Paulus auf der Reise nach Rom

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 4/2021. Es geht in fünf Lektionen um die Reise von Paulus nach Rom:

Lektion 5 Apostelgeschichte 26,1-32 Paulus vor Agrippa

Lektion 6 Apostelgeschichte 27,1-12 Mit Gott im Herbststurm

Lektion 7 Apostelgeschichte 27,13-44 Schiffbruch und Rettung

Lektion 8 Apostelgeschichte 28,1-10 Paulus auf Malta

Lektion 9 Apostelgeschichte 28,17-31 Paulus in Rom

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Mit Gott bin ich im Vorteil, auch wenn’s stürmt.

Checker

Stürme gehören zum Leben dazu, auch wenn ich mit Jesus unterwegs bin.

Der Text an sich

Die Vorgeschichte

Paulus ist seit mehreren Jahren ein Gefangener. Bereits in Kapitel 21 wurde seine Verhaftung geschildert. Nun soll Paulus zusammen mit anderen Gefangenen von Israel nach Rom verlegt werden. Das geschieht, weil Paulus das selbst wollte. Als römischer Bürger hat er das Recht, dass sein Fall direkt vor dem Kaiser verhandelt wird. Dieses Recht will Paulus für sich in Anspruch nehmen. Hätte Paulus das nicht gemacht, hätte man ihn nun freigelassen (26,32). Doch Paulus wünscht sich, vor dem Kaiser von Jesus zu erzählen.

In unserem Text wird nun die Schiffsreise von Israel bis nach Kreta beschrieben. Paulus ist Teil einer Gruppe Gefangener, wird aber von zwei Freunden begleitet. Der eine ist Aristarch (27,2), der andere der Arzt Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte. Dass er mit an Bord ist, kann man an der Wir-Form erkennen (27,2).

Der für die Gefangenen zuständige römische Offizier heißt Julius. Er hilft Paulus und vertraut ihm. In Sidon erlaubt er ihm, dem Gefangenen, einen Landgang. Offenbar wusste Julius, dass Paulus kein Verbrecher war, sondern dass sein Fall mit Religion zusammenhing. Seine freundliche Haltung gegenüber Paulus wird auch später noch einmal deutlich (27,43).

Die Reise fand im Herbst statt. Die aufkommenden Herbststürme und die Suche nach einem sicheren Platz zum Überwintern zeigen das deutlich. Mit dem in Vers 9 angesprochenen Fasten ist vermutlich das jüdische Versöhnungsfest gemeint, das im September oder Oktober gefeiert wird.

Der Text für mich

Paulus ist für Jesus unterwegs. Er will dem römischen Kaiser das Evangelium erklären! Und dann bremst ihn das Wetter aus: Gegenwind. Der Kurs muss geändert werden, alles verzögert sich. Warum stillt Jesus bei dieser wichtigen Mission den Sturm nicht? Warum ist ihm Paulus ausgesetzt, wie alle Gottlosen um ihn herum?

Das Warum kann ich nicht beantworten. Ich kann nur die Wirklichkeit wahrnehmen. Auch als Mann Gottes und Mitarbeiter in der Jungschar, bin ich den Einflüssen meiner Umgebung ausgesetzt. Ich stehe auch im Stau, und die Corona-Einschränkungen haben um mich auch keinen Bogen gemacht.

Was macht dann den Unterschied ob ich glaube oder nicht? Gott ist dabei. Im Sturm, im Stau, in den Einschränkungen. „Und muss ich durch ein finsteres Tal fürchte ich kein Unglück, denn du bist an meiner Seite!“ (Psalm 23) Im Sturm stellt Gott Paulus Freunde an die Seite. Im Sturm schenkt er ihm einen wohlwollenden Offizier. Im Sturm lässt Gott Paulus irgendwie gelassen sein. Er gibt ihm sogar eine Botschaft für die anderen (27,10). Doch den Sturm stillt er nicht.

„Denn er lässt seine Sonne aufgehen über bösen und über guten Menschen. Und er lässt es regnen auf gerechte und auf ungerechte Menschen.“ Matthäus 5,45

Der Text für dich

Starter

Alle Kinder sind Stürmen ausgesetzt. Manche haben gesundheitliche Einschränkungen, es gibt Schwierigkeiten in der Familie, Probleme in der Schule, Krisen mit sich selbst und Streit mit Freunden. In ganz unterschiedlichem Ausmaß natürlich. Es gibt Kinder mit großen und andere mit scheinbar kleinen Problemen. Auch ist der Umgang mit diesen Herausforderungen von Kind zu Kind verschieden. Aber Stürme waren da, sind da und werden kommen. Der Text kann helfen, sich trotz Sturm auch auf die Suche nach Gutem im Leben zu machen.

Und durch seine Freundschaft mit Gott konnte Paulus sogar richtig gelassen bleiben.

Checker

Auch Kinder, die mit Jesus leben, werden Stürme erleben. Es kann sein, dass sie die Erfahrung machen, dass sie beten, aber der Sturm nicht besser wird. Vielleicht müssen sie sogar erfahren: ich bete und der Sturm wird noch schlimmer!

Der heutige Text ist in zwei Punkten hilfreich.

Erstens zeigt er: Stürme sind Teil meines Lebens. Auch wenn ich mit Jesus lebe. Und auch wenn Jesus Stürme stillen kann, stillt er nicht jeden.

Zweitens lädt er ein, zu entdecken: wo ist trotz Sturm Gutes in meinem Leben? Freunde, die zu mir stehen? Menschen, die mir helfen? …

Der Text erlebt

Aufbau und Setting

Der Raum wird in drei Bereiche aufgeteilt: Stuhlkreis, Platz, um symbolisch ein Schiff darzustellen (z. B. ausgebreitete Picknick-Decke), Platz für Spiele

Wir benutzen einen Beamer, um Dinge zu veranschaulichen. Alternativ können Ansichten ausgedruckt werden.

Vorbereitung

Es werden vier Schilder angefertigt, die unsere inhaltlichen Gliederungspunkte darstellen. Man kann sie am Computer vorbereiten und ausdrucken, oder einfach mit einem Edding auf Papier schreiben. Sie werden im Laufe der Geschichte mit Kreppband an die Wand gehängt und dienen der Erinnerung an die inhaltlichen Punkte.

  • Nicht allein! Gott schenkt Begleiter
  • Julius meint es gut! Unerwartete Helfer
  • Gegenwind – manchmal läuft es einfach nicht
  • Göttliche Warnung – auf wen soll ich hören?

Personenkärtchen anfertigen: Paulus, Lukas, Aristarch, Julius; je nach Gruppengröße weitere Gefangene, Seeleute, Soldaten

Folgendes sollte am PC im Vorfeld im Browser geöffnet sein, damit man es in der Gruppenstunde zur Verfügung hat:

Wenn man ohne Beamer und PC arbeitet, kann man die Bilder zu Hause ausdrucken und normale Bibeln verwenden. In vielen Bibeln findet man Landkarten vom Mittelmeerraum.

Es ist gut, sich im Vorfeld mit der Karte und den geografischen Orten etwas vertraut zu machen.

Die Hinführung „Handschelle“ ist auf jeden Fall der Einstieg in die Verkündigung.

Hinführung

Idee 1

Spiel „Gegenwind“

Zwei Spieler, zwei Papierschiffchen, zwei Pappendeckel, zwei Mitarbeiter mit jeweils einem Fön. Jeder Spieler muss ein Papierschiffchen mit einem Pappdeckel eine festgelegte Strecke weit ins Ziel wedeln. Es gibt aber auch Mitarbeiter, die stören, indem sie mit einem Fön versuchen das Papierschiffchen zurück zu blasen oder vom Kurs abzubringen.

Alternativ zu den fönenden Mitarbeitern könnte man den Spielern erlauben, sich gegenseitig die Schiffchen vom Kurs wegzuwehen.

Idee 2

„Handschellen“

Man legt Handschellen, eine Kette oder ein Seil in die Mitte (alternativ: ausgedruckte Handschellen). Dann stellt man Fragen: Was fällt euch dazu ein? Wer ist gefangen? Was war geschehen? Auf diese Weise wiederholt man die Geschichte der letzten Woche.

Verkündigung

Die Geschichte wird in 4 Abschnitten erzählt und durch Einbeziehen der Kinder miterlebt. In jeden Abschnitt ist eine kurze Anwendung integriert.

Abschnitt 1: Nicht allein!

Nach der Hinführung „Handschellen“ liest der Mitarbeiter die ersten beiden Verse (Apostelgeschichte 27,1-2) vor. Durch den Beamer haben alle Kinder den Bibeltext vor Augen. Der Mitarbeiter fragt: „Wer geht nun alles an Bord?“

Die Kinder nennen die Personen. Jedes Kind bekommt ein vorbereitetes Personenkärtchen mit Kreppband auf die Brust geklebt und darf das Schiff betreten. Das Schiff ist die ausgebreitete Picknick-Decke, die auf dem Boden liegt.

Optional: An dieser Stelle kann man das Spiel „Plankenlauf“ einbauen (siehe „Spielerisches“), in dem der Zugang zum „Schiff“ nur über so eine Planke erfolgt.

Ab jetzt sitzen die Kinder auf dem „Schiff“ auf dem Boden.

Nun zeigen wir per Beamer das Bild eines römischen Handelsschiffes.

Mitarbeiter: „Was mich beeindruckt, ist, dass Paulus auf diesem Schiff nicht allein war. Gott hat ihm Freunde an die Seite gestellt. Trotz all dem Mut, den Paulus hatte, er war ein Gefangener. Und Gott gibt ihm Freunde an die Seite! Freunde, die seinen Glauben teilen und es gut mit ihm meinen.“

Das Schild „Nicht allein! Gott schenkt Begleiter“ wird an die Wand geklebt.

Abschnitt 2: Unerwarteter Helfer

„Wer möchte weiterlesen?“ Ein Kind liest die Verse 3-6.

Mitarbeiter: „Der römische Offizier hat Paulus gemocht und ihm erlaubt, seine Freunde zu besuchen. Ich kann mir vorstellen, dass das Paulus sehr ermutigt hat. Von einer ganz unerwarteten Seite schenkt Gott ihm einen Helfer. Gott kennt die Situationen, in denen wir sind. Und überall kann er uns Helfer schicken. Gut, wenn man zu ihm gehört!“

Das Schild „Julius meint es gut! Unerwartete Helfer“ neben das erste Schild hängen.

Landkarte einblenden

„Wo sind wir eigentlich?!“ Die Orte Cäsarea, Sidon, Zypern und Myra zeigen.

Aktion: „Jetzt brauche ich einen Freiwilligen.“

Der Freiwillige wird in eine Decke gewickelt und mit einem Gürtel oder einem Seil zusammengebunden. Kopf und Füße gucken raus. Der Freiwillige liegt auf dem Boden. Auf der anderen Seite des Raumes liegen Schokobons. Er muss nun eingewickelt durch den Raum robben, um die Schokobons zu erreichen, die er dann essen darf. Dazu wird er befreit.

„So mühsam wie die Fortbewegung für dich war, ging es auch für Paulus weiter.“

Abschnitt 3: Gegenwind

„Wer will weiterlesen?“ Ein Kind liest Verse 7-8.

Auf Landkarte zeigen

Mitarbeiter: „Warum schenkt Gott keinen günstigen Wind? Paulus ist doch auf dem Weg zum Kaiser und will ihm von Jesus erzählen. Warum muss die Reise so mühsam sein?

Auch bei uns? Manche von uns leben mit Jesus – aber oft ist das Leben mühsam. Und Gott zeigt sich nicht. Warum ist das so?

Ich weiß nicht, warum es so ist, aber wir sehen in der Bibel, dass es bei Paulus auch solche Zeiten gab.“

Das Schild „Gegenwind – manchmal läuft es einfach nicht“ neben die beiden anderen hängen.

„Das ist der Hafen, wo sie dann angekommen sind: Kaloi Limenes“ (Bild im Browser zeigen)

Abschnitt 4: Warnung

„Wer liest weiter?“ Zwei Kinder lesen die restlichen vier Verse 9-12.

„Schauen wir mal, wie das Wetter auf Kreta heute ist!“ =>WetterApp

Mitarbeiter: „Mitten im Sturm spricht Gott wieder. Wie weiß ich nicht, aber Paulus sieht voraus, dass die Reise gefährlich werden wird. Die Leute reden dann und diskutieren und folgen dann nicht der Warnung des Paulus. Ist auch schwierig, auf wen soll man hören? Ich für mich sag mir, ich will auf Leute hören, die an Gott glauben und in der Bibel lesen. Denn so finde ich eher die Wahrheit als bei Menschen, die nicht an Gott glauben.“

Das Schild „Göttliche Warnung – auf wen soll ich hören?“ neben die anderen hängen.

„Hier endet die Geschichte für heute. Ob es ein Fehler war, nicht auf Paulus zu hören, erfahren wir nächste Woche.“

Die andere Idee 1

Die Geschichte spielen.

