Josef

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 1/2021. Es geht um Josef. In insgesamt 8 Lektionen geht es um Josefs Familiengeschichte, die Hochs und Tiefs seines Lebens, Verrat, Intrige, Träume und Wunder und darum, dass Gott am Ende alles gut macht.

Ergänzend als Lektion 1 ein Stundenentwurf zur Jahreslosung Lk 6,36.

Lektion 2 1. Mose 37,1-11 Getreide und Gestirne

Lektion 3 1. Mose 37,12-36 Verraten und verkauft

Lektion 4 1. Mose 39 Abgehauen und bestraft

Lektion 5 1. Mose 40 + 41 Ähren und Kühe

Lektion 6 1. Mose 42 Angst und Bange

Lektion 7 1. Mose 43 + 44 Noch einmal Angst und Bange

Lektion 8 1. Mose 45 Versöhnung und Freude

Lektion 9 1. Mose 50,1-20 Rückblick und Ausblick

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Josef kann mir ein Vorbild sein, anderen zu vergeben.

Checker

Josef kann mir ein Vorbild sein, ruhig das Gespräch zu suchen, auszusprechen, was nicht gut war und wieder Frieden zu schließen.

Der Text an sich

Die Brüder wissen nicht, dass sie mit Josef reden; er weiß, wer vor ihm steht. Er ist der einzige, der die Situation aufdecken kann. Zwei Jahre hat er sie getestet, nun hält er es nicht länger aus: Er schickt Leibwächter und Diener hinaus, ist allein mit seinen Brüdern, so wie früher.

Sein Weinen zeugt von tiefer Bewegtheit, frei von Rache, Anschuldigungen, Testung.

Josef braucht nicht viel, um zu zeigen, wer er ist. Seine Brüder scheinen sprachlos angesichts dieser Nachricht und allem, was es in ihnen auslöst. 20 Jahre lang waren sie geplagt von ihrer Schuld und der Ungewissheit (tot oder lebend?) und nun steht er vor ihnen. Er ist der Berater (wörtl. „Vater“) des Pharao, Herr über Ägypten, mächtig und beliebt. Es wäre ihm ein Leichtes, sie einzusperren, zu versklaven, ö. ä. Er könnte auf Entschuldigung warten, sie vor ihm im Staub liegen lassen… Er steht doppelt über ihnen: in seiner Funktion und da sie an ihm schuldig sind. Aber Josef durchbricht die Trennung, ruft sie zu sich, beruhigt sie, indem er aufzeigt, dass Gott die Situation nutzt, um ihnen Gutes zu tun (V.5f.). Josef rechtfertigt die Vergangenheit nicht, aber er lenkt den Blick auf das Gute, das daraus entsteht. Er benennt die Schuld klar (V.4) und bietet doch die Beziehung an, auch körperlich.

Der Pharao kennt Josefs tragische Geschichte nicht, oder weiß, wie sehr er seine Familie liebt, denn er freut sich über sie, wie über Josef: er will ihnen das Beste geben, was Ägypten hat, sie stärken mit Überfluss (V.18). Ebenso Josef: seine Großfamilie, etwa 70 Mann, dazu ihre Herden, sollen östlich des Nildeltas wohnen, in seiner Nähe, wohlversorgt. Mitten in einer Hungersnot schenkt Josef seinen Brüdern Feierkleider. Einst wurde er wegen eines bunten Rockes beneidet, nun beschenkt er sie mit solchen. Benjamins Bevorzugung bleibt unkommentiert, nun können sie feiern: Die Versöhnung und die Wiedervereinigung der Familie.

Einer fehlt noch: Josefs Sehnsucht nach seinem Vater zeigte sich u. a. darin, dass er sofort nach ihm fragte. Mehrfach befiehlt er, ihn zu holen. Damit fordert er seine Brüder auch auf, ihm die Wahrheit zu sagen. Dies ist keine leichte Aufgabe, aber sie gehört zur echten Versöhnung und Beziehungswiederherstellung.

Einen 2. Auftrag gibt Josef seinen Brüdern: Zankt nicht! Haltet den Frieden. (Denn er weiß, wohin Zwietracht führt.)

Für den Vater ist es unbegreiflich: Der Totgeglaubte lebt! Nun hat er ein Ziel vor Augen: hingehen, es selbst sehen. Dadurch wird die Familie vereint.

