hat die Augen verbunden, das andere Kind führt es vorsichtig durch einen Hindernisparcours. Danach werden die Rollen getauscht.
Lotse
Ziel: genau hinhören, vertrauen, sich leiten lassen, Schritte wagen Immer zwei Kinder spielen zusammen. Einem Kind werden die Augen verbunden, das andere Kind lotst es nur durch Anweisungen durch einen Hindernisparcours. (Der Parcours sollte nicht zu schwierig sein.) Wichtig: Nicht mit anfassen führen, sondern nur aus der Distanz durch klare und deutliche Ansagen leiten. Danach werden die Rollen getauscht.
Mut-Ausweis
Die Kinder können einen persönlichen Mut-Ausweis gestalten, auf dem beispielsweise steht:
MUT-AUSWEIS
(als Überschrift)
Lotte Lottchen
(Name)
bekommt den Mut-Ausweis verliehen
für ganz besonderen Mut bei/in
(Darunter können die Kinder eintragen, wobei oder worin sie schon besonders mutig waren oder sind.)
Einstieg
Als Einstieg zum Knackpunkt wird sich auf das Spiel „Kostprobe“ bezogen.
Die Kinder werden gefragt:
Wer war mutig und hat sich die Augen verbinden lassen, um zu erschmecken, was auf dem Löffel war?
Hat es sich gelohnt, mutig zu sein und dem Mitarbeiter zu vertrauen?
Ist es dir bei dem Spiel schwergefallen, mutig zu sein? (Zu bedenken ist, dass das Erschmeckte lecker sein soll.)
Verkündigung
Wir begeben uns jetzt auf eine Reise in die Vergangenheit.
Wir reisen etwa 3400 Jahre zurück und kommen im Jahr 1400 v. Chr. an.
Wir landen in der Wüste östlich des Jordans, im Landesgebiet Moab.
(Es ist hilfreich, einen Globus oder die Landkarten, die sich in der Bibel zu „Israel zur Zeit des Alten Testaments“ befinden, bereitzuhalten, um den Kindern zu zeigen, wo sich das Ganze abspielt und um welches Gebiet es sich handelt. Orientierungspunkte: Totes Meer, Jordan, Moab/Moabiter, Berg Nebo.)
Mose, der Mann, den Gott bevollmächtigt hat, das Volk Israel aus Ägypten herauszuführen und mit dem die Israeliten schon viele Jahre durch die Wüste gezogen war, starb mit 120 Jahren.
Noch vor seinem Tod legte er Josua die Hände auf und machte ihn dadurch zu seinem Nachfolger.
Nun hatte Josua die Weisheit und die Israeliten gehorchten ihm – so hatte es Gott befohlen.
Genau in der Situation spricht Gott Josua Mut zu, und das nicht nur einmal!
(Bastle in der Vorbereitung drei Schilder, auf denen steht: „Sei mutig und entschlossen!“ – Gott
Diese Schilder werden im Verlauf der Jungscharstunde zum Einsatz kommen. Überlege, ob du die Schilder aufhängen, hinstellen oder auf den Tisch legen möchtest.)
Gott gibt Josua zuerst noch mal konkret den Auftrag, mit dem ganzen Volk Israel über den Jordan in das Land zu ziehen, das Gott selbst ihnen geben will. Josua soll nicht nur dabei sein. Er soll das ganze Volk anführen!
Gott erklärt ihm sogar ganz genau, wo die Landesgrenzen liegen und dass all das, wo sie laufen werden, ihnen gehören soll! Denn genauso hat Gott es Mose versprochen!
Im Süden: Wüste
Im Norden: Libanon-Gebirge
Im Osten: Strom des Euphrats
Im Westen: Mittelmeer
(Das Gebiet wird mit den Kindern auf der Landkarte oder dem Globus gesucht und die ungefähren Grenzen mit dem Finger oder einem Stab gezeigt.)
Das Versprechen, das Gott Mose damals gegeben hat, gibt Gott jetzt auch Josua, und es geht noch weiter. Er soll nicht nur das Volk Israel nach Kanaan hineinführen, sondern Gott steht auch Josua lebenslänglich zur Seite und hilft ihm, sodass keine Feinde etwas gegen ihn ausrichten können.
Dazu sagt Gott zu Josua (das erste Schild auf den Tisch legen/stellen): „Sei mutig und entschlossen!“ Das ist meine Aufgabe für dich, denn du wirst das Land meinem Volk als Besitz geben, so wie ich es den Vorfahren versprochen habe!
