Jesus, der König, kommt auch zu dir!

Das Kleingruppen-Material beinhaltet: Hintergrundinfos zum Text, einen Bezug zur Zielgruppe und Ideen zur Gestaltung der Kleingruppenzeit.

Die Kleingruppen laufen nach einem Rotationsprinzip. Jeder Kleingruppe wird von mind. einem Mitarbeitenden begleitet und läuft von Station zu Station. Durch ein Signal vom Zeitwächter wird den Gruppen signalisiert, dass sie zur nächsten Station aufbrechen. Je ein weiterer Mitarbeitender ist bei einer der 5 Stationen die je 7 Minuten dauern:

  • Gespräch inkl. Fragen
  • Spiel
  • Kreatives
  • Bibellesen und Gebet
  • Extra/Spezial

Gedanken und Hintergrundinformationen zum Text

Jesus ist mit seinen Jüngern auf dem Weg nach Jerusalem. Auf dem Ölberg kurz vor Jerusalem, gibt Jesus zwei seiner Jünger einen merkwürdigen Auftrag: sie sollen einen Esel von einem nahegelegenen Ort holen. Der Esel ist dort an einem Pfosten angebunden und falls einer sie fragen sollte, was sie da machen, sollen sie antworten >Der Herr braucht ihn und wird ihn gleich wieder zurückbringen<. Ein etwas merkwürdiger Auftrag, oder? Und woher weiß Jesus, dass da ein Esel steht?… Aber die Jünger führen den Auftrag dennoch aus und bringen Jesus den Esel. Danach zieht Jesus auf diesem Esel in Jerusalem ein. Der Einzug gleicht dem eines Königs, aber Jesus ist kein gewöhnlicher König: Er hat keine Krone und reitet auch auf keinem schellen Pferd, sondern auf einem langsamen Esel. Die Menschen jubeln ihm aber trotzdem zu und freuen sich darüber, dass der sehnsüchtig erwartete Retter nun endlich kommt. Wir dürfen uns heute noch genauso freuen, wie die Menschen damals, denn Jesus will auch heute noch bei uns im Herzen einziehen und mit uns zusammen durch´s Leben gehen.

Zielgedanke: Jesus, der König, kommt auch zu dir

Bezug zur Altersgruppe

Die Kinder sollen wissen, dass Jesus ein besonderer König ist. Ein König, der auch heute noch zu den Menschen und zu den Kindern kommt und bei ihnen im Herzen einziehen will.

Kleingruppen Übersicht

  • Station 1: Kreatives
  • Station 2: Spezial
  • Station 3: Bibellesen und Gebet
  • Station 4: Spiel
  • Station 5: Gespräch

Hinweis: Die Kleingruppen laufen nach dem Rotationsprinzip. Jeder Kleingruppe wird von einem Mitarbeitenden begleitet und läuft von Station zu Station. Gruppe 1 – startet bei Station 1, Gruppe 2 – bei Station 2 usw. Durch ein Signal vom Zeitwächter (einem Mitarbeitenden) wird den Gruppen nach 7 Minuten signalisiert, dass sie zur nächsten Station aufbrechen.

Station 1: Kreatives – Slide-Esel

Wir wollen einen sogenannten ,,Slide-Esel“ basteln. Die Bastelarbeit soll den Einzug in Jerusalem darstellen. Anfangs sollte den Kindern ein Endprodukt gezeigt werden, damit sie sich vorstellen können, was sie basteln. Und man sollte auch zeigen, wie sich der Esel bewegt (indem man hinten an der Schnur zieht). Man fängt mit dem basteln des Slide-Effekts an, da die Kinder zur Not auch immer noch zuhause alles vollends fertig malen können.