Der Text für mich

Mich bewegt, wie Josef in alldem auf Gott fokussiert und mit ihm verbunden ist. So sieht er im Leid Gutes und ist zur Versöhnung bereit. Scheinbar hat Gott seine Verletzungen geheilt – das wünsche ich mir, ebenso, dass ich Gottes Hand erkenne, die mich hält und aus Mist Dünger macht 😉

Aber Josef kann seinen Brüdern auch ihre Schuld an ihm benennen. Josef hatte 20 Jahre, um versöhnungsbereit zu werden, und er konnte seine Brüder auf die Probe stellen, bevor er sich verletzlich machte und die Beziehung wieder aufnahm. Aber er setzte sich dem aus, während ich es oft verdränge. Mir fällt es noch schwer, „Du hast mich verletzt“ oder „Ich vergebe dir“ auszusprechen. Ich möchte lernen, Dinge anzusprechen, zu vergeben und Versöhnung zu leben – und Atmosphäre zu gestalten, denn obwohl Josef nun mächtig ist, wirkt er demütiger als zuvor. Nun, da die Träume erfüllt sind, ist er nicht überheblich, sondern sucht Frieden. Sein Auftreten damals löste Aggressionen aus, nun Versöhnung.

Der Text für dich

Starter

Kinder haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und wollen Ungerechtigkeiten fair geklärt haben, weshalb Streitereien meist schnell, teils unter Absprechen einer Wiedergutmachung, wieder beigelegt sind.Allerdings erleben sie auch, dass einige Kinder eine herausgehobene Stellung im Klassenverband erlangen, während andere ausgegrenzt werden. Zudem sind sie geprägt von der Streitkultur im Elternhaus und bringen unterschiedliche Lösungsstrategien mit, z.B. nachgeben, ausdiskutieren, ignorieren, im Sand verlaufen lassen etc.

Aus dem heutigen Text können sie mitnehmen, dass Josef den ersten Schritt macht und seinen Brüdern vergibt. Sie können ermutigt werden, nicht auf das eigene Recht zu bestehen. Ein Grundverständnis von Vergebung kann entstehen und ggfs. erste Anwendungen finden.

Checker

Da Kinder ab ca. 11 Jahren abstrahieren können, ziehen sie evtl. Parallelen zu Jesus. Da sie gleichzeitig in einer Entwicklungsphase stecken, in der sie anwenden wollen, was sie lernen, haben die Kinder wahrscheinlich bereits Vergeben ausprobiert. Diese Erfahrungen können aufgegriffen werden und die Kinder bestärkt werden, weiterhin Vergebung zu leben, auch wenn es nicht immer leicht ist.

Zudem können sie ermutigt werden, auch auf den Anderen zuzugehen, auszusprechen: „Das war nicht okay, das hat mir wehgetan, aber ich mag dich trotzdem, lass uns Freunde bleiben“ und Versöhnung zu leben.

Auch können sie darin unterstützt werden, das Gute in Situationen zu suchen/zu sehen und daran zu glauben, dass Gott immer für sie da ist und unser Leben sich in sein großes Ganzes fügt.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Persönlicher Einstieg

Material: Zettel und Stift pro Teilnehmer, 1 tiefer Teller/Schüssel, 1 DIN-A4-Blatt mit der Aufschrift „Schwester, Bruder, Mama, Papa, Familie, beste Freundin, Kumpel, Freunde, Klassenkameraden, Lehrer, Nachbarn…“

Die Teilnehmenden bekommen Stift und Papier und den Hinweis, dass es nun persönlich wird. Auf ein Papier dürfen sie binnen 3 Minuten schreiben, wer sie in der letzten Woche aufgeregt oder verletzt hat. Die Namen werden nicht vorgelesen und nicht gezeigt, der Zettel wird kleingefaltet in den Teller gelegt. Liegen alle Zettel drin, legt der Mitarbeiter das DIN-A4-Blatt stellvertretend darüber: Oft sind es die nahestehenden Personen, die uns verletzen. Heute geht es weiter um Josef, einen Mann, der von seinen Brüdern ziemlich mies behandelt worden war. Auf seinem Zettel hätten die Namen seiner Brüder gestanden und vielleicht wollte er den Zettel am liebsten zerreißen, verbrennen, wegschmeißen. Aber dann steht er seinen Brüdern wieder gegenüber.

