Ab in die Liga der Champions!

5-Sterne-Ferienprogramm für Kinder

Auch dieses Jahr haben wir wieder ein Sommerferienprogramm für Kinder erstellt. In dieser Themenreihe „Ab in die Liga der Champions“ sind alle Artikel hinterlegt. Zur besseren Übersicht ist hier der Vorschlag für einen Programmplan (am besten ausdrucken):

Sonntag Montag
Nathanael / Joh.1,43-51 / Jesus glaubt an dich und deine Fähigkeiten.
Dienstag
Maria und Marta / Lk.10,38-42 / Hören, was Jesus sagt.
Mittwoch
Jakobus und Johannes / Mk.10, 35-45 / Konkurrenz – jeder ist wichtig im Jüngerteam
Donnerstag
Zachäus / Lk.19,1-10 / Bei Jesus gibt es keine Ausgrenzung. Du gehörst dazu!
Freitag
(Paulus und) Hananias / Apg. 9,1-19 / Jesus nicht sehen, und doch seine Worte umsetzen
8:30 Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück
9:00 Beginn Beginn Beginn Beginn Beginn
9:30 Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Rahmengeschichte
Sktechboard
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
Rahmengeschichte
Sktechboard
Rahmengeschichte
Bibelanspiel
9:45 Vertiefung Vertiefung Vertiefung
„Du oder ich“ (die spielerische Vertiefung) Anschl. „Zombieball“
Vertiefung Vertiefung
10:15  
Anschl. Murmelspiele
Kellnern mit Hindernissen
Anschl. „Wasserbombentennis“
 
Anschl. „Crossboule“/ Leitergolf, …
Find the tree
Anschl. Gagaball
12:00 Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen
12:30 Workshops Workshops Workshops Workshops Workshops
14:00 Beginn am Sonntag 14 Uhr
Ankommen
Kennenlernspiele
Snack Snack Snack Snack Snack
14:15 Gagaball/Marshmellow-Challenge     Ponyexpress 1.0 Mut-Rallye
16:45 Abschied Abschied Abschied Abschied Abschied Abschied
17:00 Ende Ende Ende Ende Ende Ende
Mit ÜN: Abendprogramm     Quiz-Fußball Das Angeberspiel Der etwas andere Casinoabend  

Wie ihr sehen könnt, gibt es noch Lücken im Plan. Das ist volle Absicht. Denn jeder möchte auf einer Freizeit seine ganz eigenen Ideen einbringen. Die Programmpunkte sind Vorschläge. D.h. ihr könnt sie als Grundlage nehmen, abändern, kürzen, verlängern, bereichern, euch inspirieren lassen… Passt sie also gerne auf eure Freizeit an. Natürlich könnt ihr auch noch weitere biblische Geschichten selbst geschrieben dazunehmen (z.B. Petrus, Thomas, die Frau am Jakobsbrunnen…). Wir haben uns auf die 5 Geschichten hier begrenzt für eine Wochenfreizeit.

Und darum geht es inhaltlich:

Stell dir vor, du gehörst zum besten Team der Welt: du hast den besten Trainer, du hast Mitspieler und Mitspielerinnen, die auf allen Positionen genau richtig aufgestellt sind. Und du bist auch ein wichtiger Teil dieses Teams auf deiner Position. Du bist ein Gewinner, eine Gewinnerin!

Wer zu Jesus gehört, gehört zu einem Gewinnerteam, zu den Menschen, die auf den „Trainer der Welt“ hören und versuchen, seine Worte auf dem Platz des Alltags umzusetzen. Diese Menschen nennt die Bibel Jünger und Jüngerinnen. Sie folgen Jesus nach. Aber wie geht das mit dem Jünger sein? Und wer waren die ersten Jünger und Jüngerinnen? Was kann man aus diesen Geschichten lernen?

Mit dem Eintauchen in das Leben dieser Menschen laden wir Kinder ein, selbst Teil dieses Teams zu werden und darauf zu achten, was der beste Lebens-Trainer der Welt ihnen sagen will. Und was einen zu einem Gewinner, einer Gewinnerin macht.

Bei der Auswahl der Geschichten haben wir bewusst darauf geachtet, dass Jüngerinnen und Jünger (also mögliche Vorbilder für Jungs und Mädels) zu Wort kommen: Nathanael, Maria und Marta, Jakobus und Johannes, Zachäus, Paulus und Hananias.

Dazu gibt es wieder eine tolle Rahmengeschichte, die auf/neben einem Fußballplatz spielt. Diese Geschichte kann auf einer Freizeit live gespielt werden vor und nach der jeweiligen biblischen Geschichte. Die Rahmengeschichte nimmt die Welt der Kinder auf und hilft den Kindern, die Aussagen der biblischen Geschichten ins Heute zu übertragen.

Insgesamt besteht die Themenreihe aus 5 biblischen Geschichten, dazu viele tolle Spiele für das Ferienprogramm. Ihr könnt alles gesammelt über den „Jetzt alles herunterladen“-Button downloaden. Einen ersten Einblick in die biblischen Geschichten erhaltet ihr unter „biblische Geschichten und Rahmengeschichte“.

Viel Spaß und Begeisterung bei der Umsetzung,

euer Redaktionsteam Jungscharleiter online

biblische Geschichten und Rahmengeschichte

Hören, was Jesus sagt

Zielgedanke: Im richtigen Augenblick soll das Richtige getan werden: Auf Jesus zu hören und zur Ruhe zu kommen.

Vorüberlegungen für Mitarbeitende

Die Geschichte von den zwei Schwestern Maria und Marta findet man nur bei Lukas. Dem Evangelist sind Menschen, die damals am Rande der Gesellschaft standen, wichtig: Frauen, Arme, Kranke und benachteiligte Menschen. Und er will zeigen, dass sie Gott auch wichtig sind.
Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem und wird unterwegs immer wieder von Menschen aufgenommen. Gastfreundschaft ist dort damals wie heute sehr wichtig. Ungewöhnlich ist es, dass mit Marta eine Frau Jesus aufnimmt. Eigentlich war das Sache der Männer und die Frauen hielten sich im Hintergrund und bedienten. Ebenso ungewöhnlich ist Marias Verhalten, die sich zu Jesus setzt und ihm zuhört. Auch das war eher den Männern vorbehalten.

Der Unterschied zwischen den Schwestern könnte nicht größer sein. Beide wollen auf ihrer Weise Jesus die Ehre geben. Marta ärgert sich über ihre untätige Schwester und beschwert sich bei Jesus. Er sieht die Mühe, die sich Marta macht, aber er gibt ihr zu verstehen, dass Maria es richtig macht. Maria nutzt die einmalige Chance Jesus direkt von Gott erzählen zu hören, während Marta um das Wohl aller besorgt ist. Dabei vergisst sie ihr eigenes Wohl, das was ihr gut tun würde. Maria ist durch das Hören zu Gott gekommen und das soll ihr niemand mehr nehmen.

Erlebniswelt der Kinder

Kinder können sich gut in die Situation von Marta versetzen. Wenn Besuch kommt, wird besonders aufgeräumt und geputzt und die Eltern sind vielleicht auch gestresst, damit alles gut vorbereitet ist. Da gibt es dann Aufgaben, die jeder erledigen muss. Und es wäre ungerecht, wenn nur einer hilft und der andere nichts tut. Aufräumen hat seine Zeit, aber wenn die Gäste da sind, sind sie der Mittelpunkt. Das kann man auch auf Jesus übertragen. Wenn ich von Jesus höre, ist es gut zur Ruhe zu kommen, damit ich alles mitbekomme.

Einstieg

„Wenn Besuch kommt…“
Die Kinder werden in 3-er oder 4-er Gruppen eingeteilt und bekommen folgende Aufgabe: Stellt euch vor, jemand, der euch wichtig ist, kommt zu Besuch. Wie sehen eure Vorbereitungen aus?
Die Kinder können das auch gerne in einem kleinen Anspiel vorspielen: Von den Vorbereitungen bis der Besuch an der Tür steht und reinkommt.

Aber was passiert, wenn der Besuch unangekündigt kommt? Wenn man nur wenig Zeit hat und man trotzdem ein guter Gastgeber/ eine gute Gastgeberin sein will?

Zwei Mitarbeitende spielen eine kurze Szene vor. Einer ist der Gastgeber und wird von dem Besucher überrascht, der allerdings nur eine Stunde Zeit hat. Der Gastgeber räumt kurz auf, geht dann schnell zum Bäcker, kocht Kaffee und sagt dem Besucher immer, dass er gleich fertig wäre, dann könnten sie es sich schön gemütlich machen. Als der Gastgeber schließlich soweit ist, steht der Besucher auf und geht wieder.
Frage: Was hättet ihr als Gastgeber/Gastgeberin anders gemacht?

Geschichte

Marta läuft hektisch hin und her. „Was habe ich gerade getan?“, wundert sie sich über ihren eigenen Mut.
Schnell geht sie zu Maria. „Maria, du musst mir dringend helfen!“ Ihre Schwester schaut von ihrer Webarbeit auf. „Was ist denn los, Schwesterherz? So aufgeregt habe ich dich schon lange nicht mehr gesehen?“ Marta erzählt ihr, was passiert ist. Jesus ist in das Dorf gekommen, von dem schon so viele erzählt haben. Der, der Gottes Sohn und der Retter sein soll. Er sieht müde und hungrig aus und Marta überlegt nicht lange, geht zu ihm hin und fragt ihn, ob er bei ihnen essen will. Jesus nimmt die Einladung gerne an.
Und Marta ist nun aufgeregt. Sie muss noch so viel vorbereiten. Gut, dass sie heute morgen schon geputzt hat, dann ist es zumindest sauber. Zuerst muss sie aus dem Brunnen Wasser holen, damit sich ihre Gäste kurz erfrischen können. Maria hilft ihr und trägt das Wasser und die Schüssel zu Jesus, der inzwischen schon am Eingang steht. Marta bleibt nur kurz stehen, um einige Worte mit Jesus zu wechseln. Aber dann muss sie schnell weiter. Es gibt noch einiges zu tun. Sie war nicht darauf eingestellt, für so viele Leute zu kochen. Jesus hat ja auch einige Jünger mitgebracht. Sie muss schnell noch mehr Gemüse schneiden und kochen. Aber zuerst will sie den Gästen noch etwas Obst anbieten. Wo bleibt denn Maria? Die könnte die Schlüssel jetzt schön herrichten und dann reintragen. Ach egal, dann macht sie das eben schnell selber und geht dann zu Jesus und den anderen in den großen Wohnraum.
Als sie an der Tür steht, fällt ihr fast die Schüssel aus der Hand. Was macht ihre Schwester Maria denn da? Sie sitzt zu Jesus Füßen und hört ihm mit gebanntem Blick zu.
Marta ist sichtlich verärgert. Keiner scheint von ihr Notiz zu nehmen, alle lauschen gebannt auf Jesu Worte. Doch da schaut Jesus sie an und nickt ihr zu. Er winkt sie zu sich her. Marta geht zu Jesus und fängt an, sich über Maria zu beschweren: „Herr, kannst du nicht meiner Schwester sagen, dass sie mir helfen soll? Ich will eine gute Gastgeberin sein und bin gerade sehr im Stress. Mit ein bisschen Mithilfe von ihr ginge es besser und schneller. Maria tut so, als ob sie dein Wohl gar nicht interessiere.“ Jesus blickt Marta einige Sekunden an, bevor er spricht: „Marta, ich weiß, dass du dir sehr viel Mühe gibst und alles perfekt sein soll. Das muss es aber nicht. Maria hat alles richtig gemacht. Sie sitzt da, nimmt sich für mich Zeit und hört mir zu. Das ist in diesem Moment das Wichtigste. Das soll man ihr nicht nehmen.“
Marta dreht sich schnell um und geht aus dem Raum. Niemand soll sehen, wie traurig und verletzt sie ist. Sie versteht die Welt nicht mehr. Da will sie eine gute Gastgeberin sein, es allen Gästen recht machen und dann wird sie dafür noch zurecht gewiesen? Und Maria hat als Gastgeberin keinen Finger krumm gemacht und trotzdem alles richtig gemacht, indem sie bei Jesus sitzt und zuhört. Das ist doch nicht gerecht!

