Zielgedanke:
Wie ich damit umgehen kann, wenn Versprechen nicht erfüllt werden. Gott hält seine Versprechen. Auf ihn ist Verlass.
Von Bethel nach Haran sind es für Jakob ca. 800 km Fußmarsch. Er war also lange unterwegs bis er im nördlichen Gebiet der Flüsse Euphrat-Tigris angekommen war. Genug Zeit, um über das bisherige Leben nachzudenken und was wohl kommen wird. Haran ist der Ort, von dem Großvater Abraham damals losgezogen ist. Abrahams Bruder Nahor ist damals im Land geblieben. Nahors Kinder sind Bethuel, Laban und Rebekka. Jakob, Lea und Rahel sind also Cousin und Cousinen.
Der Stein auf dem Wasserloch (Brunnen) verhindert das Verdunsten in der Hitze. Es war offenbar Brauch, den Stein vom Brunnen zu entfernen, wenn alle Hirten da waren. Jakob gibt vor Rahel aber gerne den Helden, indem er den Stein vor ihr entfernt.
Lea und Rahel: Die ältere der beiden Schwestern – Lea – müsste nach altem Brauch zuerst heiraten, dann die jüngere Rahel. Jakob liebt aber nur Rahel. Nun heiratet er unwissentlich Lea. Zur Hochzeit war sie verschleiert und daher nicht zu erkennen. Vermutlich hat Laban Lea nachts zu Jakob gebracht, sodass es stockfinster war. Cousin und Cousinen konnten heiraten. Laban ist sogar froh, dass seine Töchter in der erweiterten Familie bleiben.
Der Betrüger wird betrogen: Jakob hatte seinen Bruder Esau um sein Recht am Erbe betrogen. Nun erfährt er selber, wie das ist, so gemein betrogen zu werden. Ob das eine gute Lektion für Jakob war? Vielleicht wurde ihm dadurch noch mehr bewusst, was er Esau angetan hat. Onkel Laban lässt Jakob die Folgen des Betrugs spüren. 7 Jahre musste Jakob pro Frau arbeiten, um den Betrag zusammen zu haben, den man als Mann als „Brautpreis“ an die Ursprungsfamilie zahlte. Jakob lässt sich auf 14 Jahre Arbeit ein. Er akzeptiert die Bedingungen und wird in Folge ein reicher Mann mit vielen Kindern (12!). Es stimmt also, was Gott versprochen hat: Jakob wird viele Nachkommen haben (1.Mose 28,14).
Viel-Ehe war zu dieser Zeit kein gesellschaftliches Problem. Es war auch normal, dass eine Ehefrau eine Magd mit in die Ehe brachte, die auch zusätzlich für Nachkommen infrage kam. Viele Nachkommen sorgten für den Erhalt der Sippe. Von Gott her ist diese Form der Ehe aber nicht gedacht (Mk.10,1ff) und wurde auch bald darauf abgeschafft.
Kinder verlassen sich darauf, wenn jemand etwas verspricht. Umso größer ist die Enttäuschung oder die Wut, wenn Versprechungen bzw. Abmachungen nicht gehalten werden. Ein Geburtstagswunsch wird nicht erfüllt, ein Elternteil hat doch keine Zeit für gemeinsame Aktivitäten, ein Freund bricht aus der Freundschaft weg, usw. Kinder werden dadurch enttäuscht. Wie geht man mit der Situation um? Kann man der Person noch vertrauen? Hält Gott seine Versprechen? Diese Fragen sollen in dieser Einheit Raum bekommen.
Young Teens haben einen großen Gerechtigkeitssinn und daher ein feines Gespür, wenn ihnen Unrecht geschieht. Im Gegensatz zu den jüngeren Kindern können sie schon differenzierter denken und auch nachvollziehen, warum eine andere Person betrügt, belügt, Versprechen bricht. Höchstwahrscheinlich waren sie selbst auch schon in einer Situation, in der sie anderen Unrecht getan haben. Spätestens, wenn man selbst die betrogene Person ist, kann man den Schmerz Jakobs nachempfinden. Die Frage ist, wie man als betrogene Person handelt. Und was man selbst daraus lernen kann, wie man mit anderen (nicht) umgeht.
Rahmengeschichte und Bibelanspiel zeigen.
Einstieg
Schummel-Mau-Mau
Mit den Kindern wird das Kartenspiel Mau-Mau gespielt. Alle versuchen zu schummeln. Wer merkt einen Betrug? Wird ein*e Betrüger*in erwischt, muss er/sie den Kartenhaufen der bisher ausgelegten Karten in der Mitte aufnehmen. Wer kann sich durchmogeln?