Idee 2

Rekapitulationsknäuel (Spiel)

Material: zu einem Knäuel aufgewickelte lange Schnur oder Wollknäuel

Die Teilnehmenden stellen sich in einem Kreis auf. Es geht darum, dass gemeinsam die bereits thematisierte Josefsgeschichte wiederholt wird. Der Mitarbeiter mit dem Knäuel fängt an, hält das Schnurende fest, sagt, dass einst ein junger Mann namens Josef lebte, und fragt, was dann passierte. Er wirft das Knäuel zu einem beliebigen Kind, das etwas ergänzen darf, ein Stück des Seils festhält und das Knäuel weiterwirft. Jedes Kind sollte mindestens einmal drankommen; der Mitarbeiter kann als Joker angespielt werden, der Tipps gibt, wenn die Kinder nicht weiter wissen. Ist die Wiederholung abgeschlossen, verweist der Mitarbeitende auf das Fadengewirr: Bei Josef war scheinbar ein ähnliches Gewirr in seinem Leben, zuletzt waren sogar seine Brüder wieder aufgetaucht. Wie wird Josef diesen Wust in seinem Leben, dieses Chaos auch in der Beziehung zu seinen Brüdern lösen?

Verkündigung

Verkündigungsart Monolog (einer der Brüder erzählt die Geschichte)

Material: Verkleidungsstück / Tuch o.ä, mit dem der Mitarbeiter sich als Asser verkleidet

Hallo, schön, dass ihr da seid! Ich muss euch unbedingt etwas erzählen! Meine Freude ist so groß, ich will es der ganzen Welt erzählen! Also, passt auf – wartet, ihr wisst ja noch gar nicht, wer ich bin. Gestatten, Asser mein Name. Ich bin ein Bruder von Josef, normalerweise falle ich gar nicht weiter auf. Meine Mama… nun, das führt zu weit. Jedenfalls ist Josef mein Bruder. Josef kennt ihr, oder? Dieser Kerl, der verrückte Dinge geträumt hat? Und den wir als Sklaven verkauft haben. (schweigt kurz). Es muss sehr schlimm für Josef gewesen sein. Ich wusste gar nicht, ob er noch lebt. Das ist über 20 Jahre her. … (freudig) Und jetzt ist etwas Krasses passiert. Ihr werdet es mir nicht glauben: Ich habe Josef getroffen! Gerade eben! Da drüben in diesem Herrschaftspalast!

Erst hab ich gar nicht gemerkt, dass es Josef ist. Er war sozusagen der Chef von Ägypten. Wir haben von ihm Getreide gekauft, weil es bei uns nichts mehr gibt. Plötzlich hieß es, Benjamin hätte ihn bestohlen. Er sollte ein Sklave werden, aber das hat Juda nicht zugelassen. Und dann geschah es: Der Ägypter schickte alle hinaus. Die Diener, die Leibwache, alle. Es blieben nur wir übrig. Er begann, laut zu weinen und ich dachte, was passiert hier? Aber es muss was Persönliches sein, nur was?

Und dann sagte er „Ich bin Josef“ Mir blieb fast das Herz stehen. Ich konnte förmlich vor mir sehen, wie wir ihn damals töten wollten. Wie ich ihn schubste, dass er in die Grube fiel. Wie er um Hilfe rief, als wir ihn verkauften. Was waren wir für schlechte Menschen gewesen! „Was nun?“, dachte ich. „Wird er uns einsperren? Verkaufen? Versklaven? Umbringen?“

„Kommt her!“ sagte Josef, und wir gehorchten. Meine Beine zitterten, fast wäre ich hingefallen. Ich konnte Josef nicht ansehen. „Ihr habt mich verkauft“, sagte er. Obwohl er es so ruhig sagte, war es wie ein Schlag ins Gesicht. Es gab keine Möglichkeit, unsere Schuld abzustreiten. Als Josef den Mund wieder öffnete, war ich voller Angst. Und dann sagte er: „Belastet euch nicht weiter damit“ Bitte was?! Nach all den Jahren, in denen es mir den Schlaf raubte? Einfach so? Keine Rache? Nicht mal ein Vorwurf?

Josef sagte: „Gott hat mich nach Ägypten geschickt. Nur von hier aus kann ich euer Leben retten. Deshalb bin ich hier.“

Ehrlich, ich habe die Welt nicht mehr verstanden. Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass Josef so gut zu uns ist. Und Josef war noch nicht fertig: Ich spürte plötzlich eine Hand auf der Schulter und sah hoch. Er stand direkt vor mir. „Asser“, sagte er, und dann zog er mich zu sich und umarmte mich ganz fest. Wir mussten beide weinen.

