Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 3/2021. Es geht in sieben Lektionen um die Ich-bin-Worte Jesu:
Lektion 1 Johannes 6,35 Ich bin … Brot des Lebens
Lektion 2 Johannes 8,12 Ich bin … das Licht der Welt
Lektion 3 Johannes 10,9 Ich bin … die Tür
Lektion 4 Johannes 10,11. (14) Ich bin … der gute Hirte
Lektion 5 Johannes 11,25 Ich bin … die Auferstehung und das Leben
Lektion 6 Johannes 14,6 Ich bin … der Weg und die Wahrheit und das Leben
Lektion 7 Johannes 15,5 Ich bin … der Weinstock
Außerdem gibt es einen Grundsatzartikel: Der Jungscharleiter ist Hirte und damit Vorbild!
Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.
Den Kindern wird klar: Jesus tut so gut wie ein helles Licht im Dunkeln.
Die Kinder verbinden die Formulierung „im Licht leben“ mit starkem Selbstbewusstsein und mutiger Offenheit.
Das Ich-bin-Wort zum Licht steht zwischen zwei Geschichten und Jesus spricht es zur Zeit des Laubhüttenfestes in Jerusalem. Dieser Kontext wirft „Licht“ auf Jesu Aussage.
Bevor Jesus sagt „Ich bin das Licht der Welt“, wird eine Ehebrecherin zu ihm gebracht. Auf Ehebruch stand nach dem Gesetz des Mose die Todesstrafe durch Steinigung. Sicherlich hat die Frau deshalb verheimlichen wollen, was sie tat. Aber sie wurde erwischt. Jesus hat seine Predigt über das Evangelium immer in den Zusammenhang mit dem Gesetz von Mose gestellt, deshalb fragen ihn die Pharisäer, was er zu der Sache sagt. Sie wollen ihn überführen, dass er das Gesetz von Mose ablehnt. Jesus schreibt zunächst einfach auf den Boden. Als sie ihn zu einer Antwort drängen, sagt er, ein Sündloser unter ihnen solle den ersten Stein werfen. Sprachlos gehen sie nach und nach. Als alle weg sind, verurteilt Jesus die Frau auch nicht, aber ermahnt sie, in Zukunft nicht mehr gegen Gottes Willen zu leben.
Nach dem Ich-bin-Wort stellen die Pharisäer Jesu Glaubwürdigkeit in Frage: „Du gibst von dir selbst Zeugnis, das kann nicht stimmen.“ Jesus erklärt, dass die Aussage von zwei Leuten laut Moses Gesetz ausreicht, um die Wahrheit einer Aussage zu bestätigen. Und er und sein Vater sind ja schon zwei. Die Pharisäer fragen, wo Jesu Vater ist – und er sagt: „Den kennt ihr nicht, genauso wenig wie ihr mich kennt.“
Beide Geschichten bekommen ihre Bedeutung durch das Ich-Bin-Wort und die damit verbundene Erklärung: „Wer mir nachfolgt, wird nicht im Finsteren wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Jesus nachzufolgen verändert das Leben: es wird hell. Man kann nicht mehr im Finsteren wandeln. Das heißt, man wird so leben, dass man sich nicht dafür verstecken muss. Und man wird das Licht des Lebens haben. Es macht uns froh, gelassen und mutig, wenn wir Jesus und seinen Vater kennen. Eben als wäre ein ständiges Licht in unserem Leben angezündet worden.
Und dieses Licht ist heller als alle Lichter des Laubhüttenfestes zusammen. Bei diesem Erntefest wurde sieben Tage lang abends fröhlich gefeiert. Große Leuchter wurden im Tempel angezündet und erleuchteten die ganze Stadt. Jesus bezieht sich auf das gerade beendete Fest und erklärt, dass er nicht nur die Stadt erleuchtet, sondern die ganze Welt und nicht nur an den begrenzten Festtagen, sondern jeden Tag, an dem wir ihm nachfolgen.
Für mich ist das Bild vom Licht einleuchtend und erhellend.
