Freunde gewinnen

Freunde fürs Leben, das wünscht sich jeder. Für Kinder sind Freunde die wichtigsten Personen – neben den Familienmenschen. Eine Kindergruppe, wie eine Jungschar, ist da ein gutes Feld, um Freunde zu finden. Dabei braucht es Mitarbeitende, die Kinder ermutigen, Beziehungen zu knüpfen und zu festigen.

„Freunde gewinnen“, darum geht es also. Man kann es aber auch so lesen: Freunde gehören zu den Gewinnern. Denn es ist allemal besser, als Freunde durchs Leben zu gehen, als alleine.

In Jesus lernen Kinder einen Freund kennen, der immer für sie da ist und auch ihre Freundschaften stärken will. Mit Jesus können Kinder einen Freund fürs Leben gewinnen und ein Leben mit Gott. Freunde gewinnen!!!

So gibt es in der Bibel tolle Geschichten über Freunde und Freundschaft. Hier können Kinder lernen, was gute Freundschaft ausmacht: David und Jonatan; die vier Freunde, die ihren Freund durch ein Dach zu Jesus bringen; das Bild von der dreifachen Schnur; Jesus und seine Freunde…

Neben Praxisartikeln zu diesen Geschichten, Spielen, Kreatives, gibt es einen Grundsatzartikel zum Thema „Freundschaften unter Kindern fördern“: Was versteht ein Kind in welchem Alter unter Freundschaft und wo sind dann Anknüpfungspunkte für unsere Arbeit?

Und wenn du diese Zeilen liest, dann denk dran, mal wieder was mit deinen Freunden zu unternehmen, sie anzurufen, wertzuschätzen. Nimm dir Zeit für deine Freunde. Denn Freunde gewinnen!

Dein Redaktionsteam Jungscharleiter 🙂

P.S.: Ein Buchtipp, um ein Miteinander unter den Kindern spielerisch zu fördern: „Sinn gesucht, Gott erfahren, Kids – Erlebnispädagogik im christlichen Kontext der Arbeit mit Kindern von 8-12 Jahren“ – erhältlich bei Sinn gesucht – Gott erfahren KIDS (ejw-buch.de). Hier gibt es tolle Entwürfe, um biblische Geschichten und gemeinsames Erleben zusammenzubringen.

Alleine spielen ist ganz okay. Aber zu zweit macht Spielen viel mehr Spaß! Heute basteln wir zu zweit ein TicTacToe – Spiel. Das ist ganz einfach. Und es gibt noch mehr Tipps, was du noch mit diesem Spiel anstellen kannst. Für die ganz Kreativen gibt es zusätzlich eine Bastelanleitung für den Beutel.

1. TicTacToe – Spiel

Das Spiel basteln immer zwei Kinder gemeinsam. Die Kinder können entweder zusammen an einem Spiel basteln oder zwei Spiele gestalten. Hier ist die Anleitung dafür, dass beide gemeinsam ein Spiel basteln.

Zuerst sucht jedes Kind 5 flache Steine und wäscht sie. Wenn die Steine trocken sind malt jedes Kind seine 5 Steine an. Das geht mit Acrylfarbe oder mit Nagellack. Achtet darauf, dass die Kinder nicht ihre Klamotten und nicht die Tische anmalen. Jeder Stein sollte ungefähr gleich angemalt werden oder es soll erkennbar sein, dass die Steine zusammen gehören. Zum Beispiel malt ein Kind Blumen auf seine Steine, das andere Kind malt auf alle seine Steine Herzen.

Danach gestalten die beiden Kinder gemeinsam den Beutel. Die eine Seite können die Kinder ganz frei anmalen. Auf der anderen Seite wird das TicTacToe Feld gemalt. Dieses besteht aus 9 Feldern. Ihr könnt einen einfachen weißen Stoffbeutel nehmen, wie ihr ihn auf dem Bild seht. Dieser Beutel ist 10 cm breit und 15 cm hoch. Wichtig ist die Kordel zum Zuziehen des Beutels.

Alles fertig? Dann könnt ihr loslegen und spielen. Abwechselnd legt jedes Kind einen Stein in ein Feld. Ziel ist es, dass drei Steine in einer Reihe liegen. Die Steine können untereinander, nebeneinander oder diagonal in einer Reihe liegen. Gewonnen hat das Kind, welches zuerst drei Steine in einer Reihe liegen hat. Neue Runde? Dann beginnt jetzt das andere Kind.

2. Boccia

Ihr könnt mit den Steinen auch Boccia spielen. Dafür braucht ihr nur noch einen Stein, der nicht angemalt ist. Das ist der neutrale Stein. Ein Kind beginnt und wirft den neutralen Stein. Danach werfen die beiden Kinder abwechselnd ihre Steine. Gewonnen hat, wer einen eigenen Stein am nächsten an den neutralen Stein geworfen hat. Dann beginnt die neue Runde.

3. Mannschaften auslosen

Ihr könnt den Beutel mit den Steinen auch gut benutzen, um zwei Mannschaften auszulosen. Nacheinander greifen alle Kinder in den Beutel und ziehen einen Stein. Und schon ist klar, wer in welche Mannschaft kommt.

4. Beutel selbst nähen

Ihr habt eine kreative Kindergruppe und möchtet die Beutel selbst nähen? Das ist kein Problem und geht ganz einfach. Ihr braucht dafür keine Nähmaschine und müsst keine Nähkünstler sein. Am besten schaut ihr euch die Anleitung an und probiert es zu Hause vorher selbst einmal aus. Die Anleitung mit vielen Bildern findet ihr in der pdf Datei.

Quelle: Die Bastelanleitung des TicTacToe-Spiels ist angelehnt an GEOlino.

Cross Boccia ist ein Spiel, das sehr schnell selbst hergestellt werden kann und dann, gemeinsam gespielt wird. Jeder bastelt sich seine eigenen Bocciasäckchen und los geht’s.

Das brauchst du dafür:

  • verschieden gemusterte Stoffe
  • Reis
  • eine stabile Schnur (ggf. in mehreren Farben)
  • Pappe
  • Stifte
  • eine Schere

So geht’s:

Vorbereitung:

Auf die Pappe wird ein 25 cm x 25 cm großes Quadrat gemalt und ausgeschnitten. Dies dient als Vorlage für die Quadrate, die für die Säckchen aus dem Stoff ausgeschnitten werden. Es empfiehlt sich, mehrere Pappvorlagen zu erstellen.

Säckchen basteln

jedes Kind sucht sich einen Stoff aus, mit dem es seine Säckchen basteln möchte. (Für das anschließende Spiel wäre es praktisch, wenn jeder eine anderer Musterung wählt. Man kann aber auch andersfarbige Schnüre zum Zubinden verwenden, falls das zum Problem wird 😊)

Mit der Vorlage aus Pappe mal jedes Kind 3 Quadrate auf den ausgesuchten Stoff aus und schneidet diese anschließend aus.