(kurz Stille) Es war das Bewegendste, was mir je passiert ist. Josef hat uns alle umarmt, wir sind uns wieder gut. Ich bin so froh, dass er lebt, und so erleichtert, dass diese Last endlich weg ist. Wir sind wieder eine Familie. Ich kann es noch gar nicht greifen, das ist so schön! Und das wollte ich euch unbedingt erzählen!

So, und jetzt entschuldigt mich bitte. Ich muss dringend nach Hause und meine Sachen packen! Wir ziehen zu Josef. Das wird so aufregend! – aber erst muss ich noch zu Papa. Wir müssen ihm alles erzählen. Auch, dass wir Mist gebaut haben. Das wird hart. Aber dann gehen wir alle zusammen nach Ägypten. Und dann wird gefeiert.

Die andere Idee

Die biblische Geschichte wird mit Hilfe von Bildern erzählt, s. Vorlage.

Die Brüder standen unsicher vor dem Chef von Ägypten und warteten, was passiert. Er schickte seine Diener weg. „Ich bin Josef.“ Die Brüder waren geschockt, sie erinnerten sich ganz genau, was gewesen war. Wie sie an ihrem Bruder schuldig geworden waren und gar nicht wussten, ob er lebt. „Denkt nicht weiter darüber nach.“, sagte Josef, „Als Ägypter kann ich euer Leben retten. Kommt her, meine Brüder“ Er umarmte sie. Und sie freuten sich.

Der Text gelebt

Wiederholung

Act it out – Improvisationstheater

Die Kinder werden aufgefordert, die Geschichte nachzuspielen. Zunächst werden die Rollen verteilt, dann dürfen sie drauflos spielen. Sie können das Geschehen mit einem „Timeout“ stoppen, um kurz zu beraten, und bei „weiter“ fortsetzen.

Gespräch

Das Gespräch kann entweder im großen Rahmen oder in Kleinstgruppen geführt werden. Da es sehr persönlich werden kann, ist es wichtig, auf die Grundstimmung in der Gruppe zu achten. Über folgende Fragen kann sich ausgetauscht werden:

  • Wie löst du Streit?
  • Warum denkst du, ist es wichtig, einen Streit zu klären und Dinge anzusprechen, die nicht okay sind? (z. B. damit es nicht wieder vorkommt, damit Versöhnung möglich ist, …)
  • Was machst du, wenn dich jemand verletzt?
  • Was verstehst du darunter, jemandem zu vergeben? (z. B.: Recht auf Rache ablegen, trotzdem freundlich sein – es ist eine Entscheidung, die ich treffe)
  • Was denkst du, passiert, wenn man nicht vergeben will? (z. B. wütend bleiben, nicht mehr befreundet sein, …)
  • Was bedeutet Versöhnung für dich? (z. B.: Frieden schließen, einander wohlgesonnen sein, Vergangenheit ist geklärt, zwischen uns wieder alles in Ordnung, mit der anderen Person darüber sprechen und sich wieder gut sein.)
  • Was kannst du von Josef lernen?

Merkvers

Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus. (Eph. 4,32 LUT)

Der Vers kann mit Handbewegungen eingeübt werden, die bei den fett gedruckten Worten ausgeführt werden, während man den Vers aufsagt:

freundlich = mit den Fingern vorm Mund ein Lächeln beschreiben

herzlich = mit beiden Händen ein Herz formen

vergebt = Hände aufs eigene Herz legen

andern = rechte Hand zum Nächsten ausstrecken

Gott = nach oben zeigen

vergeben = mit den Unterarmen ein Kreuz formen

Gebet

Die Kinder sollen an jemanden denken, der sie verletzt hat (ggfs. an Zettel aus Hinführung erinnern) und gemeinsam können sie Gott bitten „Lieber Gott, bitte hilf mir, dieser Person zu vergeben“. Sie können Gott auch persönlich darum bitten, dass wieder Versöhnung möglich ist.

Kreatives

Als Zeichen der Versöhnung mit Freunden oder Familienmitgliedern können die Kinder Freundschaftsarmbänder verschenken. Sie können sie auch selbst tragen, um sich zu erinnern, zu vergeben und Beziehungen in Ordnung zu bringen.