Einleuchtend, denn ich mag weder äußere noch innere Dunkelheit. Innere Dunkelheit erlebe ich, wenn ich mich für etwas schäme und es verheimlichen will, oder wenn ich etwas nicht durchschaue. Licht dagegen tut mir gut, macht Dinge verständlich, macht mich fröhlich und hoffnungsvoll. Dasselbe tut Jesus in meinem Leben.
Deshalb ist das Bild auch erhellend: Ich HABE das Licht des Lebens! Deshalb werde ich mich automatisch so verhalten, als wäre ich „in der Öffentlichkeit“. Im Licht Jesu erlebe ich, dass auch meine Sünde nicht verurteilt wird. Er vergibt mir und ermahnt mich zu einem Leben nach Gottes Willen. Jesus lässt mich nicht im Dunkeln tappen, was Gottes Wille betrifft: weil ich ihn kenne, erkenne ich seine Wahrheit.
Als Nachfolger Jesu haben wir dieses Licht auch in der Mitarbeit.
Dunkelheit ist unheimlich. Viele Kinder haben Angst im Dunkeln, weil sie nicht sehen und erkennen können, ob Gefahr droht. Dunkelheiten gibt es auch in ihnen oder in ihrem Alltag. Vielleicht ist es Angst oder Unsicherheit, etwas ist unbekannt: Was passiert in der Schule? Werden sie verstehen, was andere erwarten oder machen sie (wieder) alles falsch? Wie sind die Eltern heute drauf? Manchmal verheimlichen die Kinder auch Sachen (lassen sie im Dunkeln), weil sie ihnen peinlich sind. Oder spüren Dunkelheit in sich, weil sie glauben oder wissen, dass sie an etwas Schlimmem schuld sind. Manchmal echt, manchmal eingebildet.
Aber Jesus ist Licht! Wer ihm folgt, hat das Licht des Lebens: Für Jesus ist nichts unbekannt, vor ihm braucht man nichts verheimlichen, er nimmt Schuld und Angst ab, er macht mutig und macht es hell in einem.
Wenn Kinder streiten, schlichten Erwachsene mit der Frage: Was ist passiert? Sie hören sich alles an, um Licht in die Sache zu bringen: zu verstehen, was wirklich passiert ist. Einer allein kann ja alles Mögliche behaupten, deshalb suchen sich Kinder automatisch Zeugen, die ihre Version bestätigen und werden unsicher, wenn das keiner tut. Jesus war nicht unsicher, als er sagte: Ich bin das Licht der Welt. Auch als die Pharisäer die Wahrheit dieser Aussage anzweifeln, bleibt er ganz sicher, weil sein Vater dasselbe über ihn sagt. Er spricht mutig in aller Öffentlichkeit. Er bringt Licht in die Frage, wie Gott sich wirkliches Leben gedacht hat, damit niemand im Dunkeln tappen muss. Seine Nachfolger leben so wie er „im Licht“: Sie reden und handeln selbstbewusst und mutig und müssen nichts verheimlichen. Sie wissen, wer sie sind: Gottes geliebte Kinder.
Material: Figuren (eine Frau, 3-4 Pharisäer, Jesus), Schriftrolle
Blinde Kuh (s. Spielerisches) – Mit verbundenen Augen erleben die Kinder, was es heißt, nichts erkennen zu können und trotzdem laufen zu müssen, quasi „in der Finsternis zu wandeln“. So wird das Bild von „im Licht leben“ konkreter.
Bei dem bekannten Spiel 1, 2 oder 3 (s. Rätselhaftes) erleben die Kinder Selbstbewusstsein, wenn sie eine Antwort sicher wissen, oder umgekehrt Unsicherheit, bis das Licht die richtige Antwort offenbart. Das Spiel bietet eine Analogie für Jesu selbstbewusste Behauptung: „Ich bin das Licht!“, weil er schon wusste, dass er auf dem „richtigen Feld“ steht.
