Für die Jungscharler soll es verständlich werden, warum Jesus gesucht und gefangen genommen wird.
Die Jungscharler sollen verstehen, dass Jesu Gegner keine Macht über ihn haben, sondern dass er auch in dieser Situation der Handelnde bleibt.
Mit seinen Jüngern macht sich Jesus auf den Weg. Dabei überqueren sie den Kidronbach. Dieser lag im Kidrontal an der Ostseite Jerusalems und trennte die Stadt vom Ölberg. Dort gab es viele Gärten, die von Mauern umgeben waren und in denen Olivenbäume standen. Jesus führt seine Jünger in einen dieser Gärten. In Vers 2 gibt Johannes einen Hinweis darauf, warum Jesus diesen Ort aufsuchte. Denn auch Judas kannte diesen Ort, da Jesus ihn schon mehrmals mit seinen Jüngern aufgesucht hatte. Diese Aussage ist entscheidend, denn Judas Rolle beschränkt sich nicht darauf, den Ort zu nennen, an dem Jesus sich aufhalten könnte. Er ist es, der die Gegner Jesu gezielt in den richtigen Garten führt und damit sicherstellt, dass Jesus gefangengenommen werden kann. Begleitet wird Judas von einigen Gerichtsdienern und einer Truppe römischer Soldaten. Die Gerichtsdiener waren von der führenden religiösen Oberschicht mitgeschickt worden und sollten dafür sorgen, dass Jesus zu ihnen gebracht wird und nicht in die Hand der Besatzungsmacht fiel. Nur so war es ihnen möglich, einen religiösen Prozess gegen ihn zu führen. Wie wichtig es ihnen war, dass die Gefangennahme gelingt, zeigt die Erwähnung, dass die Männer bewaffnet waren. In Vers 4 wird deutlich, dass Jesus von Anfang an wusste, was auf ihn zukommt. Durch sein Wissen hat er einen Vorteil gegenüber seinen Gesprächspartnern. Er handelt, bevor sie überhaupt zu Wort kommen. Er geht ihnen entgegen und spricht sie direkt an: „Wen sucht ihr?“ Mit dieser Frage gibt er ihnen die Möglichkeit, ihr Anliegen zu nennen. Jesus versteckt sich nicht. Nachdem sein Name genannt wurde, gibt er sich klar zu erkennen: „Ich bin es!“ Mit diesen wenigen Worten tritt Jesus den Männern machtvoll entgegen. Er lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie denjenigen gefunden haben, nach dem sie gesucht haben. Vers 6 verdeutlicht, wie machtvoll diese drei Worte sind. Seine Gegner wichen zurück und fielen auf den Boden. Diejenigen, die in der Überzahl und zudem bewaffnet vor Jesus stehen, haben ihm nichts entgegen zu setzen. Jesus wiederholt seine Frage: „Wen sucht ihr?“ Und wieder fällt sein Name. Und auch beim zweiten Mal antwortet er ihnen: „Ich bin es!“ Durch das wiederholte Nachfragen, wer gesucht wird, stellt sich Jesus vor seine Jünger. Er ist bereit, sich verhaften zu lassen. Seine Jünger sollen gehen dürfen. Petrus traut sich beherzt einzugreifen, zückt sein Schwert und haut dem Sklaven Malchus das Ohr ab. Welchen Zweck er damit verfolgt bleibt unklar. Zu diesem Zeitpunkt hat Jesus bereits alles geklärt. Petrus hatte somit keinen Grund mit Waffengewalt gegen die Verhaftung anzugehen. Vielleicht möchte Johannes an dieser Stelle noch einmal deutlich machen, dass Jesus freiwillig mitgeht und sich somit dem Willen seines Vaters beugt. Hier wird deutlich, wie eng das Verhältnis zum Vater ist.
Mich fasziniert an dieser Geschichte vor allem, mit welcher Ruhe und Gelassenheit Jesus sich der gesamten Situation stellt. Kurz vorher hat er noch im Gebet darum gerungen, diesen Weg nicht gehen zu müssen. Aber jetzt steht für ihn fest – es gibt keine andere Möglichkeit. Er unternimmt keinen Versuch, sich der Verhaftung zu entziehen. Mutig geht er seinen Verfolgern entgegen und gibt sich klar zu erkennen. Er steht für seine Jünger ein. Sorgt dafür, dass ihnen nichts passiert. Leistet keinen Widerstand. Er ist derjenige, der handelt, der spricht und bestimmt, wie es weitergeht. Genau dies entspricht dem Willen des Vaters. Damit haben seine Verfolger keine Macht über ihn. Er wird verhaftet und abgeführt. Aber nicht, weil seine Verfolger ihn mit ihren Waffen überwältigen und ihn zwingen, mitzukommen, sondern weil er sich freiwillig in die Hände seiner Verfolger gibt. Ich wünsche mir, in schwierigen und undurchsichtigen Situationen genauso ruhig und gelassen zu bleiben. Und mein Vertrauen auf Jesus zu setzen, der in jeder Lage der Handelnde bleibt.
StarterKinder lieben Geschichten, in denen es „Helden“ und „Bösewichte“ gibt. Sie erkennen sehr schnell, ob jemand ungerecht behandelt wird und empfinden Empathie mit demjenigen. Dies liegt an ihrem ausgeprägten Gerechtigkeitsempfinden. So wird es ihnen nicht schwerfallen, sich in den Text hineinzudenken. Auch hier gibt es Bösewichte, die einen finsteren Plan aushecken, um einen unliebsamen Gegner loszuwerden. Dabei scheuen sie sich nicht davor, mit einer Übermacht und im Schutz der Dunkelheit Jesus gegenüber zu treten. Die Spannung der Geschichte liegt darin, wie Jesus zum Helden wird. Es muss für sie deutlich werden, dass Jesus sich freiwillig verhaften lässt und sich bewusst darauf einlässt, dass man ihm den Prozess macht. Nur so können wir ihnen das Kreuz und die Auferstehung verständlich machen.
Viele Jungscharler kennen die Geschichten von Jesu Leidensweg bis hin zu seinem Tod am Kreuz. Die Herausforderung ihnen gegenüber liegt darin, nicht zu klären, warum Jesus festgenommen werden muss, sondern den Fokus auf das „Wie“ zu legen. Wie sind die äußeren Umstände gewesen? Wie hat sich Jesus bei seiner Gefangennahme verhalten? Hier gibt es einige sehr spannende Entdeckungen zu machen. Jesus, der nicht Opfer einer Intrige ist, sondern der die Situation durchschaut und voll im Griff hat. Der in jeder Sekunde der Handelnde bleibt. Und der damit ganz nach dem Willen Gottes handelt. Es ist nicht einfach, sich manchen schwierigen Situationen zu stellen. Das kennen die Jungscharler aus ihrem eigenen Alltag. Hier kann es Mut machen, zu sehen, wie Jesus sich in solch einer Situation verhält.
