Gottes Kraft und Liebe sind stärker als alle Widerstände, die sich mir entgegensetzen können.
Gott ist gütig und gerecht.
Psalm 116,5; GNB
Für die Kinder ist dieses Gleichnis eine Anregung, über das Gute und das Böse nachzudenken. Kinder erleben immer wieder Situationen, in denen sie sich entscheiden müssen, wie sie reagieren, wenn sie Ungerechtigkeit erfahren. Können wir Dinge „einfach so stehen lassen“ oder wollen wir immer wieder selbst für Gerechtigkeit sorgen? Der Feldbesitzer rächt sich nicht bei seinem Feind, der Unkraut gesät hat. Er lässt es wachsen. Für die Kinder stellt sich die Frage, wie wir jesusmäßig damit umgehen können, wenn jemand uns Schaden zufügt. Die Weltsicht der Kids ist gelegentlich geprägt von Schwarz-Weiß-Denken. Wenn jemand ihnen Unrecht tut, wollen sie sich manchmal auch gern rächen. Wir wollen gemeinsam darüber nachdenken, wo wir im Leben der anderen Unkraut und wo wir Weizen „säen“ können.
Das Gleichnis vom Unkraut im Weizen steht im Zusammenhang mit dem Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld und dem Gleichnis vom Senfkorn. Es geht in diesen Gleichnissen um Wachstum. Dass ein Feind Unkraut ins Feld säte, war im Römischen Reich unter Strafe gestellt. Der Grund für solche Aktionen war, dass sich die Bauern gegenseitig schaden wollten. Oft führte das zu jahrelangem Streit unter den Bauern, denn sie wussten, dass es Jahre dauern würde, bis das Feld wieder unkrautfrei wäre. Im Orient war das eine übliche Art, sich zu rächen. Wenn sich ein Bauer von seinem Nachbarn ungerecht behandelt fühlte, ging er einfach in der Nacht Unkraut säen. Für die Menschen, die Jesus zuhörten, war das Unkrautsäen eine ganz vertraute Sache. Überraschend ist, dass der Besitzer des Feldes nichts unternimmt. Doch der Bauer/Sämann verklagt den Feind nicht, er rächt sich nicht. Er nimmt auf sich, dass ihm die Kompetenz eines guten Bauern abgesprochen wird, denn sein Feld sieht ja „unordentlich“ aus. Wichtig ist für den Bauern nur, dass das gute Korn bis zur Ernte geschont wird. Die ersten Leser des Matthäusevangeliums fragten sich sicher, warum das Reich Gottes noch nicht mächtiger war. Warum Christen verfolgt und lächerlich gemacht wurden. Warum es immer noch die Macht des Bösen gab. Den verfolgten Christen gab dieses Gleichnis Hoffnung auf göttliche Gerechtigkeit. Die Deutung dieses Gleichnisses gibt Jesus auch selbst im Evangelium.
Jesus selbst ist es, der sät. Der Acker ist die ganze Welt. Jesus als Sämann sät die Liebe unter den Menschen aus – den guten Weizen. Doch in uns Menschen wächst nicht nur die Liebe, sondern es gibt bei uns auch das Böse: den Unglauben, den Hass, die Eifersucht, den Hochmut. Dieser wird gesät vom Feind Gottes, dem Teufel, dem Durcheinanderbringer. Weizen und Unkraut stehen auf dem Acker durcheinander. Und so ist das in der Kirche und der Welt Gottes: sie ist eine Kirche aus Sündern und Heiligen. Wir sind aufgefordert, beides wachsen zu lassen, die Liebe und das Böse: Es gibt einen Tag des Gerichtes, das aber ist nicht Sache der Menschen. Gott lässt jeden seinen Weg gehen, er lässt auch das Unkraut wachsen. Am Tag der Ernte werden wir wissen, was Unkraut und was Weizen war.
Unkraut ziehen
Ziel ist es, dass der Gärtner das ganze Unkraut zieht. Es gibt Kinder, die sind Unkraut und es gibt einen Gärtner. Die Kinder, die das Unkraut sind, liegen auf dem Bauch im Kreis, den Kopf in die Mitte des Kreises gerichtet. Mit den Armen haken sie sich bei ihren Nachbarn ein und bilden somit die Erde, die versuchen muss, das Unkraut (einzelne Personen) so lange wie möglich in der Erde zu halten. Der Gärtner versucht, Unkraut zu ziehen, indem er an die Beine eines Spielers greift und daran zieht. Sitzt das Unkraut zu stark, kann er es auch bei einem anderen Unkraut versuchen. Das Unkraut gilt als gezogen, wenn der Kreis auf beiden Seiten eines Unkrauts unterbrochen ist. Ist ein Unkraut gezogen worden, können die übrigen versuchen, den Kreis wieder zu schließen.