Verkündigungsart: Erzählen mit Figuren, Gespräch
Ich will euch von einer Frau erzählen, die vor langer Zeit in Israel lebte. (Frauenfigur aufstellen). Eine sehr lange Zeit vorher hatte Gott Mose das Gesetz gegeben (Schriftrolle dazu), das für das Volk Israel gelten sollte. Gott wollte, dass die Leute verstehen, wie er sich das Leben gedacht hat. Dafür diente das Gesetz. Sie sollten es nicht nur verstehen, sondern auch tun. Immer, wenn sie das Gesetz hielten, zeigten sie allen: SO funktioniert das Leben, wie Gott es sich gedacht hat. Kennt ihr ein paar Gesetze, die Gott gegeben hat? (Einige nennen lassen / selbst nennen: die Wahrheit sagen und nichts Falsches, das Eigentum anderer respektieren, den Sabbat heiligen, Eltern ehren.)
Für diese Frau hier (auf sie zeigen) galt dieses Gesetz. Sie war verheiratet. Aber eines Tages wurde sie erwischt, wie sie mit einem anderen Mann zusammen war, nicht mit ihrem eigenen! Das Gesetz, das Gott Mose gegeben hatte, nennt das Ehebruch. Und weil Gott selbst einen Bund, den er geschlossen hat, niemals bricht, findet er es schlimm, wenn Menschen ihren Bund miteinander brechen. Deshalb hatte er zu Mose gesagt: Wenn man den Ehebund bricht, ist das so schlimm, dass man nicht mehr weiterleben darf. Ganz schön krass! Die Frau kannte dieses Gesetz. Trotzdem hat sie ihre Ehe gebrochen.
Ich vermute mal, ihr kennt auch Situationen, in denen ihr wisst, dass es eine Strafe gibt und ihr macht es trotzdem. Warum macht man etwas, obwohl man weiß, dass es falsch ist? (erzählen lassen)
Ich stelle mir vor, dass die Frau sehr einsam war und sich sehr danach gesehnt hat, dass jemand sie liebt. Einsamkeit macht es dunkel im eigenen Herzen. Als dann ein Mann kam und sich liebevoll um sie kümmerte, fühlte sich das vielleicht so an, als könnte er es heller machen. Das Blöde war: die Dunkelheit der Einsamkeit war weg, aber es kam eine neue Dunkelheit, weil sie wusste, dass sie etwas ganz Schlimmes tat! Vielleicht kennt ihr das auch, dass etwas sich zwar einerseits gut anfühlt, aber andererseits weiß man, dass es nicht richtig ist.
Und dann wurde sie erwischt und es kam ans Licht, was sie getan hatte (3-4 Pharisäerfiguren ergänzen, schauen und zeigen auf die Frau). Man sagt ja „etwas kommt ans Licht“, wenn etwas Heimliches aufgedeckt wird. Die Art, wie das damals ans Licht kam, fühlte sich für die Frau sicherlich nicht gut an, sondern machte es in ihr noch dunkler: Sie schämte sich und hatte Angst. Die Männer (auf Pharisäer zeigen) schleppten sie nämlich auf die Straße, zu einem Prediger und Lehrer (Jesusfigur ergänzen), dem gerade richtig viele Menschen zuhörten! Bestimmt könnt ihr euch vorstellen, wie beschämt die Frau war! Die Männer (auf Pharisäer zeigen) gehörten zu den Pharisäern, die das Gesetz von Mose gut kannten. Sie sagten zu dem Lehrer: „Mose hat uns gesagt, wer Ehebruch begeht, soll gesteinigt werden.“ Das heißt, es sollten so lange Steine auf den Menschen geworfen werden, bis er dadurch stirbt. Eine schlimme Strafe! Und weil die Männer wussten, dass dieser Lehrer (auf Jesus zeigen) das Gesetz von Mose (auf Schriftrolle zeigen) neu und anders erklärte, wollten sie wissen: „Was sagst du dazu?“
Also eigentlich wollten sie es gar nicht so genau wissen, sondern wollten, dass der Lehrer etwas Schlechtes über das Gesetz sagt und sie auch ihn fertig machen konnten, so wie die Frau. Aber der Lehrer sagte erst mal nichts, sondern schrieb in den Sand! Das war für die Frau erleichternd, weil die Leute sich über ihn wunderten und nicht mehr sie so verächtlich anstarrten. Die Männer fragten den Lehrer immer wieder, sie wollten eine Antwort! Schließlich sagte der Lehrer: „Wer von euch noch nie etwas getan hat, das gegen das Gesetz ist oder das Gott nicht gefällt, der soll als Erstes einen Stein werfen!“ Plötzlich herrschte Stille. Alle starrten den Lehrer an. Dann die Frau. Und wieder den Lehrer. Schließlich bewegte sich der erste, der älteste Mann (eine der Pharisäerfiguren nehmen). Er sah noch einmal auf die Frau, schüttelte den Kopf und ging weg. Kurz danach der nächste (zweite Pharisäerfigur weggehen lassen). So gingen alle Ankläger (letze Pharisäerfigur wegnehmen) und nur die Frau und der Lehrer und die Zuhörer blieben.