Wenn die Stoffquadrate ausgeschnitten sind, kann man etwas Reis darauf schütten, sodass in der Mitte ein kleines Häufchen entsteht.

Anschließen werden alle acht Ecken hochgenommen, sodass ein kleines Säckchen entsteht. Dabei ist es wichtig, dass kein Reis mehr herausfallen kann.

Dann wird das Säckchen zugebunden, dabei wird die Schnur mehrmals herumgewickelt.

Schnell hat so jedes Kind seine drei Säckchen gebastelt.

Das Kind, das am schnellsten fertigt ist, kann noch ein Säckchen mit einem Stoff basteln, der noch von niemandem verwendet wird. Das wird das Marker Säckchen, es wird für das gemeinsame Spielen benötigt.

Fertig ist Euer individuelles Gruppen – Cross – Boccia

So wird’s gespielt

Zum Spielen geht man am besten nach draußen. Dabei ist es nicht wichtig wo ihr seid, Wiese, Wald, Hof… ganz egal. Cross Boccia kann man überall spielen.

Zu Beginn wird ausgelost, oder gezählt, wer das Marker Säckchen werfen darf. Dieses wird anschließend vom Gewinner geworfen, beliebig weit und an eine beliebige Stelle. 

Anschließend versuchen alle anderen Teilnehmenden ihre Säckchen so nah wie möglich an das Marker Säckchen hinzuwerfen. Da jeder drei Säckchen hat, ist jeder nacheinander drei Mal dran. Geworfen wird von dem Punkt aus, von dem das Marker Säckchen geworfen wurde.

Derjenige, der mit seinem Säckchen am nächsten an das Marker Säckchen wirft, ist der Gewinner oder die Gewinnerin der Runde und erhält einen Punkt.

Anschließend darf der Sieger oder die Siegerin das Marker Säckchen erneut werfen. Dabei ist der neue Startpunkt, der, an dem das Marker Säckchen zuvor gelegen ist. Somit ändert sich die Position und die Ausgangslage für alle Spielenden jede Runde

Jetzt sind wieder Alle der Reihe nach dran …

Man kann solange Spielen, bis eine bestimmt Punktzahl erreicht wird, oder man spielt eine gewisse Zeit lang.

Viel Spaß beim nachbasteln und viel Erfolg beim Spielen!!!n

Zielgedanke

Im Zorn lässt man sich leicht zu bösen Handlungen hinreißen. Mit Gottes Hilfe kann man diesen Zorn in den Griff bekommen.

Merkvers

Versündigt euch nicht, wenn ihr in Zorn geratet! Versöhnt euch wieder und lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.
Epheser 4,26; GNB

Erklärungen zum Text

V.1: Diese Geschichten spielen sich vor 2500 Jahren ab. (Ahasveros war 485-465 v.Chr. König des persischen Reiches.)
In diesem Kapitel taucht nun ein Mann namens Haman auf. Er wird als „Agagiter“ bezeichnet. Agag war zur Zeit des ersten Königs von Israel, Saul, der König der Amalekiter (1. Sam 15). Diese wiederum stammen von Esau ab, dem Zwillingsbruder Jakobs (s. 1. Mose 25 ff.). Während die Nachkommen Jakobs in Ägypten leben, bleiben die Amalekiter weiterhin im Land. Bei der Rückkehr der Israeliten machen sie dieses Land den Amalekitern wieder streitig (2. Mose 17,8 ff.). Permanent liegen sie gegeneinander im Streit. Aber immer siegen die Israeliten. Jetzt, im Bündnis mit dem persischen Großreich, gehören die Amalekiter, und damit Haman, zu den Gewinnern.

V.2-5: Mit dieser Geschichte im Hintergrund ist es zu verstehen, warum Haman ein schlechtes Verhältnis zu Mordechai hat. Und als Mordechai ihm nun trotzt und sich nicht vor ihm verbeugt, sich also nicht vor Haman erniedrigt, kennt Hamans Hass keine Grenzen.

V.6: Der ewig schwelende Hass der Amalekiter bricht aus Haman hervor. Der begnügt sich nicht mit der einzelnen Person des Mordechai. Er zielt auf das ganze Volk Israel, die Juden, die durch die Eroberung Israels durch die Perser im ganzen Reich verstreut leben.

V.7: Dieser Vers ist in der „Hoffnung für Alle“ gut erläutert: Durch das Los, das auch „Pur“ genannt wird, will Haman herausfinden, wann die Zeit günstig ist, um den Plan zur Vernichtung der Juden durchzuführen.

V.8.9: Haman rechnet damit, dass Ahasveros nicht nur ein launischer Regent (Kap. 1), sondern auch käuflich, korrupt, geldgierig ist. Als er ihm in Aussicht stellt, dass er durch die Vernichtung der Juden deren Geld in seine Schatzkammer bekäme, willigt er ein.
Den heutigen Wert der zehntausend Zentner Silber (Luther), der 350 Tonnen Silber (HfA), zehntausend Talente Silber (Elberfelder) lässt sich nicht genau wiedergeben. Der Zentner ist nicht die 50 kg von heute. Zu vergleichen ist eher: In neutestamentlicher Zeit war 1 Zentner Silber gleich 1 Talent. Bei einem Tageslohn von einem Silbergroschen entspricht ein Talent dem Lohn für 15 Jahre Arbeit.
Die Summe, die sich Haman aus dem Eigentum der Juden verspricht ist also immens hoch.
Interessant ist, dass Jesus im Gleichnis vom hartherzigen Schuldner (Mt 18,21 ff.) von eben dieser Summe von zehntausend Zentnern Silber spricht. Das lässt erahnen, wie groß die Vergebungsbereitschaft Jesu ist.

V.10: Ahasveros weiß, dass Haman ein erbitterter Feind der Juden ist und gibt ihm dennoch durch den Siegelring alle Vollmachten.

V.11: Er lässt Haman freie Hand über das Volk Israel und überlässt ihm sogar die Unsummen an Geld.

V.12-15: Das Vernichtungsabkommen wird am 13. Tag des ersten Monats Nisan am Vorabend des Passahfestes (2. Mose 12,6) unterschrieben und ausgesandt. Dieser zeitliche Zusammenhang mit dem Passafest, also dem Fest des Auszuges aus Ägypten, lässt schon hier auf ein gutes Ende hoffen.