Material: Stickgarn (versch. Farben), Tesafilm, Schere

Jedes Kind braucht 6 Fäden à 80cm. Diese werden verknotet und der Knoten mit Tesafilm an einem Tisch/der Fensterbank/o. ä. befestigt. Man nimmt den äußersten linken Faden, knotet ihn zweimal um den Faden daneben, dann um den nächsten usw., bis er rechts liegt. Dann wird links der nächste Faden aufgenommen und mit je zwei Knoten pro Faden nach rechts durchgeschleust usw. Ist die gewünschte Länge erreicht, werden die Fäden verknotet und das Band kann um den Arm gebunden werden.

Wichtig: Umknotete Fäden müssen gespannt sein.

Reicht die Zeit nicht, können die Bänder zu Hause fertiggestellt werden.

Alternativ kann mit drei Fäden geflochten werden, indem abwechselnd der jeweils linke bzw. rechte Faden in die Mitte gelegt wird (Faden gespannt halten!).

Spielerisches

Zu einem Fest gehört Tanz, in dem Fall Stopptanz.

Material: Musik (auf dem Handy oder im Spieler) und etwas Platz

Die Musik läuft, alle Teilnehmenden tanzen, wie sie möchten. Der Spielleiter stoppt plötzlich die Musik und alle halten in ihrer Bewegung inne. Wer noch zuckt, muss die Tanzfläche verlassen. Sobald die Musik weiterläuft, darf getanzt werden. Gewonnen hat, wer als letztes auf der Tanzfläche ist.

Rätselhaftes

Akrostichon: Ein Wort wird von oben nach unten auf ein Blatt geschrieben und die Kinder versuchen, allein oder in Teams, zu jedem Buchstaben ein inhaltlich passendes Wort zu finden. Mögliche Wörter: Vergebung, Versöhnung, Brüder, Liebe, Freude, Geschwister,…

Beispiel: E(rnährung)S(üß)S(alzig)E(iweißhaltig)N(och mehr)

(T)Extras

Lieder

  • So ist Versöhnung
  • Gott vergibt

Spiele

Reise nach Ägypten

Material: ein Stuhl pro Person, Musik

Die Stühle werden (je zwei mit der Lehne aneinander) in einer Reihe aufgestellt, allerdings einer weniger, als es Mitspieler sind. Läuft die Musik, laufen alle herum, stoppt sie, setzt man sich. Wer keinen Stuhl hat, scheidet aus und nimmt einen Stuhl mit, wenn er das Spielfeld verlässt. Weiter geht‘s. Wer zuletzt noch sitzt, hat gewonnen.

Kamelkarawanen

Material: Stühle/Flaschen/ o.Ä.

Die Kinder bilden eine lange Karawane, indem sie sich zunächst breitbeinig hintereinander aufstellen. Mit der rechten Hand greifen sie zwischen ihren eigenen Beinen durch und nehmen die Person hinter sich an deren linke Hand. Ein Kind darf als Karawanenführer frei laufen. Der Mitarbeiter baut mit Stühlen einen Parcours auf, durch den sich die Karawane bewegen soll.

Aktionen

Freudenfest

Die Jungscharstunde kann entweder als Ganzes ein Fest sein oder in ein solches münden. Bunte Deko, was Leckeres zum Naschen und Musik sind ein guter Anfang und können um individuelle Aspekte ergänzt werden.

Bunte Kleider

Material: altes einfarbiges T-Shirt für jeden, Batikfarbe(n), Eimer, Wasser, idealerweise Gummihandschuhe, Küchengummis, Wäscheleine und was ggfs. für die Batikfarben noch benötigt wird (steht normalerweise auf der Packung). Die T-Shirts zusammenknüllen, ggfs. -knoten und mit den Gummis fixieren. Die Farbe entsprechend der Packungsanleitung zubereiten und T-Shirts (ca. 30 min) einweichen lassen, dann entknoten und zum Trocknen aufhängen.

Kreatives

Girlanden

Material: Scheren, Tesa, lange Schnur, buntes Papier, ggfs. Stifte

Die Kinder können aus dem Papier Wimpel, Luftballons o. ä. ausschneiden, diese mit Tesa an der Schnur befestigen und aufhängen.

Die Größe der Elemente ist davon abhängig, ob die Girlande den Jungscharraum schmücken soll, oder ob jedes Kind eine eigene kurze Kette bastelt, die es sich zu Hause ins Fenster hängen kann, als Erinnerung an die Versöhnungsfreude.