Eine wildere Variante ist, wenn das gezogene Unkraut zum Gärtner wird. Allerdings darf immer nur ein Gärtner an einem Unkraut ziehen.
Samen raten
Es werden einige Samenkörner von Pflanzen bereitgelegt. Die Kinder haben die Aufgabe, zu erraten, aus welchem Samen welche Pflanze wachsen wird. Es ist hilfreich, drei Antworten vorzugeben.
Bohnen sortieren
Die Kinder bilden zwei Mannschaften. Jede Mannschaft bekommt eine Schüssel mit Bohnen, schwarz und weiß gemischt. Welche Gruppe hat zuerst die Bohnen sortiert?
Kernige Bilder
Mit verschiedenen Samen kann man übrigens auch Bilder gestalten. Man nimmt einfach einen festen Karton und benetzt ihn mit Bastelkleber. Dann darf der Kreativität freien Lauf gelassen werden, indem die Körner auf den Kleber gestreut werden. Mit dem Kleber könnte man beispielweise auch den Merkvers schreiben und mit Körnern nachschreiben.
Einstieg
Als Material benötigt man: Blumentopf mit Erde; euer Lieblingsgemüse und eine Pflanze und Samenkörner davon; andere Samen und eine Unkrautpflanze, die ähnlich aussieht wie die Gemüsepflanze.
(Einige Samen werden in der Hand gehalten.) Also, mein Lieblingsgemüse ist ja eindeutig die Tomate! Das könnte ich am liebsten den ganzen Sommer essen! Mit Salz, Basilikum … lecker! Da läuft mir ja jetzt schon das Wasser im Mund zusammen.
Habt ihr gewusst, dass aus diesem kleinen Samen hier (Samen hochhalten) eine so große Tomate werden kann? Dazu muss man den kleinen Samen in die Erde streuen, ihn wässern und dann sieht man irgendwann einen kleinen Mini-Sprieß aus der Erde gucken. Dann braucht es viel Zeit und Pflege, damit daraus eine so schöne, saftige Tomate wird. Das gelingt nicht immer so gut. Manchmal steht die Pflanze am falschen Platz, bekommt zu viel oder zu wenig Sonne. Und wenn man Pech hat, kann sogar so eine Pflanze krank werden. Und dann wird es nix mit meinem Lieblingsgemüse. Ihr seht also, das ist gar nicht so einfach.
Aber wenn ich ehrlich bin, die wenigsten Tomaten baue ich selbst an. Die meisten kaufe ich ja einfach im Supermarkt. Da muss ich mir keine Gedanken darüber machen, ob die Pflanze am richtigen Ort steht. Da darf ich mich darüber freuen, dass ein Bauer sich so viel Mühe gemacht hat und ich das jetzt genießen darf. Die wenigsten von uns bauen heute noch ihre Lebensmittel selbst an.
Für uns ist das heute ungewöhnlich, Zutaten für unser Essen selbst anzubauen, für Jesu Freunde war das total normal. Und darum erzählt Jesus ihnen Geschichten von Feldern und Samen und erklärt ihnen und uns damit, wie Gott ist und wie das Reich Gottes ist, in dem wir leben dürfen.
Die heutige Geschichte steht im Matthäusevangelium, im 13. Kapitel. Und sie geht so:
Verkündigung
Als Jesus mit seinen Freunden zusammen war, erzählte er ihnen eine Geschichte, mit der er ihnen das Himmelreich, also den Ort, an dem 100% Gott regiert, erklären wollte.
Das Himmelreich Gottes ist wie ein Gärtner, der Tomaten anpflanzen wollte. Er streute also gute Samen in die Erde. (Topf mit Erde zeigen und ein paar Samen reindrücken).
Dann ging er schlafen. In der Nacht kam aber ein Feind. (flüstern) Er schlich sich in den Garten von dem Mann und streute heimlich Unkrautsamen zwischen die guten Tomatensamen. (Die andere Samensorte auf die Erde streuen.) Nach einiger Zeit wuchsen die Tomatenpflanzen heran (Tomatenpflanze in den Topf drücken). Aber gleichzeitig wuchs auch das Unkraut, das der Feind gesät hatte. (Unkrautpflanze, dicht neben die Tomatenpflanze in die Erde drücken.) Und seht ihr … das Unkraut sieht eigentlich sehr ähnlich aus wie die Tomate. Man kann nicht auf Anhieb den Unterschied erkennen. Und das Unkraut wächst auch sehr dicht an den Tomaten.