Aber was soll sie jetzt tun? Weiterarbeiten oder sich einfach auch zu Jesus setzen? Was ist nun das Richtige?

Andachtsimpuls

Was ist nun das Richtige? Diese Frage hat Marta beschäftigt. Was glaubt ihr, wie sie sich entschieden hat?

Kinder überlegen lassen, was wohl weiter passiert ist

Ich hoffe sehr, dass sie sich dazu entschieden hat, mit dem Arbeiten und Aufräumen aufzuhören, und sich zu Jesus zu setzen und ihm zuzuhören. Die Schwestern hatten die große Chance Jesus persönlich von Gott erzählen zu hören und da ist alles andere nebensächlich. Sie sollten – wie die anderen – zur Ruhe kommen.

Jesus wollte sich in dem Moment nicht bedienen lassen, sondern den anderen dienen, indem er ihnen von Gott erzählt. Und um genau zuhören zu können, muss man sich einfach Zeit nehmen und offen sein.

Das kennen wir auch, wenn liebe Menschen und Freunde uns besuchen. Wir wollen die Zeit mit ihnen genießen zum Reden und für gemeinsame Unternehmungen. Aber das ist natürlich kein Freifahrtschein dafür, dass man dann nie wieder aufräumen oder andere Aufgaben im Haushalt machen muss. Es geht um die richtige Balance – das eine hat seine Zeit und das andere natürlich auch.

Gebet

Guter Gott,
im normalen Alltag ist oft so viel los, dass ich dich ganz vergesse. Gut, wenn du mich dann daran erinnerst, was wichtig ist. Wichtig ist, dass ich immer wieder auch an dich denke und mich dir anvertraue. Du bist wie ein Freund für mich. Du hörst mir zu und weißt, was ich brauche. Lass mich immer wieder deine Nähe und Kraft spüren, bei all den Dingen, die ich mache. Amen

Lieder

Bist du groß oder bist du klein, Einfach spitze Nr.29
Komm und feier, Einfach spitze Nr.35
Da staunst du, du, du, du!, Einfach spitze Nr.79

Ideen zur Vertiefung

Tischlein deck dich: Zwei Personen haben vor sich genau dieselben Gegenstände zum Tisch decken. Durch eine Decke getrennt, können sie aber nicht auf den Tisch des anderen schauen. Die eine Person deckt nun den Tisch und versucht der anderen Person dann nur mit Worten zu erklären, wie alles gedeckt und hingerichtet wird. Anschließend wird die Decke entfernt und geschaut, ob alles genau richtig steht.

Welche Gruppe ist schneller beim Tischdecken?: Man kann das gemeinsame Decken des Tisches auch in einem Wettkampfspiel nachspielen. Dazu hat jede Gruppe einen Hula Hoop-Reifen, (ansonsten kann man auch mit einem Seil einen Kreis legen). Alle Gruppen sind weit genug auseinander von der Mitte, in der ebenfalls ein Reifen liegt. In diesem Reifen befinden sich verschiedene Gegenstände. Für jede Gruppe sollte es einen Gegenstand geben (z.B. Teller, Becher, Teelöffel, Tischset etc. oder Pappbecher in unterschiedlichen Farben). Alle Kinder aus einem Team stehen hinter ihrem Reifen. Das erste Kind läuft ähnlich wie beim Staffellauf los in die Mitte und holt einen Gegenstand, den es bei sich in den Kreis ablegt, dann in das nächste Kind dran. Es darf immer nur ein Kind pro Team unterwegs sein. Die Besonderheit ist, dass man nicht nur aus der Mitte etwas nehmen darf, sondern auch aus den anderen Kreisen. Welches Team hat als erstes alle Gegenstände beieinander?


Überall Chaos: Es gibt bei diesem Spiel zwei Felder, die gleich groß sind. In diese Felder werden Bierdeckel oder wahlweise auch Zeitungsbälle verstreut. Zwei Gruppen versuchen jeweils ihr Feld von dem „Unrat“ zu beseitigen. Welches Spielfeld ist nach einer Minute am saubersten?

Das Ziel

Starter

Der wichtigste Termin in deinem Leben! Er wird alles verändern.

Checker

Zeit mit Jesus verändert alles.

Der Text an sich

Der Schreiber des Markusevangeliums wendet sich an die nicht jüdischen Menschen seiner Zeit. Es ist das kürzeste Evangelium. Zweimal finden wir einen detaillierten Tagesablauf, einmal ganz am Anfang und einmal am Ende. Kapernaum war eine Stadt mit vielen Bewohnern verschiedener Nationalitäten, unter anderem wohnten hier auch römische Soldaten. Deshalb erreichte Jesus hier nicht nur Juden, sondern auch die nicht jüdische Bevölkerung. Einige seiner Jünger sind hier zuhause. Jesus besuchte diesen Ort oft und immer wieder tat er dort Wunder. Trotzdem glaubten die Leute nicht an ihn. Einmal zählte er die Städte auf, die er oft besuchte. Dabei war auch Kapernaum. Er wirft ihnen vor, dass sie ihm nicht geglaubt haben. Ganz am Anfang einer Wanderzeit besucht er mit vier seiner Jünger die Stadt. Es ist Sabbat und Jesus geht in die Synagoge. Hier war der Treffpunkt der jüdischen Gemeinde, es wurde Gottesdienst gehalten. Am Sabbat hörten die Männer dem Rabbi zu, er las aus der Schriftrolle vor und erklärte den Text. Jeder erwachsene jüdische Mann, der sich in der Schrift auskannte, konnte aufgefordert werden aus der Schriftrolle vorzulesen und sie zu erklären. Jesus wartet auf keine Aufforderung, sondern er nimmt die Schriftrolle und lehrt. Die Menschen sind erstaunt über das, was er sagt. Hier begegneten sie einem Mann, der ganz anders auftrat und redete, als sie es gewohnt waren. Jesus trifft hier auf einen Menschen, der von einem bösen Geist besessen war. Er wusste, dass Jesus Gottes Sohn ist und sagt es auch öffentlich. Jesus befahl dem bösen Geist, den Menschen in Ruhe zu lassen. Die Besucher in der Synagoge waren erstaunt über die Macht, die Jesus hatte. Anschließend geht Jesus direkt zu Petrus nach Hause. Hier liegt seine Schwiegermutter krank im Bett. Obwohl Petrus Jesus noch nicht so lange kennt, vertraut er ihm. Jesus machte sie gesund. Weil die Menschen am Sabbat nicht Reisen durften, kamen sie erst am Abend, dem Beginn des neuen Tages, zu Jesus und brachten ihm ihre Kranken. In all dem Trubel nimmt sich Jesus aber auch die Zeit, um mit seinem Vater zu sprechen. Er geht noch in der Nacht an einen einsamen Ort, um zu beten.

Der Text für mich

„Keine Zeit,“ wie oft sagen wir das zu anderen? Die Arbeit, dazu die Herausforderungen zuhause, das bringt auch uns manchmal an die Grenzen. Der Text zeigt uns einen ganz normalen Tag von Jesus. Überrascht es mich denn, dass er genauso voll ist wie mein Tag?

Aber dann stellt sich bei mir doch die Frage, wie bekommt er das hin? Es wäre einfach und sicher falsch zu sagen, er ist eben Gottes Sohn. Er zeigt es uns im letzten Teil des Textes. Er spricht mit seinem Vater und tankt hier auf. Trotz aller Arbeit nimmt er sich Zeit zu Gesprächen mit Gott.

Der Text für dich

Starter

Der Terminkalender ist voll, das ist auch bei den Kindern oft so. Schule, lernen, Hausaufgaben, Sportverein oder Musikschule und dann noch die Verabredung mit einem Freund/einer Freundin. Wo passt da Gott rein und muss das überhaupt sein?

Wenn die Jungscharler eine Einladung bekommen, heißt es oft „keine Zeit.“ Die Antwort von mir „Keine Zeit – ich kenn das auch“, kann aber auch die Brücke zu einem Gespräch sein. Hier können wir ihnen zeigen, dass es bei aller Unruhe einen Platz gibt, wo es Ruhe gibt für den wichtigsten Termin ihres Lebens. Wir können ihnen Jesus zeigen, der immer zuhört und immer Zeit hat und ihr Leben komplett verändern kann.

Checker

Was hat eine Tankstelle mit der Stillen Zeit zu tun? Auf den ersten Blick sicher nicht viel. Wenn sie genauer hinsehen, werden sie aber merken, dass der Vergleich passt. Auftanken können, wachsen im Leben mit Jesus und das trotz vollem Terminkalender. Hier können sie ihren vollen Terminkalender mit Jesus durchsprechen und zur Ruhe kommen. Oft ist niemand da, der ihnen zuhört, aber hier begegnen sie jemandem, der immer zuhört und Zeit hat. Die Jungscharler sollen lernen, diese Zeit nicht als eine Verpflichtung zu betrachten, sondern als ein Geschenk.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Wir bringen ein sehr schön verpacktes Geschenk mit. Schon von außen sieht man, dass etwas Wertvolles eingepackt ist. Im Paket sind einzelne Buchstaben, die zusammengesetzt das Wort Zeit ergeben. Vielleicht kann man sie noch verzieren. Sie sehen auf jeden Fall wertvoll aus. Was denkt ihr, ist in diesem Paket drin? Es ist sicher etwas sehr Wertvolles. Wir lassen die Kinder raten. Auf vorbereiteten Zetteln steht zum Beispiel: Sehr wertvoll, steht nicht immer zur Verfügung, habe ich nicht, sie verfliegt. Man kann sie nicht aufhalten, sie hinterlässt Spuren usw. Dann wird das Paket ausgepackt und zusammengesetzt.

Die Jungscharler sollen ganz spontan eine Antwort auf die Frage nach ihrer Erfahrung mit der Zeit geben.