Und noch ein weiteres Mal soll Josua (das zweite Schild auf den Tisch legen/stellen) „mutig und entschlossen sein“ und sich an die Gebote Gottes halten. Josua soll sogar Tag und Nacht an sie denken und sie vor sich hersagen. Denn dann soll all das, was Josua tut, an den Geboten Gottes ausgerichtet sein und er wird Erfolg haben mit seinem Handeln! Damit will er ihm sagen: „Hey, Josua! Bleib nah an mir dran! Ich bin dein Gott, der dir das alles schenkt und du brauchst nur die Nähe zu mir!“
Ein drittes Mal sagt Gott Josua (das dritte Schild auf den Tisch legen/stellen): „Sei mutig und entschlossen!“ Gott höchstpersönlich macht Josua Mut für diese Aufgabe und will ihm die Angst nehmen, sodass er nicht erschrecken muss! Gott betont auch nochmals, dass er bei Josua sein wird, egal wohin er geht!
(Durch die drei Schilder soll deutlich werden, dass Gott Josua nicht nur einmal Mut zugesprochen hat, sondern gleich ein paarmal. Es hat also eine Wichtigkeit, wenn Gott Mut zuspricht! Damals dem Josua und auch heute noch!)
Als Abschluss für diesen Teil empfiehlt sich, folgendes Lied mit Bewegungen gemeinsam zu singen: „Sei mutig und stark“ (aus: Einfach spitze, Nr. 18). Dieses Lied fasst die Aussage des Textes gut zusammen.
Zu Beginn der Vertiefung wird ein Plakat in die Mitte gelegt, auf dem Ideen gesammelt werden, was es heißt, wenn Gott jemandem Mut zuspricht. Dabei können die Kinder sich auf Josua beziehen. Sie können aber auch eigene Gedanken draufschreiben. Auf dem Plakat steht folgender Satz: „Gott sagt: Sei mutig!“
Anschließend wird der Bibeltext (Jos 1,1-9) mit den Kindern gemeinsam gelesen, um deutlich werden zu lassen, dass Gott Josua für seine Aufgabe diesen Mut zugesprochen hat.
Damit die Kinder einen Anhaltspunkt bekommen, was das nun für sie selbst bedeutet, werden auf einem zweiten Plakat „Alltagssituationen“ gesammelt, für die wir auch Mut brauchen. Vielleicht steht bei einem Kind in der kommenden Woche etwas an, wovor es noch etwas Angst hat oder der Mut fehlt. Genau in solche Situationen hinein kann der Merkvers sprechen. Deshalb lohnt es sich, diesen Bibelvers auswendig zu lernen. So können die Kinder sich über diesen Zuspruch Gottes immer wieder gewiss sein.
Der Merkvers wird mit einer Geheimschrift aufgeschrieben. Dazu braucht man weiße Blätter, Zitronensaft und Federhalter. Mit dem Federhalter und dem Saft wird der Vers bzw. ein Teil des Verses auf das Blatt geschrieben. Wenn kein Federhalter vorhanden ist, dann kann der Text auch mit Holzstäbchen oder schräg abgeschnittenen Strohhalmen geschrieben werden. Sobald der Saft getrocknet ist, ist die Schrift unsichtbar. Die Schrift wird wieder sichtbar, wenn man das Blatt erwärmt, zum Beispiel mit einem Bügeleisen über das Blatt fährt. Jeder kann den Satz mit der Geheimschrift mit nach Hause nehmen und ihn in einer Situation sichtbar werden lassen, in der er mutlos ist.
Die Vertiefung wird mit einem gemeinsamen Gebet abgeschlossen. Dabei sollte den Kindern die Möglichkeit gegeben werden, laut oder leise für die Dinge zu beten, für die sie in der kommenden Woche mutig sein wollen! Der Gruppenleiter schließt das Gebet ab.
Wenn sich alle Kinder wieder im Plenum treffen, wird besonders der Merkvers hervorgehoben und mit allen mehrfach gesprochen! Um sich den Vers besser merken zu können, sind einfache Bewegungen (ähnlich wie bei dem Lied „Sei mutig und stark“) möglich. Gemeinsam können die Kinder überlegen, in welchen Situationen sie in der kommenden Woche durch Gottes Zuspruch mutig sein wollen mit dem Wissen, dass Gott bei ihnen ist. Als Mut machendes Lied kann hier abschließend das Lied „Sei mutig und stark“ noch mal oder „Von oben, von unten“ als segensreichen Zuspruch gesungen werden.
