Diese Themenreihe enthält die Entwürfe für Gruppenstunden zu Texten aus Apostelgeschichte 9-12. Sie beginnt mit der Bekehrung von Paulus und begleitet den weiteren Weg der ersten Christen und der ersten Gemeinden. Dabei stehen vor allem Paulus und Petrus im Mittelpunkt. Durch ihr Wirken und den Einsatz von weiteren Menschen breitet sich das Evangelium weit über Jerusalem hinaus aus.
Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.
Außerdem enthält die Themenreihe einen passenden Entwurf für einen Familiengottesdienst.
Jesus setzt seine Pläne um. Wer mit ihm lebt und sich einsetzen lässt, kann gebraucht werden und erlebt Großes.
Mit Jesus zu leben bedeutet manchmal, im Vertrauen auf ihn Angst und Vorsicht zu überwinden und aufregende Dinge zu tun.
Vers 10+11: Der Jünger Hananias taucht hier zum ersten und letzten Mal in der Bibel auf. Und dennoch ist er wichtig. Er war in diesem entscheidenden Moment mutig und gehorsam. So war auch er beteiligt am Start der weltumspannenden Mission.
Jesus erscheint ihm ganz konkret. Er ist weder erschrocken noch erstaunt über die persönliche Anrede Jesu. Er antwortet direkt und stellt sich sofort zur Verfügung. Das spricht von einer persönlichen Beziehung und Verbundenheit.
So kann Jesus detailgenau Anweisungen geben, wo Hananias hingehen soll, was ihn erwartet und was er vorfinden wird.
Vers 12: Ebenso detailliert ist zuvor schon Saulus vorbereitet worden. Diese Berufung soll nicht an irgendwelchen Missverständnissen scheitern. Jesus will genau diesen Saulus mit seinen Fähigkeiten aussenden (siehe Vers 15).
Vers 13+14: Es ist einleuchtend, dass Hananias Bedenken hat, einfach zu diesem Christenverfolger Saulus zu gehen. Dessen gefährlicher Ruf war ihm vorausgeeilt. Von dem außergewöhnlichen Erlebnis des Saulus vor Damaskus weiß er nichts.
Vers 15: Wenn Jesus diesen Saulus als sein Werkzeug einsetzen will, widerspricht Hananias nicht und vertraut auf Jesus und seine Beurteilung.
Vers 16: Jesus wird seinem Boten nichts vorgaukeln. Er zeigt ihm gleich zu Beginn, was auf ihn zukommen wird: Leiden um Jesu willen.
Vers 17: Fast klingt es so, als würde Hananias Saulus mit einem Kosenamen begrüßen, indem er ihn „Bruder Saul“ nennt. (Katharina – Käte; Johannes – Hans; Maximilian – Max). Darin ahnt man, dass Hananias die Angst vor dem bösen Saulus verloren hat und ihn als Bruder, als Gleichgesinnten annimmt.
Hananias ist ein treuer Bote Jesu. Er richtet genau das aus, was der ihm aufgetragen hat. Diesem Auftrag aus Vers 12 fügt er noch den Zuspruch des Heiligen Geistes hinzu. Er hat als Beauftragter Jesu das Recht dazu, so wie wir heute z. B. bei einer Einführung eines neuen Mitarbeiters diesem den Heiligen Geist zusprechen.
Vers 18: Es ist als ob Saulus mit diesem Zuspruch aus einem totalen Rückzug wieder auftaucht, als ob das Leben ihn wieder zurückhat. Jetzt ist er bereit, das Neue anzupacken.
Hananias spielt eine kurze, aber bedeutungsvolle Rolle in der Geschichte der Weltmission, der Ausbreitung des Evangeliums Jesu. Er pflegt einen so direkten Umgang mit Jesus, dass er diese punktgenaue Dienstanweisung versteht und umsetzt. Nach einer kurzen Nachfrage vertraut er Jesus sofort und führt seinen Auftrag aus. So möchte ich gerne Gottes Willen verstehen und umsetzen.
Dass Hananias Jesus so gut versteht, ist die Wirkung des Heiligen Geistes in ihm. Der gibt ihm auch die Vollmacht, selbst Saulus den Heiligen Geist zuzusprechen. Er weiß, dass dies die entscheidende Kraft ist, die Saulus befähigen wird, seinen großen neuen Auftrag anzunehmen. Dies soll mir ein Vorbild sein, mich dem Wirken des Heiligen Geistes auszuliefern.