Idee 2

Wir bringen ein Plakat mit einem großen aufgemalten Zifferblatt mit. Auf 12 Segmente schreiben wir verschiedene Vorschläge: Schule, Spielen, essen, usw. Gemeinsam überlegen wir uns, wie wir unsere Zeit einteilen können. Was ist wichtig und gehört zu unserem Tagesablauf? Was können wir zusätzlich dazu einteilen? Das wird bei jedem etwas verschieden sein. Aber wir können es in Überbegriffen unterbringen. Was bleibt übrig oder was haben wir vergessen? Haben wir auch Zeit mit Gott eingeplant?

Verkündigung

Verkündigungsart: Bodenbild

Wenn es einen großen Tisch gibt, kann das Bild auch hier aufgebaut werden. Die Figuren können während des Erzählens aus Plasteline geformt, oder bereits als fertige Figuren mitgebracht werden.

Die Kinder sitzen im Kreis um die Erzählplatte. Man sieht eine Landschaft, braune und grüne Tücher, eine Stadt mit ein paar Schachtelhäusern steht da. Ein Weg aus Pappkarton führt zur Synagoge (Haus mit einem S) von dort aus geht der Weg zum Haus von Petrus und dann aus der Stadt. Daneben liegt eine gebastelte Uhr mit beweglichen Zeigern. Nach jedem Ereignis wird der Zeiger weitergedreht. Die Kinder sehen wie die Zeit vergeht.

„Wo ist Jesus hingegangen?“ Suchend blickte Petrus um sich. „Er hatte sich doch wie alle anderen im Haus zum Schlafen hingelegt. Jetzt war er unauffindbar.“ Aufgeregt öffnete Petrus die Haustüre. Im ganzen Haus hatte er schon gesucht, doch nirgends war Jesus zu finden.

Petrus trat kopfschüttelnd vor die Tür, vielleicht war Jesus irgendwo hier draußen. Er machte sich auf die Suche. Es war noch sehr früh, der Mond stand noch am Himmel. Es war kühl und alles schlief noch. Auch die anderen waren wach geworden. Gemeinsam machten sie sich auf, um Jesus zu suchen. Fröstelnd gingen sie leise die Straße entlang. Nach diesem aufregenden Sabbat waren alle sehr spät schlafen gegangen. Petrus schmunzelte. Das hatten die Menschen in der kleinen Stadt Kapernaum nicht erwartet. Alle Männer waren wie gewohnt in die Synagoge zum Gottesdienst gegangen. Gemeinsam mit Jesus waren auch die Jünger dort. In der Synagoge nahm Jesus die Schriftrolle und las vor. Das war nichts Besonderes. An jedem Sabbat las jemand anderes.

Aber plötzlich rief jemand laut dazwischen: „Du bist Gottes Sohn“, sagte die Stimme. Ein Mann war aufgestanden und störte den Gottesdienst mit seinen Rufen. „Sei still und schweige und verlass diesen Menschen“, befahl der fremde Mann. Plötzlich wurde es totenstill, was würde geschehen? Der Mann stürzte zu Boden und dann war er ganz ruhig. So etwas hatten sie noch nicht erlebt. Was würde dieser fremde Mann jetzt tun? Jesus saß ruhig da und gab die Schriftrolle zurück. Aber dann fing er an, den Text zu erklären. Staunend hörten sie ihm zu. Noch nie hatte ihnen jemand die Heilige Schrift so erklärt. Es war, wie wenn dieser Fremde Gott persönlich kennen würde. Er erzählte so begeistert von Gott. Er strahlte eine Macht aus. Wer das wohl war? Manche flüsterten, das ist sicher dieser neue Wanderprediger. Er war schon am Jordan bei Johannes. Andere meinten, das ist Jesus, er soll der versprochene Messias sein. Aber ob das stimmt?

Überall standen nach dem Gottesdienst die Menschen und redeten miteinander. Petrus schüttelte den Kopf. Er war auch erstaunt, solange kannte er Jesus noch nicht. Aber das war noch nicht alles. Langsam machten sie sich auf den Weg zu Petrus nach Hause. Seine Schwiegermutter hatte bestimmt schon etwas gekocht. Petrus erinnerte sich genau an das komische Gefühl, als er das Haus betrat. Irgendetwas war nicht in Ordnung.

Es war so still und ruhig. Was war passiert? Er war schon einige Zeit weg gewesen, eigentlich sollten sich die Hausbewohner freuen. Aber da kam schon Mirjam, seine Frau, angelaufen. Sie sah traurig aus: „Was ist passiert?“ Fragend sah Petrus seine Frau an. Er war beunruhigt, irgendetwas stimmte nicht, niemand freute sich. Weinend erzählt Mirjam den Männern: „Meine Mutter ist krank. Sie hat hohes Fieber und es geht ihr nicht gut. Was sollen wir machen?“ Petrus sah Jesus fragend an. Konnte er ihn bitten seiner Schwiegermutter zu helfen? Zögernd bat er: „Kannst du ihr helfen?“ Jesus ging in das Zimmer der kranken Frau. Man sah ihr an, dass es ihr nicht gut ging. Sie hatte ein rotes Gesicht durch das Fieber. Aber was machte Jesus da? Er fasste ihre Hand an und plötzlich sah sie überhaupt nicht mehr krank aus. Sie setzte sich auf und streckte die Beine aus dem Bett, dann stand sie auf. Sie brauchte auch keine Zeit zur Erholung, sie machte sich sofort wieder an die Arbeit. Alle sahen sich verdutzt an, Jesus hatte die Frau gesund gemacht. Niemand würde denken, dass sie krank gewesen war. Fröhlich saßen alle beim Essen und feierten das Wunder.

An diesem Abend, als der Sabbat vorbei war, kamen viele Menschen zum Haus von Petrus. Während dem Sabbat durften sie keine Kranken zu ihm bringen. Aber jetzt kamen sie und warteten darauf, dass Jesus sie gesund machte. Trotz der späten Stunde hatte Jesus Zeit für jeden Menschen. Er schickte niemanden weg. Das war auch für Jesus ein anstrengender Tag gewesen. Eigentlich müsste er doch noch schlafen. Wo war er nur? Sie waren schon außerhalb der Stadt als sie ihn plötzlich entdeckten. Er saß an einer ruhigen Stelle und betete.

Die andere Idee

Ein Reporter ist unterwegs und trifft Menschen aus Kapernaum. Er stellt ihnen die Frage „Wie sieht es mit deiner Zeit aus? Hast du Zeit?“

Manche sagen zu ihm „Nein, keine Zeit. Dann trifft er aber zwei Menschen, die ihm von einem Mann erzählen, der immer Zeit hat. Einmal ist es eine Person aus der Synagoge und die Schwiegermutter von Petrus. Der Reporter wird neugierig und sie fangen an zu erzählen.

Der Text gelebt

Wiederholung

Viele farbige Holzstäbe oder Kugeln liegen in einem Stoffsäckchen. Jede Farbe passt zu einer vorher festgelegten Frage. Die Kinder dürfen eines herausholen, ohne die Farbe zusehen. Durch die Fragen wird die Geschichte von den Kindern nacherzählt.

Gespräch

Wir nehmen einen kleinen Stein, auf den wir das Wort Zeit geschrieben haben. Außerdem stellen wir eine große Schüssel Wasser auf. Stellt euch vor, dieser Stein steht für all die Zeit, die Jesus an diesem Tag mit den Menschen verbracht hat. Was passiert, wenn ich den Stein in die Wasserschüssel werfe? Die Kinder werden verschiedene Antworten geben. (Es gibt dazu auch ein Lied.)

Im Leben der Menschen hat die Zeit, die sie mit Jesus verbracht haben, viele solcher Kreise gezogen. Welchen Unterschied macht es in meinem Leben, wenn ich diesem Jesus so vertraue wie die Menschen damals in Kapernaum? Wenn Jesus mein Freund ist und ich Zeit mit ihm verbringe, dann wird das auch in meinem Leben Kreise ziehen. Und vielleicht entsteht dann auch ein neuer Kreis, der zeigt, wie du anderen etwas von deiner Zeit schenkst.

Wie sieht es zum Beispiel mit deiner Stillen Zeit aus? Jesus ging und betete, heißt es in unserer Geschichte. Wenn du mit Jesus redest, dann verändert sich etwas. Er hört dir zu und hilft dir.

Merkvers

Ich bin bei euch alle Zeit. Matthäus 28,20

Der Merkvers wird auf eine Folie geschrieben und auf einen Overheadprojektor gelegt. Der Rahmen eines Tangrames wird daraufgelegt. Jetzt wird immer mehr abgedeckt. Wer kann den Vers auch dann noch sagen?

Gebet

Die Kinder bekommen einen Zettel und schreiben ein Gebetsanliegen auf. Wer möchte, schreibt auch einen Wunsch auf, was sich bei ihm verändern soll. Alles wird in einen Briefumschlag gesteckt und mit dem Namen beschriftet. Das nächste Mal darf man nachsehen, was sich verändert hat.

Kreatives

Aus der Geschichte wird ein Würfelspiel gebastelt. Dabei gibt es Stationen mit Fragen oder Aufgaben.

Stationen

  • Jesus und die Jünger besuchen die Synagoge = einmal aussetzten
  • Die Schwiegermutter des Petrus wird gesund, alle freuen sich und machen ein Fest = zwei Mal würfeln
  • Am Abend kommen die Menschen mit ihren Bitten und bringen ihre Kranken, es herrscht ein Gedränge = drei Felder rückwärtsgehen
  • Jesus geht weg zum Beten = noch einmal würfeln
  • Petrus sucht Jesus = einmal aussetzen

Es können auch andere Aufgaben eingebaut werden.

Spielerisches

Zeitspannen abschätzen:

Die Kinder werden in Gruppen eingeteilt. Alle gehen durch einen Raum. Sobald die Kinder einer Gruppe denken, dass zwei Minuten vorbei sind, treffen sie sich auf ihrem Platz. Wenn alle Kinder einer Gruppe zusammen sind, rufen sie „Stopp“. Wer hat die Zeit am besten geschätzt?

Essen auf Zeit:

Eine Schnur wird durch den Raum gespannt. Daran werden Brezeln oder etwas Ähnliches aufgehängt. Jedes Kind stellt sich unter eine Brezel, die Hände sind auf dem Rücken. Auf los versuchen sie die Brezeln zu essen.

Rätselhaftes

Hier gibt es verschiedene Rätsel zum Thema Zeit:

https://www.schulraetsel.de/raetsel_wortschatz-raetsel-thema-zeit_108216.html

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 1/2022. Es geht in sechs Lektionen um Geschichten von Jesus aus dem Markusevangelium:

Lektion 2: Markus 1,21-39 Ein Tag im Leben von Jesus

Lektion 3: Markus 2,1-12 Heilung des Gelähmten

Lektion 4: Markus 2,13-17 Jesus beruft Levi

Lektion 5: Markus 2,23-28 Das Ährenraufen am Sabbat

Lektion 6: Markus 3,1-6 Heilung am Sabbat

Lektion 7: Markus 4,35-41 Rettung im Sturm

Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:

Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.

Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Hier kommt die dritte Themenreihe der JUMAT 4/2021. Es geht in vier Lektionen um weihnachtliche Verheißungen aus dem Alten Testament. Außerdem ist ein Krippenspiel enthalten:

Lektion 10 Sacharja 9,9-17 Frieden wird sein

Lektion 11 Micha 5,1-13 Der Herrscher kommt aus Bethlehem

Lektion 12 Jesaja 7,10-14 Immanuel: Gott mit uns

Lektion 13 Jesaja 11,1-10 Das Friedensreich des Messias

ZUSATZ: Krippenspiel: Das Haus ist voll!

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 4/2021. Es geht in vier Lektionen um die Geschichte von Ruth:

Lektion 1 Ruth 1 Gretchenfrage

Lektion 2 Ruth 2 Vergelt’s Gott

Lektion 3 Ruth 3 Der Erlöser

Lektion 4 Ruth 4 Eine Liebesgeschichte mit Happy End

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Jesus macht alles anders, und noch mehr als du denkst.

Checker

Jesaja spricht aus der Vergangenheit bis in unsere fantastische Zukunft bei Jesus.

Der Text an sich

Jesaja ist der erste der sogenannten „großen“ Propheten und hat eine lange Wirkungszeit von ca. 45 Jahren gehabt. Er hat unter mehreren Königen gedient, die sich immer weiter von Gott entfernt haben, politisch falsche Entscheidungen trafen und sogar die Anbetung fremder Götter unterstützt haben. Jesaja hatte den Auftrag, Gottes Gerichtsankündigungen zu äußern, durfte aber auch Verheißungen für Gottes Volk verkünden. Unser Text gehört zu den Verheißungen. Während es im Abschnitt davor um die tatsächliche und reale Rettung Israels vor der Bedrohung durch die Assyrer geht, handelt unser Abschnitt von einer Aussicht auf die Zukunft.

Der Text beschreibt eine zukünftige Welt, die in unseren Augen und auch aus damaliger Sicht absolut realitätsfern scheint. Ohne den Begriff „Messias“ einmal zu verwenden, wird hier immer von „er“ und „ihm“ geschrieben. Es wird die Herkunft dieses „er“ benannt, nämlich aus dem Stamm Isais (König Davids Vater), und dass „er“ mit besonderen Gaben und Fähigkeiten Gottes ausgestattet sein wird. Der eigentlichen Verheißung geht zuerst eine Zeit der Gerechtigkeit voraus und damit verbunden auch eine Bestrafung der Gewalttätigen und Gottlosen. Den Armen und Elenden dagegen werden gerechte Urteile versprochen. Erst nachdem diese Gerechtigkeit unter den Menschen hergestellt wurde, wird die eigentliche positive Zukunft geschildert. „Er“, der Messias, wird gerecht und treu sein und es wird Friede herrschen. Der Friede wird hier ganz besonders bildlich in Beschreibungen aus der Tierwelt dargestellt. Jesaja malt quasi paradiesische Zustände vor Augen, wo es allen gut geht. Selbst die Raubtiere sind friedlich und leben in Eintracht mit den Beutetieren, die Löwen sind Vegetarier geworden. Und auch für uns Menschen stellen die Tiere keine Bedrohung mehr dar. Jesaja bedient sich hier des Bildes von Kindern, die insbesondere in der damaligen Zeit einer hohen Gefährdung durch die Natur ausgesetzt waren. Die Kindersterblichkeit stand damals allen deutlich vor Augen und war ein verbreitetes Schicksal.

Unser kurzer Abschnitt endet mit einer Beschreibung des Lebens in dieser friedlichen Umgebung. Auch die Menschen haben sich dann in dieses „Paradies“ eingefügt. Es gibt keine Sünden und keine Beleidigungen mehr und „er“ wird als Zeichen für dies alles stehen. Es wird so schön sein, dass selbst die Ungläubigen danach fragen und suchen werden.

Der Text für mich

Ich finde diesen Text von Jesaja ganz erstaunlich. Er stützt sich nicht auf direkte Überlieferungen über das Paradies von Adam und Eva. Jesaja malt ein neues, aber ebenso reizvolles Bild von der Zukunft, und das aus einer Zeit heraus, die das nicht rechtfertigt. Die Vision, die Gott Jesaja schenkt, ist damals wie heute fantastisch. Sie ist auch für uns immer noch unrealistisch und dennoch wünschenswert und bezieht all das mit ein, was uns auch heute beschäftigt. Der Blick auf eine Welt, in der Natur und Menschheit und Gott miteinander in Einklang, Frieden und Harmonie leben, hat damals wie heute seinen ganz besonderen Reiz. Mit einem so positiven Blick in die Zukunft zu leben verändert mein Denken und auch meine Befürchtungen für mich, meine Nachkommen und uns Menschen insgesamt. Für mich ist es kein Vertrösten auf etwas Kommendes, sondern ein Ansporn, die ersten kleinen Veränderungen in diese schöne Zukunft auch jetzt schon zu wagen. Diese positive Sichtweise auf das, was kommen wird, möchte ich auch jetzt schon den Kids vermitteln und ansteckend vorleben.

Der Text für dich

Starter

Jesaja beschreibt eine Welt, die Gott ihm vor Augen gemalt hat. Alles ist gut und schön. Denen, die Unrecht und Gemeinheit erfahren haben, schenkt Gott im Messias, also Jesus, Gerechtigkeit. Es wird allen Menschen gut gehen und sogar die Naturgesetze kann Jesus verändern. Nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere halten Frieden untereinander und jagen sich nicht gegenseitig. Jesus hat all das unter Kontrolle und will die Welt verändern. Niemand muss Gefahren fürchten, alle Menschen sind nett zueinander und es wird so schön sein, dass alle dort leben wollen. Gott verspricht durch Jesaja, dass unsere Welt ein guter Platz zum Leben für ALLE wird, auch für dich und mich!

Checker

Manchmal sieht unsere Welt wirklich mies aus. Die Menschen suchen nur ihren eigenen Vorteil und wollen sich selbst großmachen, indem sie andere kleinmachen. Das war auch früher schon so. Jesaja wird von Gott gezeigt, dass das nicht so bleiben wird. Wenn Jesus wiederkommt, wird er allen Gerechtigkeit schenken. Böse werden bestraft, den Armen wird Gutes getan. Und dann wird die Welt so verändert, dass es nur noch Frieden gibt. Nicht nur unter den Menschen, die sich nicht mehr gegenseitig wehtun, sogar in der Tierwelt wird Frieden herrschen. Was wir als feststehendes (Natur-)Gesetz sehen, kann Jesus verändern. Gott verspricht durch Jesaja, dass unsere Welt ein guter Platz zum Leben für ALLE wird, auch für dich und mich!

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Karten mit Abbildungen von problematischen Szenen aus unserem Alltag (oder auch etwas weiter) werden in die Mitte gelegt (z. B. Prügelei, Streit, Diebstahl, Sandburg wird kaputt gemacht, aber auch Jagdszene unter Wildtieren, Umweltzerstörung, Schlangenbiss, …, es können auch noch andere Szenen rausgesucht werden oder auch ähnliche Situationen abgebildet sein). Jedes Kind und jeder Mitarbeiter sucht sich ein Bild aus und beschreibt dann der Gruppe, was darauf zu sehen ist. Eine kurze Erklärung, warum jeder das jeweilige Bild ausgesucht hat. Kommt über die unschönen Situationen im Alltag ins Gespräch und tauscht euch kurz darüber aus. Fallen euch noch mehr Situationen ein, die zu den Fotos passen, aber nicht in der Mitte liegen?

Idee 2

Die Mitarbeiter stellen unterschiedliche Szenen von den oben benannten Situationen (Idee 1) in kleinen Theaterstücken nach und die Kinder versuchen sie zu erraten. Dazu nehmen 2-3 Mitarbeiter die unterschiedlichen Rollen wahr. Nach jeder Szene gibt es eine Unterbrechung und die Gruppe tauscht sich kurz darüber aus. Fallen den Kindern noch mehr Situationen ein, die zu den Theaterszenen passen, aber nicht von den Mitarbeitern dargestellt wurden? Vielleicht trauen sich ja ein paar mutige Kinder nach kurzer Beratung diese Szenen selbst der Gruppe vorzuspielen und die anderen Kinder raten zu lassen.

Verkündigung

Verkündigungsart: Theaterstück

Jesaja geht in großen Runden durch den Raum. In der ersten Runde bleibt er mittendrin stehen und stellt sich vor: „Ich bin Jesaja und das ist meine Welt!“

Nach der ersten Runde kommt Jesaja zu der ersten Spielszene.

Immer zwei Mitarbeiter spielen eine kurze, pantomimische Szene.

1. Szene: Ein Streit zwischen zwei Geschäftsleuten wird dargestellt. Jesaja geht an der ersten Szene vorbei und beschreibt immer kurz laut, was er sieht, damit alle Kinder die Szene verstehen.
Dann geht er weiter und läuft wieder eine Runde durch den Raum.

Dann folgt die 2. Szene: eine Person klaut der anderen etwas aus der Handtasche. Jesaja beschreibt wieder was er sieht.
Jesaja läuft weiter.

3. Szene: eine Götzenanbetung, ein Mitarbeiter steht als Statue auf einem Stuhl, der andere Mitarbeiter fällt davor auf die Knie und bringt Opfergaben dar. Jesaja beschreibt kurz das Gesehene.
Jesaja läuft weiter.

4. Szene: Achtung, hier wird es etwas wild! Ein Mitarbeiter ist ein Löwe auf der Lauer, einer ein Schaf auf der Weide. Dann folgt eine Jagdszene (bitte nicht zu realistisch, wenn jüngere oder empfindliche Kinder dabei sind). Jesaja beschreibt kurz das Gesehene.
Jesaja läuft weiter.

5. Szene: ein Kind wird von einem Tier gebissen, als es irgendwo spielt.
Jesaja läuft mehrere Runden, bis alle Szenen einmal zu sehen waren. Am Ende bleibt er wieder mitten in der Runde kopfschüttelnd stehen und sagt laut: „Was für eine Welt!“

Dann schläft er quasi im Stehen ein, schließt die Augen und bittet alle, die Augen ebenfalls zu schließen. Jesaja formuliert einen Einstieg in die Verheißung Gottes, z. B. „Gott schenkt mir einen Traum und der sieht so aus: …“. Nun liest er unseren Abschnitt des Bibeltextes vor, als wenn Gott ihm diese Bilder gerade vor Augen malt. Nehmt eine Übersetzung, die für die Kinder sprachlich leicht zu verstehen ist z. B. Hoffnung für Alle oder die Basis-Bibel.