Aus: Einfach spitze
Nr. 18 Sei mutig und stark
Aus: Kinder feiern Jesus
Nr. 19 Felsenfest und stark
Nr. 29 Alles, was ich hab
Nr. 34 Kindermutmachlied
Nr. 35 Von oben, von unten
Nr. 71 Ich geh mit Gott durch dick und dünn
Nr. 115 Ganz schön mutig
Nr. 143 Vater im Himmel
Nr. 145 Jesus, gib mir Mut
Einstieg:
Hängt in eurem Teenraum Plakate auf. Malt in die Mitte ein Symbol, das jeweils die folgenden Lebensbereiche kennzeichnet: Eltern, Freunde, Geschwister, positive Erlebnisse, negative Erlebnisse, Geld, Schule, Freizeiten, prägende Personen. (Es darf gerne ergänzt werden).
Idee: Malt die Symbole im App-Format, wie sie auf Smartphones zu sehen sind. Die Fragestellung lautet nun: Wer oder was hat dich am meisten geprägt in deinem bisherigen Leben?
Jede(r) Teilnehmer(in) bekommt nun zehn Klebepunkte in die Hand gedrückt. Diese dürfen nun auf die Plakate geklebt werden. Je mehr Punkte ein(e) Teilnehmer(in) für ein Plakat verwendet, desto mehr fühlt er/sie sich von diesem Lebensbereich in seinem/ihrem Leben geprägt. Man kann also null bis zehn Punkte pro Plakat verteilen, so lange, bis alle Punkte verbraucht sind.
Alle Teilnehmer(innen) setzen sich nun so hin, dass sie die Plakate gut sehen können. Der Leiter des Abends eröffnet zu jedem Plakat eine offene Gesprächsrunde und lässt am besten jemanden zu Wort kommen, der/die viele Punkte auf diesem Plakat hinterlassen hat. Achtung: Mit vielen Punkten ist noch nicht gesagt, dass diese Lebensbereiche positiv geprägt haben. Beispielsweise Eltern: „Sie haben mich durch ihre Liebe sehr positiv geprägt.“ – „Sie haben sich nur gestritten, ich kam gar nicht vor.“ – „Ich habe keine Eltern – das hat mich sehr geprägt.“
3 Alternativeinstiege:
(Für Gruppen geeignet, die sich etwas besser kennen) Es werden zwei Zettel auf den Boden gelegt: „Viel“ und „wenig“. Die Teens sollen sich nahe oder weiter entfernt zu diesen Zetteln aufstellen, je nachdem, wie ihre Meinung zu den folgenden Sätzen ist. „Die Beziehung zu meinen Eltern hat mich sehr geprägt.“ – „Geld hat mein Leben stark beeinflusst.“ – „Ich bin froh, meine Vergangenheit hinter mir zu haben.“
(Für [kleinere] Gruppen geeignet, die sich sehr vertraut sind) Lege in einem leeren Raum viele Alltagsgegenstände auf den Boden (Hammer, Schere, Quietsche-Entchen, Topflappen, Smartphone, Regenschirm, Druckerpatrone, Topfpflanze, usw.). Die Aufgabenstellung heißt nun: „Suche dir einen Gegenstand aus, mit dem du dein Leben bisher gut beschreiben kannst.“ Ziel: Die Teilnehmer(innen) reflektieren über das Wichtigste und Prägendste in ihrem Leben.
Für Stillarbeit: Hänge eine lange Liste mit Adjektiven an die Wand. Die Teilnehmer(innen) sollen nun fünf Adjektive aufschreiben, mit denen sie sich am besten beschrieben fühlen – und weitere fünf, die andere am liebsten nicht mit ihnen in Verbindung bringen sollten. Beispielsweise mutig, treu, selbstbewusst, hinterhältig, listig, verantwortungsvoll, inspirierend, heldenhaft, schlangengleich, arrogant, schüchtern, tollpatschig, wild, jähzornig, gierig, ängstlich, wissbegierig, stolz, schön, aufopfernd usw. (suche im Internet nach „Adjektive Persönlichkeitsbeschreibung“). In Kleingruppen kann dann über die Auswahl gesprochen werden.
Gedanken zum Gestalten einer Andacht:
Beim Thema „Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft“ bietet sich eine Dreiteilung in der Andacht an.
