Es hat geklopft

Das Ziel

Starter

Wir können Gott um alles bitten.

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Gott hat versprochen, dass er unsere Bitten alle hört.

Der Text an sich

Im Anschluss an das „Vaterunser“ erzählt Jesus dieses Gleichnis. Es geht um zwei Freunde. Freundschaften waren zur damaligen Zeit schon sehr wichtig. Jesus selbst bezeichnet seine Jünger als Freunde.

In dem Gleichnis ist es „Mitternacht“. Warum ist der eine Freund noch unterwegs? Eigentlich ging man zur damaligen Zeit früh schlafen. Es gab kein elektrisches Licht und andere Leuchtmittel waren nicht billig. Der eine Mann stört seinen Freund also wirklich mitten in der Nacht beim Schlafen.

Normalerweise war es damals so, dass beim Aufgang der Sonne im Hause die Tagesration an Brot gebacken wurde, es ist also nicht verwunderlich, dass um Mitternacht das Brot aufgegessen ist. Aber anscheinend wusste der eine Freund, dass er beim anderen noch ein wenig Brot bekommen konnte. Drei Fladenbrote entsprechen etwa einer Tagesration für eine Person. Er will sie nicht geschenkt haben. Er will sie leihen und wahrscheinlich am nächsten Morgen schon zurückgeben. Der erste Freund selbst ist in Not geraten, weil er nachts von einem anderen Freund Besuch bekommen hat, der auf der Reise war.

Der gefragte Freund will keine Unruhe mitten in der Nacht in seinem Haus. Geht man davon aus, dass es sich um ein Haus in einem Dorf handelt (in eine Stadt wäre ein nächtlicher Reisender nicht hineingekommen, da die Stadttore verschlossen gewesen wären) und das Haus nur aus einem Raum besteht, in dem die ganze Familie (wahrscheinlich sogar unter einer einzigen Decke) geschlafen hat, ist es verständlich, dass der gebetene Freund nicht aufstehen wird. Und außerdem müsste er erst die Türe wieder entriegeln – was wahrscheinlich auch nicht leise geschehen konnte. Und doch – so sagt Jesus – wird er ihm die drei Brote geben.

Jesus lehrt seine Jünger in diesem Abschnitt des Lukasevangeliums etwas Wichtiges: Erst gibt er ihnen ein Gebet an die Hand (V.1-4), das sie beten können, und dann will er ihnen sagen, dass es nichts gibt, was sie Gott im Gebet nicht sagen können (V.5-8). Er will alles hören (V.9). Und Gott beantwortet alle Gebete (V.10). Das Gleichnis vom guten Vater (V.11.12) macht deutlich, wie Gott mit unseren Gebeten umgeht. Die von Jesus angeführten Beispiele für gemeine Gaben sind Schlangen statt Fische sowie Skorpione statt Eier. Gott wird uns, seinen Kindern, als liebender Vater nie etwas Schlechtes geben.

Der Text für mich

Das klingt doch eigentlich ganz gut: Ich bringe Gott alle meine Bitten und er wird sie mir als liebender Vater erfüllen. So könnte man doch das Gleichnis von Jesus und die Verse danach (V.9-13) kurz und prägnant zusammenfassen. Diese Aussage ist jedoch etwas zu kurz gefasst. In meinem Leben habe ich Gott um vieles gebeten, aber – zum Glück – sind nicht alle meine dringlichen Bitten von Gott so erhört worden, wie ich es mir gewünscht habe. Und bei der einen oder anderen Bitte hat es einige Zeit, teilweise sogar Jahre gedauert, bis sie sich erfüllt haben. Manchmal ist die Erhörung des Gebetes auch anders gewesen, als ich sie in dem Moment vor Gott gebracht habe.

Trotzdem habe ich für mich die Gewissheit, dass Gott alle meine Gebete gehört hat. Er weiß um meine dringlichsten Bitten und Herzenswünsche.

