Gideon

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 3/2021. Es geht in sechs Lektionen um die Geschichte von Gideon:

Lektion 8 Richter 6,11-24 Gideons Berufung

Lektion 9 Richter 6,25-32 Gideons Einsatz für Gott

Lektion 10 Richter 6,33-40 Zeichen von Gott

Lektion 11 Richter 7,1-8 Auswahl der Kämpfer

Lektion 12 Richter 7,9-15 Ermutigung für Gideon

Lektion 13 Richter 7,16-25 Kampf und Sieg

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Die Kinder sollen lernen, dass Gott immer bei ihnen ist.

Checker

Die Kinder sollen lernen, dass sie mit ihrer Angst zu Gott kommen dürfen und er immer bei ihnen ist.

Der Text an sich

Gefahr naht sich den Israeliten. Die Heere der Midianiter (Nachfahren von Lot), Amalekiter (Nachfahren von Esau) und verschiedener Völker aus dem Osten haben sich zusammengeschlossen und sind auf dem Weg nach Israel. Unser Text beschreibt zunächst, dass Gideon von Gottes Geist erfüllt wird (vgl. V. 34). Daraufhin ruft er seine Sippe, die Sippe Abiëser, und die anderen Stämme zum Kampf auf. Bei all diesen Kampfvorbereitungen macht sich Unsicherheit in Gideon breit. Obwohl er von Gott berufen war und die Zusage bekommen hat, dass Gott Israel durch ihn befreien will (vgl. Ri 6,14-16), will Gideon einen neuen Beweis von Gott. Er will sich überzeugen – jetzt, als die Feinde vor der Tür stehen –, dass Gott wirklich durch ihn Israel retten will. Er fordert ein Zeichen. Obwohl Gott ihm das Zeichen schenkt, ist er sich immer noch unsicher. Was ist, wenn die Erfüllung des Zeichens nicht von Gott war? Er bittet um ein zweites Zeichen und wieder erhört Gott ganz verständnisvoll Gideons Bitte, ohne zornig zu werden, weil Gideon so wenig Vertrauen hat. Gott bestätigt Gideon damit, dass er bei ihm ist und Gideon mit seiner Hilfe die Midianiter besiegen wird. Erst nach dem zweiten Zeichen ist sich Gideon sicher und bricht in den Kampf auf (vgl. Ri 7,1). Die beiden Zeichen zeigen Gideon, dass Gott alles kann, auch Dinge, die für Menschen nicht möglich sind. Wenn Gott das kann, dann kann er auch die Midianiter durch Gideon besiegen.

Der Text für mich

Angst, Überforderung und Unsicherheit kennen wir alle. Doch wie gehen wir damit um? Gideon geht mit seiner Angst zu Gott und bittet ihn um ein Zeichen. Mit all meiner Angst, Unsicherheit oder Überforderung darf ich zu Gott kommen und ihm ehrlich sagen, wie es mir geht. Mich begeistert, dass Gott Gideon gebraucht, obwohl er ängstlich und unsicher war. Das macht mir Mut. Wir müssen keine starken Glaubenshelden sein, um von Gott gebraucht zu werden. Außerdem unterstützt Gott Gideon mit seinem Geist. Er lässt ihn nicht allein in den Kampf ziehen. Auch uns hat Gott versprochen, dass wir nie allein sind (siehe Mt 28,20).

Der Text für dich

Starter

Jedes Kind kennt das Gefühl, Angst zu haben oder eine Aufgabe vor sich zu haben, die ihm zu groß und überwältigend vorkommt. Unsicherheiten sind Teil des Lebens. Die Kinder dürfen wissen, dass sie mit ihrer Angst zu Gott kommen können. Jedem der Kinder gilt die Zusage, dass Gott mit ihnen ist und sie nicht allein lässt. Gerade wenn Kinder unsicher oder ängstlich sind, brauchen sie diese Zusage ganz besonders.

Checker

Auch wenn wir Gott kennen, dürfen wir Angst und Unsicherheit haben. Die Geschichte von Gideon zeigt, dass Gott die Kinder gebrauchen kann, auch wenn sie Zweifel oder Angst haben. So wie Gott Gideon mit seinen Zweifeln und seiner Angst ernst nimmt und ihm zweimal das geforderte Zeichen schenkt, begegnet Gott auch den Kindern liebevoll in ihrer Angst und spricht ihnen zu: „Ich bin da.“

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Gemeinsam wird die Geschichte von Gideon wiederholt. Dazu werden die Begriffe aus dem Downloadmaterial ausgedruckt. Diese Begriffe müssen nun von den Kindern in Kleingruppen mit je vier bis fünf Kindern in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Wenn alle Gruppen die Begriffe sortiert haben, wird gemeinsam die Reihenfolge besprochen. Zu jedem der Begriff erklärt der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin, was es mit diesem Begriff auf sich hat, so dass auch die Kinder, die in der letzten Woche nicht da waren, die groben Züge der Geschichte hören. Hier finden sich mögliche Sätze zu jedem der Begriffe:

Engel: Ein Engel des Herrn erscheint Gideon.