Ihr habt sicher schon erraten, wie der Lehrer hieß? (Jesus rufen / sagen lassen). Genau. Jesus sagte dann zu der Frau: „In dir ist Dunkelheit wegen dem, was du gemacht hast. Die Strafe wäre verdient, aber ich vergebe dir und du bekommst eine neue Chance! Lebe ab jetzt so, wie es Gott gefällt!“ Und dann sagte er zu allen: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht mehr in der Dunkelheit umherirren, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
Genau das hat die Frau erlebt: Sie hatte sich in der Dunkelheit von Einsamkeit, Scham und Angst verirrt. Und durch Jesus fiel helles, freundliches Licht in ihr Leben. Jesus behandelte sie liebevoll und er erklärte damit das Gesetz Gottes: es geht darum, im Licht zu leben, nicht in der Dunkelheit. Jesus sah alles von der Frau, auch das Schlechte und Dunkle, aber er verurteilte sie nicht! Sie spürte: Sein Licht tut mir gut! Und sie verstand sicher: wenn ich mich an Jesus halte, bleibt sein Licht des Lebens in mir und ich verstehe, wie Gott sich das Leben wirklich gedacht hat.
Jesus tut auch uns so gut, wie ein helles Licht im Dunkeln!
Situation zwischen Jesus und den Pharisäern als Theaterstück (Joh. 8, 12-19). Der Schwerpunkt liegt darauf, dass Jesus selbstbewusst auftritt und sich nicht verunsichern lässt. Kurzandacht mit Analogie zum Spiel „1, 2 oder 3“: Jesus steht im richtigen Feld. Er sieht das Licht bzw. er ist es sogar selbst. Und Gott bestätigt: das ist die richtige Antwort. Jesus weiß das, aber merkt, dass die Pharisäer es nicht sehen. Wir verteidigen uns, wenn wir unsicher sind. Jesus ist das Licht, mit dessen Hilfe wir erkennen, was richtig und gut ist und auch, wer wir sind. Wenn wir ihm glauben, ihm nachfolgen (Bibel lesen, beten, Gemeinschaft mit anderen), ist er mit seiner Gegenwart bei uns und deshalb leben wir „im Licht“: wir reden mutig und offen die Wahrheit und im Bewusstsein, dass Gott in uns lebt.
Material: Bilder (Anhang Teil A), Zitronensaft, Streichhölzer, Kerzen
Vorbereitung: Pro Gruppe die Bilder 1x ausdrucken. Mit Zitronensaft groß über die nebeneinanderliegenden zwei Bilder jeweils das zugehörige Wort schreiben. Dann auseinanderschneiden.
Ablauf: 3-4 Kinder pro Gruppe bekommen die Zettel, eine Kerze und Streichhölzer mit der Aufgabe: „Findet heraus, welche Bilder zusammengehören und in welche Reihenfolge sie gehören. Die Kerze bekommt ihr, damit euch ein Licht aufgehen kann!“ [Mit der Kerze kann die Zitronenschrift sichtbar gemacht werden, um die Lösung zu finden.]