Hinweis: Wenn in den Kleingruppen mehr als 6 Kinder sind, sollten 2 Mitarbeiter diese Station betreuen

Der Slide-Effekt: Als erstes werden die Löcher mit einem Locher in die dickere Pappe gemacht  (jeweils oben und unten, siehe Bild unten). Der Mitarbeiter kann währenddessen schon mal die Gaffa-Streifen vorbereiten. Als nächstes wird die ellipsenförmige Pappe für den Esel mit einem schmalen Gaffa-Streifen mittig auf die Schnur geklebt. Anschließend werden die Enden der Schnur jeweils durch die Löcher der Grundpappe gezogen und hinten wieder so zusammengeknotet, dass es nicht zu straff, aber auch nicht zu locker ist. Beim Knoten sollte ein Mitarbeiter dementsprechend helfen. Die überstehenden Enden können mit einer Schere abgeschnitten werden.

Die Kinder können nun mit dem malen des Esels anfangen. Hierfür kann man ihnen eine Vorlage zeigen (oder mehrere), wie der Esel zum Beispiel aussehen könnte. Danach können sie auf die dickere Pappe die Straße nach Jerusalem mit Zweigen und Kleidern, ein Stadttor und die jubelnde Menschenmenge malen. Hierfür sollte man auch die Vorlage wieder bereitlegen, damit die Kinder sehen, wie die Straße aussehen kann. Man sollte darauf achten, dass die Straße mittig verläuft, da der Esel darüber entlang gezogen wird. Danach ist man fertig und man kann den Esel in die Stadt einziehen lassen, indem man hinten an der Schur zieht.

Falls die Zeit um ist, können die Kinder dann zuhause das Bild vollends fertig malen.

Was der Mitarbeiter vorbereiten sollte:

  • Die dickere Pappe für den Untergrund zuschneiden (ca. 20 cm x 10 cm)
  • Die Ellipsen für den Esel aus der dünneren Pappe ausscheiden (ca. 5 cm x 3,5 cm)
  • Die Bindfäden auf ca. 45 cm zuschneiden
rot ca. 5cm
gelb ca. 3,5cm

Material:

  • Dickere Pappe (Dicke: ca. 1,5 mm) wäre sinnvoll (zur Not geht auch eine normale Pappe von einer Müsli-Verpackung). Diese sollte in ca. 20 cm x 10 cm große Stücke geschnitten werden.
  • Normale Pappe (z.B. Pappe von Müsli-Verpackung) für Esel-Ellipsen
  • Schnur jeweils ca. 45 cm lang
  • Gaffa-Tape bzw. Gewebeklebeband
  • Locher
  • Scheren
  • Buntstifte und/oder Filsstifte

Station 2: Spezial – Szene nachstellen

Die Kinder haben die Möglichkeit die Geschichte kreativ darzustellen. Sie bekommen Kostüme und Requisiten und dürfen sich passend dazu verkleiden. Einer kann den Esel, einer Jesus, einer den Besitzer und die anderen können Jünger oder Menschen, die Jesus zujubeln, darstellen. Wie die Gruppe diese Geschichte darstellen will, ist ihr selbst überlassen…der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Material:

  • Eselkostüm
  • Kpstüme

Station 3: Bibellesen und Gebet: „Markierung“

Variante für 1. und 2. Klasse:

Den Kindern wird die Geschichte versweise vorgelesen. Nach jedem Bibelvers, macht man eine Pause und die Kinder können fragen, wenn sie irgendein Wort oder sonst irgendwas nicht verstanden haben. Danach kann man die Kinder auch noch fragen, was sie cool an der Geschichte finden.

Variante für 3. bis 6. Klasse:

Die Geschichte wird von einem Mitarbeiter den Kindern vorgelesen. Die Kinder haben den Bibeltext in ausgedruckter Form vor sich liegen, um sich Verse zu markieren, welche sie nicht verstehen oder komisch finden (Bibeltext zum ausdrucken befindet sich als Datei angehängt). Anschließend sollte ein kurzer Austausch über die Geschichte erfolgen. Danach kann man die Kinder auch noch fragen, was sie cool an der Geschichte finden. Der zugeteilte Mitarbeiter sollte langsam lesen und auch entsprechend Pausen machen.