Berufung: Gott beruft Gideon, Israel vor den Midianitern zu retten.

Essen: Gideon bereitet dem Engel ein Essen zu.

Altar: Gideon baut dem Herrn einen Altar.

Zerstörung: Gideon zerstört in der Nacht die Altäre des Gottes Baal und baut stattdessen einen Altar für Gott.

Todesdrohung: Die Bewohner der Stadt wollen Gideon daraufhin umbringen, aber sein Vater kann abwenden, dass Gideon umgebracht wird.

Idee 2

Die Idee greift auf, dass jedes Kind Ängste oder Zweifel hat. Dazu bekommt jedes der Kinder ein weißes Din A4-Blatt und Stifte und soll aufmalen, wovor es Angst hat.

Die fertigen Blätter werden verdeckt in die Mitte gelegt.

Wenn die andere Idee bei der Verkündigung gewählt wird, bietet es sich an, dass die Kinder die Ängste nicht malen, sondern aufschreiben.

Verkündigung

Verkündigungsart: Erzählung mit Gedankenblasen

Gideon war von Gott berufen, Israel von seinen Feinden zu retten. Eines Tages erreichte Gideon die Nachricht: „Die Feinde haben sich zusammengeschlossen und kommen mit einem riesigen Heer auf uns zu.“ Gideon wurde erfüllt mit Gottes Geist und rief die Männer Israels zum Kampf auf. Immer mehr Männer kamen zu Gideon und meldeten sich bereit, in der Schlacht mitzukämpfen. Das Heer von Gideon wuchs und wuchs und die große Schlacht stand bevor.

An die Kinder: Was, glaubst du, ging Gideon durch den Kopf, als er wusste, dass es bald zur Schlacht kommen würde? Jedes Kind schreibt seine Gedanken auf eine kleine Gedankenblase. Wenn jedes Kind die Gedanken notiert hat, werden diese reihum vorgelesen und in die Mitte gelegt. (Falls kein Kind ängstliche oder unsichere Gedanken notiert hat, kann der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin ergänzen: „Wenn ich Gideon wäre, wäre ich sehr ängstlich. Ob wir die Schlacht gewinnen werden? Wie wird alles laufen?“)

Danke für eure Gedanken. Die Israeliten waren also schon mitten in den Kampfvorbereitungen. Die Schlacht stand bevor, aber Gideon wurde immer ängstlicher. Gott hatte ihm zwar versprochen, dass er bei ihm war und dass er Israel retten werde. Aber würde er das wirklich tun? Gideon bekam Zweifel. Würden sie die Feinde besiegen können?

Mit seinen Zweifeln wandte sich Gideon an Gott. Er sagte zu Gott: „Bitte gib mir ein Zeichen, das mir zeigt, dass du Israel durch mich von unseren Feinden befreien willst. Ich will heute Abend Wolle nach draußen legen. Wenn die Wolle morgen früh nass vom Tau und der Boden außen herum trocken ist, dann weiß ich, dass du Israel befreien willst, wie du es mir versprochen hast.“

Als es Abend wurde, legte Gideon Wolle nach draußen. Vor lauter Aufregung konnte er in dieser Nacht kaum schlafen. Würde Gott seine Bitte erhören?

Am nächsten Morgen rannte er nach draußen, um nach der Wolle zu sehen. Es war genauso, wie er es erbeten hatte. Die Wolle war nass und der Boden war trocken. Jetzt könnte Gideon beruhigt in den Kampf ziehen. Aber Gideon hatte immer noch Angst. Vielleicht war das Zeichen nicht von Gott, sondern nur ein Zufall? Gideon wollte ganz sicher sein, dass das Zeichen von Gott war. Da redete Gideon noch einmal mit Gott: „Bitte sei nicht zornig auf mich, wenn ich dich noch einmal um ein Zeichen bitte. Lass heute Nacht die Wolle trocken und den Boden nass sein.“

Wieder konnte Gideon vor Aufregung kaum schlafen. Würde Gott sein Gebet erhören? Auch jetzt, wo er zum zweiten Mal um ein Zeichen gebeten hatte? Gespannt rannte er am nächsten Morgen nach draußen. Er fasste nach der Wolle … und freute sich. Sie war trocken. Ganz trocken. Danach fasste er auf den Boden. Der ganze Boden war nass. Da war sich Gideon sicher: Gott würde Israel durch ihn retten. Gott war an seiner Seite. Er war nicht allein.

