Das anstrengende Gebet

Zielgedanke

Die Kinder sollen erkennen, dass es sich lohnt, Gottes Willen zu vertrauen. Er hat den Überblick über alles.

Merkvers

Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Matthäus 6,10; Luther84

Situation der Jungscharler

Mit den Themen „Gehorchen“ und „zum Wohl der anderen“ werden zentrale Themen der Kinder- wie auch der Erwachsenenwelt angesprochen. Das sind Themen, über die nicht so gern gesprochen wird. Gehorchen ist bei Kindern sehr negativ besetzt, da dieses Wort meistens bedeutet, dass man auf etwas Schönes verzichten muss, weil man den Regeln der Eltern, Lehrer oder der Jungscharmitarbeiter gehorchen muss. Doch genau hier lässt sich anknüpfen, um den Kindern zu vermitteln, warum gehorchen an manchen Stellen kein Nachteil bedeutet. Zweitens geht es häufig darum, der Beste zu sein, als erster in der Reihe zu stehen oder als erstes das Eis zu bekommen. An das Wohl der anderen wird dabei selten gedacht, dass ist aber genau das, was Jesus mit seinen Taten zum Ausdruck gebracht hat.

Erklärungen zum Text

Unser Textabschnitt steht im Kontext des Leidensweges Jesu und seiner Auferstehung. In den vorherigen Versen feiern sie gemeinsam das Abendmahl und Jesus kündigt seinen Tod, den Verrat des Judas und die Verleugnung des Petrus an. Direkt im Anschluss an die Verse wird Jesus gefangen genommen und zum Verhör beim Hohen Rat gebracht.

V.32-34: Jesus geht mit allen Jüngern in den Garten. Doch er bittet Petrus, Johannes und Jakobus noch weiter mit ihm zu kommen und ihm beizustehen. Diese Jünger hatte er auch schon einmal, bei Jesu Verklärung, mitgenommen (Mk 9,2-10). Ihnen zeigt Jesus nicht nur die sicherere Seite, sondern hier erleben sie auch, wie viel Angst Jesus vor dem nächsten Schritt hat.

V.35.36: In diesen Versen steht das zentrale Gebet unseres Abschnittes. Hier wird deutlich, wie verzweifelt Jesus ist. Er betet nicht einfach, sondern wirft sich auf den Boden und fleht Gott, dem alles möglich ist, an, seinen Plan zu ändern. Er hat zu große Angst davor. Doch am Ende – und das ist das erstaunliche – stellt er seine Bedürfnisse zurück und will sich Gottes Plan unterordnen. Seine persönlichen lebenserhaltenden Wünsche sind für ihn nicht mehr wichtig.

V.37-41: Jesus hofft, dass er mit dieser Angst nicht allein sein muss, denn die Jünger sollten eigentlich mit ihm wachen. Doch wie so oft enttäuschen sie ihn und er muss sie ermahnen, der Versuchung des Schlafes zu widerstehen. Jesus wiederholt sein Gebet dreimal. Er drückt damit aus, wie wichtig ihm dieses Gebet ist. Er fleht Gott nicht nur an, ihn zu verschonen, sondern sucht im Gebet auch Kraft und Nähe zu Gott. Die Jünger zeigen das Gegenteil dazu auf. Sie verschlafen das Gebet, obwohl sie auch Kraft für die nächsten Stunden gebrauchen könnten, denn schließlich wird es auch für sie nicht einfach.

Ort
Gethsemane: Der Name bedeutet Ölkelter und ist die Bezeichnung eines Gartens der am Ölberg liegt. Er befindet sich östlich des Tempelberges über dem Kidrontal und ist eine der wichtigsten Stätten der Passion Jesus. Der Garten dient hier für Jesus als Rückzugsort.

Treffpunkt

Spiele

Simon sagt
Der Spielleitergibt verschiedene Anweisungen, z. B. „Simon sagt: Klatschen!“ – Dann müssen alle klatschen. Wenn der Spielleiter sagt: „Simon sagt: Hüpfen!“ – Dann müssen alle hüpfen. Sagt der Spielleiter nur: „Hüpfen!“ dann dürfen die Kinder nicht hüpfen, d.h. sie müssen genau zuhören und darauf achten, was der Spielleiter sagt. Zur Verwirrung kann der Leiter auch genau das tun, was er sagt, auch wenn er auf das „Simon sagt“ verzichtet. So müssen sich die Kinder noch mehr konzentrieren und richtig zuhören.