1. Fange mit der Vergangenheit an und steig ein mit der Frage: Wo fällt es uns schwer, uns von der Vergangenheit zu lösen? Beides ist richtig: „Weißt du, woher du kommst, dann weißt du, wohin du gehst“ bzw. „Lerne aus der Vergangenheit.“ Aber es ist auch richtig: „Lass die Vergangenheit ruhen – sie lässt sich nicht ändern.“
Diskutiere ein paar Punkte, die einen immer wieder dazu verleiten, in der Vergangenheit zu leben (beispielsweise Gedanken an die „heile Familie“, bessere Noten, vergangene Freundschaften, ein toller Urlaub, usw.). Es ist zwar richtig, dass wir immer auch aus Fehlern der Vergangenheit lernen können, doch wir leben im Hier und Jetzt.
2. Deshalb mache beim nächsten Punkt den Schritt in die Gegenwart und mache deutlich: „Du bist mehr als die Summe deiner Teile.“ Wir sind nicht nur ein Produkt von glücklichen und unglücklichen Umständen, nach dem Motto: „Ich kann nichts dafür, dass ich so bin, wie ich bin.“ Sondern wir haben jeden Tag neu die Chance, uns zu entscheiden, wie wir leben möchten. Und wir können uns neu entscheiden, wie sehr die Vergangenheit darauf einen negativen oder positiven Einfluss hat.
Zeige auf, wie Paulus in seinem Leben eine Verwandlung durchgemacht hat: zuerst ein extremistischer Christenverfolger und dann ein radikaler Christusnachfolger. Er hat schmerzlich erfahren, dass vieles in seiner Vergangenheit falsch war. Doch Jesus hat ihm vergeben und ihn neu ausgerichtet. Paulus hat die Gegenwart neu buchstabiert. Die Vergangenheit ist vergangen – er hat daraus gelernt. Doch er war auch besonders jemand, der sein Leben auf die Zukunft ausgerichtet hat.
3. Paulus lebte mit dem Blick auf die Zukunft. Das hat ihm Kraft gegeben. Er hat sich verglichen mit einem Wettkämpfer, der auf ein Ziel hinläuft (1.Kor 9,24-27). Dieses Ziel ist das vollkommene Reich Gottes (1Kor 15,50). Die Herrlichkeit Gottes wird vollkommen sein, und der Sieg von Jesus über den Tod wird über allem stehen. Vom Blick der Zukunft her gewinnt unsere Gegenwart noch einmal eine hoffnungsvolle Perspektive. Diese motivierende Perspektive sollte am Ende einer jeden Andacht stehen. Antoine de Saint-Exupéry hat es in seinem berühmten Zitat auf den Punkt gebracht: „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“
Abschlussaktion:
Alle Teilnehmer(innen) schreiben etwas aus ihrer Vergangenheit auf, das sie nun nicht mehr belasten soll. Diese Zettel werden in einer Kiste gesammelt. Nach einem gemeinsamen Gebet wird diese Kiste feierlich verbrannt. Da Jesus alles ans Kreuz getragen hat, was uns belastet, wäre es auch denkbar, die Zettel an ein Holzkreuz zu nageln, und dieses dann zu verbrennen. Doch hier muss man gut erklären, da brennende Holzkreuze in unserer Zeit auch vieles andere bedeuten.
Jesus schenkt einem gehörlosen Mann seine Hör- und Sprachfähigkeit. Er macht ihn zu einem Gesprächspartner auf Augenhöhe für seine Mitmenschen.
Die Leute waren ganz außer sich und sagten: „Wie gut ist alles, was er gemacht hat: Den Gehörlosen gibt er das Gehör und den Stummen die Sprache!“
Markus 7,37; GNB
Kinder erleben heute Mitschüler mit besonderem Förderbedarf oft selbstverständlich in der Schule. Auch gehörlose Menschen werden viele von ihnen bereits gesehen und erlebt haben. Meist fallen diese durch das „Gebärden“ auf, ihre Kommunikationsform untereinander bzw. mit ihren Verwandten. Vielleicht haben sie so bereits erlebt, wie schwierig die Kommunikation ist, wenn man selbst die Gebärdensprache nicht beherrscht. Die eigene Unsicherheit lässt Kinder wie Erwachsene bisweilen auf Abstand bleiben. Dies zeigt, dass Gehörlose auch heute trotz vieler Hilfsmittel (Gebärdensprache, Hörgeräte, Logopädie …) in Gefahr sind, für sich und allein zu bleiben. In der Geschichte erfahren die Kinder, dass sich Jesus einem solchen Menschen zuwendet, ihn heilt und somit zum Kontakt mit seinen Mitmenschen befähigt.