Aus was Altem etwas Schönes machen

1. Vorbemerkungen

Sucht euch ein paar Bastelprojekte raus und macht einen praktischen Teenkreis gegen die Wegwerfkultur. Sammelt gemeinsam mit den Teilnehmenden ein paar Wochen im Voraus die Materialien. Die folgenden Projekte sind Anregungen, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Zum Beispiel können die einzelnen Taschen mit Patches aufgewertet oder mit Textilfarben bemalt werden. Ich empfehle, die Projekte vorher selbst zu testen, als Anschauungsmaterial, denn so können Fragen besser beantwortet werden, da man weiß, wo Schwierigkeiten aufkommen können. Und los geht’s.

2. Zielgedanke

Schmeißt nicht alles gleich weg, in allem steckt Potenzial.

3. Methoden

3.1 Aus Shirt mach Beutel

Das Lieblingsshirt passt nicht mehr oder ist nicht mehr „in“, aber wegwerfen möchte man es auch nicht. In nur wenigen Schritten und nur mit einer Schere wird aus dem Shirt ein praktischer Beutel. Dazu wird das Shirt glatt ausgelegt und die Ärmel inkl. Naht abgeschnitten. Außerdem wird der Kragen großzügig ausgeschnitten (später die Öffnung). Bei der Länge wird entweder die gesamte Shirtlänge genutzt oder etwas gekürzt, dabei die gewünschte Länge plus ca. 8 cm nehmen und darunter abschneiden. Die unteren 8 cm in gleichmäßige Fransen schneiden, dabei Vorder- und Rückseite gleichzeitig schneiden. Dann gibt es zwei Varianten: einmal Beutel mit Fransen am Boden, oder ohne. Für die Variante ohne Fransen den Beutel auf links drehen. Dann die Fransen jeweils gegenüber verknoten, sodass Vorder- und Rückseite zusammengeknotet werden. Dies wird über die ganze Länge getan, zwischen den Knoten entstehen kleine Löcher. Um diese zu schließen und zu verhindern, dass die Knoten aufgehen, wird erneut geknotet, nur jetzt versetzt. Gegebenenfalls wenden und fertig ist der Beutel.

3.2 Aus Ritter Sport mach eine Geldbörse

Schokolade isst jeder gern und das Papier ist auch schön anzusehen. Um daraus eine Geldbörse zu machen, werden vier Schokopapiere (100-g-Tafel) gebraucht, selbstklebende Folie (transparent), Pappe, selbstklebender Klettverschluss (oder Druckknöpfe) und Kleber (doppelseitiges Klebeband). Am Anfang alle Schokoladenpapiere säubern. Die Pappe auf die Maße 10×15,5 cm zuschneiden. Zuerst wird das Außenteil erstellt. Dazu die gewünschte Farbe nehmen und die Pappe auf der Innenseite platzieren, etwa unter dem ersten Knick. Dann mit dem Kleber befestigen. Eine weitere Schokofolie wird oben auf die Pappe geklebt, sodass die Folien genau aufeinanderliegen. Zur Stabilisierung und Haltbarkeit wird die Außenseite mit der selbstklebenden Folie eingeschlagen, dabei am Rand etwa 1 cm überstehen lassen und noch nicht verkleben. Für die Innentaschen werden zwei weiter Schokoladenpapiere oberhalb des Sortennamens geknickt und jeweils auf eine Länge von 6,5 cm und 7,5 cm zugeschnitten. Die geschnittenen Schokopapiere übereinander auf den unteren Teil der Pappe des Außenteils legen, sodass jeweils die Sortennamen lesbar sind und den Teil ohne Pappe darüberklappen. So entstehen drei Fächer. Zusätzlich können auch am oberen Teil des Außenteils Taschen auf die gleiche Weise angebracht werden. Fixieren der Taschen an den Rändern mit dem Kleber. Nun die überstehende Folie an dem Außenteil an den Faltstellen und Ecken einschneiden und umkleben, zuerst an dem Außenteil ohne Pappe, dann über Innentaschen klappen und Folie darüberkleben. Genauso am oberen Teil. Zum Schluss einen Verschluss anbringen. Dazu erst oben ankleben und dann mit Gegenstück nach unten klappen, damit das Gegenstück gleich an der richtigen Position ist. Detaillierte Beschreibung mit Bildern auf: www.ritter-sport.de