An die Kinder: Überlege, was Gideon jetzt durch den Kopf geht? Jedes Kind bekommt eine weitere Gedankenblase und schreibt Gideons Gedanken auf. Reihum liest jedes Kind seinen Gedanken vor und legt ihn in die Mitte. In der Mitte befinden sich nun auf einer Seite die möglichen Gedanken von Gideon vor den Zeichen und auf der anderen Seite die Gedanken nach den Zeichen von Gott.

Die andere Idee

Die Geschichte wird erzählt (siehe Verkündigung, nur ohne die Gedankenblasen). Anschließend wird die Geschichte unter den Kindern aufgeteilt. Jedes Kind malt einen der unten genannten Teile der Geschichte. Anschließend werden die Bilder gemeinsam betrachtet und im Gruppenraum aufgehängt. Bei mehr als sechs Kindern können entweder immer zwei Kinder gemeinsam ein Bild malen oder die Geschichte wird zwei- oder dreimal gemalt.

Bild 1: Die Feinde nähern sich Israel.

Bild 2: Gideon ruft zum Kampf auf.

Bild 3: Gideon bittet Gott um ein Zeichen

Bild 4: Die Wolle ist nass und der Boden ist trocken.

Bild 5: Gideon bittet Gott um ein zweites Zeichen

Bild 6: Die Wolle ist trocken und der Boden ist nass.

Der Text gelebt

Wiederholung

Um die Geschichte gemeinsam zu wiederholen, spielt ein Kind einen Reporter / eine Reporterin und ein anderes Kind spielt die Rolle des Gideon. Der Reporter / die Reporterin interviewt Gideon über das, was er erlebt hat. Wenn die Kinder wollen, kann anschließend ein anderes Kind den Reporter / die Reporterin spielen und ein weiteres Kind erzählt als Gideon.

Gespräch

Ein Kind liest die Gedankenblasen vor den Zeichen von Gott vor und ein anderes Kind die Gedankenblasen nach den Zeichen.

Was ist euch bei den Gedanken vor und nach den Zeichen aufgefallen? Was hat sich in Gideons Denken verändert? (Gideon ist ermutigt und gestärkt, er freut sich, dass Gott bei ihm ist).

Warum haben sich Gideons Gedanken verändert? (Er jetzt weiß, dass Gott mit ihm ist und ihn nicht allein lässt).

Wenn Hinführung 2 gewählt wurde, kann an dieser Stelle auf die geschriebenen oder gemalten Ängste eingegangen werden: Vorhin haben wir gemalt / geschrieben, wovor wir Angst haben. Auch wenn wir kein Zeichen von Gott erbitten, dürfen wir trotzdem wissen, dass Gott immer bei uns ist und wir deshalb keine Angst haben brauchen. Was können wir tun, wenn wir Angst haben? (Mit Gott reden und ihn um Mut bitten). Wenn ein Kreuz vorhanden ist, werden die Blätter mit den gemalten / geschriebenen Ängsten vor das Kreuz gelegt.

Wenn Hinführung 1 gewählt wurde: Vor was habt ihr Angst? (Die Kinder nennen, wovor sie Angst haben.) Was können wir tun, wenn wir Angst haben? (Mit Gott reden und ihn um Mut bitten).

Im Anschluss an das Gespräch bietet sich ein gemeinsames Gebet an (siehe Gebet).

Merkvers

Da sagte der Herr zu ihm: „Ich bin mit dir!“ Richter 6,16a

Der Vers liegt ausgedruckt in der Mitte. Reihum spricht jeder Teilnehmer / jede Teilnehmerin ihrem rechten Nachbarn / ihrer Nachbarin den Vers als Ermutigung zu.

Gebet

In einer kurzen Zeit der Stille darf jedes Kind leise seine Angst vor Gott bringen. Zum Abschluss dieser Zeit betet ein Mitarbeiter / eine Mitarbeiterin.

Kreatives

Ein Din A2-Plakat trägt die Überschrift: Ich bin nicht allein.

Jedes Kind darf nun auf dem Plakat unterschreiben. Alternativ kann jedes Kind etwas zu seinem Namen malen oder einen Handabdruck mit Wasserfarbe auf das Plakat machen.

Anschließend wird das Plakat im Gruppenraum aufgehängt.