Folgendes wieder für jedes Alter:

Wenn noch Zeit ist, gibt es zum Abschluss noch ein Teelichtgebet. Hierfür setzen sich die Kinder im Kreis und es wird ein Teelicht in einem Gläschen von einem Mitarbeiter angezündet. Anschließend wird das Teelicht im Kreis herumgegeben und der, der das Teelicht gerade hat, darf etwas laut sagen, muss er aber nicht. Wenn er fertig gebetet hat, gibt er das Teelicht weiter, und der nächste ist dran. Am Ende spricht der Mitarbeiter noch ein Abschlussgebet. Während dem Gebet ist man natürlich ruhig, außer man ist gerade dran.

Der zugeteilte Mitarbeiter sollte langsam lesen und auch entsprechend Pausen machen.

Material:

  • Buntstifte
  • Die Bibelstelle als Printmedium in genügender Anzahl ausdrucken (Text befindet sich in Datei zum Download)                  
  • Teelicht + Gläschen

Station 4: Spiel – Die etwas andere Reise nach Jerusalem (auch bekannt unter ,,das menschliche Fließband“)

Wichtiger Hinweis im Vorhinein: !!!Die Kinder sollten vor dem Spiel, ihre Taschen leeren!!!

Bei diesem Spiel müssen die Kinder Jesus nach Jerusalem transportieren. Erst wird ausgemacht wer als erstes Jesus spielt. Alle anderen Kinder sind dann Esel bzw. bilden zusammen ein Fließband. Die Esel legen sich nebeneinander mit dem Rücken so auf den Boden, dass sie ein Fließband bilden (Der Mitarbeiter, der die Gruppe begleitet, darf gerne mitmachen und sich an die erste Stelle der Esel legen). Der ,,Jesus“ legt sich nun mit dem Rücken auf die ersten Kinder in Hüfthöhe. Dafür kann er sich zwischen den ersten Beiden mit den Händen abstützen. Nun müssen die Esel sich in Richtung Jerusalem (Mitarbeiter/Ziel) drehen. Dadurch bewegt sich ,,Jesus“. Wenn ,,Jesus“ von der hintersten Person runter ist, steht diese auf und legt sich an das vorderste Ende des Fließbands hin und dreht sich dort weiter. Wenn das erste Kind Jerusalem erreicht hat, fängt man von vorne an und dann darf das nächste Kind (der alte ,,Jesus“ wird nun auch zu einem Esel).

Station 5: Gespräch mit Bildern

Vorbereitung: Die Bilder in der beigefügten Datei ausdrucken und ausschneiden.

Die Kinder bekommen insgesamt 8 Bilder durcheinander vorgelegt. Diese müssen sie in die richtige Reihenfolge bringen, um die Geschichte nochmals kurz zu wiederholen. Die Kinder sollten entweder auf Stühlen um einen Tisch sitzen oder auf dem Boden sitzen. Die Reihenfolge der Bilder ist wie folgt:

  1. Titelbild mit Überschrift ,,Jesus zieht in Jeruslame ein“
  2. Jesus gibt Jüngern den Auftrag, den Esel z holen
  3. Zwei Jünger machen sich auf den Weg, den Esel zu holen
  4. Gespräch zwischen den zwei Jüngern und dem Besitzer
  5. Jünger machen sich auf mit dem Esel auf den Rückweg
  6. Jesus setzt sich auf den Esel und macht sich mit den Jüngern zusammen auf den Weg nach Jerusalem
  7. Menschen werfen Kleider und Zweige auf den Boden und Jesus zieht in Jerusalem ein
  8. Die Kernaussage der Geschichte für die Kinder ,,Jesus, der König, kommt auch zu dir“

Danach sollte die Geschichte von den Kindern kurz nacherzählt werden. Anschließend sollte ein kleiner Austausch über die Geschichte erfolgen. Hierfür gibt es zu jedem Bild eine Frage. Jedes Kind sucht sich ein Bild heraus und nimmt dieses dann in die Hand. Ein Kind kann anfangen, dem Mitarbeiter sein Bild zu zeigen und dieser liest anschließend die jeweilige Frage vor(Hinweis: Es ist egal, in welcher Reihenfolge die Fragen beantwortet werden). Die Frage kann von dem jeweiligen Kind beantwortet werden oder auch von jemand anderem, falls dieses Kind die Frage nicht beantworten will. Nachdem die Frage beantwortet wurde kann die nächste gestellt werden. (Hinweis: Es müssen nicht alle Fragen beantwortet werden)

Bei jüngeren Kindern sollte der Mitarbeiter bei den Fragen kleine Impulse geben wie z.B. bei Frage 5: „Die stehlen den Esel ja eigentlich, oder? Ist das ok?“ Es müssen am Ende nicht alle Fragen beantwortet sein.