Material (Hinführung)
Für Idee 1: Zettel, Stifte, Klebeband
Für Idee 2: Stühle, Glas, ausreichend Bonbons, Papier, Stift, Flipchart o.ä.
Idee 1
Es spielen immer zwei Jungscharler zusammen. Jeder der beiden Jungscharler bekommt einen Zettel, auf dem ein prominenter Name steht (z. B. ein bekannter Politiker, Sänger, Schauspieler, Sportler, Comicfiguren etc.). Von einem Mitarbeiter bekommen sie den Zettel an die Stirn geklebt, so dass sie ihren eigenen prominenten Namen nicht sehen können. Durch Fragen, die mit Ja/Nein beantwortet werden können, versucht nun jeder herauszufinden, wer er ist (z. B. Bin ich eine Frau? Habe ich blonde Haare? Bin ich groß?)
Achtet darauf, dass die „Prominenten“ möglichst von allen Jungscharlern gekannt werden (keine You-Tube-Sternchen, die evtl. nicht von jedem gekannt werden)!
Idee 2
In der Spielshow „Wer bin ich?“ versucht ein Rateteam von drei Jungscharlern herauszufinden, wer der prominente Gast ist. Der Moderator der Spielshow gibt ihnen einen kleinen Hinweis in Form eines „Schlagwortes“. Das Rateteam darf abwechselnd eine Frage stellen, auf die der Gast mit „Ja“ oder „Nein“ antwortet (z. B. Kennen wir Sie aus dem Fernsehen?; Sind Sie ein Schauspieler? etc.). Antwortet der Gast auf die Frage mit „Ja“, darf die Person 1 aus dem Rateteam weitere Fragen stellen. Antwortet der Gast auf die Frage mit „Nein“, ist der Nächste aus dem Rateteam dran. Für jede Frage, die der Gast mit „Nein“ beantwortet, bekommt er einen Bonbon in ein Glas (diese darf er am Ende behalten). Gelingt es dem Rateteam nicht, den Prominenten zu erraten, bevor dieser 10 Bonbons im Glas hat, darf sich der Gast zu erkennen geben. Das Rateteam muss sich gut überlegen, wie es die Fragen stellt und aufpassen, was ein anderer bereits gefragt hat.
Die restlichen Jungscharkinder bilden das Publikum. Sie erfahren am Anfang, um welchen prominenten Gast es sich handelt. Dieser kann z. B. beim Hereinkommen seinen Namen an eine Tafel o. ä. schreiben, die nur das Publikum sieht. Hinweise an das Rateteam sind strengstens verboten! Nach einer Spielrunde können die Jungscharler neu gemischt werden, so dass jeder einmal eine aktive und eine passive Rolle hatte.
Während der Andacht malt ein Mitarbeiter an einer großen Malfläche (Flipchart oder eine große Tapetenbahn) passende Bilder, um die Geschichte bildlich darzustellen. So prägt sie sich bei den Jungscharlern besser ein.
Die Gefangennahme
Jesus war ein ungewöhnlicher Typ! Nachdem er viel Zeit investiert hat, um mit seinen Jüngern über die Zukunft zu sprechen und sich noch mehr Zeit genommen hat, um mit Gott zu klären, wie es für ihn weitergehen soll – macht er sich mit seinen Jüngern auf den Weg.
Bild 1:
Er führt seine Jünger nicht in eine Kirche, sondern in einen Garten mit vielen alten Olivenbäumen. Diesen Ort kannte auch Judas, ein ehemaliger Jünger von Jesus. Denn er war selbst schon oft, in Begleitung von Jesus, dort.
Bild 2:
Die religiösen Anführer Israels, zu denen der oberste Priester sowie einige sehr kluge Männer gehörten, hatten einen finsteren Plan ausgeheckt. Sie wollten Jesus ein für alle Mal loswerden. Denn es passte ihnen nicht, was er und seine Jünger erzählten und taten. Deswegen gingen sie zu Judas und boten ihm Geld dafür an, dass er ihnen verrät, wo Jesus sich aufhält.
Bild 3:
Judas lässt sich darauf ein und begleitet die Gerichtsdiener und einen Trupp römischer Soldaten. Er zeigt ihnen, wo sie Jesus finden können. Weil sie Jesus für außerordentlich gefährlich halten, haben sie ihre Schwerter und Lanzen dabei.
Bild 4:
Jesus ist kein bisschen überrascht, als er die Männer kommen sieht. Warum auch? Er weiß, dass sie auf der Suche nach ihm sind. Trotzdem fragt er sie: „Wen sucht ihr?“ Völlig überrascht antworten sie ihm: „Jesus aus Nazareth.“ „Ich bin es.“ – Bähm! Jetzt ist es raus. Jesus gibt sich seinen Verfolgern zu erkennen. Sie haben den Richtigen gefunden.
Bild 5:
Vor lauter Schreck über diese drei mächtigen Worte fallen die Männer zu Boden. Damit haben sie nicht gerechnet. Gegenwehr? Ja. Fluchtversuch? Ja. Aber nicht, dass sich jemand so klar zu erkennen gibt. Und sich freiwillig verhaften lässt. Dreimal wiederholt Jesus das „Ich bin es.“ Damit stellt er klar: Es geht um mich! Ich bin es, den ihr sucht. Lasst meine Jünger gehen. Tut ihnen nichts!
Bild 6:
Simon Petrus aber schätzt die Situation völlig falsch ein. In einem Anflug von kurzfristigem Tatendrang zückt er sein Schwert und haut dem Bevollmächtigten des Hohenpriesters das rechte Ohr ab. Und was macht Jesus? Er fordert ihn auf, sein Schwert wieder wegzustecken. Das hätte auch ganz anders enden können. Jesus lässt sich ohne Widerstand abführen. Für ihn ist es der Anfang eines langen Leidenswegs.
Es müssen keine sechs einzelnen Bilder gemalt werden. Gerne darf das Bild während des Erzählens um die einzelnen Szenen ergänzt werden, so dass ein gesamtes Bild entsteht.
