Shift your ground

Worum geht’s?

Eineinhalb Jahre Corona. Viele Lockdowns. Jugendarbeit fand entweder online, mit Abstand und Maske oder gar nicht statt. Jugendliche sind seit Monaten darauf fokussiert, ihren eigenen Alltag mit sich ständig ändernden Regelungen zu meistern. Welche Rolle spielt dabei ihr Glaube? Uns brennt auf dem Herzen, dass Jugendliche wieder ganz neu ihren Alltag aus Gottes Perspektive sehen können: Welche Geschichte schreibt Jesus in meinem Leben? Wie kommen seine und meine Welt zusammen? Wie kann ich seine Liebe weitergeben?

Dafür haben wir SHIFT your ground entwickelt. Drei interaktive Abende mit Games und Tiefgang sollen dabei helfen, deine Jugendgruppe neu zu beleben und den Glauben in den Alltag zu holen. Wir stellen dir alles zur Verfügung, was du dafür brauchst. Anhand des Materials kannst du die Abende selbst gestalten.

Inhalte der Abende

1. Abend: SHIFT your ground_Know your story

Was hast du mit Gott bisher schon erlebt und was hast du weiterzuerzählen? Entdecke die Geschichte, die dein Leben erzählt.

2. Abend: SHIFT your ground_Unite your world

Dir kommt es so vor, als gäbe es eine Welt mit christlichen Freunden und eine mit allen anderen? Manchmal kostet es ganz schön viel Kraft, beide Welten auseinanderzuhalten. Doch was, wenn beide aufeinander träfen? Entdecke mit Jesus neue Perspektiven.

3. Abend: SHIFT your ground_Love your school

Was wäre, wenn Gott die Leute in deiner Schule liebt? Was würde sich ändern, wenn du mit Jesus zur Schule gehst? Entdecke wie seine Liebe deine Schule verändern kann.

Die Abende bauen inhaltlich aufeinander auf. Trotzdem sind sie so konzipiert, dass Teilnehmende an jedem Abend neu mit dazukommen können. Um den inhaltlichen Bogen kennenzulernen, empfehlen wir, im Vorfeld die Entwürfe für alle drei Abende durchzulesen. Am dritten Abend kann eine gemeinsame Aktion entstehen.

Ihr könnt die Abende selbst gestalten und an eure Situation vor Ort anpassen.

Auf www.shiftyourground.smd.org und direkt hier beim Stundenentwurf auf jo findet ihr alle zusätzlichen Materialien zu den Entwürfen (Vorlagen für Kleingruppen, Poetry-Text …) zum Download.

Um SchülerInnen gut begleiten zu können, ist uns der persönliche Kontakt zu ihnen wichtig. Und wir können mit euch überlegen, wie wir euch über SHIFT hinaus unterstützen und mit euch zusammenarbeiten können. Ein Besuch von uns bietet sich deshalb besonders am dritten Abend an. Über shiftyourground.smd.org könnt ihr einen Termin mit uns vereinbaren. Für die Unterstützung vor Ort haben wir ein Team aus Ehren- und Hauptamtlichen, die euch gerne besuchen.

HINWEISE ZUR GESTALTUNG

Wenn es in eurer Jugendgruppe einen bewährten Ablauf für eure Treffen gibt, überlegt, ob ihr die Entwürfe darin gut integrieren könnt oder ob ihr an diesen Abenden bewusst davon abweichen wollt. Hinweise für die Gestaltung der einzelnen Abende findet ihr in den jeweiligen Entwürfen. Die Entwürfe sind so konzipiert, dass sie in 45-60 Minuten durchgeführt werden können. Zeit für gemeinsames Singen/ Lobpreis, persönlichen Austausch, Ansagen… sind in die Zeit nicht mit eingerechnet. Vorschläge, wie ihr das Rahmenprogramm gestalten könnt, zusätzliche Spielideen und passende Lieder findet ihr in den jeweiligen Entwürfen.

Gemeinsam zu essen, hilft anzukommen und erleichtert, miteinander ins Gespräch zu kommen. Überlegt, ob ihr den Abend mit einem gemeinsamen Essen starten oder beenden könnt. Vielleicht lassen sich hier ja auch Erwachsene aus der Gemeinde gewinnen, für diese drei Abende ein Essen oder kleine Snacks vorzubereiten.

MIT ANDEREN JUGENDGRUPPEN

Jugendliche finden es interessant, andere Jugendliche kennenzulernen. Oft sind Schüler- Innen aus demselben Ort in unterschiedlichen Schulen und Gemeinden. Einige kennen sich und sind miteinander im Gespräch, andere würden feststellen, dass es noch andere Christen an der Schule gibt, die eine Jugendgruppe besuchen. Solche Begegnungen stärken die Gemeinschaft von ChristInnen an einer Schule und helfen ihnen, ihren Glauben im Schulalltag zu leben. Daher ist SHIFT eine ideale Möglichkeit,

andere Jugendgruppen einzuladen und die Abende gemeinsam zu gestalten. Dies fördert nicht nur die Begegnungen von Jugendlichen, sondern erleichtert euch auch die Durchführung. Jede Jugendgruppe kann einen ganzen Abend oder Teile davon übernehmen und gegebenenfalls auch Gastgeber sein.

Statt alle Abende gemeinsam zu gestalten, kann auch jede Jugendgruppe die ersten beiden Abende für sich durchführen und ihr macht aus dem dritten Abend ein gemeinsames Event. Hier könnte z.B. jede Gruppe einen Gang zu einem gemeinsamen Essen beisteuern.

Für die Abende gemeinsam mit anderen Jugendgruppen bieten sich folgende Elemente an:

Hängt eine große Stadtkarte auf und markiert darauf die Schulen. Die Jugendlichen kleben ein Post-it mit ihrem Namen zu der Schule, auf der sie sind bzw. waren. Markiert, an welchen Schulen es eine christliche Schülergruppe (SBK) gibt. Weist darauf hin, dass die Schüler-SMD SchülerInnen darin unterstützt, ihren Glauben an der Schule zu leben und eine Gruppe zu gründen. Näheres dazu am dritten Abend bzw. an dem Abend mit einem Gast der Schüler-SMD. Nehmt euch Zeit, um gemeinsam für Schulen zu beten. Dies kann auf sehr unterschiedliche Art und Weise geschehen. Ihr könnt euch beispielsweise in Gruppen nach Schule bzw. Stadtteil oder Ort zusammenstellen. Die Jugendlichen tauschen sich in ihrer Gruppe über Gebetsanliegen aus und beten füreinander und für ihre Schulen.

 WENN CORONA ES ZULÄSST

Wir wissen nicht, was coronabedingt möglich sein wird, wenn ihr die Abende durchführt. Die Entwürfe gehen davon aus, dass bei der Durchführung reale Treffen möglich sind. Ihr müsst situationsbezogen entscheiden, was davon stattfinden kann und welche Regelungen dafür zu beachten sind. Welche Spiele könnt ihr spielen? Ist Singen möglich? Könnt ihr gemeinsam essen? Dürfen andere Jugendgruppen zu Besuch kommen? … Passt die Entwürfe kreativ an eure Situation an.

Shift your ground

Worum geht’s?

Eineinhalb Jahre Corona. Viele Lockdowns. Jugendarbeit fand entweder online, mit Abstand und Maske oder gar nicht statt. Jugendliche sind seit Monaten darauf fokussiert, ihren eigenen Alltag mit sich ständig ändernden Regelungen zu meistern. Welche Rolle spielt dabei ihr Glaube? Uns brennt auf dem Herzen, dass Jugendliche wieder ganz neu ihren Alltag aus Gottes Perspektive sehen können: Welche Geschichte schreibt Jesus in meinem Leben? Wie kommen seine und meine Welt zusammen? Wie kann ich seine Liebe weitergeben?

Dafür haben wir SHIFT your ground entwickelt. Drei interaktive Abende mit Games und Tiefgang sollen dabei helfen, deine Jugendgruppe neu zu beleben und den Glauben in den Alltag zu holen. Wir stellen dir alles zur Verfügung, was du dafür brauchst. Anhand des Materials kannst du die Abende selbst gestalten.

Auf dieser Website findest du alle Infos zu SHIFT:

https://www.smd.org/schueler-smd/mitmachen/fuer-jugendgruppen/

Inhalte der Abende

1. Abend: SHIFT your ground_Know your story

Was hast du mit Gott bisher schon erlebt und was hast du weiterzuerzählen? Entdecke die Geschichte, die dein Leben erzählt.

2. Abend: SHIFT your ground_Unite your world

Dir kommt es so vor, als gäbe es eine Welt mit christlichen Freunden und eine mit allen anderen? Manchmal kostet es ganz schön viel Kraft, beide Welten auseinanderzuhalten. Doch was, wenn beide aufeinander träfen? Entdecke mit Jesus neue Perspektiven.

3. Abend: SHIFT your ground_Love your school

Was wäre, wenn Gott die Leute in deiner Schule liebt? Was würde sich ändern, wenn du mit Jesus zur Schule gehst? Entdecke wie seine Liebe deine Schule verändern kann.

Die Abende bauen inhaltlich aufeinander auf. Trotzdem sind sie so konzipiert, dass Teilnehmende an jedem Abend neu mit dazukommen können. Um den inhaltlichen Bogen kennenzulernen, empfehlen wir, im Vorfeld die Entwürfe für alle drei Abende durchzulesen. Am dritten Abend kann eine gemeinsame Aktion entstehen.

Ihr könnt die Abende selbst gestalten und an eure Situation vor Ort anpassen.

Auf shiftyourground.smd.org und direkt hier beim Stundenentwurf auf jo findet ihr alle zusätzlichen Materialien zu den Entwürfen (Vorlagen für Kleingruppen, Poetry-Text …) zum Download.

Um SchülerInnen gut begleiten zu können, ist uns der persönliche Kontakt zu ihnen wichtig. Und wir können mit euch überlegen, wie wir euch über SHIFT hinaus unterstützen und mit euch zusammenarbeiten können. Ein Besuch von uns bietet sich deshalb besonders am dritten Abend an. Über shiftyourground.smd.org könnt ihr einen Termin mit uns vereinbaren. Für die Unterstützung vor Ort haben wir ein Team aus Ehren- und Hauptamtlichen, die euch gerne besuchen.

HINWEISE ZUR GESTALTUNG

Wenn es in eurer Jugendgruppe einen bewährten Ablauf für eure Treffen gibt, überlegt, ob ihr die Entwürfe darin gut integrieren könnt oder ob ihr an diesen Abenden bewusst davon abweichen wollt. Hinweise für die Gestaltung der einzelnen Abende findet ihr in den jeweiligen Entwürfen. Die Entwürfe sind so konzipiert, dass sie in 45-60 Minuten durchgeführt werden können. Zeit für gemeinsames Singen/ Lobpreis, persönlichen Austausch, Ansagen… sind in die Zeit nicht mit eingerechnet. Vorschläge, wie ihr das Rahmenprogramm gestalten könnt, zusätzliche Spielideen und passende Lieder findet ihr in den jeweiligen Entwürfen.

Gemeinsam zu essen, hilft anzukommen und erleichtert, miteinander ins Gespräch zu kommen. Überlegt, ob ihr den Abend mit einem gemeinsamen Essen starten oder beenden könnt. Vielleicht lassen sich hier ja auch Erwachsene aus der Gemeinde gewinnen, für diese drei Abende ein Essen oder kleine Snacks vorzubereiten.

MIT ANDEREN JUGENDGRUPPEN

Jugendliche finden es interessant, andere Jugendliche kennenzulernen. Oft sind Schüler- Innen aus demselben Ort in unterschiedlichen Schulen und Gemeinden. Einige kennen sich und sind miteinander im Gespräch, andere würden feststellen, dass es noch andere Christen an der Schule gibt, die eine Jugendgruppe besuchen. Solche Begegnungen stärken die Gemeinschaft von ChristInnen an einer Schule und helfen ihnen, ihren Glauben im Schulalltag zu leben. Daher ist SHIFT eine ideale Möglichkeit, andere Jugendgruppen einzuladen und die Abende gemeinsam zu gestalten. Dies fördert nicht nur die Begegnungen von Jugendlichen, sondern erleichtert euch auch die Durchführung. Jede Jugendgruppe kann einen ganzen Abend oder Teile davon übernehmen und gegebenenfalls auch Gastgeber sein.

Statt alle Abende gemeinsam zu gestalten, kann auch jede Jugendgruppe die ersten beiden Abende für sich durchführen und ihr macht aus dem dritten Abend ein gemeinsames Event. Hier könnte z.B. jede Gruppe einen Gang zu einem gemeinsamen Essen beisteuern.

Für die Abende gemeinsam mit anderen Jugendgruppen bieten sich folgende Elemente an:

Hängt eine große Stadtkarte auf und markiert darauf die Schulen. Die Jugendlichen kleben ein Post-it mit ihrem Namen zu der Schule, auf der sie sind bzw. waren. Markiert, an welchen Schulen es eine christliche Schülergruppe (SBK) gibt. Weist darauf hin, dass die Schüler-SMD SchülerInnen darin unterstützt, ihren Glauben an der Schule zu leben und eine Gruppe zu gründen. Näheres dazu am dritten Abend bzw. an dem Abend mit einem Gast der Schüler-SMD. Nehmt euch Zeit, um gemeinsam für Schulen zu beten. Dies kann auf sehr unterschiedliche Art und Weise geschehen. Ihr könnt euch beispielsweise in Gruppen nach Schule bzw. Stadtteil oder Ort zusammenstellen. Die Jugendlichen tauschen sich in ihrer Gruppe über Gebetsanliegen aus und beten füreinander und für ihre Schulen.

 WENN CORONA ES ZULÄSST

Wir wissen nicht, was coronabedingt möglich sein wird, wenn ihr die Abende durchführt. Die Entwürfe gehen davon aus, dass bei der Durchführung reale Treffen möglich sind. Ihr müsst situationsbezogen entscheiden, was davon stattfinden kann und welche Regelungen dafür zu beachten sind. Welche Spiele könnt ihr spielen? Ist Singen möglich? Könnt ihr gemeinsam essen? Dürfen andere Jugendgruppen zu Besuch kommen? … Passt die Entwürfe kreativ an eure Situation an.

Heute geht es um den zweiten Abend:
Unite your world

Entdecke mit Jesus wie seine und deine Welt zusammengehören.

