Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit. Durch Technik und reduzierte Arbeitszeiten hatten wir eigentlich noch nie so viel Zeit, wie heute. Dennoch sind selbst viele Teens oft gestresst. Schule und dauernde mediale Verfügbarkeit prägen das Leben. Hier können wir aus der jüdischen Tradition lernen und die Ideen des Sabbats und der Ruhe bei Gott neu entdecken.
Nutze deine freie Zeit effektiver und mit mehr Jesus-Zeit.
Sabbat: Die Uridee des Sabbats kommt aus der Schöpfungsgeschichte (1.Mose 2,2). Wenn schon Gott selbst einen Ruhetag eingelegt hat, umso mehr sollten wir Menschen das tun. Im 2.Mose 16 lernen die Israeliten den Ruhetag als Sabbat kennen. Dies ist der Tag, an dem sie nicht Manna sammeln müssen, sondern es wundersam vom Vortag noch haltbar ist. Danach folgen regelmäßige Erinnerungen, den siebten Tag als Ruhetag zu heiligen. Das geht bis dahin, dass, wer an diesem Tag arbeitet, getötet werden soll (2.Mose 31,15). Der Sabbat, der von Freitagabend bis Samstagabend gefeiert wird, hat dann feste Traditionen und Regeln entwickelt. Jesus selbst hat genauso den Sabbat gefeiert und ihn nicht etwa aufgehoben. Allerdings hinterfragt er die starren Regeln, die nicht mehr die Menschen und Gott im Fokus haben.
A.) (für eine ältere oder biblisch-fundierte Gruppe): Lasst die Teens in Kleingruppen mit Bibeln, Bibellexikon und Smartphone recherchieren, was sie über den Sabbat herausfinden. Tragt eure Erkenntnisse dann zusammen.
B.) Pantomime: Jeder soll darstellen, was er am liebsten in der Schul-Pause macht. Alle anderen raten. Wenn ein Begriff schon weg ist, müssen die Teens etwas Neues nehmen. Optional kann es eine zweite Runde geben mit der Frage: „Was würdest du am liebsten in der Pause machen.“
Ich stehe mitten in einer Großstadt, einer Stadt, von der ich weiß, dass da immer was los ist: Lärm. Hektik. Betriebsamkeit. Autos. Menschen. Händler. Noch vor einer Stunde war es jedenfalls so. Jetzt – mittlerweile zeigt mein Smartphone 19 Uhr an – ist es auf einmal gespenstisch still. Es fahren nur noch ganz wenige Autos, und keine Busse oder Straßenbahnen. Alle Geschäfte sind zu. Ein vorbeilaufender Mann grüßt mich mit „Shabbat Shalom!“
Ich bin in Jerusalem, und vor wenigen Minuten, genau in dem Moment, als der dritte Stern am Himmel zu entdecken war, hat der Sabbat begonnen. Der jüdische Sabbat ist so etwas Ähnliches wie unser Sonntag. Er dauert von Freitagabend bis Samstagabend. Allerdings gibt es einige Unterschiede zu unserem Sonntag. Zum Beispiel gibt es am Sabbatbeginn, also am Freitagsabend, immer eine Sabbatfeier – mit der ganzen Familie oder engen Freunden. Es wird gegessen und es gibt während des Abends feste Rituale, zum Beispiel wird von der Frau des Hauses eine Kerze angezündet und es werden vorgegebene Texte und Gebete gesprochen. Außerdem gehören zum Sabbat auch Gottesdienstbesuche.
Das Besondere ist, dass in Israel am Sabbat der komplette Bus- und Zugverkehr eingestellt ist. Auch viele Restaurants haben geschlossen, es finden keine Fußballspiele statt und an Flugreisen dürfen Juden an diesem Tag nur nach besonderer Genehmigung teilnehmen. Das gesamte öffentliche Leben kommt zum Erliegen. Ich finde das inspirierend. Denn der Sabbat hat in Israel eine viel größere Bedeutung als bei uns der Sonntag. Das Ausruhen hat höchste Priorität.
Ausruhen – eine Idee von Gott
Diese Idee des Sabbats stammt aus der Schöpfungsgeschichte der Bibel: Gott hat nach sechs Tagen sehr, sehr harter Arbeit (nun, erschaffe du mal in einer Woche die ganze Welt …!) am siebten Tag ausgeruht. Und Gott wollte, dass wir es ihm nachmachen.