Material
Plastikbau-Platten, -Steine, -Figuren, -Bäume, -Sträucher o.ä.; Bastel- bzw. Naturmaterialien (Steine, Moos, kleine Stöckchen)
Die Jungscharler bekommen die Aufgabe, verschiedene Szenen der Geschichte nachzubauen. Dazu werden sie vorher in Gruppen von maximal 2-3 Kindern eingeteilt. Jede Gruppe hat 20 Minuten Zeit, aus verschiedenen Materialien ihre Szene möglichst detailgenau nachzubauen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt und es darf gerne ein Materialmix verwendet werden. Die Jungscharler bekommen ihre Szene vorab, als vollständigen Text, auf einem kleinen Zettel (z. B. Joh 18 Vers 1) aufgeschrieben. So kennt jede Gruppe nur ihre eigene Szene, aber keiner kennt die gesamte Geschichte. Vorab sollte gut überlegt werden, wie die Geschichte unterteilt wird. Bei einer kleineren Gruppengröße können die Verse thematisch zusammengefasst werden.
Und so könnten die einzelnen Szenen aussehen:
Gruppe 1: Vers 1 Jesus macht sich mit seinen Jüngern auf den Weg
Gruppe 2: Vers 2+3 Jesus steht seinen Verfolgern gegenüber
Gruppe 3: Vers 4-9 Jesus gibt sich zu erkennen
Gruppe 4: Vers 10+11 Jesus gehorcht Gott
Bei jüngeren Jungscharkindern können die Jungscharmitarbeiter Gestaltungstipps geben. Und bei der kreativen Umsetzung behilflich sein.
Die fertigen Szenen werden gut sichtbar aufgestellt. Anhand der dargestellten Szenen erzählt ein Mitarbeiter die Geschichte aus Johannes 18,1-11.
Jeder Jungscharler bekommt Zettel mit jeweils einem der folgenden Symbole darauf:
Lachender Smiley -> Das finde ich gut!
Weinender Smiley -> Das macht mich traurig!
Wütender Smiley -> Das ärgert mich!
? -> Das verstehe ich nicht.
! -> Das will ich mir merken.
Die Geschichte wird nun noch einmal langsam vorgelesen. Die Jungscharler haben nach jedem Vers die Möglichkeit, einen ihrer Zettel in die Mitte zu legen. So können sie die Geschichte kommentieren (Smileys oder !) oder Textabschnitte hinterfragen (?).
Leichter ist es, wenn ihr die Verse vorher einzeln kopiert und in die Mitte legt. Die Jungscharler können ihre Zettel dann zum passenden Vers legen.
In der anschließenden Gesprächsrunde könnt ihr euch gemeinsam anschauen, wie die einzelnen Verse kommentiert wurden. Wer sich traut, darf sagen, was ihn angesprochen hat oder warum ihn etwas wütend macht. Dort, wo ein Fragezeichen liegt, sollten die offenen Fragen in der Gruppe geklärt werden.
Ihr seid jetzt traurig. Doch ich werde euch wiedersehen. Dann wird euer Herz voll Freude sein und diese Freude kann euch niemand mehr nehmen.
(Joh 16,22 BasisBibel)
Schaut euch mit den Jungscharlern den Merkvers an. Denkt euch gemeinsam passende Bewegungen zum Vers aus (z. B. traurig = mit den Händen die Tränen aus den Augen wischen oder Herz = Hand auf das Herz legen; mit den Fingern ein Herz formen). Probiert diese zusammen beim Sprechen des Verses aus!
Statt Bewegungen zu machen, könnt ihr euch auch Symbole ausdenken und auf ein Blatt Papier malen. Das Symbol wird passend zum Versabschnitt hochgehalten.
Material: Sechs quadratische Kartons, 30 Toilettenpapierrollen, bunte Zettel, Stifte, Kleber, evtl. Farbe, Pinsel
Für die Osterzeit könnt ihr euch ein Gebetskreuz basteln (gesehen bei Pinterest unter Prayer Cross). Die Kartons werden in Form eines Kreuzes an der Wand befestigt. Jeweils fünf Toilettenpapierrollen werden in einem Quadrat befestigt. Wenn ihr möchtet, könnt ihr die Kartons vorher mit Farbe anmalen. Oder kreativ bekleben.
Während des Gebetsteils eurer Jungscharstunde haben die Jungscharler die Möglichkeit, ihre Gebetsanliegen auf einen farbigen Zettel zu schreiben und in eine der vorhandenen Toilettenpapierrollen zu stecken. Einige davon können vor der Gebetsrunde herausgenommen und vorgelesen werden.
Das Gebetskreuz kann während der gesamten Osterzeit genutzt werden.
Tipp: Ihr könnt die Toilettenpapierrollen auch nach und nach ergänzen. So habt ihr Zeit, die Rollen, z. B. gemeinsam mit der Gemeinde, zu sammeln.
Bei diesem Spiel stehen zu Beginn an einer Mittellinie jeweils zwei Jungscharler Rücken an Rücken. Die eine Seite bekommt die Farbe Weiß zugeordnet, die andere Seite die Farbe Schwarz. Ein Mitarbeiter erzählt eine Geschichte, in der die Begriffe „schwarz“ und „weiß“ vorkommen. Fällt das Wort „schwarz“, müssen die Jungscharler von der schwarzen Seite die von der weißen fangen. Fällt das Wort „weiß“, ist es umgekehrt. Vorab sollte mit einer Markierung (z. B. Hütchen, Kreide, Sägespäne) eine Linie auf beiden Seiten gezogen werden. Wer vor der Linie gefangen genommen wird, muss zum Gegner wechseln. Es wird so lange gespielt, bis eine Seite komplett gefangen wurde.
Spielvariante:
Wie gut funktioniert das Starten aus dem Sitzen, aus der Bauchlage, aus der Rückenlage oder aus der Liegestützenposition? Probiert es aus!
Auf einem Tisch liegen verschiedene Süßigkeiten. Ein Jungscharler wird aus dem Raum geschickt. Die anderen einigen sich auf einen „Gefangenen“ (eine Süßigkeit). Der Jungscharler wird hereingerufen und muss den Gefangenen suchen. Er hat dazu drei Versuche. Nach dem ersten Versuch darf die Gruppe Hinweise geben, z. B. oben oder unten, links oder rechts, groß oder klein etc. Findet er den Gefangenen, darf er ihn behalten. Nach den drei Versuchen ist der nächste Jungscharler dran.