Je nach Anzahl der Kinder bildet man eine oder mehrere Gruppen. Sie kriegen die Aufgabe die Geschichte zu lesen und dann als kleines Theaterstück den anderen vorzuspielen. Wenn man möchte, kann man ihnen einige Requisiten zur Verfügung stellen, wie z. B. einen Strick zum Fesseln oder einen Besenstil als Speer für einen Legionär.

Die andere Idee 2

Wir bauen die Szenerie mit Spielzeugfiguren auf. An verschiedenen Orten im Raum sind die verschiedenen Häfen aufgebaut. In jedem Erzählabschnitt fährt das Schiff einen Hafen weiter.

Der Text gelebt

Wiederholung

Wir schauen uns noch einmal die aufgehängten Schilder an. Dabei versuchen wir uns zu erinnern, was da alles passiert ist.

  • Nicht allein! Gott schenkt Begleiter
  • Julius meint es gut! Unerwartete Helfer
  • Gegenwind – manchmal läuft es einfach nicht
  • Göttliche Warnung – auf wen soll ich hören?

Gespräch

Gott hat Paulus Begleiter geschenkt. Und in Julius einen unerwarteten Helfer. Habt ihr das auch schon einmal erlebt?

Habt ihr schon mal jemandem geholfen, der dann überrascht war?

Warnt uns Gott auch? Vor was?

Bei wem gab es schon mal Gegenwind im Leben? Wie sah der aus? Was habt ihr dann gemacht? Habt ihr irgendwann gemerkt, dass Gott doch da ist?

Wer hat schon einmal einen guten Rat bekommen? Welchen?

Wer hat einen schlechten bekommen? Was war das?

Habt ihr gleich erkannt, dass der Rat gut oder schlecht war?

Was hilft mir, zwischen guten und schlechten Ratschlägen zu unterscheiden?

Merkvers

Auch David hat erlebt, dass im Leben Stürme kommen können. Er nannte die Stürme „finstere Täler“. Ihm war wichtig, dass gerade auch im Sturm / Tal Gott einen nicht allein lässt. Psalm 23,4: „Und muss ich durch ein finsteres Tal fürchte ich kein Unglück, denn du bist an meiner Seite!“ Wir sagen den Vers mehrere Male laut gemeinsam auf.

Gebet

Danken trotz Stürmen. Wofür konnte Paulus trotz seiner Situation dankbar sein? Wofür können wir dankbar sein, auch wenn einem vielleicht der Wind ins Gesicht bläst? Wir schreiben die Ideen auf ein Plakat und wer möchte sagt es laut zu Gott.

Kreatives

Bastelt aus buntem A4-Papier Schiffchen. Lasst die Kinder eine Seite (!) der Schiffchen bemalen, mit Stickern verzieren oder anderweitig kreativ gestalten.

Klebt die Schiffchen auf ein blaues Papier oder eine blaue Pappe. Schreibt darüber einen passenden Satz wie: „Gott verhindert nicht den Sturm, aber er beschützt das Schiff“.

Entweder könnt ihr jedes Kind ein eigenes Meer mit Schiff gestalten lassen. Oder ihr gestaltet ein großes blaues Meer und jedes Kind darf sein Schiff (evtl. mit Namen) auf das Plakat kleben. Das Plakat kann dann im Jungscharraum aufgehängt werden.

Spielerisches

Plankenlauf

Ein langes Brett wird über zwei Stühle oder zwei Getränkekisten gelegt. Nun gilt es, darüber zu balancieren. Wer schafft es, wenn die Hände hinter dem Rücken sind? Wer schafft es mit verbunden Augen, wenn jemand ihn führt?

Legionärsblinzeln

Die Kinder bilden Paare und stellen sich im Kreis auf. Jeder hat seinen Partner vor sich. Die Kinder, die hinten stehen, sind die Legionäre, die vorne stehen, sind die Gefangenen. Die Legionäre haben die Hände auf dem Rücken. Ein Kind ist der Offizier Julius, es steht allein da. Es versucht einen Gefangenen zu befreien, indem es ihm zublinzelt. Bemerkt der Legionär, dass seinem Gefangenen zugeblinzelt wird, darf er seinen Gefangenen festhalten. Wird einem Gefangenen zugeblinzelt und er entkommt seinem Legionär, stellt er sich hinter Julius. Er ist nun Legionär, Julius ist nun ein Gefangener und der Legionär, dem sein Gefangener entkommen ist, steht nun allein da und ist der neue Julius.

Schiffchen ziehen

Zwei Papierschiffchen werden jeweils an einer etwa 5m langen Schnur befestigt. Das Ende der Schnur ist an einem Stock festgebunden. Zwei Spieler. Auf die Plätze fertig los! Wer hat seine Schnur als erstes aufgewickelt und damit sein Papierschiffchen zu sich hergezogen?

Raum überqueren

Zwei Wolldecken, zwei Spieler, zwei Paar Schuhe. Die Decke ist das Schiff, auf dem der Spieler sitzt. Über jede Hand zieht er einen Schuh. Wer durchquert den Raum als erstes? Körper und Füße müssen auf der Decke bleiben, nur mit den Schuhen auf den Händen darf ich mich vorwärts schieben.

Rätselhaftes

Wir haben eine ausgedruckte Landkarte ohne Ortsangaben. Auf kleinen Zetteln stehen die Ortsbezeichnungen, die in der Geschichte vorkommen. Z. B. Cäsarea, Syrien, Türkei, Griechenland, Kreta, Zypern, Myra, Guthafen, Phönix …

Welche Gruppe kann die Zettel richtig auf die Karte legen? Wer weiß noch, was wo passiert ist?

(T)Extras

Aktionen

„Warum ich trotz Gegenwind und Stürmen mit Jesus unterwegs bin!“ Ein Gast kommt und erzählt aus seinem Leben.

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 1/2021. Es geht um Josef. In insgesamt 8 Lektionen geht es um Josefs Familiengeschichte, die Hochs und Tiefs seines Lebens, Verrat, Intrige, Träume und Wunder und darum, dass Gott am Ende alles gut macht.

Ergänzend als Lektion 1 ein Stundenentwurf zur Jahreslosung Lk 6,36.

Lektion 2 1. Mose 37,1-11 Getreide und Gestirne

Lektion 3 1. Mose 37,12-36 Verraten und verkauft

Lektion 4 1. Mose 39 Abgehauen und bestraft

Lektion 5 1. Mose 40 + 41 Ähren und Kühe

Lektion 6 1. Mose 42 Angst und Bange

Lektion 7 1. Mose 43 + 44 Noch einmal Angst und Bange

Lektion 8 1. Mose 45 Versöhnung und Freude

Lektion 9 1. Mose 50,1-20 Rückblick und Ausblick

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Josef kann mir ein Vorbild sein, anderen zu vergeben.

Checker

Josef kann mir ein Vorbild sein, ruhig das Gespräch zu suchen, auszusprechen, was nicht gut war und wieder Frieden zu schließen.

Der Text an sich

Die Brüder wissen nicht, dass sie mit Josef reden; er weiß, wer vor ihm steht. Er ist der einzige, der die Situation aufdecken kann. Zwei Jahre hat er sie getestet, nun hält er es nicht länger aus: Er schickt Leibwächter und Diener hinaus, ist allein mit seinen Brüdern, so wie früher.

Sein Weinen zeugt von tiefer Bewegtheit, frei von Rache, Anschuldigungen, Testung.

Josef braucht nicht viel, um zu zeigen, wer er ist. Seine Brüder scheinen sprachlos angesichts dieser Nachricht und allem, was es in ihnen auslöst. 20 Jahre lang waren sie geplagt von ihrer Schuld und der Ungewissheit (tot oder lebend?) und nun steht er vor ihnen. Er ist der Berater (wörtl. „Vater“) des Pharao, Herr über Ägypten, mächtig und beliebt. Es wäre ihm ein Leichtes, sie einzusperren, zu versklaven, ö. ä. Er könnte auf Entschuldigung warten, sie vor ihm im Staub liegen lassen… Er steht doppelt über ihnen: in seiner Funktion und da sie an ihm schuldig sind. Aber Josef durchbricht die Trennung, ruft sie zu sich, beruhigt sie, indem er aufzeigt, dass Gott die Situation nutzt, um ihnen Gutes zu tun (V.5f.). Josef rechtfertigt die Vergangenheit nicht, aber er lenkt den Blick auf das Gute, das daraus entsteht. Er benennt die Schuld klar (V.4) und bietet doch die Beziehung an, auch körperlich.

Der Pharao kennt Josefs tragische Geschichte nicht, oder weiß, wie sehr er seine Familie liebt, denn er freut sich über sie, wie über Josef: er will ihnen das Beste geben, was Ägypten hat, sie stärken mit Überfluss (V.18). Ebenso Josef: seine Großfamilie, etwa 70 Mann, dazu ihre Herden, sollen östlich des Nildeltas wohnen, in seiner Nähe, wohlversorgt. Mitten in einer Hungersnot schenkt Josef seinen Brüdern Feierkleider. Einst wurde er wegen eines bunten Rockes beneidet, nun beschenkt er sie mit solchen. Benjamins Bevorzugung bleibt unkommentiert, nun können sie feiern: Die Versöhnung und die Wiedervereinigung der Familie.

Einer fehlt noch: Josefs Sehnsucht nach seinem Vater zeigte sich u. a. darin, dass er sofort nach ihm fragte. Mehrfach befiehlt er, ihn zu holen. Damit fordert er seine Brüder auch auf, ihm die Wahrheit zu sagen. Dies ist keine leichte Aufgabe, aber sie gehört zur echten Versöhnung und Beziehungswiederherstellung.

Einen 2. Auftrag gibt Josef seinen Brüdern: Zankt nicht! Haltet den Frieden. (Denn er weiß, wohin Zwietracht führt.)

Für den Vater ist es unbegreiflich: Der Totgeglaubte lebt! Nun hat er ein Ziel vor Augen: hingehen, es selbst sehen. Dadurch wird die Familie vereint.

Der Text für mich

Mich bewegt, wie Josef in alldem auf Gott fokussiert und mit ihm verbunden ist. So sieht er im Leid Gutes und ist zur Versöhnung bereit. Scheinbar hat Gott seine Verletzungen geheilt – das wünsche ich mir, ebenso, dass ich Gottes Hand erkenne, die mich hält und aus Mist Dünger macht 😉

Aber Josef kann seinen Brüdern auch ihre Schuld an ihm benennen. Josef hatte 20 Jahre, um versöhnungsbereit zu werden, und er konnte seine Brüder auf die Probe stellen, bevor er sich verletzlich machte und die Beziehung wieder aufnahm. Aber er setzte sich dem aus, während ich es oft verdränge. Mir fällt es noch schwer, „Du hast mich verletzt“ oder „Ich vergebe dir“ auszusprechen. Ich möchte lernen, Dinge anzusprechen, zu vergeben und Versöhnung zu leben – und Atmosphäre zu gestalten, denn obwohl Josef nun mächtig ist, wirkt er demütiger als zuvor. Nun, da die Träume erfüllt sind, ist er nicht überheblich, sondern sucht Frieden. Sein Auftreten damals löste Aggressionen aus, nun Versöhnung.

Der Text für dich

Starter

Kinder haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und wollen Ungerechtigkeiten fair geklärt haben, weshalb Streitereien meist schnell, teils unter Absprechen einer Wiedergutmachung, wieder beigelegt sind.Allerdings erleben sie auch, dass einige Kinder eine herausgehobene Stellung im Klassenverband erlangen, während andere ausgegrenzt werden. Zudem sind sie geprägt von der Streitkultur im Elternhaus und bringen unterschiedliche Lösungsstrategien mit, z.B. nachgeben, ausdiskutieren, ignorieren, im Sand verlaufen lassen etc.

Aus dem heutigen Text können sie mitnehmen, dass Josef den ersten Schritt macht und seinen Brüdern vergibt. Sie können ermutigt werden, nicht auf das eigene Recht zu bestehen. Ein Grundverständnis von Vergebung kann entstehen und ggfs. erste Anwendungen finden.

Checker

Da Kinder ab ca. 11 Jahren abstrahieren können, ziehen sie evtl. Parallelen zu Jesus. Da sie gleichzeitig in einer Entwicklungsphase stecken, in der sie anwenden wollen, was sie lernen, haben die Kinder wahrscheinlich bereits Vergeben ausprobiert. Diese Erfahrungen können aufgegriffen werden und die Kinder bestärkt werden, weiterhin Vergebung zu leben, auch wenn es nicht immer leicht ist.

Zudem können sie ermutigt werden, auch auf den Anderen zuzugehen, auszusprechen: „Das war nicht okay, das hat mir wehgetan, aber ich mag dich trotzdem, lass uns Freunde bleiben“ und Versöhnung zu leben.