Als die Angestellten des Gärtners das Unkraut sahen, fragten sie den Gärtner: „Du hast doch Tomatensamen ausgestreut! Sogar extra den teuren Samen! Woher kommt denn das Unkraut hier? Sollen wir das Unkraut schnell herausreißen?“ Der Gärtner aber sagte: „Nein, macht das nicht! Sonst reißt ihr womöglich noch die guten Tomaten mit heraus oder ihr macht die Wurzeln von den Tomaten kaputt. Lasst sie bis zur Ernte zusammen wachsen. Dann werden wir die Tomaten pflücken, und dann das ganze Unkraut herausreißen und verbrennen.“
Und als die Zeit der Ernte kam, pflückten die Diener schnell die roten und leckeren Tomaten und sammelten sie ein. (Eine Schüssel mit Tomaten hervorholen, evtl. rumgeben). Und die restlichen Unkrautpflanzen warfen sie weg.
Als Jesus mit der Geschichte fertig war, haben sich seine Freunde ganz schön gewundert. Sie waren sich nicht ganz sicher, was Jesus ihnen sagen wollte.
Das mit dem Unkraut und den Tomatenpflanzen haben sie ja verstanden, aber was das alles jetzt mit Gott zu tun hatte, da waren sie sich nicht ganz sicher und wollten einmal nachfragen.
Das können wir von den Freunden von Jesus lernen, wenn wir etwas nicht verstehen über Gott, dann kann ich Jesus bitten, es mir zu erklären. Die Freunde von Jesus machen das auch. Und er lacht sie nicht aus, sondern nimmt sich Zeit, ihnen die Geschichte zu erklären. Aber bevor ich euch erzähle, was Jesus ihnen erzählt hat, würde mich interessieren, was ihr glaubt. Was will uns Jesus mit der Geschichte erzählen? (Die Kinder fragen und Antworten finden lassen und auch die Beiträge stillerer Jungscharler hören und wertschätzen.)
Ui, das hört sich doch schon mal gut an. Klasse, wie kreativ ihr seid! Wir wollen mal hören, was Jesus ihnen erzählt hat.
Jesus sagte: „Der Gärtner ist Gott. Die Tomatenpflanzen sind die Menschen, die zu Jesus gehören und mit ihm leben. Das Feld, auf dem die Samen gestreut werden, ist die Welt. Der gemeine Feind ist der Teufel, der Zerstörer. Das Unkraut sind Menschen, die nicht zu Jesus gehören und nicht mit ihm leben wollen und sich dem Bösen verschrieben haben. Aber manchmal ist es gar nicht leicht von außen zu sehen, wer wirklich zu Jesus gehört und wer nicht. So wie das Unkraut den Tomatenpflanzen sehr ähnlich sieht. Doch wir brauchen das auch gar nicht unbedingt zu wissen. Denn Gott weiß es auf jeden Fall! Und eines Tages wird er selbst alle Menschen, die zu ihm gehören, zu sich rufen. Und die Menschen, die nicht mit ihm gelebt haben, kommen nicht zu ihm.“
Für uns ist nur wichtig, dass wir selbst zu Jesus gehören und mit ihm leben. Dann sind wir wie der gute Samen, also wie Tomaten.
Mit der Geschichte will Jesus uns zeigen, dass es immer auch schlechte Dinge geben wird, Menschen, die einander wehtun. Aber eben auch ganz viele gute Dinge, gute Menschen. Und damit das Gute nicht kaputtgeht, lässt Gott beides nebeneinander wachsen bis zu dem Tag, an dem Jesus wiederkommt.
Abschluss
Für heute haben wir also ganz schön viel gelernt. Super, dass ihr so gut mitgemacht habt. Ich wünsche mir, dass wir für heute lernen, dass Gott gut und gerecht ist. Ich muss mich nicht rächen und Unkraut säen. Ich weiß, dass Gott alles im Griff hat.
Und ich wünsche mir, dass wir wissen dürfen, dass Gott Gutes in unserem Leben säen möchte. Leckere Tomaten eben als Bild für gute Dinge, mit denen Gott dich beschenken möchte. Gott ist es, der der Gärtner ist. Und wir dürfen unter seiner Sonne wachsen.