Auf den Tisch des Hauses kommt
Die Jungscharler sitzen auf Stühlen in zwei Reihen gegenüber, sodass sie sich ansehen. Die Kinder werden durchnummeriert, sodass die Kinder mit den gleichen Nummer sich gegenüber sitzen. Am Ende der Reihe steht ein Tisch, hinter dem ein Mitarbeiter sitzt. Der gibt Anweisungen, was auf den Tisch des Hauses gebracht werden soll und von welcher Nummer. Ein Beispiel ist: Einen rechten Socken von der Nummer 4. Dabei können die Mitarbeiter sehr kreativ werden. Je nach Alter können die Gegenstände angepasst werden.

Buchstabensalat im Ballon
Zwei Teams treten gegeneinander an. Jedes Team erhält die gleiche Anzahl von Luftballons. In jedem Luftballon ist ein Zettel, auf dem ein Buchstabe steht. Beide Gruppen erhalten die gleichen Buchstaben. Nach dem Startsignal geht es los und die Spieler müssen die Luftballons aufblasen, bis sie Platzen. Dann fallen die Zettel mit den Buchstaben heraus. Aus den Buchstaben müssen die Teams ein Wort bilden. Wer als erstes das richtige Lösungswort sagt, hat gewonnen. Es können Lösungswörter genommen werden, die etwas mit der Geschichte zu tun haben, zum Beispiel: Schlaf oder Gebet.

Flussüberquerung
Dieses erlebnispädagogische Spiel ist etwas aufwendiger. Dafür kann man mit den Kindern später gut darüber ins Gespräch kommen und auch weitere Angebote anschließen. Bei diesem Spiel ist es wichtig, dass der Mitarbeiter genau die Regeln erklärt und alle Fragen der Kinder beantwortet. Auf dem Boden oder draußen im Garten wird ein „reißender Fluss“ mit Hilfe von Klebeband oder einem Seil dargestellt. Als Hilfsmittel dürfen die Kinder entweder Sitzkissen oder Getränkekisten nutzen. Sie bekommen aber nicht so viele, wie es Kinder sind, sondern drei bis vier weniger. Die Kinder bekommen nun die Aufgabe, den Fluss mit Hilfe der „Steine“ zu überqueren. Dabei muss ein Stein, sobald er in den Fluss gelegt ständig berührt werden, sonst wird er von dem reißenden Fluss weggenommen. Das können gern die Mitarbeiter übernehmen. Nun dürfen die Kinder versuchen, über den Fluss zu kommen. Dabei werden sie es erst versuchen, allein darüber zu kommen. Das wird aber den wenigsten gelingen. Nur wenn sie als Gruppe zusammenarbeiten und jeder auf den anderen achtgibt, können sie das gemeinsam schaffen. Wenn die Kinder schon älter sind, können auch weitere Regeln vorgegeben werden, wie z. B. dass nur ein Kind oder gar keiner reden darf.

Knackpunkt

Zu Beginn des Knackpunktes werden kleine Szenen gespielt, in denen Menschen Entscheidungen an andere abgeben. Diese werden dann gemeinsam mit den Kindern besprochen. Als Beispiel dienen folgende Situationen: Bei den ersten Entscheidungen scheint es noch leicht zu sein, sie anderen anzuvertrauen, aber es wird immer schwieriger.

  • Drei Geschwister unterhalten sich auf dem Nachhauseweg von der Schule darüber, was es zu essen geben soll. Einer sagt: Ich würde gern das … essen, aber du entscheidest.
  • Zwei Freunde wollen gemeinsam ins Kino gehen und einer sagt: Ich weiß, wir haben fast denselben Geschmack. Du entschiedest, welchen Film wir gucken.
  • Zwei Geschwister sind den Tag allein zu Hause. Beide vereinbaren, dass jeder mal „bestimmen“ darf.
  • Ein Kind sagt zu seiner Mutter am Wochenende, dass sie heute entscheiden darf, wann das Kind ins Bett geht. Das Kind wird darauf gehorchen.
  • Eltern erlauben ihren Kindern, dass sie mal einen Tag entschieden dürfen, was gemacht wird und was gegessen wird.
  • In deiner Klasse gibt es überraschend Eis. Es gibt leider nicht genug für alle. Entweder verzichten zwei Kinder (sie teilen sich eins) oder, wenn das nicht geht, dann gibt es für gar keinen ein Eis … (Die Situation ist vielleicht etwas abstrakt, aber verdeutlicht Jesu Situation vielleicht ein wenig.)