Rollenspiel mit den Kindern
(Bezug zur Rahmengeschichte) Lukas und Mark hatten versprochen, Ben auf die Kartbahn mitzunehmen. Aber sie haben ihn nicht mitgenommen.
Ein (freiwilliges) Kind spielt Ben, zwei Kinder Lukas und Mark. Natürlich könnt ihr auch Mädchenrollen erfinden. Situation: Ben trifft am nächsten Tag Mark und Lukas draußen im Hof. Wie würdest du an Bens Stelle reagieren, wenn du die beiden am nächsten Tag draußen triffst? Und an Mark und Lukas: Wie könntet ihr reagieren?
Man könnte auch verschiedene Varianten ausprobieren. Mal entschuldigen sich die beiden Jungs, mal nicht, wie fühlt es sich an für alle Parteien? Was ist gut für Ben? Laut sein? Gefühle zeigen? Hauptsache mal gesagt, was einen verletzt, egal, wie andere reagieren?
Evtl. könnt ihr auch die restlichen Kinder fragen, was sie sagen würden, falls den Schauspielenden nichts einfällt.
Macht den Kindern Mut, Dinge anzusprechen. Es ist nicht o.k., wenn Versprechen gebrochen werden.
Frage an die Kinder: Würdet ihr Mark und Lukas nochmal eine Chance geben? Oder vertraut ihr ihnen nicht mehr? Wann ist es auch gut, getrennte Wege zu gehen? Z.B. wenn dauernd Versprechen gebrochen werden.
Bezug zur Geschichte:
Laban hat Jakob betrogen. Jakob ist sauer. Das ist auch ganz normal, wenn ein Versprechen gebrochen wird.
Er zeigt, dass er sauer ist, Er schreit. Er spricht die Dinge bei Laban an. Rede mit deinem Gegenüber, was dich enttäuscht und wütend macht. Manche Menschen merken das sonst vielleicht nicht mal, dass du enttäuscht bist.
Dann sind das bestimmt keine guten Freunde für dich. Am besten gehst du von diesen Menschen gleich weg.
Nein, stattdessen hält er sich an sein Versprechen, für seine Frau Rahel 7 Jahre zu arbeiten. Wie lange sind 7 Jahre? Warst du da schon auf der Welt? Jakob hält seine Versprechen. Kann man sich auf dich verlassen, wenn du was versprichst? Du bist ein guter Freund, eine gute Freundin, wenn man sich auf dich verlassen kann!
Gott ist immer für Jakob da. Das hat er Jakob versprochen. Zwar verhindert Gott den Betrug nicht, aber er macht aus dieser bösen Sache etwas Gutes: Jakob bekommt eine eigene Familie.
Jakob verlässt sich auf Gottes Versprechen. Vertraue Gott. Er hält, was er verspricht und ist absolut verlässlich. Er hat immer ein offenes Ohr, bei ihm kannst du deine Wut, Sorge und Enttäuschung abladen. Er kümmert sich um deine Anliegen.
Aktion: Briefkasten-Gebet
Alle sitzen oder stehen im Kreis, in der Mitte steht ein Briefkasten (z.B. aus Schuhkarton), auf dem „Briefe an Gott“ steht. Die Kinder bekommen ein Bogen Papier und können darauf malen oder schreiben, was sie gerade bedrückt. Dann falten sie das Papier zusammen und können ihr Anliegen Gott hineinwerfen ((1. Petrus 5,7: Alle eure Sorgen werft auf ihn, er sorgt für euch). Nach der Aktion werden die Zettel vernichtet (evtl in einerFeuerschale) – was den Kindern auch gesagt wird (Briefgeheimnis!).
Gebet:
Lieber Vater im Himmel, manche Menschen versprechen mir Dinge und halten sie nicht ein. Das tut mir weh, und dann bin ich enttäuscht. Ich werfe dir jetzt meinen Brief ein. (Kinder einwerfen lassen).
Bitte hilf mir, Dinge anzusprechen und anderen eine zweite Chance zu geben. Denn ich bin auch nicht immer nett und habe schon andere enttäuscht. Wie gut, dass du immer für mich da bist und dass ich mich auf dich verlassen kann. Amen.
Spiele
Trickspiele aus dem Baustein „Ausgetrickst“ aus der Themenreihe „Jakob“.
