Der letzte Sonntag im Kirchenjahr wird Ewigkeitssonntag oder auch Totensonntag genannt. In der evangelischen Kirche gedenken wir an diesem Tag den Menschen, die im vergangenen Jahr gestorben sind. Gleichzeitig erinnern wir uns aber auch daran, dass für uns mit dem Tod nicht alles endet. Als Christen haben wir die Hoffnung auf ein ewiges Leben nach dem Tod! In dieser interaktiven Andacht erfahren die Jugendlichen, wie die Bibel den Himmel beschreibt.
Als wäre in unseren Breitengraden der Monat November mit seinen kurzen Tagen, seinen kahlen Bäumen und dem oft grauen Wetter nicht schon trist genug. Es häufen sich in diesen Wochen auch noch einige Gedenktage, die die Laune zumindest auf den ersten Blick ziemlich niederdrücken können: Zwei Wochen vor dem 1. Advent findet der Volkstrauertag statt, bei dem in Deutschland den Opfern der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus gedacht wird. Nur eine Woche später, am letzten Sonntag des Kirchenjahres, begehen wir in der evangelischen Kirche den Ewigkeitssonntag, auch Totensonntag genannt. An diesem Tag denken wir in besonderer Weise an die Menschen, die im Laufe des vergangenen Kirchenjahres gestorben sind. Viele Menschen, die einen Angehörigen verloren haben, gehen an diesem Tag zum Gottesdienst oder auf den Friedhof. Gleichzeitig möchte der Ewigkeitssonntag uns aber auch daran erinnern, dass mit dem Tod nicht alles aus ist. Als Christen dürfen wir uns auf ein Leben nach dem Tod freuen. Ein Leben in Gottes Gegenwart! Damit wir schon heute einen kleinen Vorgeschmack auf den Himmel bekommen, malt uns die Bibel verschiedene Bilder des Himmels vor Augen. Jesus vergleicht den Himmel mit einem Haus, in dem es viele Wohnungen gibt, die er für uns vorbereitet (Joh 14,2–3). In den beiden letzten Kapiteln der Bibel (Offb 21 und 22) wird die neue Welt Gottes sehr detailliert, farbenfroh und hoffnungsvoll beschrieben. Ein positiver Kontrast zur dunklen Jahreszeit und ein ermutigendes Thema für Jugendliche zum Ende des Kirchenjahres mit der Möglichkeit, dass die Teilnehmenden sich selbst und ihre Vorstellungen vom Himmel einbringen. Im Anschluss werden mit Hilfe von verschiedenen Gegenständen Bibelverse aus Offenbarung 21 und 22 verbildlicht.
Hinweis: Wichtig ist, im Blick zu haben, ob es Teilnehmende gibt, die gerade mit dem Verlust eines Menschen zu kämpfen haben! Für sie kann die Andacht erfahrungsgemäß sehr tröstend sein, gleichzeitig kann die Auseinandersetzung mit dem Thema Tod eine Überforderung darstellen.
Material 1:
Plakate mit den 7 Bibelversen (s. u.), Gegenstände zu den Bibelversen (s. u.), Tuch oder Tischdecke, Weißes Papier oder Karteikarten, Buntstifte
Plakate anfertigen
Die folgenden sieben Bibelverse aus der Offenbarung werden sinngemäß auf einzelne Plakate geschrieben bzw. auf großen Blättern ausgedruckt:
„Gott selbst wird bei den Menschen wohnen und alle Tränen abtrocknen.
Offenbarung 21,3–4“
„Die Stadt war aus reinem Gold und die Mauer war geschmückt mit lauter Edelsteinen. Offenbarung 21,18 ff.“
„Die Stadt hatte zwölf Tore aus Perlen. Offenbarung 21,21“
„Man wird die Pracht und den Reichtum der Völker in die Stadt bringen. Offenbarung 21,26“
„Ein Strom geht aus vom Thron Gottes, und auf beiden Seiten des Stromes stehen Bäume des Lebens, die tragen zwölfmal Früchte, jeden Monat. Offenbarung 22,1–2“
„… und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. Offenbarung 22,2“
„Und es wird keine Nacht mehr sein und sie brauchen kein Licht und keine Sonne, denn Gott der Herr, wird leuchten. Offenbarung 22,5“
Gegenstände suchen
Zu jedem der Bibelverse wird ein passender Gegenstand gesucht, der den Vers verbildlicht.