Der Text für dich

Starter

Wie oft habe ich als Kind die Worte „Und wie sagt man?“ gehört. Diese Worte hören Kinder heute genau noch so oft. Natürlich geht es bei dem Satz darum, Bitte (und Danke) zu sagen. Und auch, wenn ich es nie wollte, stelle ich meinen Kindern zu Hause und bei der Arbeit genau dieselbe Frage. Geht es nur um die reine Höflichkeit oder um mehr? Es geht darum, dass die Kinder das aussprechen, was sie sich wünschen. Meist bitten die Kinder andere Personen etwas zu machen oder ihnen etwas zu geben. Es ist nicht immer leicht zu verstehen, dass man (den unsichtbaren) Gott auch um etwas bitten kann und Jesus uns versprochen hat, dass Gott diese Bitten (Gebete) erhört.

Checker

Die Kinder kennen es, ihre Bitten vor Gott zu bringen. Manchmal sind es eher einfache Sachen – die Bitte um das neue Lego oder das coole Fahrrad oder Ähnliches. Manchmal sprechen sie aber auch Bitten aus, die viel tiefer gehen – Oma soll wieder gesund werden, Mama und Papa sollen sich weniger streiten … So werden sie in ihrem Leben immer wieder erfahren haben, dass Gott Bitten erfüllt, aber auch, dass Gott nicht alle Bitten sofort und so erhört, wie sie es sich wünschen.

Und doch will uns Jesus in seinen Gleichnissen klarmachen, dass Gott alle Gebete und Bitten hört. Das heißt aber nicht automatisch, dass er sie auch alle erfüllt. Und das ist manchmal wirklich schwer nachzuvollziehen für Kinder.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Gebetsanliegen sammeln

Ein Mitarbeitender erzählt von einem seiner letzten Gebete, in dem er Gott um etwas gebeten hat. – Er benennt aber nur das Gebet, noch nicht das „Ergebnis“. Gemeinsam wird mit den Kindern überlegt, ob dies ein gutes Gebet ist, ob man das beten kann und was Gott wohl aus diesem Gebet gemacht hat. Hat Gott es gehört? Hat Gott es erhört? Hat Gott es überhört?

Danach werden mit den Kindern gemeinsam Gebetsanliegen gesammelt. Die Kinder werden dazu ermutigt, alle Bitten zu benennen, für die sie beten wollen. Sie können ihre Gebetsanliegen der Reihe nach sagen (jedes Kind ein Gebetsanliegen). Es kann vorkommen, dass die Kinder auf der einen Seite viele unrealistischen Sachen aussprechen, auf der anderen Seite aber auch sehr persönliche Anliegen. Hier müssen die Mitarbeitenden gut leiten.

Gemeinsam wird nun für die Anliegen der Kinder gebetet.

Wenn sich die Kinder nicht trauen etwas zu nennen, wäre es gut, wenn die Mitarbeiter Anliegen mitbringen und für diese beten.

Idee 2: Bitte gib mir …

Ein Mitarbeitender stellt in die Mitte der Gruppe eine Schüssel mit verschiedenen Süßigkeiten.

Nun dürfen die Kinder sich eine der Sachen in der Mitte aussuchen. Dazu müssen die Kinder der Reihe nach sagen, was sie gern haben würden. Aber nur die Kinder, die darum bitten, bekommen auch das Gewünschte.

Verkündigung

Theaterstück

Das Theaterstück wird von zwei Mitarbeitern gespielt. Beide verkleiden sich. Das Theaterstück hat ein offenes Ende. Die Geschichte soll von den Kindern zu Ende gespielt werden.

Der Raum wird abgedunkelt und ein Mitarbeitender schläft. Dieser ist verkleidet mit einem „Nachthemd“. Im Raum ist eine große Uhr, die auf kurz nach zwölf steht. Ein zweiter Mitarbeitender (der vorher den Raum verlassen hat) klopft an die Tür. Dieser Mitarbeitende hat einen Mantel an oder ein Tuch umgehangen.

M1: gähnt. Oh Mann, wie spät ist es wohl? Es ist ja noch voll dunkel. Aber ich glaube, es hat geklopft. Lauscht kurz in die Stille. Ach nein, ich habe anscheinend nur geträumt. Dreht sich um und versucht wieder einzuschlafen.