3.3 Aus Dosen und Gläsern mach …

Oft gibt es Essen aus der Dose, und die landet gleich im gelben Sack. Dabei eignen sie sich sehr gut zur Aufbewahrung von vielen Dingen. Damit nicht eine langweilige, nur silberne Dose rumsteht, kann diese leicht aufgewertet werden. Dazu kann die Dose bemalt (z. B. mit Acrylfarbe) oder mit Stoffbändern (o. Ä.) verziert oder mit selbstklebender Folie (z. B. mit Tafelfolie, die immer neu beschriftet werden kann) beklebt werden. Eine weitere Möglichkeit ist, aus den Dosen eine Laterne zu machen, dazu werden mit einem Nagel und Hammer Löcher in die Dose geschlagen. Hier kann vorher ein Muster aufgemalt werden oder einfach frei Hand. Mit einem Draht kann ein Henkel oben angebracht werden, sodass die Möglichkeit besteht, die Laterne aufzuhängen. Nun noch eine Kerze rein und das schöne Muster genießen. Tipp: Benutzt einen Dosenöffner, bei dem keine scharfen Kanten entstehen.

Bei Gläsern, wie die von Marmelade o. Ä. sind ähnliche Dinge möglich. Zum einen können sie als Stauraum verwendet werden oder als Deko. Zum Bemalen eignen sich hier Glasmarker oder auch Nagellack.

3.4. Aus Shampoo-Flasche mach Box

Waschen tut sich jeder und da sammeln sich eine Menge Shampoo-Flaschen an. Daraus lassen sich einfach mit einer Schere und Klettverschluss (oder Druckknöpfen) Dosen basteln. Dazu den Kopf der Flasche abschneiden, falls vorhanden die Plastikhülle abnehmen und auswaschen. Die abgetrocknete Flasche wird auf einer Seite in der gewünschten Höhe abgeschnitten. Die andere Seite wird länger geschnitten, was als Lasche zum Überklappen dient. Wenn die Dose zurechtgeschnitten ist, kann die Flasche noch kreativ gestaltet werden, mit selbstklebender Folie oder Stiften. Zum Schluss den Verschluss anbringen.

3.5 Aus Jeans mach …

Jeans sind irgendwann an kleinen Stellen abgetragen, aber sonst noch gut erhalten. Aus den verschiedenen Teilen kann viel Neues gemacht werden. Hier kommen ein paar Ideen, einige benötigen lediglich eine Schere und andere benötigen eine Nähmaschine oder Geduld, um es mit der Hand zu nähen.

Aus den Gesäßtaschen einer Jeans lassen sich mithilfe einer Schere praktische Halter zum Aufladen des Handys erstellen. Dazu wird die Gesäßtasche an den fest genähten Seiten knapp ausgeschnitten. Oben an der Öffnung wird oberhalb der nächsten Naht parallel zur Tasche geschnitten. Nun zwischen oberer Naht und Tasche ein Loch schneiden, sodass ein „Henkel“ entsteht. Dieser kann beim Aufladen über das Netzteil gehangen werden und das Handy in der Tasche verstaut. Außerdem lässt sich aus den Taschen schnell und einfach ein Täschchen machen, dazu die Tasche auf die gleiche Art ausschneiden, nur wird dieses Mal oberhalb der Gesäßtasche kein Loch geschnitten. Der Teil oberhalb der Tasche wird übergeklappt und dient als Verschluss des Täschchens. Mithilfe von Druckknöpfen, Klettverschluss oder einem Knopf kann das Täschchen fest verschlossen werden. Bei einem Knopf oben in die Klappe einfach ein Loch schneiden, abhängig von der Knopfgröße, und den Knopf mit der Hand auf der Gesäßtasche festnähen.

Aus den Hosenbeinen lassen sich leicht Utensilos nähen. Dazu die Hosenbeine glatt auslegen. Der Zuschnitt ist abhängig von der gewünschten Größe. Ich empfehle eine max. Höhe von 15 cm, da der Utensilo sonst umkippt. Das Hosenbein wird auf die gewünschte Länge plus eine halbe Beinbreite (für den Boden) zugeschnitten. Danach wird das Hosenbein auf links gedreht und an der Schnittkante zusammengenäht. Danach werden die Ecken umgenäht. Dazu mit der Hand in die entstandene Tasche gehen und die Ecke auseinanderfalten und wieder aufeinanderlegen, sodass die Hosennaht auf der neuen Naht liegt. Von der Ecke mit einem Dreieck die Stelle ermitteln, an der die Breite der Spitze der halben Beinbreite entspricht. (Ungenauigkeiten sind nicht schlimm, dann ist der Boden rechteckig und nicht quadratisch) Die Stelle markieren und dort entlangnähen. Danach die Ecke abschneiden. Diesen Vorgang für die andere Ecke wiederholen. Dann wieder auf rechts drehen und fertig ist der Utensilo. Zur Stabilität kann oben der Hosensaum etwas gekrempelt werden.