Unsere Gesellschaft lebt von Menschen, die sagen „Hier bin ich“. Es gibt so viel anzupacken, zu verändern, zu helfen, zu wagen. Das alles kann nicht geschehen, wenn sich alle nur zurückziehen und nur das tun, was ihnen gerade Spaß bringt. Gott hat dich mit Gaben und Fähigkeiten ausgestattet, die du für andere einsetzen kannst und sollst.
Was würdest du tun, wenn dich dein Klassenlehrer zu dem Schüler schickt, der der gefürchtetste Schlägertyp deiner Schule ist? Du warst bisher froh, dass er dich noch nicht ins Visier genommen hat. Dein Auftrag wäre, ihm zu sagen, dass er einen Orden für Fairness bekommt. So in etwa muss sich Hananias gefühlt haben.
Nur im Vertrauen auf Jesus kann Hananias diesen Auftrag ausführen. Er wagt es.
Unsere Gesellschaft lebt von Menschen, die sagen „Hier bin ich“. Es gibt so viel anzupacken, zu verändern, zu helfen, zu wagen. Das alles kann nicht geschehen, wenn sich alle nur zurückziehen und nur das tun, was ihnen gerade Spaß bringt, ansonsten sich in ihre wohlbehütete Welt zurückziehen. Gott hat dich mit Gaben und Fähigkeiten ausgestattet, die du für andere einsetzen kannst und sollst. Für Gott ist ein Glaube ohne diese Bereitschaft, sich einzusetzen sinnlos. Ein Glaube, der sich nicht im Verhalten, in Taten äußert, ist wertlos, tot.
Wenn Hananias nicht gehört, gehorcht hätte und nicht losgegangen wäre, hätte Jesus jemand anderen berufen. Aber Hananias hätte diese umwälzende Erfahrung nicht gemacht. Auch du kannst Spannendes erleben, wenn du zuhörst und befolgst, was Jesus dir sagt.
Die Jungscharler erhalten folgenden Auftrag:
„Geht zum Bürgermeister (oder einer anderen Person, die in erreichbarer Nähe des Jungscharraumes wohnt) und überreicht ihm einen Gruß unserer Jungschar. Sagt ihm, dass wir ihm alles Gute wünschen und für ihn und seine Arbeit beten. Ihr trefft ihn (genaue Adresse angeben). Wir haben euch schon angekündigt und er erwartet euch.“
Diese Aktion muss mit dem Bürgermeister, dem Chef der Feuerwehr o.Ä. oder einer entsprechend Respekt einflößenden Person, vielleicht auch dem Betreiber der Lieblingseisdiele von nebenan, der Angestellten im Reisebüro o.Ä. vorher abgesprochen werden.
Falls der Weg zur Adresse schwierig ist, begleiten die Mitarbeitenden die Gruppe bis fast vor das Haus, ziehen sich dann aber zurück und lassen die Jungscharler den Auftrag allein ausführen.
Alle Kinder bekommen einen kleinen Zettel und einen Stift. Alle schreiben ihre Namen drauf und knüllen ihn zu einer Kugel. Diese Kugeln werden in einen Korb gesammelt, gut gemischt und dann wieder ausgeteilt. Jeder hat nun den Namen eines Jungscharlers gezogen. Der Auftrag heißt nun, zu dem Kind mit dem gezogenen Namen zu gehen und ihm etwas wirklich Nettes zu sagen. Peinlich – aber so lautet der Auftrag. Wer traut sich – wer drückt sich?
Theaterstück
Das Theaterstück schließt an das Stück aus der Einheit „Vom Licht überwunden“ an. Der Raum ist verdunkelt, das Bühnenbild wird wiederhergestellt: Die Szene aus der Einheit „Vom Licht überwunden“ wird im Zeitraffer mit Stichworten aus dem Off wiederholt.
Saulus hockt am Boden, die Hände vor den Augen. Eine neue Person betritt die Bühne: Hananias.
Hananias: (steht einige Zeit abwartend da, sagt dann vorsichtig) Schalom Saulus, Friede sei mit dir!
Saulus: (hebt den Kopf, nimmt die Hände von den Augen, hält aber die Augen geschlossen) Hananias, du bist wirklich gekommen. Vor meinem inneren Auge habe ich dich schon gesehen und so sehr gehofft, dass du kommst.
Hananias: Ja, Bruder Saul, Jesus ist mir erschienen und hat mich zu dir geschickt. Er hat mir sogar die exakte Adresse gesagt, wo ich dich finden werde.
Saulus: Da wollte Jesus wohl kein Risiko eingehen.
Hananias: Apropos Risiko. Es war riskant für mich, hierherzukommen.