Die Fragen zu den jeweiligen Bildern lauten:

1. Weißt du wo Jerusalem ist?

2. Was haben sich wohl die 2 Jünger gedacht, als Jesus ihnen diesen Auftrag gab?

3. Wenn du einer von den 2 Jüngern wärst, hättest du diesen Auftrag ausgeführt?

4. Wie würdest du reagieren, wenn du der Besitzer des Esels wärst?

5. Wie findest du das, dass die Jünger den Esel mitgenommen haben?

6. Was glaubst du, wie hat sich der Esel gefühlt?

7. Wie würdest du dich fühlen, wenn du damals in der Menschenmenge gewesen wärst und Jesus vor dir auf einem Esel vorbeigelaufen wäre?

8. Was bedeutet dir diese Aussage?

Material:

  • ausgeschnittene Bilder
  • oben genannte Fragen sollten in irgendeiner Form vorhanden sein

Das Ziel

Starter

Jesus sieht den Einzelnen.

 

Checker

Jesus zeigt auf, worauf es bei Gott ankommt, nämlich auf den einzelnen Menschen und seine Gottesbeziehung.

 

Der Text an sich

Synagoge. Zur Zeit Jesu gab es in vielen verschiedenen Orten Synagogen. Ähnlich wie in unseren heutigen Kirchen waren die Synagogen Orte, an denen man Gott begegnen und zu ihm beten konnte. Am Sabbat gab es einen Gottesdienst, bei dem aus der Schrift vorgelesen wurde. In diesem Textabschnitt ist Jesus derjenige, dem diese Aufgabe zufällt, das heißt, er liest vor und predigt dazu.

Ein typischer Gottesdienst sah folgendermaßen aus: Bußruf und Lehre, Schriftlesung und Predigt, Dank- und Lobpsalmen, Bitte und Gebet. Dabei durfte sich jeder männliche Israelit, der mindestens 13 Jahre alt war, am Geschehen beteiligen.

 

Sabbat. Der jüdische Sabbat ist mit unserem Sonntag zu vergleichen. Der Grundcharakter sollte dabei die Freude sein, die im gemeinsamen Gottesdienst und Lob des Herrn zum Ausdruck kam.

Der Punkt, warum gerade der Sabbat so ein Streitthema war, war, dass das Gebot, den Sabbat zu heiligen (2. Mose 20,8-11), einen besonderen Stellenwert unter den übrigen Geboten einnahm. Arbeit war am Sabbat verboten, wobei „Arbeit“ in der Heiligen Schrift nicht genau definiert war, weshalb die damaligen Theologen selbst Listen mit verbotenen und erlaubten Tätigkeiten erstellten. Viele von ihnen sahen auch Heilung als Arbeit an. Hier setzte Jesus immer wieder an, wenn er betonte, dass es beim Sabbatgebot um das Wohl des Menschen und seiner Gottesbeziehung und nicht um das Einhalten von Gesetzen geht.

Durch das Heilen tut Jesus einer konkreten Person etwas Gutes und bewirkt dadurch, dass die umstehenden Menschen Gott loben, was dem Grundgedanken des Sabbats entspricht.

 

„Geist, der krank macht.“ Hier begegnet dem heutigen Leser ein völlig fremdes Weltbild: Für die Menschen zur Zeit Jesu gab es keine strikte Trennung zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt, sondern beides war miteinander verknüpft. Das bedeutet, dass sichtbare Geschehnisse (z. B. Krankheiten) mit unsichtbaren Ursachen erklärt wurden. So war es für die Menschen damals selbstverständlich, die körperlichen Symptome der Frau (Krümmung) auf einen bösen Geist in ihr zurückzuführen.