M2: klopft noch einmal leise

M1: schreckt hoch. Und ich habe nicht geträumt, es scheint wirklich geklopft zu haben. Aber um diese Zeit mache ich bestimmt meine Tür nicht mehr auf. Dreht sich auf die andere Seite und versucht wieder einzuschlafen.

M2: Klopft noch einmal

M1: Oh Mann, ich möchte mal wissen, wer so spät noch durch das Dorf geht und mich von meinem wohlverdienten Schlaf abhält. Ich muss doch morgen wieder arbeiten. Ich brauche meinen Schlaf wirklich.

M2: Klopft noch einmal, diesmal etwas lauter

M1: genervt. Jaja, ich komme schon … Flüstert. Hallo, wer ist denn da?

M2: Flüstert ebenfalls. Ich bin es, dein Freund.

M1: Weißt du nicht, wie spät es ist? Musst du hier so einen Lärm machen?

M2: Ich habe eine Bitte an dich, kannst du mir drei Brote leihen?

M1: Es ist schon spät und meine Tür ist schon verschlossen. Die kann ich jetzt nicht mehr aufmachen.

M2: Ich bitte dich. Ich habe Besuch von einem Freund bekommen, der auf der Reise ist und ich habe nichts, was ich ihm geben kann.

M1: Ich kann dir jetzt aber nichts geben. Ich würde alle im Haus wach machen.

Das will ich nicht.

M2: Bitte, ich will mir die drei Brote auch nur leihen. Du bekommst sie ganz gewiss wieder.

M1: Hast du mal an meine Familie gedacht, wenn die jetzt alle wach werden. Und die Tiere werde ich auch aufwecken und dann spielen die die halbe Nacht verrückt.

M2: Ich bitte dich als dein Freund darum, dass du mir drei Brote leihst …

Mit den Kindern wird überlegt, wie die Situation weitergeht. Dazu werden die Kinder in Zweiergruppen eingeteilt und spielen die Szene (inklusive der Verkleidung) zu Ende.

Die andere Idee

Bitte-Puzzle

Auf mehrere DIN-A4-Blätter wird das Wort „BITTE“ aufgeschrieben. Diese werden zerschnitten und in Umschläge verteilt. Die Gruppe wird in kleine Gruppen aufgeteilt und diese puzzeln um die Wette die „BITTE“-Zettel zusammen und kleben diese auf ein größeres Papier oder eine Pappe auf.

Wenn alle Gruppen fertig gepuzzelt haben, wird in der ganzen Gruppe gemeinsam überlegt:

1. Was kann man (er)bitten?

2: Wen kann man bitten?

Wenn im zweiten Punkt das Stichwort „Freund“ genannt wurde, wird der Bibeltext (Lk 11,5-8) nacherzählt.

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Verkleidungen vom Theater oder die „Bitte“-Plakate werden in die Mitte gelegt. Mithilfe dieser Gegenstände wird die Geschichte von den Jungscharlern zusammengefasst und wiederholt.

Jesus will mit dem Gleichnis etwas deutlich machen. Der Bibeltext geht noch weiter. Der Mitarbeitende liest die Verse 9 und 10 vor.

Jesus will seinen Jüngern, zu denen er das gesagt hat, etwas deutlich machen. Seine Jünger, seine Freunde, dürfen alle ihre Bitten vor Gott aussprechen und Gott wird diese Bitten hören. Jesus ermutigt auch uns, alle unsere Bitten vor Gott zu bringen. Er verspricht uns, dass Gott diese Bitten alle hört. Das heißt aber nicht, dass alle unsere Bitten in Erfüllung gehen. Auch wenn Gott alles kann, ist er kein Wunschautomat, in den man eine Bitte einwirft und unten kommt die Erfüllung des Wunsches heraus.

Wichtig ist, dass wir mit unserer Bitte zu Gott gehen und sie ihm sagen. Jesus verspricht, dass Gott unsere Bitten hört. Das Geniale bei Gott ist, dass wir dazu nicht an einen bestimmten Ort gehen müssen. Gott hat keine Haustür, so wie der Freund in der Geschichte, sondern wir können – egal wo wir sind und was wir gerade machen – Gott unsere Bitten erzählen. Das nennt man Beten.