Auch können sie darin unterstützt werden, das Gute in Situationen zu suchen/zu sehen und daran zu glauben, dass Gott immer für sie da ist und unser Leben sich in sein großes Ganzes fügt.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Persönlicher Einstieg

Material: Zettel und Stift pro Teilnehmer, 1 tiefer Teller/Schüssel, 1 DIN-A4-Blatt mit der Aufschrift „Schwester, Bruder, Mama, Papa, Familie, beste Freundin, Kumpel, Freunde, Klassenkameraden, Lehrer, Nachbarn…“

Die Teilnehmenden bekommen Stift und Papier und den Hinweis, dass es nun persönlich wird. Auf ein Papier dürfen sie binnen 3 Minuten schreiben, wer sie in der letzten Woche aufgeregt oder verletzt hat. Die Namen werden nicht vorgelesen und nicht gezeigt, der Zettel wird kleingefaltet in den Teller gelegt. Liegen alle Zettel drin, legt der Mitarbeiter das DIN-A4-Blatt stellvertretend darüber: Oft sind es die nahestehenden Personen, die uns verletzen. Heute geht es weiter um Josef, einen Mann, der von seinen Brüdern ziemlich mies behandelt worden war. Auf seinem Zettel hätten die Namen seiner Brüder gestanden und vielleicht wollte er den Zettel am liebsten zerreißen, verbrennen, wegschmeißen. Aber dann steht er seinen Brüdern wieder gegenüber.

Idee 2

Rekapitulationsknäuel (Spiel)

Material: zu einem Knäuel aufgewickelte lange Schnur oder Wollknäuel

Die Teilnehmenden stellen sich in einem Kreis auf. Es geht darum, dass gemeinsam die bereits thematisierte Josefsgeschichte wiederholt wird. Der Mitarbeiter mit dem Knäuel fängt an, hält das Schnurende fest, sagt, dass einst ein junger Mann namens Josef lebte, und fragt, was dann passierte. Er wirft das Knäuel zu einem beliebigen Kind, das etwas ergänzen darf, ein Stück des Seils festhält und das Knäuel weiterwirft. Jedes Kind sollte mindestens einmal drankommen; der Mitarbeiter kann als Joker angespielt werden, der Tipps gibt, wenn die Kinder nicht weiter wissen. Ist die Wiederholung abgeschlossen, verweist der Mitarbeitende auf das Fadengewirr: Bei Josef war scheinbar ein ähnliches Gewirr in seinem Leben, zuletzt waren sogar seine Brüder wieder aufgetaucht. Wie wird Josef diesen Wust in seinem Leben, dieses Chaos auch in der Beziehung zu seinen Brüdern lösen?

Verkündigung

Verkündigungsart Monolog (einer der Brüder erzählt die Geschichte)

Material: Verkleidungsstück / Tuch o.ä, mit dem der Mitarbeiter sich als Asser verkleidet

Hallo, schön, dass ihr da seid! Ich muss euch unbedingt etwas erzählen! Meine Freude ist so groß, ich will es der ganzen Welt erzählen! Also, passt auf – wartet, ihr wisst ja noch gar nicht, wer ich bin. Gestatten, Asser mein Name. Ich bin ein Bruder von Josef, normalerweise falle ich gar nicht weiter auf. Meine Mama… nun, das führt zu weit. Jedenfalls ist Josef mein Bruder. Josef kennt ihr, oder? Dieser Kerl, der verrückte Dinge geträumt hat? Und den wir als Sklaven verkauft haben. (schweigt kurz). Es muss sehr schlimm für Josef gewesen sein. Ich wusste gar nicht, ob er noch lebt. Das ist über 20 Jahre her. … (freudig) Und jetzt ist etwas Krasses passiert. Ihr werdet es mir nicht glauben: Ich habe Josef getroffen! Gerade eben! Da drüben in diesem Herrschaftspalast!

Erst hab ich gar nicht gemerkt, dass es Josef ist. Er war sozusagen der Chef von Ägypten. Wir haben von ihm Getreide gekauft, weil es bei uns nichts mehr gibt. Plötzlich hieß es, Benjamin hätte ihn bestohlen. Er sollte ein Sklave werden, aber das hat Juda nicht zugelassen. Und dann geschah es: Der Ägypter schickte alle hinaus. Die Diener, die Leibwache, alle. Es blieben nur wir übrig. Er begann, laut zu weinen und ich dachte, was passiert hier? Aber es muss was Persönliches sein, nur was?

Und dann sagte er „Ich bin Josef“ Mir blieb fast das Herz stehen. Ich konnte förmlich vor mir sehen, wie wir ihn damals töten wollten. Wie ich ihn schubste, dass er in die Grube fiel. Wie er um Hilfe rief, als wir ihn verkauften. Was waren wir für schlechte Menschen gewesen! „Was nun?“, dachte ich. „Wird er uns einsperren? Verkaufen? Versklaven? Umbringen?“

„Kommt her!“ sagte Josef, und wir gehorchten. Meine Beine zitterten, fast wäre ich hingefallen. Ich konnte Josef nicht ansehen. „Ihr habt mich verkauft“, sagte er. Obwohl er es so ruhig sagte, war es wie ein Schlag ins Gesicht. Es gab keine Möglichkeit, unsere Schuld abzustreiten. Als Josef den Mund wieder öffnete, war ich voller Angst. Und dann sagte er: „Belastet euch nicht weiter damit“ Bitte was?! Nach all den Jahren, in denen es mir den Schlaf raubte? Einfach so? Keine Rache? Nicht mal ein Vorwurf?

Josef sagte: „Gott hat mich nach Ägypten geschickt. Nur von hier aus kann ich euer Leben retten. Deshalb bin ich hier.“

Ehrlich, ich habe die Welt nicht mehr verstanden. Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass Josef so gut zu uns ist. Und Josef war noch nicht fertig: Ich spürte plötzlich eine Hand auf der Schulter und sah hoch. Er stand direkt vor mir. „Asser“, sagte er, und dann zog er mich zu sich und umarmte mich ganz fest. Wir mussten beide weinen.

(kurz Stille) Es war das Bewegendste, was mir je passiert ist. Josef hat uns alle umarmt, wir sind uns wieder gut. Ich bin so froh, dass er lebt, und so erleichtert, dass diese Last endlich weg ist. Wir sind wieder eine Familie. Ich kann es noch gar nicht greifen, das ist so schön! Und das wollte ich euch unbedingt erzählen!

So, und jetzt entschuldigt mich bitte. Ich muss dringend nach Hause und meine Sachen packen! Wir ziehen zu Josef. Das wird so aufregend! – aber erst muss ich noch zu Papa. Wir müssen ihm alles erzählen. Auch, dass wir Mist gebaut haben. Das wird hart. Aber dann gehen wir alle zusammen nach Ägypten. Und dann wird gefeiert.

Die andere Idee

Die biblische Geschichte wird mit Hilfe von Bildern erzählt, s. Vorlage.

Die Brüder standen unsicher vor dem Chef von Ägypten und warteten, was passiert. Er schickte seine Diener weg. „Ich bin Josef.“ Die Brüder waren geschockt, sie erinnerten sich ganz genau, was gewesen war. Wie sie an ihrem Bruder schuldig geworden waren und gar nicht wussten, ob er lebt. „Denkt nicht weiter darüber nach.“, sagte Josef, „Als Ägypter kann ich euer Leben retten. Kommt her, meine Brüder“ Er umarmte sie. Und sie freuten sich.

Der Text gelebt

Wiederholung

Act it out – Improvisationstheater

Die Kinder werden aufgefordert, die Geschichte nachzuspielen. Zunächst werden die Rollen verteilt, dann dürfen sie drauflos spielen. Sie können das Geschehen mit einem „Timeout“ stoppen, um kurz zu beraten, und bei „weiter“ fortsetzen.

Gespräch

Das Gespräch kann entweder im großen Rahmen oder in Kleinstgruppen geführt werden. Da es sehr persönlich werden kann, ist es wichtig, auf die Grundstimmung in der Gruppe zu achten. Über folgende Fragen kann sich ausgetauscht werden:

  • Wie löst du Streit?
  • Warum denkst du, ist es wichtig, einen Streit zu klären und Dinge anzusprechen, die nicht okay sind? (z. B. damit es nicht wieder vorkommt, damit Versöhnung möglich ist, …)
  • Was machst du, wenn dich jemand verletzt?
  • Was verstehst du darunter, jemandem zu vergeben? (z. B.: Recht auf Rache ablegen, trotzdem freundlich sein – es ist eine Entscheidung, die ich treffe)
  • Was denkst du, passiert, wenn man nicht vergeben will? (z. B. wütend bleiben, nicht mehr befreundet sein, …)
  • Was bedeutet Versöhnung für dich? (z. B.: Frieden schließen, einander wohlgesonnen sein, Vergangenheit ist geklärt, zwischen uns wieder alles in Ordnung, mit der anderen Person darüber sprechen und sich wieder gut sein.)
  • Was kannst du von Josef lernen?

Merkvers

Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus. (Eph. 4,32 LUT)

Der Vers kann mit Handbewegungen eingeübt werden, die bei den fett gedruckten Worten ausgeführt werden, während man den Vers aufsagt:

freundlich = mit den Fingern vorm Mund ein Lächeln beschreiben

herzlich = mit beiden Händen ein Herz formen

vergebt = Hände aufs eigene Herz legen

andern = rechte Hand zum Nächsten ausstrecken

Gott = nach oben zeigen

vergeben = mit den Unterarmen ein Kreuz formen

Gebet

Die Kinder sollen an jemanden denken, der sie verletzt hat (ggfs. an Zettel aus Hinführung erinnern) und gemeinsam können sie Gott bitten „Lieber Gott, bitte hilf mir, dieser Person zu vergeben“. Sie können Gott auch persönlich darum bitten, dass wieder Versöhnung möglich ist.

Kreatives

Als Zeichen der Versöhnung mit Freunden oder Familienmitgliedern können die Kinder Freundschaftsarmbänder verschenken. Sie können sie auch selbst tragen, um sich zu erinnern, zu vergeben und Beziehungen in Ordnung zu bringen.

Material: Stickgarn (versch. Farben), Tesafilm, Schere

Jedes Kind braucht 6 Fäden à 80cm. Diese werden verknotet und der Knoten mit Tesafilm an einem Tisch/der Fensterbank/o. ä. befestigt. Man nimmt den äußersten linken Faden, knotet ihn zweimal um den Faden daneben, dann um den nächsten usw., bis er rechts liegt. Dann wird links der nächste Faden aufgenommen und mit je zwei Knoten pro Faden nach rechts durchgeschleust usw. Ist die gewünschte Länge erreicht, werden die Fäden verknotet und das Band kann um den Arm gebunden werden.

Wichtig: Umknotete Fäden müssen gespannt sein.

Reicht die Zeit nicht, können die Bänder zu Hause fertiggestellt werden.

Alternativ kann mit drei Fäden geflochten werden, indem abwechselnd der jeweils linke bzw. rechte Faden in die Mitte gelegt wird (Faden gespannt halten!).

Spielerisches

Zu einem Fest gehört Tanz, in dem Fall Stopptanz.

Material: Musik (auf dem Handy oder im Spieler) und etwas Platz

Die Musik läuft, alle Teilnehmenden tanzen, wie sie möchten. Der Spielleiter stoppt plötzlich die Musik und alle halten in ihrer Bewegung inne. Wer noch zuckt, muss die Tanzfläche verlassen. Sobald die Musik weiterläuft, darf getanzt werden. Gewonnen hat, wer als letztes auf der Tanzfläche ist.

Rätselhaftes

Akrostichon: Ein Wort wird von oben nach unten auf ein Blatt geschrieben und die Kinder versuchen, allein oder in Teams, zu jedem Buchstaben ein inhaltlich passendes Wort zu finden. Mögliche Wörter: Vergebung, Versöhnung, Brüder, Liebe, Freude, Geschwister,…

Beispiel: E(rnährung)S(üß)S(alzig)E(iweißhaltig)N(och mehr)

(T)Extras

Lieder

  • So ist Versöhnung
  • Gott vergibt

Spiele

Reise nach Ägypten

Material: ein Stuhl pro Person, Musik

Die Stühle werden (je zwei mit der Lehne aneinander) in einer Reihe aufgestellt, allerdings einer weniger, als es Mitspieler sind. Läuft die Musik, laufen alle herum, stoppt sie, setzt man sich. Wer keinen Stuhl hat, scheidet aus und nimmt einen Stuhl mit, wenn er das Spielfeld verlässt. Weiter geht‘s. Wer zuletzt noch sitzt, hat gewonnen.

Kamelkarawanen

Material: Stühle/Flaschen/ o.Ä.

Die Kinder bilden eine lange Karawane, indem sie sich zunächst breitbeinig hintereinander aufstellen. Mit der rechten Hand greifen sie zwischen ihren eigenen Beinen durch und nehmen die Person hinter sich an deren linke Hand. Ein Kind darf als Karawanenführer frei laufen. Der Mitarbeiter baut mit Stühlen einen Parcours auf, durch den sich die Karawane bewegen soll.

Aktionen

Freudenfest

Die Jungscharstunde kann entweder als Ganzes ein Fest sein oder in ein solches münden. Bunte Deko, was Leckeres zum Naschen und Musik sind ein guter Anfang und können um individuelle Aspekte ergänzt werden.