Saulus: Das verstehe ich vollkommen. Vor ein paar Tagen hätte es auch noch ganz anders ausgesehen. Alle Achtung, dass du da bist. Deinen Mut bewundere ich.
Hananias: Jesus hat mir versichert, dass er gerade dich brauchen kann. Keine Ahnung, wie das gehen soll, bei dir und deinem schlechten Ruf. Aber Jesus hat gesagt, dass du nicht mehr gegen ihn, sondern für ihn unterwegs sein wirst. Sogar zu den Leuten, die noch nicht unseren Gott kennen. Das wird nicht leicht werden für dich.
(Er legt seine Hände auf Saulus’ Kopf.)
Jetzt sollst du wieder sehen können und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. Er wird dich für deine Aufgaben stärken.
Saulus: (öffnet vorsichtig die Augen, öffnet sie nach und nach weit). Ich kann wieder sehen. Jesus hat zuerst meine inneren Augen geöffnet, dass ich ihn erkennen konnte. Ich war so verblendet und bin einem Irrlicht gefolgt. Jetzt weiß ich, dass Jesus Gottes Sohn ist, der Retter der Welt. Und jetzt hat er auch meine äußeren Augen wieder geöffnet, dass ich wieder sehen kann. Hananias, ich möchte mich auf den Namen Jesu taufen lassen. Von nun an will ich zu Jesus gehören.
Hananias: Das freut mich! Jetzt lass uns aber endlich etwas essen und trinken. Ich habe einen Bärenhunger. Du doch bestimmt auch, Saulus.
Saulus: Und wie!
(Lachend gehen die beiden ab.)
Ein Reporter der „Freien Presse Damaskus“ hat gehört, dass der berühmt-berüchtigte Saulus nach Damaskus kommen soll. Er postiert sich an den südlichen Ortseingang, um das Kommen zu beobachten. Er folgt Saulus bis zum Haus in der „Geraden Straße“, zum „Haus von Judas“. Was er dann sieht und belauscht, beschreibt er in einem Bericht für seine Zeitung.
Die Jungscharler lesen Apostelgeschichte 9, 8-19a und schrieben daraus einen spannenden Augen- und Ohrenzeugenbericht.
Die Geschichte wird in der Bibel ab Vers 10 bis Vers 16 nachgelesen. Dann wird unterbrochen und statt Vers 17 Folgendes gesagt: Aber Hananias ging nicht hin, denn er hatte Angst.
Stellt euch mal vor, wie es gewesen wäre, wenn Hananias nicht zu Saulus gegangen wäre.
Woher weiß man, dass es Jesus ist, der solche Impulse gibt?
Wer eng mit Jesus verbunden ist, lernt immer mehr, Jesu Stimme zu hören.
Wie hätte es weitergehen können, als Hananias nicht auf Jesus gehört hat?
Wie hätte es mit Saulus weitergehen können?
Was wäre, wenn jeder von uns ohne Scheu über Jesus reden würde, offen zu ihm stehen würde und für ihn leben würde?
Einleitend wird Folgendes gesagt: Wenn einer überschwänglich sagt: „Ich liebe dich! Ich würde für dich sogar durch den schlimmsten Schneesturm gehen!“ Und wenn du ihn einlädst, würde er sagen: „Ach, bei dem Regen mag ich nicht raus. Leider kann ich nicht kommen.“ Was sagt das über seine Liebe aus?
Nun folgt der passende Bibelvers:
So ist es mit dem Glauben: Wenn er allein bleibt und aus ihm keine Taten hervorgehen, ist er tot (Jakobus 2,17).
Es werden weitere Beispiele überlegt, die dem Bibelvers vorangestellt werden könnten, an denen man erkennt, dass fromme Sprüche nichts bringen, wenn sie nicht mit Taten bestätigt werden.
Das Lied „Herr gib uns Mut zum Hören“ wird gemeinsam gebetet. (Gemeinschaftsliederbuch Jesus unsere Freude, Nr. 440)
Auf einer einfarbigen Postkarte wird der Merkvers in Schönschrift geschrieben. Dafür verwenden die Jungscharler entweder ihre eigene Schreib- und Druckschrift oder erfinden selbst Formen. Im Internet gibt es ausführliche Beispiele und Anleitungen zu Handlettering.
Sternlauf-Rallye
Material: 10 durchnummerierte Briefumschläge, in denen sich jeweils eine Aufgabenbeschreibung befindet. Jeder Aufgabenumschlag gibt es nur einmal.