Situation der Jungscharler

„Wenn du nicht machst, was ich dir sage, dann …“ Dieser Satz ist den Jungscharlern nur zu bekannt. Zorn, Wut, Machthunger, Intrigen, beleidigt sein, Rachegedanken sind leider sehr präsent. Die Lebenssituation und das gesellschaftliche Umfeld der Zeit damals und heute mag sich sehr unterscheiden. Aber die Grundgedanken und Bestrebungen sind gleich geblieben. Ein Teil der Kinder wird sich auf der Opferseite wiederfinden, andere dagegen auf der Seite derer, die gern andere bedrohen. Es ist entscheidend, welche Vorbilder sie haben und wie in ihrem Umfeld mit dem Zorn, der Wut umgegangen wird. Erleben sie, dass sie alles bekommen, wenn sie nur richtig zornig sind? Oder lernen sie, ihren Zorn zu beherrschen, da sie merken, dass der zu nichts Gutem führt?

Treffpunkt

Spiel

Domino-Day
Aus Dominosteinen wird eine Schlange mit vielen Abzweigungen aufgebaut. Statt Dominosteine kann man auch DIN-A6-Karten in der Länge falten und aufstellen. Wenn der letzte Stein steht, wird der erste vorsichtig umgestoßen. Wenn alles gut gebaut wurde, fällt nun ein Stein nach dem anderen um.

Basteln

Kissen zum Mütchen-Abkühlen
Sein Mütchen kühlen ist eine Redewendung und bedeutet, dass man seinen Zorn rauslässt. Das „Mütchen“ kommt vom Gemüt. Und wenn man so richtig in Rage ist, muss man dieses heiße Gemüt ja wieder abkühlen.
Als Material benötigt man bunte Stoffe, Nähgarn, Nähnadeln, Scheren, Kugelschreiber, Kirschkerne oder Weizenkörner.
Auf den Stoff wird eine beliebige Form gemalt (Kreis, Viereck, Dreieck, Herz). Das wird nun in doppelter Ausführung ausgeschnitten. Mit der Außenseite nach innen werden die beiden Teile nun mit kleinen Stichen zusammengenäht. Ein kleiner Spalt wird zunächst offen gelassen. Nun wird das Genähte gewendet, d. h. die Innenseite nach außen gezogen. Dann werden Kerne in das Säckchen eingefüllt. Jetzt kann alles zugenäht werden.
Dieses Kernsäckchen legt man ins Gefrierfach, um es im heißen Falle schön kühl verwenden zu können.

Zorn – Lachgesicht
Ein Pappteller wird als Maske gestaltet. Dazu braucht man runde Pappteller, Lochzange, Hosengummi und bunte Filzstifte. Das Gesicht wird aufgemalt. Rechts und links werden Löcher gestanzt. Daran wird das Gummiband in der Länge des Kopfumfanges befestigt. Je nach Laune wird das Gesicht als Zorn- oder Lachgesicht getragen.

Knalltüte falten
Dafür eignet sich am besten Packpapier (60cm x 40cm).
Das Papier quer vor sich legen. Jetzt wird die obere Papierkante nach unten zur unteren Kante gefaltet und wieder entfaltet. Jetzt werden alle vier Ecken zum entstandenen Mittelbruch gefaltet. Danach wird das Papier wieder von oben nach unten gefaltet. Die rechte Spitze wird zur linken gefaltet. Diese Spitze wird entlang der rechts liegenden Kante nach unten gefaltet. Das gleiche auf der Rückseite mit der hinteren Spitze. Fertig ist die Knalltüte.
Man fasst sie mit Daumen und Zeigefinger an den beiden unteren Spitzen an und schlägt sie mit einer ruckartigen Bewegung nach unten.

Knackpunkt

Kleiner Funke – große Wirkung.
Hierfür braucht man ein Tischfeuerwerk „Partybombe“ mit Gute-Laune-Füllung. Die wird in der Kreismitte auf einen Teller gestellt und gezündet. Der kleine Funke wird eine große Wirkung haben.

Geschichte
Wie bei der Dominoschlange oder dem Tischfeuerwerk hatte das Feuer des Hasses, des Zornes eines Mannes, eine verheerende Wirkung auf ganz viele Menschen:
An einem Tag vor 2500 Jahren wurde in Persien die Nachricht verlesen: „Ihr lieben Bewohner des großen Persien! Hört gut zu. Denn ab heute steht ein neuer Mann an der Seite des Königs. Er heißt Haman. Er ist zu ehren und zu achten wie der König. Deshalb müssen sich alle vor ihm verneigen. Wer das nicht tut, wird bestraft!“ Ab sofort fielen alle vor Haman nieder, wenn er irgendwo auftauchte. Aber Mordechai nicht. Kennt ihr Mordechai? (Hier ist Gelegenheit, an die vergangenen Lektionen über Ester zu erinnern.) Er blieb einfach stehen. Für ihn war klar, dass er mit der Verbeugung Haman zeigen würde, dass er sich ihm unterordnet. Und das würde er nie tun. Denn Haman war einer, der das Volk Israel hasste.
Als das die anderen Beamten sahen, warnten sie Mordechai. „Mordechai, du musst dich auch vor Haman verbeugen.“ Aber Mordechai antwortete ihnen: „Nein, ich verneige mich niemals vor Haman. Ich bin eine Jude aus dem Volk Israel und verneige mich nur vor meinem Gott.“ Und er ließ sich nicht davon abbringen. Da gingen die Beamten zu Haman: „Haman, da draußen, der Mordechai, der verneigt sich nicht vor dir. Und weißt du warum? Er sagt, er sei ein Jude und deshalb verneigt er sich nur vor seinem Gott.“ Da wurde Haman zornig. „Das ist doch eine bodenlose Frechheit! Diese Juden! Was fällt ihnen ein! Wir haben sie endlich besiegt und trotzdem unterwerfen sie sich uns nicht. Grrr! Dafür muss nicht nur Mordechai, sondern das ganze Volk büßen!“
Haman konnte von da an an nichts anderes mehr denken als daran, wie er diese Juden vernichten könnte. Sie waren ihm schon immer ein Ärgernis. Jetzt hatte er die Macht, endlich was gegen sie zu unternehmen. Aber wie konnte er den König dazu bringen, ihm alles zu erlauben. Da fiel es ihm ein. Gleich ging er zum König Ahasveros. Er säuselte: „Lieber König. Ich muss dich da auf etwas aufmerksam machen, dass du bestimmt auch nicht gut findest. Dieses Volk Israel, diese Juden. Weißt du, was die sich die ganze Zeit erlauben? Sie halten sich nicht an deine Gesetze. Sie haben ihre eigenen Gesetze und halten sich für etwas anderes. Sie beten auch nicht zu den Persischen Göttern, sondern zu ihrem eigenen Gott. Das kannst du doch nicht gutheißen. Wenn du es für richtig hältst, dann befiehl die Vernichtung dieses Volkes. Dies wird den königlichen Schatzkammern zehntausend Zentner Silber einbringen.“ Der König dachte gar nicht lange nach. Er nahm seinen Ring vom Finger und sagte: „In Ordnung. Hier, nimm diesen Siegelring. Damit kannst du alle Briefe beglaubigen. Mach mit diesen Juden was du willst. Und das Geld kannst du auch behalten.“ Jetzt war Haman am Ziel seiner Träume. Er sprach zu sich: „Ha, heute ist der 13. Tag des ersten Monats Nisan. Und Morgen, also am 14. feiern diese Israeliten ja ihren großen Feiertag, das Passafest. Das werde ich ihnen kräftig versalzen. He, Schreiber, kommt alle her! Ihr müsst sofort Briefe aufsetzen. Die müssen sofort von Eilboten in unser ganzes Königreich gebracht werden. In den Briefen soll stehen: „An einem einzigen Tag, am 13. Tag des 12. Monats, des Monats Adar, sollen alle Juden getötet werden. Junge und Alte, Kinder und Frauen. Niemand darf überleben! Ihr Besitz ist zu beschlagnahmen.“ Und die Eilboten rannten los und brachten die Briefe in alle Teile des Reiches.
Unfassbar! Nur weil Haman zornig war, weil er sich in seiner Ehre verletzt gefühlt hat, sollten alle Juden sterben. Unglaublich. Das gibt’s doch nicht. – Oder?