V.31: Das „mitten hinein“ wird betont. Jesus besucht gezielt ein Gebiet, das von gläubigen Juden gemieden und abfällig beurteilt wurde.
V.32: Sogar in diesem Gebiet müssen die Menschen schon von Jesus und seinen Heilungen gehört haben. Sie habe eine klare Vorstellung von dem, was passieren müsste (Hand auflegen um zu heilen).
V.33: Jesus überrascht die Umstehenden. Er legt nicht die Hand auf. Er nimmt den gehörlosen Mann beiseite und geht mit ihm an einen ruhigeren Platz. Das hatte sicher gute Gründe. Vorstellbar wäre, dass er einen engen unabgelenkten Kontakt zu dem Mann aufbauen wollte, der in seiner Wahrnehmung und Kommunikationsfähigkeit sehr eingeschränkt war. Das Berühren einer erkrankten Körperstelle mit Speichel war in der damaligen Zeit nichts Besonderes, da man dem Speichel heilende Kräfte zuschrieb. So musste der Mann anhand dieser Geste begreifen, dass es um Heilung ging. Das Berühren der betroffenen Körperstellen könnte den gleichen Zweck gehabt haben.
V.34: Wie bereits in der letzten Lektion kommt es auch hier zum „Blick in den Himmel“. Jesus richtet seine Aufmerksamkeit auf seinen Vater, dem nichts unmöglich ist. Er bringt ihm in seinem Seufzen, das Mitleid mit diesem und die Not dieses gehörlosen Mannes. Dann befiehlt er selbst den Hörorganen, wieder zu funktionieren. Hier wird sein Einssein mit dem Schöpfergott deutlich, der durch sein Wort wirkt.
V.35: Der Mann kann nicht nur hören, sondern auch „richtig“ reden. Von all dem, was diesen Mann ausgeschlossen hat von dem Kontakt zu seinen Mitmenschen, ist nichts mehr da. Er hört und er ist ein Gesprächspartner auf Augenhöhe.
V.36.37: Die Anwesendensind seine Jünger. Sie freuen sich wegen der konkreten Heilung, aber auch aus einem anderen Grund. Sie zitieren als Jubelruf aus einer Messiasverheißung des Propheten Jesaja. Dieses wichtige Zeichen, dass Stumme reden und Gehörlose hören können, hat sich erfüllt! Es ist, nach Jesus, aber noch nicht die richtige Zeit dies zu verbreiten.
Orte
Tyrus und Sidon: Beides sind reiche Städte am Mittelmeer mit großer Bedeutung für den Handel. Von Israel sowie den meisten Großmächten konnten sie nicht eingenommen werden. Von hier aus wurden israelische Sklaven bis nach Griechenland verschifft. Ihnen wird mehrmals von den Propheten Gericht angedroht.
Das Gebiet der zehn Städte: Dieses Gebiet liegt östlich des Jordans. Es ist ein Verband von zehn Städten mit größtenteils nichtjüdischer Bevölkerung und griechisch geprägter Kultur. Es galt als heidnischer Fremdkörper im Heiligen Land.
Begriffe
Taubstumm: Zur Zeit des NT wurden gehörlose und sprachlich eingeschränkte Personen für dumm gehalten. So waren sie meist isoliert und unverstanden.
Paare finden mit Geräuschen
Als Material benötigt man ca.30 Plastikfläschchen. (Diese können eventuell zu Beginn gemeinsam geleert werden.) Für dieses Spiel eigenen sich aber auch Filmdosen. Außerdem braucht man noch kleine Alltagsgegenstände, welche verschiedene Formen und Größen aufweisen (z. B.: Streichhölzer, verschiedene Nudeln, Reis, Gries, Mehl, Sand, Muttern, Schrauben, Dichtungsringe, …)
Gemeinsam können die Fläschchen mit jeweils zweimal demselben Material gefüllt werden. Anschließend wird gespielt. Hierbei gibt es diverse Möglichkeiten.
Klassisches Paare finden
Die Aufgabe besteht darin, Paare zu finden, also immer zwei Fläschchen mit dem gleichen Inhalt und dadurch mit dem gleichen Geräusch. Das Spiel wird mit einzelnen Teilnehmern oder mit zwei Gruppen gespielt.
Geräusche sortieren
Zwei Teams spielen gegeneinander. Beide Gruppen bekommen von jedem Geräusch ein Fläschchen. Sie sortieren die Fläschchen in einer vorgegebenen Reihenfolge, z. B. von laut nach leise, von leicht nach schwer … (oder/und umgekehrt). Dann wird gemeinsam verglichen.