Die andere Idee

Ein Mitarbeiter ist Jesaja. Er verkleidet sich, stellt sich vor und erzählt den Kindern von seiner letzten Woche: „Wisst ihr, was ich letzte Woche alles erlebt habe? Das war vielleicht unschön … Am Montag habe ich beobachtet, wie …“ Er schildert unterschiedliche Szenen, die er beobachtet hat. Der Mitarbeiter hält als Veranschaulichung eine passende Bildkarte vom Anfang hoch. An jedem Wochentag hat Jesaja eine andere der dargestellten Situationen erlebt und schildert sie den Kindern. Es sollten möglichst unterschiedliche Situationen ausgesucht werden, um die Bandbreite darzustellen (siehe Theaterstück). Am Ende schüttelt er enttäuscht den Kopf und sagt laut: „Was für eine Welt!“ Dann schläft er quasi im Stehen oder Sitzen ein, schließt die Augen und bittet alle, die Augen ebenfalls zu schließen. Jesaja formuliert einen Einstieg in die Verheißung Gottes, z. B. „Gott schenkt mir einen Traum und der sieht so aus: …“. Nun liest er unseren Abschnitt des Bibeltextes vor, als wenn Gott ihm diese Bilder gerade vor Augen malt. Nehmt eine Übersetzung, die für die Kinder sprachlich leicht zu verstehen ist z. B. die Luther 2017 oder Basis-Bibel.

Der Text gelebt

Wiederholung

Überlegt gemeinsam: Welche Bilder kamen in dem Traum, den Gott Jesaja geschenkt hat, vor? Besonders die Tierbilder werden den Kindern erfahrungsgemäß hängenbleiben, aber versucht auch gerade die Bilder zu wiederholen, die mit uns Menschen zu tun haben. Was wird über denjenigen erzählt, der aus dem Stamm Isais kommt? Versucht die Eigenschaften gemeinsam zu sammeln und schreibt sie an die Tafel oder eine Flipchart.

Gespräch

Verknüpft die gesehenen Szenen oder Bilder aus der Hinführung und der Verkündigung mit dem Alltag der Kinder. Können diese Situationen auch heute passieren? Wie sehen diese Szenen vielleicht bei uns und / oder heute aus (Götzenanbetung, Schlangenbiss, Jagdszene, …)?

Passende Fragen für das Gespräch:
„Hast du schon einmal etwas Ähnliches erlebt?“
„Fallen euch noch mehr Situationen ein, die bei uns heute passieren?“
„Was fallen euch noch für Situationen ein, die wir gerne verändern würden?“

Merkvers

Jesaja 11, 10b: „Nach ihm werden die Völker fragen, und die Stätte, da er wohnt, wird herrlich sein.“

Der Vers bietet sich durch seine Satzstruktur an, um ihn wortweise in Dreier-Gruppen zu lernen. Ein Klatschrhythmus hilft dabei.
Mitarbeiter: „Nach ihm werden …“, Kinder wiederholen: „Nach ihm werden …“
MA: „… die Völker fragen, …“, Kids: „… die Völker fragen, …“ Zu jedem Wort ein Klatschen.

Erst die Wiederholung in den 3er-Wort-Gruppen, dann die ersten beiden Gruppen zusammen wiederholen, dann die dritte und vierte Gruppe zusammen wiederholen. Am Ende dann den ganzen Satz.

Wer mutig ist, traut sich den Satz dann auch alleine vor der ganzen Gruppe laut zu wiederholen.

Gebet

Gebetskreisstaffel

Kinder und Mitarbeiter bilden gemeinsam einen großen Kreis und halten sich an den Händen. Die Augen schließen, damit es ein bisschen ruhiger ist. Ein Mitarbeiter fängt an zu beten. Erst ein paar einleitende Worte, dann möglichst eine Alltagssituation der Kinder aus der Hinführung aufgreifen. Für die Situation bitten, dass sie sich bald ändert. Wenn der Mitarbeiter sein kurzes Gebet abgeschlossen hat, gibt er mit einem Händedruck an seinen Nachbarn weiter. Jeder darf kurz beten, laut oder leise, und gibt den „Staffelstab“ an seinen Nachbarn weiter, bis der Kreis einmal durchlaufen wurde. Der Mitarbeiter, der den Start gemacht hat, spricht noch ein paar abschließende Worte.

Kreatives

Löwe zum Kuscheln

Aus gelbem oder braunem Stoff (am besten Jersey oder anderer weich fallender Stoff, es soll kuschelig werden) werden breite Stoffstreifen (ca. 15cm breit und 1m lang) zugeschnitten. Diesen Schritt am besten zu Hause vorbereiten, um mehr Zeit für das eigentliche Bemalen oder Basteln zu haben. An einem Ende des Schals entstehen der Kopf und die Vorderläufe, am anderen Ende die Hinterläufe und der Schwanz. Der Stoff kann mit Textilmarkern bemalt werden, schöner ist es, Teile aus gelbem und braunem Filz zuzuschneiden und mit Textilkleber oder anderem gutem Flüssigkleber (z. B. Uhu) anzukleben. Wenn es gut halten soll, können die Beine und der Schwanz noch festgenäht werden.

Kleinere Variante

Auf A4-Papier einen Umriss von einem Löwen malen und für alle Kinder kopieren. Dieser wird ausgeschnitten und mit Wollstücken in gelb und braun beklebt. Für ein flauschiges Fell die Wollstücke ein bisschen auseinander „fusseln“. Mit gutem Flüssigkleber (z. B. Uhu) auf den Umriss aufkleben. Wer will, kann seinen Löwen noch auf ein großes Papier mit einer selbst gemalten Landschaft, z. B. einem Löwenfelsen, kleben.

Spielerisches

Flucht auf den Löwenfelsen
(Variante von „Reise nach Jerusalem“)
In der Mitte wird ein „Löwenfelsen“ gebaut, dort stehen Stühle, einer weniger als Mitspielende teilnehmen. Alle Mitspieler sind Schafe. Musik ertönt, sobald die Musik aufhört, müssen sich die Schafe einen Platz auf dem Löwenfelsen suchen. Optional kann ein Mitarbeiter als Löwe inmitten der Stühle stehen und zu den Schafen freundlich sein, z. B. die Hand schütteln oder auch nette Sachen sagen. Derjenige, der keinen Stuhl abgekriegt hat, scheidet aus. Schwieriger wird das Spiel, wenn man statt der Musik Naturgeräusche wie Wasserrauschen, Vogelgezwitscher, … einspielt, das ist für die Kids im Trubel meist schwerer zu hören.

Schafe jagen

Ein Schaf versucht die anderen Schafe zu fangen. Es gibt einen Platz zum Ausruhen, den Löwenfelsen. Hier sitzt ein Mitarbeiter als Löwe und die Schafe dürfen sich dort erholen. Auf dem Löwenfelsen ist aber immer nur Platz für drei Schafe. Damit wechseln die Schafe und das Fang-Schaf kommt auch zum Zug.

Rätselhaftes

Welches Wort ist gesucht?

Die roten Zahlen geben den Platz des Buchstabens im gesuchten Wort an.

Die Zahlen neben den Bildern geben den Platz des gesuchten Buchstabens im Bildwort an.

Lösung: FRIEDEN

Das Ziel

Starter

Der Wunsch „Vergelt’s Gott“ ist nicht nur eine nette Floskel, sondern wir wünschen dem anderen, dass Gott ihn belohnt. Nämlich mit seinem Segen.

Checker

Ein größeres Geschenk für eine empfangene Freundlichkeit als den Lohn, den Segen Gottes, können wir nicht machen. Er beinhaltet all das Gute, das Gott geben kann.

Der Text an sich

Die ganze Geschichte der Rut liest sich wie eine schöne Liebesgeschichte.
Zuerst wird der Mann vorgestellt. Schon sein Name spricht für sich: Boas – „in ihm ist Kraft“
Als Rut dann anbietet, auf einem Feld liegengebliebene Getreideähren zu sammeln, schickt Noomi sie nicht auf ein Feld des Verwandten Boas. „Zufällig“ kommt Rut aber auf eines seiner Felder. Sofort entsteht die für Liebesgeschichten typische Spannung.
Schon hier beginnt Gottes Führung zum Wohl aller Beteiligten.

Das Ährensammeln ist ein verbrieftes Recht der Armen (3. Mose 23,22).
Gerste ist das klassische Getreide der Antike. Es war das Grundnahrungsmittel. Gerstenmehl war das bevorzugte Mehl für Brot. Heute hat Weizen diese Bedeutung übernommen.

Vers 12:

Luther übersetzt diesen Vers mit „Der Herr vergelte dir deine Tat.“ Vergeltung ist eine Gegenleistung für erwiesene Dienste (Wikipedia). Es ist das Prinzip der ausgleichenden Gerechtigkeit. Es gilt also für das Gute und das Böse. Bei der Vergeltung für das Böse spricht man auch von Rache, beim Guten von Belohnung. Deshalb legt die GNB den Vers so aus: „Der HERR vergelte dir, was du getan hast, und belohne dich reich dafür.“ Dieser Wusch ist die positivste Art, sich für eine gute Tat zu bedanken. Es liegt so viel Gutes darin.

Vers 17:

Ein Scheffel ist ein Raummaß. Die Größe eines Scheffels ist landschaftlich sehr unterschiedlich. Er kann von 17,38 bis hin zu 310,25 Liter beinhalten, je nachdem, was abgefüllt wurde. Bei Getreide entsprach das in der Antike etwa um die 8 Liter. Für ein damals übliches Fladenbrot braucht man ¼ Liter.

Vers 19+20:

Noomi weiß, dass dieser reiche Ertrag ungewöhnlich ist. Sie sieht darin das freundliche Entgegenkommen des Feldbesitzers. Sie segnet ihn unbekannterweise. Als der sich später als ihr Verwandter Boas herausstellt, segnet sie ihn noch einmal ausdrücklich. Dieser Segen ist auch ein „Vergelt’s Gott“. Segnen bedeutet, all das Gute, das von Gott kommt, dem anderen zu wünschen, ihm zuzusprechen. In diesem Geschehen sieht Noomi die Barmherzigkeit Gottes. Anders als in Kapitel 1,20+21 spricht Noomi wieder voller Hoffnung und vertraut auf die Barmherzigkeit Gottes.

Der Text für mich

Die Aussagen aus Vers 12 und 19 sind für mich der Kern der Geschichte. Die beiden, Boas und Noomi, bringen das Geschehen mit Gott in Verbindung. Was von uns manchmal als pure Floskel benutzt wird, „Vergelt’s Gott“, füllt Boas mit Inhalt. Für das Gute, das Rut getan hat, kann sie nur Gott selbst richtig belohnen. Er weiß, dass es für Rut als Witwe und Ausländerin die beste Belohnung ist, dass sie Schutz findet. Und er weiß, dass der beste Schutz unter den Flügeln Gottes ist. Der Wunsch auf die Vergeltung Gottes ist deshalb eine bessere Erwiderung auf eine gute Tat, als es alle irdischen Vergeltungsgeschenke sein könnten. Wobei Boas dann mit diesen irdischen Vergeltungsgeschenken nicht geizt.

Der Wunsch des Segens Gottes ist in diesem Sinn ein Geschenk, der Lohn, die Vergeltung für etwas Gutes, das uns ein anderer getan hat.

Der Text für dich

Starter

Vergeltung bedeutet: Ausgleichende Gerechtigkeit.

