Jesus – Gaukler, Guru, Gottessohn? / Was hältst du von IHM?

1. Vorbemerkungen

Je nach Setting eures Gemeindehauses könnt ihr euren Vorraum als „Hall of Fame“ gestalten und an einer unscheinbaren Stelle auch ein Bild oder eine Ikone von Jesus aufhängen. Darunter sollte die Frage stehen: „Für wen hältst du mich?“

Die Willkommensphase in der „Hall of Fame“ könnt ihr gern musikalisch untermalen.

2. Zielgedanke

Die Jugendlichen erfahren, dass Jesus die Schlüsselperson des christlichen Glaubens ist. In Jesus lässt uns Gott in sein vor Liebe brennendes Herz blicken. Jesus zeigt uns, wie Gott ist, er versöhnt uns mit ihm und fordert uns heraus, zu leben und zu lieben wie er.

3. Einführung inkl. Exegese

V.13: Die Geschichte spielt sich ganz im Norden Israels ab. Am nördlichsten Punkt, an dem Jesus mit seinen Jüngern jemals war. An der Landesgrenze muss Jesus eine Entscheidung fällen: Flucht ins Ausland oder Rückkehr in die Landesmitte, nach Jerusalem. Die Frage von Jesus wirkt wie eine Trendumfrage nach seiner Stellung in der Gesellschaft (ähnlich eines Politbarometers). Mit Menschensohn wurde eine himmlische Gestalt bezeichnet. Der Begriff bringt die besondere Bedeutung von Jesus zum Ausdruck.

V.14: Nach Meinung der damaligen Leute ist Jesus eine bedeutende Person, die Gutes redet und tut. Viele denken, er sei einer der großen Propheten. Im Alten Testament wurden immer wieder Propheten, von Gott gerufene Männer, eingesetzt. Diese waren eine Brücke zwischen Gott und den Menschen. Dazu gehörten auch die großen Propheten Elia und Jeremia. Johannes der Täufer wird oftmals als letzter Prophet des alten Bundes bezeichnet.

V.15: Hier fragt Jesus nach der Meinung seiner Jünger: „Für wen haltet ihr mich?“ Dies ist die zentrale Frage, der sich jeder Mensch stellen muss: Wer ist Jesus von Nazareth für dich?

V.16: Simon Petrus ist natürlich mal wieder der Erste, der den Mund aufmacht, während die anderen noch überlegen. Diesmal hat er einen echten Geistesblitz: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Selbst die ganz Großen der Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel wie auch die V.I.P.s von heute reichen nicht an Jesus heran. Er ist der Retter unserer Sehnsucht nach Leben und Liebe. Der lebendige Gott ist in Jesus als Mensch auf die Welt gekommen, um uns frei zu machen von aller Gottlosigkeit. Er ist der Schlüssel zum Herzen Gottes und die Tür zum ewigen Leben (Joh 10,9).

4. Einstieg

Idole raten mit Dalli-Klick

Fotos von bekannten Musikern, Sportlern, Politikern, Schauspielern usw. zeigen und erraten lassen: „Wer verbirgt sich hinter folgendem Bildausschnitt?“

Überleitung

Alle diese Leute sind zwar heute (noch) bekannt, aber wer wird sich in 200, geschweige denn in 2000 Jahren noch an sie erinnern?

Wir haben euch Bilder und Fotos von einer Person mitgebracht, die nach 2000 Jahren auch heute noch bekannt ist. Die fast jeder Mensch kennt: Jesus.

Jesus-Bilder

Es werden diverse Bilder und Zeichnungen (ggf. auch Ikonen) von Jesus ausgelegt. Jede Person soll sich ein Bild aussuchen, das ihren Vorstellungen über Jesus am meisten entspricht.

Anschließend stellt jeder sein Bild vor und begründet seine Auswahl bzw. beschreibt sein „Bild von Jesus“. In einer zweiten Runde können die anderen auf die Aussagen reagieren und sie ergänzen!