Doch ausruhen bedeutet viel mehr als „nicht arbeiten“. Es bedeutet vor allem, einfach nur da zu sein, Zeit zu haben, bei Gott zu sein, Zeit mit ihm einzuplanen. Ich kann ihn in der Gemeinschaft mit anderen Menschen, beim Essen, beim Lesen von Bibelworten, draußen in der Natur … entdecken. Die sonntägliche Ruhepause ist aus Sicht der Bibel nicht dazu gedacht, stundenlang allein zu zocken, endlich mal die liegen gebliebene Hausarbeit zu erledigen oder den Tag mit irre vielen Freizeitterminen vollzustopfen, sodass man gar nicht richtig zur Besinnung kommt.
Ich gebe es zu, ich bin beim Thema Pausen-Machen oder Ruhetag-Halten kein gutes Vorbild. Ich arbeite gerne und viel; habe Ehrenämter, Hobbys, Mentees, Freunde, und immer ein Buchprojekt, an dem ich arbeiten könnte …
Schwer beschäftigte Menschen, die viel leisten, sind hoch angesehen. Beschäftigt und gestresst zu sein ist normal. Ich merke, wie dieser Trend mich beeinflusst. Aber ich nehme immer wieder wahr, dass mir – und besonders meiner Seele – etwas fehlt. Ich habe zwar einen vollen Terminkalender, aber irgendwie komme ich selbst zu kurz. Es fehlen mir die Ruhe, die Zeiten zum Abschalten, das produktive Nichtstun, das Leben im Hier und Jetzt. Am Sonntag möchte ich mich doch eigentlich viel lieber mit Menschen beschäftigen statt mit Aufgaben und Projekten.
Was stellst du mit deiner freien Zeit an?
Immer wieder hört man andere sagen: „Ich hab dafür zu wenig Zeit gehabt.“ Oder: „Ich hab gar keine Zeit!“
Eigentlich wundert einen das, denn jeder Mensch hat jeden Tag 24 Stunden, jede Woche 168 Stunden Zeit. Keiner hat weniger oder mehr Zeit. Die Frage ist: Was knall ich mir in meine Zeit rein? Welche Prioritäten setze ich!?
Überlege mal: Was macht dir Stress? Oft sind die Aufgaben, die wir tun müssen, gar nicht sooo schlimm, aber sie werden nervig und stressig, weil wir sie unter Zeitdruck erledigen. Auch schöne Dinge können irgendwann stressen. Nämlich dann, wenn wir zu viel davon in eine zu kurze Zeitspanne reinpressen wollen. Schnell was essen, dann hastig aufbrechen, um irgendwo hinzufahren, nebenbei WhatsApps schreiben oder Freunde anrufen … Lauter schöne Sachen, aber unter Zeitdruck machen sie irgendwann keinen Spaß mehr.
Von Jesus lernen
Wir können von Jesus lernen. Ihm war es wichtig, seiner Seele Aufmerksamkeit zu schenken, „Seelenzeit“ zu haben. Ihm war es auch wichtig, sich Zeit mit seinen Freunden (den Jüngern) zu gönnen, mit ihnen zu essen und zu reden. Und dann lesen wir immer wieder, dass er sich Zeit nahm, um allein zu beten, also seinem Vater im Himmel zu begegnen. Es gab so viele Leute, die Jesus nicht geheilt hat, und viele Menschen, zu denen er nie gepredigt hat. Das hätte man sicher mit einem guten Management anders lösen können. Wenn Jesus statt eines Esels eine Pferdekutsche benutzt und weniger Pausen gemacht hätte, wäre seine Effektivität deutlich höher gewesen. Aber das war nicht sein Ziel. Ihm ging es nicht um Effektivität, sondern um Zeit mit den Menschen und mit Gott. Er wusste, dass er diese „Seelenzeit“ brauchte, denn er war ganz Mensch. Und Menschen sind nun mal keine Maschinen; ihre Seele braucht regelmäßig den Standby-Modus: den Schlaf zum Beispiel. Im Schlaf produzieren wir nichts (außer schlechte Luft). Im Schlaf fahren wir runter, sodass sich unser Körper erholen und unser Gehirn das Erlebte des Tages verarbeiten kann. Mit wenig Schlaf werden wir ungenießbar – und irgendwann krank. Und ohne Pausen und Ruhetage werden wir es auch.
