Bei Freunden eingeladen, der erste Jugendkreis nach dem Lockdown, ein bunter Jugendgottesdienst oder mal wieder zu Besuch bei netten Menschen – es ist ein besonderes Gefühl willkommen geheißen zu werden. Arme und Türe sind geöffnet. Du bist willkommen und wirst freundlich begrüßt. Daran knüpft die Jahreslosung 2022 an, wenn Jesus sagt: “Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen!” (Johannes 6, 37)
Zur Jahreslosung findest Du hier einen Gottesdienstentwurf, Ideen fürs Bible-Art-Journaling, Lieder- und Filmvorschläge. Viel Freude damit!
Die Jahreslosung 2022 verspricht: Jesus weist Menschen nicht ab – auch diejenigen nicht, die das von ihrem Umfeld sonst gewohnt sind und immer wieder erleben, dass sie nicht Willkommen sind. Markus 2,1-12 erzählt die Geschichte eines gelähmten Mannes. Als Mensch mit einer körperlichen Einschränkung musste er immer wieder erleben, dass er in vielen Bereichen des Lebens nicht Teil der Gemeinschaft war. “Gott sei Dank” – im wahrsten Sinne des Wortes – hatte er Freunde, die sich für ihn einsetzten, ihn zu Jesus “schleppten” und ihm seinen ganz eigenen Zugang zu Jesus “bauten”. Damit ihr in diese Geschichte eintauchen könnt schlagen wir euch eine erlebnispädagogische Übung vor, die für alle Altersklassen geeignet ist.
Die Teilnehmenden erleben den herausfordernden Weg, den die Freunde des Gelähmten aus Markus 2, 1-12 zurückgelegt haben. Sie transportieren eine Person in einer Decke über eine Wegstrecke mit Hindernissen. Dabei erfahren sie, was für Anstrengungen die Freunde auf sich genommen haben, um den Gelähmten zu Jesus zu bringen. Im Zuge einer Perspektivübernahme lernen die Teilnehmenden als „gelähmte Person“, wie sich ein Leben mit Einschränkungen anfühlt und welche Herausforderung es ist, anderen zu vertrauen. Als „helfende Freunde“ erleben die Teilnehmenden Empathie, Selbstwirksamkeit und Gruppenzugehörigkeit. Die Übung stärkt Vertrauen, Wahrnehmung und Kooperation.
Gruppengröße: 7-28 (in Kleingruppen á 7 Personen, pro Gruppe sollte ein Mitarbeitender dabei sein)
Gelände: Drinnen: großer Raum und Gang, eventuell breite Treppe. Draußen: offene Freifläche (Wiese)
Aufbau: Einen Weg festlegen, der je nach Gruppe entsprechend in der Länge angepasst werden kann (ca. 50-100m). Auf diesem Weg sollten verschiedene Hindernisse vorkommen, die zur Seite geschoben werden können oder über die man drübersteigen kann. Je nach Schwierigkeit und örtlichen Gegebenheiten kann eine Treppe auf der Wegführung mit eingebaut werden. Eine Decke pro Gruppe an den Start legen. Das Ende des Weges z.B. mit einem Hütchen oder Seil markieren.
Instruktion: Eure Aufgabe ist es, immer zu sechst eine Person mit der Decke zu transportieren. Die zu tragende Person legt sich lang mit dem Rücken auf die Decke. Ihr seht vor euch einen Weg,
auf dem Hindernisse stehen. Diesen Weg geht ihr gemeinsam und räumt die Hindernisse, die euch im Weg stehen, zur Seite beziehungsweise steigt wo möglich vorsichtig darüber. Bitte achtet auf die Sicherheit der Person auf der Decke. Geht nun immer zu siebt zusammen und entscheidet, wer als erster getragen wird. Später wechselt ihr durch, damit jede Person, die will, mal getragen wurde.
Wegführung mit Treppe:
Ihr kommt auf eurem Weg auch zu einer Treppe. Diese steigt ihr gemeinsam hoch. Dabei müsst ihr darauf achten, dass der Kopf der liegenden Person vorne, also nach oben liegt.
Sicherheitshinweis: Auf die Sicherheit des Teilnehmenden auf der Decke muss geachtet werden. Er darf jederzeit „Stopp“ rufen und die Übung abbrechen. Bei der Treppe ist der Teilnehmende mit dem Kopf voraus nach oben zu tragen. Außerdem sollte er beim Absetzen vorsichtig und langsam am Boden abgelegt werden.