MINUTENPLAN


Zeit
in min
PhaseInhaltMaterialienMethodeWer?
2EinleitungBegrüßung, anknüpfen
an den letzten Abend und Einleitung Thema
PlenumLeitung
1HinführungErklärung der Bubble-
Reflexions-Aufgabe
3 Seile, Deko, Jesus- Symbol (siehe Entwurf), Arbeitsblätter (Schaubilder)Plenum, VisualisierungLeitung
15Interaktive
Reflexionszeit
s.o., Stifte, ggf. MusikEinzelarbeitJugendliche
4HauptteilJesu Interesse besteht
an der ganzen Welt
Jesus-Symbol, BindfädenPlenum, VisualisierungLeitung
3Gemeinsame Definition von „authentisch“Plenumsgespräch
15BibelgeschichtenBibeltexteNacherzählung der BibelgeschichtenLeitung
2Bezug zu den
Jugendlichen, persönliches Beispiel
5Persönliche
Reflexionszeit
Fragen, SchaublätterEinzelarbeit oder MurmelgruppeJugendliche
1AbschlussGedanken der GeduldLeitung
5Call to ActionGebetspartnerIn
und ein konkretes Vorhaben
kleine A6-KartePartnerarbeitJugendliche
2Gebet/SegenGemeinsames Gebetvorformuliertes
Gebet
Plenumalle

Zielgedanke

Die Kernfrage des Abends lautet: Wie kann ich als ChristIn in meinen unterschiedlichen Rollen und Lebenswelten authentisch sein? Jugendliche werden ermutigt, ihre Zugehörigkeit zu Jesus in allen Bereichen ihres Lebens bewusst und sichtbar zu leben. Sie verstehen sich als Sprachrohr der Liebe Gottes in allen Rollen ihres Alltags, z.B. Kind, SchülerIn, FreundIn etc.

Hörerperspektive

Menschen sind in unterschiedlichen Kreisen unterwegs und leben damit scheinbar in verschiedenen Welten. Sei es in der Schule, im Sportverein, in der Jugendgruppe oder der Familie. All diese Gruppen unterscheiden sich beispielsweise durch die Leute, die Insider, die Interessen und vieles mehr.

Dazugehören ist für Jugendliche ein wichtiges Grundbedürfnis, woraus auch die Angst resultiert, ausgeschlossen zu werden.

Beim Eintauchen in die jeweilige „Welt“ ist es eigentlich normal, dass man sich ihr anpasst, um Teil davon sein zu können und sich akzeptiert zu fühlen. Manchmal kann das jedoch auch dazu führen, dass man sich hinter einer Maske versteckt und nicht mehr authentisch ist.

Und was passiert, wenn auf einmal zwei „Welten“ aufeinandertreffen?
Die Sorge, in der einen Welt für die Zugehörigkeit zur anderen Welt ausgelacht zu werden, führt dazu, dass viele versuchen, die beiden Welten getrennt zu halten oder sogar aus Scham die Zugehörigkeit verschweigen oder leugnen. Aufgrund dieser Angst ist es zum Beispiel vielen christlichen Jugendlichen peinlich, in der Schule zuzugeben, dass sie ChristIn sind bzw. in eine Gemein- de gehen. Innerhalb der christlichen Bubble kann es dann wiederum oft als peinlich empfunden werden, zu anderen sozialen Gruppen zu stehen.

Biblischer Hintergrund

Jesus ist hier unser roter Faden. Dabei wird er als authentisches Vorbild vorgestellt, da er gekommen ist, um der ganzen Welt zu begegnen. Auch die JüngerInnen sind im Missionsbefehl zu „allen Völkern“ gesandt und er selbst hat viele unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Hintergründen berührt und hat immer einen Weg gefunden, den Menschen mit Liebe und Barmherzigkeit zu begegnen. Zusätzlich ist er gemeinsam mit anderen Menschen, die sein Wertesystem teilen, unterwegs und betet gemeinsam mit ihnen.

Exemplarisch liegen zwei Bibelgeschichten vor, die die Authentizität Jesu deutlich machen. Beide Geschichten werden weniger für ihre theologischen Grundaussagen als für ein Verhaltensbeispiel von Jesus heran- gezogen. Daher verzichten wir an dieser Stelle darauf, die theologischen Aussagen Jesu näher zu erläutern.

Erklärungen zu Johannes 4, 6-42

In der Geschichte der Samaritanerin am Brunnen begegnet Jesus einer Frau, die einem anderen Glauben und einer anderen Kultur angehört. Normalerweise sprachen Juden nicht mit SamaritanerInnen (siehe Esra 4,1-3 und 9-10; Matthäus 10,5; Lukas 9, 53). Nun ist Jesus mit ihr allein und beginnt das Gespräch. In dem Dialog wird in den Versen 7 bis 26 deutlich, wie sie auf unterschiedlichen Ebenen miteinander kommunizieren. Erst sprechen sie über das materielle Brunnenwasser, dann über das Wasser des Lebens, die Frau spricht eine Streitfrage zwischen Samaritanern und Juden an. Diese Frage unterbricht Jesus mit einer Frage nach ihrem Leben, die Frau merkt, dass Jesus sie durchschaut und sieht ihn als Propheten und schließlich als Messias an. Danach wird sie sogar zur Missionarin. Diese verschiedenen Ebenen wirken so, als würden die beiden sich nicht verstehen. Am Anfang ist es wohl auch so. Doch sie bleiben im Gespräch, ringen miteinander, bis die Frau Jesus als den Messias erkennt. Als die Jünger das Gespräch bemerken, wundern sie sich, sagen aber nichts dazu. In dieser Bibelgeschichte kann Jesus uns zu einem Vorbild im Brückenbauen und Kommunizieren werden. Jesus geht hier bewusst in eine andere Bubble und verbindet sie durch den Vers 21. Er baut hier eine Brücke in der Frage, wo und wie Gott angebetet werden kann, die Streitfrage, die die Frau angesprochen hatte.

Erklärungen zu Johannes 8, 1-11

Die zweite Geschichte ist die der Ehebrecherin, die gesteinigt werden soll. Die Sünde, die die beiden Frauen begangen haben, ist die gleiche: Ehebruch. Trotzdem reagiert Jesus darauf anders. Wie leicht wäre es gewesen, den klaren Regularien, denen die Pharisäer folgen, ebenfalls zu folgen? Es war ein klar falsches Verhalten der Frau. Doch Jesus bleibt auch in dieser Situation authentisch. Er reagiert barmherzig und mit Liebe. Das zeigt sich in der Rettung des Lebens und der Ermahnung. Jesus findet die richtigen Worte gegenüber der Frau (sündige hinfort nicht mehr) aber auch gegenüber seinen Glaubensbrüdern, den Pharisäern und Schriftgelehrten (wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein). Seine Liebe und Barmherzigkeit und seine Durchsicht durch diese undurchsichtige Aktion der religiösen Führungselite, bringt auch die Pharisäer dazu, Gnade walten zu lassen.

Obwohl Jesus zweimal einer Ehebrecherin begegnet, reagiert er der Bubble entsprechend anders, aber immer authentisch und seine Werte treu vertretend.

TIPPS FÜR DEN ABEND

Raumgestaltung und Dekoidee

Siehe Einstieg.

Ideen zur Gestaltung des Rahmenprogramms

» Spielanleitungen und Themenbezüge befinden sich im Downloadbereich.

Hindernisparcours Signs

Therapie Kontakt

Gemeinsames Zählen

Gemeinsam im Hochseilgarten

Ihr könnt auch davor oder danach gemeinsam in einen Hochseilgarten gehen.

Bezug zum Thema:

Es gibt immer wieder neue Herausforderungen, neue Umfelder, die man für sich „lösen“ muss. Jede/r hat je nach Voraussetzung andere Herangehensweisen.

Liedvorschläge

No longer slaves (Bethel Music)
Voice of truth (Casting Crowns)
Mittelpunkt (Outbreakband)

DURCHFÜHRUNG DES ABENDS

Dekoration und Vorbereitung:

Baut in jeder Ecke des Raumes eine „Bubble“ mit repräsentativen Materialien, die zu diesen Orten passen, auf. Markiert auf dem Boden mit Tape sichtbar voneinander getrennte Kreise (verschiedene Farben können helfen). Die Jugendlichen teilen sich auf die Kreise auf. Stimmt also die Größe der Kreise auf eure Jugendgruppe ab. Optional könnt ihr auch Luftballons von der Decke abhängen oder Luftballons mit Gas befüllen. Das sieht nicht nur schick aus und macht gute Laune, es entführt auch ein bisschen in die Bubbles. Auf den Einstieg könnt ihr später immer wieder Bezug nehmen.

Beispiel für die Materialien in den Bubbles:
  1. Schule: Rucksack, Brotdose, Schulbuch, Stundenplan, Federmappe, Trinkflasche, Heft, Collegeblock, Gong, Namen der jeweiligen Schulen, …
  2. Gemeinde: die Adresse der Gemeinde, Namen der Jugendlichen, Kreuz, Erinnerungen, Insider, die charakteristisch für eure Jugend sind, Liederbuch, Vaterunser, …
  3. Familie/Zuhause: To-do-Liste mit Haushaltsaufgaben von den Eltern, Schlüsselbund, Müsli-Packung & Küchentisch, Computer/Fernseher, Bettzeug, …

Einstieg ins Thema

In welcher Welt lebst du denn?
Kennst du diesen Moment, wenn du bemerkst, dass du gerade von etwas null Peilung hast, von dem dein Gegenüber richtig Ahnung hat und begeistert erzählt? Kein Wunder, denn wir alle, die heute Abend hier sind, leben einen unterschiedlichen Alltag, in unterschiedlichen Bubbles. Diese sind von Menschen, Orten, Themen, Insidern, Worten und Einflüssen geformt.

Unsere Jugend ist ein Überschneidungsort unserer jeweiligen Bubbles. Überleg mal, welche Bubbles und Welten in deinem Alltag präsent und relevant sind?

Es gibt zum Beispiel die Schule, die Gemeinde, den Jugendkreis, die Familie, die Sportgruppe, den Musikverein, die Discord-Community, andere Freundeskreise usw.

In diesen unterschiedlich vielen und unterschiedlich großen Bubbles, nehmen wir unterschiedliche Rollen ein.

Erzähle von zwei unterschiedlichen Bubbles, in denen du lebst.

Über unsere Rollen in den Bubbles und wie wir innerhalb dieser Bubbles reagieren und interagieren, wollen wir uns heute Abend Gedanken machen.

Interaktion & Erleben:

In jeder Ecke in diesem Raum ist eine Bubble oder ein Lebensraum aufgebaut. Heute schauen wir uns folgende drei an: Schule, Gemeinde und Familie. Ihr habt jetzt 15 Minuten Zeit (etwa 5 Minuten pro Kreis), alle drei Welten zu begehen und folgende Fragen, die auf dem Handout stehen, persönlich zu beantworten. Ihr dürft hier alles aufschreiben, was euch in den Sinn kommt. Ihr müsst das später niemandem vorstellen oder zeigen.

  1. Welche Rollen habe ich in dieser Bubble?
  2. Welche Werte gelten hier?
  3. Gibt es Situationen, in denen ich mich verstellen muss?
  4. Wie kommt hier mein Glaube an Jesus vor?

Die Jugendlichen durchlaufen und durchleben in Stille die Orte und schreiben ihre Gedanken auf. Wenn es deiner Jugendgruppe leichter fällt, wenn Musik läuft, ist das hier auch gut möglich.

Frage im Plenum:

Wie ging es euch dabei? Sind euch neue Erkenntnisse gekommen?

Je nachdem wie offen eure Jugendlichen sind, reicht hier auch ein Ja oder Nein bzw. ein Votum der Jugendlichen. Das Teilen der direkten Erkenntnisse wäre sehr privat und nur mit Zeit und in einer vertrauten Runde zu empfehlen.

Überleitung

Die letzte Frage, die ihr beantworten konntet, lautet: „Wie kommt hier mein Glaube an Jesus vor?“ Das Thema dieses Abends nennt sich „Unite your world“. Entdecke mit Jesus wie seine und deine Welt zusammengehören.

Hauptteil

Manchmal kommt es mir so vor, als würde unser Leben mit Jesus vor allem in der Gemeinde stattfinden. Als würden wir Jesus nur in der Gemeinde, auf Freizeiten oder Events begegnen und kennenlernen. Danach geht es wieder raus in die Welt, wo andere Dinge wichtig sind, anders gesehen und gewertet werden.

Erzähle gerne eine persönliche Erfahrung zu Frage 4: Wie kommt mein Glaube an Jesus in meinen Welten vor? Teile, was dich daran herausfordert.

Jesus war, wie vielleicht einige von euch auch, viel unterwegs. In unterschiedlichen Kreisen und Kontexten. Mal mit den Juden, den Samaritanern, mit Kindern, Frauen, Männern, Insidern und Outsidern der Gesellschaft. Krass wie viele Bubbles er sich angeguckt hat und mit wie vielen unterschiedlichsten Menschen er Leben geteilt hat. Eine sehr ermutigende, aber auch herausfordernde Seite von Jesus ist, dass er nie gesagt hat, dass er nur in der Gemeinde, nur an einem Ort zu finden ist. Ganz im Gegenteil, er selbst ist in die Welt hinausgegangen und ist vielen Menschen außerhalb des Tempels begegnet. Jesus ist nämlich nicht nur in der Gemeinde zu Hause. Die Welt ist sein Zuhause. Er war Wanderprediger von Beruf und hat sich immer wieder neu getraut, sich in die Welt der anderen zu bringen und da zu sein. Er hat die Bubbles platzen lassen und war mit Menschen unterwegs.

Geh in alle Kreise und stelle symbolisch Jesus in die Mitte jeden Kreises, z.B. einen König aus einem Wikingerschach und in die Mitte des Raumes. Verbinde mit einer Schnur alle Jesus-Holzklötze, um die umspannende Gegenwart Jesu deutlich zu machen. Tipp: Die Schnur muss ja nicht gespannt sein, sonst fallen vermutlich die Jesus-Holzklötze um.

Jesus fordert uns mit seinem Leben heraus, einen Blickwechsel vorzunehmen. Wir erfahren durch die Geschichten und die Art, wie Jesus gelebt hat, dass sein Blick auf die Welt immer die ganze Welt mit all ihren Bubbles umfasst. Wir denken diese Welt oft in verschiedenen Bubbles, die wir voneinander fernhalten. Jesus ist aber nicht auf die Welt gekommen, um in seiner Komfortzone zu sein und sich ein entspanntes Leben zu machen. Er hat bewusst auch andere Lebensräume betreten, um möglichst vielen Menschen mit diversen Hintergründen mit der Liebe und Großzügigkeit Gottes zu begegnen. Für mich ist Jesus in seinem Handeln authentisch. Authentisch ist ein sperriges Wort. Deshalb die Frage: Was heißt authentisch eigentlich?

  1. Was verbindest du mit dem Wort authentisch?
  2. Was macht einen Menschen für dich authentisch?

Kurzes Plenumsgespräch dazu, wenn ihr mögt, sammelt die Aussagen der Jugendlichen auf einer Flipchart.

Definition laut Duden: au|then|tisch = echt; den Tatsachen entsprechend, daher glaubwürdig.

