„Gott ist die Liebe (1. Joh. 4,16). Mit diesem Satz wird Gott kurz beschrieben. So wird Gottes Wesen treffend umschrieben und an vielen Stellen in der Bibel können wir dies auch erkennen.
Die Rede vom „lieben Gott“ geht leicht über die Lippen und ist vielen seit Kindertagen wohl bekannt. Im Teenageralter setzten sich viele auch mit anderen Bibeltexten auseinander und so kommt es zu vielen spannenden Fragen, welche das bisherige Glaubensbild noch einmal hinterfragen.
Die Teenager sollen die Möglichkeit bekommen, sich über die Seiten Gottes auszutauschen, welche sonst oft nicht besprochen werden. Diese fremde Seite Gottes ist fast unbegreiflich und kann doch auch einen faszinierenden Moment haben.
Der „liebe Gott“ passt ausgezeichnet zu einem schönen Leben in einer heilen Welt. Wo aber Unheil und Leiden sich melden, man manche auch grausamen biblischen Geschichten ernst nimmt und diese auf sich wirken lässt, passt er nicht mehr einfach so. Manche sind deshalb so enttäuscht, wenden sich ab und wollen mit solch einem Gott nichts zu tun haben. Der Gott der Bibel ist aber kein Abbild bürgerlicher Gemütlichkeit und Selbstgefälligkeit. Die Bibel spricht indes von Gott auch ganz anders als in der Sprache der Liebe. Offenbar haben die Menschen der Bibel Gott nicht nur als Liebenden und Annehmenden, sondern auch als Rätselhaften und Bedrohlichen empfunden. Diese Seite von Gott begegnet uns selbst und unseren Teens auch dann, wenn wir tiefer in der Bibel forschen, weiterlesen und dabei verschiedene Geschichten betrachten. Es ist die eine Seite Gottes, die beschreibt, wie er Kriege befiehlt, gewalttätig ist oder sich ereifert. So habe ich immer wieder erlebt, dass daraus wichtige Fragen und spannende Gespräche entstehen, der Glaube eine neue Tiefe gewinnen kann. Dabei kann es aber auch passieren, dass unseren Teilnehmenden und vielleicht auch manchmal uns selbst Gott fremd wird. Wir sind immer wieder selbst angefragt und auf der Suche nach Antworten. All das darf sein und Gott wird auch hier wirken und sich zeigen. Das hat er versprochen und das glaube ich auch fest. Wichtig ist dabei, genau hinzusehen. Dann kann man entdecken, dass die fremde Seite Gottes nie allein steht, sein Handeln ein Ziel hat und neben der fremden Seite immer auch seine Zusagen stehen. Zusagen Gottes wollen ermutigen und stärken.
Auf diesem Hintergrund steht die Einladung, sich den herausfordernden Texten zu nähern und auch die andere Seite Gottes zu entdecken. Beispielhaft möchten wir hierfür die Geschichte von Noah und der Sintflut (1.Mose 6,5 ff. und 1.Mose 8, 20-22) nutzen. Einteilen könnte man diese in folgende Überschriften:
Hier geht es vor allem darum, die für uns schwierige und fremde Seite Gottes zu benennen und auszuhalten. Und es geht auch darum, dass wir erkennen und erleben, dass wir uns in der Geschichte selbst wiederfinden können. Und ebenso geht es um die Erkenntnis, dass Gott sich mit aller Kraft für uns Menschen einsetzt und besonders auch mit seiner Zusage am Ende.
In dieser Einheit wird sich das meiste auf der intellektuellen Ebene bewegen und es geht um den Austausch miteinander. Jeder kann seine Erlebnisse und Sichtweisen einbringen, sodass im Austausch eine Begegnung miteinander und mit Gott selbst entsteht.
Heute wollen wir uns darüber austauschen, wie wir selbst Gott beschreiben würden und dabei auch Seiten von ihm entdecken, welche wir bisher vielleicht noch nicht kannten.
Die eigene Gottessicht beschreiben:
Als Einstieg nutzen wir verschiedene Beschreibungen (15) von Gott, wie sie in der Bibel vorkommen. Diese werden in die Mitte gelegt bzw. kann diese jeder auch selbst als kleine Kärtchen bekommen. So sollen sie als Erstes diese heraussuchen, welche aus ihrer Sicht Gott am besten beschreiben und jeder erzählt kurz in einem Satz, warum er diese Karte gewählt hat.
Vater | Zorniger | Allmächtiger |
Guter Hirte | Rächender | Jahwe |
Licht | Wunderbarer | Geduldiger |
Richter | Ich bin da | Weg |
Fels | Feuer | Burg |
Die andere Seite entdecken:
Mit denselben Karten überlegen die Teenager, welcher der Begriffe aus ihrer Sicht am wenigsten auf Gott zutrifft. Auch hier können zwei bis drei der Teilnehmenden in einem Satz erzählen, weshalb dies aus ihrer Sicht so ist.
Gottes beide Seiten im Bibeltext entdecken:
Die Teilnehmenden teilen sich in Dreiergruppen auf und lesen die oben angegebene Textstelle. Hier tauschen sie sich über folgende Fragen aus und schreiben es auf verschiedenfarbige Moderationskarten:
Dies wird in der großen Gruppe zusammengetragen und durch die Moderationskarten visualisiert. Die beiden Bilder Gottes werden nebeneinandergestellt und so auch sichtbar gemacht.
4.3 Abschluss
Zum Schluss kann die verantwortliche Person noch eine kurze Zusammenfassung geben und die Verbindung zwischen der Seite des fremden Gottes und seinem Kämpfen um eine Beziehung zu seinen Menschen geben. Hier wäre es gut, wenn er selbst auch ein eigenes Beispiel erzählen kann, wo er Gott einmal nicht verstanden hat bzw. er das Gefühl hatte, dass Gott nicht da ist. Abschließend können wir Gott bitten, dass er sich uns zeigt und wir auch mit seiner fremden Seite umgehen können.
Die komplette TEC: 1/2020
Wer mit Gott startet, verändert sich. Für manche ist es ein gewollter, für andere eher ein zögerlicher Neuanfang. Die Verbindung mit deinem himmlischen Papa, Freund und Begleiter hat Auswirkungen. Er wird dir zeigen, wie er dich und die Welt sieht und wird dich verändern.
Nach dem Scheitern wieder aufzustehen, ist nicht einfach, aber ein wichtiger Neuanfang. Es immer wieder zu versuchen, ist eine Charakterstärke. Jesus liebt dich, trotzdem!!! Egal, was gelaufen ist. Ja klar, wir dürfen nicht die Augen vor der Verantwortung verschließen! Gleichzeitig dürfen wir liebevoll Angst nehmen und diese nicht schüren!
Gott bietet uns immer wieder einen Neuanfang an. Echte Versöhnung zwischen dir und Gott, aber auch zwischen dir und anderen Menschen, kann Realität sein. Fang neu an!
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