Nun folgt eine erste Erzählrunde über das Thema Entscheidungen:

  • Gibt es bei euch im Leben andere Personen, die für euch Entscheidungen treffen?
  • Welche Personen sind das? Welche Entscheidungen haben sie für euch getroffen?
  • Wart ihr mit den Entscheidungen zufrieden oder habt ihr alles versucht, die Person wieder umzustimmen?

Nun wird die biblische Geschichte erzählt, ohne dass direkt Jesu Name auftaucht. Mit Sicherheit wissen einige Kinder schon, um wen es geht. Aber trotzdem sollte die Geschichte bis zum Ende erzählt werden.

Ich möchte euch von einem Mann erzählen, der einen Auftrag bekommen hat. Sein Auftrag lautet, verschiedene Menschen kennenzulernen, aus ihnen eine Gruppe zu machen, sie anzuführen und ganz vielen Menschen eine wichtige Botschaft zu vermitteln. Für diesen Auftrag wurde er gut vorbereitet. Er verbrachte viel Zeit mit seinem Auftraggeber. Er durfte erst einige Zeit lernen, bevor auf die Reise geschickt wurde und er hatte Freunde an seiner Seite, die ihm geholfen haben. Dies haben sie zwar nicht immer so hinbekommen, aber sie waren vielleicht eine kleine Unterstützung. Dazu haben sie viel von ihm gelernt und waren sehr neugierig und manchmal auch ein bisschen ängstlich.
Durch seinen Auftrag ist der junge Mann viel herum gekommen. Er hat viele Städte und Menschen gesehen und wurde auch von einigen zum Essen eingeladen. Er war sehr weise und so wollten viele Menschen ihn hören und haben ihn um Rat gefragt. Manche haben ihm auch kniffelige Fragen gestellt, um ihn zu testen. Doch das hat ihn nicht aus der Ruhe gebracht. Er ging immer weiter seinem Auftrag nach. Um das auch gut zu machen, blieb er in ständiger Verbindung mit seinem Auftraggeber. Der gab ihm immer wieder Mut und Kraft, dass er auch die Teilaufträge gut bewältigen konnte. So gab er manchen Menschen Hoffnung, wieder anderen brachte er Frieden, manche versöhnte er miteinander und wieder andere machte er seelisch und körperlich gesund. Doch das war nicht alles. Sein letzter Schritt war auch gleichzeitig der herausforderndste. Also nahm er sich zur Vorbereitung darauf drei Freunde mit. Die sollten dabei sein und ihm Kraft und Mut geben, dass er diesen Schritt auch gehen kann und seine Aufgabe vollständig erledigen kann. Doch den drei Freunden dauerte das irgendwie zu lange. An dem Ort, an dem alles passieren sollte, ruhten die Freunde sich nur kurz aus, während der junge Mann mit seinem Auftraggeber sprach. Doch leider sind sie dabei eingeschlafen. Das machte den jungen Mann sehr traurig. Sie mussten doch wach sein und mit ihm warten. Sie wollten ihn doch bei seinem Auftrag unterstützen … Der letzte Schritt war nämlich der Schwerste. Er sollte sich gefangen nehmen lassen und hingerichtet werden, für Straftaten, die er gar nicht begangen hat. Für Fehler, die nicht er, sondern andere gemacht haben. Doch wie sollte er das schaffen? Die Angst in ihm wurde immer größer. Ein letztes Mal sucht er noch das Gespräch mit seinem Auftraggeber.
Er nahm allen Mut zusammen und legte seine letzte Hoffnung in diesen Satz: „Wenn es möglich ist, erspare mir diese schwere Stunde, und bewahre mich vor diesem Leiden! Dir ist alles möglich. Aber nicht was ich will, sondern was du willst soll geschehen“. Er wollte den Auftrag eigentlich nicht zu Ende bringen, weil es seinen eigenen Tod bedeutet. Er kannte seinen Auftraggeber, seinen Vater, sehr gut, er hatte eine tiefe Beziehung zu ihm und wusste, dass er nicht nur sich selbst sah, sondern dass sein Vater die ganze Welt und alle Menschen im Blick hatte. Er wusste, dass seine Tat zu einem großen Plan dazugehört, den der Vater sich ausgedacht und der notwendig war. An diesem Plan wollte auch der junge Mann (Jesus) festhalten. Er stellte sein Leben zurück und sagte: „Du entscheidest, was getan werden soll.“