Hier ist einiges durcheinander geraten. Bringe die Buchstaben in die richtige Reihenfolge. Gesucht werden sechs Wörter aus unserer heutigen Geschichte.
AIDKOHRCNB (Kidronbach)
ERHSIGNENRITDE (Gerichtsdienern)
SCMLHAU (Malchus)
WSETCRH (Schwert)
TANERLEN (Laternen)
TGAENR (Garten)
Hier bist du richtig
Sei mutig und stark
Superstar
Scotland Yard schickt seine besten Agenten los, um Mister X zu finden. Auf der Jagd nach Mister X bekommen die Agenten immer wieder Hinweise auf den Aufenthaltsort von Mister X. Die Hinweise können über ein Handy gesendet werden (z. B. in Form von Bildern, Rätselaufgaben etc.). Es können aber auch Hinweise an bestimmten Orten versteckt sein, die die Agenten auf die richtige Spur bringen. Wer möchte, kann das Spiel noch um einige Personen ergänzen, die als Informanten im Ort verteilt werden. Diese geben zum richtigen Zeitpunkt weitere Hinweise auf den Aufenthaltsort von Mister X.
Für jüngere Jungscharler kann es eine Hilfe sein, wenn sie zu Anfang einen Spielplan bekommen und feste Stationen aufsuchen müssen, an denen sie ihre Informationen erhalten. Markante Orte, wie z. B. das Rathaus, eine Kirche etc. geben ihnen Orientierungshilfe. Von Mitarbeitern erhalten sie dort weitere Hinweise.
Für eine größere Jungschargruppe:
Gespielt wird in einem abgegrenzten Feld mit zwei Mannschaften zu je 7 (oder mehr) Spielern. Eine abgegrenzte Fläche, das „Gefängnis“ (z. B. durch Hütchen, Kreide etc.), wird in der Mitte aufgebaut. Eine Mannschaft, die \”Gefängniswärter\”, postiert sich um das Gefängnis und hat zum einen die Aufgabe, \”das Gefängnis\” zu verteidigen und zum anderen, die gegnerischen Spieler, die \”Flüchtigen\”, abzuschlagen. Die abgeschlagenen Spieler begeben sich sofort ins Gefängnis, in der Hoffnung, von ihren noch freien Mitspielern freigeschlagen zu werden, die ihrerseits aufpassen müssen, nicht von den Gefängniswärtern gefangengenommen zu werden.
Variante: Das Gefängnis darf nur von drei Spielern bewacht werden. Der Rest der Mannschaft muss zum Gefängnis einen größeren Abstand halten.
Alle Jungscharler bewegen sich frei in einem Raum oder einem abgegrenzten Spielfeld. Je nach Gruppengröße gibt es einen oder zwei Fänger, die versuchen, die anderen abzuschlagen. Wer abgeschlagen wurde, setzt sich direkt auf den Boden und darf die Jungschaler, die er aus dieser Position mit den Armen erreichen kann, auch abschlagen.
Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 1/2021. Es geht um Jesu Leidensgeschichte im Johannesevangelium. In insgesamt 4 Lektionen erleben wir den Weg Jesu an’s Kreuz mit:
Lektion 10 Johannes 13,1-20 Was habe ich getan?
Lektion 11 Johannes 18,1-11 Wen sucht ihr?
Lektion 12 Johannes 18,28-40 Jesus, König der Juden?
Lektion 13 Johannes 19,16b-24 Warum?
Außerdem enthalten: Ein Familiengottesdienst zur Passionszeit.
Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.
Die Frage nach dem Sinn des Lebens haben sich schon unzählige Menschen aller Generationen gestellt. In früheren Zeiten war die Kirche erste Anlaufstelle. Sie lieferte klare, vorgefertigte Antworten. In unserer Zeit hat die Kirche an Bedeutung verloren. Der christliche Glaube ist nur ein Angebot unter vielen auf dem Markt.
Dabei haben wir als Christen eine einzigartige Botschaft: einen Gott, der Gemeinschaft mit uns möchte, ja sogar zu uns Menschen kommt.
Eine eigene Antwort auf die Frage nach dem Sinn zu finden ist die Grundlage des eigenen Glaubens. Wichtig ist, dass die Mitarbeitenden mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen, sodass sie den Jugendlichen Hilfestellung bieten, eigene Antworten zu finden und nicht die Meinung des Gruppenleiters übernehmen.
Jeder Lebenssinn, der allein aus dieser Welt kommt, ist vergänglich. Jesus hingegen liefert die Perspektive der Ewigkeit. Daran muss sich alles andere messen lassen.
Viele Menschen unserer Zeit behaupten zumindest, dass sie die Sinnfrage nicht interessiert. Doch gerade in Krisensituationen wie Krankheit oder dem Tod nahestehender Menschen wird die Frage nach dem Sinn oft wieder neu gestellt und das bisherige Leben hinterfragt.
Aus biblischer Sicht ist der Mensch als Gegenüber Gottes geschaffen. Im Garten Eden lebten Gott und Mensch in Gemeinschaft. Erst durch den Sündenfall wurde der Mensch von Gott getrennt und der Tod kam in die Welt. Das Problem des Menschen ist, dass er dazu geschaffen ist, ewig zu leben in Gemeinschaft mit Gott. Das ist seine Bestimmung – der Sinn des Lebens. In dieser Welt aber lebt der Mensch jetzt fern von Gott und ist sterblich. Die Frage nach der Ewigkeit steckt dennoch in jedem Menschen: „In das Herz des Menschen hat er den Wunsch gelegt, nach dem zu fragen, was ewig ist“ (Pred 3,11).
Jedes Sinnangebot, das aus dieser Welt kommt, ist vergänglich wie die Welt selbst. Daher kann es den Menschen im Grunde seines Herzens nicht zufriedenstellen. Erst Jesus, der uns wieder die Perspektive der Ewigkeit und in die Gemeinschaft mit Gott zurückbringt, kann diese Lücke füllen.
Je nach Alter und Lebensumfeld der Teilnehmenden kann es sein, dass sie sich mit der Frage „Was ist der Sinn des Lebens?“ noch gar nicht beschäftigt haben. Die Mitarbeitenden sollten im Hinterkopf haben, dass die Teilnehmenden möglicherweise nichts mit dieser Fragestellung anfangen können. Trotzdem kann die Gruppenstunde eine gute Möglichkeit sein, sie zu ermutigen, sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen.