Lieder
Ich mach mich locker (Mike Müllerbauer)
Wer Gott vertraut, Einfach spitze Nr.28
Einstiegsideen:
Würfelspiel Mäxle anspielen (zwei Runden)
Anleitung unter https://www.abenteuerfreundschaft.de/wuerfelspiel-maexchen/
Sprichwort erraten
Ihr zeigt einen Teil eines Sprichwortes auf einem Plakat. Die fehlenden Buchstaben sind als Striche zu sehen. Reihum darf man Buchstaben sagen. Der Mitarbeitende füllt die Buchstaben ein, falls sie vorkommen, Wer errät zuerst das Sprichwort?
1. (Wer anderen eine Grube gräbt,) …. fällt selbst hinein.
2. Was du nicht willst, das man dir tu, das… (füg auch keinem anderen zu).
3. Wer den Schaden hat, (braucht für den Spott nicht zu sorgen).
Wer weiß, was die Sprichworte bedeuten?
1. Etwas Übles, das man einem Dritten zufügen will, wendet sich gegen einen selbst.
2. Man soll andere Menschen so behandeln, wie man selbst gerne von anderen behandelt werden würde.
3. Nach einem Missgeschick oder Pech muss man auch noch ertragen, von anderen ausgelacht zu werden.
Welches Sprichwort passt wohl am besten zu Jakob?
In jedem ist wohl was drin:
Zu 1. Jakob hat Esau betrogen, jetzt merkt er selbst, wie das ist.
Zu 2. Jakob ist trotzdem noch recht nett zu Laban.
Zu 3. Ob die Knechte und Mägde damals wohl getuschelt haben hinter seinem Rücken und ihn ausgelacht haben?
Stilles Schreibgespräch:
Laban hält sein Versprechen nicht ganz. Jakob reagiert sauer. Das ist verständlich.
Schreibgespräch: Jeder bekommt einen Edding und schreibt stumm seine Meinung. Nichts wird kommentiert. Auf zwei Plakaten stehen folgende Sätze, die die Kinder ergänzen können:
Nach 5-10 Minuten kommen alle wieder zusammen.
Gesprächsimpulse
Auf Ergebnisse eingehen (bei der letzten Frage eher eine eigene Erfahrung wiedergeben, Glaubenszweifel stehen lassen – die haben ihren Platz!).
Darauf eingehen, was Jakob gut gemacht hat, was wir von ihm lernen können: Dinge ansprechen, Gefühle zulassen, nichts nachtragen, eigene Versprechen (7 Jahre arbeiten für Rahel) einhalten.
Wer öfter Versprechen bricht, der ist nicht verlässlich. Solchen Personen kann man immer weniger vertrauen.
Bist du eine vertrauensvolle Person? Menschen, die Versprechen halten, werden von anderen geschätzt. Für eine Freundschaft ist das grundlegend, dass man sich vertrauen und aufeinander verlassen kann.
Evtl. erzählen, wo du erlebt hast, dass du dich auf deinen Freund Gott verlassen kannst.
Gebet
Lieber Vater im Himmel,
manche Personen machen uns das Leben schwer. Sie versprechen Dinge und halten sie nicht. Das tut weh und ist manchmal schwierig auszuhalten. Gib uns den Mut, Dinge anzusprechen und uns von Leuten zu trennen, die uns nicht gut tun.
Manchmal ist es auch nicht einfach zu glauben, dass du immer da bist und deine Verspechen hältst. Lass uns dich als Freund erleben, dass auf dich Verlass ist.
Amen.
Kreatividee
Schlüsselanhänger basteln mit Knoten. Der Knoten symbolisiert “fester Halt”. Auf Gott ist Verlass. Ich möchte auch eine vertrauensvolle Person sein.
Anleitung: https://fraufriemel.de/schluesselanhaenger-knoten-aus-paracord
ür die 6- bis 12-Jährigen haben wir eine Freizeit zum Thema „Jakob – gesegnet, geflüchtet, versöhnt!“ entwickelt. Das Freizeitkonzept ist als flexibler, individuell anpassbarer Baukasten zu verstehen. Das heißt: Die Freizeit kann im Tagesablauf und der Freizeitlänge ganz den Gegebenheiten und Bedürfnissen vor Ort angepasst werden. Als Beispiel haben wir für euch ein 6-Tages-Programm konzipiert.