Hinweis für Mitarbeitende: In Online-Bilderdatenbanken finden sich jede Menge Bilder von Jesus. Wenn ihr die Bilder nur für diesen Einstieg verwendet und anschließend wieder einsammelt, gibt es in der Regel keine Probleme mit den Bildrechten.

Wenn möglich, dann besorgt bitte auch eine oder mehrere Jesus-Ikonen.

5. Hauptteil

Sprechmotette

Bevor der Bibeltext gelesen wird, kann eine besondere Aktion, eine Sprechmotette, durchgeführt werden. Die Jugendlichen werden dazu in fünf Kleingruppen eingeteilt. Von den fünf Wörtern der Sprechmotette (Du, bist, Christus, der, Retter) wird jeder Kleingruppe jeweils ein Wort zugeteilt (1. Gruppe = Du usw.).   

Der unten stehende Text wird nun gesprochen, indem der Leiter jeweils auf die entsprechende Gruppe zeigt, deren Wort dran ist. Streckt er den Arm direkt auf die Gruppe, wird das Wort als Aussage gesprochen. Zeigt er auf die Gruppe, indem er den Arm langsam hebt, bedeutet das, dass die Gruppe den Begriff als Fragewort betonen soll (mit der Stimme nach oben gehen).

Damit die Sprechmotette nicht ins Stocken gerät, muss sich der Leiter im Vorfeld den Text etwas einprägen.

Sprechmotette zum Bekenntnis des Petrus:

Du?

Du!

bist!

Du bist!

Bist du?

Bist du der?

Christus!

Bist du Christus?

Der Christus?

Der Retter?

Bist du der, der du bist?

Bist du der Christus?

Du bist!

Du bist der Christus!

Christus!

Retter!

Bist du Retter?

Der Retter?

Du bist!

Du bist der Retter!

Du bist Christus, der Retter!

Amen.

Bibeltext lesen

Bildet kleine Gruppen und lest gemeinsam Matthäus 16,13-16. Achtet darauf, dass jede Person eine Bibel(App) bzw. den Text vor sich hat.

Austausch mit Ampelmethode

Anschließend erkunden die Jugendlichen den Text für sich und kommen in den Kleingruppen miteinander ins Gespräch.

Dazu werden nacheinander verschiedene Impulskarten durch die Reihe gegeben. Wer eine Karte in der Hand hält, darf etwas dazu sagen. Man darf die Karte auch schweigend weitergeben.

Alternativ kann man auch für jede Person die Impulskarten ausdrucken und an sie verteilen. Danach wird der Text versweise vorgelesen und nach jedem Vers können die Jugendlichen eine Karte hochhalten. Wer nicht so gern redet, kann hiermit auch nonverbal seine Meinung kundtun.

Folgende Impulskarten stehen zur Verfügung (s. Anhang):

  • Das ärgert mich – das verstehe ich nicht (rot)
  • Da geht mir ein Licht auf – eine wichtige Entdeckung (gelb)
  • Das gefällt mir – das finde ich gut (grün)

Im Anschluss an die Runden können die Aussagen anderer aufgegriffen, kommentiert und diskutiert werden, jedoch immer mit Respekt vor der Meinung anderer.

Ähnliche Bibellesemethode:

„Farbe bekennen“ vom CVJM Bayern

Hier stehen acht Impulskarten zur Verfügung.

Sucht am Ende der Kleingruppenzeit eine Aussage aus, die ihr dem Plenum vorstellt. Diese Aussage habt ihr mehrheitlich gut gefunden oder kontrovers diskutiert.

Austausch in der Großgruppe

Stellt anschließend im Plenum eure Aussagen vor. Tauscht euch darüber aus und diskutiert über eure Ergebnisse.