Leider verbindet man in unserem Sprachgebrauch mit Vergeltung oft Rache, Heimzahlung, Strafe. Aber es gilt ebenso im Guten. Wer etwas Gutes getan hat, darf mit einer Belohnung rechnen. Davon kommt übrigens die Wortbedeutung von „Geld“ als Tausch- und Zahlungsmittel.

Rut hat sich für ihre Schwiegermutter eingesetzt. Sie hat mit ihr ihre Heimat verlassen und setzt sich nun fleißig für sie ein. Dafür erbittet Boas von Gott eine Belohnung, die Vergeltung. Das Gute, das von Gott kommt, nennt man Segen. Indem man jemanden segnet, wünscht man ihm, dass das Gute von Gott zu diesem Menschen kommt.

Checker

In Süddeutschland gibt es das geflügelte Dankeswort „Vergelt’s Gott“. Damit wünscht man dem, der einem etwas Gutes getan hat, dass Gott ihm das vergelten, ihn also dafür belohnen möge. Als Antwort sagt man dann „Segne es Gott.“ Gott soll also aus der Tat Gutes entstehen lassen. Das sind sehr schöne Wünsche.

Eine interessante Beobachtung zum Nachdenken: In nördlichen Gegenden Deutschlands antwortet man neuerdings auf das „Dankeschön“ mit „Nicht dafür.“

Die segnende Vergeltung wünscht Boas der Rut. Auch Noomi segnet den Boas, spricht ihm alles Gute Gottes zu. Auf diese Art verweben beide das gute Wirken Gottes mit dem Leben.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Der Erzähltisch aus Lektion 1 wird weitergeführt:
Im Bereich Juda wird ein Gerstenfeld gestaltet: Mit gelben Tüchern oder Papieren wird der Boden gestaltet. Mit Stroh aus dem Bastelgeschäft oder vom Bauern wird das Getreide angedeutet. Als Rastplatz werden einige Bäume aufgestellt. Die Bäume und auch die handelnden Personen werden aus Knete hergestellt (siehe Ende des Artikels).

Benötigte Figuren: Boas, einige Feldarbeiter, Noomi, Rut

Idee 2

Die Gruppe unterhält sich über die Frage: Was hast du schon einmal dafür bekommen, dass du…

  • einem kranken Freund jeden Tag die Hausaufgaben gebracht hast?
  • bei einer alten Nachbarin regelmäßig den Gehweg fegst?
  • im Zeugnis gute Noten hattest?
  • bei Nachbarn, die im Urlaub sind, die Katzen gefüttert hast?
  • usw.

Verkündigung

Verkündigungsart: Spielen mit den Erzählfiguren

Die Gruppe liest sich die Geschichte aus Rut 2 in einer modernen Bibelübersetzung durch.

Jetzt werden die Rollen verteilt: Noomi, Rut, Boas, viele Feldarbeiter

Jetzt liest sich jeder, der eine Rolle übernommen hat, die Geschichte noch einmal durch. Hier kann der nachfolgende Text verwendet werden. Dann begeben sich die Figuren an ihre Plätze: Noomi und Rut in ihr Haus, die Feldarbeiter auf das Getreidefeld, Boas nach Bethlehem. Die Geschichte wird nun gespielt, indem jeder mit seiner Figur seine Rolle spielt, dabei wird die dazugehörende wörtliche Rede benutzt.

Rut beginnt: „Guten Morgen, liebe Schwiegermutter. Hast du dich von der langen Reise erholt? Ich will heute mal losgehen, um uns etwas zu essen zu besorgen. Ich will auf ein Gerstenfeld gehen, das gerade abgeerntet wird. Da will ich die Ähren auflesen, die beim Ernten runtergefallen und liegengeblieben sind.“

Noomi: „Das ist gut. Geh los und mach genau das.“

Rut geht auf das Feld. Dort arbeiten die Feldarbeiter. Rut beginnt, Ähren aufzusammeln.

Da kommt Boas auf das Feld. Er begrüßt seine Arbeiter: „Der Herr sei mit euch!“ Sie antworten: „Der Herr segne dich!“ Da sieht Boas die Rut und fragt die Arbeiter: „Wer ist diese junge Frau dort? Ich habe sie hier noch nie gesehen.“ Die Arbeiter antworten: „Das ist eine Moabiterin.“ – „Sie ist mit Noomi aus Moab gekommen.“ – „Sie hat uns darum gebeten, dass sie Ähren sammeln darf.“ – „Sie ist schon den ganzen Tag da.“ – „Sie hat pausenlos gearbeitet.“ Boas geht zu Rut und spricht sie an: „Ich mache dir einen Vorschlag: Du brauchst nicht auf ein anderes Feld zum Ährenlesen zu gehen; bleib hier bei meinen Erntehelferinnen. Wenn du Durst hast, dann geh ruhig zu den Krügen dort und trink von dem Wasser, das meine Männer geschöpft haben!“ Rut wirft sich vor Boas auf die Knie. „Womit habe ich das verdient? Warum beachtest du mich, obwohl ich eine Ausländerin bin?“ Boas antwortet: „Man hat mir berichtet, wie du seit dem Tod deines Mannes deiner Schwiegermutter beigestanden hast. Deine Eltern und dein Land hast du verlassen und dich einem Volk angeschlossen, das du vorher nicht gekannt hast. Du bist zum Herrn, dem Gott Israels, gekommen, um bei ihm Schutz und Zuflucht zu finden. Gott möge dir deine Tat vergelten und dich reich belohnen und dir geben, wonach du gesucht hast.“ Rut antwortet: „Mein Herr, ich danke dir für deine große Freundlichkeit! Deine Worte geben mir Mut und Hoffnung.“ Boas richtet sie auf und sagt: „Komm, es ist Zeit für eine Pause. Setz dich zu uns und bediene dich von unserem Brot und Wein.“ Rut setzt sich zu den Leuten und isst sich satt. Dann arbeitet Rut mit den Arbeitern weiter bis zum Abend. Dann klopft sie die Ähren aus. Sie geht nach Hause zu Noomi und zeigt ihr die Ernte. Noomi staunt: „Wo hast du nur so viel sammeln können? Erzähl mir, wo du gewesen bist. Gott segne den, der so freundlich zu dir war!“ Rut berichtet: „Der Mann, der mich auf sein Feld gelassen hat, heißt Boas.“ Noomi ruft: „Der Herr segne ihn! Er ist ein naher Verwandter von uns. Ein Gesetz in Israel verpflichtet ihn, uns zu helfen. Jetzt sehe ich: Gott hat uns nicht vergessen. Er hat dich auf das richtige Feld geführt.“

Die andere Idee

Der Text aus Idee 1 wird mit verteilten Rollen gelesen.

Benötigte Leser: Erzähler, Rut, Noomi, Boas, 1 bis 5 Feldarbeiter

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Rollen werden jeweils an andere Kinder abgegeben. Die Geschichte wird noch einmal gespielt. Aber um die besondere Freundlichkeit Gottes mit Rut in der wahren Geschichte herauszustellen, wird Boas als böser, ausländerfeindlicher Großgrundbesitzer dargestellt.

Dann wird die Geschichte mit noch einmal neu besetzten Rollen richtig wiederholt.

Gespräch

In der Geschichte kam der Ausspruch vor: „Gott möge dir deine Tat vergelten.“ In Bayern sagt man als Dankeschön für eine gute Tat: „Vergelt’s Gott!“ Als Antwort sagt man dann „Segne es Gott.“ Was heißt das? Was ist „Vergeltung“?

„Als Vergeltung bezeichnet man im weitesten Sinn jede Reaktion auf eine vorhergegangene Aktion auf Gegenseitigkeit. Ursprünglich verstand man unter Vergelten eine Gegenleistung oder Belohnung (Entgelt) für erwiesene Dienste.“ (Wikipedia 11.06.2021)

Was bedeutet es nun, wenn Boas wünscht, dass Gott der Rut ihre gute Tat vergelten möge? Es gibt kein größeres Geschenk als die Vergeltung, die Belohnung Gottes. Der Segen ist die Belohnung. Das ist auch keine leere Floskel. Sondern Gott steht als allmächtiger Gott in Person dahinter. Bei Rut war die Vergeltung, dass Boas ihr sehr großzügig geholfen hat. Das war schon segensreich. Später segnet Noomi den Boas. So fließt Gottes Kraft, Hilfe, Fürsorge … zu dem gesegneten Menschen.

Wenn wir von Gott gesegnet werden, darf das keine Sackgasse bleiben. Sondern der Segen soll weiterfließen, indem wir das Gute weitergeben. So wird sichtbar, dass das „Vergelt’s Gott“ keine leere Floskel ist, sondern gefüllt ist mit all dem Guten, das Gott schenken möchte.

Merkvers

Am Ende der Jungscharstunde bilden alle einen Kreis.

Ein Mitarbeiter hebt seine Hände über die Kinder und spricht Absatz für Absatz den „Aaronitischen Segen“ aus 4. Mose 6,24-26. Alle wiederholen jeweils den Absatz:

Der HERR segne dich und behüte dich;

der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;

der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

Gebet

Danke, großer Gott, dass du ein guter Gott bist. Und all das Gute willst du uns zukommen lassen. Danke für so viel Gutes, das du in der langen Geschichte der Menschen mit dir geschenkt hast. Und wir gehören dazu. Bitte hilf uns, dass wir deinen Segen nicht für uns behalten, sondern weitergeben.

Kreatives

Backen von Gerstenbrotfladen:

Reines Gerstenbrot wird heute fast nirgends mehr gebacken. Meistens ist Roggen oder Weizen untergemischt. Es ist auch kein luftiges Brot, sondern eher knuspriger Fladen.

Zutaten:

1 Teil Wasser

2 Teile Mehl aus Nacktgerste (aus dem Bioladen, Reformhaus oder per Internet bestellen)

1 Prise Salz

Zubereitung:

Das Mehl mit dem Wasser und dem Salz 10 Minuten lang gut verkneten

Den Teig 30 Minuten durchziehen (rasten) lassen.

Den Teig in kleine Portionen teilen. Diese Teigstücke noch einmal gut durchkneten.

Diese Teigstücke zwischen den Handflächen zu einem 4mm dicken Fladen drücken.

Backen:

Auf heißen Steinplatten im offenen Feuer oder in einer sehr stark erhitzten Eisenpfanne ohne (!) Fettzugabe beidseitig backen.

Rätselhaftes

Anzahl der Körner raten:

Im Reformhaus oder einem Bioladen kann man ganze Getreidekörner kaufen. Diese werden in ein Glas geschüttet (ein Mitarbeiter hat sie vorher gezählt). Nun sollen alle eine Schätzung abgeben darüber, wie viele Körner wohl in dem Glas sind.

Gewicht schätzen:

Dazu braucht man eine Waage, die kleine Gewichte misst. Der Gruppe wird jeweils eine bestimmte Menge an Körnern gegeben. Sie sollen zuerst schätzen, wie schwer diese Menge ist. Dann wird sie abgewogen.