Vorbereitung: Aufgabe 10 vorher mit der Eisdiele absprechen.
Für jede Spielgruppe eine Klarsichthülle, in der sich ein „Ergebnisblatt“ und ein Bleistift befindet.
Die Kinder finden sich zu Gruppen, die aus jeweils 3-4 Teilenehmern bestehen.
Jede Gruppe sucht sich einen Gruppennamen und schreibt ihn auf das „Ergebnisblatt“. Der wird auch in den „Spielplan“ eingetragen.
Der Spielverlauf ist nun so:
Jede Gruppe bekommt einen Briefumschlag. Das wird auf dem „Spielplan“ vermerkt. Die Gruppe liest die darin befindliche Aufgabe, geht los, um die Aufgabe zu erfüllen, trägt das Ergebnis in das „Ergebnisblatt“ ein, kommt zurück, gibt den Briefumschlag zurück, die erledigte Aufgabennummer wird auf dem „Spielplan“ angekreuzt, die Gruppe erhält einen anderen Briefumschlag mit einer neuen Aufgabe, liest sie, geht los, usw., bis alle Aufgaben auf dem Spielplan angekreuzt sind.
Regeln: Das ist kein Wettspiel. Die Reihenfolge der Aufgaben ist egal. Es wird jeweils der Briefumschlag herausgegeben, der gerade da ist. Die Briefumschläge werden nicht untereinander weitergegeben. Die Aufgaben dürfen nicht an andere Gruppen verraten werden. Das Spiel endet, wenn die Zeit um ist oder wenn alle Gruppen alle Aufgaben erledigt haben.
Aufträge könnten sein:
Das Spiel endet, wenn alle Gruppen alle Aufgaben erledigt haben.
Wer kann diesen Satz lesen?
Ich will nicht mehr sagen: Ich kann das nicht
Ich bin sicher an der Hand des Vaters
Wenn man tut, was Gott gefällt
Egal, was kommt
Das will ich von Paulus lernen
Wenn ich dir vertrau, mein Gott
Miteinander packen wir’s
Viele unterschiedliche Meinungsmacher sind Irrlichter und verblenden uns. Jesus ist das wahre Licht, das den Durchblick schenkt.
Wer immer im Licht lebt, gewöhnt sich daran. Aber es leuchtet in immer neuen Facetten, die es zu entdecken gilt.
Vers 1: Saulus taucht in Apostelgeschichte 7,58 im Zusammenhang mit der Steinigung des Stephanus erstmalig auf. In Kapitel 22,3ff erzählt er später selbst seinen Lebenslauf.
Saulus ist ein hebräischer Name (Kurzform Saul), der im römischen Sprachgebrauch Paulus (heutige Kurzform Paul) heißt (vergleichbar mit Christa – Krista als skandinavische Variante). In den Kapiteln 9 bis 12 wird er mit dem hebräischen Namen betitelt. Ab Kapitel 13,9 wird im Zusammenhang mit dem Aufbruch zur ersten Missionsreise, also Jahre später, die lateinische Namensvariante verwendet. Das sprichwörtliche „vom Saulus zum Paulus“ hat keine biblische Grundlage.
Dieser Saulus ist zunächst ein leidenschaftlicher, ein glühender Gegner der Anhänger Jesu, weil er überzeugt ist, dass Jesus ein Gotteslästerer ist. Diese Leidenschaft drückt der Vers 1 in der Lutherübersetzung sehr deutlich aus.
Saulus kann nicht einfach losziehen, um die Christen gefangen zu nehmen. Er braucht dafür die Genehmigung des Hohepriesters, dem Oberhaupt der Juden. Vergleichbar ist diese Genehmigung mit einem Haftbefehl, der auch nur vom Staatsanwalt ausgestellt werden darf. Auch nur mit einer solchen Genehmigung dürfen heute Menschen verhaftet werden.
Wir merken daran, dass die Christenverfolgung nicht einfach eine fanatische Idee eines Einzelnen war, sondern von offizieller Seite genehmigt war.
Vers 2: Die Christen wurden anfänglich „Anhänger des neuen Weges“ genannt. Die GNB übersetzt das mit „Anhänger des neuen Glaubens.“
Vers 3-6: Jesus ist das Licht der Welt. Lies dazu Johannes 1,4+5+9; 3,19; 8,12; 12,46
Von diesem Licht wird Paulus „von seinem hohen Ross“ gestürzt, auf den Boden der Realität Jesu geworfen. Nachdem sich Jesus dem Saulus unmissverständlich vorgestellt hat, lässt er ihn da aber nicht als Abgestrafter liegen, sondern ermuntert ihn, wieder aufzustehen und den ersten Schritt unter seiner Regie zu machen.