Hast du dir schon mal die Frage gestellt: Was tut dir in der großen Schulpause, in deinen schulfreien Zeiten am Abend, an den Wochenenden und freien Tagen wirklich gut? Wobei kannst du abschalten, dich so richtig erholen? Und, sorry, Handyzocken, YouTube oder Netflixen sind mal ganz nett zwischendrin zum Ablenken, aber sie sind keine wirklichen Entspannungsaktivitäten.
Zeitcheck (jeder bekommt eine Tabelle): Der Tag hat 24 Stunden. Für jede Aktivität gibt es in der Tabelle eine Zeile, in die zweite Spalte tragt ihr jeweils die Zeit ein, die ihr für diese Aktivität gebraucht habt. Ein paar Kategorien sind vorgegeben. Mehr können die Teens selbst eintragen.
Danach könnt ihr in kleinen Gruppen über folgende Fragen reden:
Liedidee zum Abschluss: „Herr ich suche deine Ruhe“
Möglichkeit A: Spiele mit den Teens eine Runde „Das verrückte Labyrinth“.
Frage sie nach dem Spiel, was man machen kann, wenn sich Wege verbauen.
Möglichkeit B bzw. im Anschluss ans Spiel: Lege den Teens die Verse 6-8 vor mit der Bitte, die genannten Orte in der Landkarte wiederzufinden und die Reiseroute einzuzeichnen.
Sammle anschließend auf einer Tafel o. Ä., was die Teens denken, wie der Heilige Geist wohl die Weiterreise verhindern haben könnte und was sie denken, fühlen, machen, wenn bei ihnen ein Plan nicht funktioniert.
Verteile den angegebenen Bibeltext nun an die Teens mit der Bitte, anhand eines Bibellexikons möglichst viele Informationen zu sammeln über Paulus, Lydia, Philippi, damalige Reisemöglichkeiten und -gewohnheiten, politische Situation, usw. … Teile evtl. die Teens in Gruppen auf, die jeweils eine Aufgabe bekommen.
Nach einer festgelegten Zeit sollen die Teens einander ihre Ergebnisse vorstellen. Achte darauf, dass u. a. folgende Infos vorkommen, bzw. erkläre ihnen einige Zusammenhänge:
Paulus ist ein Mann der Tat. Seit der Jesusbegegnung vor Damaskus ist Paulus ein eifriger Verkünder des Evangeliums. Dabei geht er sehr strategisch vor und überlegt sich gut, wie er seine Reise plant. Durch ihn kommen viele Menschen zum Glauben und Gemeinden werden gegründet.
Doch auf einmal wird dieser aktive Jesusnachfolger gebremst, sanft, von Gott selbst. Wie wird (leider) nicht verraten. Daraufhin ändert er seine Reisepläne und wird noch mal gebremst.
Frage an die Teens: Kennt ihr das – solche Tage, an denen nichts gelingt? „Heute ist nicht mein Tag!“ Was macht man dann?
Erläutere, dass dahinter kein Ruf Gottes stecken muss (!) und erst recht auch keine böse Absicht. Aber solche unvermuteten Schwierigkeiten sind immer ein Hinweis darauf, einmal innezuhalten, nicht einfach weiterzumachen und nach Gottes Wille zu fragen. Gott antwortet auf solches Gebet, auch wenn es länger dauert und eventuell erst noch eine Tür mehr zugeht. Aber er macht uns dann schon noch klar, was er von uns will!
Hier in diesem Fall bekommt Paulus durch einen Traum den entscheidenden Hinweis. Er sieht einen Mann, offenbar in mazedonischer Tracht, der bittet: Komm herüber und hilf uns!
Sofort machen sich Paulus und sein ganzes Missionsteam auf den Weg. Jetzt plagt ihn kein Zweifel mehr.
Frage die Teens, ob sie auch schon mal was geträumt haben oder ihnen plötzlich eine Begebenheit bekannt vorkommt – evtl. wie ein Déjà-vu. Wie ist es vonstattengegangen, und was haben sie daraufhin gemacht, verändert?