Hänge vor Beginn der Gruppenstunde im Raum verteilt DIN-A4-Plakate mit Zitaten zum Sinn des Lebens auf. Während die Teens ankommen, gehen sie rum und lesen sich die einzelnen Zitate durch. Reden ist dabei erlaubt. Mithilfe eines Facebook-Stempels („Gefällt mir“ / „Gefällt mir nicht“ – gibt es bei ebay zu kaufen) markieren die Jugendlichen die Zitate. Alternativ zum Stempel können Klebepunkte verwendet werden, z. B. grün = gefällt mir, rot = gefällt mir nicht.
Wenn alle Jugendlichen da sind, begrüße sie und komme mit ihnen über die Zitate ins Gespräch, z. B. welches Zitat die meisten Gefällt-mir-Stempel hat, welches die wenigsten hat usw.
Zitate zum „Sinn des Lebens“ gibt es z. B. im Internet.
Hänge außer diesen Zitaten auch Bibelverse dazu, z. B. Ps 73,28; Pred 12,13; Ps 73,25; Mt 7,14.
Viele schlaue Menschen haben sich Gedanken über den Sinn des Lebens gemacht. Wir wollen heute versuchen herauszufinden, was unser Leben ausfüllt, was uns für unser Leben wichtig ist.
Aktion: Zwei Plakate und Stifte für alle Teilnehmenden in die Mitte legen. Auf dem ersten Plakat steht: „Womit verbringe ich meine Zeit?“, auf dem zweiten: „Was möchte ich in meinem Leben erreichen?“ Die Teens bekommen jetzt Zeit, Stichworte auf die beiden Plakate zu schreiben. Lest am Ende die Stichworte vor. Anschließend bekommen sie drei Zettel, möglichst farbig: rot = das darf mir niemand wegnehmen, gelb = darauf würde ich ungern verzichten, grün = ist mir weniger wichtig. Die Teilnehmenden schauen nun, welche der auf den großen Plakaten genannten Stichworte auf sie zutreffen und ordnen diese auf ihren bunten Zetteln ein.
Anschließend betrachten wir das Thema aus biblischer Perspektive. Dazu bietet sich das Gleichnis vom reichen Kornbauern an (Lk 12,16-21). Lest den Text gemeinsam und kommt darüber ins Gespräch:
Wichtig für das Gespräch über den Text: Es geht nicht nur um Reichtum, sondern allgemein um Dinge, denen wir so viel Raum in unserem Leben einräumen, dass sie schädlich sind. D. h. Dinge, die zu einem „Ersatzsinn“ unseres Lebens werden. Als Beispiel: falsche Freunde, Fußball, Internet. Das kann man nicht pauschal beantworten und ist bei jedem Menschen verschieden. Ermutige die Teens, ehrlich zu sein. Das gelingt am besten, wenn du selbst Beispiele aus deinem Leben nennst.
Der Tod des Bauern wird oft als Strafe Gottes für sein Verhalten missverstanden. Vielleicht ist die Vorstellung hilfreich, dass der Bauer sowieso an diesem Tage hätte sterben müssen (egal wie er gelebt hat) und Gott ihn jetzt fragt: „Was hast du nun davon, wie du gelebt hast?“
Erläutere: „Bei den vielen Möglichkeiten, die wir haben, ist es heutzutage nicht einfach, das zu finden, was das Leben ausmacht bzw. meinem Leben Sinn gibt. Viele Menschen finden einen Sinn für ihr Leben in der Gemeinschaft mit Gott, die durch Jesus Christus möglich wird. Deshalb wollen wir nun einmal schauen, was die Bibel für Antworten auf diese Frage gibt.“
Zu zweit betrachten die Teilnehmenden jeweils eine Bibelstelle. Was wird dort über den Sinn des Lebens gesagt? Im Anschluss stellt jedes Team seine Bibelstelle vor. Die Antworten können stichpunktartig in der Mitte gesammelt werden.
Mögliche Bibelstellen: Mk 8,36; Mt 25,40; Ps 23; Pred 3,11; Joh 6,68.69; Jes 43,1; Joh 3,16; Joh 14,6; Ps 100; 1. Petr 2,4-5; Mt 6,25-28.
Zum Schluss sehen sich die Teilnehmenden noch einmal ihre grünen Zettel vom Anfang an und stellen sich die Frage: Ist das, was mir dort wichtig war, aus Sicht der Bibel wirklich relevant für mein Leben? Oder sollte ich andere Dinge ergänzen?
Jesus bietet uns die Perspektive der Ewigkeit. Daran muss sich alles andere messen lassen.
Die Mitarbeitenden geben nun ein persönliches Statement, wie ihnen der Glaube an Jesus eine Hilfe war, vielleicht in schwierigen Situationen. Wo finde ich Sinn in Jesus Christus, den ich sonst nirgendwo finde?
Blitzlicht: Jeder Teen sagt einen Gedanken oder einen Satz, der ihm heute wichtig geworden ist.
Beende die Gruppenstunde mit einem Gebet oder einer Gebetsgemeinschaft.