Einzelne Aspekte können mit folgenden Fragen in der Gruppe oder einzeln vertieft werden:

  • Wie wird Jesus in der Öffentlichkeit (Medien …) dargestellt? Welche Bedeutung hat er für unsere Gesellschaft?
  • Was hast du vor fünf oder zehn Jahren (je nach Alter der Teilnehmenden) von Jesus gehalten?
  • Wann hat Jesus für dich eine größere Bedeutung bekommen?
  • Wer ist Jesus für dich? Welche Rolle spielt Jesus in deinem täglichen Leben?
  • Was verändert sich, wenn wir Jesus als unseren Retter (an)erkennen?

6. Abschluss

Impuls

Hier können Anmerkungen von 3. aufgegriffen und zu einem Abschlussimpuls zusammengefasst werden.

Während des folgenden Impulses kann eine Jesus-Ikone aufgestellt und gezeigt werden.

Fast drei Jahre hat Petrus gebraucht, um sich über Jesus eine Meinung zu bilden. Jetzt hat er sie gefunden. Wie ist es mit dir? Wer ist Jesus für dich? Hast du das jemals geklärt? Du kannst die Bibel lesen und in den Teen- oder Jugendkreis gehen. Du kannst eine Andacht nach der anderen hören oder halten und es trotzdem nie wirklich geklärt haben, wer Jesus für dich ist. Dann verliert man sich in seltsamen Formulierungen, redet von einem höheren Wesen oder von einem Wundertäter. Mach einen Punkt! Bring es für dich auf den Punkt! Jesus fragt dich: „Für wen hältst du mich?“ Petrus antwortet darauf: „Du bist der Retter der Welt, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Wer das erkennt und benennt, für den wird das zum Doppelpunkt. Denn Gottes Geschichte mit uns geht dann erst richtig los. Er beauftragt jeden von uns damit, der Welt mit Wort und Tat zu zeigen, wer Jesus ist.

Lied

Als Abschluss passt sehr gut das Lied „In Christ alone“ von Keith Getty und Stuart Townend (FJ!4 114).

Poetry pray

„Jesus, du bist gut, über alles gut, lebendig und wahr.

Du bist mehr als nur ein Superstar.

Du bist die Liebe und der Liebe Ziel.

Das bedeutet mir mehr als viel.

Du bist die Wahrheit, das Erbarmen, die Langmut,

Sicherheit, Ruhe, Freude, Glück und Liebesglut.

Du bist Maß und Gerechtigkeit, du aller Reichtum.

Wer kann dir, einziger Gott, das gleichtun.

Du bist die Schönheit, du bist die Güte,

Beschützer, Schirmherr, Kraft und Hüter.

Du, unser ewiges Leben, großer, wunderbarer Herr, allmächtiger Gott.

Dir sei Lob und Preis hier und jetzt und immerfort.

In deinem Namen.

Amen. Amen.“

7. Zusätzliche Idee

Hier folgt ein Vorschlag, wie das Thema im Rahmen einer Reformationsaktion in die Öffentlichkeit getragen werden kann:

Malaktion „Jesus-Profil“

In Schulklassen, Konfirmandengruppen u. a. wird für eine Malaktion bzw. einen Malwettbewerb zum Reformationstag geworben. Es sollen Profilbilder für Jesus entstehen: Welches Profilbild stellt Jesus am besten dar? Wie stellt du dir Jesus vor? Mit welchem Profilbild würde Jesus heute in Sozialen Medien auftreten?

Diese Malaktion findet entweder gemeinsam an einem Nachmittag oder Abend im Gemeindehaus statt oder in einer bestimmten Zeitspanne, in der verschiedene Kreise, Klassen und Einzelpersonen Bilder kreieren und anschließend zu einer Ausstellung zusammenbringen können. Idealerweise findet am Reformationstag eine Vernissage mit Eltern, Gemeindegliedern oder gar einer größeren Öffentlichkeit statt. Hier kann auch eine „Preisverleihung“ integriert werden.

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