3.6 Aus … mach Täschchen

Das folgende Täschchen kann eigentlich aus fast allem genäht werden. In dem Beispiel habe ich ein Schokopapier für außen und Jeans für innen genutzt. Genauso gut kann aber auch ein Shirt, alte Bettwäsche oder Stoffe genutzt werden. Jeans bietet sich als Innenfutter an, da sie etwas stabiler ist und so das Täschchen an Stabilität gewinnt. Bei der Verwendung von Schokopapier zuerst das Papier säubern und in transparente, selbstklebende Folie einschlagen (zum Schutz der Folie). Hierbei kann das Schokopapier im Original genutzt werden oder, wenn das Täschchen eine andere Aufteilung haben soll (Größe und Überlappung), kann diese zurechtgeschnitten und mithilfe der Folie neu zusammengesetzt werden, ohne dass große Schnittkanten sichtbar sind. Danach ein Stück Jeans in der Größe des Schokopapiers ausschneiden (etwas einfacher zu verarbeiten ist es, wenn die Jeans etwas größer geschnitten wird, überstehende Stücke werden später abgeschnitten). Dann wird das Schokopapier mit der Außenseite auf die Jeans gelegt und an der unteren Kante, die später die Innentasche bildet, zusammengenäht. Jetzt so drehen, dass die Außenseite des Schokopapiers nach unten zeigt und oben auf der Jeans liegt. Der Abschnitt, der die Innentasche bilden soll, wird nach oben geklappt, sodass Jeans auf Jeans liegt. Dies mit Klammern oder Nadeln befestigen, damit es nicht verrutscht. Jetzt das Schokopapier von unten hochholen und oben drüberklappen, dass die Innenseite nach oben zeigt. Dabei an den Seiten darauf achten, dass diese genau auf der Innentasche liegen. Etwas fixieren und dann die beiden Seiten abnähen, oben die Kante als Wendeöffnung offen lassen. Nachdem beide Seiten zusammengenäht sind, werden überschüssige Stoffstücke abgeschnitten, da diese sonst für Knubbel in der Tasche sorgen. Danach wird das Ganze durch die Wendeöffnung gedreht. Die Ecken werden vorsichtig mit dem Finger oder der geschlossenen Schere rausgedrückt. Jetzt sollte die Innentasche vorhanden sein und die Klappe oben offen. Zuletzt wird die Klappe geschlossen, indem das Schokopapier und die Jeans in die Öffnung geklappt werden und aufeinandergelegt. Dann knapp kantig zunähen. Zuletzt noch einen Verschluss, wie Klett oder Druckknöpfe, anbringen. Als Alternative kann ein Loch in die Klappe gemacht und ein Band befestigt werden, mit dem die Tasche durch Umwickeln verschlossen wird.

Die komplette TEC: 4/2018

Was ziehe ich nur an? Kann ich dieses T-Shirt auf der Arbeit tragen? Oder: Ist das Hemd schick genug für die Feier heute Abend? Ist die Jacke aus der letzten Saison überhaupt noch trendig genug für die Skipiste? Jeder kennt diese und ähnliche Fragen. Immer wieder stehe ich vor dem Kleiderschrank und philosophiere darüber, ob ich dieses oder jenes Kleidungsstück zu diesem oder jenem Anlass anziehen kann. Früher bin ich bei einem Nein losgezogen und habe einfach was Neues gekauft. Passend zum Anlass. Farblich up to date. Heute suche ich im Kleiderschrank, bis ich was Passendes gefunden habe. Ich kaufe nicht mehr so viel. Und ich habe mich von vielen Kleidungsstücken, die ich eh nicht mehr anziehe, getrennt. Und wenn ich dann mal was Neues zum Anziehen brauche, dann suche ich bewusst nach etwas Qualitativem und Zeitlosem, was ich lange und oft anziehen kann. Optimalerweise fair und ökologisch.

Ja, du liest das Editorial der TEC: und nicht das von irgendeiner Modezeitschrift. Es geht in dieser Ausgabe um Klamotten, Fashion und Jesus. Eine Prise Ethik gepaart mit der Frage „Welche Verantwortung haben wir als Jesusnachfolger für diese Welt?“ sollen euch als Gruppe herausfordern, über genau dieses Thema nachzudenken: Fast Fashion. Schneller, viel und billiger.

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