Geräusche zuordnen
Wieder wird in zwei Gruppen gespielt. Dieses Mal ist jedes Geräusch nur einmal vorhanden. Jetzt versuchen beide Gruppen die Geräusche einer passenden Situation zuzuordnen. Was könnte sich so anhören? Es darf ruhig probiert werden. Anschließend werden die Ideen präsentiert.
Geräusche sammeln
Als Material benötigt man zwei bis drei Handys oder alternativ Kassettenrekorder mit Aufnahmefunktion. Bei kleineren Kindern müssen die Gruppen von einem Mitarbeiter begleitet werden.
Die Aufgabe besteht darin, im Gemeindehaus so viele verschiedene Geräusche wie möglich zu „sammeln“ und mit Hilfe eines Handys aufzunehmen. Anschließend kann geraten werden, was jeweils zu hören ist.
Silbenrätsel
Es werden verschiedene Silben bereitgelegt. Die Aufgabe besteht darin, sie zu sinnvollen Wörtern zu ordnen, die alle verschiedene Geräusche beschreiben.
POL – JAM – DERN – TERN – NEN – LA – TERN – SEN – ZEN – CHERN – SEUF – PLAU – GEN – WEI – FLÜS – CHEN – MERN – SIN – KI – GLUCK
Lösungen: Poltern, Jammern, Lachen, Seufzen, Plaudern, Weinen, Flüstern, Singen, Kichern, Glucksen
Gitterrätsel
Im Gitterrätsel sind verschiedene Geräusche versteckt. Wer findet sie alle? Eine Kopiervorlage findet man im Anhang.
(Siehe Dokument: „Versteckte Geräusche“)
Lösungen: Knistern, Plätschern, Knarren, Trommeln, Rauschen, Knallen, Klopfen, Klingeln, Summen, Brummen
Einstiegsspiel: Zuhören und Reden
Mit dem folgenden Spiel machen die Teilnehmer die Erfahrung, nicht hören zu können, was ein anderer sagt.
Ein Kind wird aufgefordert, ans andere Ende des Raumes zu gehen. Es bekommt die Aufgabe wiederzugeben, welches Wort ein anderes Kind ihm auf ein Zeichen hin sagt. Die anderen Kinder sprechen jedoch gleichzeitig durcheinander. Je nach Gruppengröße wäre es gut, wenn alle Kinder einmal dran kämen. Bei großen Gruppen ist es auch möglich, dass immer eine kleine Gruppe von Kindern „Zuhörer“ sind.
Anschließend sollte Gelegenheit sein, über die Erfahrungen in dem Spiel zu reden (Gefühle, Gedanken …).
Nun kann der Mitarbeitende überleiten zum Thema „Gehörlos sein“. In einer Runde können Kinder erzählen, ob sie bereits Kontakt zu gehörlosen Menschen hatten oder haben. Haben sie möglicherweise etwas zum Thema gelesen oder im Fernsehen gesehen? Hier soll Raum sein für die Erfahrungen der Kinder zum Thema.
An dieser Stelle kann zur Geschichte übergeleitet werden, die aus Sicht des Jüngers Petrus erzählt wird. Die Kinder sind hierbei Freunde von Petrus, die er bei einem Besuch in seinem Heimatort trifft.
Zunächst steht Petrus außerhalb des Stuhlkreises und redet zu den Kindern.
Ich bin Petrus, einer der Freunde von Jesus. Gerade sind wir in meinem Heimatort. Heute Abend besuche ich meine Freunde.
Setzt sich in den Kreis und beginnt zu den Freunden zu sprechen.
Ach, ist das schön, euch mal wieder zu sehen! Jetzt bin ich ja schon eine ganze Weile mit Jesus unterwegs. Das ist richtig gut. Aber euch zu sehen, ist auch klasse!