Bunte Kleider

Material: altes einfarbiges T-Shirt für jeden, Batikfarbe(n), Eimer, Wasser, idealerweise Gummihandschuhe, Küchengummis, Wäscheleine und was ggfs. für die Batikfarben noch benötigt wird (steht normalerweise auf der Packung). Die T-Shirts zusammenknüllen, ggfs. -knoten und mit den Gummis fixieren. Die Farbe entsprechend der Packungsanleitung zubereiten und T-Shirts (ca. 30 min) einweichen lassen, dann entknoten und zum Trocknen aufhängen.

Kreatives

Girlanden

Material: Scheren, Tesa, lange Schnur, buntes Papier, ggfs. Stifte

Die Kinder können aus dem Papier Wimpel, Luftballons o. ä. ausschneiden, diese mit Tesa an der Schnur befestigen und aufhängen.

Die Größe der Elemente ist davon abhängig, ob die Girlande den Jungscharraum schmücken soll, oder ob jedes Kind eine eigene kurze Kette bastelt, die es sich zu Hause ins Fenster hängen kann, als Erinnerung an die Versöhnungsfreude.

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu Petrus aus JUMAT 1/20. Sie beginnt mit der Berufung und endet mit drei Einheiten aus der Passionsgeschichte. Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes. Außerdem enthält die Themenreihe einen passenden Entwurf für einen Familiengottesdienst.

Das Ziel

Starter

Die Kinder sind motiviert, trotz Rückschläge erste Glaubensschritte zu gehen.

Checker

Die Kinder sind motiviert, trotz Rückschlägen, zu ihrem Glauben zu stehen.

Der Text an sich

Petrus war schon immer der Jünger gewesen, der in der ersten Reihe stehen wollte. Er war einer von den drei Jüngern, die Jesus auch zu besonderen Anlässen mitgenommen hat. Petrus hat versucht, Jesus mit dem Schwert zu verteidigen, er hat ihm versprochen ihn nicht im Stich zu lassen. Und er hat ihn nicht allein gelassen. Doch die Angst hat ihm am Ende doch überwältigt.

Viele Stadthäuser zur Zeit Jesu hatten einen Innenhof und einen Vorhof. Der Innenhof war vom Wohnhaus und den dazugehörigen Nebengebäuden umgeben. Hier wurden, wenn es zum Abend hin kühler wurde, Feuer angezündet und so bildeten sich abendliche Treffpunkte. Hier saß man zusammen und redete zum Beispiel über die Ereignisse des letzten Tages. Der Vorhof lag dagegen vor dem Gebäudekomplex.

Jesus aus Nazareth war eine übliche Bezeichnung für Jesus, mit der ausgesagt wurde, dass er nicht der Messias sein kann, da der Messias aus Bethlehem und nicht aus Nazareth stammen sollte. Da die Magd diese Bezeichnung benutzt, wird zum einen deutlich wie sie zu Jesus steht, zum anderen zeigt es, dass sie sehr wohl weiß, aus welcher Gegend Jesus und ein Großteil seiner Jünger stammte. Die Magd ist es, die die ganze Sache ins Rollen bringt. Sie sieht Petrus. Sie beobachtet ihn. Vielleicht erkennt sie ihn wieder. Auf alle Fälle geschieht das, was Petrus auf keinen Fall wollte – er erhält Aufmerksamkeit.

Als Galiläer wurden die Menschen aus Galiläa im Norden Israels bezeichnet. Wie in Deutschland gab es auch in Israel unterschiedliche Dialekte, so dass Petrus sich durch seine Aussprache als Galiläer outete (siehe Matthäus 26, 73).

Unter denen die Umherstanden, die durch die Worte der Frau auf Petrus aufmerksam geworden sind, war es jetzt klar, dass Petrus mit zu Jesus gehörte. Vielleicht war einer der Männer sogar bei der Verhaftung im Garten Gethsemane selbst dabei. Nachdem klar ist, zu wem Petrus gehört und er Jesus verleugnet, krähte der Hahn zum zweiten Mal. Das ist das Zeichen, von dem Jesus zuvor geredet hatte. Dieses Zeichen bringt Petrus zum Weinen.

Der Text für mich

Ich kann Petrus ja so gut verstehen. Wie schwer fällt es mir selbst, zu meinem Glauben zu stehen. In der Gemeinde ist das kein Problem, aber abends, mit Freunden am Lagerfeuer, ist das schon mal ganz anders. Da habe ich schon so manche Chance ungenutzt gelassen, so getan als hätte ich die Andeutungen auf Christsein und Kirche nicht gehört. Dabei habe ich doch schon immer die Geschichten der Märtyrer bewundert, die im Angesicht des Todes immer noch zu ihrem Glauben standen.

Lukas berichtet in Lukas 22, 24-38 von einem Gespräch zwischen Jesus mit seinen Jüngern. Unter anderem ermutigt er Petrus in Vers 32a „Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre!“ Was für ein riesiges Geschenk. Jesus betet schon vorher für Petrus. Er betet nicht nur für Petrus. In Johannes 17 wird uns ein Gebet Jesu überliefert, in dem er auch schon für dich und mich betet (Vers 20). Was für eine große Ermutigung. Sollte es mir da nicht in Zukunft leichter fallen, zu meinem Glauben zu stehen?

Der Text für dich

Starter

Unsere Starter-Kinder sind vielleicht die ersten in ihrer Familie, die etwas von Jesus erfahren. Sie haben sich vielleicht das eine oder andere Mal vorgenommen so zu leben, wie es Jesus gefällt und mussten feststellen, dass das gar nicht so leicht ist. Im Vergleich zu unseren Checker-Kindern bekommen sie oft keine Hilfestellung aus der Familie oder ihrem Umfeld und fühlen sich in Sachen Christsein auf sich alleine gestellt. Frust macht sich breit, wenn sie es nicht schaffen in der Bibel zu lesen oder jede Woche in die Jungschar zu gehen. Es ist auch gar nicht so leicht vor dem Essen ans Beten zu denken, wenn der Rest der Familie schon isst. Für unsere Starter-Kinder kann es eine Ermutigung sein, zu sehen, dass auch die Freunde von Jesus nicht alles geschafft haben, was sie sich vorgenommen haben.

Checker

In der Jungschar oder im Kindergottesdienst ist es so einfach, von Jesus zu singen und zu reden und es macht sogar Spaß, aber in der Schule, auf dem Pausenhof oder beim Fußballtraining ist das etwas Anderes. Grade unsere Checker-Kinder wissen oft, dass sie anderen von Jesus erzählen sollten. Der ein oder Andere von ihnen hat es sogar schon mal ausprobiert. Leider erfahren auch unsere Kinder schon Ablehnung und Gelächter von anderen Kindern oder sogar Erwachsenen. Das hat vielleicht zur Folge, dass sie sich schlecht fühlen, dass sie sich nicht mehr trauen von ihrem Glauben zu erzählen und dass sie, wenn sie es nicht tun, ein schlechtes Gewissen haben. Für sie kann es eine Ermutigung sein, dass selbst Petrus damit Probleme hatte.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Wer bin ich?

Der Mitarbeiter überlegt sich eine berühmte Person oder Figur. Die Kinder werden in drei bis sechs Gruppen eingeteilt und müssen diese Person erraten. Dazu dürfen sie dem Mitarbeiter Fragen stellen. Diese Fragen müssen jedoch so gestellt werden, dass der Mitarbeiter sie mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten kann. Wenn er eine Frage mit „Ja“ beantwortet darf die Gruppe noch eine zweite Frage stellen, bevor die nächste Gruppe an der Reihe ist. Bei einem „Nein“ ist sofort die nächste Gruppe dran. Welche Gruppe errät die Person oder Figur?

Anschließend werden mit den Kindern gemeinsam Gründe und Situationen gesammelt, in denen man gerne jemand anders wäre.

Idee 2: Pixelbilder

Die Kinder werden in zwei Gruppen eingeteilt. Der Mitarbeiter zeigt ihnen Bilder von berühmten Personen, Comicfiguren, Mitarbeitern oder den eigenen Kindern. Die Bilder können ausgedruckt sein oder über Beamer gezeigt werden. Welche Gruppe errät zuerst, wer auf dem Bild abgebildet ist?

Verkündigung

Was wäre wenn? – Geschichte

Unter den Kindern werden Freiwillige gesucht, die bei einem spontanen Theaterstück mitmachen möchten. Diese Kinder kommen nach vorne und bekommen ein Schild auf dem ihre Rolle steht, also Petrus, Magd, Mann.

Regieanweisung: Petrus steht am Feuer und wärmt sich die Hände. Unsicher schaut er sich immer wieder um.

Erzählung: Jetzt steht Petrus tatsächlich im Innenhof des Hohepriesters. Alle anderen Jünger sind abgehauen. Nur er hat sich getraut den Soldaten, die Jesus abgeführt haben, zu folgen. Sein Versprechen an Jesus fällt ihm wieder ein. Er hatte ihm versprochen, immer zu ihm zu stehen, aber, wenn er ehrlich ist, kommt er sich jetzt doch ein bisschen komisch vor.

Regieanweisung: Die Magd entdeckt Petrus, stellt sich neben ihn und schaut in von oben bis unten an.

Erzählung: Oh man, muss das sein. Eine der Mägde hat ihn entdeckt und stellt sich zu ihm hin. Als wäre das nicht genug, mustert sie ihn auch noch von oben bis unten. Und dann passiert es. Sie spricht ihn an. Nicht leise, so dass nur er es hört, nein, so laut, dass alle umstehenden es mitbekommen.

Regieanweisung: Die Magd zeigt auf Petrus und sagt: „Du warst doch auch mit diesem Jesus von Nazareth unterwegs!“

Erzählung: Nicht auch noch das. Petrus ist ganz verwirrt und verzweifelt. Wie hatte er sich nur einbilden können, dass niemand ihn erkennt. Er war drei Jahre lang mit Jesus unterwegs gewesen. Oft stand er in der ersten Reihe oder sogar direkt neben Jesus, wenn dieser von Gott erzählt hat oder Wunder getan hat. Sogar im Garten Gethsemane hatte er sich nach vorne gedrängelt, um Jesus zu verteidigen. Doch jetzt war alles wie weggeblasen auch sein Versprechen, immer zu Jesus zu halten war wie vergessen.

WAS WÄRE WENN? Mit den Kindern wird überlegt, was passiert wäre, wenn Petrus nicht alleine im Innenhof stehen würde, sondern zum Beispiel Johannes und Jakobus bei ihm gestanden hätten.

Erzählung: Doch Johannes und Jakobus waren nicht dabei. Petrus stand alleine da und so geschah folgendes:

Regieanweisung: Petrus wehrt ab und antwortet: „Ich weiß überhaupt nicht wovon du redest!“

Erzählung: Nachdem Petrus nun das erste Mal behauptet hat Jesus nicht zu kennen fiel ihm vielleicht wieder ein, was Jesus ihm gesagt hatte: Noch bevor der Hahn zweimal kräht, wirst du dreimal behaupten, mich nicht zu kennen. Petrus ging nun aus dem Innenhof in den Vorhof und wie, um ihn daran zu erinnern was Jesus ihm gesagt hatte, krähte in diesem Moment ein Hahn.

WAS WÄRE WENN? Mit den Kindern wird überlegt, was passiert wäre, wenn Petrus nicht in den Vorhof, sondern nach Hause gegangen wäre.

Regieanweisung: Für die nächste Szene einige Kinder bestimmen, die einfach nur dabeistehen. Petrus steht etwas abseits. Die Magd steht bei einigen umherstehenden Menschen.

Erzählung: Petrus ist jedoch nicht nach Hause gegangen. Er wollte trotz allem in der Nähe von Jesus bleiben. Vielleicht hat er sich auch vorgenommen, dass er beim nächsten Mal anders reagiert. Und so vergeht einige Zeit.

Regieanweisung: Die Magd zeigt auf Petrus und sagt: „Dieser da ist auch einer von den Jesus-Leuten!“ Die, die dabei stehen schauen alle zu Petrus.

WAS WÄRE WENN? Mit den Kindern wird überlegt, was wäre passiert, wenn Petrus in diesem Moment zugeben würde, dass er zu Jesus gehört?

Erzählung: Doch Petrus behauptet wieder Jesus nicht zu kennen. Jetzt schon zum zweiten Mal. Einmal kann so was ja passieren, aber zweimal? Vor allem weil er es Jesus ja versprochen hatte. Ich bin mir sicher, dass er es auch tatsächlich ernst gemeint hat. Mh… manchmal ist es aber auch wirklich schwer, dass was man sich an Gutem vorgenommen hat, auch tatsächlich umzusetzen.

Regieanweisung: Einer der Männer, die bisher bei der Gruppe standen tritt auf Petrus zu und sagt: „Doch, doch! Du bist auch einer von den Jesus Leuten. Dein Dialekt verrät, dass du auch aus Galiläa kommst, genau wie Jesus der aus Nazareth in Galiläa kommt.“

Erzählung: Dritter Versuch. Jetzt hat Petrus die Chance, es richtig zu machen. Doch…

Regieanweisung: Petrus wehrt mit den Händen ab und sagt: „Ich schwöre, ich kennen diesen Mann, von dem ihr redet, nicht!“

WAS WÄRE WENN? Zum letzten Mal wird die Geschichte unterbrochen und mit den Kindern gemeinsam überlegt. Was wäre passiert, wenn in diesem Moment Jesus neben Petrus gestanden hätte?