Christliche Gemeinden sind an vielen Stellen feminin geprägt: Lobpreiskultur, Frauenfrühstück, Gesprächskreise und -gruppen. Aber auch die Gesellschaft ist in der Betreuung der Kinder und Jugendlichen sehr feminin aufgestellt (über 95% der Grundschullehrer sind Frauen). Es gibt immer weniger Anknüpfungspunkte in Gemeinden für männliche Bedürfnisse – Aktion, Verantwortung übernehmen, etwas „machen“/„schaffen“, lösungsorientiertes Arbeiten, Lieder wie „Für den König“ sind die Ausnahme in der Lobpreiskultur. Der Stundenentwurf soll dazu dienen, junge Männer, aber auch Mädchen, dazu anzuleiten, ihr gesamtes Leben als Lobpreis zu verstehen, und damit ihren Platz in der Gemeinde zu finden. Leitsatz: „Lobpreis ist nicht nur Musik. Sondern ist eine Lebenshaltung, durch die wir Gott die Ehre geben.“
Schaut euch gemeinsam das Video „Wrong Worship“ auf YouTube an (www.youtube.com/watch?v=ZJp98hoqy5I) und diskutiert darüber: Ist es das, was wir aus Lobpreis gemacht haben – Selbstbeweihräucherung? Vorher könnt ich noch die Übersetzung an die Teens austeilen. Hier die Übersetzung zum Austeilen:
Stellt den Teens folgende Frage: „Was versteht ihr unter Worship/Lobpreis? Worum geht es dabei?“ Teilt dazu an alle Stifte und zugeschnittene Zettel aus, die jeder für sich beschriften kann. Anschließend können die Zettel dann an eine Wand / an eine aufgestellte Flipchart geheftet werden. In der Gruppe wird das Ergebnis ausgewertet und diskutiert. Erwartet Antworten wie: „Lobpreis ist musikalische Anbetung“, „Lobpreis ist Gefühlsduselei“, „Lobpreis bedeutet die Hände zu heben“.Das Ziel wäre jetzt, den Begriff etwas weiter zu erklären: „Lobpreis ist erst einmal eine Lebenshaltung, durch die wir Gott die Ehre geben.“
Schaut euch nun folgende Bibelstellen in Kleingruppen an:
Untersucht die Stellen auf folgende Fragestellung hin:
Nach der Gruppenphase kommt die Gruppe wieder zusammen. Eine Auswertung empfehlen wir hier nicht, sondern das Erarbeitete soll durch einen Impuls vertieft werden. Dieser Impuls kann folgenden Inhalt enthalten:
Das Doppelgebot der Liebe neu verstehen: Liebe ist der Auftrag, die Welt in Gottes Namen zu gestalten (machen, aufbauen, etwas tun, Gott in alle Lebensbereiche einbauen). Wir müssen ganzheitlicher denken und dürfen Lobpreis nicht nur in Musik und Gottesdienste einsperren. Er umfasst unser ganzes Leben. Wir müssen den Schöpfungsauftrag neu wahrnehmen: Gott hat uns den Auftrag gegeben, diese Welt in seinem Namen zu gestalten. Beleuchte die verschiedenen Lebensbereiche des Teens und Jugendlichen, und gib ihnen Hilfestellungen, darin Gott die Ehre zu geben, z. B.:
Macht euch gemeinsam Gedanken, wie man diesen neu verstandenen Ansatz von Lobpreis im Alltag einüben kann.
Jeder Mensch hat einen Kern (nennen wir ihn „Seele“). Diese Seele ist geprägt von Ängsten und Sehnsüchten (vor Einsamkeit, Ziellosigkeit, Schutzlosigkeit, Wertlosigkeit u. a.). Der Großteil unseres Lebens besteht darin, gegen diese Ängste anzukämpfen (meist unbewusst) und so der Suche ein Ende zu setzen. In dieser Welt wird allerdings kein Mensch das finden, was seine/ihre Seele wirklich sucht und braucht. Gott, als der Schöpfer, Kenner und Vollender unseres Lebens, ist der Einzige, der dieser Suche ein Ende machen kann und will.
Wenn ich mit Jesus verbunden bin, kann jede meiner Sehnsüchte, Ängste und Sorgen von ihm gestillt werden.
Im Johannesevangelium finden wir die sieben „Ich-bin“-Worte Jesu. Diese zentralen Verse sind wie Gipfelpunkte im Wirken Jesu und dienen dazu, in Jesus den Sohn Gottes zu erkennen (Joh 20,31). Es entzündete sich an ihnen tatsächlich tiefer Glaube (z. B. Joh 11,27) oder aber tiefe Ablehnung. Worin liegt die Brisanz dieser „Ich-bin“-Worte? Seit vielen Jahrhunderten waren bestimmte Bilder, Begriffe und Merkmale allein dem Gott der Väter (JHWE), vorbehalten. So hatte allein die „Ich-bin“-Formulierung für fromme Juden Signalcharakter, hatte sich doch ausschließlich Gott selbst mit diesem „ego eimi“ (grie.) bzw. „ani hu“ (hebr.) seit jeher vorgestellt (z. B. Jes 51,12; 43,11; 2. Mose 20,2). Wenn Jesus nun dieses „Ich bin“ und diese Merkmale auf sich selbst bezieht, sagt er damit: „Ich bin Gott. Gott und ich sind eins (Joh 10,30). Wer mich sieht, sieht Gott (Joh 14,9)“. Er ist nicht nur Wegweiser und Gesandter Gottes, sondern er ist Gott in Person. Blieb Gott bis dahin ein geheimnisvoller, gar rätselhafter Gott, so zeigt Gott sich nun erstmals und endgültig der Welt. Jesus sagt also: An mir entscheidet es sich, ob ihr Gott jemals erkennen werdet. In den „Ich-bin“-Worten, die auch mit „Ich allein“ übersetzt werden können, macht Jesus also vielen gewachsenen Vorstellungen über Gott und Religion ein Ende.
Die „Ich-bin“-Worte beziehen sich auf elementare Lebensbedürfnisse. Sie sind die Antwort auf menschliche Urängste und Sehnsüchte und deswegen – damals wie heute – von höchster Bedeutung. Diese Ängste greifen zum Teil ineinander. Zur Vereinfachung wird im Folgenden (neben einer kurzer Erklärung) jedem „Ich-bin“-Wort eine Angst/Sehnsucht zugeordnet, die im Stundenverlauf eine Rolle spielt.
Brot (Joh 6,35) -> Sehnsucht nach echtem Leben. Nach der Brotvermehrung wollen sie Jesus zum König machen. Er flieht, weil er nicht den Hunger des Magens stillen will, sondern den Hunger der Seele.
Licht (Joh 8,12) -> Sehnsucht nach Orientierung und Ziel. Das Licht Gottes (Jes 60,1) wurde zum Laubhüttenfest als „Licht in der Nacht“ (vgl. Jes 9,1) auf den Tempel bezogen.
Tür (Joh 10,9) -> Sehnsucht nach Vertrauen und Gemeinschaft. Der Türhüter eines Schafplatzes kannte jedes seiner Schafe und sie vertrauten seiner Stimme bedingungslos.
Hirte (Joh 10,11) -> Sehnsucht nach Führung. Der Hirte führt die Schafherde auf saftige Wiesen (vgl. Ps 23). Im Alten Testament (Hes 34,11-16) verheißt Gott, selbst Hirte zu sein.
Auferstehung/Leben (Joh 11,25) -> Angst vor Krankheit/Tod. Jesaja sagte es bereits an (Jes 26,19) – nicht irgendwann am Jüngsten Tag, sondern jetzt (vgl. Joh 11,24).
Weg/Wahrheit/Leben (Joh 14,6) -> Sehnsucht nach innerer Sicherheit. Nicht Zepter und Krone, sondern Leiden, Sterben und Auferstehen sind der Weg zum Leben. Dieser Weg ist Wahrheit, also wahre Wirklichkeit.