Also, von dem, was letzte Woche passiert ist, muss ich euch unbedingt erzählen. Jesus will zwar eigentlich nicht, dass wir es überall herumerzählen, aber ich kann einfach nicht anders. Wir waren zuerst in Tyrus und Sidon. Ja, in diesen Angeberstädten am Meer. Dann sind wir in das Gebiet der Zehn Städte gegangen. Genau, dahin, ja ihr habt Recht, in dieses Gebiet wo niemand an Gott glaubt. Ich habe mich zuerst auch gewundert … Aber Jesus ist ja immer für Überraschungen gut. Genau in dieses Gebiet, um das wir als gläubige Juden einen großen Bogen machen, da genau ist er mit uns hingegangen. Doch sogar hier müssen die Leute schon etwas von Jesus gehört haben. Eines Tages standen wir mit Jesus von einer großen Menschenmenge umringt am Marktplatz. Da kamen mehrere Männer und brachten einen anderen Mann zu Jesus. Sie sagten: „Jesus, lege diesem Mann die Hände auf, damit er wieder hören und reden kann!“ Und was meint ihr, was hat Jesus gemacht? Nein, er hat ihm nicht die Hände aufgelegt. Wieder hat Jesus anders gehandelt, als es die Leute erwartet hätten. Er hat ihn beiseite genommen. Wir sind natürlich mitgegangen. Als wir an einer Straßenecke angelangt waren, wo es ruhiger war, stellte sich Jesus dem Mann gegenüber. Der Mann war wie gesagt gehörlos und konnte nicht richtig reden. Ich hab mich gefragt, ob er überhaupt wusste, um was es ging als wir mit ihm aus der Menge heraus gingen. Doch spätestens bei dem, was Jesus jetzt tat, musste er verstanden haben, dass es um seine Heilung ging. Denn Jesus befeuchtete seine Fingerspitzen mit ein wenig Spucke. Ja und jeder weiß ja, wenn Spucke ins Spiel kommt, geht es ums heilen. Das weiß ja schon jedes kleine Kind hier bei uns. Mit dem befeuchteten Finger berührte er dann die Zunge des Mannes. Der Mann musste wissen, dass es jetzt ums Sprechen gehen sollte. Gleichzeitig zeigte ihm Jesus auch, dass es ums Hören geht. Es legte nämlich seine Fingerspitzen ganz leicht in die Ohren des Mannes. Dann blickte Jesus zum Himmel empor. Wir wussten, er wendet sich so an Gott, den Schöpfer, der alles kann und für den nichts zu schwer ist. Er seufzte tief. Wir sahen sein Mitgefühl für diesen Mann, der sich nicht verständlich machen kann, wenig mitbekommt und der so allein war, wie ein Mensch nur allein sein kann. All das brachte er vor Gott. So, Freunde, und jetzt kommt es! Er sagte zu dem Mann: „Effata!“ und ihr wisst was das heißt. Es heißt übersetzt „Öffne dich!“ In dem Moment konnte der Mann wieder hören und ganz normal reden! Es war ein Wunder! Dieser Mann konnte sich jetzt ganz normal mit seinen Freunden und seiner Familie unterhalten. Er konnte am Leben teilnehmen wie alle anderen! Das war schon genial.
Doch meinen Freunden und mir wurde noch etwas anderes klar. Es fiel uns wie Schuppen von den Augen! Der Prophet Jesaja hatte vor mehreren hundert Jahren etwas vorausgesagt. Es ging darum, dass Gott uns, also seinem Volk, einen Retter schicken wird. Und über diesen Retter sagte Jesaja: „Den Gehörlosen gibt er das Gehör und den Stummen die Sprache!“. Jetzt hatten wir genau das erlebt! Mit Jesus macht Gott sein Versprechen wahr! Aber Jesus wollte nicht, dass wir das weitererzählen. Ich weiß gar nicht warum. Na ja, es bleibt ja sicher unter uns. Ich kann einfach nicht meine Klappe halten, denn ich finde es einfach zu großartig.
Fragen zum Thema „Hören-Sprechen-Einsam sein“
Folgende Fragen können beantwortet werden. Die einzelnen Antworten sollen auf je einem Notizzettel festgehalten werden. Der Übersichtlichkeit wegen macht es Sinn, für die drei Bereiche Hören, Sprechen und „Einsam sein“ je eine Zettelfarbe vorzugeben. Je nachdem, wie ihr eure Kinder einschätzt, kann erst einmal für sich gearbeitet werden oder in Zweierteams.
Thema: Hören
Sind wir vielleicht auch manchmal ohne Gehör?
Gibt es Dinge die ich nicht höre, aber vielleicht hören sollte?
Wie ist es mit dem Zuhören bei mir (gegenüber anderen Kindern, den Geschwistern, den Eltern, Lehrern)?
Thema: Reden
Der Mann konnte nicht sprechen.
Wo fällt mir das Reden schwer?
Gibt es z. B. bestimmte Situationen, in denen ich nichts sagen kann, aber es gut wäre, etwas zu sagen (auch zu Hause, in der Schule, bei meinen Freunden …)?