Vers 7-8: Dieses Erlebnis ist keinesfalls als Hirngespinst eines Einzelnen misszuverstehen. Alle nehmen die Gegenwart Jesu wahr. Saulus sieht und hört, die Gefährten hören eindeutig eine Stimme. Alle sind überwältigt von der Gegenwart dieses Jesus, dessen Existenz sie ja noch bis gerade eben vehement abgelehnt haben. Saulus, der meinte, den Durchblick zu haben, ist blind, die anderen sprachlos. Ihr gesamtes Lebenskonzept ist auf den Kopf gestellt.
Vers 9: Jesus gibt Saulus Zeit, diese rigorose Veränderung zu verarbeiten. Das Essen und Trinken hat er eingestellt und auch das Sehen ist ausgeschaltet. So kann sich Saulus nun auf Jesus konzentrieren, auf ihn hören, sein Leben neu orientieren, auf ihn ausrichten.
Wenn man von einer Sache hundertprozentig überzeugt ist und sich sehr intensiv und auch noch öffentlich dafür einsetzt, ist es unheimlich schwer, sich radikal neu zu orientieren. Das kann nur durch eine noch stärkere Macht, wie durch Jesus, geschehen. Es fordert die felsenfeste innere Überzeugung, um auch vor anderen zuzugeben, bisher falschgelegen zu haben und nun anders zu denken. Es könnte ja als wankelmütig, unzuverlässig eingestuft werden. Kann man einem solchen Menschen noch trauen? Konrad Adenauer sagte jedoch einen für mich vorbildlichen Satz: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden.“ Das zeugt von Größe. Diese Größe hatte auch Saulus.
Viele Menschen haben dir klargemacht, dass dieses Christliche, dieser Jesus nichts Richtiges sei. Das sei was für alte Leute und außerdem sind die Christen auch nicht besser. Und überhaupt ist doch sowieso alles einerlei. Davon bist du überzeugt und sagst das auch laut. Nun hörst du von Jesus. Das, was du jetzt hörst, ist neu, ganz anders, faszinierend. Du findest Jesus prima, du möchtest gerne zu ihm gehören. Aber was sollen denn jetzt deine Kumpels denken? Bisher hast du darüber gefrotzelt und nun glaubst du es selbst? Trau dich! Jesus hilft dir dabei.
Du bist schon immer in der Gemeinde, gehst jeden Sonntag zum Kindergottesdienst, gehst zur Jungschar. Das ist manchmal langweilig, nichts Besonderes. Dein Kopf ist voller Wissen über Gott, du kennst alle biblischen Geschichten auswendig. Aber es hat ansonsten nichts mit deinem Leben zu tun. Dein Herz bleibt kalt. Dir wünsche ich eine persönliche Begegnung mit Jesus, ein Erlebnis, das dich, wie den Saulus, so richtig umhaut. Ich wünsche dir einen Lichtstrahl von Jesus, der dein Herz aufrüttelt. Du kannst Jesus darum bitten und abwarten. Manchmal trifft es total überraschend ein.
Ein Mitarbeiter schlägt wahllos ein Lexikon auf und nennt willkürlich das erste Wort, das ihm auf der Seite in die Augen fällt. Z. B. „Preta“. Jeder schreibt nun eine Definition, eine Erklärung dieses Wortes auf. Z. B. „Karl Friedrich von Preta, lebte von 1879 bis 1950, langjähriger Geschäftsführer der Pretawerke in Königsberg.“ Einer nach dem anderen liest dann selbstbewusst und überzeugend seine Definition vor und behauptet, das sei die einzig richtige. Der Mitarbeiter liest dann die richtige Definition aus dem Lexikon vor. Wer von den Jungscharlern war am nächsten an der Wahrheit?
Auch falsche Lehren können so überzeugend dargestellt werden, dass andere sie glauben.
Per Beamer werden Bilder von Leuchttürmen an die Wand projiziert.
In der Zeit, als es für die Schifffahrt noch keine Navigationsgeräte gab, sollten Leuchttürme den Seefahrern den Weg weisen. Sie waren Leuchtfeuer und dienten der Positionsbestimmung und der Warnung vor Untiefen. Manchmal nutzten jedoch Piraten und Inselbewohner der Nordseeinseln den Leuchtturm, um Schiffe in die Irre zu führen. Wenn Schiffe dann auf Grund liefen und Schiffbruch erlitten, plünderten sie das Wrack.