Bibelgeschichte und Input

Wie, warum und wann war Jesus eigentlich au|then|tisch? In den folgenden beiden Bibelstellen wird deutlich, was authentisch bei Jesus bedeutet:

Hier kannst du gut bei beiden Bibelgeschichten eine passende Nacherzählung heraussuchen. Für den Input ist gleich vor allem das Verhalten von Jesus wichtig. Bei der Frau am Brunnen wäre es dabei gut, wenn ihre Fragen trotzdem Teil der Erzählung sind, da die Jugendlichen dabei erkennen können, wie lange die beiden miteinander im Gespräch waren, bis sie endlich über den gleichen Inhalt gesprochen haben.) Erzähle erst die Bibelgeschichte der Samaritanerin am Brunnen nach (Johannes 4, 6-42). Hier ist klar zu benennen, wie getrennt die Kulturen eigentlich gelebt haben und wie untypisch es für einen Mann aufgrund des damaligen Rollenbildes war, mit einer unbekannten Frau zu sprechen.

Frage an die Jugendlichen:

Wie handelt Jesus hier?

Welche Bubbles erkennt ihr in der Geschichte?

Was überrascht euch?

Mit welcher Haltung spricht Jesus mit ihr?

Erzähle nun die Geschichte der Ehebrecherin (Johannes 8, 1-11).

Frage an die Jugendlichen:

Wie reagiert Jesus hier?

Was ist die Gemeinsamkeit mit der anderen Geschichte?

Welche Unterschiede in den Gesprächen erkennt ihr in den beiden Geschichten? Was macht ihn authentisch?

Jesus macht in den beiden Situationen irgendwie dasselbe, und doch reagiert er ganz anders. Er handelt nicht gleich und ist doch authentisch. Jesus schafft eine Verbindung zwischen den „Welten“. Er schämt sich weder vor den Jüngern noch vor den Pharisäern noch vor den Frauen. Er ist das verbindende Element, weil er sich und seiner Botschaft treu bleibt, obwohl er anders spricht und unterschiedlich auf unterschiedliche Menschen reagiert. Ich glaube, dass das daran liegt, dass er sich selbst nicht nur zu einer Gruppe zuordnet, sondern zu Gott. Das macht ihn frei, zu verbinden und nicht nur in einzelnen Gruppen oder Bubbles zu wirken. Er hat sich nicht geschämt, er selbst zu sein und mit dem, was ihn bewegt, offen umzugehen. Er hat sich getraut, sich auch an fremden Orten und in unangenehmen Situationen so zu zeigen, wie er ist. Er kann uns ein gutes Vorbild sein, was „authentisch sein“ als ChristIn bedeutet.

Was hat das mit uns zu tun?

Wie wir vorhin festgestellt haben, hast du an den verschiedenen Orten verschiedene Rollen. Das ist klar und auch gut so. Du kannst anders mit Menschen reden, andere Witze machen, hast andere Verantwortungen, … Wie kannst du in all diesen Rollen als ChristIn authentisch sein? Das ist eine superspannende Frage, weil es keine allgemeine Musterlösung dafür gibt.

Jesus gibt Beispiele, wie das aussehen kann, aber er gibt keinen Stufenplan mit, wie das jetzt genau aussehen muss, sondern lässt uns und unseren Unterschiedlichkeiten Raum.

Durch den Glauben lädt Gott uns ein, sein Kind zu sein. Und wenn du diese Einladung an- nimmst, liegt dieses Kind-Gottes-Sein allem zugrunde (Galater 3,25-29). Diese Identität nimmst du in alle Bereiche mit rein, egal, welche Rolle du dort hast. So ist es nicht nur Jesus, der Begleiter und Erlöser dieser Welt, der die unterschiedlichen Bubbles dieser Welt verbindet und durchdringt. Auch du wirst so zu einem/r BrückenbauerIn. Weil Jesus und du verbunden seid, verbindet ihr unterschiedliche Welten (Hinweis auf die Kreise vom Anfang). Das ist nichts, wofür du dich in irgendeiner Bubble schämen musst oder etwas, das eine Last sein soll, sondern eine krasse Wertschätzung von Jesus uns gegenüber. Denn er traut es dir zu und befähigt dich dazu, dass du in allen Bubbles und in allen Rollen Sprachrohr für seine Liebe zu den Menschen bist. Wie genial ist das denn, wenn Menschen durch dich eine Idee haben können, wie ein Leben mit Jesus aussehen kann?

Raum für ein persönliches Beispiel, bei dem du dich eventuell für den Glauben geschämt hast oder/und wo du authentisch geglaubt hast.

Wie du siehst, gibt es viele unterschiedliche Arten, wie man authentisch Christsein leben kann. Wie ist deine Strategie, authentisch zu sein?

Persönliche Reflexionszeit der Jugendlichen

Diese Zeit kann entweder in Einzelarbeit oder Kleingruppen verbracht werden.

Schau dir nochmal deine Bubbles an.

  1. Wie könnte in deinen Bubbles für dich authentisches Christsein aussehen? Was würde sich verändern?
  2. Wo kannst du Menschen verbinden? Wo suchst du Verbindungen?

Wo gibt es schon Verbindungen?

  • Vor wem schämst du dich? Wann hast du dich für deinen Glauben geschämt?

(» Weiterarbeit mit dem Arbeitsblatt vom Anfang)

Abschluss

Jetzt haben wir uns viele Gedanken gemacht, wo und wie wir authentisch unseren Glauben leben können. Und so gut und wertvoll das auch ist, die Umsetzung kann echt schwierig sein und braucht viel Mut. Wir sind da in guter Gesellschaft: Die Jünger damals mussten nämlich auch immer wieder neu ermutigt werden. Aber genauso wie sie, dürfen wir Jesus als Vorbild und Begleiter haben, der uns auch heute helfen will. Damit wir nicht von der Aufgabe, alles und jeden zu verbinden, erschlagen werden, fangen wir mit einer konkreten Challenge an. Es geht nicht darum, direkt alles richtig zu machen, sondern mit Jesus gemeinsam auf dem Weg zu sein.

Challenge – Call to Action

Jetzt wird es konkret. Wie können wir zu BrückenbauerInnen, zu VerbinderInnen unserer Welten werden? Wie kann das in deiner nächsten Woche ganz praktisch aussehen?

Alle suchen sich eine/n GebetspartnerIn, mit dem/der er/sie sich über folgende Fragen austauscht und gemeinsam dafür betet:

  • In welchen Bubbles fällt es mir schwer, authentisch ChristIn zu sein?
  • Wo und wie will ich authentisch als ChristIn leben? Nimm dir eine konkrete Änderung für die kommende Woche vor. Was motiviert mich?
  • Was kann mich hindern? Was brauche ich?

Tipp: Es lohnt sich, kleine Schritte zu feiern. Wie feierst du diesen?

Diese Partnerschaften sollen über den Abend hinaus bestehen, damit die beiden füreinander beten und einander berichten können, wie die Action funktioniert hat. Bei der nächsten Jugendstunde tauschen die beiden sich über ihre Erlebnisse aus.

Gemeinsames Gebet

(» Präsentationsfolie im Downloadmaterial)

Jesus, du hast die ganze Welt im Blick.

Du begegnest ihr mit Liebe und Barmherzigkeit. Du nimmst die Menschen in ihren Situationen an,

kommst ihnen nah, ohne dich selbst zu verraten.

Du siehst, wie wir hin- und hergerissen sind. Zwischen dem Leben mit dir und dem Leben mit Menschen, die dich nicht kennen.

Du siehst, wie wir dich verraten, wie wir uns schämen, wie wir nicht wissen, wie wir diese Welten in unseren Köpfen verbinden, wie wir Grenzen sprengen können.

Sei du unser Lehrer. Hilf uns, authentisch zu sein.

Hilf uns, in allen Bubbles, in die du uns hineingestellt hast, wie

selbst und trotzdem nicht starr zu sein.

Hilf uns, deine verbindende Liebe in diese Welt zu tragen  und

Menschen ehrlich und liebevoll zu begegnen.

Hilf uns, dass wir dir und uns in allen Situationen treu bleiben.

Danke, dass du um unsere Zerrissenheit weißt und

dass du auch die Welten in uns selbst immer wieder neu

verbindest.

Amen.

Es ist ein Kommen und Gehen in unserer Gruppenarbeit. Wie gehen wir damit um? In den Hintergrund-/Grundsatzartikeln wird das Thema »Verbindlichkeit« genauso angesprochen wie eine wertschätzende Begrüßungs- und Verabschiedungs-Kultur für TeilnehmerInnen und MitarbeiterInnen. Ihr findet zu »Kommen und Gehen« viele hilfreiche Anregungen und Ideen, auch für den Restart nach der Coronazeit. Dazu gibt es zu unserer neuen Themenreihe Bibelarbeiten und Stundenentwürfe für eure Gruppe, die auch online durchgeführt werden können: vom »Flügge werden«, »Unterwegsseine in Gottes Schutz«, »in sich gehen und zur Ruhe kommen« , der Heimat im Himmel, einem Filmabend und vieles mehr.

Was ist im Leben eigentlich wichtig? Wer viel auf Instagram und Co. unterwegs ist, kann schnell darauf kommen, dass es vor allem darum geht, VIEL zu erleben – und zwar an möglichst exotischen Orten. Die Bilder gaukeln einem eine Leichtigkeit vor, die weit entfernt von der Realität ist … Wir nähern uns der Frage auf eine ganz andere Weise: mit viel Humor und wagemutigen Plänen.

Wir steigen ein in das Thema mit einigen Aktionen:

Löffel-Leine

Du knotest einen Löffel an einen langen Faden (Länge ca. 2 m für jedes Mädchen).

Nun besteht die Aufgabe darin, den Löffel unter der Kleidung vom Ärmel bis zum Hosenbein durchzuschieben und dann den Löffel an die Nächste weiterzugeben, bis alle Mädchen mit der Löffel-Leine verbunden sind. Dann geht es rückwärts, bis alle wieder frei sind.

Löffel-Lauf

Jetzt teilst du die Mädchen in 2–4 Gruppen ein und gibst jedem Team einen Löffel und einen Tischtennisball. Die Teams treten nun gegenseitig in einen Löffel-Staffellauf an, für den du eine Strecke definierst. Wem der TT-Ball beim Laufen vom Löffel fällt (natürlich darf der Löffel nur hinten gegriffen und der Ball nicht festgehalten werden!), der muss den Ball wiederholen und startet an der Stelle neu. Welche Staffel läuft am schnellsten?

Löffel-Löffeln

Jeweils 2 Mädchen bilden ein Team. Ein Mädchen lässt sich die Augen verbinden und versucht nun »blind« ihre Teampartnerin mit einem kleinen Jogurt zu »füttern«.

»Den Löffel abgeben«

Woher kommt wohl dieser Satz und was bedeutet er? Antwort: Er stammt aus dem Mittelalter und war ein Bild dafür, dass jemand gestorben ist. Woher er genau stammt, lässt sich nur schwer sagen. Löffel waren früher seltene Gegenstände, damit verbunden gibt es unterschiedliche Ansätze:

  1. Mönche des Zisterzienserordens haben wohl früher ihren Löffel am Gürtel der Kutte getragen und der ist ihnen abgenommen worden, wenn sie verstarben.
  2. Auf den bäuerlichen Höfen gab es für die großen Töpfe, in denen damals über dem Feuer gekocht wurde, besonders große Löffel, die benutzt wurden von der alten Bäuerin, quasi der »Chefin« des Hofes. Wenn nun der älteste Sohn heiratete und seine Frau mit auf den Hof brachte, stand der Generationswechsel an und die alte Bäuerin gab den Löffel (und damit verbunden die weiteren Aufgaben und Verantwortlichkeiten) an die neue Jungbäuerin ab.

»Löffel-Liste«

Dieser Ausdruck, angelehnt an »den Löffel abgeben« (dem deutschen Pendant zum englischen »kick the bucket«), ist vielen bekannt aus dem Film »Das Beste kommt zum Schluss«. Es geht darum, sich zu überlegen, was man in seinem Leben noch alles erleben möchte: was einem wichtig ist, welche Ziele man hat und welche Dinge man unbedingt ausprobieren möchte.

Um darin etwas »Erfahrung« zu sammeln, bekommen die Mädchen nun die Gelegenheit, sich Dinge für den Mädchenkreis zu überlegen, die man gemeinsam im Laufe des Jahres unbedingt noch umsetzen möchte. Jede kann auf einem Blatt drei Ideen sammeln, die dann mit den Ideen der anderen zusammengetragen werden.

Aus dieser Ideensammlung werden dann drei Ideen ausgesucht: Jede darf maximal drei Stimmen vergeben und die Ideen mit den meisten Stimmen werden dann genommen.

Wer mag, kann ja später noch eine ganz eigene Löffel-Liste erstellen. Die Listen können dann beim nächsten Treffen vorgestellt werden.

»Das Beste kommt zum Schluss«

Schaut euch gemeinsam den Film an und erlebt, was für Abenteuer Edward Cole (Jack Nicholson) und Carter Chambers (Morgan Freeman) mit ihren Löffel-Listen durchstehen.

Andachts-Idee

»Alles hat seine Zeit« zu Prediger 3,1–12

Wir können viel erleben – aber nicht immer dann, wenn wir das gerne möchten. Auf manches muss man warten, anderes muss man sich erarbeiten, manches wird einem geschenkt, einiges wird vielleicht immer ein Traum bleiben.

Wichtig ist, dass man bei all dem nicht alleine ist, sondern sich begleitet wissen darf von Gott.

Wer kennt nicht die tapferen Gruppen, die sich großen Herausforderungen stellen müssen und bei denen wir gemeinsam mit ihnen hoffen und bangen, ob alles zu einem guten Ende finden wird? Egal, ob wir dabei an die acht Gefährten denken, die sich gemeinsam mit Frodo Beutlin auf den Weg machen, den einen Ring in die Feuer des Schicksalsberges zu schleudern oder an Harry Potter, Ron und Hermine, die sich dem in den Weg stellen, dessen Name nicht genannt werden darf oder das Team der Avengers – selten sind es einsame Helden, die die Welt retten. Meistens geht es darum, unterschiedliche Charaktere zu einem Team zu formen und gemeinsam zu gewinnen.

Heute geht es genau darum: als Team gemeinsam zu gewinnen und dabei alle Begabungen, Talente und Fähigkeiten einzusetzen.

Vorbereitung:

Verstecke im Gemeindehaus bzw. draußen die Zahlen-Karten eines Skatspiels (die Bildkarten und Asse behältst du) und teile die Teams ein. Um die maximal vier Teams einzuteilen, brauchst du ein zweites Skatspiel, das verdeckt ausgeteilt wird. Entsprechend der Teamanzahl musst du evtl. einige Karten aussortieren. Am Ende hast du für jedes Team eine »Farbe«: Pik, Kreuz, Karo oder Herz und entsprechend der Teamgrößen ausreichend Karten dieser Farbe im Stapel. Nun mischst du alle Karten und teilst aus. Alle, die eine Herz-Karte haben, sind nun in einem Team, alle Karos, etc.