Erzählung: Jesus steht nicht auf einmal neben Petrus, doch der Hahn kräht zum zweiten Mal. Jetzt fällt Petrus ein, dass es tatsächlich so gekommen ist wie Jesus es zu ihm gesagt hatte. Er hatte dreimal behauptet, Jesus nicht zu kennen, dabei hatte er es sich fest vorgenommen und sogar Jesus versprochen. Doch etwas zu wollen und auch umzusetzen ist nicht immer so leicht und Petrus beginnt zu weinen. Vielleicht ist ihm noch eingefallen, dass Jesus ihm versprochen hat, dass er trotz allem dafür betet, dass Petrus seinen Glauben nicht verliert.

Die andere Idee

Erzählung mit Papierfiguren

Die verschiedenen Personen der Geschichte werden aus buntem Papier ausgerissen Im Raum wird eine dünne Schnur gespannt, an die die Figuren während der Erzählung mit Büroklammer befestigt werden. Auch bei dieser Methode ist es möglich die ein oder andere „Was wäre wenn?“ Frage einzubauen.

Der Text gelebt

Wiederholung

In einem Gespräch werden die wesentlichen Punkte der Geschichte kurz wiederholt. Da der Bibeltext sehr kurz ist, kann er auch mit den Kindern gemeinsam gelesen werden.

Anschließend wird mit den Kindern gemeinsam überlegt, wie die Geschichte heute und in ihrem Alltag aussehen könnte. Zum Beispiel auf dem Schulhof oder in der Umkleidekabine nach dem Fußballtraining.

Gespräch

Die schwimmende Büroklammer

Experiment Teil I: Füllt ein Glas mit Wasser und legt vorsichtig ein kleines Stück Löschpapier (etwa Briefmarkengroß) aufs Wasser und gleich danach eine Büroklammer auf das Löschpapier. Das Löschpapier saugt sich voll Wasser und geht unter. Die Büroklammer schwimmt auf der Oberflächenspannung des Wassers.

Gespräch: Wir vergleichen die Büroklammer mit dem Guten das wir tun wollen und das Löschpapier mit unserer Motivation. Gemeinsam wird überlegt was uns motiviert Gutes zu tun. Im Laufe der Zeit lässt die Motivation nach, aber das Gute wollen wir eigentlich noch weiter umsetzen.

Experiment Teil II: Gebt ein bisschen Spülmittel mit in das Glas. Durch das Spülmittel wird die Oberflächenspannung verändert und die Büroklammer sinkt auf den Boden.

Gespräch: Das Spülmittel vergleichen wir mit dem, was uns daran hindert das Gute zu tun. Was könnte das sein?

Merkvers

Denn Gott ist‘s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. Philipper 2,13 (Luther 17)

Vorbereitung: Die einzelnen Teile des Merkverses werden auf die großen Herzen geschrieben, ausgeschnitten und als Briefumschläge gefaltet. Die Umschläge werden nummeriert und im Raum versteckt.

Durchführung: Die Kinder suchen die Umschläge. Wenn alle Umschläge gefunden wurden, werden sie der Reihe nach geöffnet und mit einer Büroklammer an eine Leine gehängt. Anschließend wird der Merkvers mit den Kindern zusammen gelesen. Um den Vers gemeinsam auswendig zu lernen, stellt der Mitarbeiter verschiedene Fragen zu dem, was die Kinder vielleicht schon mal wollten, bzw. vollbracht haben. Beispiel: 1. Frage: „Wer würde einem Fremden helfen wollen? 2.Frage: „Wer hat schon mal einem Fremden geholfen?“ Die Kinder, auf die das zutrifft, lesen gemeinsam den Merkvers.

Zwischendurch kann immer wieder ein Herz zusammengefaltet werden, bis die Kinder den Merkvers auswendig aufsagen können.

Kreatives

Ähnlich wie die Briefumschlagherzen für den Bibelvers werden nun kleine Briefumschläge gebastelt. Der fertige Briefumschlag wird an eine Büroklammer geklebt, damit man den Umschlag irgendwo festmachen kann. Die Kinder dürfen sich eine Sache für die nächste Zeit vornehmen, die sie mit der Hilfe von Jesus tun möchten. Diese Sache wird auf die kleine Karte geschrieben und in den Umschlag geschoben.

Gebet

Die Kinder werden eingeladen, die Sachen, die sie sich vorgenommen haben im Gebet vor Jesus zu bringen und ihn zu bitten, ihnen das Wollen und das Vollbringen zu schenken.

Spielerisches

Alle sitzen im Kreis, dabei gibt es einen Stuhl weniger als es Mitspieler gibt. Die Person, die keinen Stuhl hat steht in der Mitte und beginnt ihren Satz mit „Ich würde gerne …!“ und fügt eine Sache ein, die sie gerne tun würde. Alle die diese Sache auch gerne tun würden, tauschen nun die Plätze und die Person aus der Mitte muss versuchen einen freien Stuhl zu erwischen. Die Person, die am Ende keinen Stuhl mehr hat, steht in der Mitte und beginnt die nächste Runde.

Rätselhaftes

Angst, Sorge und Furcht haben Petrus davon abgehalten sein Versprechen an Jesus zu halten. Die Kinder lösen ein Rätsel, bei dem das noch einmal deutlich wird.

Streiche die Worte ANGST, SORGE und FURCHT aus dem Text und entdecke was dir in einer ähnlichen Situation helfen kann. Lösung: Jesus bewirkt das Wollen und das Vollbringen!

(T)Extras

Lieder

  • Sei ein lebend’ger Fisch
  • Ich will nicht mehr sagen
  • Treu

Spiele

Verschiedene Varianten von Verstecken

  1. Klassisch: Ein Kind zählt, alle andern verstecken sich und das Kind muss die Anderen suchen
  2. Ölsardine: Ein Kind versteckt sich, alle anderen zählen und suchen das eine Kind. Wer es findet muss sich mit in das Versteck zwängen. Wie viele Kinder passen in dieses eine Versteck?
  3. Im Dunklen: Wie beim klassischen Verstecken, jedoch in einem abgedunkelten Raum oder sogar im Dunkel während einer Nachtwanderung. WICHTIG! Gefahrenquellen absichern!
  4. Steckbrief: Die Kinder werden in kleine Gruppen eingeteilt und bekommen ein Blatt mit den Fotos einiger Mitarbeiter oder Menschen aus der Gemeinde. Diese Personen halten sich irgendwo im Ort auf. Sie dürfen sich verstecken, verkleiden oder einfach so durch die Gegend laufen. Die Kinder haben die Aufgabe, diese Personen zu finden und sie neben ihrem Foto unterschreiben zu lassen. Wer hat am Ende der Zeit die meisten Personen gefunden.

Aktionen

Kinder Missionseinsatz

Mit den Kindern werden kleine Missionseinsätze im Ort durchgeführt.
WICHTIG: Vorher abklären, was erlaubt ist und was nicht!

Beispiele:

  • Lieder singen im Altenheim, Pflegeheim oder Krankenhaus
  • Auf dem Spielplatz oder im Park Mülleinsammeln
  • Kleine Geschenke verschenken
  • Am Straßenrand, im Park oder an Gehwegen Blumen pflanzen

Wenn die Kinder während der Aktion gefragt werden, warum sie das machen, können sie zum Beispiel erzählen, dass sie an Jesus glauben, dass Jesus ihnen viel Gutes getan hat und sie deshalb anderen eine Freude machen möchten.

Was ein Reisepass mit dem Himmel zu tun hat

Wer einen deutschen Pass hat, der besitzt ein Ticket in die Freiheit. Dieser Pass öffnet Türen in ferne Länder und zugleich bietet er Sicherheit und Schutz. Nicht umsonst steht auf dem Pass: Eigentum der Bundesrepublik Deutschland. Wer einen solchen Pass besitzt, reist nie allein, sondern hat ein ganzes Land hinter sich, welches im Zweifel für ihn einsteht.

Die Bibel spricht davon, dass Gott uns eine Freiheit schenkt, die uns befreit leben lässt. Als Christinnen und Christen halten wir ein „ticket to heaven“ in Händen. Gott öffnet uns den Himmel. Schon jetzt auf  Erden, wenn wir etwas spüren von der Freiheit der Kinder Gottes. Und dann am Ende unseres Lebens, wenn wir bei ihm sein werden.

Der Pass der Freiheit

Während meines Studiums habe ich einige Zeit in der Schweiz studiert. Mein Bruder und ich waren beim Umzug mit einem vollgestopften Auto unterwegs Richtung Schweiz. Routinemäßig wurden wir an der Grenze angehalten und dann auf die Seite gewunken. Der Personalausweis meines Bruders war abgelaufen. Erst als ein provisorischer Ausweis auf ihn ausgestellt worden war und eine entsprechend hohe Gebühr beglichen wurde, durften wir weiterreisen.

Ein Pass öffnet Türen und zeigt, wohin wir gehören. Wer keinen Pass hat ist heimatlos und steht vor verschlossenen Türen.

Im Bild gesprochen sagt das Evangelium von Jesus Christus: Gott schenkt uns einen Pass, der uns die Tür zur Freiheit öffnet. Zugleich zeigt dieser Pass, wohin wir gehören: „Eigentum des Schöpfers der Welt“ steht darauf. Und in einem können wir uns sicher sein: Dieser Pass wird nie ablaufen. Es ist ein Pass für die Ewigkeit, ein „ticket to heaven“.

Paulus drückt es im Galaterbrief in  sehr tiefsinnigen Worten aus:

„Christus hat uns befreit, er will, dass wir jetzt auch frei bleiben. Steht also fest und lasst euch nicht wieder ins Sklavenjoch einsperren“ (Galater 5,1)

Christsein heißt nicht: Tu das und lass jenes. Sondern Christsein heißt schlicht und einfach: „Vertrau Jesus. Dann bist Du frei.“

Vielleicht haben wir in unserem Leben auch schon ganz andere Erfahrungen gemacht als das, was Paulus hier schreibt. Wenn Menschen uns vermitteln wollen, wie man sich als Christ zu verhalten hat und wie nicht. Von Freiheit ist da wenig zu spüren. Da kann einem der Glaube schon mal vorkommen wie eine Zwangsjacke, die einem mit ihren vielen Vorschriften die Luft abdrückt.

Aber Paulus spricht ganz anders vom Glauben an Jesus Christus. Es ist, als ob er die Fenster eines stickigen Raumes öffnet: „Christus hat uns befreit, er will, dass wir jetzt auch frei bleiben“. Paulus hat für solche Sätze damals Prügel einstecken müssen von den Leuten, die sich besonders fromm und heilig vorgekommen sind. Sie haben ihm vorgeworfen, dass er einen Softieglauben predigt. Als Paulus zum Glauben an Jesus gekommen war, hatte er nur noch ein Lebensthema: „Jesus“. Paulus hat erfahren, wie Jesus ihn freigemacht hat von einem Leben ohne Gott. Früher war er ein frommer Pharisäer, der es Gott recht machen wollte und doch an Gott vorbeilebte. „Jesus macht uns frei von einem Leben ohne Gott.“ Das ist die Botschaft des Paulus. Oder um es mit anderen Worten zu sagen: „Jesus macht uns frei von der Sünde.“

Wir haben uns vielleicht angewöhnt, bei „Sünde“ an alles Mögliche zu denken, was man nicht darf. Sünde ist alles, was Spaß macht, aber leider verboten ist. Wenn die Bibel von Sünde spricht, dann meint sie damit aber etwas ganz anderes: Sünde ist laut Bibel alles, was uns selber schadet, der Beziehung zu anderen Menschen oder der Beziehung zu Gott. Sünde ist das, was uns schadet, weil sie Leben zerstört. Paulus wird nicht müde davon zu sprechen, dass Jesus am Kreuz sein Leben für uns gegeben hat. Hier beginnt unsere Freiheit. Als Jesus am Kreuz hängt, nimmt er unseren Platz ein und trägt unsere Sünde. Was wir nie wieder gut machen können und untrennbar zu unserer Lebensgeschichte gehört, das nimmt er auf sich und schafft es aus der Welt. Christus befreit, weil wir durch ihn ein Leben haben, welches frei ist von den Schatten unserer Vergangenheit. Weil er uns die Zukunft öffnet, kann uns nicht einmal der Tod festhalten.

Christsein bedeutet also: Frei zu sein. Frei von der eigenen Vergangenheit, frei von dem Gefühl, Gott nicht zu genügen. Nicht, weil alles gut wäre in unserem Leben, sondern weil Jesus unsere Lebensgeschichte mit allem Versagen und allem Ungenügen zu seiner Lebensgeschichte gemacht hat am Kreuz. Der Glaube an Jesus Christus ist ein „ticket to heaven“. Nicht nur, weil es die Hoffnung der Bibel ist, dass wir am Ende unseres Lebens einmal bei Jesus im Himmel sein werden. Sondern auch, weil uns schon jetzt auf der Erde der Himmel geöffnet ist. Als Menschen, die Jesus vertrauen, haben wir schon jetzt den Himmel auf Erden. Nicht, weil alles perfekt ist in unserem Leben, sondern weil wir schon jetzt etwas spüren können von der Freiheit, die dann im Himmel vollkommen sein wird. Wenn wir bei Jesus sein werden für immer.