Der Mann redet unverständlich für andere. Sie wissen gar nicht, was er meint. Habe ich das auch schon einmal erlebt?
Thema: Einsam sein
Der Mann ist einsam, weil er anders ist. Fühle ich mich manchmal so ähnlich?
Gemeinsames Ordnen der Antworten
Während die Kinder ihre Antworten aufschreiben, legt der Mitarbeiter auf einem schönen Tuch ein großes ausgeschnittenes Ohr, einen Kreis und einen solchen Mund. Die Symbole findet man im Anhang.
Anschließend werden die einzelnen Antworten zum Hören, Sprechen und Einsam sein auf den entsprechenden Symbole gelegt. Sie werden vorgelesen und gemeinsam angeordnet und sortiert. Gleiche Antworten werden übereinander gelegt, ähnliche daneben …
So wie Jesus sich dem Mann zuwendet, möchte er sich auch Jedem von uns zuwenden. Als Zeichen dafür, wird eine Kerze angezündet und in die Mitte der Symbole auf das Tuch gestellt.
Es ist wichtig, dass wir wissen, dass Jesus mitfühlt. In der Geschichte schaute er zu seinem Vater (in den Himmel) und seufze. Er macht nicht gleich einfach schnell irgendetwas, sondern fühlt mit. Und wann immer es bei uns so ist, dass wir sprachlos und ohne Gehör sind oder wenn wir uns einsam fühlen, dürfen wir uns dem Mitfühlen von Jesus sicher sein.
Ein Gebet kann dann sein:
„Du weißt, wie es mir jetzt geht. Danke, dass du mit mir fühlst“.
Außerdem dürfen wir Gott bitten auch unsere Gehörlosigkeit, Sprachlosigkeit und Einsamkeit zu heilen. Manchmal heilt Gott das sofort, wie bei dem Mann in der Geschichte. Manchmal Schritt für Schritt, sodass wir es nicht sofort merken.
Jetzt kann für die Punkte gebetet werden, die in der Mitte auf den Notizzetteln stehen. Es kann besprochen werden, ob die Kinder, die es möchten, beten und der Mitarbeiter abschließt oder ob nur der Mitarbeiter betet. Niemand soll sich genötigt fühlen, etwas beten zu „müssen“.
Im Schlusspunkt wird gemeinsam der Merkvers gelernt. Die Symbole aus dem Doppelpunkt werden so mit Filzstift auf den Handrücken gemalt, dass ein lachendes Gesicht entsteht.
Die Leute waren ganz außer sich und sagten: „Wie gut ist alles, was er gemacht hat“: großen Kreis (Kommentar: Weil es eine runde Sache ist)
Den Gehörlosen gibt er das Gehör So ein Ohr „3“ mit den Bögen in Richtung Finger in den Kreis malen.
„und den Stummen die Sprache!“ Bogen als Mund unter die 3 in den Kreis malen.
Aus:Einfach spitze
Nr. 2 Hier bist du richtig
Nr. 26 Volltreffer
Nr. 33 So ein Käse
Nr. 38 Alles was ich hab
Nr. 49 Einen Regenbogen
Nr. 50 Hand in Hand
Nr. 64 Ich will nicht mehr sagen
Nr. 110 Ich lebe mit Gott
Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Jesusgeschichten aus JUMAT 3/16. Die Grundlagen bilden texte aus dem Markusevangelium in denen Jesus handelt. Die Reihe beginnt mit der Berufung des Levi. Die nächsten Einheiten befassen sich mit den Handlungen am Sabbat. Daran schließen sich die zwei bekannten Geschichten, Sturmstillung und Speisung der 5000 an. Den Abschluss bildet eine Heilungserzählung.
Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.
Außerdem enthält die Themenreihe noch einen Familienimpuls zum Thema: Das Sonntagsgeschenk.
Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Gleichnissen von Jesus aus JUMAT 2/17. Es handelt sich dabei um vier Himmelreichgleichnisse aus Matthäus 13.
Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.
Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Josua aus JUMAT 3/17. Sie beginnt mit der Zusage Gottes an Josua: “Sei getrost und unverzagt!” und endet mit dem Bericht vom Landtag zu Sichem, bei dem der alte Josua auftritt.
Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.
Außerdem enthält die Themenreihe einen Familiengottesdienstentwurf zu Kaleb, dem Freund und Mitarbeiter Josuas. Zur reihe gehört ebenfalls ein Familienimpuls zum Thema “Ja zu Gott”, der das Ziel hat, das in der Jungschar gehörte zu hause in der Familie umzusetzen.
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