Spielerisches

In dem folgenden Spiel soll vertieft werden, wie gut es ist, nicht allein zu sein.

Jedes Kind bekommt ein Blatt Papier. Die ganze Gruppe bekommt die Aufgabe, eine gewisse Wegstrecke auf dem Boden zurückzulegen (Strecke an die Gruppengröße anpassen). Es gibt eine Start- und eine Ziellinie. Der Boden zwischen der Start- und der Ziellinie darf nicht berührt werden. Die Kinder sollen ihre Blätter zum Zurücklegen der Strecke verwenden. Dabei gelten zwei Regeln: 1. Jedes Kind muss sein Blatt immer berühren. 2. Das Blatt darf nicht zerrissen werden (um einen Teil weiterzugeben. Wenn ein Blatt während des Spiels einen Riss bekommt, ist das unproblematisch, es kann ausgetauscht werden).

Wie ging es euch? Wie wäre es euch gegangen, wenn ihr die Aufgabe allein hättet lösen müssen?

Wie gut, dass ihr nicht allein wart. So muss es auch Gideon gegangen sein. Mit Gottes Unterstützung konnte er die Aufgabe annehmen.

Rätselhaftes

Suche in dem Rätselgitter (siehe Downloadmaterial) von oben nach unten und von links nach rechts die Begriffe Midianitier, Gideon, Gott, Wolle, Kampf, Zeichen und Angst. Viel Spaß!

(T)Extras

Lieder

  • Ich bin nie mehr allein
  • Immer und überall
  • Sei mutig und stark
  • Stark, stärker, Jesus

Spiele

Passend zu dem geforderten Zeichen von Gideon werden Wasserspiele gespielt.

Wassertransport mit einem Schwamm (Wassertransport Variante 1)

Zwei Teams spielen gegeneinander. Das Ziel ist es, innerhalb der vorgegebenen Zeit möglichst viel Wasser von einem gefüllten Eimer in einen leeren Eimer zu befördern. Der Abstand zwischen den beiden Eimern beträgt ca. sechs Meter. Für den Transport darf nur ein Schwamm verwendet werden. Nach sieben Minuten (je nach Anzahl der Kinder kann die Länger der Runde beliebig angepasst werden) wird gemessen, welches Team mehr Wasser in dem zu Beginn noch leeren Eimer hat. Das Spiel kann beliebig oft wiederholt werden. Bei vielen Kindern können auch drei oder vier Team gebildet werden, die gegeneinander antreten.

Wassertransport Variante 2

Die beiden Teams stellen sich zwischen ihrem leeren Eimer und dem Wassereimer auf. Zwischen den einzelnen Kindern sollte so viel Abstand sein, dass sich die Hände der Kinder nicht berühren können. Der Abstand der beiden Eimer wird dementsprechend auf die Größe der Teams angepasst. Das vorderste Kind macht einen Schwamm im Wassereimer nass und wirft ihn zu dem nächsten Kind. Dieses Kind wirft den Schwamm zum nächsten Kind usw. Das letzte Kind wringt den Schwamm über dem leeren Eimer aus und rennt zu dem Wassereimer, um den Schwamm erneut nass zu machen. Die anderen Kinder rutschen jeweils einen Platz weiter. Anschließend wird gemessen, welches Team mehr Wasser im Eimer hat. Das Spiel kann beliebig oft wiederholt werden. Bei vielen Kindern können auch drei oder vier Team gebildet werden, die gegeneinander antreten. Dieses Spiel ist nur bei gutem Wetter zu empfehlen, da die Kinder etwas nass werden könnten.

Wassertransport Variante 3

Das Spiel funktioniert wie die Variante 1, nur dass dieses Mal kein Schwamm, sondern ein kleiner Becher (z. B. ein leerer und gewaschener Joghurtbecher) benutzt wird, in den zuvor mit einer Nadel ein Loch in den Boden gestochen wurde.

Kreatives

Als Erinnerung daran, dass wir nie allein sind, können Freundschaftsbänder geflochten werden.

Hier findet ihr dazu eine einfache Anleitung:

Freundschaftsbänder flechten

Das Ziel

Starter

Die Kinder sollen wissen, dass Gott alles gutmachen wird und motiviert sein, darauf heute schon zu hoffen.

Checker

Die Kinder sollen wissen, dass Gott alles gutmachen wird und deswegen jetzt schon, ohne Angst, im Vertrauen auf ihn leben wollen.

Der Text an sich

Das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung, gilt als schwieriges Buch, auch weil es voll von Bildern und Metaphern ist und nicht von Erlebtem erzählt (wie etwa die Evangelien), sondern von Visionen berichtet, die Johannes auf der Insel Patmos von Gott bekam.