Unter “Programmideen” finden sich eine Einführung in die biblische Jakobsgeschichte mit Hintergrundwissen. Die biblische Geschichte haben wir über sechs Einheiten verteilt. Vier Geschichten sind als Anspiel ausgearbeitet, zwei als „Skechtboard-Geschichten“ (die Geschichte entsteht malerisch beim Erzählen auf einer großen Staffelei). Die Anspiele findet ihr schriftlich und als Filmaufnahmen vor. So könnt Ihr wählen, ob ihr die Anspiele selbst spielt oder einfach per Film abspielt. Die Sketchboardgeschichten sind ausschließlich Filmclips. Nach den jeweiligen Geschichten haben wir Vertiefungen ausgearbeitet für zwei Altersgruppen (6-10 Jahre; 11-13 Jahre). So kann mit den jeweiligen Zielgruppen altersentsprechend gearbeitet werden.
Jede Jakobgeschichte wird von einer Rahmengeschichte umklammert. Die Handlung spielt in der heutigen Zeit und hilft den Kindern, die Themen der Jakobgeschichten in ihr Leben zu übertragen. Gezeigt wird die Rahmengeschichte jeweils vor bzw. nach einer Jakobgeschichte. Ihr findet diese Geschichte als Textdatei unter „Programmideen/ Rahmengeschichte“ und als Film in einzelnen Clips unter “Videos”.
Der vorgestellte Programmplan der „5 Sterne Sommer“-Freizeit geht zunächst von einem Angebot ohne Übernachtung aus. Selbstverständlich kann der Tagesplan auch auf eine Übernachtungs-Freizeit abgewandelt werden. Auch im Hinblick auf Kooperationen, mögliche Corona-Bestimmungen… kann die Freizeit ganz auf die örtlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse abgestimmt werden und ermöglicht so eine hohe Identifikation mit der Kinder- und Jugendarbeit vor Ort.
Sonntag Streiten ist normal, da steckt was dahinter / 1.Mose 25, 19-34 / Esau verkauft Jakob sein Erstgeburtsrecht |
Montag Gott segnet nicht nur die Braven / 1.Mose 27,1-40 / Jakob holt sich den Segen |
Dienstag Wie und wo kann ich Gott erleben (und was antworte ich?) / 1.Mose 27, 41- 28, 22 / Jakob und die Himmelsleiter |
Mittwoch Wie gehe ich mit Unrecht um? / 1.Mose 29,1-30 / Jakob wird betrogen Zeit bei Onkel Laban |
Donnerstag In Zeiten der Angst – an wen oder was klammere ich mich da? / 1.Mose 32,1-33 / Jakob am Jabbok |
Freitag Wie geht „Aufeinander zugehen“ nach Verletzungen? / 1.Mose 33,1-16 / Jakob und Esau versöhnen sich |
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8:30 | Frühstück | Frühstück | Frühstück | Frühstück | Frühstück | |
9:00 | Beginn: Begrüßung, Spiel, Ritual … | Beginn | Beginn | Beginn | Beginn | |
9:30 | Video Rahmengeschichte Bibelanspiel |
Video Rahmengeschichte Sktechboard |
Video Rahmengeschichte Bibelanspiel |
Video Rahmengeschichte Sktechboard |
Video Rahmengeschichte Bibelanspiel |
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9:45 | 10.00 Uhr Ankommen und Begrüßen | Vertiefung für zwei Altersgruppen | Vertiefung für zwei Altersgruppen | Vertiefung für zwei Altersgruppen | Vertiefung für zwei Altersgruppen | Vertiefung für zwei Altersgruppen |
10:15 | Kennenlern-Spiele | Ratespiel „Wer bist du“ oder Quiz „Gefragt – gejagt“ | „Spiele rund um die Leiter“ oder Spiel „Nummer 2 gewinnt“ | Spiel: „Israel sucht den Superhirten“ | „Würfeln-Suchen-Quizzen“ | Geländepiel: „Kuhhandel“ |
12:00 | Mittagessen | Mittagessen | Mittagessen | Mittagessen | Mittagessen | |
12:30 | Workshops | Workshops | Workshops | Workshops | Workshops | Workshops |
14:00 | Snack | Snack | Snack | Snack | Snack | Snack |
14:15 |
Video
Rahmengeschichte Bibelanspiel Vertiefung für zwei Altersgruppen
14.30-15.15 Streitspiele 15:20 -16.25 Begabt! Wettkampf 1 Std |
Geländespiel „Capture the Wildraten” | Dorf- oder Stadtspiel „Himmelsleiter“ Platz für eigene Ideen |
Spiel: Handelsspiel „Büffeljagd“ oder Stationenspiel „Talente ausprobieren“ |
Platz für eigene Ideen | Stationenspiel „Jakobs leckere Suppe“ |
16:45 | Abschied | Abschied | Abschied | Abschied | Abschied | Abschied |
17:00 | Ende | Ende | Ende | Ende | Ende | Ende |
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