So kann man auch durch falsche Meinungsmacher in die Irre geführt werden, von etwas überzeugt sein, das falsch ist.
Theaterstück
Die Fenster des Jungscharraumes sind verdunkelt, die Bühne ist zunächst mit gelbem Licht erhellt.
Zwei Mitarbeitende gehen zusammen auf der Bühne herum und unterhalten sich, ein Mitarbeitender steht verborgen, spricht später (evtl. über ein Mikrofon) die Stimme von Jesus.
Rufus: Saulus, heute so in Gedanken? Gute Laune hast du ja nicht gerade?
Saulus: Ist es denn zu fassen?! Wie soll ich gute Laune haben, solange diese Christen noch ihr Unwesen treiben? Die werden immer frecher. Wie können sie sich erlauben, solche Irrlehren zu verbreiten? Immer mehr Leute glauben diesen Unsinn. Jesus sei der Sohn von Gott?!? Dieser dahergelaufene Zimmermann aus Nazareth sei der verheißene Messias?!? Der hat die Leute ganz schön hinters Licht geführt. Wie soll so einer DER Messias sein? Wie kann so einer der Messias sein, wenn er sich einfach so von den Römern ans Kreuz nageln lässt und kläglich stirbt?! Dieser Jesus ist tot und damit Ende! Und jetzt sagen die auch noch (äfft die Christen nach) „nur, wer an diesen Jesus glaubt, kann vor Gott gerecht sein“! Die sind total verblendet! Aber ich habe den Durchblick. Ich lass mich nicht in die Irre führen. Und ich weiß, dass das, was die erzählen, Gotteslästerung ist! Diesem Theater werde ich heute ein Ende bereiten. Denen werde ich das Licht ausblasen. Hier in meiner Tasche habe ich die Erlaubnis vom Hohepriester, dass ich in Damaskus dieses Nest der Anhänger des neuen Weges ausräuchern darf. Ab heute ist Schl…
Der Strahler blendet grelles, weißes Licht – Saulus reißt die Hände vor die Augen und fällt um, behält die Hände vor den Augen. Rufus bleibt wie versteinert stehen.
Jesus aus dem Off: Saul, Saul, warum verfolgst du mich?
Saulus: Herr, wer bist du?
Jesus: Ich bin Jesus, den du verfolgst! Aber steh auf und geh in die Stadt! Dort wirst du erfahren, was du tun sollst.
Saulus: Rufus, hast du das gerade auch gehört?
Rufus: Ja, was war das denn? Wie kann dieser Jesus, den du „dahergelaufenen Zimmermann aus Nazareth“ nennst und der tot ist, aus dem Himmel reden? Das ist ein Ding! Und warum hältst du dir die Augen zu? Komm, steh auf. Wir wollen lieber tun, was dieser Jesus gesagt hat. Und nimm endlich die Hände von den Augen.
Rufus hilft Saulus beim Aufstehen. Saulus nimmt die Hände von den Augen.
Das Licht erlischt. Es ist dunkel im Raum.
Saulus: Aah! Ich kann nichts mehr sehen! Meine Augen! (Er hält die Hände wieder schützend vor die Augen.)
Rufus: Komm, ich bringe dich jetzt nach Damaskus. Dann werden wir sehen, wie es weitergeht.
Das Licht wird grün, Saulus und Rufus gehen weiter.
Saulus: Wie konnte ich mich so irren? Aber es ist nicht zu widerlegen. Jesus lebt. Er hat mit mir gesprochen. Du hast es doch auch gehört?
Rufus: Ja, ganz deutlich. Unüberhörbar.
Saulus: Ich war total auf dem Holzweg, bin einem völlig falschen Denken gefolgt. Und die, die es richtig wussten, habe ich verfolgt. Ich wollte sie auslöschen. Aber sie hatten recht. Jetzt hat Jesus mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Es gibt ihn wirklich und er ist Gottes Sohn.
Rufus: Wir sind angekommen. Hier kannst du dich ausruhen.
Saulus hockt sich auf den Boden, die Hände vor den Augen. Rufus geht weg.
Die Geschichte wird in der Bibel gelesen. Es sind 6 Abschnitte zu erkennen:
1. Saulus und seine Begleiter reiten auf Pferden durch die Landschaft.
2. Das grelle Licht wirft Saulus vom Pferd.
3. Jesus spricht mit Saulus.
4. Saulus stellt fest, dass er blind ist.
5. Saulus wird von seinen Begleitern nach Damaskus geführt.
6. Saulus sitzt in einem Raum in Damaskus und grübelt.
Jeder bekommt ein Blatt Papier, das in vier Felder aufgeteilt ist. Dazu liegen Bleistifte und Buntstifte bereit.