Die erste Aufgabe der Teams wird es sein, in einem festgelegten Zeitraum möglichst viele der versteckten Skat-Karten zu finden. Dabei geht es nicht darum, nur die Karten der eigenen Farbe zu sammeln, sondern alle Karten mitzunehmen, die man sieht. Karten der anderen Teams geben später zusätzliche Pluspunkte. Karten, die meinem Team fehlen, werden aber entsprechend mit Minuspunkten berechnet.

Wenn die Zeit abgelaufen ist, werden alle Karten zusammentragen und es erfolgt eine erste Punkteverteilung: Für jede der gefundenen »Herz«-Karten bekommt z. B. das Herz-Team einen Punkt, jede Herz-Karte die von den anderen Teams gefunden wurde, wird als Minuspunkt gezählt und an das Herz-Team abgegeben. Zusätzlich bekommen die Teams von dir noch die Bildkarten, die du vorher nicht versteckt hast.

Hinweis: Es kann passieren, dass später ein Kartensatz nicht vollständig gefunden wurde. Das ist so okay und muss von den Teams entsprechend berücksichtigt werden. Die noch fehlenden Karten werden dann von dir eingesammelt, damit das Kartenspiel später wieder komplett und einsatzfähig ist.

Am Ende ergibt sich dann eine erste Rangfolge entsprechend der Punkte. Sollte es einen Gleichstand geben, wird der letzte Punkt durch »Schnick Schnack Schnuck« ausgespielt. Entsprechend der erzielten Punkte dürfen die Teams dann im Spiel nacheinander würfeln.

Das Spiel

In diesem Spiel geht es darum, als Team als erstes eine Wegstrecke (auf einem Spielplan)

zu überwinden und das Ziel zu erreichen. Auf dem Weg liegen aber Herausforderungen (Aufgaben verschiedener Kategorien), die man vorher meistern muss. Dabei geht es in einem ersten Schritt darum, die Aufgabe zu »ersteigern« und in einem zweiten Schritt darum, die Aufgabe auch zu erfüllen. Gelingt dies, kann die Team-Figur auf dem Spielplan entsprechend viele Felder nach vorne ziehen.

Ablauf

Das erste Team würfelt, um eine Aufgabe auszuwählen. Dabei gibt es Aufgaben aus unterschiedlichen Kategorien:

  • »Kraft« (repräsentiert durch den »Buben«),
  • »Wissen« (dafür steht die »Dame«),
  • »Macht« (wird vom »König« dargestellt)
  • und »Leben«.

Zeigt der Würfel eine gerade Zahl, wird IMMER um eine Aufgabe der Kategorie »Leben« gespielt. Bei einer 1 geht es um die Kategorie »Kraft«, bei jeder 3 um »Wissen« und bei der 5 geht es um »Macht«.

Beispiel: Gewürfelt wird eine 2 – also geht es bei der Aufgabe um die Kategorie »Leben«. Um sich an diese Aufgabe wagen zu können, müssen die Teams sie zuerst für sich ersteigern. Dazu wählen sie zwei Karten aus (1x eine Zahlen- und 1x eine Bild-Karte) und legen sie verdeckt in die Mitte. Haben alle Teams ihre Karten ausgewählt, deckst du sie nacheinander auf und ermittelst, welches Team »am meisten geboten hat.«

Wichtig bei der Bewertung ist, dass die Bildkarten unterschiedlich gewichtet werden: Der König schlägt den Buben, der Bube schlägt die Dame und die Dame schlägt den König.

Haben zwei Teams die gleiche Bild-Karte ausgesucht, gewinnt die mit der höheren Zahl in Kombination. Die ausgewählten Zahlen-Karten verbleiben anschließend bei dir, die werden nach der jeweils 4. Runde wieder an die Teams zurückgegeben.

Wenn durch den Würfel z. B. die Kategorie »Kraft« ausgewählt wird, brauchen die Teams nur eine Karte auszusuchen und verdeckt in die Mitte zu legen – nämlich eine Zahlenkarte, da »Kraft« ja bereits durch den Buben repräsentiert wird.

Jetzt wird es praktisch: Das Team, dass am meisten geboten hat, muss nun die gestellte Aufgabe erst lösen, um gemäß der eingesetzten Zahl-Karte auch seine Spielfigur die entsprechende Anzahl an Feldern auf dem Spielplan nach vorne setzen zu dürfen. Gelingt das nicht, wird die nächste Aufgaben-Kategorie erwürfelt und das Spiel geht weiter. Gewonnen hat, wer am Ende der Zeit auf dem Spielplan vorne steht bzw. zuerst das Ziel erreicht.

Hinweis: Es können auch mehrere Figuren auf einem Feld stehen – es wird nicht »geschmissen«. Am Ende des Spiels kann der fehlende Siegpunkt wieder über »Schnick Schnack Schnuck« erspielt werden – natürlich nur mit den Varianten »Schere«, »Stein« und »Papier« und ohne die Varianten »Feuer«, »Brunnen«, »Echse« oder »Spok«!

Folgende Aufgaben könnten sich hinter den verschiedenen Kategorien verbergen – jeweils angepasst auf deine Situation vor Ort:

  • Kraft: Liegestütz machen, Plank halten, Hampelmänner springen, Dreibeinlauf, Sackhüpfen, Hula-Hoop, Luftballon zum Platzen bringen, …
  • Macht: gegen einen Gegner, den die anderen Teams bestimmen, im Wettkampf gewinnen: Armdrücken, Daumen fangen, Füße treten, Kopfrechnen, TT-Ball »hochhalten« und möglichst oft auf den Schläger prallen lassen, Kekse-Wettessen, wer holt am schnellsten einen Stein / ein Buch / ein Blatt / eine Rolle Toilettenpapier / …
  • Wissen: Quizfragen aus Bereichen »Glaube« (z. B. Gebote aufsagen, Psalm 23 / Vater Unser / Glaubensbekenntnis aufsagen, …), »Gruppe« (wer ist am ältesten/jüngsten, wie alt sind alle zusammen, wer ist am längsten dabei, wie heißt unser*e Pfarrer*in …) etc.
  • Leben: Sing ein Lied, sag ein Gedicht auf, tanz etwas vor, mach mit jemandem zusammen »Schubkarre«, schlag ein Rad, hol einen besonderen Gegenstand, mach jemandem ein Kompliment, lös eine Rechenaufgabe, iss etwas »seltsames« (Löffel mit Senf, Milchreis mit Ketchup, …)

Wer aus dem Team die Aufgabe dann löst, kann das Team selber entscheiden – aber du achtest natürlich darauf, dass jede mal dran kommt!

Andachtsidee zu 1. Korinther 12: viele Glieder, ein Leib

Wir Menschen sind zum Glück alle unterschiedlich begabt und talentiert. Und das ist auch gut so, weil genau diese Vielfalt dafür sorgt, dass unser Leben so bunt und spannend ist. Es wäre ja auch total blöd, wenn alle super singen oder rechnen können, aber mir niemand mein Auto reparieren oder meine Haare schneiden könnte.

Wichtig dabei ist eins: Erkenn an, dass man die Talente und Begabungen nicht miteinander in Beziehung setzen kann im Hinblick auf »besser/schlechter«, sondern dass alle(s) wichtig ist – und das alles von Gott geschenkt wird. Auch wenn wir nicht immer genau verstehen, warum wir ausgerechnet das eine gut können aber lieber in etwas anderem besser wären: Gott hat für jede von uns einen gute Plan im Kopf! Irgendwann werden wir an genau der richtigen Stelle sein, um unsere Talente gut für andere und das Reich Gottes einsetzen zu können!

»Seid barmherzig, wie auch euer Vater im Himmel barmherzig ist!« Lukas 6,36

Barmherzigkeit.
Was bist du?
Wer bist du?
Und wie bist du?
Barmherzigkeit.
Da drin steckt: Erbarmen und Herz.
Ja, Erbarmen und Herz.
Herz, das ist klar, das kenn‘ ich… Oder?
Und Erbarmen?
Erbarmen, was ist das?

Barmherzigkeit.
Ein fremdes Wort und ein Fremdwort.
Ein altneues Wort.
Für uns moderne Menschen.

Aber: Wie soll ich barmherzig sein,
wenn ich nicht einmal weiß,
was das heißt,
wie das geht,
wie das funktioniert –
und zu wem denn überhaupt?

»Seid barmherzig, wie auch euer Vater im Himmel barmherzig ist!«

Du Gott,
zeige mir, was barmherzig sein ist.
Du bist Barmherzigkeit.
Von wem sollte ich lernen, wenn nicht von dir!
Sei barmherzig zu mir
und zeig mir, wie das geht:
Barmherzigkeit!

An der Jahreslosung 2021 zeigt sich ein Phänomen. Es ist ein starker Satz Jesu, ein Satz mit Nachdruck. Ein Satz, den man kennt. Die Jahreslosung wird zum Paradebeispiel für das Phänomen unseres gerne gepflegten christlichen word circles, unserer »kirchlichen« Sprache – man könnte auch etwas provozierender sagen, für unseren christlichen Hochmut, für unsere Sprache der Besonderen, für das »Na klar, Barmherzigkeit!« – Was meinen wir hier eigentlich?

Es gibt Verse in der Bibel, und die Jahreslosung 2021 gehört dazu, die wir lesen und speichern – und abhaken. Diese Verse, die uns selbst so bekannt und geläufig sind und die vielleicht auch in unserem christlichen Umfeld so oft zitiert und ausgelegt werden, dass wir sie irgendwann unter »verstanden« abspeichern. Das ist an sich nichts Schlechtes, schwierig wird es nur, wenn wir aus »verstanden« irgendwann unterbewusst »abgehakt« werden lassen. Das bedeutet, es gibt dann Sätze und Wörter, die wir so oft gehört haben, dass sie uns nicht mehr herausfordern, Wörter, von denen uns unser Hirn suggeriert, wir hätten ihre Bedeutung umfassend begriffen und verstanden und die uns vermeintlich total klar sind, die wir überlesen oder die wir eben gar nicht mehr richtig wahrnehmen. »Barmherzig sein, ja klar, kenn ich, kann ich, mach ich doch!«, ist so eine Überzeugung, bei der wir uns beim Lesen ertappen können.

Das ist nicht gut, eigentlich ein dickes Problem. Warum? Wenn wir nicht mehr fragen, Wörter nicht mehr hinterfragen, wird unser Glaube und auch unser Bild von unserem Gott schnell ziemlich unspannend, um genau zu sein, langweilig, nicht mehr wirklich herausfordernd. Wenn wir denken, alle diese Eigenschaften Gottes wie Barmherzigkeit, Güte und Gnade umfassend verstanden zu haben, werden wir unterbewusst aufhören, weiter zu forschen, die Bibel zu studieren und nicht nur zu lesen – und wir werden auch aufhören, Dinge von Gott zu erwarten.

Deshalb möchte ich euch und mich heute ganz ehrlich fragen: Habe ich die Jahreslosung verstanden? Meine Antwort lautet – nach einiger Überlegung: Nein, habe ich nicht! Warum? Weil ich das Wort „barmherzig“ in meinem christlichen Gedächtnis zwar schon tausend Mal gespeichert habe, aber spätestens dann ins Fragen käme, wenn ich es jemandem erklären müsste, der von alledem, von Gott und seiner Geschichte mit uns, noch nie etwas gehört hat.

Das ist ein sicherer Indikator: Sprachfähigkeit gegenüber denen, die nicht im christlichen Boot mit dabei sind, die unseren Herrn Jesus noch nicht kennen, kann ich nur erlangen, wenn ich den christlichen Wortschatz eben nicht abhake, sondern allerhöchstens auf der aktiven Festplatte ablege. Wenn ich bereit bin, mich immer wieder neu damit zu beschäftigen und wenn ich Gott die Chance gebe, mir auch vermeintlich längst Verstandenes neu zu erklären, dann kann ich auch anderen erklären, was es damit auf sich hat. Dann kann ich auch erklären, was Jesus hier meint, wenn er sagt: »Seid barmherzig!« Also gehe ich auf die Suche: Gott, zeig mir bitte, was Barmherzigkeit ist!

Ein Weckruf für das Volk und eine unerhörte Forderung!

Die Jahreslosung steht in Lukas 6, also ziemlich zu Anfang der Zeit, in der Jesus zu wirken begann. Man geht heute davon aus, dass er zu diesem Zeitpunkt etwa um die 30 Jahre alt war. Jesus hatte kurz zuvor die ersten Jünger berufen und damit begonnen, zu predigen und Menschen zu heilen. Das erregte natürlich ziemliches Aufsehen, wenn man sich überlegt, dass das damalige Israel nicht viel größer war als das Bundesland Hessen heutzutage. Binnen kürzester Zeit scharte sich deshalb eine riesige Volksmenge um Jesus herum, die aus dem ganzen Land zusammengekommen war. Jesus heilte und predigte, tröstete und gab seine Liebe an die Menschen weiter, die sie so dringend brauchten. Seine zwölf Jünger folgten ihm dabei auf Schritt und Tritt, hatten aber von der Tragweite der ganzen Sache noch mindestens ebenso wenig verstanden wie die Menschenmenge, die Jesus hinterherzog.

Jesus hatte also ziemlich viel zu tun: Er heilte nicht nur und tröstete, sondern er musste den Menschen auch erklären, wer er war, was er tat und warum er da war. Jesus hatte viel zu sagen, seine Botschaft begeisterte schon damals die Menschen, weil sie so anders war als alles, was man bisher gehört hatte! Das ist bis heute so! Weil alles so neu war, musste Jesus ziemlich viel erklären – zum Beispiel auch das Wort Barmherzigkeit.

In den Versen vor und nach der Jahreslosung spricht er deshalb ganz konkret über ein anderes wichtiges Thema, das mit dem Begriff Barmherzigkeit einhergeht: »Über die Feindesliebe« ist das Kapitel in meiner Bibel beschrieben.

Man muss sich klarmachen, dass Jesus hier zu Menschen spricht, für die Krieg und Elend und Streitigkeiten zwischen Menschen, Stämmen und ganzen Völkern nichts Besonderes, sondern Alltag waren. Immerhin war Israel schon damals von den Römern besetzt. Zu diesen Menschen, die das mit Sicherheit gar nicht so klasse fanden, unter Fremdbestimmung zu leben, sagt Jesus ziemlich herausfordernde Dinge: „Betet für die, die euch verfluchen. Betet für die, die euch verletzten.“ (Vers 28) »Liebt eure Feinde!« (Vers 35).