Für den Doppelpunkt benötigt man einen Blumenkasten und Erde, eine Gießkanne sowie Zettel und Stifte.
Heute wollen wir gemeinsam gärtnern. Welche gute Saat möchtest du gern aussäen? Nimm dir ein paar Minuten Zeit und denk an eine Person, der es vielleicht gerade nicht so gut geht. Wir wollen Gott in dem ähnlich werden, dass wir gute Dinge säen. Ihr habt jetzt die Möglichkeit, auf einen Zettel zu schreiben, was ihr der Person Gutes wünscht. Das kann etwas ganz Praktisches sein. Wenn ihr einen Freund habt, der gerade schlechte Noten hat, dann könnt ihr „gute Noten“ auf den Zettel schreiben. Wenn ihr jemand kennt, der gerade sehr traurig ist, dann könnt ihr „Trost“ aufschreiben. Nehmt euch ein paar Minuten Zeit. Und wenn euch niemand einfällt, dann bittet doch Gott, euch einen guten Gedanken zu schenken. (Den Kindern Zeit geben zum Nachdenken, im Hintergrund vielleicht ein bisschen ruhige Musik, das nimmt manchmal die Spannung raus.)
Eure Zettel dürft ihr nun knicken und in einen Blumenkasten legen. Nun wird Erde in den Kasten gefüllt. Jeder von euch kann sich jetzt ein Samenkorn nehmen.
Jetzt wollen wir zusammen beten und wir machen das folgendermaßen: Wir alle haben ja jetzt ein Samenkorn in der Hand. Ihr dürft entscheiden, ob ihr laut oder leise Gott das sagen wollt, was ihr auf den Zettel geschrieben habt. Wenn ihr mit eurem Gebet fertig seid, legt ihr den Samen in die Erde. Danach darf der Nächste ein Gebet sprechen und so geht es dann der Reihe nach.
Im Anschluss daran werden die Samen gegossen. In den nächsten Wochen könnt ihr dann erleben, wie der Same aufgeht. Vielleicht geht auch in den Leben der Menschen, für die wir gebetet haben, ein Same auf. Fragt einfach mal nach.
Als Give-away bastelt sich jeder ein Tütchen, das mit (Kresse-)Samen gefüllt wird. Die Tüten können aus einfachem Packpapier hergestellt und mit einem Tacker verschlossen werden. Von außen könnt ihr sie bestempeln oder schön beschriften. Ein Vorschlag ist, den Satz „Lass Liebe wachsen“ auf die Tütchen zu schreiben und ein Herz dazuzumalen.
Zum Schluss unserer Zeit möchte ich euch gern einen Satz mitgeben, den wir uns mit unserer Hand merken können. Lasst uns einmal die Hände heben. Super! Und zwar lautet der Merksatz für heute: Gott ist gütig und gerecht. Das steht in der Bibel, in Psalm 116, Vers 5.
Fünf Worte, für jeden Finger ein Wort. GOTT (Daumen) IST (Zeigefinger) GÜTIG (Mittelfinger) UND (Ringfinger) GERECHT (kleiner Finger).
Wenn du also das nächste Mal jemanden den Stinkefinger zeigst, sagst du ihm, dass er gütig ist!
Aus: Einfach spitze
Nr.5 Einfach genial
Nr.112 Unter dem Schirm des Höchsten
Nr.118 Für welche Seite singst du denn
Der Raum kann im Gärtner-Look dekoriert werden, eine Schubkarre, eine Harke, Schaufel, eventuell ein paar leere Blumentöpfe … Diese Deko nimmt die Kinder mit hinein in die Geschichte und zeigt ganz äußerlich schon an, dass es um eine „Gartengeschichte“ von Jesus geht.
Gott geht mit.
Gott ist bei mir, auch wenn ich das nicht immer sehen und spüren kann.