Für Offenbarung 21,3–4: z. B. Taschentücher.
Für Offenbarung 21,18 ff.: z. B. Edelsteine oder ein goldener Gegenstand (z. B. Goldschmuck).
Für Offenbarung 21,21: z. B. eine Perlenkette oder ein Glas mit einigen schönen Perlen.
Für Offenbarung 21,26: z. B. ein Weltatlas oder ein kleiner Globus.
Für Offenbarung 22,1–2: eine Frucht, z. B. Orange.
Für Offenbarung 22,2: Ein Blatt. Zugegeben, das ist im Monat November nicht ganz einfach zu bekommen, aber mit etwas Glück findet sich auf einem kahlen Baum noch ein letztes schönes Blatt! Zur Not muss die Zimmerpflanze herhalten oder evtl. findet sich ja beim Obsthändler eine Clementine mit Blatt ;-)).
Für Offenbarung 22,5: z. B. eine Kerze, ein Teelicht oder eine Taschenlampe.
Ablauf
Zunächst werden die Jugendlichen gefragt, wie sie sich den Himmel vorstellen. Sie dürfen ihre Vorstellung entweder stichwortartig auf Karteikarten schreiben, oder ein Bild zu ihrer Vorstellung des Himmels malen. Anschließend stellen die Jugendlichen ihre Gedanken kurz vor. Die Karteikarten bzw. Bilder können z. B. an eine Pinnwand gepinnt werden und bleiben so für alle sichtbar.
Überleitung: „In der Bibel gibt es auch einige Beschreibungen des Himmels, damit wir ihn uns ein bisschen vorstellen können …“
Die Plakate mit den Bibelversen werden auf dem Tisch/Boden neben den unter der Decke versteckten Gegenständen ausgelegt. Die Jugendlichen dürfen nacheinander einen Gegenstand unter der Decke hervorholen und ihn dem passenden Bibelvers zuordnen. Das ist für sie selbstverständlich kein Problem, es geht vielmehr darum, dass der Himmel bildlich dargestellt wird. Das Tuch, unter dem die Gegenstände verborgen sind, macht das Geheimnisvolle des Himmels deutlich.
Wenn ein Jugendlicher einen Gegenstand dem entsprechenden Bibelvers zugeordnet hat, kann die Gruppe nach ihren Gedanken zu dem Vers gefragt werden und es kann ein kurzer Austausch stattfinden.
Anmerkung zu Offenbarung 21,26:
Besonders dieser Bibelvers wird von Theologen sehr unterschiedlich verstanden und ausgelegt. Einige Ausleger verstehen den Vers so, dass die verschiedenen Völker den Reichtum ihrer unterschiedlichen Kulturen in die neue Welt Gottes hineinbringen. So gesehen wäre der Himmel also ein sehr bunter und abwechslungsreicher Ort, in dem die Besonderheiten und die Individualität der Kulturen zum Ausdruck kommen würden.
Abschluss
Auch wenn besonders die Kapitel 21 und 22 der Offenbarung des Johannes ein sehr konkretes Bild vom Himmel beschreiben, ist es doch gleichzeitig wichtig, den Jugendlichen zu vermitteln, dass wir uns letzten Endes den Himmel mit unserer irdischen Vorstellungskraft in seiner vollen Realität nicht vorstellen können. Wir dürfen aber darauf vertrauen, dass Jesus, der uns jetzt schon liebevoll durch unser Leben begleitet, einen wundervollen Platz für uns vorbereitet, auf den wir uns freuen können!
Tipp: Im Anschluss an die Andacht könnte gemeinsam aus exotischen Früchten ein leckerer Smoothie oder ein Fruchtsalat hergestellt werden. Sozusagen als kleiner Vorgeschmack auf den Himmel und als Vitamin-Booster im November.
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