Getreidearten erkennen:

Dafür braucht man Körner von unterschiedlichem Getreide: Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Mais, Reis, Hirse, Dinkel.

Zum Identifizieren der Körner braucht man eine Schautafel mit den aufgeführten Getreidesorten oder digital etwas wie Google Lens.

(T)Extras

Lieder

Der Vater im Himmel segne dich (Text und Musik: Mike Müllerbauer)
Gott, dein guter Segen (Detlev Jöcker)
Egal was kommt, verlass dich auf den Herrn (Text und Musik Ute Rapsch)
Gott ist gut (Text: Hans-Jürgen Mang, Musik: Klaus Heizmann)
Der Her segne dich (Text und Musik: Daniel Pepper)

Spiele

Körner picken

Auf dem Tisch werden viele Körner ausgeschüttet. Die Kinder verteilen sich rund um den Tisch. Sie bekommen einen Strohhalm (echtes Stroh aus dem Bastelladen) und ein Schälchen. Auf Kommando versuchen sie, mit dem Strohhalm Körner anzusaugen und die dann auch per Strohhalm in ihr Schälchen zu legen. Wenn der Tisch leer ist, werden die Körner in den Schälchen gezählt.

Aktionen

Die Kinder bieten in ihrer Gemeinde an, dass sie gegen eine kleine „Vergeltung“ Gemeindegliedern ihre Hilfe anbieten. Das kann sein

  • im Garten helfen
  • den Hund ausführen
  • gemeinsam ein Brettspiel spielen
  • Besuch gegen die Einsamkeit
  • Hilfestellung bei Handyeinstellung o. Ä.
  • usw.

Kreatives

Körnerbilder gestalten

Auf den Filzplatten werden Bilder und Ornamente gestaltet. Dabei werden die verschiedenen Sämereien flächig zu Ornamenten oder Figuren angeordnet. Diese Kunstwerke werden fotografiert. Dann können die Körner für andere Bilder oder Aktivitäten wiederverwendet werden.

Herstellen von Knete

Zutaten:

Für 1 Portion:

500 Gramm Mehl (Typ 405)              mit

175 Gramm Salz                                 und

2½ EL Zitronensäure Pulver               vermischen

7 EL Sonnenblumenöl                         dazu mischen

500 Milliliter Wasser (kochend!)       mit dem Knethaken nach und nach unterkneten.

Alles gut durchkneten.

Einfärben der Knete:

Die Gesamtmasse in Einzelmengen teilen. In diese jeweils eine Mulde drücken, ein paar Tropfen der gewünschten Lebensmittelfarbe hineinträufeln, gut durchkneten. Dazu Einmalhandschuhe tragen, damit die Hände nicht eingefärbt werden (luftdicht verpackt hält sich die Knete mehrere Wochen formbar). Aus dieser bunten Knete werden nun alle Figuren und anderes geformt.

Das Ziel

Starter

Die Antwort auf die „Gretchenfrage“ aus Faust 1 von Johann Wolfgang von Goethe: „Wie hast du’s mit der Religion?“, ist lebenswichtig, lebensentscheidend.

Checker

Die Frage nach der Haltung zur Religion ist keine Frage einer Meinung zu einem Thema, sondern es entscheidet über die gesamte Lebensplanung.

Der Text an sich

Diese Geschichte spielt in der sogenannten Richterzeit 1200 v. Chr. bis 1012 v. Chr.
Richter sind von Gott eingesetzte Anführer, vor allem für den Kampf gegen Feinde des Landes. Die uns wohl bekanntesten Richter sind die Richterin Deborah (Richter 4-5), Gideon (Richter 6-8) und Simson (Richter 13-16).
Bethlehem liegt im Südteil von Israel, dem Land Juda.
Das Land der Moabiter liegt auf der Ostseite des Toten Meeres, im heutigen Jordanien. https://de.wikipedia.org/wiki/Moab_(Staat)

Die Geschichte der Moabiter ist durchweg negativ geprägt:
In 1. Mose 20, 30-38 wird erzählt, dass die Töchter Lots nach der Flucht aus Sodom aus Angst, nie mehr einen Mann zu bekommen und Kinder zu haben, ihren Vater betrunken machten, mit ihm schliefen und so Kinder zeugten. Eines hieß Moab, das andere Ben-Ammi. Das sind die Stammväter der Moabiter (1. Mose 20,37) und Ammoniter.
Diese Völker waren später bei der Landnahme des Volkes Israel nach der Flucht aus Ägypten erbitterte Feinde (4. Mose 22).
Laut 4. Mose 25 ließen sich israelitische Männer auf moabitische Frauen ein und beteten mit ihnen deren Götter an. Daraufhin verhängte Gott eine schwere Strafe über die Israeliten (4. Mose 25,4-5).
In 5. Mose 23,4-7 verbietet Gott, dass Moabiter und Ammoniter und selbst ihre Nachkommen zum Volk Gottes gehören dürfen.
Während der Richterzeit machten die Moabiter den Israeliten das Leben immer wieder schwer (Richter 3).

Vers 3:
Die Geschichte der Familie Elimelechs und Noomis handelt wohl in der Zeit, als Israel in Frieden mit Moab lebte (Richter 3,30). Dass die Söhne sogar moabitische Frauen heirateten, zeugt von diesem Friedenszustand und davon, dass auch das Volk Israel Gottes Regeln aus der Zeit der Landnahme nicht mehr allzu ernst nahm.

Vers 16-17:
Anders als in 4. Mose 25 übernahm Elimelechs Familie jedoch nicht den Götzendienst der Moabiter. Vielmehr nahmen sie die Schwiegertöchter mit hinein in ihren Glauben an ihren Gott Jahwe. Rut bekennt sich eindeutig zu diesem Gott.

Vers 20:
Der Name Noomi bedeutet im Hebräischen die Angenehme, Schöne, Reizvolle. Mara dagegen die Bittere (2. Mose 15,23).

Vers 22:
Dass Noomi mit Ruth nun wieder in Bethlehem wohnt, ist bedeutsam für den weiteren Verlauf der Geschichte Gottes mit Israel (Micha 5,1; Rut 4,21-22; Lukas 2).

Der Text für mich

Elimelech setzt sich über Gottes Verbot, sich mit Moabitern zu verbinden, hinweg. Die Israeliten hatten sich damals von den Moabiterinnen verführen lassen und haben deren Götter angebetet, haben Götzenkult betrieben. Gott kennt diese Gefahr, die immer besteht, wenn sich seine Leute mit Andersgläubigen zusammentun. Zum Schutz vor dieser Verführung hat er den Kontakt streng verboten. Aber im Gegensatz zu den damaligen Israeliten, haben sich Elimelech und seine Familie nicht verführen lassen, sondern sie haben an Jahwe, ihrem Gott, festgehalten und die moabitischen Schwiegertöchter mit hineingenommen in ihren Glauben an den Gott Israels. Und dies auch in Zeiten von Tod und Not.

Eigentlich hat eine Moabiterin angesichts der Geschichte ihrer Vorfahren keine Chance, von Gott angenommen und im Volk Gottes aufgenommen zu werden. Durch ihr Bekenntnis zu diesem Gott Israels wird sie jedoch einbezogen, darf dazugehören.

So ist Gott: Seine Verbote der engen Verbindung mit Menschen anderer Religionen sind Schutz für seine Kinder. Wer sich aber aus einer anderen Religion zu ihm bekehrt, sich zu ihm bekennt, den nimmt er mit offenen Armen auf. Siehe dazu Rut 2,12b.

Der Text für dich

Starter

Als Noomi mit ihren beiden Schwiegertöchtern aus Moab wieder zurück in ihre Heimat Juda geht, stellt sie die Beiden vor dem Grenzübergang vor eine für sie lebensverändernde Entscheidung. Sie können wählen, ob sie zurückgehen wollen in ihr bisheriges Zuhause und damit zu ihren heidnischen Göttern, oder ob sie im neuen Land unter einem neuen Gott leben wollen. Die eine Schwiegertochter, Orpa, geht wieder zurück. Die andere, Rut, entscheidet sich für das neue Land und für den Gott Israels. Bei beiden war die Frage nach der Religion lebensentscheidend. Ein „vielleicht – ein bisschen“ war nicht möglich. Auch wenn für uns das Leben äußerlich genau so weitergehen mag wie vorher: Mit der Entscheidung für oder gegen ein Leben mit Gott gilt das bis heute.

Checker

Die Antwort auf die „Gretchenfrage“, der Frage nach der Einstellung zu Gott, ist eine Entscheidung, die das ganze Leben betrifft. Für Rut entschied sich daran sogar, wo sie ihr Leben verbringen würde. Für dich heißt es, dass diese Entscheidung für ein Leben mit Gott Auswirkungen auf deinen Lebensstil, deine Zeiteinteilung, deine Lebensprioritäten, deine Zukunftsplanung hat. Dazu gibt es ein Sprichwort von Christian Dietrich Grabbe (1801-1836): „Ein halber Christ ist ein ganzer Unsinn.“

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

In den folgenden vier Lektionen über Rut wird ein Erzähltisch gestaltet.

Für diese 1. Lektion wird der Tisch in zwei Bereiche unterteilt: rechts in einen kleinen Randbereich für das Land Moab und links in einen großen Bereich, das Land Israel, genauer gesagt Juda. Die Bereiche werden durch den Jordan und das Tote Meer voneinander getrennt. Die Bereiche werden mit Tüchern oder farbigen Papieren ausgestaltet: Juda und Moab als bergige Länder braun, das Jordantal grün, der Jordan und das Tote Meer blau. Im Bereich Juda wird die Stadt Bethlehem mit einigen Häusern angedeutet.

Für die Figuren, die anderen Dinge zur Ausgestaltung und das Haus können Lego-, Duplo- oder Playmobilfiguren verwendet werden. Sie können jedoch auch selbst hergestellt werden. (Siehe Kreatives)

Benötigte Personen: Elimelech, Noomi, deren Söhne Machlon und Kiljon, deren Frauen Rut und Orpa.
Götterfiguren

Idee 2

Falls die Kinder internetfähige Handys dabeihaben, sollen sie darin nachforschen, was denn die „Gretchenfrage“ ist. Andere forschen im bereitstehenden Computer oder suchen in verschiedenen Lexika nach der Antwort.

Verkündigung

Verkündigungsart: Erzählen mit Erzählfiguren

Die Figuren liegen zuerst alle in einem Karton und werden erst herausgeholt, wenn sie ihren Auftritt in der Geschichte haben. Der Erzähler spielt mit den Figuren das vor, was er auch erzählt.

Das sind Elimelech und Noomi. Vor einigen Jahren sind sie aus dem Land Israel hierher nach Moab gezogen. Dort in Israel war nämlich eine Hungersnot. Um überleben zu können, kamen sie hierher. Sie kamen zusammen mit ihren Söhnen Machlon und Kiljon. Hier in Moab ließ es sich gut leben. Es hatte nur einen Nachteil: Die Menschen beteten zu anderen Göttern. Sie beteten z. B. zu Ba’al, wenn sie um besseres Wetter bitten wollten. Oder zu Astarte. Von ihr erhofften sie, dass die Ernte gut wachsen sollte. Oder dass ihre Frauen Kinder bekommen. Aber Elimelech und seine Frau Noomi machten da nicht mit. Sie beteten weiterhin zu ihrem Gott, zum Gott Israels, dem Schöpfer der ganzen Welt. Dem Gott, der das Volk Israel aus Ägypten befreit hatte.