Doppelpunkt

Woher kommt der Zorn?
Grundsätzlich ist zu sagen, dass Wut und Zorn natürliche Gefühle sind wie Glück und Freude. Genau so, wie man sich freut über Gelungenes, so entsteht Zorn, wenn etwas nicht so läuft, wie man es sich wünscht. Wenn man etwas nicht bekommt, worauf man meint, ein Recht zu haben.
Hier berichten die Kinder, was sie in Rage bringt, worüber sie in Zorn geraten, worüber sie wütend werden.
Dass man zornig wird, weiß auch Paulus in Epheser 4,26 (Lernvers). Das Wort „Zorn“ kommt 319 Mal in der Bibel vor. Sogar Gott ist manchmal zornig. Zorn ist eine unglaublich starke Energie.
Er kann auch der Motor sein für gute Dinge. Vieles, was es heute gibt, ist daraus entstanden, dass Menschen zornig über die Ungerechtigkeit waren. (Schulen für alle, Kindergärten, gerechte Arbeitszeiten usw.) Wenn man z. B. zornig darüber ist, dass ein Kind in der Klasse ausgelacht wird, kann man den Spöttern deutlich sagen, dass das schlecht ist und kann dem Ausgelachten Freundschaft anbieten.
Aber bei Zorn und Wut besteht im Gegensatz zu Freude und Glück die Gefahr, dass durch sie Schaden entsteht oder man durch sie sich und anderen Schaden zufügt. Deshalb darf man dem Zorn nicht die Möglichkeit geben, Böses anzurichten.

Wenn der Wutvulkan ausbricht
Das ist wie beim Dominoday oder beim Tischfeuerwerk. Man kann es, wenn es mal gezündet ist, nicht mehr stoppen. Es hinterlässt nur Durcheinander, Chaos. Bei den beiden Beispielen kann die Unordnung danach wieder aufgeräumt werden. Echter Zorn und Hass richtet Unheil an, das nicht einfach wieder aufgeräumt werden kann. Da kann schon ein böses Wort zu einer ganzen Folge von Bösem führen.
Jede Gruppe bekommt ein Thema, zu dem sie eine Geschichte schreiben. Das kann in Form eines Zeitungsartikels sein oder auch ein Kurztheater, ein Tagebucheintrag o. Ä. Sie kann echt erlebt sein oder konstruiert.

Themenvorschläge:

  • Schlägereien nach dem Heimspiel der Fußballmannschaft
  • Prügelei auf dem Schulhof
  • Krieg zwischen Ländern
  • Stress in der Familie
  • Ärger unter Freunden

Nach einer gewissen Zeit kommen die Gruppen zum Plenum und stellen ihre Werke vor.
Am Ende jedes Vortrages überlegen alle gemeinsam, wie man diese Eskalation hätte vermeiden und wie man die Situation wieder bereinigen könnte. Denn Jesus fordert uns auf: Versöhnt euch wieder und lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen. (Eph 4,26 GNB)

Wenn es kracht
Wenn der Zorn, wenn die Wut sich einmal Bahn geschlagen hat, wenn der „Vulkan gerade ausbricht“, lässt sich nur schwer etwas tun. Aber bevor er ausbricht, kann man folgendes tun, um Schlimmes zu vermeiden:

  • in Gedanken Jesus um Hilfe rufen
  • erst einmal tief durchatmen
  • sich aus der Situation innerlich oder äußerlich entfernen
  • das Gehirn, das Denken einschalten
  • die Hände tief in die Hosentaschen stecken
  • die geballten Fäuste bewusst öffnen

Auch hier berichten die Kinder, was ihnen hilft – oder was sie noch wütender macht. Manche Hilfestellungen von außen führen nämlich oft genau zum Gegenteil.

Schlusspunkt  

Gebet: Lieber Vater im Himmel! Wir haben gehört, wie großes Unheil durch Zorn und Hass entstehen kann. Wir sehen, wie Freunde gegeneinander kämpfen, wie Familien zerbrechen, wie ganze Völker gegeneinander Krieg führen. Wir sind erschrocken darüber. Wir sehen aber auch, dass wir selbst auch oft zornig sind. Bitte hilf uns, dass wir damit nichts Böses anrichten. Hilf uns, dass wir den Zorn beherrschen können und wieder herausfinden. Schenke uns bitte die Kraft dazu. Und sei du bei den Freundschaften, Familien und Völkern. Du kannst es schaffen, dass sie wieder zum Frieden finden. Amen

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze
Nr. 12 Felsenfest und stark
Nr. 27 Ich stehe fest auf dem Fels
Nr. 28 Wer Gott vertraut, hat schon gewonnen (Hier kann die Strophe hinzugefügt werden: „Wenn ich zornig bin, kann ich zu ihm kommen …“)
Nr. 30 Ich bin ein Bibelentdecker
Nr. 64 Ich will nicht mehr sagen
Nr. 133 Nur deine Liebe, Herr
Nr. 144 Jesus kann alles

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Esther aus JUMAT 2/16. Schwerpunkt sind fünf Einheiten, die die Geschichte der Königin Esther im Zusammenhang darstellen. Außerdem gehören zu dieser Reihe zwei Einheiten, die inhaltliche Schwerpunkte noch einmal besonders behandeln. Dabei geht es um Antisemitismus und Zivilcourage.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

Außerdem enthält die Themenreihe noch zwei Bausteine. Ein Baustein ist ein Impuls zum Thema Zivilcourage, der von den Kindern zu hause mit ihren Familien umgesetzt werden kann. Der andere Baustein ist ein Vorschlag, wie das Purimfest gefeiert werden kann, welches seinen Ausgangspunkt in der Esthergeschichte hat.