Erläutere, dass nicht jeder Traum ein Reden Gottes ist, da wir in Träumen v. a. Erlebtes verarbeiten. Aber sehr wohl können uns Träume auf Begegnungen vorbereiten und manchmal spricht Gott auch konkret zu uns in solchen Erlebnissen. Auch der Rat anderer erfahrener Christen und die Einmütigkeit eines schwierigen Beschlusses sind ein starkes Zeichen für das Wirken des Heiligen Geistes, wie es auch bei Paulus zu sehen ist, denn seine Begleiter sind mit ihm einig. Als das klar ist, machen sich Paulus und seine Mitarbeiter unverzüglich auf den Weg … und siehe da, es gibt keine Hindernisse mehr.
Erläutere, dass es gut ist, Gottes Wege, die einem klar werden, dann auch zu gehen und dass Gott das gibt, was wir brauchen.
So kommt Paulus dann nach „Europa“. Es kostete damals schon einiges – nicht nur an Geld, auch Mut, Zeit, Überwindung – zu reisen. Dies hinterfragt schon mal unsere westliche Bequemlichkeit … oder?!
Paulus jedenfalls kommt dann nach Philippi, einer römisch geprägten Stadt, mit römischem Recht, d. h. die Römer, die in dieser Stadt lebten, hatten dieselben Privilegien wie die Römer in Rom bzw. wie im gesamten Römischen Reich. Hier begegnet Paulus also einem militärisch, politisch sowie geistig und ebenso kulturell ausgerichteten Römertum.
Nun könnte doch Paulus sofort anfangen zu missionieren, doch „wir blieben aber einige Tage in dieser Stadt“. Ehe Paulus loslegt, sieht er sich an, wie das Umfeld bzw. die Menschen sind, wo er Leute für das Evangelium gewinnen will. Er sieht wie sie leben, arbeiten, wohnen und welche Götter sie haben. Kurz: Er sucht Ansatzpunkte für die Mission und missioniert eben nicht blind drauflos.
Erläutere, dass dies nicht nur für die Weitergabe des Evangeliums wichtig ist, sondern generell, wenn man in eine neue Situation kommt, wenn die eigenen Grenzen erweitert werden: Nicht einfach blind drauflosmachen, sondern erst mal schauen, wie es so läuft.
Paulus geht dann nach guter Tradition am Sabbat dorthin, wo er Gläubige vermutet. Denn in fremden Städten außerhalb Israels gab es nicht immer eine Synagoge – zumindest hat Paulus in Philippi keine gefunden. Aber er weiß, dass dort, wo Juden leben und es keinen Versammlungsort gibt, sich diese am Sabbat rituell waschen und zusammen beten werden. Darum geht er hinaus vor die Stadt an den Fluss und redet mit den Frauen, die dort zusammenkommen.
Und wieder wird eine Grenze erweitert, denn anscheinend gab es dort keine leitenden Männer, aber einer „gottesfürchtigen“ Frau mit Namen Lydia tat Jesus das Herz auf. Obwohl sie sich als wohlhabende Purpurhändlerin vieles leisten konnte, erkannte sie, dass Jesus wertvoller ist als Luxus und Erfolg. Damit war nicht nur eine Frau der erste Christ in Europa, sondern Lydia übernahm anscheinend auch eine führende Rolle bei der sich dann entwickelnden Gemeinde.
Die Umkehr Lydias hatte zur Folge, dass ihr häusliches Umfeld auch zum Glauben kam und sich taufen ließ. Außerdem wird Paulus, der sonst immer für sich selbst sorgte und als Zeltmacher arbeitete, nun von Lydia genötigt, mitsamt seinen Freunden in ihr Haus zu kommen und dort zu bleiben, solange er in Philippi ist. Erst einmal war also der Unterhalt für Paulus und sein Team gesichert.
Erläutere, dass Gott sich einen Weg sucht, um seine gute Botschaft weiterzugeben und auch dass er seine Leute versorgt, wenn sie sich aus der Komfortzone aufmachen.
PS: Das heißt übrigens nicht, dass immer alles glattgeht und es keine Anfeindungen mehr geben wird, wie die weiteren Verse dann ja auch zeigen.
Lass die Teens zum Abschluss über folgende Fragen nachdenken … evtl. tragt ihr auch zusammen und betet füreinander.
Plane ich erst und bitte dann: Herr segne, was ich tun will? Oder plane ich das, was Gott will, dass ich es tue? Was heißt da: „Trachtet zuerst nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit, dann wird euch alles andere geschenkt“ (Mt 6,33)?
Was mache ich, wenn Planungen nicht greifen oder torpediert werden?
Bin ich bereit, Gottes Reden nicht nur zu hören, sondern auch umzusetzen und meine Grenzen zu erweitern?
