Das ganze Leben als Lobpreis verstehen

Zielgedanke

Christliche Gemeinden sind an vielen Stellen feminin geprägt: Lobpreiskultur, Frauenfrühstück, Gesprächskreise und -gruppen. Aber auch die Gesellschaft ist in der Betreuung der Kinder und Jugendlichen sehr feminin aufgestellt (über 95% der Grundschullehrer sind Frauen). Es gibt immer weniger Anknüpfungspunkte in Gemeinden für männliche Bedürfnisse – Aktion, Verantwortung übernehmen, etwas „machen“/„schaffen“, lösungsorientiertes Arbeiten, Lieder wie „Für den König“ sind die Ausnahme in der Lobpreiskultur. Der Stundenentwurf soll dazu dienen, junge Männer, aber auch Mädchen, dazu anzuleiten, ihr gesamtes Leben als Lobpreis zu verstehen, und damit ihren Platz in der Gemeinde zu finden. Leitsatz: „Lobpreis ist nicht nur Musik. Sondern ist eine Lebenshaltung, durch die wir Gott die Ehre geben.“

Einstieg

Schaut euch gemeinsam das Video „Wrong Worship“ auf YouTube an (www.youtube.com/watch?v=ZJp98hoqy5I) und diskutiert darüber: Ist es das, was wir aus Lobpreis gemacht haben – Selbstbeweihräucherung? Vorher könnt ich noch die Übersetzung an die Teens austeilen. Hier die Übersetzung zum Austeilen:

  • „I will sing …“: Ich besinge deine Liebe an Sonntagen – das Gefühl ist aber montags schon wieder verschwunden.
  • „I surrender some“: Ich lege manches hin. Jesus: Ich gebe dir ein bisschen was.
  • „I stand amazed with my hairdo …“: Ich stehe hier staunend vor meinem Haarschnitt, mein Friseur hat ganze Arbeit geleistet. Ich hebe meine Hände und sehe meinen perfektem Nagellack, der so wunderbar zu meinem Eyeliner passt.
  • „How great is this song“: Wie toll ist dieses Lied, Mann, ich liebe es, diesen Song zu singen.
  • „Saviour, I don’t need a saviour“: Retter? Ich brauche keinen Retter. Ich bin zu beschäftigt mein Leben zu leben. Ich geh ja schon an Weihnachten in die Kirche, das reicht, um meinen Glauben zu erneuern.
  • „I sung this song for years“: Ich habe dieses Lied über Jahre gesungen – jetzt ist es ein Standard in der Gemeinde geworden. Aber ich singe es immer noch, obwohl ich es gar nicht so meine. Denn ich liebe diese Emotionen, hallelujah, klatscht einfach in die Hände. Seht euch diese Emotionen an.
  • „I exalt me“: Ich erhebe mich, nur mich allein – betet mich an, hallelujah

Gruppenaktion

Stellt den Teens folgende Frage: „Was versteht ihr unter Worship/Lobpreis? Worum geht es dabei?“ Teilt dazu an alle Stifte und zugeschnittene Zettel aus, die jeder für sich beschriften kann. Anschließend können die Zettel dann an eine Wand / an eine aufgestellte Flipchart geheftet werden. In der Gruppe wird das Ergebnis ausgewertet und diskutiert. Erwartet Antworten wie: „Lobpreis ist musikalische Anbetung“, „Lobpreis ist Gefühlsduselei“, „Lobpreis bedeutet die Hände zu heben“.Das Ziel wäre jetzt, den Begriff etwas weiter zu erklären: „Lobpreis ist erst einmal eine Lebenshaltung, durch die wir Gott die Ehre geben.“

Vertiefung in Kleingruppen

Schaut euch nun folgende Bibelstellen in Kleingruppen an:

  • Amos 5,21-24 – Ich will eure Lieder nicht
  • Römer 12,1-3 – Das ganze Leben ist ein Gottesdienst
  • Psalm 47 – Hier gibt es viel maskuline Redeweise
  • Sprüche 14,31 – Armen helfen zur Ehre Gottes
  • Matthäus 25,31 ff. – Verantwortung übernehmen, bedeutet Gott die Ehre geben.

Untersucht die Stellen auf folgende Fragestellung hin:

  • Wodurch wird Gott die Ehre gegeben? (Handlung, Tat, Zuwendung zu anderen, Beziehungen leben, dienen)
  • Was fällt euch daraufhin vielleicht ein, was Gott keine Ehre gibt? (Mögliche Antworten: Chillen als Lebenshaltung, nur sein eigenes Ding machen, nur eigenen Vorteil sehen, Gottes Auftrag nicht wahrnehmen)

Andacht

Nach der Gruppenphase kommt die Gruppe wieder zusammen. Eine Auswertung empfehlen wir hier nicht, sondern das Erarbeitete soll durch einen Impuls vertieft werden. Dieser Impuls kann folgenden Inhalt enthalten:

Das Doppelgebot der Liebe neu verstehen: Liebe ist der Auftrag, die Welt in Gottes Namen zu gestalten (machen, aufbauen, etwas tun, Gott in alle Lebensbereiche einbauen). Wir müssen ganzheitlicher denken und dürfen Lobpreis nicht nur in Musik und Gottesdienste einsperren. Er umfasst unser ganzes Leben. Wir müssen den Schöpfungsauftrag neu wahrnehmen: Gott hat uns den Auftrag gegeben, diese Welt in seinem Namen zu gestalten. Beleuchte die verschiedenen Lebensbereiche des Teens und Jugendlichen, und gib ihnen Hilfestellungen, darin Gott die Ehre zu geben, z. B.:

  • Schule: Setz dich in der Schülervertretung ein. Bewirb dich als Klassensprecher. Starte in deiner Klasse eine Initiative, die anderen Menschen guttut („Werd-Gesund-SMS“ aus der Klasse für die, die krank sind)
  • Familie: Hör auf, deine Eltern zu bekämpfen, sondern werde überraschenderweise zum Diener: Aufräumen, Einkaufen, Mama etwas Gutes tun – und nicht nur am Muttertag.
  • Verein: Setz dich für die ein, die vielleicht häufiger auf der Auswechselbank sitzen. Lade alle zu dir nach Hause ein, mach ’ne Grillparty. Und lade dazu auch den Jugendkreis ein.

Abschluss

Macht euch gemeinsam Gedanken, wie man diesen neu verstandenen Ansatz von Lobpreis im Alltag einüben kann.

Buchempfehlungen

  • Florian, einer der beiden Autoren, hat einen weiterführenden Artikel in der Zeitschrift ChristSein-Heute (7/13) zu diesem Thema geschrieben, den du im TEC:-Pool finden kannst.
  • „Den Tiger zähmen“ (Tony Anthony; ISBN 978-9-86699-107-1)
  • „Warum Männer nicht in den Gottesdienst gehen“ (David Murrow, ISBN: 978-3-8677-3118-8)
  • „Der ungezähmte Mann. Auf dem Weg zu einer neuen Männlichkeit“ (John Eldredge, ISBN: 978-3-7655-1840-9)
  • „Heiligwerden für Anfänger“ (Gofi Müller, ISBN: 978-3-7655-4020-2)
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