Das war damals ein echt starkes Stück. Eigentlich hatte das Volk von Jesus erwartet, er würde endlich mit der römischen Besatzungsmacht ein Ende machen und die Fremdherrscher mit großem Tamtam aus dem Land vertreiben. Gleichzeitig wünschte sich die Menge, Jesus würde den Streitigkeiten im israelischen Volk selbst ein Ende setzen und dem einen oder anderen endlich mal ordentlich die Meinung sagen – aber Jesus tat das alles nicht. Und nicht nur das: Jesus forderte auch noch das Gegenteil ein: „Liebt eure Feinde!“ Das heißt konkret: „Liebt zum Beispiel die Römer, betet für sie!“

Warum fordert Jesus das? Eigentlich ist das aus damaliger Sicht eine ziemlich unerhörte Forderung. Jeder von uns könnte verstehen, dass die Israeliten über ihre aktuelle Lage nicht wirklich begeistert waren und sich Frieden gewünscht hätten. Genau deshalb sagt Jesus hier diesen unerhörten, herausfordernden Satz: Denn wer Frieden möchte, bekommt ihn nicht unbedingt auf dem Silbertablett serviert, sondern muss schon selbst etwas dafür tun. In diesem Fall: Beten und Lieben!

Das ist eine interessante Strategie und vor allem so ganz anders. Jesus kommt nicht einfach auf die Erde, fegt mal eben über Land und Menschen hinweg und setzt den Menschen alles vor die Nase. Seine Jünger und Nachfolger fordert er auf, mit ihm gemeinsam am Frieden zu bauen und zwar nach seinen guten göttlichen Spielregeln. „Jesus, du bist großartig! Weil du die Menschen mit einbeziehst!“

Nur wer seine Feinde liebt, liebt echt und richtig, sagt Jesus. Seine Freunde lieben, das kann jeder. Aber wer seinen Zorn in Mitleid und seine Wut in Durchatmen verwandeln lässt, kann mit Gottes Hilfe sogar diejenigen lieben, die er eigentlich am liebsten ordentlich zurechtweisen würde – und sogar seine Feinde lieben.

Recht hat Jesus, denn was nützt es, wenn sich zwei Verfeindete immer weiter hochschaukeln, so dass die Situation eskaliert. Jeder, der schon mal konstruktiv gestritten hat, weiß, dass es so lange keine Versöhnung gibt, bis beide Parteien wieder einigermaßen zur Ruhe gekommen sind und sich, zumindest für einen kurzen Moment, in die Situation des anderen hineinversetzt haben. Nur dann kann Mitleid, Verständnis und Liebe entstehen. Nur dann kann letztlich Frieden entstehen, ein Kompromiss oder eine Einigung.

Liebt so, wie Gott liebt, der auch den Undankbaren und Bösen Gutes tut (Vers 35), obwohl er weiß, dass er von ihnen nichts zurückbekommt. Und nur, wer seine Feinde liebt, kann auch verstehen, wie Jesus dann zu dem Vers kommt, der auch unsere persönliche Jahreslosung für 2021 werden sollte.

Wer seine Feinde lieben kann, kann auch barmherzig sein!

In einigen Übersetzungen finden wir hier an Stelle des Wortes »barmherzig«, auch das Wort »gütig«. Das ist interessant, denn eigentlich kommt auch dieses Wort in unserem heutigen Sprachgebraucht kaum noch vor. Oder hast du schon einmal deine Mama gebeten: »Sei doch bitte gütig zu mir!« (obwohl du zum Beispiel dein Zimmer noch nicht aufgeräumt hast) oder deinen Ausbilder oder Lehrer gebeten: »Lassen Sie doch Güte walten!« (obwohl du zum Beispiel die Hausaufgaben nicht dabei hast)? Wohl eher nicht! Es könnte auch gut sein, dass man dafür zumindest einen interessanten wenn nicht sogar irritierten Blick ernten würde. Güte ist für viele ein Fremdwort – und das leider auch im doppelten Sinn. Mit dem Wort »barmherzig« ist es ebenso. Was genau bedeuten diese beiden Wörter? Was meinen sie? Wie können wir sie heute übersetzen?

Das lässt sich nur verstehen, wenn man die Geschichte über die Feindesliebe mit einbezieht. Denn barmherzig kann man nur zu jemandem sein, der sich einem selbst gegenüber ziemlich miserabel verhalten hat oder der in irgendeiner Weise mir gegenüber schuldig geworden ist. Zu unserem Postboten beispielsweise kann ich erst mal nicht barmherzig sein, sondern nur lieb, wenn ich ihn zum Beispiel bei minus 10 Grad vielleicht kurz auf eine Tasse Tee hereinbitte. Barmherzig kann ich zu ihm erst dann sein, wenn er vielleicht mein lang ersehntes Paket verloren oder versehentlich kaputt gemacht hat. Dann hätte ich vielleicht alles Recht, wütend zu sein und die Post zu informieren – könnte aber auch versuchen, Gnade und Mitgefühl walten zu lassen und in diesem Moment barmherzig sein.

Barmherzigkeit kommt von den Wörtern Erbarmen und Herz. Ich könnte Erbarmen mit dem Postboten haben, der Tag ein Tag aus den konsumverwöhnten Deutschen Unmengen an Paketen in viel zu wenig Zeit höflich und freundlich und ohne Hektik übergeben soll – und dabei womöglich noch Ungeduld und Wut über sich ergehen lassen muss. Ich könnte Erbarmen haben, meint: Ich könnte mich in seine Lage hineinversetzen, ich könnte Mitgefühl haben. Ich könnte vielleicht nicht direkt eine Beschwerde bei der Postgesellschaft einreichen, sondern erst einmal schauen, ob das »Problem« auch anders zu lösen ist.

Und mein Herz? Darauf kann ich hören – auch, wenn mein Verstand mir Wut und Zorn suggeriert. Was fühle ich in meinem Herzen gegenüber dem Menschen, der mir Unrecht getan hat. Was denkt mein Herz über sein Herz? Ist der Postbote etwa herzlos, weil er mein Paket nicht gebracht hat oder war es vielleicht einfach nur ein versehentlicher Fehler und er ist trotzdem zu Hause ein liebevoller Papa und Ehemann und Jungschar-Mitarbeiter …

Mit dem Herzen sieht man besser, sagt man. Und Gott sagt: »Der Mensch sieht, was vor Augen ist, ich aber sehe das Herz an!« Ein Herz für jemand anderen haben heißt, den Menschen zu sehen, auch hinter dem Fehler und der Schuld, versuchen, mit Gott gemeinsam, in sein Herz zu sehen und dann zu entscheiden, herzlich zu sein – oder eben barmherzig. Erbarmen und Herz für denjenigen, der mir Unrecht getan hat – Gnade vor Recht ergehen lassen, sagt man so schön! Das kommt mir bekannt vor, weil Gott es so gemacht hat: Gnade vor Recht, Liebe und Erlösung für die Menschen, die ihn ablehnen. Wie barmherzig muss Gott sein! Und wie barmherzig sollte ich dann erst sein!

»Denn dann wird euer Lohn im Himmel groß sein und ihr handelt wirklich wie Kinder des Allerhöchsten, denn er erweist auch den Undankbaren und Bösen Gutes. Ihr sollt barmherzig sein, wie euer Vater gütig ist!« (Vers 36) Amen.

Inspirationen und Vorschläge für Bibelarbeiten und kreative Einstiege in den Text:

Wörterkreisel:

Diese Methode eignet sich gut, um sich spielerisch und brainstormartig an Begriffe anzunähern, die man schon tausend Mal gehört hat, aber möglicherweise nicht konkret mit Inhalt füllen kann. Das trifft tatsächlich auf viele biblische Wörter zu, die so heute kaum noch vorkommen, wie zum Beispiel auch die beiden Wörter »barmherzig« und »gütig«, die wir in der Jahreslosung finden.

Der Wortkreisel funktioniert so:

Legt den Begriff groß auf ein Plakat geschrieben oder ausgedruckt in die Mitte und setzt euch mit eurer Gruppe im Kreis darum. Fordert die Teilnehmerinnen auf, sich nun zunächst still und einzeln Gedanken zu machen, ob es Wörter gibt, die den Begriff erklären können oder die vielleicht mit ihm in irgendeiner Weise zu tun haben.

Zum Begriff »barmherzig« könnte man, wie oben gelesen, vielleicht auf Begriffe wie Herz, Erbarmen, Liebe, Beziehung, Hoffnung, Neuanfang etc. kommen. Die Wörter, die den einzelnen Mitgliedern der Gruppe einfallen, sollen sie sich merken. Wenn es leise geworden ist, könnt ihr beginnen: Jede, die möchte, kann nacheinander ihre Begriffe einfach laut in den Raum hinein sagen. Dabei ist es wichtig, aufeinander zu achten, damit nicht ständig zwei zur gleichen Zeit mit dem Reden beginnen – diese Übung hat also auch etwas mit Achtsamkeit zu tun und bringt der Gruppendynamik viel. Lasst diesen Wörterkreisel so lange laufen, bis alle, die wollen, etwas gesagt haben oder es schlichtweg leise wird. Um aus der Methode auszusteigen, kann eine der Mitarbeiterin laut „Amen“ sagen.

Diese Methode kann man auch nacheinander mit mehreren Begriffen oder auch mit ganzen Bibeltexten durchführen und so einen »Bedeutungsrahmen« schaffen: Dadurch, dass alle Teilnehmenden alles hören, bekommen sie auch einen Zugriff auf die Bedeutungsverknüpfungen, die die anderen mit bestimmten Begriffen so verbinden, und das bringt alle Beteiligten schnell auf eine gemeinsame Verständnisebene und erlaubt ein breites Auseinandersetzen mit dem Bibeltext.

Tipp: Man kann das Ganze auch ganz ohne Sprechen gestalten, indem die Mädchen ihre Wörter einfach auf Zettel schreiben und dann in die Mitte zum Plakat schieben. Dann muss allerdings drauf geachtet werden, dass leserlich geschrieben wird und alle so sitzen, dass jede alles lesen kann.

Geschichten erzählen

Herausfordernde oder auch schwer zu fassende biblische Begriffe und Geschichten kann man gut mit Inhalt füllen, indem man Erlebnisse aus der eigenen Lebenswelt erzählt. So können Mitarbeitende die Gruppe lebensnah mit einzubeziehen.

Zum Thema Barmherzigkeit könnten beispielsweise die Mitarbeitenden Geschichten erzählen, in denen sie im Leben entweder Barmherzigkeit selbst erfahren haben, sie selbst barmherzig zu anderen gewesen sind – oder eben vielleicht auch unbarmherzig waren. Gerade für jüngere Mädchen und Jugendliche ist es immer eine Bereicherung, von den Mitarbeitenden persönliche Erlebnisse zu erfahren und daran Bedeutungen zu erkennen. Gleichzeitig schafft das Ganze eine starke Vertrauensbasis, die auch die Gruppe oder Einzelne anregen kann, selbst Erlebnisse zu berichten.

»Herzensliste« – ein Praxistest

Wer den Text und den Vers schon tiefer behandelt hat, kann gemeinsam mit der Gruppe den Praxistest machen: Barmherzig sein im Alltag!

Dazu eignet sich folgende Methode: Schneidet gemeinsam aus Pappe Herzen aus, die so groß sind, dass man Namen und Wörter gut und leserlich darauf schreiben kann. (Es eignen sich natürlich auch andere Formen, aber das Herz passt einfach so gut zum Wort selbst). Jedes Gruppenmitglied kann so viele Herzen ausschneiden, wie es will. Meistens reichen jedoch max. 10 Herzen vollkommen aus.

Dann geht es ans Überlegen: Denn Ziel ist es, sich Menschen aus dem konkreten Lebensumfeld der Einzelnen zu suchen, zu denen man in Zukunft barmherzig(er) sein möchte. Das können konkrete Personen wie Mama und Papa, Geschwisterkinder, Freunde und Freundinnen sein, aber auch Personengruppen wie z. B. Postboten, Lehrer, etc. Jedes Mädchen kann sich Gedanken machen und den Namen oder die Bezeichnung auf ein Herz schreiben.

Die fertigen Herzen können dann mit einem kleinen Loch oben in der Mitte versehen und an einem dünnen Faden aufgefädelt werden, sodass sich eine »Herzensliste« bzw. eine kleine Girlande ergibt. Diese können die einzelnen Gruppenmitglieder mit nach Hause nehmen und dort aufhängen, wo sie sie immer vor Augen haben. So werden die Mädchen mehrmals am Tag daran erinnert, wem gegenüber sie sich besser und gütiger verhalten möchten.

Betet gerne zum Abschluss der Aktion dafür, dass Gott dabei hilft, dieses Vorhaben auch umzusetzen! Das zeigt den Teilnehmern, dass sie in dieser Challenge nicht alleine klarkommen müssen, sondern auf göttliche Unterstützung hoffen können!

Hier findet ihr zusammengefasst eine kleine Sammlung an Einheiten und Bausteinen zum Thema Ostern, Kreuz, Tod, Auferstehung! Ihr seht an der Zielgruppenangabe oder am Textauszug, ob das etwas für euch sein könnte.

Jesus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!

Kurioses, Informationen und Spiele zum Osterfest

„Frohe Ostern“, „Joyeuses Pâques“, „Happy Easter“, „Buona Pasqua“, „Felices Pascuas“, „Easter Feliz“, „Gezuar Pasket“, „Hyvää pääsiäistä“, „Pascalyaniz kutlu olsun“. Ostern ist weltweit ein Fest der Freude und wohl das wichtigste des Christentums. Jesu Auferstehung, ein Ereignis vor 2000 Jahren, hat Menschen durch alle Generationen bewegt und verändert. Doch die feierlichen Tage von Palmsonntag bis zum Ostermontag werden in jedem Land anders begangen. Während die einen nach Ostereiern suchen, sich in Gesangswettbewerben messen und Eier aneinanderschlagen, feiern andere, dass der Tod durch Jesus seine Macht verloren hat. Die heiteren besinnlichen und manchmal skurrilen Traditionen lassen sich bei einem Themenabend toll mit ein paar passenden Spielen verknüpfen.

Einleitung

Das Wort „Ostern“ kommt wahrscheinlich vom altgermanischen Wort „ausos“ (Morgenröte), da laut Bibel in dieser Nacht keiner bis zur Morgenröte schlafen soll. In manchen Ländern werden auch vom jüdischen Passafest abgewandelte Begriffe, wie zum Beispiel Pasqua in Italien, verwendet. Dieser Spielentwurf lädt zu einer österlichen Weltreise ein. In welcher Form ihr die Weltreise antretet, ist euch überlassen. Vielleicht startet ihr als Reisegruppe mit dem Flugzeug und bei jeder Landung werden die interessanten Informationen den Passagieren vor ihrer Einreise mitgeteilt. Dann wird das jeweilige Spiel gespielt.

Frankreich

In Frankreich läuten von Gründonnerstag bis Karsamstag keine Kirchenglocken, als Ausdruck der Trauer um den Tod Christi. Erst am Ostersonntag läuten die Glocken wieder, aus Freude über die Auferstehung. Es wird erzählt, dass das Glockenläuten nach Rom geht, um den Papst zu besuchen. Bei seiner Rückkehr bringt es dann die Ostereier mit, welche von den Kindern in die Luft geworfen werden. Das erste, das auf den Boden fällt, verliert.