Kurzbeschreibung

Die folgende Aktion kann bei einem „normalen“ Abend in der Jugendgruppe durchgeführt werden, eignet sich aber auch für große Gruppen als Predigt mit Aktion in einem Gottesdienst, z.B. auf Freizeiten.

In Kleingruppen werden Standbilder zu Textstellen aus der Elia-Geschichte erarbeitet. Anschließend zeigt jede Gruppe der geschichtlichen Reihenfolge nach ihr Standbild und liest dazu den Bibeltext vor oder erzählt ihn kurz. Dabei wird jeweils ein Digitalbild gemacht. Nach einem Liedblock folgt die „Predigt“/Gedanken zum Bibeltext, parallel dazu werden die jeweils passenden Digitalbilder gezeigt. Dadurch wird die Predigt anschaulicher und alle sind direkt beteiligt und kommen persönlich in der Geschichte mit vor.

Technische Voraussetzungen

Man benötigt eine Digitalkamera, einen Beamer und einen Laptop. Damit die Bilder schnell zur Verfügung stehen und schon einige Minuten nach der Aufnahme für die Predigt eingesetzt werden können, ist es sinnvoll, die Technik schon vorher vorzubereiten. Beispielsweise kann bereits im Vorfeld eine Powerpoint-Präsentation erstellt werden, bei der dann lediglich die Bilder ausgetauscht werden müssen.
Besonders reizvoll ist es, wenn jedes Bild sogar noch einen passenden Untertitel bekommt, der zur Predigt passt und sich so noch besser einprägt.
Wer diese technischen Voraussetzungen nicht hat oder den Aufwand (der aber gar nicht so groß ist) scheut, kann den Abend natürlich trotzdem durchführen. Entweder zuerst die Standbilder zeigen und danach die Auslegung dazu, oder parallel die Standbilder stellen und parallel dazu die entsprechenden Gedanken äußern.

Ablauf

1. Die Jugendlichen werden in Kleingruppen eingeteilt. Es gibt 12 Szenen zu stellen. Bei großen Gruppen in 12 Kleingruppen einteilen, bei kleineren Gruppen kann jede Gruppe 2-3 Standbilder erarbeiten. Jede Kleingruppe erhält ihren Bibelext, liest ihn durch und erarbeitet ein Standbild zu der Szene.

2. Auf der „Bühne“ stellt nun eine Gruppe nach der anderen ihr Standbild und wird dabei fotografiert. Das Standbild wird jeweils gestellt und der Text dazu vorgelesen. So hören alle die Elia-Geschichte im Zusammenhang und haben somit nachher eine bessere „Grundlage“ für die Predigt. Damit die Standbilder besser wirken, ist es sinnvoll, wenn jede Gruppe, die die Bühne betritt, die entsprechende Verkleidung anlegt. Die Verkleidungsstücke liegen bereits in Kisten bereit. Es empfiehlt sich, für jede Person eine eigene Kiste anzulegen. Elia, Ahab und Isebel tragen immer die gleichen Verkleidungsstücke , damit sie später als ein und dieselbe Person erkannt werden, auch wenn sie durch unterschiedliche Jugendliche dargestellt werden. Schlichte biblische Gewänder genügen – Elia trägt ein einfaches Gewand, Isebel und Ahab etwas „königlicheres“, der Engel ein weißes Leintuch. Wenn andere Personen in der Szene vorkommen, tragen diese keine Gewänder (nur die „normale“ Kleidung) oder auch sehr schlichte. Außerdem liegen noch Tücher bereit, damit mit dem braunen Tuch ein Stier entstehen kann, mit dem grünen ein Ginsterstrauch, etc.

3. Nach der Standbildaktion ist ein Liedblock angesagt. Während dieser Zeit werden die Digitalbilder auf den Laptop überspielt und in die digitale Diashow eingebracht.

4. Nun folgt die Predigt zum Bibeltext. Parallel dazu werden jeweils die entsprechenden Digitalbilder mittels Beamer groß an die Wand projiziert.

Anmerkungen

Diese Aktion ist zum einen natürlich lustig, weil man sich verkleidet, weil man sich gemeinsam einigen muss, wer was darstellt, weil es vielleicht lustig aussieht, wenn eine Person beim Standbild einen Stier mimt, etc. Diese Aktion ermöglicht aber auch viel Tiefgang. Zum einen befassen sich die Jugendlichen sehr genau mit dem Biblischen und erleben so die ganze Geschichte im Zusammenhang. Zum anderen fasziniert vor allem danach auch der Predigtteil, dem man gerade deshalb sehr gut zuhören und folgen kann, da die Einzelne/der Einzelne selbst darin vorkommt bzw. einem die bereits gesehenen Standbilder noch vor Augen sind. Wer möchte, kann den Jugendlichen „ihre“ Standbildszenen ausdrucken und in der nächsten Gruppenstunde mitgeben. Die Bilder können aber auch für einen Gemeindegottesdienst verwendet werden.

Anregung

Dieser Vorschlag eignet sich aber auch für eine Bibelarbeit: Z.B.: für eine Bibelarbeit zum Thema: „Schattenparker, Warmduscher, Weichei oder Christ?“ Hier ist es sinnvoll, sich noch einige Spiele und Aktionen zum Thema zu überlegen. Wer eine besonders Interesse weckende Einladung zu dem Abend vorher verteilen will, verschenkt Duschgels, auf die Aufkleber mit einem lustigen Bild, Datum, Uhrzeit und Ort des Abends und natürlich das Motto: „Schattenparker, Warmduscher, Weichei oder Christ?“ zu lesen sind.

Durchführung

Die Seiten mit den weißen Kästchen werden kopiert. Die weißen Kästchen werden ausgeschnitten. Sie dienen den einzelnen Gruppen als Grundlage für ihre Vorbereitung. Die eingerahmten Texte dienen der Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter als Vorlesetext zum oben genannten Bibeltext.

Ahab, der König von Israel, war an einem großen Unheil schuld. Er und seine Familie machten sich nichts mehr aus den Geboten des Herrn. Ahab tat, was der Herr verabscheute, noch schlimmer als seine Vorgänger. Nicht genug, dass er am Götzendienst festhielt; er ging noch weiter und heiratete Isebel, die Tochter eines fremden Königs mit fremden Göttern und Götzen. Und Ahab begann, ihren Götzen Baal zu verehren und ihn anzubeten. Er baute ihm in Samaria sogar einen Tempel mit einem Altar, ebenso für die Göttin Aschera. Mit allem, was er tat, schürte er den Zorn des Herrn, des Gottes Israel, so sehr wie kein anderer israelitischer König vor ihm. Da schickte Gott seinen Propheten Elia zu König Ahab und ließ ihm sagen: „Ich schwöre bei dem Herrn, dem Gott Israels, dem ich diene: Es wird in den nächsten Jahren weder Tau noch Regen geben, bis ich es sage.“ Wochen und Monate vergingen ohne Regen.