Weinstock (Joh 15,5) -> Sehnsucht nach Bedeutung. Wein steht für Freude. Israel als Weinstock wurde zur Enttäuschung (vgl. Jes 5,1-7; Ps 80,9-15). Die Rebe bringt automatisch Frucht, wenn sie am Weinstock bleibt.
Die Gruppe sollte in Kreisform (o. Ä.) sitzen. In der Kreismitte liegen sieben verschiedenfarbige Kartenstapel (in Form von Visitenkarten) bereit, die sowohl mit einem Bibelvers als auch mit einem ermutigenden Satz dazu bedruckt/beschrieben sind (z. B. Johannes 8,12 mit den Worten: „Ich gebe deinem Leben Orientierung. Denn ich bin das Ziel deines Lebens. Vertrau mir. Dein Jesus.“) Außerhalb dieses Kreises sollte eine Decke oder ein Tisch vorbereitet sein. Darauf befinden sich sieben Behälter (z. B. Schalen). Einem dieser Behälter sind – z. B. durch ein kleines Pappschild – die Worte „Sehnsucht nach Orientierung und Ziel“ zugeordnet. In ihm befinden sich blaue Fäden (z. B. aus Wolle). Jedem anderen Behälter wird ebenfalls ein Wort zugeordnet (s. Einführung) und auch mit Fäden einer Farbe gefüllt – also sieben Behälter, sieben Worte, sieben Farben. Wichtig: Jeder Faden sollte mindestens so lang sein wie der Abstand zwischen einem Platz im Sitzkreis und dem Kreuz im Mittelpunkt.
Ein Mitarbeiter legt/stellt ein stabiles Kreuz in die Kreismitte („Zum einen geht es heute um Jesus“). Danach wird das zweite Schlüsselwort des Abends „Seele“ spielerisch von der Gruppe erraten: Ein Mitarbeiter fragt: „Was ist gemeint? Erster Tipp: Jeder Mensch hat eine.“ Nach kurzer Pause folgt der zweite Tipp: „Man kann sie nicht sehen.“ usw. (Dritter Tipp z. B.: „Im 103. Psalm wird sie aufgefordert, Gott zu loben“; vierter Tipp z. B.: „Viele Menschen würden zu ihr auch „Herz“ sagen“). Option: Ist das Wort erraten, kann die Gruppe noch weitere Merkmale nennen, die auf „Seele“ zutreffen.
Jeder Teilnehmer hat nun die Aufgabe, sich die Behälter bzw. Worte anzuschauen und sich zu fragen: Welches dieser Worte trifft auf meinen Kern / meine Seele am ehesten zu? Mit welcher Angst/Sehnsucht kann ich mich zurzeit besonders identifizieren? Aus diesem Behälter nimmt sich der Teilnehmer einen Faden und geht wieder zurück in den Kreis. Sind alle Teilnehmer zurückgekehrt, kann eine Austauschrunde erfolgen, warum man sich gerade für diese Farbe entschieden hat (Wenn sich keiner traut, sollte ein Mitarbeiter starten. Es empfiehlt sich auch, einzelne Teilnehmer einfach zu fragen: „Stefan, magst du erzählen, warum du …“). Es muss nicht jeder erzählen. Die zweite Phase beginnt mit einer kurzen inhaltlichen Einführung eines Mitarbeiters, z. B.: „Es gibt einen, der deiner Angst – egal welche es auch gerade ist – ein Ende machen und der deiner Seele Ruhe schenken will. Jesus selbst ist die Lösung für deine und meine Angst. Er bietet sich dir und mir an. Und je mehr du mit ihm verbunden bist, desto mehr hat deine Angst ein Ende.“ Diese Zusammenfassung kann sowohl biblische Hintergründe aufgreifen (s. Einführung), als auch zeugnishafte Elemente enthalten („In meinem Leben habe ich das erfahren, dass Jesus meine Angst besiegt hat.“) In der nun folgenden, eher ruhigeren Phase werden ein oder zwei Lieder gespielt. Währenddessen stehen die Teilnehmer nach und nach auf und binden ihren Faden an das Kreuz in der Mitte (das andere Ende halten sie weiterhin in der Hand). Als „vorzeitiges Give-away“ nimmt sich jeder Teilnehmer einen Zettel/Visitenkarte o. Ä. seiner Farbe (!) mit zurück an seinen Platz. Direkt im Anschluss können die verschiedenen „Give-away“-Karten der Gruppe vorgelesen werden.
Ein Mitarbeiter sollte zum einen das entstandene Bild abschließen. Die Herausforderung darin liegt, die Ängste und Sorgen mit Jesus nicht einfach wegzuwischen und dennoch zu vermitteln, dass er eben genau davon frei machen kann. (z. B.: „Heute ging es darum: Wenn du mit Jesus verbunden bist, hat deine Angst ein Ende.“) und zum anderen die Wichtigkeit der Verbindung zu Jesus zu betonen, z. B.: „Das, was unsere Seele wirklich braucht, braucht sie nicht nur einmal, sondern immer wieder. Wir bleiben von Jesus abhängig. Wir brauchen die Verbindung. Jesus sagt nicht umsonst: Bleibt nahe bei mir!“ Je nach Gruppe kann hier eine Gebetsgemeinschaft ein guter Abschluss sein.
Jeder, der regelmäßig betet, wird wahrscheinlich erleben, dass Gott manche Gebete scheinbar nicht erhört. Auch langes und regelmäßiges Beten für eine bestimmte Sache sind keine Garantie dafür, dass Gott so auf ein Gebet reagiert, wie man das gern hätte. Die Teens, die regelmäßig beten, werden das kennen. Und es zu erleben, dass Gott auf Gebete scheinbar nicht antwortet, kann einen ins Zweifeln bringen oder entmutigen. Die spannende Frage ist dann: Vertraue ich Gott, weil er ist, wer er ist, oder lasse ich mich entmutigen?
Durchhalten im Gebet.
Viele Christen kennen dieses Gefühl: Man betet für etwas, vielleicht sogar über einen längeren Zeitraum, und man hat das Gefühl, dass sich nichts tut. Das kann entmutigend sein und letztlich sogar dazu führen, dass man nicht mehr betet. Jesus will die Jünger hier ermutigen, sich beim Beten nicht entmutigen zu lassen. Dafür benutzt er einen Negativvergleich. Ein Richter, den weder Gottes Maßstäbe noch Menschen interessieren, kann seinen Job nicht machen. Eigentlich wäre es seine Aufgabe gewesen, auf der Grundlage der Torah (den fünf Mosebüchern) Recht zu sprechen und Menschen zu schützen, die auf dieser Grundlage ungerecht behandelt wurden. Im alttestamentlichen Gesetz gehören Witwen zu den Mitgliedern der Gesellschaft, die unter besonderem Schutz stehen. Sie hatten keinen Ehemann, der sich für ihr Recht einsetzen konnte, und waren deshalb besonders verwundbar.