Die Absicht eines bösen Geistes ist immer, dem Menschen zu schaden und ihn von Gott zu trennen. Hier setzt Jesus an, indem er die Frau freispricht und heilt.

 

Der Text für mich

Die Geschichte zeigt, dass bei Gott die Menschen im Mittelpunkt stehen und nicht irgendwelche Regeln, die eigentlich das Zusammenleben zwischen Gott und den Menschen fördern sollen. Eine Regel soll nicht um ihrer selbst willen befolgt werden, sondern sie soll helfen, die Menschen zu lieben und Gott zu ehren. Erfüllt sie diesen Zweck nicht, muss die Regel überdacht werden.

Wie kann ein Theologe denken, dass es richtig ist, sich nur an sechs Tagen der Woche von Gott heilen zu lassen (V.14), wenn doch genau das die Menschen in eine engere Beziehung zu Gott führt? Er hat es sicher gut gemeint, aber leider dennoch das Ziel verfehlt.

Bin ich auch so ein Mensch, für den das Befolgen einer Regel („Das macht man so“) wichtiger ist als die momentane Situation eines Menschen?

Jesus ist uns in dieser Geschichte ein Vorbild darin, was es heißt, den Einzelnen und seine Bedürfnisse in den Blick zu nehmen. Er handelt auch dann, wenn es gerade nicht in unseren Zeitplan passt, weil für Gott die Menschen das Wichtigste sind.

 

Der Text für dich

Starter

Die Frau ist eine von vielen Gottesdienstbesuchern, doch Jesus nimmt sie wahr und spricht sie an, noch bevor die Frau von sich aus auf Jesus zukommt. Genauso möchte Jesus auch mit den Kindern, die ihn noch nicht kennen, in Kontakt treten. Er spricht sie persönlich an, kennt ihre Situation und möchte das Beste für sie.

Darum soll es auch in den Gruppenstunden gehen: Die Beziehung zu Gott steht im Mittelpunkt, nicht das Einhalten bestimmter „christlicher“ Regeln. Gerade weil Nicht-Christen oft den Eindruck haben, das Christentum bestünde aus Regeln und Ge- und Verboten, soll den Kindern hier aufgezeigt werden, dass es anders ist, dass wir einen Gott der Freiheit und Liebe haben, keinen strengen Aufpasser.

 

Checker

Gerade christlich sozialisierte Kinder haben diese Regeln oft schon sehr verinnerlicht, weil sie von Mitarbeitern der Gemeinde und ihren Eltern vorgelebt bekommen, wie man als Christ zu sein hat. Sie bekommen Lob und Anerkennung, wenn sie sich entsprechend der Vorstellungen der Gemeinde verhalten und fordern dieses Verhalten deshalb auch von anderen ein. Auch diesen Kindern soll bewusst werden, dass es um die persönliche Beziehung zu Gott geht und dass der Sinn und Zweck der „christlichen“ Regeln eben diese Beziehung zu Gott ist.

Sie erleben neu, dass sie persönlich für Gott wichtig sind und er ihre Situation sieht. Sie können sich mit all ihrer Not an Gott wenden, auch wenn es vielleicht gerade unpassend erscheint.

Der Text erlebt

 

Hinführung

Idee 1: Staffellauf

Die Kinder werden in zwei Gruppen geteilt und stehen hintereinander an einer Startlinie. Die Gruppenmitglieder durchlaufen nacheinander einen Parcours. Dabei muss derjenige, der gerade läuft, als „Staffelstab“ einen sperrigen Gegenstand (z. B. einen Koffer oder einen Wäschekorb) oder auch ein anderes Kind auf seinem Rücken tragen. Um das Ganze noch zu erschweren, kann auf den Koffer ein kleinerer Gegenstand gelegt werden, der nicht herunterfallen darf.

Die Kinder müssen also gebeugt laufen und können so nachempfinden, wie es für die Frau war, sich nicht aufrichten zu können.