Mit 40 Jahren heiratet Isaak. Er erlebt hier zunächst das Gleiche, was seinem Vater Abraham und dessen Frau Sara auch passiert ist. Isaak und Rebekka bekommen keine Kinder. Durch das Gebet Isaaks zu Gott geschieht ein Wunder. Rebekka wird schwanger. Aber es scheint keine leichte Schwangerschaft zu sein. Es muss so schlimm sein, dass sie sich fragt, warum sie überhaupt schwanger geworden ist, wenn es ihr so schlecht geht (V.22). Aber auch Rebekka wendet sich in ihrer Not an Gott. Wie genau das ausgesehen hat, wird im Text nicht beschrieben, vielleicht ist sie an eine Kultstätte gegangen. Sie erhielt eine Antwort von Gott. Rebekka versteht vermutlich nicht, was Gott ihr mit diesen Worten sagen will. Die Auskunft ist aber eindeutig: Hinter allem Geschehen steckt Gottes Plan. In der Antwort Gottes steckt Großes und Geheimnisvolles zugleich. Rebekka wird die Gründerin von zwei Völkern. Diese beiden Völker werden miteinander kämpfen, aber das eine wird das andere beherrschen. Gott deutet nur an, dass nicht der Ältere bestimmen wird, sondern der Jüngere.
Bei der Geburt wird es dann auch äußerlich deutlich, dass die beiden Brüder total unterschiedlich sind. Nicht nur von ihrem Aussehen her sind sie anders, sondern auch von ihrem Wesen. Esau ist ein Jäger, der unterwegs ist, und Jakob ist ein Hirte, der bei den Zelten bleibt. Geschichtlich gesehen entsteht hier aus dem Nomadendasein die Sesshaftigkeit.
Da es im Hebräischen nur Konsonanten gibt, wird die Namensbedeutung von Jakob verschieden übersetzt, der Ursprung bedeutet wohl: „Gott möge dich schützen“, wird aber auch als Fersenhalter oder Betrüger erklärt.
Beide Brüder gehen sehr unterschiedliche Wege und scheinen von den Eltern auch darin bestärkt zu werden. Isaak liebte Esau und Rebekka liebte Jakob. Sie sind parteiisch.
Esau als Jäger hat nicht immer Erfolg. Manchmal kommt er auch ohne Beute nach Hause. Ziegen und Schafe sind als Haustiere immer verfügbar und auch Gemüse kann gelagert werden. Esau weiß gar nicht genau, was Jakob da gekocht hat. Aber er ist so ausgehungert, dass ihm momentan alles andere egal ist. In diesem Moment ist ihm sein Erstgeburtsrecht nicht so wichtig, wie etwas zu essen zu bekommen. Aber auf die Situation seines Bruders nimmt Jakob keine Rücksicht. Er lässt Esau schwören, dass der auf sein Recht verzichtet. Esau verachtet sein Erstgeburtsrecht.
In dem Text geht es sehr menschlich zu. Auch ich ertappe mich immer wieder dabei, meinen Vorteil aus bestimmten Situationen zu ziehen, gerade auch als jüngere Schwester. Aber dann sehe ich, dass beide Brüder hier erwachsen sind. Sie könnten es besser wissen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass beide sehr einseitig von ihren Eltern erzogen wurden. Ich frage mich aber auch, wo Gott in dieser Situation ist. Warum greift er nicht ein, wenn ein Elternteil einen Sohn bevorzugt? Wenn der eine Bruder die Situation ausnutzt? Ich verstehe es nicht. Erst wenn ich die ganze Geschichte lese wird deutlich: Gott hat einen Plan. Sicher hätte Gott auch andere Möglichkeiten gehabt, Jakob zum Stammvater des Volkes Israel zu machen. Aber Jakob und Esau haben beide entschieden so zu handeln, wie sie gehandelt haben. Jakob hätte nicht die Situation seines Bruders ausnutzen müssen und Esau hätte sich auch gegen den Handel entscheiden können.
Gerade jüngeren Geschwistern geht es oft so, dass sie sich benachteiligt fühlen, weil sie vieles noch nicht dürfen, was ältere Geschwister selbstverständlich tun. Ältere Geschwister müssen alles durchboxen, was später die Jüngeren selbstverständlich dürfen. Schwer ist es für alle Kinder, wenn Eltern einen so bevorzugen, wie es bei Jakob und Esau der Fall ist. Die Kinder können sich sehr gut in die beiden hineinversetzen. Deswegen ist dies ein Beispiel dafür, dass biblische Geschichten auch heute noch relevant sind. Wichtig finde ich, dass deutlich wird, dass Gott bei Jakob und bei Esau ist.
Kinder, die schon länger in der Jungschar oder der Gemeinde sind, haben die Geschichte von Jakob und Esau vermutlich schon gehört. Hier ist wichtig herauszustellen, was die beiden Männer Jakob und Esau mit dem Leben der Kinder heute zu tun haben. Auch in uns steckt immer so ein Jakob, der seinen eigenen Vorteil aus der schwierigen Situation des anderen ziehen will. Deutlich wird hierbei, dass Gott uns trotzdem lieb hat und bei uns ist, auch wenn wir nichts Gutes im Sinn haben. Er geht mit Jakob, obwohl er seinen Bruder ausnutzt. Jakob wird sogar der Segen zugesprochen.