Alle malen nun eine Bildergeschichte mit Sprechblasen.
Die Jungscharler versuchen, die Geschichte, die in der Verkündigung von Mitarbeitern gespielt wurde, nachzuspielen.
Wird „die andere Idee“ angewendet, werden die Bildergeschichten nachgespielt.
Ein großes Licht hat Saulus überwunden. Die Gruppe forscht in der Bibel nach, wer dieses Licht ist. Jesus selbst sagt es in Johannes 8,12.
Aus einer Konkordanz werden nun Bibelstellen aus dem Alten und Neuen Testament aufgeschlagen, die von diesem Licht sprechen, z.B. 2.Samuel 22,29; Psalm 27,1; 119,105; Jesaja 2,9; 9,1; 60,1-3+20, Micha 7,8; Matthäus 4,16; Lukas 1,78+79; 2,32; 11,36; 1,4-9; Johannes 3,19; 8,12; 12,46; Apostelgeschichte 9,3; 26,18+23; Römer 2,19; 1.Johannes 1,5+7; 2,8
Die Bibelverse können im Spiel: „Bibel hoch“ aufgeschlagen werden:
Alle bekommen eine Bibel. Der Mitarbeitende hat eine Liste mit den Bibelstellen, die er zuvor aufgeschlagen und kurz notiert hat.
Alle schließen die Bibel, nehmen sie in die Hand und recken sie beim Kommando „Bibel hoch“ hoch. Der Mitarbeitende nennt eine Bibelstelle. Alle schlagen sie so schnell wie möglich auf. Wer sie gefunden hat, meldet sich. Der Erste liest die Stelle vor. (Wenn es immer der Gleiche ist, kann es auch der Letzte oder jemand sonst vorlesen.)
Dann wird kurz über den Inhalt des Verses gesprochen. Es wird deutlich, dass jeweils von Jesus die Rede ist, wenn vom „Licht“ gesprochen wird.
Jesus sprach zu den Leuten: „Ich bin das Licht für die Welt. Wer mir folgt, tappt nicht mehr im Dunkeln, sondern hat das Licht und mit ihm das Leben“ (Johannes 8,12).
Der Bibelvers wurde schon vor der Jungscharstunde großflächig auf ein Plakat oder eine Tapetenrolle geschrieben. Der Raum ist dunkel. Das Plakat wird auf der Bühne entrollt, indem zwei Personen die Rolle an den Seiten festhalten und hochhalten.
Die Jungscharler lesen nun mithilfe ihrer Lampen (siehe Kreatives) den Bibelvers.
Danke, Jesus, dass du Wirklichkeit bist. Du bist nicht tot, sondern du lebst. Du hast dich damals dem Saulus ganz deutlich gezeigt. Wir bitten dich, dass wir dich auch echt erleben und erfahren können. Wir wollen so gerne auch dein Licht erleben, damit wir nicht mehr an dir zweifeln. Räume du bitte alles weg, was dein Licht von uns abhält. Und dann gib uns den Mut, umzukehren und das Leben mit dir zu wagen.
Leuchtzeichen
Material: leere Klorollen, bunte Papiere, Klebestifte, Scheren, Bleistifte, Frischhaltefolie, kleine Gummiringe, kleine Taschenlampen
Anleitung: Zuerst wird mit der Klorolle als Schablone ein Kreis auf ein dunkles Papier gezeichnet. Innerhalb dieses Kreises wird eine Form, eine Figur aufgezeichnet und ausgeschnitten. (Wenn das Leuchtzeichen bei „Spielerisches“ eingesetzt werden soll, muss jeder eine andere Form zeichnen.) Aus der Frischhaltefolie wird ein Kreis geschnitten mit ca. 10 cm Durchmesser. Die ausgeschnittene Form wird in die Mitte der Folie geklebt. Mit dieser Folie wird eine Öffnung der Klorolle abgedeckt und mit einem Gummiring befestigt. Die Form liegt also vor der Öffnung. Nun kann die ganze Papprolle mit buntem Papier gestaltet werden.
Diese bunten Rollen werden vor die Lampe gehalten. Die Form vor der Rolle wird im Lichtstrahl sichtbar sein.
Immer zwei Jungscharler tun sich zusammen.