Die Entstehungszeit dieses Buches wird auf die 90er-Jahre des ersten Jahrhunderts geschätzt, eine Zeit, in der es schwer war, als Christ zu leben. Juden- und Christentum gehen immer mehr auf Distanz zueinander und Christenverfolgungen bedrängen die Gemeinden, weil sich die Christen weigern, den Kaiser als Gott anzuerkennen. Johannes ist in diesem Zuge nach Patmos verbannt worden.

In dieser Situation sendet Gott Johannes Visionen, die ermutigen und trösten sollen und vor allem eins zeigen: Gott lässt seine Leute nicht allein. Er ist da, auch wenn es aktuell vielleicht anders aussieht. Und die Hoffnung auf Gottes neue Welt, das ewige Friedensreich, das Gott schafft, ist mehr als berechtigt!

Kapitel 21 und 22 sind die fulminante Darstellung dieses neuen Himmels und dieser neuen Erde, die Gott schaffen wird – das Ziel, auf das die Offenbarung zusteuert, und ebenso das Ziel der gesamten Menschheitsgeschichte.

Johannes darf hier schon mal einen kleinen Blick darauf werfen und entdeckt darin die Erfüllung vieler biblischer Verheißungen, die immer wieder im Buch der Offenbarung auftauchen (z. B. Jes 65,17). Gott schafft alles neu. Alles ist komplett neu und einfach perfekt: Kein Leid, keine Not mehr – und Gott wohnt mittendrin, als Nachbar der Menschen.

Ab Vers 5 spricht Gott selbst und beschreibt hier im letzten Teil von Vers 6, mit einem Bild, wie es sein wird, wenn Gott sein neues Reich aufrichtet.

Dann sprudelt Gottes Gerechtigkeit, sein Heil, seine Gnade, seine Nähe wie aus einer Quelle aus ihm selbst hervor. Das ist für alle kostenlos und frei zugänglich. Dann ist alles wirklich und so richtig gut.

Der Text für mich

Schwierige, ja (lebens)gefährliche Situationen erleben Christen nicht nur im ersten Jahrhundert, sondern bis heute weltweit.

Aber auch wenn wir hier in ziemlicher Sicherheit und Freiheit leben dürfen, wenn wir auf die Welt schauen, dann kann auch uns an der einen oder anderen Stelle angst und bange werden. Kriege an vielen Orten auf der Welt, über 60 Millionen flüchtende Menschen, Naturkatastrophen, Armut an so vielen Ecken und Enden – selbst hierzulande –, zunehmende Fremdenfeindlichkeit … und, und, und. Sieht es nicht oft so aus, als würde eher das Schlechte, das Böse, den Lauf der Welt bestimmen?

Wie gut, dass Gott unsere Situation(en) und uns Menschen kennt und weiß, dass wir zur Angst neigen statt zum Vertrauen; dass wir dazu neigen, Mauern zu bauen statt Brücken; der weiß, dass unser Blick vom Schlechten angezogen wird und wir das Gute deswegen kaum noch sehen. Deswegen gibt es u. a. die Offenbarung als Mutmach- und Trostbuch.

Deswegen schenkt er Johannes diese Vision von Gottes neuer Welt und beschreibt sie mit Bildern, die zeigen: Da wird alles gut sein, dass Gott am Ende zum Ziel kommt, egal, wie meine Situation gerade sein mag.

Der Text für dich

Starter

Kinder erleben sich selbst oft als ohnmächtig und der Situation ausgeliefert. Sie dürfen vieles nicht, was sie gern tun würden. Für manches fehlt ihnen tatsächlich das Alter, die Größe o. Ä. (wie für das „Vornesitzen“ im Auto). Viele Situationen können sie aber z. B. wegen fehlender (Lebens-)Erfahrung auch schlicht nicht überblicken und einschätzen, was schnell zu Angst und einem Gefühl des Ausgeliefertseins führen kann (z. B. wenn die Eltern sich streiten usw.).

Hier kann der Text Mut zusprechen, dass es über all dem einen Gott gibt, der alles gutmachen wird und auf den ich heute schon hoffen kann. Wer sein Leid, seine Angst mit Gott teilen kann, wer sich an ihm festhalten kann, der geht gelassener und hoffnungsvoller durch alles scheinbare Ausgeliefertsein des Lebens.