Als Ermutigung kannst du ja von deinem eigenen Erleben erzählen.
Kapitel 8 des Sprüche-Buches steht innerhalb der Weisheitsreden (Spr 1,8-9,18). Hier tritt die Weisheit selbst auf, sie spricht und ermahnt. Zu Beginn des Kapitels lädt die Weisheit die Menschen ein, ihr zu folgen und gibt auch gute Gründe dafür an (V.1-21). In unserem Abschnitt wird die Autorität der Weisheit damit begründet, dass sie schon von Anfang an bei Gott war, noch bevor die Erde war. Somit ist sie das allererste Geschöpf. Interessant ist, wie die folgenden Verse dem Schöpfungsbericht in 1. Mose 1 entsprechen. Die Erde (V.23) wurde am ersten Tag erschaffen, die Wasser (V.24) am zweiten Tag und das Land (V.25.26) am dritten Tag.
Die Weisheit ist bei der Erschaffung der Welt, sowie bei der Erschaffung der Menschen, anwesend (V.27-31). Sie wird als Liebling Gottes, als sein Kind bezeichnet. Die Weisheit steht also in enger Beziehung zum Schöpfer. Ebenso hat die Weisheit aber auch eine Nähe zu den Menschen, sie freut sich über sie. Als ein Geschöpf Gottes spiegelt die Weisheit wohl Gottes Liebe zu den Menschen wider. Im letzten Abschnitt (V.32-36) fordert die Weisheit dazu auf, ihr Wort zu hören und ihrem Rat zu folgen. Der Mensch soll eine Entscheidung treffen. Wer sich für die Weisheit entscheidet, erwartet Lebensglück. Die Weisheit führt zum Leben. Doch wer sich gegen die Weisheit entscheidet, entscheidet sich auch gegen das Leben. Zwischen Heil und Unheil kann der Mensch wählen. Der Weg entscheidet sich in seinem gelebten Verhältnis zur Weisheit.
In der Kirchengeschichte wurde die Weisheit in Sprüche 8 immer wieder auf Jesus angewandt. Johannes 1 erzählt, wer im Anfang bei Gott war, nämlich Jesus selbst. Außerdem wird Jesus im NT mehrmals als die Weisheit bezeichnet (siehe Lk 11,49 und 1. Kor 1,24). Wendet man die letzten beiden Verse aus Sprüche 8 auf Jesus an, so empfängt jeder, der ihn findet, ewiges Leben und erlangt das Wohlgefallen Gottes (vgl. Joh 8,51; 1. Joh 5,12). Aber die, die Jesus verfehlen, zerstören ihr Leben und die, die ihn hassen, lieben den Tod (vgl. Joh 3,36b). Zur Zeit der Sprüche rief die Weisheit Gottes den Menschen und lud ihn dazu ein, an ihren Segnungen teilzuhaben. Heute ist es der Sohn Gottes selbst, der jeden Menschen einlädt, durch ihn wahres Leben zu finden.
Die Menschen strebten schon immer nach Weisheit. Der Mensch braucht Weisheit, um zu wissen, wie er handeln soll. Weisheit gibt Gewissheit, dass man auf dem richtigen Weg ist. Die Weisheit hängt eng zusammen mit der Wahrheit. Denn: Was wahr ist, ist richtig. Was wahr ist, dem folgen wir. In Zeitungen, im Fernsehen, in der Wissenschaft: Überall begegnen uns sogenannte Weisheiten und Wahrheiten. In Horoskopen können wir nachlesen, wie wir uns verhalten sollen. Sie geben uns scheinbar Antworten für unser Liebes- und Arbeitsleben und sagen, was wir für unser Glück tun können. In den Nachrichten sehen wir immer wieder neue Meldungen über Kriege, die im Namen der Wahrheit, im Namen der Religion, geführt werden. Die verschiedenen Religionen beanspruchen die Wahrheit für sich. Wissenschaftler sind auf der Suche nach der Wahrheit über den Ursprung der Welt und des Lebens. Immer wieder werden neue Wahrheiten und Weisheiten entdeckt und der Welt mitgeteilt. Sogar die Werbung arbeitet mit Weisheiten: Kaufe dieses Produkt, dann geht es dir gut. Hast du diesen Artikel, so lebst du glücklich. Werbesprüche sind voll von Scheinweisheiten, die zum Kauf anregen sollen.