Nach einigen Wochen und Monaten ohne Regen ging Elia zu Ahab. Ahab begrüßte den Propheten mit den Worten: „So, da ist er ja, der Mann, der Israel ins Verderben gestürzt hat!“ Elia widersprach: „Nicht ich bin an dem Unheil schuld, sondern du und deine Familie! Ihr macht euch nichts mehr aus den Geboten des Herrn. Du, Ahab, verehrst lieber den Götzen Baal und seine Statuen als den Herrn. Aber jetzt fordere ich dich auf: Schick die 450 Propheten Baals alle zu mir auf den Berg Karmel! Auch die 400 Propheten der Aschera, die von Königin Isebel versorgt werden, sollen kommen. Sende Boten ins Land und lass alle Israeliten zu einer Volksversammlung auf den Karmel rufen. „Alle kamen auf den Karmel. Als alle versammelt waren, trat Elia vor die Menge und rief: „Wie lange noch wollt ihr auf zwei Hochzeiten tanzen? Wenn der Herr der wahre Gott ist, dann gehorcht ihm allein! Ist es aber Baal, dann dient nur ihm!“ Das Volk sagte kein Wort, und so fuhr Elia fort: „Ich stehe hier vor euch als einziger Prophet des Herrn, der noch übriggeblieben ist, und dort stehen 450 Propheten Baals. Und nun bringt uns zwei junge Opferstiere. Die Propheten Baals sollen sich einen aussuchen, ihn in Stücke schneiden und auf das Brennholz legen, ohne es anzuzünden. Den anderen Stier will ich als Opfer zubereiten und auch ich werde kein Feuer daran legen. Dann betet ihr, die Propheten Baals, euren Gott an, ich aber werde zum Herrn beten. Der Gott nun, der mit Feuer antwortet, der ist der wahre Gott. Die ganze Volksmenge rief: „Ja, das ist gut!“ Die Baalspriester fingen an, sie schlachteten ihren Stier und bereiteten ihn für das Opfer zu. Dann begannen sie zu beten. Vom Morgen bis zum Mittag riefen sie ununterbrochen: „Baal, Baal, antworte uns doch!“ Sie tanzten um den Altar, den man für das Opfer errichtet hatte. Aber nichts geschah, es blieb still. Als es Mittag wurde, begann Elia zu spotten: „Ihr müsst lauter rufen, wenn euer großer Gott es hören soll! Bestimmt ist er gerade in Gedanken versunken oder er musste mal austreten. Oder ist er etwa verreist? Vielleicht schläft er sogar noch, dann müsst ihr ihn eben aufwecken!“ Da schrien sie, so laut sie konnten und ritzten sich nach ihrem Brauch mit Messern und Speeren die Haut auf, bis das Blut an ihnen herunterlief. Am Nachmittag schließlich gerieten sie vollends in Ekstase. Dieser Zustand dauerte bis gegen Abend an. Aber nichts geschah, keine Antwort, kein Laut, nichts.

Dann forderte Elia das Volk auf: „Kommt jetzt zu mir herüber!“ Sie versammelten sich um ihn und er baute vor aller Augen den Altar des Herrn wieder auf, den man niedergerissen hatte. Rundherum zog er einen Graben. Dann schichtete er Brennholz auf den Altar und legte den Opferstier auf das Holz. Zuletzt befahl er: „Holt vier Eimer Wasser und gießt sie über das Opfer und das Holz!“ Dies genügte ihm aber noch nicht und so gab er den gleichen Befehl ein zweites und ein drittes Mal, bis das Wasser schließlich auf allen Seiten am Altar herunterlief und den Graben füllte.

Und Elia trat vor den Altar des Herrn und betete laut: „Herr, du Gott Abrahams, Isaaks und Israels! Heute sollen alle erkennen, dass du allein der Gott unseres Volkes bist und sie wieder dazu bringen willst, dir allein zu dienen.“ Da ließ der Herr Feuer vom Himmel fallen. Es verzehrte nicht nur das Opferfleisch und das Holz, sondern auch die Steine des Altars und den Erdboden darunter. Sogar das Wasser im Graben leckten die Flammen auf. Als die Israeliten das sahen, warfen sie sich zu Boden und riefen: „Der Herr allein ist Gott! Der Herr allein ist Gott!“

Elia war stolz geschwellt, er fühlte sich großartig. Jetzt hatte das Volk erkannt, wer der wahre Gott war. Er befahl: „Packt die Propheten Baals! Keiner soll entkommen!“ Sie wurden festgenommen und Elia ließ sie hinunter an den Fluss Kishon führen und dort hinrichten.

Selbstbewusst sagte Elia zu Ahab: „Geh und lass dir etwas zu essen und zu trinken bringen, denn gleich fängt es an zu regnen, ich höre es schon rauschen!“ Elia stieg zum Gipfel des Karmel hinauf, verbarg das Gesicht zwischen den Knien und betete. Nach einer Weile befahl er seinem Diener: „Steig auf den höchsten Punkt des Berges und blick über das Meer! Dann sag mir, ob du etwas besonderes siehst. „Der Diener ging, hielt Ausschau und meldete: „Kein Regen in Sicht!“ Doch Elia schickte ihn immer wieder und beim siebten Mal sah der Diener eine kleine Wolke am Horizont. Da befahl Elia: „Lauf schnell zu Ahab und sag ihm, er soll sofort anspannen und nach Hause fahren, sonst wird er vom Regen überascht!“

Kaum hatte Elia den Diener zu Ahab geschickt, da kam auch schon ein starker Wind auf und schwarze Wolken verfinsterten den Himmel. Es dauerte nicht mehr lange und ein heftiger Regen prasselte nieder. Ahab bestieg hastig seinen Wagen und fuhr in Richtung Jesreel. Da kam die Kraft des Herrn über Elia. Der Prophet band sein Gewand mit dem Gürtel hoch und lief vor Ahabs Wagen her bis Jesreel.

Ahab berichtete Isebel alles, was Elia getan hatte, vor allem, wie er die Propheten Baals mit dem Schwert getötet hatte. Da schickte Isebel einen Boten zu Elia, der ihm ausrichten sollte: „Die Götter sollen mich, Isebel, schwer bestrafen, wenn ich dir nicht heimzahle, was du den Baalspriestern angetan hast! Morgen um diese Zeit bist auch du ein toter Mann, das schwöre ich!“

Als Elia hörte, was Isebel mit ihm vorhatte, packte ihn große Angst. Er war gar nicht mehr stark und selbstsicher, sondern verzagt und voller Angst. Er rannte um sein Leben und floh bis nach Beerscheba ganz im Süden Judas. Ganz alleine wanderte er einen Tag lang weiter bis tief in die Wüste hinein.