Spiel: Luftballons jonglieren

Zwei Teams treten auf einem kleinen, abgegrenzten Spielfeld gegeneinander an. Jeder Spieler bekommt einen Luftballon in seiner Teamfarbe. Die Luftballons müssen immer in der Luft sein, sie dürfen nicht festgehalten werden und nicht den Boden berühren. In regelmäßigen Abständen kommen weitere Ballons ins Spiel. Berührt ein Ballon den Boden, scheidet ein Spieler des betroffenen Teams aus. Gewonnen hat das Team, welches nach Ablauf der Spielzeit mehr Spieler auf dem Feld hat.

Irland

Der Karfreitag ist in Irland ein sehr ruhiger Tag. Bis Mittag essen viele Menschen nichts und früher war es Brauch, nur barfuß auf die Straße zu gehen. Am Ostersamstag werden hundert Kerzen an einer großen Kerze entzündet. In vielen Orten gibt es auch den skurrilen Brauch, am Ostersonntag in einer feierlichen Zeremonie Heringe zu beerdigen, als Zeichen dafür, dass die strenge, sehr fischlastige Fastenzeit endlich vorbei ist und nun wieder Fleisch gegessen werden darf.

Spiel: Fischjagd

Aus Papier werden in zwei verschiedenen Farben handgroße Fische ausgeschnitten und auf dem Boden verteilt. Mit Kreide oder Kreppband wird auf dem Boden ein Kreis, der See, markiert. Jeder Spieler bekommt einen dicken Strohhalm und muss versuchen, die Fische seines Teams zurück in den See zu pusten. Das Team, welches das zuerst schafft, hat gewonnen.

USA

Die christlichen Gottesdienste spielen an Ostern eine große Rolle, ansonsten wird in den USA hauptsächlich nach mitteleuropäischen Traditionen gefeiert, mit Ostereiern, Osterhase, Lammessen und vielem mehr. In New York findet am Ostersonntag die traditionelle Easter Parade statt, bei der blumengeschmückte Festwagen und Menschen in farbenfrohen Kostümen über die Fifth Avenue ziehen. Seit über 100 Jahren findet vor dem Weißen Haus in Washington das traditionelle White House Easter Egg Roll statt. Alle Teilnehmenden, die im Garten hinter dem Weißen Haus mit Esslöffeln ihre Ostereier den Hügel hinuntergerollt haben, bekommen als Dankeschön ein vom Präsidenten und der First Lady signiertes Holzei. Ein sehr schöner und origineller Brauch kommt aus Atwater in Kalifornien. Aus dem Holz des Weihnachtsbaums, der am 6. Januar abgeschmückt wurde, wird für das Osterfest ein großes Holzkreuz gebastelt, welches von den Kindern noch reichlich mit Blumen dekoriert wird.

Spiel: Paradiesvogel

Aus verschiedenen Bastelmaterialien oder aus Dingen, die rund um den Gruppenraum drinnen und draußen gefunden werden, sollen die Teams ein buntes Kostüm basteln und einem Teammitglied anziehen. Dafür stehen ihnen z. B. 10 Minuten zur Verfügung. Das beste Kostüm gewinnt.

Mexiko

In Mexiko wird Ostern zwei Wochen lang sehr ausgiebig gefeiert. Da Ostern in die Hauptferienzeit fällt, haben viele Feierlichkeiten fast schon Volksfestatmosphäre. Im Lauf der Zeit haben sich hier indianische und christliche Bräuche vermischt. In der ersten Woche finden allerorts Prozessionen statt, bei denen die letzten Tage aus dem Leben Christi nachgestellt werden. In der zweiten Woche dreht sich alles um Jesu Auferstehung. Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten ist die Mitternachtsmesse am Karmittwoch, bei der zu Beginn 15 Kerzen auf dem Altar brennen. Bis auf eine werden nach und nach alle Kerzen gelöscht, was symbolisieren soll, dass Jesus von allen Freunden und Jüngern verlassen wurde. Gründonnerstag ist ein wahrer Gebetsmarathon, denn üblicherweise wird da in sieben verschiedenen Kirchen gebetet. Der Ostersonntag selbst ist dann ein großes Fest, bei dem wild gefeiert wird.

Spiel: Kerzen ausschießen

Auf zwei Tischen oder Bierbänken (bitte mit Unterlage arbeiten) werden in einer Reihe 15 brennende Teelichter aufgestellt. Jedes Team bekommt eine Wasserpistole und muss versuchen, mit einer Tankfüllung möglichst viele Kerzen auszuschießen. Gewonnen hat, wer am meisten Kerzen ausgeschossen hat, oder wer am schnellsten alle ausgeschossen hat.

Schweden

Das schwedische Osterfest ist meist ruhig und besinnlich, die Wohnungen werden mit frischen Birkenzweigen und bunten Federbüschen geschmückt. Am Gründonnerstag verkleiden sich die Kinder mit Kopftüchern und langen Röcken als Osterhexen und ziehen von Haus zu Haus. Dort hinterlassen sie ihre Osterbriefe und bekommen dafür Geld oder Süßigkeiten. Die typische Osterfarbe in Schweden ist gelb. So ist es nicht verwunderlich, dass hier nicht der Osterhase, sondern das Osterküken die Eier bringt.

Spiel: Osterhexen-Staffel

Bei dieser klassischen Staffel verkleiden sich die ersten Spieler mit Röcken, Blusen und Kopftüchern. Mit dem Besen rennen sie z. B. durch einen abgesteckten Parcours evtl. mit Hindernissen und dann wieder zurück. Der nächste Spieler zieht sich die Klamotten an und durchläuft den Parcours usw. Gewonnen hat das Team, dessen Mitspieler am schnellsten verkleidet den Parcours gemeistert haben.

Finnland

Schlagkräftig geht es an Ostern bei den Finnen zu. Freunden und Bekannten schlägt man am Palmsonntag, also dem Sonntag vor Ostern, leicht mit einer Birkenrute auf den Rücken. Diese Ruten, Virpovista genannt, sollen an die Palmwedel erinnern, mit denen Jesus beim Einzug nach Jerusalem begrüßt wurde. Am Ostersonntag ziehen die Kinder laut lärmend mit allerlei Krachmachern durch die Straßen und verscheuchen so den Winter und die dunkle Jahreszeit.

Spiel: Schreihals

Jedes Team bestimmt einen Schreiber, der auf der einen Seite des Raums Platz nimmt, ausgerüstet mit Papier und Stift. Nun bekommt jedes Team einen Zettel mit einem kurzen Satz (Wichtig: zwei verschiedene Sätze, gleich lang). Die Mitspielenden stellen sich nun in möglichst großem Abstand zu den Schreibern auf, und versuchen diesen durch Zurufen und Brüllen den Satz möglichst schnell zu diktieren. Wer zuerst den richtigen Satz aufgeschrieben hat, gewinnt dieses Spiel.

Australien

Der Osterhase hat in Australien – wo das Osterfest in den Herbst fällt – keinen leichten Stand. Zum einen fressen die Hasen und Kaninchen (einst von Engländern nur für die Jagd importierten) das eh schon sehr karge Weideland kahl, zum anderen haben sie die heimischen Bilbys, die Kaninchennasenbeutler, fast ausgerottet. Viele Schokoladenhersteller haben ihre Produktion bereits umgestellt und bieten statt Osterhasen Osterbilbys an.

Spiel: Falscher Hase

Aus einem UNO-Spiel werden die gelben, roten, grünen und blauen Farbkarten aussortiert und auf einem vorher festgelegten Spielgelände (z. B. im Gemeindehaus) versteckt. Die Teams müssen möglichst viele Karten finden. Vorher wird ihnen aber mitgeteilt, dass es für manche Karten Pluspunkte, für manche Karten jedoch Minuspunkte gibt, wobei natürlich nicht verraten wird, welche Karten das sind.

Beispiel: blaue Karten = 1 Minuspunkt

rote Karten = 2 Minuspunkte

gelbe Karten = 1 Pluspunkt

grüne Karten = 2 Pluspunkte

Nach 10 Minuten wird ermittelt, welches Team die meisten Punkte gesammelt hat.

Spanien

In der Karwoche vor Ostern finden in Spanien viele Umzüge, Passionsspiele und Prozessionen statt. Viele Teilnehmende vermummen sich oft mit spitzen Kapuzen und tragen Jesus- und Heiligenfiguren durch die Straßen. Am Ostersonntag tragen die Jungen einfache Palmwedel, die Mädchen geschmückte Palmwedel in die Ostermesse und werden dort vom Priester gesegnet. Ein beliebtes Spiel an Ostern ist das Zerschlagen einer Pinata, welches seinen Ursprung bereits im Mittelalter hat. Eine mit Süßigkeiten und Früchten gefüllte Pappmache-Figur wird aufgehängt und schwebt über den Köpfen der Kinder. Diese bekommen die Augen verbunden und müssen versuchen, mit einem Stock die Pinata aufzuschlagen, damit der Inhalt herunterregnet. Nach drei Versuchen wird gewechselt und sobald sich die Pinata geöffnet hat dürfen alle Kinder so viel sie können aufsammeln.

Spiel: Pinata-Schlagen

Wer möchte, kann sich natürlich aus Pappmache eine echte Pinata anfertigen. Im Internet findet ihr zahlreiche, gut erklärte Bastelanleitungen. Bei der vereinfachten Variante bindet ihr Süßigkeiten an verschieden lange Bindfäden und befestigt diese mit Reißnägeln an der Decke oder am Türrahmen. Der Spieler wird mit verbundenen Augen im Kreis gedreht und muss versuchen, eine Süßigkeit mit einem Stock (z. B. Besenstiel) von der Decke zu schlagen. Ist ihm dies gelungen, wird gewechselt. Bei sehr vielen Teilnehmenden sollte ein Zeitlimit pro Spieler gesetzt werden.

1. Erklärungen zum Text

Wenn wir die Überschrift und den Anfang des Psalms lesen, stolpern wir vielleicht über die nähere Beschreibung Davids. Hier ist nicht von David, dem Hirten, oder David, dem König, die Rede, sondern von David, dem Knecht/Diener Gottes. Das drückt aus unserer heutigen Sicht ein Abhängigkeitsverhältnis aus: Der Knecht hat zu tun, was sein Herr ihm sagt. Allerdings umfasst der Begriff zur damaligen Zeit auch die Tatsache, dass der Herr seinen Knecht schützen und versorgen muss. Der Herr sorgt für seine Untergebenen, gibt ihnen das, was sie zum Leben brauchen. Deshalb passt diese Selbstbeschreibung besonders gut in den Kontext von Psalm 36.

Es gibt Menschen, die uns durch ihr Handeln einfach nur klagen lassen. Weil sie Böses im Sinn haben, weil sie nicht die gleichen Werte und Vorstellungen teilen, weil sie sich niemandem gegenüber verantwortlich fühlen, weil wir ihnen ausgeliefert sind. David macht seiner Verzweiflung Luft, indem er seine Beobachtungen vor Gott bringt.
Ohne die göttliche Perspektive in den eigenen Gedanken ist der Mensch sich selbst der Nächste und kann nur über das nachdenken, was ihm selbst dient. Dadurch schadet er unter Umständen anderen. Wer allerdings ganz eng mit Gott verbunden ist, dem wird besonders dieses egoistische Verhalten des anderen schmerzlich bewusst, so, wie wir es hier bei David lesen können.

Indem David das Verhalten der Ungläubigen beschreibt, wird ihm unmittelbar deutlich, welchen Schatz er in Gott hat. Er kann nicht anders, als ihn und seine Größe und Güte zu loben, gerade weil er ein Kind Gottes und kein Ungläubiger ist.
Seine Klage wendet sich in einen Lobgesang über Gottes Wesen und seine Taten. Dieses Lob bringt einen Perspektivwechsel mit sich. Denn weil Gott so unfassbar groß ist und weil wir in seinem Licht die wirkliche Orientierung für das Leben bekommen, hat er auch das mächtige, letzte Wort. Das Handeln seiner Gegner kann Gott nicht ins Wanken bringen.

Diese Tatsache verlieren wir jedoch leicht aus dem Blick, was die Bitte um Gottes Beistand und Schutz gegen Ende des Psalms erklärt. In den Momenten, in denen wir durch Menschen, die nicht nach Gottes Willen streben, angefochten sind, brauchen wir Gottes Schutz und Leitung ganz besonders.

2. Bedeutung für heute

Beide Themenbereiche, das Klagen und das Loben, sind genauso aktuell für das heutige Leben, wie das schon zu Davids Zeiten der Fall war.

Die einen kennen vielleicht „nur“ die anstrengenden Diskussionen (die oftmals keine wirklichen Diskussionen sind) mit Mitschülern, Kommilitonen oder Kollegen, in denen es um den eigenen Glauben geht. Andere merken auf physische oder psychische Art, dass es da diese „Gottesfernen“ gibt, die ihnen das Leben schwer machen, sie vielleicht bloßstellen, mobben, angreifen. Und (zurecht) fragt sich der Eine oder die Andere: „Ist es die Sache wirklich wert? Wäre mein Leben nicht viel einfacher, wenn ich mit meinem Christsein brechen würde?“

Das wäre eine recht düstere Ausgangslage für das heutige Treffen und auch nicht das, was David als Hauptaussage seines Psalms vermitteln will. Denn was ginge uns nicht alles verloren, wenn wir Gott nicht mehr hätten! Er begegnet uns gütig und treu – und seine Güte und Treue haben kein Ende , genau wie wir nicht genau sagen können, wo der Himmel oder der Lauf der Wolken beginnen und enden. Gott bietet uns Zuflucht an und weist uns nicht ab. Er bietet Versorgung und Orientierung für ein Leben in Fülle.

An dieser Stelle sei – auch wenn das halbe Jahr schon wieder um ist – an das „Jahresmotto“ der Losung verwiesen, das auch im Psalm Anklang findet: Gott will uns ausschenken aus der Quelle des Lebens. Im Psalm lesen wir von dieser Quelle des Lebens und davon, dass aus ihr frisches Wasser sprudelt, ob wir davon trinken oder nicht. Aber wie gut tut es (vielleicht gerade an einem heißen Sommertag), wenn wir mit diesem frischen Wasser unseren Durst stillen können. Das können wir uns gut vorstellen. Wenn uns bereits ein wenig Wasser so gut tun kann – wie grandios wird es dann erst sein, wenn wir es uns an der Quelle des Lebens gut gehen lassen, zu der Gott uns führen will? Es geht nicht darum, für Gott irgendwelche Regeln einzuhalten und To-do-Listen abzuarbeiten, sondern mit dem Schöpfer der Welt eine Beziehung zu haben, aus der heraus er uns Orientierung schenken und Licht in unser Dunkel bringen möchte. Vielleicht ist es genau jetzt an der Zeit, dich Gott von Neuem zuzuwenden und dich von der im Psalm beschriebenen Quelle erfrischen zu lassen?