Checker

Die meisten Kinder haben sich mit der Offenbarung nur wenig beschäftigt, vielleicht, weil ihnen viele der Bilder Angst machen. Wer nicht nur weiß, dass Gott alles gutmachen wird, sondern darauf auch wirklich vertrauen kann, der lernt, sich mit seinen täglichen Angstsituationen an Gott zu hängen und immer wieder neu zu erleben, dass seine Angst relativiert wird, schwindet, vielleicht sogar ganz und gar weicht. Weil sie im Vergleich mit Gott, der alles gutmachen wird und sicher zu seinem Ziel kommt, klein, unbedeutend und nichtig erscheint.

Wer so glaubt, kann angstfreier und damit hoffnungsvoller leben.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Vertrauensspiele

Spiele zum Thema Angst und Vertrauen helfen den Kindern, sich in das Thema einzufühlen.

Folgende Spiele bieten sich vor allem für kleinere Gruppen an, die sich untereinander schon gut kennen:

  • Jeweils drei Kinder bilden ein Team. Zwei fassen sich fest an den Händen, der Dritte setzt sich auf diese tragenden Hände und wird über eine Strecke (oder einen Parcours) getragen.
  • Alle stehen im Kreis und halten sich an den Händen. Auf Ansage lässt sich jeder Zweite nach vorne, die anderen nach hinten fallen. So halten sich alle im Zickzack gegenseitig.
  • Die Kinder bilden Zweierteams, die nacheinander spielen. Jeweils einem Kind werden die Augen verbunden, bevor es ein „Minenfeld“ überqueren soll (die Minen werden in Form von Flaschen, Pappschachteln o. Ä. auf dem Boden verteilt). Das zweite Kind versucht durch Kommandos sicher durch das Minenfeld zu führen.

Idee 2: Wassertransportspiele

Es werden Spiele durchgeführt, die sich um den schwierigen Transport von Wasser drehen. Sie führen ins Thema ein und verdeutlichen, wie wertvoll eine nicht versiegende Wasserquelle ist. Diese Spiele eignen sich auch gut für größere Gruppen.

  • In einem mit Löchern versehenen Trinkbecher soll Wasser von A nach B transportiert werden. Zwei Gruppen treten dazu in einer Staffel gegeneinander an.
  • Weitere Varianten dazu sind: Transport per Schwamm; mit einem Esslöffel; mit einem (langen) Strohhalm; Gummistiefel (die Kinder schlüpfen jeweils ohne Socken in die Stiefel, dann werden diese mit Wasser gefüllt und die Kids transportieren das Wasser laufend zum Sammelgefäß der Gruppe und kippen das Wasser aus); Wassertrage (jede Gruppe baut aus zwei Besenstielen, Seilen, zwei Eimern eine Wassertrage, mit der sie Wasser über einen Parcours transportiert).

Verkündigung

Erzählung und Experiment

Stellt euch vor, es ist ein toller Sommertag und es ist der erste Ferientag. Lisa und Karsten haben sich gleich nach dem Frühstück am Wald verabredet. Im Laufe der Ferien wollen die beiden hier nämlich gemeinsam mit ihren Freunden das beste Baumhaus der Welt bauen. Heute suchen sie einen geeigneten Baum dafür.

Los geht’s! Die Sonne strahlt vom Himmel, der Wald lockt und überall gibt es Spannendes zu entdecken. Eine Eidechse, eine Ameisenautobahn, ein Reh in der Ferne. Aber einen geeigneten Baum finden sie nicht.

Schließlich kann das weltbeste Baumhaus ja nicht auf irgendeinen x-beliebigen Baum gebaut werden.

Also gehen sie immer weiter. Als sie durch den Wald hindurch sind, machen sie eine Pause. Mensch, was haben die beiden für einen Hunger. Karsten verschlingt gleich drei von Mamas Wurstbroten und beide leeren ihre Trinkflaschen bis auf den letzten Tropfen.

Aber den besten Baum haben sie immer noch nicht gefunden.

Also weiter. Über einige Felder zum nächsten Wald. Hier stehen die Bäume nicht mehr so dicht, überall scheint die Sonne durch.

Lisa denkt schon seit einiger Zeit nicht mehr an Bäume, sondern an eine große, kühle Limo. „Boah, was hab ich für einen Durst!“, schimpft Karsten. Aber die Trinkflaschen sind schon lange leer und die Sonne brennt immer weiter vom Himmel. „Ich glaub, ich hab heute schon mehr geschwitzt als ich getrunken habe“, sagt Lisa. „Hm“, wundert sich Karsten, „geht das überhaupt? Ich glaube wir sollten nach Hause gehen. Ich könnte eine ganze Badewanne austrinken!“

Der Rückweg ist lang und heiß. Karsten war auf dem Hinweg von einem Baum zum anderen gehüpft und probeweise hochgeklettert. Lisa hatte fast den ganzen Tag darüber geredet, welches Baumaterial sie benötigen werden. Jetzt schleichen beide nebeneinanderher und spüren, wie ihre Kehle immer stärker brennt.

