Jesus will und kann Bartimäus helfen

Zielgedanke

Jesus will und kann uns immer helfen! Es lohnt sich, wenn wir uns ihm vertrauensvoll zuwenden. Er möchte hören, was wir brauchen, uns wünschen und wird reagieren.

Vorüberlegung für Mitarbeitende

Er ruft. Sein Rufen steigert sich, wird immer lauter, flehender, verzweifelt UND hoffnungsvoller. Hochrot vor Anstrengung wird sein Gesicht. Von nichts und niemandem lässt er sich zum Schweigen bringen, im Gegenteil sein Rufen wird zum Schreien. All seine Hoffnung schreit er in einem Hilferuf hinaus – Bartimäus, der blinde Bettler, der es nicht einmal wert ist, bei seinem eigenen Namen genannt zu werden, sondern einfach Bar-Timäus – Sohn des Timäus. Er hat in seinem Leben schon viel gehört, gerochen, gespürt, alles, was um ihn herum geschieht nimmt er mit seinen sensiblen Sinnen wahr. Vermutlich sitzt er den ganzen Tag mitten im Geschehen, an einem Platz in Jericho, an dem viele Menschen vorbei kommen. Denn so steigen seine Chancen auf einen Verdienst als Bettler. So auch an diesem Tag, der sein Leben verändert. Jesus kommt mit seinen Jüngern nach Jericho. Dort lehrt er, führt Gespräche, eine Menschenmenge sammelt sich um ihn und begleitet ihn wieder aus der Stadt. Vieles davon spielt sich vor Bartimäus Ohren ab. Er hört Jesu Reden, die Fragen der Menschen, ihre Aufregung, spürt die Spannung, die in der Luft liegt und ergreift seine Chance. Jesus kann ihm helfen. Er kann seinen größten Wunsch erfüllen. Er ruft, lässt sich nicht zum Schweigen bringen und wird gehört. Jesus fragt ihn nach seinem Wunsch und Bartimäus äußert ihn – er bettelt nicht, sucht keine schönen Worte, lässt sich und Jesus kein Hintertürchen offen: „Mein Meister, ich möchte so gerne sehen können!“ (Markus 10, 51) Er zweifelt nicht an Jesu Fähigkeiten und auch nicht an seinem Wollen. Und Jesus reagiert auf dieses absolute Vertrauen mit Heilung und dadurch einer ganz neuen Lebensperspektive. Und Jesus lässt wieder einmal staunende Jünger zurück. Kurz vorher haben sie noch erlebt, dass Jesus sich Zeit nimmt für von der Gesellschaft wenig Beachtete, nämlich Kinder (Markus 10, 13-16). Trotzdem muss er es ihnen hier noch einmal deutlich machen: Jesus achtet nicht auf Alter, Ansehen, Stellung, Aussehen. Er schenkt seine Aufmerksamkeit Kindern, blinden, namenlosen Bettlern, denen die sich ihre Hoffnung und Chance nicht ausreden lassen, sondern sich vertrauensvoll an ihn wenden.

Erlebniswelt der Kinder

Um Hilfe rufen können, eine wichtige Fähigkeit. Kinder erleben sich immer wieder hilflos. Sie kennen es in vielen Situationen, auf Hilfe angewiesen zu sein; von A nach B kommen, sich in einem Verein anmelden, so manche Hausaufgaben, einen Konflikt lösen, morgens rechtzeitig aufstehen,… alles Situationen, die sie oft noch nicht alleine bewältigen können. Wie wichtig ist es da, wenn man weiß, wie man um Hilfe bittet. Und wie wichtig, dass man weiß, WEN man um Hilfe bitten kann! Und noch besser, wir können ihnen helfen den kennenzulernen, der auch bei den kniffeligsten Situationen im Leben helfen kann und helfen will: Jesus! Von Bartimäus können wir mit den Kindern lernen: bei wem es sich lohnt, um Hilfe zu bitten, dass es sich lohnt, sich dieses Rufen nicht ausreden zu lassen und dass wir unsere Bitten klar und vertrauensvoll äußern dürfen.

Einstieg

Hören und finden

Bartimäus konnte nicht sehen, aber gut hören. Das hat ihm geholfen zu verstehen, dass Jesus in Jericho ist und er derjenige ist, der ihm helfen kann.

Immer zwei Kinder gehen zusammen. Ein Kind ist blind, entweder schließt es die Augen oder sie werden verbunden. Das andere Kind kann sehen und muss gefunden werden. Die „blinden“ Kinder stellen sich in die Raum-Mitte, mit Blick nach außen. Die „sehenden“ Kinder verteilen sich am Rand des Raumes. Nun muss das „blinde“ Kind seinen Partner versuchen zu finden, indem es genau auf die Stimme seines Partners hört und versucht, dieser näher zu kommen. Das bedeutet, die „sehenden“ Kinder sollten möglichst ununterbrochen reden, singen, rufen und das alle gleichzeitig – wer findet seinen Partner?!