Doch was ist nun wirklich war? Auf welche Weisheit können wir uns verlassen? Welcher Rat hilft uns im Leben? Worauf sollten wir lieber nicht hören? Liest man den Bibeltext aus Sprüche 8 wird klar: Die Weisheit war von Anfang an bei Gott. Somit ist Gott der Ursprung der Weisheit. Gott ist die Quelle der Weisheit. Er beansprucht für sich, die Weisheit zu haben. Nur wenn wir auf seine Weisheit vertrauen und ihr nachfolgen, können wir ein gelungenes Leben führen. Gott möchte unsere Quelle der Weisheit sein. Menschliche Weisheit basiert immer auf Meinungen, Überzeugungen, Ratschlägen. Je nachdem, wen man fragt, in welcher Zeitung man liest und womit man sich beschäftigt, erhält man andere Antworten, einen anderen Ratschlag und eine andere Weisheit. Göttliche Weisheit hingegen gründet sich schlussendlich in einer Person: Jesus Christus. ER, als Teil der göttlichen Trinität, wird im Neuen Testament immer wieder als die Weisheit beschrieben. Wer IHM vertraut, findet das Leben. Wer seinem Beispiel folgt und seinen Rat annimmt, der kann ein glückliches Leben führen. Gott selbst und sein Wort möchten uns ein Ratgeber und ein Helfer in unseren Fragen des Lebens sein.
Zu Beginn werden ausgedruckte Zitate zum Thema Weisheit in der Mitte ausgelegt. (Zahlreiche Zitate findet man auf: http://www.aphorismen.de). Jede Person sucht sich einen Spruch aus, der sie anspricht. Nun sprecht ihr in der Runde über eure ausgewählten Zitate. Jeder erklärt, warum er diesen Spruch gewählt hat und was Weisheit für ihn bedeutet.
Tauscht euch über folgende Fragen aus:
Lest den Text gemeinsam laut vor. Danach darf jeder einzelne Wörter, Verse oder Versteile, die ihm wichtig geworden sind, laut in den Raum sprechen. Wichtig ist, dass das Gesagte und der Text dabei nicht kommentiert werden. Nun wird der Text nochmals von einer Person vorgelesen. Lasst den Text für einige Minuten in der Stille auf euch wirken. Danach darf jeder etwas zu den Worten sagen, die ihm wichtig geworden sind. Es sollen auch Fragen und Unklarheiten zum Text zur Sprache kommen, diskutiert und geklärt werden.
Mögliche Fragen zum Text:
Teilt euch in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe beschäftigt sich mit menschlichen Weisheiten, die andere Gruppe beschäftigt sich mit göttlicher Weisheit. Fertigt zu eurem Thema jeweils ein Plakat an.
Gruppe 1 – menschliche Weisheiten:
Wo begegnen euch im Alltag und in den Medien Ratschläge und Weisheiten (z.B. Werbung, Wissenschaft, Horoskope)?
Sucht in Prospekten und Zeitungen nach Bildern, Zitaten, Sprüchen, Artikeln, usw. zum Thema Weisheit.
Gruppe 2 – göttliche Weisheit:
Was macht göttliche Weisheit aus?
Kennt ihr Bibelstellen, in denen Gott Ratschläge und Regeln gibt, die uns helfen weise zu handeln?
Sucht nach Bibelstellen, in denen etwas über Weisheit ausgesagt wird. Beachtet auch die Verbindung der Weisheit mit der Person Jesus. Für Nachforschungen sind eine Bibelkonkordanz, ein Bibellexikon oder/und eine Studienbibel hilfreich.
Bringt die Bibelstellen oder Themen zur Weisheit aus der Bibel auf euer Plakat. Ihr könnt auch passende Bilder aus Zeitschriften dazu ausschneiden.
Stellt euch dann die Plakate vor und diskutiert über die Unterschiede zwischen menschlicher und göttlicher Weisheit.
Folgende Fragen können im Stillen oder in der Runde noch bedacht oder besprochen werden:
1. Was hilft dir dabei, dich nach der göttlichen Weisheit zu richten und ihrem Weg zu folgen, was hindert dich?
2. Welche Schritte möchtest du konkret tun, um weise zu handeln?
Alternativ dazu kann ein Zettel mit den beiden Fragen ausgeteilt werden – mit der Aufgabe, sich darüber in der nächsten Woche Gedanken zu machen.
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