„Halt mal!“, ruft Karsten auf einmal ganz munter. „Hörst du, was ich höre?“ Lisa lauscht und hört ein leises Gurgeln und Glucksen. Das muss Wasser sein!

Und wirklich, nahe am Weg finden sie eine kleine Quelle zwischen einigen Steinen. Nur ein wenig Wasser kommt heraus und versickert bald wieder im Waldboden, aber um den Durst zu stillen reicht es allemal.

„Wie gut ein bisschen Wasser schmecken kann!“, ruft Karsten.

„Ja, himmlisch!“, pflichtet Lisa bei.

Gut gelaunt und mit neuer Kraft machen sich beide auf den weiteren Rückweg und kommen endlich zu Hause an.

Karsten reißt die Haustür auf und ruft: „Mama, ich bin zu Hause und ich liebe Quellwasser!“

Wir bauen uns eine Quelle

Man benötigt ein großes Glas, Untertasse, Teelöffel, Strohhalme und Wasser. Das Glas wird mit Wasser gefüllt und die Untertasse daraufgelegt. Nun hält man beides fest und dreht es um. Das Glas vorsichtig an einer Stelle angehoben und ein Löffel daruntergeschoben, sodass ein kleiner Spalt entsteht. Dabei läuft etwas von dem Getränk heraus – aber nur bis der Spalt mit Flüssigkeit bedeckt ist.

Nun können nacheinander einige Kinder mit einem Strohhalm das ausgetretene Getränk „wegtrinken“. Man beobachtet, dass immer wieder Wasser nachfließt. Das Ganze funktioniert wie eine immer weitersprudelnde Quelle.

So können die Kinder live die Geschichte noch einmal nacherleben und selbst die Bedeutung des Bibelverses exemplarisch spüren.

Wasser ist überlebenswichtig. Ohne Wasser können Menschen nicht lange leben. Wer schon einmal richtigen Durst hatte, kann vielleicht ahnen, wie schlimm das ist, lange nichts trinken zu können. Genauso ging es Lisa und Karsten ja auch. Wasser ist wichtig.

Genauso wichtig für uns ist Gott.

Hier schließt sich der Bericht eines Mitarbeiters an – wie er erlebt hat, dass es sich lohnt, Gott trotz Angst und Sorgen zu vertrauen. Dass Angst weicht, wenn ich mir sicher bin: Gott wird es gutmachen. Dass ich anders leben kann.

Die andere Idee

Geschichtenstationen

Viele Texte in der Bibel sprechen vom Wasser in Zusammenhang mit Gott. Die Kinder können der Reihe nach alle (oder einige) Texte bearbeiten oder sie werden in Kleingruppen aufgeteilt und jede Gruppe erarbeitet einen der Texte intensiver. An jeder Station sollte ein Mitarbeiter dabei sein.

An den Stationen werden die Kinder aufgefordert, sich den entsprechenden Vers anzuschauen und gemeinsam ein Bild dazu zu malen, was ihrer Meinung nach ausdrückt, worum es geht, was ihnen wichtig ist usw. Der Mitarbeiter ist dabei mit den Kindern im Gespräch und lenkt immer wieder in Richtung der Jahreslosung und ihrer Bedeutung.

Texte könnten dabei sein:

  • Psalm 1,2 f.; 23,2; 36,10a; 42,2; 63,2; 65,10
  • Jeremia 17,13b
  • Johannes 4,14; 7,37b

Der Text gelebt

Wiederholung

In der Mitte liegt eine kleine Süßigkeit.

Die Kinder sitzen im Kreis darum herum.

Ein Mitarbeiter macht Aussagen zur Geschichte bzw. zur Andacht. Immer, wenn er etwas Richtiges aussagt, dürfen alle nach dem Bonbon schnappen.

Wer es zuerst nimmt, darf es behalten. Dann wird ein neues Bonbon in die Mitte gelegt.

Bei allen falschen Aussagen bleibt das Bonbon liegen.

Gespräch

Aus Zeitschriften usw. werden Dinge ausgeschnitten, die den Kindern Angst machen. Diese werden zu einer Collage zusammengefügt, wobei jeder davon berichten kann, was ihm Angst macht und wie er mit Angst umgeht.