Erzählung

Bartimäus erzählt:

Jetzt kommen Schritte näher, Schritte von vielen Menschen, kleine, schnell trippelnde Schritte von Kindern, schwere Schritte von „wichtigen“ Männern, zögernde Schritte, vielleicht von Frauen, die nicht wissen, ob sie in dieser Männerrunde geduldet sind. Alle nähern sich dem großen Stadttor durch das jeder gehen muss, wenn er in die Stadt hinein oder hinaus will. Hier sitze ich. Ein guter Platz für einen blinden Bettler. Morgens finde ich leicht hin, weil es an der Hauptstraße liegt und tagsüber kommen viele Menschen vorbei, was für gute Einnahme-Chancen spricht. Und ich bekomme alles mit, was hier passiert. Heute haben mich die meisten übersehen. Meine Schale ist noch fast leer. Alle haben es eilig, reden aufgeregt miteinander, haben nur ein Ziel: sie wollen diesen Jesus hören und sehen. Er soll ein Wunderheiler sein, ein packender Redner und einer der den Menschen zuhört und Zeit für sie hat. Das haben die Menschen im Vorbeigehen zueinander gesagt. Und genau so hat sich das angehört, was ich von diesem Jesus mitbekommen habe: Er redet mit dem Einzelnen, er bleibt stehen und hört zu, er hat etwas zu sagen. Mit überzeugender, liebevoller Stimme spricht er von Gott, der wie ein Vater ist, er nennt ihn sogar „Abba“, Papa, der sich wünscht, dass seine Kinder ihn bei sich aufnehmen. So einen Mann hatten wir noch nie hier in Jericho! Er muss persönlich von Gott gesandt sein. Wenn er das ist, dann kann er mir helfen. Dann ist er der Einzige, der mir wirklich helfen kann! Gleich kommen sie auf dem Weg aus der Stadt an mir vorbei! Diese Chance muss ich nutzen! „Jesus, Sohn Davids, hab‘ Erbarmen mit mir!“ Ob er mich inmitten der Menschenmenge überhaupt hört? Ich muss lauter rufen: „Jesus, Sohn Davids, hab‘ Erbarmen mit mir!“ Menschen bleiben vor mir stehen – Jesus?! Ich höre ärgerliche Stimmen: „Du blinder Nichtsnutz, halte deinen Mund!“ „Bist du wohl leise! Wie sollen wir Jesus verstehen?“ Hämisch faucht mich eine Stimme von oben herab an: „Glaubst du, Jesus der große Rabbi hat auch nur einen Funken Interesse an dir?“ Haben sie vielleicht recht? Nein, seine Stimme klingt so liebevoll. Ich lasse mich nicht zum Schweigen bringen. Allen Mut nehme ich zusammen, sammle Luft in meiner Lunge und brülle mit aller Kraft über diese Stimmen hinweg: „Jesus, Sohn Davids, hab‘ Erbarmen mit mir!“ Schon fast am Stadttor bleibt die Menge stehen. Ich höre diese liebevolle Stimme, was sagt er? Eilige Schritte nähern sich mir. Eine Hand auf meiner Schulter und eine leicht erstaunt klingende Stimme spricht: „Nur Mut! Komm, er ruft dich.“ Jesus ruft mich! Er hat mich gehört! Er wendet sich mir zu! Schnell rapple ich mich auf, lasse alles liegen: meine Schüssel mit meinem Lebensunterhalt, meinen Mantel, das Wertvollste, das ich besitze, weil es mich vor Regen schützt und auf dem harten kalten Boden wärmt. Egal, Jesus ruft mich! Schwankend und tastend bewege ich mich auf diese Stimme zu. Helfende Hände schützen mich vor Zusammenstößen, dann bleibe ich stehen. „Was soll ich für dich tun?“ Er redet mit mir! Er meint ganz alleine mich! Er will wissen, was ER für MICH tun kann! Das hat noch niemanden interessiert. Ich wage es: „Rabbi, ich möchte sehen!“ Seine Stimme klingt noch näher, leise aber machtvoll: „Du kannst gehen. Dein Vertrauen hat dir die Hilfe gebracht!“ Überrascht reisse ich meine Augen auf und – ich SEHE ein lächelndes Gesicht vor mir. Ich sehe! Er hat mich gehört! Er hat sich mir zugewandt! Er WOLLTE mir helfen und jetzt sehe ich!