Tief in der Wüste angekommen, ließ sich Elia unter einen Ginsterstrauch fallen und wünschte, tot zu sein. „Herr, ich kann nicht mehr!“ stöhne er. „Lass mich sterben! Irgendwann wird es mich sowieso treffen, wie meine Vorfahren – waum nicht jetzt?“ Er streckte sich unter dem Ginsterstrauch aus und schlief ein.

Elia lag unter dem Ginsterstrauch. Plötzlich wurde er wach gerüttelt. Ein Engel stand bei ihm und forderte ihn auf: „Elia, steh auf und iss!“ Als Elia sich umblickte, entdeckte er neben seinem Kopf einen Brotfladen und einen Krug Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder schlafen. Doch der Engel des Herrn kam wieder und rüttelte ihn zum zweiten Mal wach. „Steh auf, Elia, und iss!“, befahl er ihm noch einmal. „Sonst schaffst du den langen Weg nicht, der vor dir liegt.“ Da stand Elia auf und aß und trank.

Elia hatte gegessen und getrunken. Die Speise gab ihm so viel Kraft, dass er vierzig Tage und Nächte hindurch wandern konnte, bis er zum Berg Gottes, dem Horeb kam.

Bei diesem letzten Teil nur Elia vor der Höhle als Standbild stellen, dames schwierig ist, Gott darzustellen. Dafür aber lesen alle anderen den Text, evtl. überlegen, ob ihr euch auf verschiedene Raumecken verteilt, um ihn zu lesen. Alle sind Sprecher und lesen den gesamten Text gemeinsam, auch das, was Elia sagt. Nur die wörtliche Rede von Gott wird von einer einzelnen Person gelesen, damit dies stärker wirkt.

Vorlesetext für alle

Alle: Elia war am Berg Gottes, dem Karmel, angekommen. Dort ging er in eine Höhle, um darin zu übernachten.
Sprecher/in: Plötzlich sprach der Herr zu ihm:
Gott: „Elia, was tust du hier?“
Alle: Elia antwortete:
Sprecher/in: „Ach Herr, du großer und allmächtiger Gott, mit welchem Eifer habe ich versucht, die Israeliten zu dir zurückzubringen! Denn sie haben den Bund mit dir gebrochen, deine Altäre niedergerissen und deine Propheten ermordet. Nur ich bin übriggeblieben, ich allein. Und nun trachten sie auch mir nach dem Leben.“ Da antwortete ihm der Herr:
Gott: „Komm aus deiner Höhle heraus und tritt vor mich hin! Denn ich will an dir vorübergehen.“
Sprecher/in: Auf einmal zog ein heftiger Sturm herauf, riss ganze Felsbrocken aus den Bergen heraus und zerschmetterte sie. Doch der Herr war nicht in dem Sturm. Als nächstes bebte die Erde, aber auch im Erdbeben war der Herr nicht. Dann kam ein Feuer, doch der Herr war nicht darin. Danach hörte Elia ein leises Säuseln. Er verhüllte sein Gesicht mit dem Mantel, ging zum Eingang der Höhle zurück und blieb dort stehen. Und noch einmal wurde er gefragt.
Gott: „Elia, was tust du hier?“
Alle: Elia jammerte:
Sprecher/in: „Herr, ich habe mich immer für dich eingesetzt und für dich gekämpft und jetzt trachten sie auch mir nach dem Leben!“ Da gab ihm der Herr einen neuen Auftrag.

Predigt

Bild 1
Ahab, der Böse. Er tat alles, was Gott missfiel. Andere Götter führte er ein, baute ihnen Tempel, heiratete Isebel, die Tochter eines fremden Königs mit fremden Götzen. Gott will sich das nicht mehr länger mit anschauen und schickt Elia zu Ahab. Elia darf ausrichten: „Ich schwöre bei dem Herrn, dem Gott Israels, dem ich diene: Es wird in den nächsten Jahren weder Tau noch Regen geben, bis ich es sage.“ Wochen und Monate vergehen ohne Regen. Elia behält Recht. Elia wurde von Gott selbst beaufragt. Starker Elia. Es ist deutlich, Gott steht hinter ihm. Sehr viel zu befürchten hat er auch nicht, schließich ist er nur ein Bote, und als er es sagt, ist es auch nicht sicher, ob er überhaupt Recht hat. Elia auf der sicheren Seite. Elia, der starke Prophet. So stark fühle ich mich manchmal auch. Wenn alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, wenn mir alles gelingt,wenn ich das Gefühl habe, Gott steht hinter mir.

Bild 2
Ahab wird kribbelig, ewig kein Regen. Und dann schon wieder dieser coole Elia, Prophet Gottes.
Jetzt stellt er auch noch Bedingungen. Es soll ausprobiert werden, wer stärker ist, Ahabs Götzen oder Elias einer Gott. Und alle Israeliten sollen zu einer Volksversammlung kommen. Wer ist denn Elia, dass er so vor einem König auftreten kann? Aber er fühlt sich immer noch stark. Nix mit Weichei oder Schattenparker. Dafür wirken die anderen ziemlich jämmerlich. Die Baalspriester haben hier eine Weichei-Funktion, man könnte dadurch auch ein neues Weichei-Wort prägen: Weichei, Schattenparker, Warmduscher und Götzenanbeter…Tja, da geht es mir auch gut. Wenn ich merke, andere sind auf dem falschen Dampfer, andere mit ihrer Esoterik-Welle, mit Horoskop oder Atheismusgerede. Da bin auch ich stark und lache über die anderen Weicheier, Götzenanbeter oder Gottverleugner.

Bild 3
Wow! Einmal so ein Glaubens- und Gotteserlebnis haben wie Elia! Aus dem Nichts, nein, eher sogar aus dem Unmöglichen (denn wo kann Feuer aus dem Nichts kommen und dann auch noch da, wo alles vor Wasser trieft…!) aus Gottes Gegenwart schöpfen! So ein Wahnsinns-Erlebnis wünsche ich mir auch. Vielleicht … (… – hier etwas einfügen, was zu den Personen der Zielgruppe passt)… , einmal so cool und stark sein wie Elia – wer wünscht sich das nicht im Geheimen! Ja, das wäre schon super. Aber wenn nicht? Ich muss mir immer wieder klar machen, dass Gott auf jeden Fall wirkt, und dass es reicht, wenn ich mein Bestes gebe, den Rest macht er, darauf darf ich vertrauen. Aber cool wäre es schon, so ein Erfolgs-Mitarbeiter zu sein wie Elia.

Bild 4
Na, jetzt wird’s fast schon blutrünstig. Elia macht keine halben Sachen. Er bringt nicht nur seine Israeliten wieder auf die richtige Seite zum einen, wahren Gott. Nein, er räumt auch die anderen Versuchungen aus dem Weg. Hier die Baals-Priester. Elia in vollem Einsatz für Gott. Setze ich mich auch so voll ein für Gott, oder gehe ich manche Sachen etwas halbherziger an?