Gespräch

Gemeinsam wird mit den Kindern über folgende Fragen nachgedacht.

An dieser Stelle kann ein Mitarbeiter ein eigenes Gebetserlebnis erzählen.

Merkvers

Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden, klopfet an, so wird euch aufgetan.

Matthäus 7,7 Luther84

Diesen Vers kann man mit den Kindern zusammen auswendig lernen. Um das zu vereinfachen, kann man zu jedem Teil des Verses eine Pantomime machen.

Bittet (Hände aneinanderhalten, bittende Geste)

so wird euch gegeben (Hände aufmachen, sodass man etwas empfangen kann)

suchet (eine Hand über die Augen machen und in der Gegend umherschauen)

so werdet ihr finden (sich über das Gefundene freuen)

klopfet an (mit der Hand an eine Tür klopfen)

so wird euch aufgetan (durch die geöffnete Tür gehen)

Gebet

Wenn man zum Einstieg schon Gebetsanliegen gesammelt hat, kann man für diese noch einmal beten. Wenn man noch keine Anliegen gesammelt hat, kann man jetzt von jedem Kind ein Gebetsanliegen sammeln und dafür beten.

Abschluss des Gebets: Danke Gott, dass wir durch Jesus wissen, dass du alle unsere Bitten hörst und wir dich nicht damit nerven. Bitte gib uns Geduld, wenn wir länger für etwas bitten. Danke, dass keine unserer Bitten zu groß für dich ist. Danke, dass du so ein großer Gott bist. Amen.

Kreatives

Gemeinsam wird eine Tür gebastelt. Dazu werden zwei gleichgroße Blätter benötigt. Auf einem ist eine Tür zu sehen (siehe Vorlage). Diese wird so eingeschnitten, dass man die Tür öffnen kann. Auf diese Tür schreibt man untereinander die Worte Bittet …; Suchet …; Klopfet an … Nun klebt man ein zweites Blatt dahinter und vervollständigt den Merkvers.

Spielerisches

Ja oder Nein

In der Bibel gibt es immer wieder Menschen, die Gott um etwas gebeten haben. Den Kindern werden verschiedene Gebetsanliegen vorgelesen und sie müssen entscheiden, ob diese aus der Bibel sind oder nicht. Der Raum wird vorher in eine „Ja-Seite“ und eine „Nein-Seite“ unterteilt. Wenn die Kinder glauben, dass dieses Gebetsanliegen aus der Bibel ist, müssen sie sich auf die „Ja-Seite“ stellen, wenn sie es nicht glauben, auf die „Nein-Seite“.

Gebetsanliegen:

Rätselhaftes

Mit einem Arbeitsblatt wird der Merkvers aus Matthäus 7,7 noch einmal wiederholt.

(T)Extras

Lieder

Wer bittet, dem wird gegeben

Ich bin Gottes Freund

Alles, was ich hab

Spiel

Im Dunkeln über Hindernisse laufen

Der Freund in der Geschichte musste im Dunkeln bis zu seiner Haustür laufen. Dabei musste er um das eine oder andere herumlaufen und über andere Sachen drübersteigen.

Material: Augenbinden, Hindernisse (unterschiedliche Größen), die Kinder sollten barfuß oder in Strümpfen gehen.

Die Hindernisse werden im Raum verteilt. Einem Kind werden die Augen verbunden und es muss nun versuchen, von der einen Seite des Raumes zur anderen Seite zu kommen. Wer schafft es, möglichst wenige Gegenstände zu berühren oder auf sie zu treten?

Diese Themenreihe enthält Gruppenstunden zu Texten aus dem Lukasevangelium. Dazu gehören 5 Einheiten zu Geschichten in denen Jesus Menschen begegnet. Außerdem sind noch 6 Bausteine zu Gleichnissen enthalten. Die Texte stammen aus JUMAT 2/18 und 3/18.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

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