Schreibt den Merkvers außen um das Plakat herum oder klebt ihn mit ausgeschnittenen Einzelbuchstaben über die Angstcollage. Im Gespräch kann dabei miteinander wiederholt werden, warum und wie man darauf vertrauen kann, dass Gott alles gutmachen wird und was das konkret für das Leben der Kinder schon heute bedeutet.

Merkvers

Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.

Offenbarung 21,6, Luther17

Zum Auswendiglernen hängen Luftballons an einer Leine, die mit den Worten des Merkverses beschriftet sind. Nun können die Kinder den Merkvers ablesen. Jeweils ein Freiwilliger darf einen Luftballon zum Platzen bringen und den Vers samt der fehlenden Worte aufsagen. Können am Ende alle den Vers ohne Luftballon aufsagen?

Gebet

Für ein Gebet mit den Kindern können zuerst Dinge gesammelt werden, die den Kindern Sorgen oder Angst machen. Diese Dinge werden aufgeschrieben und von den Kindern selbst oder anonym von Mitarbeitenden im Gebet vorgetragen, worauf jeweils alle im Chor mit dem Merkvers antworten.

Kreatives

Die Kinder schneiden aus einem Kaffeefilter ein Kreuz aus, das sie mit Filzstiften bemalen. Das Kreuz muss dabei gar nicht ganz ausgemalt werden, sondern kann mit einigen Punkten oder anderen Mustern in verschiedenen Farben verziert werden.

Das Kreuz bekommt je nach Größe zwei bis vier kleine Löcher, die wie ein x eingeschnitten werden. In diese Löcher wird ein zusammengerolltes Stück Taschentuch oder Kaffeefilter gesteckt, das unten in einer Schüssel mit Wasser steht. Das Wasser zieht sich durch die „Rollen“ und durch das Kreuz. Dabei ergeben sich wunderbare Farbverläufe, wenn das Wasser die Filzstiftpunkte erreicht.

Am Ende können die „Rollen“ entfernt werden, und wenn alles getrocknet ist, ist ein buntes Kreuz entstanden, das an das Wasser erinnert, das Gott für uns fließen lassen möchte.

Spielerisches

Zwei Gruppen treten gegeneinander an. Sie haben einige Minuten Zeit, aus mehreren großen Müllsäcken (aufgetrennt) eine lange Folienbahn zu erstellen. Dazu stehen die Kinder hintereinander in einer Reihe und halten die Folien so über dem Kopf, dass am Ende ein Mitarbeiter Wasser auf die Bahn gießen kann und es bis vorne durchfließt, wo es in einem Eimer aufgefangen wird. Wenn dieses Spiel nicht möglich ist, können Spiele aus dem Punkt Hinführung 2 durchgeführt werden.

Rätselhaftes

Die Mitarbeiter haben mit einem zuvor gesäuberten Füller (oder einer feinen Pipette, Feder usw.) mit Zitronensaft eine Botschaft auf ein Blatt Papier geschrieben (jedes Kind soll ein Blatt Papier erhalten). Der Text (oder Variationen davon), den man nach dem Schreiben auf dem Papier nicht sehen kann, lautet: „Manchmal sieht man es nicht gleich, aber: Gott wird alles gutmachen! Ganz sicher. Deswegen lohnt es schon heute, ihm zu vertrauen.“

Die Kinder dürfen rätseln, was wohl auf dem Papier geschrieben steht und wie sie es sichtbar machen können. Der Text wird sichtbar durch Wärme. Mit einem Bügeleisen (Glühbirne, Herdplatte, Kerze o. Ä.) können die Mitarbeiter dabei helfen, den Text sichtbar werden zu lassen.

(T)extras

Spiele

Förderband

Alle stellen sich in zwei Reihen gegenüber auf und halten sich mit den Händen am Gegenüber fest. Auf dieses „Förderband“ kann ein Kind gelegt werden, das sich hier getragen fühlen darf. Durch Bewegung der Arme kann die Gruppe das Kind über das „Förderband“ bewegen, hin und her rollen usw.

Schlange steuern

Alle bilden eine lange Schlange und halten sich mit geschlossenen Augen an den Schultern des Vordermanns fest. Der Letzte in der Reihe ist der Einzige mit offenen Augen und steuert den ganzen Zug durch Kommandos. Schafft es die Gruppe so um Hindernisse herum?

Vertrauensfußball

Zu einem Fußballspiel finden sich Spielerpaare zusammen. Einer aus dem Paar bekommt die Augen verbunden – der andere darf den Spieler durch Kommandos leiten. Nun treten zwei dieser Paare gegeneinander an. Wer bekommt den Ball ins Tor? Fortgeschrittene können die Anzahl der Spielerpaare erhöhen.

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