Verlauf: Die Gruppe steht am Start des Weges. Zu Beginn der Aufgabe kann die biblische Geschichte vorgelesen werden. Je nach Gruppengröße bilden sich Siebenergruppen, die gemeinsam die Aufgabe durchführen. Je nach Anzahl der Mitarbeitenden und Weglänge können mehrere Teams gleichzeitig die Aufgabe durchführen. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Teams nicht zu dicht aufeinander laufen und es möglich ist, die Hindernisse wieder für die nächste Gruppe in den Weg zu schieben. Jede Gruppe sollte von einem Mitarbeitenden begleitet werden, der u. a. auch ein Augenmerk darauf hat, dass es zu keinem Wettkampf kommt.
Lernimpuls/Transfer: Die Gruppe durchlebt den Weg der Freunde, die einen Gelähmten zu Jesus bringen möchten. Durch die große Menschenmenge kommen sie jedoch nicht zu ihm durch. Die Bibel berichtet, wie sie daraufhin mit dem Gelähmten auf das flache Dach steigen – was sicherlich keine leichte Aufgabe war, um ihn zu Jesus zu bekommen. Doch die Freunde nahmen diese Strapazen für den Freund auf sich.
Sie graben die Lehmdecke auf und beseitigen das Holzgeflecht, genau über der Stelle, wo Jesus war. Dann lassen sie den Gelähmten auf seiner Matte durch das Loch hinunter. Die Freunde hatten das gemeinsame Ziel, den Gelähmten zu Jesus zu bringen – in dem Vertrauen darauf, dass er ihm helfen kann. Als Jesus den Gelähmten sieht, heilt er ihn und zeigt dadurch, dass er Macht über Sünden und Krankheiten hat.
Die Teilnehmenden haben in der Übung die Möglichkeit, zwei unterschiedliche Perspektiven einzunehmen: zum einen die des Helfenden und Freundes, und zum anderen die des Gelähmten. Als Gelähmter wird deutlich, wie es ist, auf Hilfe angewiesen zu sein und diese auch zu bekommen.
Mit anzupacken und für einen Freund da zu sein, ihn über Stock und Stein zu tragen, ist eine verantwortungsvolle und anstrengende Aufgabe. Was kann für die Teilnehmenden ein lohnendes Ziel für solch eine Anstrengung sein? Für die Freunde war es die Heilung ihres gelähmten Freundes durch Jesus. Die Teilnehmenden machen sich nach der Aufgabe Gedanken darüber, was Freundschaft bedeutet und wo sie solch eine tragende Freundschaft selbst erleben oder sich wünschen würden. Für wen wollen und können sie im Alltag so ein Freund sein?
Jesus möchte solch ein treuer Freund sein, der immer mit uns geht und uns auch tragen möchte, wenn wir es mal nötig haben oder in Schwierigkeiten sind. Er ist ein Freund, zu dem wir immer kommen dürfen. Je nachdem wie die Gruppe schon im Glauben unterwegs ist, kann darauf eingegangen werden, wie sie Jesus schon als Freund erfahren haben oder ob sie es sich vorstellen können, Jesus als Freund zu haben.
Reflexionsfragen:
– Wie fühlt es sich an, getragen zu werden?
– Wie fühlt es sich an, jemanden über eine Wegstrecke zu transportieren?
– Für wen würdest du so eine Anstrengung auf dich nehmen?
– Wo erfährst du Freundschaft, die dich trägt?
– In welchen Situationen würdest du dir so eine Freundschaft wünschen?
– Was motiviert dich, für jemand anderen auch Schwierigkeiten auf dich zu nehmen?
Für die Freunde war die Motivation der Glaube daran bzw. das Vertrauen darauf, dass Jesus heilen kann und wird. Jesus möchte ebenfalls ein Freund für uns sein, der uns in schwierigen Situationen trägt und zu dem wir immer kommen dürfen.
– Wie kann eine Freundschaft mit Jesus aussehen? Was gehört dazu?
– Wo hast du Jesus als Freund schon erlebt?
– In welchen Situationen wäre es gut, Jesus als Freund dabei zu haben?
– In welchen Schwierigkeiten wünschst du dir die Hilfe von Jesus?
Varianten:
Video der Verkündigung: https://youtu.be/xHd4myz2Sro
Die Kinder erhalten eine Vorlage (diese wird vom Team-EC mitgebracht), worauf ein Bett und ein Mensch abgebildet sind. Die Kinder sollen nun beide Vorlagen ausschneiden. Anschließend wird das Männchen auf das Bett gelegt und mit einer Musterklammer in der Mitte der Person an das Bett befestigt. Nun kann das Männchen aus dem liegenden Bett zum Stehen gebracht werden.