3. Methodik für die Gruppe

Einstieg

Wähle entweder nur einen Einstieg, teile die Gruppe in drei Untergruppen (die sich je nach Interesse mit unterschiedlichen Schwerpunkten beschäftigen) oder verbinde die drei Varianten miteinander:

1. Für Bastler (V. 6)
Bereite Blätter vor, aus denen ihr Wolken ausschneiden könnt (entweder mit Kopiervorlage oder frei Hand). Befestigt nun Fäden an diesen Wolken und hängt sie mit Klebeband an die Decke oder an zuvor vorbereitete Leinen. Legt euch auf den Boden und betrachtet eine Weile eure Wolken von unten. Was für Erlebnisse kommen euch in den Kopf? Schaffe nun einen Bezug zum Text, indem du Vers 6 vorliest. Tauscht euch darüber aus, was ihr mit dem Begriff „Treue“ verbindet.

2. Für An-Ecker (V. 2-5.11-13)
Denkt über „Gottesferne vs. Gottesnahe“ nach: Malt zwei Figuren auf eine Flipchart und sammelt Stichworte dazu, was Menschen konkret tun, denken, wie sie ihre Zeit verbringen etc., die a) nichts von Gott wissen (wollen) oder b) ihr Leben mit Gott gestalten. Was ist an der jeweiligen Lebensweise aus eurer Sicht reizvoll?

3. Für Spielerische (V. 10)
Stellt einen Bezug zum Text her, indem ihr euch den Begriffen rund ums Thema „Quelle“ mit einem Wasserspiel oder einem Songkontest nähert.

Spiel „Aus der Quelle schöpfen“ (Schwamm aussitzen)

Ziel des Spiels ist es, durch das „Aussitzen“ eines in Wasser getauchten Schwammes den Messbecher möglichst weit zu füllen.

Ablauf: Zwei Teams treten in einer Art Staffellauf gegeneinander an. Hierzu stellen sich beide Teams in einer Reihe hinter ihrem mit Wasser gefüllten Eimer auf. Die Messbecher werden unter die Getränkekisten oder die sonstige Sitzfläche gestellt. Außerdem wird die Plastiktüte für jedes Team auf oder neben die Sitzfläche gelegt.

Person 1 aus jedem Team bekommt nun den Schwamm in die Hand, lässt diesen im Wassereimer voll saugen und rennt damit zur Sitzfläche. Hier wird der Schwamm möglichst über dem Messbecher positioniert und die Plastiktüte wird auf den Schwamm gelegt (um den eigenen Hosenboden vor dem Wasser zu schützen). Die Person setzt sich auf die Tüte und wringt so den Schwamm bestmöglich aus. Danach rennt sie mit dem Schwamm zu Person 2, übergibt ihr den Schwamm und die Prozedur wiederholt sich so oft, bis das ganze Team den Schwamm ausgesessen hat und es zum Vergleich der Messbecherfüllhöhe kommt.

Spiel „Liederhut

Ziel des Spiels ist es, als letzte Person ein passendes Lied anstimmen, das keiner zuvor angestimmt hat.

Ablauf: Die Spieler (max. 7) stellen sich nebeneinander Schulter an Schulter in einer Reihe auf (mit Blick in dieselbe Richtung). Die Spielleitung gibt ihnen den Auftrag, sich möglichst viele Lieder ins Gedächtnis zu rufen, in denen die Worte „Quelle“, „Wasser“, „Licht“ oder „Leben“ (hier könnt ihr natürlich noch passend zum Psalm variieren) vorkommen. Sowohl deutsche als auch englische Songs sind erlaubt. Nach kurzer Bedenkzeit startet das Spiel.

Die Spielleitung stellt sich hinter der Reihe auf und setzt den Hut einer beliebigen Person auf. In diesem Moment muss der bzw. die HutträgerIn die passende Liedtextstelle ansingen/performen. Nach 2-5 Sekunden nimmt die Spielleitung den Hut wieder ab und setzt ihn einer anderen Person auf, die als nächstes dran ist. Fällt jemandem auf die Schnelle kein Lied ein oder wird ein bereits angestimmtes Lied wiederholt, scheidet diese Person aus.

Beschäftigung mit dem Text

Lest den Psalm gemeinsam laut vor. Hierbei bieten sich drei Sprecher an, die den Text entsprechend der unten stehenden Aufteilung vorlesen. Teile anschließend die Gruppe in Kleingruppen auf. Kopien der Fragen für die Gruppen sind hilfreich.

Verse 1-5

  • Kennst du Menschen, auf die die Davids Beschreibung zutrifft? Beschreibe sie kurz, ohne Namen zu nennen.
  • Warum denken oder handeln diese Leute so, wie sie es tun – was ist ihr Maßstab (und haben sie überhaupt einen)?
  • Wie sähe dein Leben aus, wenn du dich nicht an Gott orientieren würdest? Hätte das Auswirkungen auf deinen Tagesablauf? Würde es dein Leben einfacher oder komplizierter machen?

Verse 6-10

  • Weite; Zuflucht finden; gesättigt werden; die Quelle; Licht, das Orientierung gibt; …
    Mit welchen sprachlichen Bildern würdet ihr Gott beschreiben? Schreibt diese Verse passend zu eurem Lebensumfeld um.
  • Welche Vorteile und welche (empfundenen) Nachteile ergeben sich für uns Menschen dadurch, dass Gott „gerecht“ ist – und was bedeutet Gerechtigkeit für euch in diesem Zusammenhang?
  • Wie wirkt es sich auf euren Alltag aus, dass Gott die Quelle des Lebens ist? Woran wird dies (für andere) sichtbar? (Vgl. Joh 4,13)

Verse 12-13

  • Welchen Sinn ergeben die Bitten am Ende des Psalms?
  • Wie könnt ihr euch vorbereiten, um euch in schwierigen Situationen nicht von den Ansichten und Kommentaren derer, denen Gott egal ist, „runterziehen“ zu lassen?
  • In welchem Verhältnis steht Vers 13 zu den Versen 1-5?

Tragt zum Abschluss dieser Phase eure Gruppenergebnisse in der Großgruppe vor (Welche Frage habt ihr behandelt, zu welchem Schluss seid ihr gekommen?). Falls sich daraus Rückfragen ergeben, besprecht sie erst, wenn alle Kleingruppen vorgetragen haben.

Verankern

Dieser Psalm thematisiert zweierlei Aspekte: Die Verzweiflung über die Menschen, die Gott verachten, aber viel mehr noch die Begeisterung über Gott. Deshalb soll auch dieser Blickwinkel als Ausblick für die kommende Zeit ausschlaggebend sein.
Nehmt euch Zeit, um Gott mit eigenen Worten oder mit Liedern zu loben und denkt euch einen „Anker“ aus, der euch an Gottes Eigenschaften erinnert. Wenn ihr als Einstieg die Wolken gebastelt habt, nehmt euch z.B. eine davon mit nach Hause und schreibt eine Eigenschaft Gottes darauf, die euch besonders froh macht oder über die ihr in der kommenden Woche verstärkt nachdenken und in der Bibel nachlesen wollt.

Zielgedanke

Die Kinder sollen wissen, dass Gott nicht nur eine Aufgabe gibt, sondern uns auch dafür vorbereitet und ausrüstet.

Merkvers

Der Herr selbst wird vor dir herziehen. Er wird dir helfen und dich niemals im Stich lassen. Hab keine Angst und lass dich von keinem Gegner einschüchtern!
5. Mose 31,8; GNB

Situation der Jungscharler

Aufgaben aufgetragen zu bekommen, ist für viele Jungscharler eine bekannte Situation. Nicht immer sagen sie gleich zu den entsprechenden Aufgaben voller Begeisterung „Ja“. Manchmal tun sie es widerwillig, aber oft brauchen sie eine Weile um die Wichtigkeit und Notwendigkeit einer Aufgabe zu begreifen. So können sie Mose gut verstehen, der einige Zeit brauchte, um „Ja“ zu seiner Aufgabe zu sagen. Sie wissen auch, dass man z. B. im Sport eine Aufgabe erst richtig ausführen kann, bzw. gewinnen kann, wenn man richtig bei der Sache ist. Dazu ist es wichtig, dass man sich gut vorbereitet hat. Das kennen die Kinder vom Fußball, vom Instrument spielen, von einem Wettkampf, usw.
Wer von den Jungscharlern schon einmal schwierige Aufgaben lösen musste, weiß, dass es gut ist, wenn man in so einer Situation Mut zugesprochen bekommt und jemand an der Seite hat, auf den man sich verlassen kann.

Erklärungen zum Text

Gott hat Mose am brennenden Dornbusch beauftragt, nach Ägypten zu gehen. Nach vielen Einwänden ist Mose bereit, sich von Gott gebrauchen zu lassen und den Weg zu gehen, den Gott ihm aufgetragen hat. Mose hat von Gott „Zeichen“ bekommen, die den Israeliten zeigen sollen, wer ihn gesandt hat. Jethro schickt ihn mit Gottes Segen los und Aaron kommt in Gottes Auftrag zu Mose, um ihm zu helfen. Gott ist ehrlich zu Mose. Er bereitet ihn darauf vor, dass sein Weg nicht einfach wird.
Mose erlebt auf dem Weg nach und in Ägypten Schwierigkeiten und Gegenwind, aber auch Gottes Hilfe, z. B. darin, dass die Israeliten ihm glauben.

Begriffe
Stab Gottes: das ist der Stab, der in Gottes Auftrag zur Schlange wird. Diesem Stab begegnen wir im weiteren Verlauf der Geschichte immer wieder, z. B. als das Volk Israel durch das Schilfmeer zieht.
Mögliche Erklärung für den „Angriff Gottes“ auf Mose (Kapitel 4,22ff): Mose wird von Gott selbst bedroht. Mose hat offenbar einen seiner Söhne nicht beschneiden lassen und sich so nicht vollständig Gottes Anweisungen ausgeliefert. Doch Gott ist ein vollständiges „Ja“ bei seinen Berufenen sehr wichtig. Nur so können sie ihm ganz zur Verfügung stehen. Zippora, die Frau von Mose, beschneidet ihren Sohn und rettet durch ihren Einsatz Mose.
Beschneidung u. Blutbräutigam: „Blutbräutigam oder Bräutigam des Bundes“– mit diesem Begriff wird das „gerade beschnittene Kind“ bezeichnet, dass in den Bund Gottes mit seinem Volk hineingenommen wurde. Gott hat Abraham in 1.Mose 17,10-14 klare Anweisungen in Bezug auf die Beschneidung gegeben. Diese Bestimmungen sind sehr wahrscheinlich auch bei den Midianitern bekannt, da sie Nachkommen von Abraham und Keturas Sohn „Midian“ sind. Möglicherlicherweise wird bei den Midianitern aber die Beschneidung der Jungen erst kurz vor der Hochzeit durchgeführt. Zippora entscheidet sich mit ihrer Tat deshalb ganz klar für die Praxis, die Gott dem Volk Israel angeordnet hat.
Zeichen: Mit den „Zeichen“ sind die drei Dinge gemeint, die Gott Mose mit auf den Weg gibt, um den Israeliten, und später dem Pharao zu zeigen, dass Gott selbst ihn für seinen Auftrag bevollmächtigt hat: Der Stab Gottes, der zur Schlange wird. Die Hand, die aussätzig wird, wenn Mose sie einmal in sein Gewand steckt und beim zweiten Mal wieder rein wird.
Das Wasser, das Mose aus dem Nil nimmt und auf die Erde gießt, wird zu Blut.
Verstockung: Das Wort „verstocken“ kann mehrere Bedeutungen haben: „hart – für äußere Einflüsse unempfindlich“, „verhärtet – halsstarrig“ und „schwer – unempfindlich“. All das wird im Verhalten des Pharaos deutlich. Verstockung hat jedoch zwei Seiten: Es handelt sich um ein Ineinandergreifen von eigener menschlicher Entscheidung und Gottes Wirken. In den Texten wird zehn Mal davon gesprochen, dass der Pharao verstockt ist und zehn Mal, dass Gott den Pharao verstockt.

Treffpunkt

Spiele

Schwierigkeiten meistern
Ein Hindernisparcours wird aufgebaut, den die Kinder bewältigen müssen. Der Parcours muss in unterschiedlichen Arten durchlaufen werden, z. B. auf einem Bein hüpfen, im Entengang…

Gegenwind
An einem Tisch stehen sich zwei Kinder gegenüber. In der Mitte des Tisches liegen Wattekugeln oder auch kleine Strohbündel. Die Kinder bekommen nun die Aufgabe, „ihr Stroh“ zur gegenüberliegenden „Baustelle“ zu blasen. Allerdings versucht der Gegner, dies zu verhindern, indem er das „Stroh“ zurück oder vom Tisch herunter bläst. Welches „Stroh“ erreicht trotz dieses Gegenwindes die Baustelle?

Dreibeinrennen
Mose darf seinen Weg gemeinsam mit Aaron gehen. Immer zwei Teams mit je zwei Kindern treten gegeneinander an. Die müssen sich nebeneinanderstellen und das rechte Bein des einen mit dem linken Bein des anderen zusammenbinden. Dann gilt es, so aneinandergebunden eine vorgegebene Strecke zu bewältigen. Welches Team kommt am besten miteinander voran und gewinnt das Rennen?

Auftrag ausgeführt
Ein Kind oder Mitarbeiter ist der Auftraggeber. Die Kinder werden in zwei oder mehr Gruppen mit gleicher Anzahl aufgeteilt. Jeder erhält eine Nummer. Nun gibt der Auftraggeber seine Wünsche bekannt: Ich wünsche mir von Nummer … (jeweilige Nummer einsetzen) ein Liederbuch (eine Socke, ein Stuhlkissen, ein Blatt, einen Grashalm, …). Wer dem Auftraggeber als erstes das Gewünschte bringt, dessen Gruppe bekommt einen Punkt. Natürlich nur, wenn die „richtige Nummer“ losgelaufen ist. (Der Auftraggeber kann sich auch wünschen, dass Gegenstände wieder weggebracht werden. So ist das Aufräumen gleich erledigt.)

Knackpunkt

Einstieg
Zwei Mitarbeiter oder auch ein Mitarbeiter mit Handpuppe, oder noch besser ein Jungscharler, der sich im Vorfeld dafür gewinnen lässt, kommen.