Im Anschluss an das Spiel findet eine kleine Reflexionsrunde mit den Kindern statt, in der sie erzählen können, wie es für sie war: Wie hat es sich angefühlt, gebeugt zu laufen? Wie war es in dem Moment, als sie ihre „Last“ loswurden und sich aufrichten konnten?

 

Idee 2: Mindmap

Die Kinder sammeln auf einem Plakat, wofür der Sonntag eigentlich da ist. Was soll man am Sonntag tun? Was darf man am Sonntag nicht tun? Was würden sie gern machen? Mit welchen Menschen würden sie den Sonntag gern verbringen? Worauf freuen sie sich am Sonntag?

Hintergrund: Je nach familiärer Prägung haben die Kinder unterschiedliche Vorstellung davon, wie ein Sonntag auszusehen hat. Für manche ist es ein Familientag, für andere gehört der Gottesdienstbesuch unbedingt dazu, für wieder andere ist es vielleicht ein ganz „normaler“ Tag.

Es bietet sich an, in der Hinführungsphase mit den Kindern darüber ins Gespräch zu kommen, wie sie den Sonntag verstehen, um dann nachher bei der Geschichte darauf eingehen zu können.

 

Verkündigung

Theaterstück

Rollen: Jesus, Frau, Synagogenvorsteher, Volk (diese Rolle können auch die Jungscharler übernehmen)

 

Der Gruppenraum ist die Synagoge, die Jungscharler sind „normale“ Gottesdienstbesucher, die das Geschehen verfolgen.

 

Jesus: Guten Morgen! Wir sind heute hier versammelt, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Oh, wartet mal. Ich sehe dahinten jemanden, dem ich erst noch helfen möchte. Lasst mich mal bitte durch!

Jesus bahnt sich einen Weg durch die Gruppe zu der Frau, die gebeugt am anderen Ende des Raumes steht.

Synagogenvorsteher: Was hat er denn jetzt vor? Er bringt uns unseren ganzen Gottesdienstablauf durcheinander. Jesus soll doch heute predigen und nicht schon wieder sein eigenes Ding machen! Und vor allem diese Frau, zu der er da geht, die ist doch schon seit 18 Jahren krank. Das kann jetzt auch noch warten.

Jesus: Frau, Gott macht dich frei von dem, was dich bedrückt.

Jesus legt ihr die Hände auf, daraufhin richtet sich die Frau gerade auf.

Frau: Danke, Jesus, du bist so gut! Du hast mich geheilt! Endlich bin ich wieder frei!

Jesus: Du bist Gott wichtig, er weiß, wie es dir geht. Und er freut sich jetzt mit dir, dass du wieder frei bist!

Synagogenvorsteher (bleibt vorn stehen): Also, das geht jetzt wirklich zu weit. Ihr wisst doch: Es gibt sechs Tage, an denen man arbeiten kann. Aber nicht am Sonntag, dieser Tag gehört Gott, da wird nicht gearbeitet. Lasst euch unter der Woche heilen, da habt ihr genug Zeit.

Jesus: Jetzt tu mal nicht so scheinheilig! Du gehst doch auch am Sonntag mit deinem Hund Gassi und nicht bloß unter der Woche. Und zu fressen gibst du ihm auch. Genauso gibt jeder, der eine Katze oder ein Meerschweinchen oder einen Wellensittich oder sonst was für Tiere hat, ihnen auch am Sonntag ihr Futter.

Ihr versorgt doch eure Tiere, weil sie euch wichtig sind. Die Menschen sind Gott noch viel wichtiger, als euch eure Haustiere. Er will nicht, dass diese Frau auch nur einen weiteren Tag leiden muss.

Synagogenvorsteher: Aber es ist doch Sonntag …

Jesus: Ja, genau. Genau dafür ist der Sonntag da, dass Menschen wieder mit Gott Beziehung leben können, dass sie frei werden von den Dingen, die sie belasten.

Synagogenvorsteher: Okay, dann mach jetzt aber bitte weiter mit dem Gottesdienst, so wie es sich gehört.

Jesus: Sieh doch mal, diese Frau ist schon mittendrin im Gottesdienst, sie lobt Gott und redet mehr mit ihm, als viele von euch die ganze Woche.