Es benötigt kein exaktes Ausschneiden. Falls noch Zeit vorhanden ist, darf die Vorlage ausgemalt werden.
Material vom Einsatzort zu stellen:
Material von Team-EC:
Dieser Link erklärt kurz und anschaulich den „Zauber Tüten Trick“: https://www.youtube.com/watch?v=OrrN6gn1jh0
Es ist notwendig, dass du dir diesen Trick vor der Durchführung mind. einmal anschaust und diese Zaubertüte schon im Vorhinein einmal gebastelt hast. Außerdem muss dieser Trick mit den Kindern zusammengebastelt werden, damit sie genaue Informationen zum Basteln der Tüte bekommen, darauf solltest du vorbereitet sein. Im Anhang befindet sich die genaue Erklärung für die Zaubertüte, damit du dies genau den Kindern erklären kannst.
Anschließend können Gegenstände wie z.B. Papierschnipsel oder Geldstück als Versuchsgegenstand genutzt werden. Dieser Trick soll zeigen, was mit Gott alles möglich ist, auch wenn es bei ihm keine Zauberei ist.
Material vom Einsatzort zu stellen:
Die Kinder werden den an diesem Tag behandelten Bibeltext in verschiedenen Abschnitten vorgelegt bekommen und müssen diese der Reihenfolge nach sortieren.
Anschließend wird der zusammengelegte Bibeltext gemeinsam gelesen.
Die Kinder bekommen passende Bilder zu der biblischen Geschichte und müssen diese gemeinsam in die richtige Reihenfolge bringen.
Jedes Kind darf auf ein Papier ein Gebetsanliegen oder Danksagung draufschreiben oder malen. Anschließend falten die Kinder ihren Zettel zusammen und legen diesen in die Mitte des Tisches. Als nächstes zieht jedes Kind einen beliebigen Zettel aus der Mitte des Kreises und dann darf jedes Kind, für diese Sache auf dem jeweiligen Zettel beten. Falls keine Zeit mehr vorhanden ist, dürfen die Kinder den gezogenen Zettel mitnehmen und zuhause dafür beten.
Material von Team-EC:
Einer aus der Gruppe ist der Gelähmte und wird auf einer Decke/Netz von der Gruppe durch einen Parcours getragen wird. Das Ziel ist, dass der Gelähmte gesund und schnellstmöglich durch den Parcours getragen wird. So wie die Freunde den Gelähmten getragen haben. Der Gelähmte muss immer in der Luft getragen werden. Anschließend wird der Gelähmte gewechselt und durch ein anderes Kind ersetzt. Dieser Parcours kann flexibel aufgebaut werden. Es können Stühle, Tische oder sonstige Gegenstände als Hindernisse genommen werden.
Der Parcours sollte so zwischen 30-45 Sekunden pro Runde gehen, je nach Anzahl der Kinder. Es kann die Zeit gestoppt werden und am Ende zwischen allen Zeiten verglichen werden.
Falls ein Kind nicht getragen werden möchte, kann dieses Kind auch durch den Parcours gezogen werden.
Material vom Einsatzort zu stellen:
Material von Team-EC:
Den Kindern wird ein Schuhkarton, als Haus dargestellt, hingestellt. Der Deckel des Schuhkartons ist von außen zugeklebt, damit der Schuhkarton zu ist. Im Deckel wird ein Loch sein. In diesem Haus sind verschiedene Personen, welche aus dem Loch im Deckel herausgezogen werden können. Auf den Figuren steht eine Frage mit Bezug zu dem Bibeltext. Diese Frage wird vom ziehenden Kind beantwortet. Jedes Kind zieht einmal. Wenn ein Kind keine Antwort sagen möchte oder keine Antwort weiß, darf die Gruppe helfen.
1) Wie glaubst du, hat sich der Gelähmte gefühlt als er wieder laufen konnte?
2) Welche Sachen sind für dich unmöglich?
3) Was hast du mal erlebt wo du dachtest: „WOW wie war das möglich?“
4) Wie hättest du reagiert, wenn auf einmal ein Mann durch das Dach kommt?
5) Wieso glaubst Du, haben die Schriftgelehrten nicht gewollt, dass Jesus die Sünden des Gelähmten vergibt?
6) Wie sind die Freunde wohl auf das Dach gekommen?
7) Konntest du schon einmal weder sitzen oder laufen und musstest nur liegen?
8) Was war für dich am krassesten an der Geschichte?
9) Warst du schon mal an einer Stelle gelähmt? Zum Beispiel, wenn deine Hände „eingeschlafen“ sind.
10) Kennst du noch eine weitere Wundergeschichte von Jesus? Falls nicht, darf dir die Gruppe helfen.
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