Andachtsimpuls

Mit einem adressierten Briefumschlag und einem Brief: Was braucht ein Brief damit er ankommt? Er braucht Porto und v.a. braucht er einen klar benannten Adressat. Ohne leserliche Adresse kommt kein Brief bei der richtigen Person an. Bartimäus hat sein Leben gelebt. Er hat das gemacht, was er konnte. Dann kommt Jesus. Er erkennt die Chance und nutzt sie. Er ruft, laut und deutlich, lässt sich nicht entmutigen und die Sache ausreden. Nein, er ruft und sagt deutlich, von wem er sich Hilfe erhofft: Jesus, Sohn Davids! Damit ist der Adressat ganz klar und unverwechselbar. Auch wir brauchen immer wieder Hilfe. Da ist es gut, wenn wir genau wissen, wen wir um Hilfe rufen oder bitten können und das dann auch ganz deutlich und unmissverständlich tun. Jesus können wir in jeder Lebenslage, in jeder kleinen oder großen Not-Situation oder bei jeder Frage um Hilfe bitten. Wir dürfen ihn direkt ansprechen, als treuen Freund, als guten Vater, als wunderbaren Ratgeber. Wenn ich einen Brief an jemanden schreibe, den ich um Hilfe bitte, wie mache ich das? Es nützt nichts, mit möglichst schönen Worten das Problem zu umschreiben, auch viele „vielleicht“ und „wenn’s irgendwie geht“ sind wenig hilfreich. Freundlich, höflich aber klar sagen worum es geht und was ich brauche; damit kann der Empfänger umgehen, darauf kann er reagieren. Er weiß, was auf ihn zukommt und was der andere möchte und erwartet, worauf der Empfänger sich einlässt, wenn er reagiert. Genauso macht es Bartimäus: Ohne Umschweife, ohne vielleicht, wenn du willst, sondern vertrauensvoll sagt er, was er will. Und genauso dürfen wir unsere Bitten, Sehnsüchte, Zweifel, Ängste,… Jesus sagen. Er interessiert sich für das, wie es uns geht. Er will nicht schöne Worte, sondern unser Herzensanliegen hören. Das zeigt ihm nämlich auch unser Vertrauen. Vertrauen wir ihm so sehr, dass wir ihm sagen, was unser dunkelstes Geheimnis, unsere tiefste Angst, unsere größte Sehnsucht ist? Vertrauen wir ihm, dass er derjenige ist, der uns dabei helfen kann und helfen will? Denn Jesus WILL und KANN uns immer helfen!

Gebet

Herr Jesus, danke, dass wir mit dir reden können, wie mit einem Freund. Danke, dass du dich für uns unsere Anliegen interessierst. Danke, dass deine Liebe zu uns so groß ist, dass du uns immer helfen kannst und helfen willst. Stärke unser Vertrauen in dich. Amen

Lieder

  • Hilfe in der Not, Einfach spitze Nr.11
  • Je-Je-Jesus ist größer, Einfach spitze Nr.10
  • Ich bin Gottes Freund, Einfach spitze Nr.19
  • Ich bin von neuem geboren, Du bist Herr Kids I Nr.86

Ideen zur Vertiefung

Brief an Jesus

Jedes Kind bekommt ein Blatt Papier und einen Stift. Jetzt dürfen sie, wie Bartimäus Jesus ihr Herzensanliegen nennen, eben in Schriftform. Ermutigt sie, das ernst zu nehmen, bewusst an Jesus zu schreiben und genau in sich hinein zu hören, was sie ihm anvertrauen, ihn vielleicht auch fragen wollen. Dann bekommt jeder einen Briefumschlag, den er zukleben kann und adressiert. Vielleicht habt ihr ein Kreuz oder eine Krone, wo die Kinder ihren Brief ablegen können. Ihr schließt diesen Teil mit einem Gebet ab, in dem ihr Jesus dankt, dass er weiß, was die Kinder geschrieben haben und dass er gerne hilft.

Spiele zu „Rufen, Hören & Finden“

  • Ein ähnliches Spiel, wie beim Einstieg, nur kennt das „blinde“ Kind seinen Partner nicht. Dieser muss den Namen des „blinden“ Kindes rufen. Auf diesem Weg finden sich die Paare.
  • Ihr esst danach noch gemeinsam, z.B macht ihr eine Rohkostplatte, einen Kräuter-Dip und einen Obstsalat. Die Kinder werden in drei Gruppen aufgeteilt. Es gibt in jeder Gruppe „Hörer“ und „Rufer“. Die „Rufer“ bekommen eine Materilalliste. Diese Materialien rufen sie nun den Hörern am anderen Ende des Raumes zu, die diese Materialien dann aus der Küche/einem Materialtisch/… besorgen müssen. Natürlich rufen alle drei Gruppen gleichzeitig. Das geht auch mit Materialien für Spiele
  • Die Kinder finden sich in Zweier-Teams. Die „Empfänger“ bekommen Blatt und Stift, die „Rufer“ eine Liste mit Bibelversen, jeder eine andere kurze biblische Geschichte,… in der es um Vertrauen geht. Diese Liste diktieren nun alle „Rufer“ gleichzeitig ihrem Partner.
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