Die Frau stimmt ein den Kindern bekanntes Danklied an (z. B. „Lasst uns miteinander“), das die Gruppe gemeinsam singt. – Alle singen mit, bis auf den Synagogenvorsteher, dieser setzt sich still auf seinen Platz in der ersten Reihe und sagt nichts mehr dazu.

Falls die Kinder nicht von allein in das Lied einstimmen, animieren die Mitarbeiter sie dazu.

 

Die andere Idee

Die Geschichte wird als Monolog aus der Perspektive der geheilten Frau erzählt:

Ihr glaubt ja gar nicht, was mir letzten Sonntag passiert ist. Ich war ganz normal im Gottesdienst, wartete gespannt auf die Predigt, die Jesus halten sollte – und plötzlich sprach er mich an. Ihr müsst wissen, ich hatte seit 18 Jahren eine seltene Krankheit und konnte überhaupt nicht richtig stehen. Ich war immer gebückt und habe von der Welt nur den Boden gesehen. Ungefähr so (Frau stellt sich gebeugt hin).

Aber dann kam Jesus und hat mir gesagt, dass ich jetzt frei bin von dieser Krankheit. Einfach so, ohne Vorwarnung kam er plötzlich mitten im Gottesdienst auf mich zu. Und als er sagte, dass ich frei bin, spürte ich eine ganz komische Veränderung und konnte plötzlich wieder gerade stehen. Halleluja! Das war ein großes Wunder für mich!

Der Synagogenvorsteher fand das gar nicht so toll. Er hat geschimpft und gesagt, dass am Sonntag nicht gearbeitet werden soll und wir uns unter der Woche heilen lassen sollen. Aber Jesus hat ihm gesagt, dass der Sonntag dafür da ist, dass wir Menschen frei werden und mit Gott leben. Da wusste der Synagogenvorsteher nicht mehr, was er sagen sollte, sodass wir anderen endlich Loblieder für Gott singen konnten. Jesus lächelte mir noch einmal zu und ging wieder nach vorn.

Ich kann es immer noch nicht fassen, dass er mich in der Menge überhaupt wahrgenommen hat. Aber offensichtlich bin ich Gott so wichtig. Und wenn ich es bin, seid ihr es auch!

 

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Kinder spielen die Geschichte selbst nach. Sie überlegen dazu, welche Requisiten sie brauchen und wie sie den Raum nutzen wollen. Falls genügend Zeit ist, kann auch eine Kulisse gestaltet werden, vor deren Hintergrund das Geschehen stattfindet. Die Mitarbeiter halten sich dabei weitestgehend zurück und unterstützen die Kinder nur, wenn es wirklich nötig ist.

 

Gespräch

Jedes Kind bekommt ein rotes und ein grünes Kärtchen. Der Mitarbeiter liest Aussagen vor und je nachdem, ob die Kinder der Aussage zustimmen oder nicht, halten sie entweder das rote (nein) oder das grüne (ja) Kärtchen nach oben. Nach jeder Aussage können ein paar Kinder erzählen, warum sie sich so entschieden haben. Entwickelt sich bei einer Aussage ein tieferes Gespräch, sollte darauf eingegangen und sich die nötige Zeit dafür genommen werden. Mögliche Aussagen:

  • Die Frau war vorher schwer krank.
  • Jesus wollte, dass es der Frau besser geht.
  • Jesus freute sich, dass der Synagogenvorsteher so auf die Einhaltung des Sabbats achtete.
  • Jesus wollte den Leuten in der Synagoge etwas beibringen.
  • Die Frau musste sich erst bemerkbar machen, bevor Jesus sie ansprach.
  • Jesus ist es völlig egal, wie wir den Sabbat/Sonntag verbringen.
  • Der Synagogenvorsteher hat durch die Geschichte etwas gelernt.
  • Wir können von dem, was Jesus in dieser Geschichte getan hat, etwas lernen.

(Die Liste kann beliebig erweitert oder verändert werden.)