Eines Tages passierte etwas Schlimmes. Elimelech starb. Noomi und ihre Söhne waren sehr traurig. Aber dann beschlossen sie, mit Gottes Hilfe weiterzuleben. Machlon fand eine Frau. Sie hieß Rut. Dann fand auch Kiljon eine Frau. Sie hieß Orpa.

Aber dann starben auf einmal auch Machlon und Kiljon. Ohweh! Das war jetzt ganz furchtbar. Jetzt war kein Mann mehr da, der für sie sorgen konnte. Jetzt hatte Noomi nicht nur ihren Mann, sondern auch ihre beiden Söhne verloren. Aber wisst ihr, wen sie nicht verloren hat? Ihre lieben Schwiegertöchter und GOTT! Er weicht nicht von unserer Seite. Wenn sie den nicht gehabt hätten, wären sie total verzweifelt.

Da hörte Noomi, dass die Hungersnot in Israel vorbei war. Jetzt hielt sie nichts mehr im Ausland Moab. So schnell sie konnte, packte sie so viel von ihren Sachen zusammen, wie sie tragen konnte. Rut und Orpa wollten ihre Schwiegermutter begleiten. So machten sich die Drei eines Tages auf den Weg. Als sie eine ganze Strecke gelaufen waren, sagte Noomi zu ihren Schwiegertöchtern:

„Kehrt wieder um! Geht zurück, jede ins Haus ihrer Mutter! Gott, der Herr, vergelte euch alles Gute, das ihr an den Verstorbenen und an mir getan habt. Ich wünsche euch, dass er euch auch wieder einen Mann und ein neues Zuhause finden lässt.“

Orpa verabschiedete sich und kehrte wieder um und ging zurück. Aber Rut blieb bei ihr. Sie sagte zu ihrer Schwiegermutter: „Ich kehre nicht um, ich lasse dich nicht allein. Wohin du gehst, dorthin gehe ich auch; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da will auch ich sterben; dort will ich begraben werden.“ Als Noomi merkte, dass es Rut ernst damit war, gingen sie zusammen weiter. Am Toten Meer entlang zur Einmündung des Jordan. Den überquerten sie. Jetzt waren sie in Israel. Und dann war es nicht mehr weit bis Bethlehem, von wo Noomi und Elimelech vor vielen Jahren weggegangen waren.

Die andere Idee

Die Geschichte liest sich wie ein Roman. Ein Mitarbeiter liest Rut 1 nach der Guten Nachricht Bibel. Jemand übernimmt die wörtliche Rede von Noomi, Rut, Orpa, eine Frau aus Bethlehem.

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Gruppe versucht, den Film sozusagen rückwärts laufen zu lassen. Sie bewegen die Erzählfiguren zurück Richtung Anfang. Dadurch müssen sie sich den Ablauf noch einmal vergegenwärtigen.

Gespräch

Die Frage nach der „Gretchenfrage“ wird noch einmal aufgegriffen. Welche Bedeutung hatte das Bekenntnis der Rut zum Gott Israels? War das einfach so eine gedankliche Sache, die mit dem äußeren Leben nichts zu tun hatte? Was war der Unterschied zu Orpa? Was wäre gewesen, wenn Rut weiterhin zu Astarte oder Baal gebetet hätte? Wäre das ein Unterschied gewesen? Welcher?
Noomi erlebt auch die Zeit der Not mit Gott. Denn ohne Gott wäre die Not hoffnungslos.

Dieser Gott Israels, der auch Jahwe heißt, lädt alle Menschen der ganzen Welt zu sich ein. Auch Menschen, die bisher an andere Götter geglaubt haben, dürfen zu ihm kommen. Er möchte aber nicht, dass man alle Religionen miteinander vermischt und irgendwie an alle ein bisschen glaubt. Es ist nicht egal, an welchen Gott man glaubt (siehe 1. Gebot in 2. Mose 20,3-6).

Kann man sagen, dass es egal ist, ob man an Gott glaubt oder nicht? Was ändert sich im Leben, wenn man mit Gott lebt? Worin unterscheidet sich ein Leben mit Gott von einem Leben ohne Gott?

Wer an Gott glaubt, richtet sein ganzes Leben nach ihm aus. Er unterhält sich mit ihm über alles. Über Wichtiges und Unwichtiges. Über Entscheidungen und Herausforderungen. Man geht mit Gott zusammen in den Tag, in die Schule, zu den Freunden, freut sich mit ihm über Erfolge und leidet mit ihm an Misserfolgen. Man ist gerne mit Menschen zusammen, die an den gleichen Gott glauben, man freut sich gemeinsam an ihm, hört gemeinsam darauf, was er sagt, liest die Bibel, singt gemeinsam für ihn, betet gemeinsam zu ihm. Man bildet sozusagen einen „Fanclub für Gott“. Das nennt sich Gemeinde.

Merkvers

Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott. (Ausschnitt aus Rut 1,16)

Jedes Wort des Verses plus Angabe der Bibelstelle werden auf einen Zettel geschrieben. Je nach Gruppengröße jedes Wort auf mehrere Zettel. Diese werden an alle Kinder bunt gemischt verteilt.

Der Vers wird nun einmal vom Mitarbeiter genannt. Jetzt beginnen die Kinder mit dem ersten Wort. Sie sagen es laut. Dann sagen die entsprechenden Kinder das zweite Wort, die nächsten das dritte usw. Das wird so oft wiederholt, bis ein flüssiger Satz entsteht.

Gebet

Danke, Vater im Himmel, dass du alle Menschen herzlich zu dir einlädst. Alle dürfen zu dir kommen und bei dir Zuflucht finden. Danke, dass es gut ist, mit dir zu leben. Du hast uns lieb und bist immer für uns da. Wir haben immer einen Freund an unserer Seite, der uns zuhört, tröstet, stärkt und uns durch das Leben führt. Dankeschön. Amen.

Kreatives

Herstellen der Erzählfiguren und -zubehör aus selbstgefertigter Knete

Zutaten:

Für 1 Portion:

500 Gramm Mehl (Typ 405)              mit

175 Gramm Salz                                 und

2½ EL Zitronensäure Pulver               vermischen

7 EL Sonnenblumenöl                         dazu mischen

500 Milliliter Wasser (kochend!)       mit dem Knethaken nach und nach unterkneten.

Alles gut durchkneten.

Einfärben der Knete:

Die Gesamtmasse in Einzelmengen teilen. In diese jeweils eine Mulde drücken, ein paar Tropfen der gewünschten Lebensmittelfarbe hineinträufeln, gut durchkneten. Dazu Einmalhandschuhe tragen, damit die Hände nicht eingefärbt werden (luftdicht verpackt hält sich die Knete mehrere Wochen formbar). Aus dieser bunten Knete werden nun alle Figuren und anderes geformt.

Spielerisches

Komm mit – lauf weg

Alle stehen im Kreis, einer ist außerhalb des Kreises. Er geht langsam um den Kreis herum. Irgendwann tippt er einem Spieler aus dem Kreis auf die Schulter und ruft entweder „Komm mit!“ oder „Lauf weg!“ In jedem Fall muss er jetzt versuchen, sofort so schnell wie möglich den Kreis zu umlaufen, um als erstes den frei gewordenen Platz zu erreichen. Der Angetippte muss nämlich bei „Komm mit“ hinter dem ersten Spieler herlaufen, versuchen, ihn zu überholen, bei „Lauf weg“ in die entgegengesetzte Richtung laufen und in beiden Fällen versuchen, vor dem ersten Spieler seinen bisherigen Platz zu erreichen. Gelingt das, ist der erste Spieler erneut dran. Ist der jedoch als erstes in der Kreislücke, ist der angetippte Spieler dran und beginnt eine neue Runde mit „Komm mit“ oder „Lauf weg“.

Wissenswertes

Zeit:

Die Geschichte der Rut handelt in der sogenannten Richterzeit von 1200 v. Chr. bis 1012 v. Chr.

Kleine Ortskunde:

Moab: liegt direkt am Ostufer, am unteren Teil des Toten Meeres, im heutigen Jordanien.

Bethlehem liegt ca. 20 km Luftlinie westlich vom Toten Meer im Landesinneren. Die Luftlinie von ca. der Mitte von Moab bis Bethlehem beträgt ca. 50 km. Zu Fuß könnte man diese Entfernung in 10 Stunden schaffen.

ABER:

Zwischen Moab und Bethlehem liegt das Tote Meer. Dies liegt heute um die 300 m unter dem Meeresspiegel. Die Felswände dort hinunter sind steil und nicht begehbar. Außerdem war schon damals eine Schifffahrt zum Übersetzen wegen des hohen Salzgehaltes nicht möglich. Also musste man am Toten Meer entlang nach Norden zum Zufluss des Jordan reisen. Der fließt aber im Jordangraben. Der ist als Teil des Großen Afrikanischen Grabenbruchs schmal und tief, kann also nicht einfach so überall überquert werden. Deshalb muss man als Wanderer ca. 70 km östlich am Jordan entlang nach Norden gehen. Dort erst kann man den Jordan überqueren. Dann geht man wieder ca. 100 km westlich des Jordans nach Süden, um Bethlehem zu erreichen. Diese Strecke ist dann insgesamt ca. 300 km weit. So braucht man für diese Wanderung 63 Stunden.

https://www.google.com/maps/dir/Rabbat-Moab,+Jordanien/Bethlehem/@31.7842723,35.111313,9.23z/data=!4m14!4m13!1m5!1m1!1s0x15036ff1637e6343:0x80ab06d282420b2a!2m2!1d35.7377956!2d31.2686415!1m5!1m1!1s0x1502d865aec80d67:0xf5c4213de4baf1f8!2m2!1d35.2024425!2d31.7053821!3e2

(T)Extras

Lieder

Wir sind gemeinsam unterwegs (Text und Musik: Uwe Lal)
In Gottes Haus sind offene Türen (Hella Heizmann)
Ein jeder kann kommen (Text und Melodie: Winfried Radeke)
Hallo ciao ciao guten Tag moin moin (Text Und Musik: Mike Müllerbauer)
Hier ist ein Platz für Große und Kleine (Text und Musik: Ute Rink)
Willkommen, hallo im Vaterhaus (Text und Musik: Daniel Kallauch)
Du bist der einzig wahre Gott (Text und Musik: Daniel Kallauch)

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 2/2021. Es geht in drei Lektionen um die Begegnungen mit Jesus nach seiner Auferstehung:

Lektion 1 Johannes 20,11-18 Am Morgen

Lektion 2 Johannes 20,19-23 Am Abend

Lektion 3 Johannes 20,24-29 1 Woche später

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

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