Doppelpunkt

Die Kleingruppe beginnt mit einer Gesprächsrunde. In dieser Runde geht es nicht darum, dass die Kinder alle Fragen richtig beantworten. Es geht vielmehr darum, die Kinder zum Nachdenken anzuregen und ihre Sichtweise hervorzulocken. Durch die Antworten der Kinder kann das Gespräch auch in andere Richtung gehen. Folgende Fragen sind dafür möglich:

  • Um wen ging es in der Geschichte?
  • Was ist in der Geschichte passiert?
  • Warum hat Jesus kurz bevor er sterben sollte noch zu Gott gebetet und gefleht, den Kelch an ihm vorüberziehen zu lassen?
  • Habt ihr dafür eine Idee?
  • Warum hat Jesus am Ende gebetet, dass nicht sein Wille, sondern Gottes Wille geschehen soll?
  • Woher erkennen wir, was Gottes Wille ist?

Jesus hat Gott mehrmals angefleht, dass der Kelch an ihm vorüberziehen mag. Er hat also nicht locker gesagt: „Dann werde ich eben leiden und sterben, wird schon nicht so schlimm sein.“ Er hat gewusst, was auf ihn zukommt und hatte auch Angst davor. Es war für ihn kein leichter Gang. Doch er hat sich nicht von Gott abgewendet nach dem Motto: „Ich kenn dich nicht mehr“ „Ich laufe vor dir weg“. Dafür kannte er Gott schon zu gut. Er hat die Verbindung mit Gott gesucht, er wollte mit ihm reden er wollte ihn verstehen und ihm nahe sein.
Vorhin wurde schon kurz über Gottes Willen gesprochen. Ward ihr schon mal in einer Situation, in der auch klar war, was Gottes Wille war und ihr hattet Angst das zu tun?
Vielleicht kann an dieser Stelle ein Mitarbeitender erzählen, ob und wann er schon mal in so einer Situation war und wie er damit umgegangen ist.
Gott hat hier viel von Jesus verlangt. Jesu Antwort war, dass Gott entscheiden soll, was weiter passiert. Die Mitarbeiter können den Kindern Mut machen, nach Gottes Willen zu fragen und dabei darauf zu vertrauen, dass er es gut mit ihnen meint. Wichtig ist, dass wir Gott dabei nicht den Rücken zuwenden, sondern auf ihn zugehen und die Beziehung zu ihm suchen.

Schlusspunkt

Im Schlusspunkt wird als verbindendes Element gemeinsam der Merkvers gelernt werden. Danach wird gemeinsam das Vaterunser gebetet. Da es viele Kinder nicht auswendig kennen, muss man den Text für alle Kinder bereitliegen haben. Die heutige Gruppenstunde könnte auch der Anstoß sein, dass Vater Unser immer als Abschluss der Gruppenstunde zu beten.

Bausteine

Lieder

Aus: Aus: Liederheft Daniel Kallauch Party für Jesus – Dich hat der Himmel geschickt
Nr. 3 Wenn ich dir vertrau mein Gott
Nr. 8 Dein Vater rennt, dein Vater rennt

Aus: Einfach spitze
Nr. 69 Was würde Jesus tun
Nr. 78 Beten

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zum Thema Passion und Ostern aus JUMAT 1/16. Grundlage sind Bibeltexte aus dem Markusevangelium. Der Schwerpunkt sind Texte aus Markus 14, angefangen von der Salbung Jesu in Bethanien bis zur Gefangennahme. Den Abschluss bildet der Bericht über die Auferstehung von Jesus.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

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