MA 1 sieht man beim Rucksack packen. Er steckt etwas in den Rucksack, dann nimmt er eine Liste zur Hand, liest sie und schreibt etwas darauf.
MA 2 (Jungscharler oder Puppe): Packt schnell ein paar Dinge in den Rucksack.
Komm, wir wollen los! Was machst du denn so lange?
MA 1: Warte doch mal! Ich freue mich ja, dass du mitgehst. Aber du kannst nicht einfach so losrennen.
MA 2: Warum nicht?
MA 1: Weil man sich für eine wichtige Aufgabe lieber gut vorbereitet.
MA 2: Meinst du?
MA 1: Na, überleg mal. Was macht ein Fußballspieler vor einem wichtigen Spiel oder ein Skiläufer vor einem wichtigen Wettkampf?
MA 2: Er trainiert.
MA1: Und ein Musiker vor einem wichtigen Vorspiel?
MA 2: Er übt auf seinem Instrument.
MA 1: Siehst du. Jeder, der eine wichtige Aufgabe vor sich hat, geht nicht ohne Vorbereitung.
MA 2: Na, vielleicht hast du recht. Unsre Reise soll ja erfolgreich sein. Was hast du denn schon alles eingepackt. à schaut in den Rucksack. Da ist ja schon eine Menge drin. Wozu brauchen wir das alles?
MA 1: Schau doch selbst mal?
MA 2: Da ist ein Stab – das ist bestimmt ein Wanderstab. Und dann ein Karabinerhaken, den braucht man beim Bergsteigen oder wenn es bei gefährlichen Wegstücken ein Seil gibt, in das man sich „einklinken“ kann.
Und was ist da noch … (Jungscharler nachsehen lassen und fragen, wozu man die Sachen braucht …)

  • Ansichtskarte
  • „Erste-Hilfe-Set“
  • Wanderschuhe
  • ein Mantel
  • eine Flasche mit Wasser
  • Wanderkarte
  • ein (Ziegel)Stein

Du hast dich echt gut vorbereitet. Das sind alles Sachen, die man für eine Wanderung brauchen kann. Aber der Stein passt überhaupt nicht dazu. Der macht die Wanderung nur beschwerlicher.
MA 1: Das stimmt, aber er erinnert mich an eine Geschichte, die zu den Sachen aus dem Rucksack passt. Aber bevor ich sie euch erzähle, müsst auch ihr euch dafür noch etwas vorbereiten. In der Geschichte kommen acht Begriffe vor, zu denen ihr ein Geräusch machen sollt. Und zwar immer dann, wenn sie genannt werden. (Die Begriffe und die Bewegungen/Geräusche sollte man gut sichtbar für die Kinder z. B. auf eine Tafel schreiben.)

  1. Stab oder Stab Gottes = 2x klatschen
  2. Versprechen / versprochen – „Klickgeräusch vom Karabiner
  3. (gute Segens-) Wünsche – winken oder „Gute Reise“ rufen
  4. angegriffen / Hilfe = „Hilfe“ rufen
  5. entgegengehen = stampfen
  6. Hand hineinstecken = „oh“ sagen / Wasser = Trinkgeräusch (gluck-gluck)
  7. ziehen, um ein Fest zu feiern = Geräusch vom Karte falten (raschel – raschel)
  8. (Ziegel)Stein = „puh, wie schwer“ – sagen

Verkündigung mit Gegenständen und Geräuschen
Dazu müssen wir in das Gebiet zwischen Midian und Ägypten reisen. Dort treffen wir auf einem Mann, der mit seiner Familie auf der Reise ist. Der Mann hält einen Stab in seiner Hand – einen besonderen „Wanderstab“. Der „Stab Gottes“ so wird er genannt.
Der Mann war auf dem Weg zurück nach Ägypten. Nach dem Mord an einem ägyptischen Aufseher hatte er 40 Jahre in Midian gelebt. Hier hatte er seine Frau kennengelernt und geheiratet. Für seinen Schwiegervater Jethro hatte er Schafe gehütet. Beim Schafe hüten, begegnete ihm Gott und gab ihm einem großen Auftrag: Er sollte das Volk Israel aus Ägypten führen in das Land, dass Gott ihnen versprochen hatte.
Vielleicht kennt jetzt schon jemand den Namen des Mannes: Mose. Mose brauchte eine Weile, um den Auftrag anzunehmen. Doch jetzt war er gemeinsam mit seiner Familie: seiner Frau Zippora und den beiden Söhnen Gerschom und Elieser, auf dem Weg zurück nach Ägypten. Der „Stab Gottes“ war ein guter Wanderstock, aber er war noch viel mehr. Er war ein Zeichen Gottes. Als Gott Mose an dem brennenden Dornbusch berufen und ihm den Auftrag gegeben hatte, das Volk Israel aus Ägypten zu führen, hatte Gott ihn gut vorbereitet und ihm drei Zeichen und ein Versprechen mitgegeben. Es waren Zeichen, die Gottes Größe zeigen sollten. Eines davon war der „Stab Gottes“, der zu einer Schlange wurde, wenn Mose ihn auf den Boden warf. Von den anderen beiden werden wir später noch etwas hören.
Ganz wichtig aber war für Mose, dass Gott versprochen hatte mit zu gehen. Dieses Versprechen gab Mose Kraft. Es war, wie ein Sicherungshaken, ein Karabiner, an dem man sich bei einer gefährlichen Wanderroute einklinken (festmachen) kann, um mehr Sicherheit und Halt zu haben.
Und noch etwas hatte Mose auf seine Wanderung vorbereitet: die Segenswünsche seines Schwiegervaters Jethro. Diese Wünsche begleiteten Mose und seine Familie und erinnerten sie an Gottes Versprechen und daran, dass ihre Familie während der Reise an sie dachte.
Doch plötzlich geschah etwas, dass diese ganze Sicherheit zerstörte. Auf einmal stand die Frage im Raum: Hielt Gott sein Versprechen? War er wirklich mit ihnen unterwegs? Sie hatten gerade eine Unterkunft gefunden, da wurde Mose von Gott selbst angegriffen. Gott kämpfte gegen ihn. Aber warum? Gott selbst hatte Mose doch für diese Reise vorbereitet. Mose hatte nicht gewollt, aber Gott hatte solange mit ihm geredet, bis Mose „Ja“ gesagt hatte. Und jetzt? War er auf dem falschen Weg? Hatte er etwas falsch gemacht? Und wenn ja, wer konnte bei Mose in dieser gefährlichen Situation „erste Hilfe“ leisten? Wie gut ist es, wenn man in Gefahrensituationen weiß, was zu tun ist und z. B. auf einer Wanderung erste Hilfe leisten oder Hilfe holen kann („Erste-Hilfe-Set“ zeigen).
Doch was würde jetzt mit Mose geschehen? Mose hatte sich für seine Reise gut vorbereitet, aber er hatte tatsächlich einen Fehler gemacht. Er war Gott nicht ganz gehorsam gewesen. Aber Gott brauchte für seinen Auftrag einen Diener, der ihm ganz gehorchte und ihm völlig vertraute. Darum musste er Mose jetzt deutlich machen: Entweder du bringst die Sache in Ordnung oder du kannst deinen Auftrag nicht ausführen! Was war passiert? Gott hatte seinem Volk befohlen: „Jeder Junge, der im Volk Israel geboren wird, soll am achten Tag nach seiner Geburt beschnitten werden.“ Das war das Zeichen, dass er zum Volk Israel gehörte. Mose hatte das bei seinem jüngsten Sohn nicht gemacht. So waren sie Gott gegenüber ungehorsam gewesen. Moses Frau Zippora wusste: Es gab nur eine Möglichkeit, Mose zu helfen. Sie musste nachholen, was sie vergessen hatten. Als sie ihren jüngsten Sohn beschnitten hatte, ließ Gott Mose in Ruhe. Er wusste nun: „Mose und seine Familie gehorchen mir und wollen mir ganz gehören. Sie sind bereit, alles zu tun, dass die Beziehung zwischen ihnen und mir in Ordnung ist.“ Nachdem Zippora Mose aus der gefährlichen Begegnung mit Gott herausgeholfen hatte, kam es nun zu einem fröhlichen Wiedersehen zwischen Mose und seinem Bruder Aaron. Diese Begegnung hatte Gott für Mose vorbereitet.
Gott hatte Aaron losgeschickt. Er sollte Mose entgegengehen (Wanderschuhe zeigen), um seinem Bruder bei dem schwierigen Auftrag zu helfen. Mose war froh, dass er nicht allein zum Pharao gehen musste. Wie gut, dass er mir Aaron einen Freund, ja sogar seinen Bruder, an der Seite hatte, der für ihn da war.
Doch zuerst mussten sie zu den wichtigsten Männern im Volk Israel. Ihnen mussten sie von Gottes Auftrag an Mose erzählen. Würden die Männer ihnen glauben?
Wieder merkte Mose: Gott hat mich und alles in seiner Hand. Er hat alles gut vorbereitet. Mose zeigte den Männern die Zeichen, die Gott ihm mit auf den Weg gegeben hatte: Wisst ihr das erste Zeichen noch? Richtig, der „Stab Gottes“, der zur Schlange wurde und dann war da noch der Mantel und das Wasser (beide Gegenstände zeigen). Wenn Mose seine Hand in den Mantel steckte, wurde sie auf einmal sehr krank. Sie sah aus, als hätte Mose Aussatz. Aber wenn er sie noch einmal hineinsteckte, war sie wieder ganz gesund. Und das Wasser? Wenn Mose Wasser aus dem Nil holte und es auf die Erde goss, wurde es zu Blut. Als die Männer diese Zeichen sahen und hörten, was Mose mit Gott erlebt hatte, glaubten sie, dass Gott Mose geschickt hatte, um ihnen zu helfen. Aber bevor es soweit war, musste noch viel geschehen, denn der Pharao war noch lange nicht soweit, das Volk Israel ziehen zu lassen.
Im Gegenteil: Als Mose und Aaron zum Pharao gingen, sagte er: „Was, ihr wollt in die Wüste ziehen und ein Opferfest für euren Gott feiern? Ich kenne euren Gott – Jahwe nicht. Ich glaube, ihr habt einfach keine Lust zum Arbeiten. Ihr seid faul und wollt jetzt auch noch ein Fest feiern. Nein! Ich sage euch, was geschehen wird: Bisher hat man euch das Stroh, dass ihr zum Ziegel herstellen braucht, geliefert. Jetzt werdet ihr es selbst suchen und es auch selbst klein schneiden. Aber ihr musst weiter die gleiche Menge Ziegel herstellen, wie vorher.“
Der Pharao schickte Mose und Aaron weg und ließ seinen neuen Befehl verkünden. Da gingen die verantwortlichen Israeliten von der Baustelle zum Pharao. „Wie sollen wir das schaffen? Die gleiche Anzahl Ziegel herstellen, aber unser Stroh selbst suchen und zurechtschneiden. Du verlangst zu viel!“ Aber der Pharao war verstockt und blieb hart: „Ihr habt soviel Zeit, dass euch die dumme Idee mit dem Opferfest eingefallen ist. Da werdet ihr jetzt auch so viel Zeit haben, um die gleiche Menge Ziegel herzustellen. Die israelitischen Aufseher waren erschrocken, aber auch verärgert. Sie hatten gehofft, wenn Mose zum Pharao ginge, würde es ihnen besser gehen. Und nun? Jetzt wurde die Arbeit sogar noch härter. Hatte Gott die Reise von Mose wirklich vorbereitet? Würde Gott seinem Volk helfen? Oder hatte er es doch vergessen? Alle diese Fragen stellten sie Mose, als sie aus dem Palast des Pharaos herauskamen. Doch Gott beruhigte Mose und sagte: „Ich hatte dir gesagt, dass das Herz des Pharaos hart bleiben würde. Aber ich werde mein Versprechen halten: Ich bin mit dir und habe alles vorbereitet! Ich werde dem Pharao zeigen, dass ihr einen mächtigen Gott habt, der mit euch geht. Ihr werdet in der Wüste ein Fest für mich feiern. So, wie ich es dir gesagt habe.“

Doppelpunkt

Mose erlebte, dass Gott ihn gut vorbereitet hatte für seinen Auftrag. Was ist für uns wichtig, um gut für Aufgaben vorbereitet zu sein – z. B.:
… für einen Besuch?
… für die Fahrt in den Urlaub?
… für eine Klassenarbeit?
… für die Aufgaben, die Gott mir gibt?

Die Fragen und Antworten werden auf jeweils vier große Fußspuren geschrieben.
Welche Aufgaben können es sein, die Gott heute für uns hat? Was könnte deine Aufgabe in dieser Woche sein?
Für die letzte Frage malt jeder seine eigene Fußspur auf ein Blatt und schreibt für sich eine Antwort.
Um wichtige Aufgaben nicht zu vergessen, hilft es, sie festzuhalten. Auch wichtige Tipps und Hinweise kann man an einer gut sichtbaren Stelle befestigen. Um nicht zu vergessen, dass Gott auch euch gebrauchen will und versprochen hat bei euch zu sein, könnt ihr euch jetzt noch eine kleine Hilfe basteln. Die Jungscharler können sich die Pinnwand selbst basteln, z. B. indem sie selbst ein Stück Korkplatte in Fuß-Form gestalten und es ggf. noch auf ein Stück Spanplatte kleben. Schön ist es, wenn auf der Pinnwand noch die Merkvers-Bibelstelle oder der Schriftzug „Gut vorbereitet“ steht.
Es kann aber z.B. auch bei www.pinnwand-versand.de eine fertige kleine „Fuß-Pinnwand“ für jeden Jungscharler bestellt werden.
Zum Abschluss wird ein Gebet besprochen mit der Bitte, dass Gott den Jungscharlern zeigt, welche Aufgaben er für sie hat und ihm danken, dass er versprochen hat, ihnen dabei zu helfen.

Schlusspunkt       

Auf einer mitgebrachten Pinnwand sind die einzelnen Worte des Merkverses angepinnt. Die Jungscharler bekommen die Aufgabe, die Worte in die richtige Reihenfolge zu bringen.
Zusammen mit allen wird zum Abschluss ein Segenslied gesungen und wer will, kann den Kindern noch ein Segenswort zusprechen. So werden die Kinder, so wie Mose von Jethro, gesegnet – von Gott vorbereitet – in die neue Woche und ihre Aufgaben „entlassen“.

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze
Nr. 18 Sei mutig und stark
Nr. 14 Immer und überall
Nr. 32 Die besten Pläne
Nr. 106 Der Herr segne dich

Dekoration

Der Raum wird mit den drei typischen ägyptischen Farben dekoriert, die sich auch auf der Flagge befinden. Im alten Ägypten hatten sie folgende Bedeutung:

  • Rot erinnerte an die Wüste Ägyptens
  • Weiß galt als die Farbe der Pharaonen
  • Schwarz stand für die fruchtbare Erde des Niltals
  • für die Wüste kann auch noch die Farbe Gelb gewählt werden

Gern können auch noch weitere, für Ägypten typische Gegenstände aufgebaut werden. Das „Ägypten-Spielzeug“ von Playmobil beispielsweise, lässt sich dafür gut verwenden.

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