Bild 5
Der Elia ist ja schon das Obervorbild. Nein, er wird nach so einem Erfolg nicht eingebildet und denkt, was er für ein toller Macker ist. Er vergisst bei all seinem Erfolg und seinen Hoch-Gefühlen Gott nicht. Er betet, wendet sich immer wieder Gott zu. Er vergisst nicht, dass alles aus Gottes Hand kommt. Wie sieht es da bei mir aus? Wenn bei mir alles prima läuft, bin ich sehr schnell versucht, mir selbst auf die Schulter zu klopfen und zu sagen: Wow, das hast du wieder gut gemacht. Da hast du aber … (… – hier etwas einfügen, was zu den Personen der Zielgruppe passt)… , da können sich die anderen echt was abschauen! Wem geht es nicht so? Aber Elia betet, wendet sich auch im größten Erfolg immer wieder Gott zu.

Bild 6
Na, aber der Elia ist wohl doch auch nur ein Mensch. Er rennt vor Ahabs Pferd her, als wäre das gar nichts. Er genießt es schon, vor dem König so eine Nummer abzuziehen. Elia kommt mir hier sehr menschlich vor, Erfolg genießen, das kenne ich auch.

Bild 7
Au weia, jetzt wird´s ernst. Wehe, wenn jemand in einer solchen Machtposition mal so stinkig ist und dann noch so eine, die anscheinend auch ihren Mann im Griff hat. Sie schwört Elia Rache – und den sicheren Tod.

Bild 8
Hoppla. Was jetzt? Was ist aus dem starken Elia geworden? Er hat Angst und rennt davon. Haut einfach ab. Nicht mehr stark und selbstsicher, voller Angst. Ein absolutes Weichei, ein Warmduscher, Schattenparker, vor-Frauendrohung-Wegrenner, ein Hosenpisser, Angsthaber, Nicht-auf-Gott-Vertrauer…

Bild 9
Da liegt er, das Weichei, der Schattenparker, der vor-Frauendrohung-Wegrenner, der Nicht-auf-Gott-Vertrauer, der Nur-noch-sterben-Woller.

Meine erste Reaktion ist: au Mann, Elia, jetzt hast du so viel erlebt, du solltest doch wissen, dass Gott bei dir ist! Aber dann schaue ich auf mich selbst und werde ehrlich: wie oft habe ich schon Gottes Begleitung und seinen Segen erlebt. Und wenn es dann plötzlich mal nicht so flutscht, dann bin ich doch keinen Deut anders als Elia. Wer von euch war nicht auch schon verzagt und mutlos? Wer von euch hat nicht auch schon das Weichei rausgehängt, obwohl wir doch wissen sollten, dass Gott dabei ist? Wo ist da plötzlich unser Glaube, dem wir uns vielleicht noch kurz vorher so sicher waren?

Bild 10
Gott lässt Elia nicht liegen. Er schickt ihm das, was er braucht. Jemanden, der da ist, nur für ihn. Jemanden, der ihn neu stärkt und ihm das Notwendigste bringt, was er gerade braucht.
Fallen dir auch Situationen ein, in denen du so am Boden warst? Wen hat Gott dir geschickt? Eine Person, die dir zugehört hat? Jemand, der dir einen guten Tipp gab? Oder jemanden, der dich rausgeholt hat aus deinem Selbstmitleid? Es kann sehr unterschiedlich sein, wen Gott schickt, oder wie er hilft.

Bild 11
Elia geht weiter, neu gestärkt. Er hat von Gott neue Kraft bekommen.
Und er weiß wieder genauer, wer hier der ganz Starke ist, auf den man sich verlassen kann: Gott. Nicht ich muss der große Macher, der immer und ewig Starke sein. Gott hat Elia nicht ausgelacht. Vor Gott muss ich mich nicht ständig beweisen. Vor Gott darf ich auch ein Weichei sein. Vor Gott darf ich auch mal verzagen. Gott hat Elia deshalb nicht aussortiert, als „untauglich“. Er will ihn weiter als Mitarbeiter. Er hilft ihm neu auf. Und für Elia war das Erlebnis auch ganz gut. Von Gott zu reden, wenn alles super läuft, ist nicht so schwer. Aber auch auf ihn zu vertrauen, wenn mal Gegenwind kommt, das ist nicht so leicht. Gott hilft mir dabei.

Bild 12
Elia nimmt sich Zeit. Er redet wieder mit Gott, sagt ihm, was ihn belastet. Und Gott zeigt sich. Aber gar nicht so, wie Elia es erwartet. Nicht groß und gewaltig, wie Elia das vielleicht gerade gerne sehen würde, um wieder zu Hochform aufzulaufen. Nein, Gott zeigt sich im sanften Säuseln. Im zarten Windhauch. Gott ist nicht nur gewaltig, wie bei dem Stieropfer, sondern auch zärtlich und liebevoll. Ganz langsam und behutsam richtet er Elia wieder auf. Und gibt ihm einen neuen Auftrag. Ich wünsche jedem einzelnen hier, dass er auch Gottes Gegenwart immer wieder erleben darf, wie Elia. In den Zeiten, in denen ihr voller Power durchstartet und andere mitreißt. Aber auch in den Zeiten, in denen ihr Gottes zarte Hand braucht. Von daher muss ich zum Abschluss sagen: unser Motto für den heutigen Abend stimmt doch nicht ganz. Klar, ein Christ ist eigentlich kein Schattenparker, Warmduscher oder Weichei. Auch wenn andere vielleicht öfters mit dem Finger auf uns zeigen und uns wegen unseres Glaubens als Weichei bezeichnen. Der Glaube macht uns nicht zum Weichei. Aber was nicht stimmt, ist, dass ich kein Weichei sein darf. Vor Gott darf ich stark UND schwach sein. Gott liebt die starken Typen und die Weicheier und er begleitet jeden auf seinem Weg.

Ich wünsche euch Gottes Begegung, wie Elia es erlebt hat. Elia begegnete Gott in der Stille. Nehmen wir uns noch Zeit und Stille, um bereit zu sein für Gottes sanft spürbare Gegenwart?

Deshalb: Gottes Segen für alle Elia-Nachahmer, für alle Baals-Bekehrer, Gott-Verkünder und Stark-im-Glauben-Mitarbeiter. Gottes Segen aber auch für alle Weicheier, Warmduscher, Schattenparker, Nicht-auf-Gott-Vertrauer, Zweifler, Angsthaber und Auszeit-Braucher! Um Gott auch jetzt zu begegnen, halten wir eine kurze Stille und stimmen dann mit ein in das Lied „In der Stille angekommen“.

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