Die Freiheit, von der die Bibel spricht, ist eine Sache der Beziehung. Auf uns allein gestellt, sind wir gefangen in uns selber. Wenn wir aber mit Jesus Christus in Beziehung sind, dann weht der Wind der Freiheit durch unser Leben. Damit ist ein für allemal klar, wohin wir gehören: Zu Jesus gehören wir schon jetzt im Auf und Ab unseres Lebens. Und am Ende unseres Lebens wird er uns erwarten und uns die Tür zum Himmel öffnen.

Für Paulus geht es im Leben als Christ nicht um ein „Du musst“. Christsein ist für ihn Beziehungssache – Beziehung zu Jesus. Wenn wir ihn fragen würden, wie denn ein Christ leben soll, dann würde er uns wahrscheinlich sagen: Ihr gehört Christus. Und nun lebt so, dass es zu Jesus passt. Was der Beziehung zu Jesus schadet, das lasst.

Es ist wie in einer Ehe: Stellen wir uns das frisch vermählte Ehepaar vor, wie es einen Tag nach der Hochzeit auf dem neuen Sofa im Wohnzimmer sitzt. Da zieht die Ehefrau ihren 10-Punkte-Plan für eine gelingende Ehe heraus: Die 10 Pflichten eines treu sorgenden Ehemannes. Vielleicht lacht der junge Ehemann noch, aber spätestens, wenn er das dritte Mal vergisst, den Müll runterzutragen, bekommt er den Zorn seiner Frau zu spüren. Er mag dann ab sofort seine Pflicht erfüllen, aber ob die strengen Eheregeln der Beziehung gut tun, ist eine andere Frage. Eine Ehe lebt von der Beziehung, nicht von der Pflicht oder der Angst, es dem anderen nicht recht machen zu können. Wenn zwei sich lieben, dann werden sie nicht fragen, was muss ich tun. Sondern: Was kann ich tun, um dem anderen Gutes zu tun. Und was muss ich lassen, weil es ihm oder mir oder uns beiden schadet. Christsein ist Beziehungssache. Darin liegt die große Freiheit, von der Paulus spricht. Es ist ein „ticket to heaven“, das Christen geschenkt ist. Und wenn das so ist, dann kommt alles darauf an, dieses „ticket“ zu nutzen und als befreite Menschen zu leben.

Die konkrete Umsetzung

Einstieg: Lied „Freiheit“

(Söhne Mannheims)

Das Lied wird vorgespielt und bildet den Ausgangspunkt für ein Gespräch darüber, was für die Jugendlichen „Freiheit“ ist.

Bei Gruppen, die schwer ins Gespräch kommen, kann auch ein stilles Gespräch geführt werden (die Jugendlichen schreiben auf ein großes Blatt, was Freiheit für sie bedeutet).

Als weiterer Gesprächsimpuls kann ein Personalausweis/ein Reisepass in die Mitte gelegt werden mit der Bemerkung „Das ist Freiheit, oder?“

Gemeinsam tragen die Jugendlichen zusammen, welche Freiheit ein gültiger Pass ermöglicht.

Impuls: „ticket to heaven“

Die Bibelarbeit könnte mit einem Andachtsimpuls eröffnet werden, der vor Augen führt, welche Freiheit Gott uns schenkt.

Als Visualisierung dieses „tickets to heaven“, das uns geschenkt ist, könnte ein Pass dienen, der einem echten Pass nachempfunden ist, auf dem dann z. B. „Eigentum des Schöpfers der Welt“ usw. steht.

Ausgehend von diesem „Pass“ bringt die Andacht auf den Punkt, wie Gott uns Freiheit schenkt und was dies für unser Leben bedeutet.

Vertiefung: Gemeinsames Nachdenken über einen Bibeltext

In Kleingruppen wird Galater 5,1 gelesen (für sehr interessierte Gruppen wäre es sicher auch spannend, Galater 5,1–6 zu lesen).

Bevor die Gruppe über den Text ins Gespräch kommt, haben die Jugendlichen die Aufgabe, ein DIN-A5-Blatt farbig so anzumalen, dass es für sie zu den Gefühlen, zur Stimmung des Bibeltextes passt (z. B. helle Farben für etwas Frohes, das sie entdecken usw.). Sie können auch ein Wort, das ihnen besonders wichtig scheint im Bibeltext, auf die Karte schreiben. Anschließend stellen die Jugendlichen ihre Karten vor.

Beim Gespräch über den Bibeltext könnten folgende Fragen hilfreich sein:

• Da hab‘ ich mal ne Frage. Die Jugendlichen können alles fragen, was sie nicht verstehen am Bibeltext oder auch benennen, was ihnen seltsam vorkommt.

• Freiheit ist ein großes Wort: An welcher Stelle wünsche ich mir Freiheit in meinem Leben? bzw. Wo fühle ich mich unfrei?

• Paulus sagt: „Jesus befreit“: Was meint er wohl damit? (Hier könnte die Gruppenleitung evtl. auch an Jesusgeschichten anknüpfen, die evtl. bei den Jugendlichen bekannt sind).

• Was hat der christliche Glaube mit Freiheit zu tun?

• Gott schenkt Christen ein „ticket to heaven“: Wie können wir schon jetzt in unserem Alltag Freiheit erleben? Und was ist unsere Hoffnung (im Blick auf ein Leben nach dem Tod)?

Kreative Aneignung

Je nach Gruppe könnte ein persönliches „ticket to heaven“ gebastelt werden. Vielleicht kann in Form eines Personalausweises eine Karte gestaltet werden mit persönlichen Angaben zur jeweiligen Person (Hobbies, charakteristische Gaben oder Eigenschaften etc.), evtl. könnte sogar ein Foto gemacht werden, das dann später eingeklebt wird. Auf die Rückseite der Karte könnte ein Bibelvers (evtl. Gal 5,1) oder ein anderes Bibelwort geschrieben werden.

Hausspiel zum Thema

Die Ausgangssituation

Mehrere Gruppen von Einwanderern kämpfen darum, wer die Erlaubnis erhält, in ein Land einwandern zu dürfen. Jede Gruppe hat einen „Gruppenpass“. In verschiedenen Spielen messen sich die Gruppen. Der jeweilige Gewinner bekommt einen Stempel in seinen Pass. Wer am Ende die meisten Stempel vorweisen kann, darf in das „gelobte Land“ einreisen.

Die Inszenierung

Am eindrucksvollsten ist dieses Spiel, wenn es gut inszeniert ist: Am Beginn des Spieles tritt eine Einwanderungskommission (möglichst verkleidet) auf, die das Spiel erklärt und auch moderiert. Vielleicht könnte eine große Tür aus Pappe den Eingang in das Land symbolisieren. Am Ende ziehen die Gewinner durch diese Türe ein.

Die Wettkämpfe

In verschiedenen Spielen treten die Gruppen gegeneinander an.

Spiel 1 – Nationalhymne, Flagge & Tracht

Die Gruppen müssen sich in einer bestimmten Zeit eine Nationalhymne ausdenken (am besten dazu einige Worte vorgeben) und sie dann auch vorsingen. Außerdem müssen sie eine Landesflagge gestalten und eine Nationaltracht tragen. Die Jury entscheidet dann und vergibt den „Siegerstempel“.

Spiel 2 – Freiheitsstatue

Die Gruppen haben die Aufgabe, mit Bauklötzen die Freiheitsstatue in New York nachzubauen (als Symbol für die Freiheit, die sie im neuen Land haben werden).

Spiel 3 – Zoll

In einer spontanen Spielszene muss jeweils ein Gruppenteilnehmer einen Zollbeamten (gespielt von einem Mitarbeitenden) davon überzeugen, warum gerade er/sie ins Land gelassen werden soll. Dafür steht eine Minute zur Verfügung.

(Die Jury bewertet nach Kreativität, schauspielerischem Einsatz etc.).

Spiel 4 – Das Bild im Pass

Im Stil von Montagsmaler muss jeweils eine Person aus jeder Gruppe für die eigene Gruppe Bilder malen, die diese erraten müssen (als kleiner Gag könnten die Mitarbeitenden Personen aus Film und Fernsehen auswählen, die gemalt werden müssen).

Spiel 5 – Tabu

Jeweils eine Person aus jeder Gruppe muss für die eigene Gruppe Worte umschreiben, ohne sie zu nennen. Man kann auch Begriffe pantomimisch darstellen lassen. (Darauf achten, dass nicht zu viel Zeit pro Gruppe gegeben wird; am besten mit Sanduhr messen).

Spiel 6 – Sportlicher Einsatz

In 4 Minuten müssen gleichzeitig in allen Gruppen drei verschiedene Disziplinen immer hintereinander durchgeführt werden: 10 x Seilhüpfen, 10 x Liegestützen, 10 x Tischtennisball auf Schläger hüpfen lassen. Gewonnen hat, wer am meisten Durchgänge mit drei Disziplinen geschafft hat. Je nach Länge der Gruppenstunde und Lust der Teilnehmenden können Spiele hinzugefügt werden.

Die Jahreslosung 2017 als Rahmen für ein Quiz

Vorne im Raum eine Wäscheleine befestigen, an der 36 (Anzahl variabel) Geschenkumschläge mit Wäscheklammern aufgehängt sind. Ähnlich wie bei einem Adventskalender. Neben den Geschenkumschlägen braucht der Spielleiter noch einen Würfel und einen Helfer, der jeweils und für alle ersichtlich den aktuellen Punktestand notiert.

Herstellung

Aus einem quadratischen Blatt Papier einen Geschenkumschlag machen. Dafür einfach die Ecken jeweils zur Mitte falten. Um den Geschenkcharakter hervorzuheben, den Umschlag mit einem Geschenkband inklusive Schleife verzieren.

36 Umschläge in zwei verschiedenen Farben erstellen, das ergibt eine schöne Optik. Bei weißem Papier besteht leicht die Gefahr, dass die Schrift aus dem Inneren durchscheint.

Inhalt

In die Geschenkumschläge beschriftete Zettel einstecken:

Je 3 Mal die Zahl 20, 40, 60, 80 und 100.

Einmal die Wörter „Supergeschenk“ oder „Gnade“.

Fünf Mal das Wort „geschenkt“, „beschenkt“ oder „Würfelgeschenk“.

Ablauf

Die Gruppe mit der höchsten Würfelzahl beginnt. Ein Mitglied der Gruppe geht nach vorne und nimmt sich einen beliebigen Umschlag. Anschließend wird in der Gruppe der Umschlag geöffnet und gezeigt. Bei einer Zahl liest der Spielleiter eine Frage/Aufgabe vor, die die Gruppe zu lösen hat. Dafür 15 einfache Fragen/Aufgaben überlegen bzw. aus dem großen Fundus der Steigbügel-Spiele und Quizideen schöpfen. Wird die Aufgabe/Frage richtig gelöst, bekommt die Gruppe die jeweilige Punktzahl gutgeschrieben.

Bei den Geschenkwörtern passiert Folgendes:

Geschenkt: Die Gruppe „darf“ einer beliebigen anderen Gruppe 25 Punkte verschenken. Dabei kann man selbst aber nicht unter 0 Punkte kommen.

Beschenkt: Die Gruppe bestimmt, von welcher anderen Gruppe sie sich 25 Punkte schenken lässt.

Würfelgeschenk: Ein Mitglied würfelt einmal. Die Würfelzahl mal 10 ist die erreichte Punktzahl.

Supergeschenk: Es gibt sofort 200 Punkte.

Gnade: Gnade ist ein unverdientes Geschenk. Die Gruppe wird sofort der führenden Gruppe in der Punktanzahl gleichgestellt.

Ende des Spiels

Das Spiel ist zu Ende, wenn in einer Runde die letzte Gruppe an der Reihe war. Dann entscheidet die Punktzahl.

Die Gruppe mit der höchsten Punktzahl darf sich zuerst die Süßigkeiten aussuchen, dann die Zweitplazierten usw.

Auf unserer Freizeit ist es tatsächlich passiert, dass der letzte Umschlag eine
GNADE enthielt.

Die Reaktion darauf war bei den betroffenen Gruppen sehr unterschiedlich und spannend wahrzunehmen.

Andacht

Zum Abschluss kann ein kurzer Impuls / eine Andacht zur Jahreslosung erfolgen und diese somit auch in der zweiten Jahreshälfte noch mal in Erinnerung gebracht werden (siehe: Steigbügel Nr. 363 oder auch www.jahreslosung.net). Alternativ kann man das Thema „Gnade“ aufgreifen und eine Andacht dazu machen.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Zielgedanke

Die Kinder lernen über Gott, dass er sich in drei Wesen zeigt, aber doch ein Gott ist.