Es werden zwei Gruppen gebildet. Jede Gruppe bekommt Quizfragen gestellt. Einer der beiden Gruppen wird immer wieder geholfen, der anderen nicht. Die Kinder werden recht bald Widerspruch einlegen und sich beschweren.
In der Auswertung kommen wir mit den Kindern darüber ins Gespräch, in welchen Situationen man sich schlecht behandelt fühlt und warum wir uns manchmal benachteiligt fühlen. Dann wird die Geschichte erzählt.
Ein Mitarbeitender kommt mit einer leckeren Packung Süßigkeiten in den Raum und setzt sich. Wenn die Kinder nicht von selbst fragen, übernimmt es ein anderer Mitarbeitender: „Gibst du mir etwas ab?“ Mitarbeiter 1 fragt: „Was bekomme ich dafür?“ Nun die Kinder aufzählen lassen, was sie ihm geben würden. Mitarbeiter 1 fordert: „10,- €!“ Es werden die Reaktionen der Kinder abgewartet und dann deutlich gemacht, dass sie für die 10,- € eigentlich viel mehr Süßigkeiten bekommen würden. Dann folgt die Geschichte.
Erzählung mit Fragen
Isaak und Rebekka sind schon eine ganze Weile verheiratet. Sie wünschen sich Kinder. Aber lange Zeit sieht es so aus, als ob Rebekka keine Kinder bekommen würde. Sie beten zu Gott und bitten ihn, ihnen zu helfen.
Eines Tages spürt Rebekka, dass sich in ihrem Bauch etwas bewegt. Und dann wird ihr Bauch dicker und dicker. In ihr rumort es. Sie macht sich Sorgen, weil die Bewegungen in ihrem Inneren ganz schön heftig sind. Sie spürt, dass es zwei Kinder sind, die in ihr wachsen. Aber warum kämpfen die beiden so miteinander?
Und so wendet sie sich wieder an Gott. Sie hat Angst, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Und Gott antwortet ihr. Aber ob sie wirklich versteht, was er ihr sagen will? Gott sagt ihr voraus, dass die Zwillinge in ihrem Bauch einmal zwei Völker werden, die verfeindet sein werden. Ob Rebekka das wirklich hören wollte?
Aber sie kann es nicht ändern.
Schließlich ist es so weit. Zwei Jungen werden geboren. Nun ist es sehr wichtig darauf zu achten, wer als Erster geboren wird. Denn das entscheidet darüber, wer später einmal den Hauptanteil der Güter erben wird. Damals wurde nicht danach gefragt, wer das überhaupt wollte. Es ist klar: Hoferbe wird immer der älteste Sohn.
Als der erste Junge geboren ist, bekommt er den Namen Esau und vielleicht zur Sicherheit auch ein Bändchen um den Arm gebunden. Er hat eine rötliche dunkle Haut, die schon mit ganz feinen Härchen überdeckt ist.
Dann wird der Zweite geboren. Er wird Jakob genannt. Und er sieht total anders aus, als sein Bruder. Er hat eine glatte und helle Hautfarbe und noch keine Haare.
Und auch als sie größer werden, merken die Eltern, dass sie nicht nur äußerlich sehr unterschiedlich sind. Esau wird ein leidenschaftlicher Jäger. Er wird groß und stark, ist sportlich und gewandt, streift viel draußen in den Wäldern umher.
Jakob dagegen ist gern zu Hause. Er hilft seiner Mutter in der Küche, im Garten und im Stall. Esau dagegen bringt oft ein erlegtes Wild mit nach Hause, von dem ein leckerer Braten zubereitet werden kann. Esau ist stärker als sein Bruder, aber Jakob ist klüger.
Zwischenfrage: Was meint ihr, wer von den Eltern vielleicht einen der beiden Jungen lieber mochte? (Vater: Esau / Mutter: Jakob)
Eigentlich sollen Eltern ihre Kinder gleichermaßen lieben und keinen vorziehen. Eure Eltern tun das sicher auch. Aber manchmal entwickeln sich doch unterschiedliche Beziehungen zwischen Kindern und ihren Eltern, z. B. auch zwischen Eltern zu ihren Söhnen und Töchtern. Das muss noch lange nicht heißen, dass der eine den anderen mehr liebt.