Einer ihrer beiden „Leuchtzeichen“ kommt zum Einsatz. Beide betrachten das Zeichen, das die Form dieses Leuchtzeichens aussendet und prägen es sich ein. Dafür wird das Licht an die Wand geworfen. Ein Jungscharler leitet, der andere folgt dem Licht.
Der Raum ist verdunkelt. Alle schalten ihre Lampen ein und strahlen damit an die Wand, bewegen das Leuchtzeichen an den Wänden entlang. Ein Mitspieler folgt dem Zeichen seines Partners.
„Ich habe nur ein Angesicht. Es wird erhellt von fremdem Licht. Erhellt’s mich nicht, das fremde Licht, sieht man mich nicht.“
(Der Mond)
„Was ist der Unterschied zwischen Planeten und Sternen?“
(Planeten scheinen nur, wenn sie von der Sonne beschienen werden, Sterne leuchten aus sich heraus.)
Wer schafft es, den anderen zu überzeugen?
Die Jungschar teilt sich in zwei Parteien auf. Einer ist der Moderator, der auf die Zeit und auf eine gepflegte Streitkultur achtet.
Die 1. Partei ist überzeugt davon, dass Rechtschreibung wichtig ist.
Die 2. Partei ist überzeugt davon, dass es egal ist, wie man schreibt.
Die Parteien sitzen sich in Gruppen gegenüber. Zunächst denken sich die Parteien intern in ihre Überzeugung hinein. Dann wirft der Moderator ein Geldstück um auszuknobeln, welche Partei beginnen und die erste Behauptung sagen darf. Dann hat jede Partei höchstens eine Minute Redezeit, in der sie ihre Meinung sagen darf. Danach kommt die Gegnerpartei zu Wort.
Wenn einer seine Meinung ändert, also die Meinung der anderen Partei annimmt, wechselt er den Sitzplatz, setzt sich zur Gegnerpartei.
Welche Partei schafft es in der gegebenen Zeit, die meisten zu überzeugen?
Paillettenkugeln
Material: Styroporkugeln, kurze Stecknadeln, bunte Pailletten, Faden, Nähnadel, lange Stecknadeln mit rundem Kopf
Die Pailletten werden mit den kleinen Stecknadeln dicht an dicht rund um die Styroporkugel gesteckt. Zum Schluss wird ein langer Faden auf die Nähnadel gefädelt. Damit werden viele Pailletten aufgefädelt. Dieser bunte Faden wird nun an eine lange Stecknadel gebunden. Diese wird tief in die Styroporkugel eingesteckt.
Wenn man diese Kugel an dem Faden an ein Fenster hängt, durch das die Sonne scheint, wird sich das Sonnenlicht in den Pailletten brechen und bunte Punkte ins Zimmer schicken.
Eine kreative Fotoaktion bei der ihr selbst zu Lichtengeln werden könnt.
Material
Weitere Ideen:
Gesprächsimpuls:
In der Weihnachtsgeschichte kommen die Engel als Boten Gottes zu den Hirten und erzählen ihnen von Jesus Geburt. Lest doch den Abschnitt aus Lukas 2 über die Hirten und die Engel. Die Nachricht des Engels verändert das Leben der Hirten. Sie treffen Jesus! Die Engel kamen zu ihnen – den Menschen am Rande der Gesellschaft.
Die Hirten und Engel
In jener Nacht hatten ein paar Hirten auf den Feldern vor dem Dorf ihr Lager aufgeschlagen, um ihre Schafe zu hüten. Plötzlich erschien ein Engel des Herrn in ihrer Mitte. Der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Die Hirten erschraken, aber der Engel beruhigte sie. »Habt keine Angst!«, sagte er. »Ich bringe eine gute Botschaft für alle Menschen! Der Retter – ja, Christus, der Herr – ist heute Nacht in Bethlehem, der Stadt Davids, geboren worden! Und daran könnt ihr ihn erkennen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe liegt!« Auf einmal war der Engel von den himmlischen Heerscharen umgeben, und sie alle priesen Gott mit den Worten: »Ehre sei Gott im höchsten Himmel und Frieden auf Erden für alle Menschen, an denen Gott Gefallen hat.« Als die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: »Kommt, gehen wir nach Bethlehem! Wir wollen das Wunder, von dem der Herr uns erzählen ließ, mit eigenen Augen sehen.« Sie liefen, so schnell sie konnten, ins Dorf und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Futterkrippe lag. Da erzählten die Hirten allen, was geschehen war und was der Engel ihnen über dieses Kind gesagt hatte. Alle Leute, die den Bericht der Hirten hörten, waren voller Staunen. (Lukas 2,9-18)
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