 

Merkvers

Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte zu ihr: „Frau, du sollst deine Krankheit los sein!“

Lukas 13,12 GNB

Methode zum Lernen: Die Gruppe überlegt sich Bewegungen zu diesem Vers und versucht, ihn pantomimisch darzustellen.

 

Gebet

Die Gruppe überlegt gemeinsam, was sie gut findet an dem, was Jesus in dieser Geschichte getan hat. Anschließend überlegen die Kinder, was sie dadurch lernen und was sie vielleicht in Zukunft anders machen möchten.

Ein Mitarbeiter und/oder Teilnehmer fassen diese Gedanken zusammen und sagen sie Jesus im Gebet.

 

Kreatives

Die Teilnehmer basteln aus Pappe eine Brille, auf die jeder einen kleinen Satz schreiben kann, z. B. „Gott sieht dich“. Die Brillen können kreativ gestaltet werden (bemalen, bekleben …).

Wenn dann jeder seine Brille aufhat, kann noch ein Gruppenfoto gemacht werden, was dann groß im Gruppenraum aufgehängt wird. Dazu kann man eine kleine Überschrift schreiben, z. B. „Gott sieht uns“, „Wir sind Gott wichtig“ usw.

 

Spielerisches

Ein Kind verlässt den Raum. Während es draußen ist, verändert einer aus der Gruppe etwas an sich. Nun wird das Kind wieder hereingerufen und muss versuchen herauszufinden, wer etwas verändert hat und was es ist. So werden die Kinder dafür sensibilisiert, aufeinander zu achten und genau hinzusehen.

 

Rätselhaftes

Der Satz „GOTT SIEHT DICH“ wird groß ausgedruckt, zerschnitten und durcheinandergemischt. Die einzelnen Buchstaben werden dann an die Kinder ausgeteilt, die versuchen müssen, ihn richtig zusammenzupuzzeln.

 

(T)extras

Lieder

Ja, Gott hat alle Kinder lieb

Bei dir kommt keiner zu kurz

Wenn einer sagt: Ich mag dich

Wir sind hier zusammen

Der Herr denkt an uns

Lasst uns miteinander

 

Spielideen

Ich sehe was, was du nicht siehst.

Ein Kind sucht sich einen Gegenstand im Raum aus. Dann sagt es: „Ich sehe was, was du nicht siehst und das sieht … (Farbe des Gegenstandes einsetzen) aus.“ Die anderen Kinder raten, welcher Gegenstand gemeint ist. Dann ist das nächste Kind an der Reihe.

Das Spiel kann dadurch erschwert werden, dass nicht eine Farbe genannt wird, sondern eine andere Eigenschaft (z. B. Gewicht, Größe, Geruch, Konsistenz, Häufigkeit der Nutzung …). Hier können die Kinder kreativ werden.

 

Personen erraten

Eine Person aus der Gruppe beschreibt eine andere Person (die jeder kennt, gern auch jemand aus der Gruppe). Die Gruppe muss erraten, wer gemeint ist. Die Beschreibung sollte schwer anfangen, damit nicht nach dem ersten Tipp schon jeder weiß, wer gemeint ist. Falls es sich in der Gruppe anbietet, kann daraus ein Wettkampf gemacht werden, wer die meisten Personen errät.

 

Dirigent

Eine Person verlässt den Raum. Während die Person draußen ist, wird in der übrigen Gruppe ein „Dirigent“ bestimmt. Der Dirigent gibt vor, welches Instrument jeweils pantomimisch gespielt wird. Die ganze Gruppe setzt ein, die Person draußen kommt wieder herein und muss erraten, wer der Dirigent ist. Damit dies möglich ist, wechselt der Dirigent immer wieder das Instrument, woraufhin dann alle anderen ebenfalls ihr Instrument wechseln, sodass das ganze „Orchester“ immer das gleiche Instrument spielt.

Diese Themenreihe enthält Gruppenstunden zu Texten aus dem Lukasevangelium. Dazu gehören 5 Einheiten zu Geschichten in denen Jesus Menschen begegnet. Außerdem sind noch 6 Bausteine zu Gleichnissen enthalten. Die Texte stammen aus JUMAT 2/18 und 3/18.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

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