Eines Tages passiert Folgendes: Esau kommt ganz hungrig und müde von der Jagd. Diesmal hat er nichts geschossen. Zu Hause liegt ein köstlicher Duft über dem Feuer. Sein Bruder Jakob hat eine leckere Suppe gekocht, eine Linsensuppe.
(Nachfragen, was das für eine Suppe ist, wer sie schon einmal gegessen hat und wer diese Suppe mag.)
Diese Suppe wäre jetzt genau das Richtige für Esau. Er könnte sich den ganzen Bauch davon vollschlagen. – Aber es war ja nicht seine Suppe.
„Jakob, lieber Bruder“, so liebevoll hatte er ihn noch nie angeredet, „gibst du mir etwas von deiner Suppe ab?“
„Was krieg ich dafür?“, fragte der zurück.
„Was willst du denn haben?“, hakte Esau nach.
„Ach, ich wüsste da schon etwas“, sagte Jakob und bemühte sich, eher wie beiläufig zu sprechen. „Zum Beispiel dein Erstgeburtsrecht! Die paar Minuten, die ich nach dir geboren wurde, sind doch nicht viel! Gib mir das Recht, künftig als der ältere Sohn zu gelten!“
Zwischenfrage: Weiß jemand von euch, warum Jakob einen solchen Wert darauf legte?
Wisst ihr, was das bedeutete, als der älteste Sohn zu gelten? (Der älteste Sohn erbt nach dem Tode des Vaters den Besitz und führt die Arbeit des Vaters weiter.)
Hoferbe konnte nur einer werden. Sonst würden sich alle darum streiten. Wenn jeder einen kleinen Teil bekommen würde, könnte am Ende keiner damit richtig etwas anfangen.
So bekamen die anderen Kinder als Erbe nur ein bisschen Geld oder ein kleines Landstück.
Frage an die Kinder: Was meint ihr, tauscht Esau sein Erstgeburtsrecht gegen einen Teller Linsensuppe? (Antwort der Kinder abwarten.)
Esau tut es tatsächlich „Was soll’s, ich muss doch einmal sterben. Außerdem diese viele Arbeit auf dem Hof – dazu habe ich gar keine Lust. Kannst es haben! – Und nun gib schon den Teller mit der Suppe her. Ich habe einen Bärenhunger!“
Esau verzehrte die Linsensuppe und ahnte wohl kaum, welch eine wichtige Entscheidung er in diesem Moment getroffen hatte. So wenig bedeutete ihm sein Erstgeburtsrecht.
Geschichte mit Bildern
Jedes Kind bekommt einen oder mehrere Verse des Bibeltextes, ohne den Rest zu kennen. Die Aufgabe besteht nun darin, ein Bild zu dem Vers zu malen.
Dann wird anhand der gemalten Bilder die Geschichte gemeinsam mit den Kindern erzählt und ergänzt, was die Kinder an Zusatzinformationen brauchen (z. B. Erbfolge, evtl. auch Verwandtschaftsverhältnis zu Abraham als Großvater).
Es werden nacheinander Spiele gespielt, die mit der Geschichte verknüpft werden.
Die Kinder bekommen zwei Bilder gezeigt, auf denen das Gleiche abgebildet ist, aber es gibt 10 Unterschiede. (Bei Jakob und Esau gab es auch Unterschiede, obwohl sie Zwillinge waren.)
Es spielen immer zwei gegeneinander. Die Spieler stellen sich auf eine Kiste und versuchen sich mit einer Pool-Nudel von der Kiste zu stürzen. (Durch die Unterschiedlichkeit von Jakob und Esau waren sie auch bei ihren Eltern Konkurrenten.)
Ein Kind ist der Jäger und ein anderes Kind das Wildschwein. Alle anderen stellen sich in einem Kreis auf. Der Jäger hat die Aufgabe, das Wildschwein zu fangen. Das Wildschwein versucht den Jäger abzuhängen, indem es durch zwei Personen hindurchrennt. Die beiden Personen fassen sich dann an den Händen und somit ist die Lücke geschlossen. Keiner kann dann mehr hindurch, auch das Wildschwein nicht. Sehr schnell sind nur noch wenige Lücken vorhanden. Wenn das Wildschwein schlau ist, kann das letzte Schlupfloch geschlossen werden, ohne dass der Jäger das Wildschwein erreichen kann.
(Esau war gern auf der Jagd. Aber nicht immer hatte er Erfolg.)