Vorüberlegung für Mitarbeitende

In der Bibel wird der dreieinige Gott nirgends ausdrücklich benannt. Allerdings berichten Altes und Neues Testament von Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. So zeigt sich Gott in dreierlei Wesen und doch ist er einer. Im Schöpfungsbericht (1. Mose 1,26) spricht Gott: Lasst uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich. Von Beginn an zeigt sich Gott als „eine Gemeinschaft der Drei“:

– Vater (Schöpfergott),

– Sohn (das ausgesprochene Wort, das später Mensch in Jesus wird, siehe Joh 1)

– Heiliger Geist (der über dem Wasser schwebt, 1. Mose 1,2).

Im Neuen Testament zeigt uns Jesus, wer und wie Gott ist. Er spricht davon, dass es nur einen Gott gibt (Mk 12,29 f). Gleich-zeitig lebt er – als einer der Drei – in der engen Verbundenheit von Vater, Sohn und Heiligem Geist. Jesus sucht regelmäßig das Gespräch mit dem Vater im Himmel (Mt 14,23). Er kündigt den Heiligen Geist als seinen Stellvertreter (Joh 14,16-18) an, wenn er selbst nicht mehr auf der Erde ist. Jesus gibt seinen Jüngern den Auftrag, auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen (Mt 28,9).

Natürlich gibt es noch viele weitere Bibelstellen, die Gott als den dreieinigen Gott bezeugen. Die Dreieinigkeit entspricht also den biblischen Beobachtungen.

Für uns Christen ist die Dreieinigkeit oft nicht mit dem Verstand zu fassen. Wenn wir von Gott reden, tun wir uns daher manchmal schwer. Vielleicht hilft es euch zur Vorbereitung auf diese Gruppenstunde, euch einmal zu überlegen, wie ihr Gott umschreiben würdet, wie ihr ihn persönlich erlebt. Vielleicht spürt ihr seine Kraft, wenn ihr euch selbst einer Aufgabe nicht gewachsen fühlt. Oder ihr seid euch gerade im Klaren, dass euch euer Freund Jesus überall hinbegleitet. Oder ihr fühlt euch selbst als Kind eures Vaters im Himmel, der euch über alles liebt. Vielleicht ist euch auch ein Licht aufgegangen, als ihr einen Bibelvers gelesen habt … Wie zeigt sich Gott euch?

Erlebniswelt der Kinder

Kinder haben eine große Fantasie. Warum soll sich Gott nicht in dreierlei Weise zeigen? Die Personen Vater und Sohn sind aus ihrer Lebenswelt bekannt. Schwieriger wird es da mit dem Geist. Geister sind oft unheimlich, gruselig. Generell ist es hilfreich, Kindern zu erklären, was die einzelnen Wesen Gottes tun und dass es Gott gut mit ihnen meint. Symbole und Gegenstände verdeutlichen den Inhalt anschaulich. So werden die Begriffe „Vater, Sohn, Heiliger Geist“ mit Leben gefüllt.

Vorbereitung für Impuls

Schneidet aus buntem Transparentpapier je einen Kreis in blauer, roter und gelber Farbe aus. Dazu könnt ihr z. B. einen Speiseteller als Schablone nehmen. Zusätzlich braucht ihr noch ein weißes Plakat (z. B. ein Flipchartpapier) und einen schwarzen Edding. Zu Beginn der Einheit legt ihr das weiße Plakat in der Mitte auf den Boden.

Einstieg

Gespräch mit Kindern als Hinführung zum Thema

Was denkt ihr, wie Gott aussieht? Kinder erzählen lassen. Habt ihr ihn schon mal gesehen? (Antwort: Nein.)

Aber es gab schon Menschen, die ihn gesehen haben. Fallen euch da Menschen ein? (z. B. Adam und Eva; Jünger von Jesus).

Woher wissen wir das alles über Gott? Aus der Bibel.

Für ältere Kinder: Wie würdet Ihr Gott beschreiben? Wer ist Gott für euch?

Habt ihr schon mal vom dreieinigen Gott gehört?

Vielleicht war schon jemand von euch bei einer Taufe dabei. Da sagt der Pfarrer / die Pfarrerin: „Ich taufe dich auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Das sind gleich drei: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Und diese drei Wesen umschreiben, wer Gott ist. Aber was hat das jetzt zu bedeuten? Ist Gott jetzt eine Person oder drei?

Andachtsimpuls

Ich habe hier einen blauen Kreis (auf das weiße Plakat legen). Er steht für Gott den Vater (mit Edding „Vater“ auf den blauen Kreis schreiben). Gott ist wie ein guter Vater für uns. Er möchte, dass es uns gut geht, dass wir gut versorgt sind. Und jeder von uns ist sein Kind. Jeden von uns hat er total lieb. Wir gehören alle zum Vater, zu Gottes großer Familie. Er hat uns so gemacht, wie wir sind und findet uns super gelungen! Wir sind Gottes Kinder.

Hier habe ich einen roten Kreis. Er steht für Gottes Sohn (mit Edding „Sohn“ auf den roten Kreis schreiben). Wisst ihr, was passiert, wenn man rot und blau miteinander mischt? (roter Kreis etwas über blauen Kreis legen). Diese lila Schnittmenge zeigt, dass der Vater und der Sohn sich sehr gut verstehen, miteinander reden und Zeit verbringen. Sie wissen, wie der andere „tickt“, was ihn bewegt.

Gott der Vater hat eines Tages seinen Sohn vom Himmel auf die Erde geschickt. Wie heißt denn Gottes Sohn? Was denkt ihr, warum Jesus zu uns auf die Erde kam? Jesus hat uns vorgelebt, wie Gott der Vater ist. Zum Beispiel ist Gott ehrlich, direkt, liebevoll, großzügig, gerecht, gütig. Und Jesus hat uns Menschen gesagt, was Gott sich von uns wünscht: eine Freundschaft für immer. Wer mit Gott befreundet ist, nennt sich Christ. Und wer Christ ist, orientiert sich noch heute daran, was Jesus gesagt und getan hat. Jesus ist unser Vorbild für unser Leben als Christ.

Am Ende seiner Zeit auf der Erde ist Jesus für unsere Schuld am Kreuz gestorben. Das heißt, dass seitdem nichts mehr zwischen Gott und uns steht, auch wenn wir viel Mist bauen. Durch Jesus ist es möglich, dass die Freundschaft zu Gott erhalten bleibt.

Kurz bevor Jesus wieder zurück zu seinem Vater in den Himmel ging, sagte er zu seinen Jüngern: „Wenn ich gehe, schicke ich euch einen Stellvertreter für mich. Dann seid ihr nie mehr allein. Gott ist für immer bei euch.“

Und der, der Jesus bis heute bei uns vertritt, das ist der Heilige Geist (auf gelben Kreis „Heiliger Geist“ schreiben und auf das weiße Plakat legen, so dass der gelbe Kreis je eine Schnittmenge mit dem Vater und dem Sohn hat). Wir können Gott also nicht sehen, wie die Leute damals Jesus gesehen haben. Aber wir können Gott durch seinen guten Geist spüren. Wisst ihr, was der Heilige Geist tut? Wenn ihr z. B. spürt, dass Gott da ist, oder ihr euch von einem Bibelvers angesprochen fühlt, oder auch mal getröstet werdet, wenn ihr traurig seid, das bewirkt der Heilige Geist.

Er ist mit dem Vater und mit Jesus in guter Verbindung. Und alle drei sind für euch da. Jedes Wesen Gottes ist jemand Besonderes. Da gibt es nur ein Blau, ein Rot und ein Gelb (mit Edding um alle Kreise fahren). Sind das jetzt drei Götter, an die wir Christen glauben? Nein, es ist ein Gott (an den Rand Gott schreiben), der sich in drei Wesen zeigt. Wir Christen glauben also an Gott, der sich uns als Vater, Sohn und Heiliger Geist zeigt.

Gebet

Lieber Gott,

du bist so groß und so vielseitig.

Danke, dass du unser Vater bist, der uns liebt.

Bei dir haben wir ein Zuhause.

Danke Jesus, dass du unser Freund bist, der für uns auf die Erde kam und uns gut versteht.

Danke, Heiliger Geist, dass wir durch dich spüren, dass du immer für uns da bist, ganz egal wo wir sind.

Gott, wir staunen darüber, was du alles kannst. Amen.

Ideen zur Vertiefung

Aktionen

Für ältere Kinder: Im Vorfeld Bibelverse ausdrucken, die von Vater, Sohn und Heiligem Geist reden. Kinder ordnen die Verse den entsprechenden Kreisfarben zu. (z. B.: Vater – 1. Mose 1,26-27 / Lk 15,20 / Ps 23,1; Sohn – Mt 16,15-16 / Joh 8,36; Heiliger Geist – Joh 16,13 / Gal 4,6)

Für jüngere Kinder: Kinder legen Symbole zu den entsprechenden Kreisfarben, die zu biblischen Geschichten über Vater, Sohn und Heiligem Geist passen.

Spiele

  • Siehe „Ach du liebe 3“ in Anhangdatei.
  • Tic-Tac-Toe: Auf einem quadratischen, 3 x 3 Felder großen Spielfeld setzen zwei Mannschaften abwechselnd ihr Symbol (eine Mannschaft Kreuze, die andere Kreise) in ein freies Feld. Die Mannschaft, die als erste drei Zeichen in eine Zeile, Spalte oder Diagonale setzen kann, gewinnt. Ist das ganze Feld mit Symbolen belegt ohne drei Symbole in einer Reihe, geht es unentschieden aus.

Lieder

  • Wir glauben an Gott, den Vater, Einfach Spitze Nr. 8
  • Du bist der einzig wahre Gott, Feiert Jesus Kids Nr. 16
  • Gott ist Liebe, Feiert Jesus! 2 Nr. 2

Zielgedanke

Gott ist der eine Herr – nicht einer unter vielen.

Merkvers

Ich bin der Herr, dein Gott! Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. 2. Mose 20,2.3

Situation der Jungscharler

Für viele Jungscharler steht es außer Frage, dass es nur einen Gott gibt. Heute wird sonst nichts und niemand ernsthaft mit „Gott“ bezeichnet. Die Aussprüche „Fußballgott“ oder „Regengott“ haben keinen Einfluss auf ihr Leben. Das sind nur Sprüche. Die Frage, ob es andere Götter gibt stellt sich ihnen manchmal im Umgang mit anderen Religionen. Warum gibt es da viele Götter und ist der Gott des Islam der gleiche Gott wie der Gott der Christen? Die Tatsache, dass etwas zum Gott, zu einer lebensbestimmenden Instanz erhoben wird, erschließt sich ihnen erst auf den zweiten Blick. So ist es z. B. gesellschaftlich fast selbstverständlich, dass Sternzeichen das Leben bestimmen. Oder es wird der Bildung, der Teilnahme an Sport- und anderen Erlebnisangeboten alles untergeordnet. Es wird so viel Zeit investiert, dass für Gott, den Herrn keine Zeit mehr bleibt.

Erklärungen zum Text

V.1: Hier wird zunächst das neutrale Wort „Gott“ benutzt. Als „Gott“ werden viele bezeichnet. In der Antike hat jeder seinen Gott. Es gibt unzählige Gottheiten. Es sind entweder stumme Statuen oder menschliche Herrscher, die diesen Titel beanspruchen oder denen man diesen Status zuspricht. Sie reden zu ihren Untertanen, geben Befehle weiter und fordern Gehorsam ein. All diese Götter sind zeitlich und räumlich in ihrer Macht begrenzt.

V.2: Dieser Gott hebt sich von all diesen Gottheiten ab. Er sagt: „Ich bin der, den du als der ‚Ich bin, der ich bin‘ – ‚Ich werde sein, der ich sein werde‘ kennst“ (2. Mose 3,14).

Hier können die Jungscharler alle ihre grammatikalischen Kenntnisse einbringen und diesen Satz durchdeklinieren: Infinitiv: sein – ich bin – ich war – ich werde sein – du warst – du bist – du wirst sein … Es ist spannend, in verschiedenen Bibelübersetzungen nachzuschlagen, wie die jeweiligen Übersetzer diesen Namen übersetzt haben. Manche haben eine andere grammatikalische Form gewählt, aber alle drücken das gleich aus.

Dieser Namen drückt aus, dass Gott absolut zuverlässig, treu, beständig ist. Nicht davon abhängig, ob Menschen ihn würdigen oder in die Ecke stellen, abwählen. „Ich bin immer noch, auch wenn die Generationen wechseln, die Völker entstehen und wieder vergehen …“

Dieser Gottesnamen wird mit „JHWH“ wiedergegeben. Manche Bibelübersetzungen, z. B. die Lutherbibel und die Gute Nachricht Bibel kennzeichnen diesen Gottesnamen mit dem durchweg groß geschriebenen HERR.

Exkurs: Auch Jesus nimmt diesen Namen für sich in Anspruch, wenn er im Johannesevangelium von sich sagt: „Ich bin das Brot, ich bin das Licht der Welt … (Joh 6,35; 8,12; 10,9; 10,11; 11,25; 14,6; 15,1)

Dieser große, ewige, allgegenwärtige HERR bietet sich selbst dem Volk an. Er sagt: „Ich bin der HERR, dein Gott.“ Er bietet eine Beziehung an. Er wendet sich den Menschen zu. Er möchte Gemeinschaft mit ihnen, wofür er sie ja ursprünglich geschaffen hat. Er sucht die Zusammengehörigkeit.