Der Richter will der Witwe eigentlich nicht zu ihrem Recht verhelfen (was ja seine Aufgabe gewesen wäre), lässt sich aber dann aus rein selbstsüchtigen Motiven doch darauf ein. Die Dame ist nämlich offensichtlich so penetrant, dass er Angst hat, sie könnte handgreiflich werden. Wenn jetzt selbst solch ein Typ jemandem zu seinem Recht verhilft, wie viel mehr wird Gott dann seinen Kindern, die laufend mit ihm im Gespräch sind, zu ihrem Recht verhelfen?
Gott ist vertrauenswürdig und der Glaube, den Jesus hier anspricht, ist nichts anderes als Vertrauen darauf, dass Gott entsprechend seiner Versprechen handeln wird. Die Sache mit dem Warten lässt sich unterschiedlich übersetzen. Entweder in die Richtung, dass Gott seine Kinder nicht warten lassen wird oder das genaue Gegenteil: Dass er sie bewusst warten lässt. Beides würde gnädiges Handeln Gottes ausdrücken: Entweder geht es schnell für seine Kinder oder Gott zögert sein Handeln hinaus, damit ihn noch mehr Menschen kennenlernen können.
Das konkrete Handeln Gottes, das Jesus hier beschreibt, ist seine Rückkehr auf die Erde und die damit verbundene endgültige Aufrichtung von Gottes Herrschaft. Wenn er sagt, dass es schnell kommen wird, sollte man im Hinterkopf haben, dass Gottes Zeitvorstellungen andere sind als unsere (vgl. 2. Petr 3,8).
Spielt zu Beginn das Lied „Elohim“ von Hillsong (auf dem Album „Let there be light“ ein (oder singt es gemeinsam). Werft den Text entweder an die Wand oder teilt ihn auf Zetteln aus (den Text und auch eine deutsche Übersetzung findet ihr bei Songselect oder ihr könnt danach googeln). Haltet ein großes Plakat, Flipchart, Whiteboard o. Ä. bereit und sammelt, was das Lied über Gott aussagt. Das Ergebnis sollte so festgehalten werden, dass alle Kleingruppen im Hauptteil Zugriff darauf haben. Wenn die Kleingruppen alle in einem Raum stattfinden, dann ist das nicht so das Problem. Aber wenn ihr euch in unterschiedliche Räume aufteilt, könnt ihr z. B. die Sache abfotografieren oder das Ganze irgendwie kreativ lösen.
Teilt die Teens in Kleingruppen auf (nach Möglichkeit mit max 4-5 Teilnehmern). Lasst die Teens eine Jobbeschreibung für einen Richter erstellen (Papier und Stifte bereithalten). Was sind ihrer Meinung nach wichtige Punkte für einen Richter (muss sich an Gesetze halten, muss unparteiisch sein, sich für Menschen interessieren, sich einer höheren Autorität unterordnen)? Lest gemeinsam Lukas 8,1-8.
Lasst die Teens einen Steckbrief des Richters erstellen und ihn mit ihrer Idealvorstellung vergleichen. Nehmt die Ergebnisse vom Einstieg dazu und vergleicht den Richter mit Gott. Sprecht über die Frage, ob Gott in den Augen der Teens vertrauenswürdig ist.
Lest gemeinsam Römer 8,31.32 und sprecht über die Frage, was Gott für Paulus vertrauenswürdig macht. Weist darauf hin, dass Glaube im Neuen Testament auch mit Vertrauen übersetzt werden kann. Wenn es darum geht Glaube zu haben, dann geht es nicht darum, etwas für wahr zu halten, von dem ich nicht genau weiß, ob es wahr ist oder etwas, das ich nicht beweisen kann. Sondern es geht um Vertrauen, das eine Grundlage hat. Und Gott hat durch Jesus gezeigt, dass wir ihm wirklich vertrauen können.
Teilt jetzt kleine Zettel in zwei unterschiedlichen Farben an die Teilnehmer aus. Gebt ihnen etwas Zeit, darüber nachzudenken, wofür sie mal gebetet haben. Bittet sie auf die eine Zettelfarbe zu schreiben, wo sie Gebetserhörung erlebt haben. Auf die andere Farbe kommen Gebete, bei denen sie den Eindruck haben, dass Gott sie nicht erhört hat. Bereitet für jede Kleingruppe eine Möglichkeit vor, die Zettel anzupinnen oder aufzukleben (Pinnwand, Flipchart, Pappe, Whiteboard o. Ä.). Gebt den Teens die Freiheit, ihre Zettel anzupinnen. Es hilft sicherlich, wenn der Leiter der Kleingruppe ebenfalls Zettel schreibt und sie anbringt. Kommt darüber ins Gespräch, wie ihr das empfindet und wie ihr damit umgeht, wenn ihr den Eindruck habt, dass Gott Gebete nicht erhört. Wie geht das damit zusammen, dass Gott ein liebender Vater ist? Wenn die Gruppen nicht zu groß sind und die Teilnehmer Vertrauen zueinander haben, kann das Gespräch hier wirklich in die Tiefe gehen. Für die Leitung der Kleingruppe ist es hier zum einen wichtig, die Fragen und Zweifel der Teens ernst zu nehmen und zum anderen, mit den eigenen Fragen und Zweifeln authentisch zu sein. Eine Bibelstelle, die hier helfen kann, ist Jesaja 55,8. Die Frage, die sich letztlich stellt ist, ob ich Gott vertraue, dass das, was er tut, richtig ist, auch wenn ich es nicht verstehe.
Startet eine „40 days prayer challenge“. Vielleicht gibt es in eurem Ort etwas, das sich dringend verändern muss oder etwas, das euch als Gruppe am Herzen liegt. Verständigt euch auf eine Sache und betet die nächsten fünf Wochen im Teenkreis dafür. Fordert die Teens zusätzlich dazu heraus, jeden Tag für das Anliegen zu beten. Nutzt den Teenkreis in sechs Wochen dazu um zu schauen, was Gott getan hat und gebt Raum dafür, dass die Teens darüber berichten können, was sie in diesen vierzig Tagen im Gebet für die Sache erlebt haben.
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