In zwei Gruppen sollen die Kinder aus einer Schüssel Bohnen und Linsen heraussortieren. (Man kann es auch erschweren, wenn man es mit Strohhalmen macht; nur müssen die Strohhalme unbedingt einen kleineren Durchmesser als die Linsen haben.)
(Jakob war eher der, der zu Hause blieb und gekocht hat.)
Die Kinder stellen sich nach verschiedenen Kriterien hintereinander auf (der Größe nach, nach Geburtsmonat, nach Geburtsdatum). (Esau war nur ein ganz wenig älter als Jakob und trotzdem galt für ihn das Recht des Erstgeborenen.)
Was denkt ihr, ist es richtig, dass die Eltern von Jakob und Esau sie unterschiedlich behandeln und liebhaben?
Warum ist das so?
Warum wollte Jakob das Erstgeburtsrecht?
War es Esau wirklich egal, ob er als Erster geboren war?
Gott spricht: Ein Mensch sieht, was in die Augen fällt; ich aber sehe ins Herz.
1. Samuel 16,7 GNB
Der Satz wird sehr oft auf Herzen geschrieben und im Raum versteckt. Die Jungscharler suchen die Herzen und immer, wenn sie ein Herz gefunden haben, lesen sie den Satz laut vor.
Die Kinder erzählen sich gegenseitig, wo sie sich einmal ungerecht behandelt gefühlt haben oder wo ihnen jemand zur Seite gestanden hat, als sie ungerecht behandelt wurden. Sie können auch erzählen, wo sie mal jemanden ungerecht behandelt haben. Diese Erlebnisse können dann von den Kindern oder Mitarbeitern in Gebeten formuliert werden.
Mit den Kindern wird gemeinsam eine einfache Linsensuppe gekocht. Dafür sollten Linsen verwendet werden, die nicht lange kochen müssen oder man muss die Linsen schon vorher einweichen. Die Linsen werden mit Suppengemüse, Kartoffeln und Gemüsebrühe gekocht. Wer will, kann die Suppe auch mit kleinen Mettwürstchen verfeinern.
Schnitzeljagd
Wir sind gemeinsam mit Esau auf der Jagd nach dem Wild. Es werden zwei Gruppen gebildet. Die erste Gruppe geht mit Bildern von Rehspuren vor und heftet diese Bilder an den Wegesrand oder mit Pfeilen an geeignete Stellen. Die zweite Gruppe geht nach zehn Minuten los und versucht, das Reh zu finden.
Tierspuren
Es werden Blätter ausgelegt, auf denen Tierspuren zu sehen sind. Vorlagen dazu findet man im Internet. Die Kinder müssen herausfinden, welche Tiere diese Spuren verursacht haben. Man kann den Teilnehmern auch eine Hilfestellung geben, indem man noch Bilder der Tiere dazulegt, die die Spuren verursacht haben. Es geht nun darum, die Spuren den richtigen Tieren zuzuordnen.
Pflanzen
Man bringt verschiedene Pflanzen oder Kräuter mit und die Kinder müssen sagen, um welche Pflanzen es sich handelt. Auch hier kann man eine Hilfestellung anbieten, indem man Karteikarten mit den Namen der Pflanzen vorbereitet, die dann von den Kindern den Pflanzen zugeordnet werden sollen.
Hey, das ist superstark
Immer und überall (Vom Anfang bis zum Ende)
Jedes Kind ist anders
In der Mitte liegen viele Erbsen und Linsen. Zwei Kinder spielen gegeneinander. Sie haben die Aufgabe, die Linsen auszusortieren. Wer die meisten Linsen auf seine Seite sortiert hat, hat gewonnen.
Alle Teilnehmer sitzen um einen Tisch. Ein Spieler bekommt die Aufgabe, aus den Linsen einen einfachen Gegenstand zu „malen“ (z. B. Apfel, Auto, Baum). Er legt die Linsen also so auf den Tisch, dass der Gegenstand zu erkennen ist. Die anderen Kinder müssen raten, um welchen Gegenstand es sich handelt. Wer den richtigen Gegenstand erraten hat, darf als Nächstes malen.
Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Gleichnissen von Jesus aus JUMAT 2/17. Es handelt sich dabei um vier Himmelreichgleichnisse aus Matthäus 13. Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise. Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Petrus aus JUMAT 3/18. Sie beginnt damit, dass Jakob seinen Bruder Esau betrügt und endet mit der Versöhnung der beiden Brüder. Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.
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