Gott hat sein Volk Schritt für Schritt in die Freiheit geführt: Zuerst die Befreiung aus der Sklaverei. Das war nun mit dem Erreichen des Sinai erreicht. Nun will Gott sein Volk weiter führen. In eine andere Form der Freiheit: Oft werden die Zehn Gebote als Katalog von Regeln missverstanden, der die Menschen einschränkt. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Nachdem Gott sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat, gibt er ihnen nun einen zehn-Punkte-Plan, der eine Lebensgestaltung (Ethik) zeigt, die vor einer neuen Sklaverei schützt.

Definition Ethik: „Ethik ist die Lehre bzw. Theorie vom Handeln gemäß der Unterscheidung von Gut und Böse.“ (Gabler Wirtschaftslexikon)

Durch das Essen der Frucht des Baumes im Garten Eden (1. Mose 2,9 und 3,1 ff.) bürden sich die Menschen die Aufgabe auf, selbst zwischen Gut und Böse unterscheiden zu müssen. Die Zehn Gebote helfen dem Menschen bei dieser schweren Aufgabe.

V.3: Dies ist für Gott der erste, der grundsätzliche Punkt, auf das alles Weitere basiert. Die Menschen sollen ihn als Gott, als allein maßgebende Instanz annehmen. Er soll das und der Allerwichtigste in ihrem Leben sein.

Treffpunkt

Die Zehn Gebote sind so etwas wie die Spielregeln für ein gelingendes Miteinander in allen Bereichen des Zusammenlebens. Deshalb können hier viele Spiele gespielt werden, bei denen man sich an Spielregeln halten muss. Das kann Fußball, Mensch-ärgere-dich-nicht oder alle anderen Spiele sein, bei denen Regeln angewendet werden.

Spiele

Das Kommandospiel

Alle sitzen um einen Tisch. Auf „Kommando“ führen sie das vom Spielleiter Angeordnete aus:

  • Kommando Pimperle: Mit beiden Zeigefingern schnell auf den Tisch klopfen.
  • Kommando Flach: Mit beiden Händen auf den Tisch schlagen.
  • Kommando Doppelflach: Beide Hände übereinander legen und auf den Tisch schlagen.
  • Kommando Bock: Mit allen Fingerspitzen auf den Tisch klopfen.
  • Kommando Doppelbock: Die beiden „Böcke“ klopfen übereinander gestapelt auf den Tisch
  • Kommando Faust: Mit beiden Fäusten auf den Tisch klopfen.
  • Kommando Doppelfaust: Beide Fäuste übereinander stapeln und damit auf den Tisch klopfen.

Alle Anordnungen müssen ausgeführt werden, wenn der Spielleiter seinen Befehl mit „Kommando“ beginnt. Tut er das nicht, macht man die vorherige Bewegung weiter. Wer doch die Neue ausführt, scheidet entweder aus oder übernimmt nun die Spielleitung.

Zählen kann jeder

Alle Kinder sitzen im Kreis. Nun wird durchgezählt. Die Zahlen, die eine 7 enthalten oder ein Vielfaches von 7 sind, dürfen nicht genannt werden. Anstatt dessen hat man entweder die Möglichkeit „go“ zu sagen. Dann geht es einfach beim Nachbarn weiter. Oder man sagt „back“. Dann ändert sich die Richtung.

Wer einen Fehler macht, also eine 7er-Zahl ausspricht oder etwas sagt, ohne dran zu sein, oder nichts sagt, wenn er dran wäre, wird zunächst zur Kuh, und macht dann, wenn er dran ist „muh“. Beim nächsten Fehler wird er zum Schaf und macht „böh“, beim dritten Fehler wird er zum „Nichts“ und winkt nur weiter. Tiefer kann man nicht mehr sinken. Das Zählen läuft immer weiter. Auch die, die zum Tier oder zum Nichts geworden sind gelten als Zahl. Wenn jemand einen Fehler gemacht hat und seinen Status wechselt, beginnt der wieder mit 1.

Dirigent

Ein Freiwilliger verlässt den Raum. Alle anderen einigen sich auf ein einfaches Lied. Jeder Mitspieler bekommt ein Wort zugeteilt. Bei wenigen Mitspielern bekommt man größere Textpassagen zugeteilt. Alle stellen sich in ungeordneter Reihenfolge nebeneinander und strecken eine Hand aus. Der Freiwillige wird herein geholt. Er erhält eine zusammengerollte Zeitung als Taktstock. Seine Aufgabe ist es, herauszufinden, welches Lied gespielt wird und die Musiker in die richtige Reihenfolge zu stellen. Dazu muss er mit dem Taktstock die ausgestreckte Hand eines Mitspielers (die Taste) berühren. Dieser Mitspieler singt sein Wort. Durch Probieren auf anderen „Tasten“ und Wiederholen sucht sich der Dirigent das Lied zusammen. Fertig ist das Spiel, wenn der Dirigent das Lied richtig „spielen“ kann.

Basteln

Sammelmappe

Für die folgenden Lektionen über die Zehn Gebote bietet es sich an, eine Sammelmappe anzulegen, in die dann das jeweilige Gebot, das in irgendeiner Form ausgestaltet wird, abgeheftet oder eingelegt werden kann.

Als Material benötigt man pro Kind: 2 x starke Graupappe DIN-A4, Geschenkband Länge: 2×60 cm, Breite 2-4cm, 4 Perlen, bunte Papiere, Scheren, Kleber, Filzstifte.

Wie auf der Zeichnung verdeutlicht, werden die Schlitze markiert und mit einem Cutter ausgeschnitten. Nun werden die Pappen mit den bunten Papieren als Buchdeckel dekoriert und beschriftet. Dann werden die Bänder hindurch gefädelt. An die Enden der Bänder wird nun je eine Perle gebunden.

Knackpunkt

Was ist das Wichtigste im Leben?

Als Material benötigt man viele Zeitschriften und Werbeprospekte mit einem breiten Themen- und Sachangebot (Schule, Freizeit, Feuerwehr, Familie, Computer, Spiele, Kleidung, Vereinsleben, Sport usw.). Außerdem braucht man noch Scheren, Kleber, Filzstifte und Papier.

Die Jungscharler suchen sich aus den Zeitschriften und Prospekten Dinge aus, die für sie wichtig sind. Die schneiden sie grob aus und sammeln sie. Wenn es von einer Sache kein Bild gibt, dann können die entsprechenden Dinge auch aufgeschrieben oder gemalt werden.

Nun beginnt ein Gespräch über das, was wichtig im und für das Leben ist.

Die Jungscharler stellen ihre Sammlung vor, indem sie ihre ausgeschnittenen oder gemalten oder beschrifteten Papiere für alle sichtbar vor sich auf dem Boden auslegen.

Die Jungscharler haben nun die Aufgabe, ihre Papiere nach Wichtigkeit zu sortieren. Das Wichtigste oben, das Unwichtigste unten. Dabei sollen sie sich überlegen, wieviel Zeit sie jeweils dafür einsetzen und was sie tun bzw. nicht tun, um dieses Wichtige zu haben oder sich damit zu beschäftigen.

Jeder erhält nun ein Blatt mit der Aufschrift „GOTT“. Das soll jetzt in die Reihe der wichtigen Sachen eingeordnet werden. Ist er eine Sache unter vielen? Eine der Freizeitbeschäftigungen?

All das wird von den Mitarbeitern nicht bewertet.

Jetzt wird folgender Satz gesagt: „Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ Was halten die Jungscharler von diesem Satz? Erst im Verlauf des Gespräches wird gesagt, dass das ein Bibelwort ist (Matthäus 6,21). Jesus selbst sagt es in der Bergpredigt. Wenn etwas für mich so wichtig ist, dass ich mein Herz dran hänge, bestimmt es mein Leben. Alles andere wird dem untergeordnet.

In der Bergpredigt erzählt Jesus, wie das Leben richtig gestaltet werden soll. Er nimmt die Zehn Gebote als Grundlage, die Gott dem Volk Israel gegeben hat. Auch das waren und sind heute noch die Grundlagen des Lebens, wie Gott es will. Das erste Gebot lautet: „Ich bin der Herr, dein Gott! Ich habe dich aus Ägypten herausgeführt, ich habe dich aus der Sklaverei befreit. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Als „Götter“ kann man das bezeichnen, was einem so wichtig ist, dass es unser Leben bestimmt.

Gott will nicht, dass jetzt alles weg muss, was wir aufgezählt haben.  Er will nicht, dass man nichts haben und tun darf, was einem gefällt. Aber es darf nicht das Wichtigste im Leben sein. Es darf einen nicht so ausfüllen und in Beschlag nehmen, dass für ihn, den großen Gott, kein Platz mehr bleibt. Es darf auch nicht so sein, dass Gott einfach eine unserer Freizeitbeschäftigungen ist, mit dem wir uns beschäftigen, wenn wir Zeit haben. Es soll so sein, dass Gott alle Dinge untergeordnet sind und dass er in allen Dingen ist. All das, was wir haben und sind, haben wir nämlich ihm zu verdanken. So wie Gott sein Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten befreit und ihnen ein Leben in Freiheit und Eigenständigkeit geschenkt hat, so hat er auch die Voraussetzungen für unser Leben geschaffen. Er hat uns geschaffen, damit wir in Beziehung mit ihm leben (Psalm 100,3). Nur weil er unser Herr ist, der immer für uns da ist (2. Mose 3,14), gibt es all das Schöne für uns. Und deshalb will Gott z. B. in der Schule dabei sein, beim Fußball, beim Schwimmen, beim Computer spielen usw. Alle diese Dinge hat er uns geschenkt und will sie mit uns zusammen erleben.

Die Papiere werden neu angeordnet: „GOTT“ wird in die Mitte gelegt und alles andere wird darum herum angeordnet. Das zeigt: Alles ist ihm zu- bzw. untergeordnet.

Doppelpunkt

Die Jungscharler haben nun Gelegenheit, ihre im Knackpunkt ausgeschnittenen Papiere für sich ganz bewusst so anzuordnen, wie sie es selbst sehen und welche Rolle sie Gott einräumen wollen.

Diese Papiere werden in einen Briefumschlag gesteckt. Der ist das erste Sammelobjekt für die Sammelmappe.

Briefumschlag basteln

Als Material benötigt man Geschenkpapier, Schere und Klebstoff. Man nimmt einen leeren, handelsüblichen Briefumschlag und faltet ihn auseinander. So hat man eine Schablone, die man auf das Geschenkpapier legt. Diese Vorlage wird ausgeschnitten und zu einem Briefumschlag gefaltet. Andere Schablonen und Vorlagen zum Selberbasteln von Briefumschlägen findet man im Internet.

Auf die Vorderseite wird 1. Gebot geschrieben, bzw. der gesamte Text des Gebotes.

Lernvers lernen

Da die Zehn Gebote grundlegend für das Leben sind, lohnt es sich, sie auswendig zu kennen.

Hier wird nun das erste Gebot auswendig gelernt: Mit einem Lernverskarussell. Alle stellen sich im Kreis auf. Angeleitet durch den Mitarbeiter sprechen alle den Lernvers einige Male gemeinsam. Dabei klatschen alle in einem zunächst langsamen Takt. Nun sagt der Mitarbeiter im Takt das erste Wort, der linke Nachbar das zweite, der Nächste das dritte usw. So geht es reihum. Ist der Vers zu Ende, beginnt man wieder von vorne. Bei jeder Runde wird das Tempo erhöht.

Schlusspunkt

Die Gebote Gottes sind keine Liste von Regeln, die man einhalten muss, um Gott zufriedenzustellen. Gott hat sie als Lebensregeln aufgestellt, damit das Leben, das Miteinander gelingen kann. Dieses erste Gebot ist sozusagen die Überschrift. Man könnte es auch so ausdrücken: Weil ich der Herr, dein Gott bin und ich dich aus Ägypten aus der Sklaverei befreit habe, wirst du doch bestimmt keine anderen Götter neben mir haben. Und weil ich der Herr, dein Gott bin, wirst du doch bestimmt …

Und dann zählt Gott all die Dinge auf, die wir mit ihm an unsere Seite bestimmt nicht tun wollen.

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze

  • Nr. 98 Wenn man tut, was Gott gefällt
  • Nr. 108 Bärenstark
  • Nr. 111 Du bist meine Nummer eins
  • Nr. 123 Mein ganzes Herz
  • Nr. 129 Mein Gott ist spitze

Folgendes Lied eignet sich dafür, in jeder Lektion über die Gebote jeweils die passende Strophe zu hören, zu singen und zu lernen:

  • Die 10 Lebensangebote Gottes (Text: Jürgen Werth, vertont in „Hoffnungsland“ von Johannes Nitsch und Hans-Werner Scharnowski).
Click to access the login or register cheese
Wähle dein Team!

Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.

Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.

Wechsel zu deinem Konto