Stell dir vor, du bist im Dunkeln. Ich sage verschiedene Situationen und du erzählst, wie es dir da geht. (nach Sinneseindrücken fragen: hören, sehen, fühlen)
Als Blinde Kuh – abends in deinem Zimmer – im Zelt – bei einer Nachtwanderung – im Dunkeln eine Treppe hochgehen an Türen und Gängen vorbei
Im Dunkeln befällt uns meist ein mulmiges Gefühl: Wenn wir nichts sehen können, sind wir besonders aufmerksam und hören Geräusche, die uns bei Tageslicht nicht auffallen. (Auch in einer Sommernacht beim Sternegucken mögen wir das Licht der Sterne und nicht die Dunkelheit.)
Eben haben wir gesammelt, wie es sich im Dunkeln anfühlt. Jetzt sagt mir mal, wie es im Hellen ist! (Beiträge sammeln und dann zusammenfassen) Wenn Licht da ist, fühlen wir uns sicher und gut. Manchmal macht Licht warm, z. B. Feuer oder eine Kerze. Licht macht froh. Kerzen erinnern an Feste wie Weihnachten oder Geburtstag.
Licht und Dunkel sind auch in uns. Habt ihr eine Idee, wann es sich in euch hell anfühlt? (sammeln, ggf. helfen oder ergänzen: wenn ich fröhlich bin, lache, zufrieden bin).
Am liebsten hätte ich, dass es immer hell in mir wäre. Aber ich erlebe auch, dass es irgendwie dunkel in mir ist. Kennt ihr das auch? (sammeln, ggf. ergänzen: traurig, wütend, Angst). Ich kenne Dunkelheit in mir auch, wenn ich etwas gemacht habe, von dem ich weiß, dass es nicht richtig ist.
Was macht ihr, wenn es um euch dunkel ist, ihr Angst habt oder unsicher seid?
Was macht ihr, wenn es in euch dunkel ist? (Ideen sammeln und eigene Erfahrungen einbringen: Licht anmachen, sich an jemandem festhalten, auf gute Bilder oder vertraute Geräusche konzentrieren, singen, beten, gute Worte in Erinnerung rufen)
Johannes 8,12
Leitung (L) spricht vor, Kinder (K) sprechen gemeinsam nach. Einen Satzteil nach dem anderen hinzufügen und das Bisherige komplett wiederholen.
L: Ich bin K: Ich bin
L: Ich bin – das Licht K: Ich bin – das Licht
L: Ich bin – das Licht – der Welt. K: Ich bin – das Licht – der Welt.
Klagemauer: Backstein(e) mit Löchern
Auf Zettel schreiben oder malen, was sich dunkel anfühlt, Zettel in die Backstein-Löcher stecken, dabei im Kopf leise beten. Abschließend gemeinsames Gebet durch Leitung: „Jesus, in unserem Leben gibt es Dinge, die es dunkel in uns machen. Manches haben wir auf Zettel gemalt und geschrieben. Wir wissen, dass du alles kennst. Du bist das Licht der Welt. Mach mit deinem Licht unser Leben hell. Amen.“
Material: weiße Kerze für jedes Kind, Wachsplatten in verschiedenen Farben, Scheren, scharfe kleine Messer, Vorlagen (Anhang Teil B), Ausstech-Formen
Aus den Wachsplatten werden Formen ausgeschnitten oder ausgestochen, auf der Kerze platziert und dort mit Handwärme festgeklebt.
Achtung: Umgang mit dem Messer gut anleiten! Ggf. nur Ausstechformen nutzen
Material: Schal / Tuch
Bei „Blinde Kuh“ werden einem Kind die Augen verbunden. Es wird von den anderen geärgert und versucht, sie zu fangen. Wer von der Blinden Kuh berührt wurde, wird neue Blinde Kuh.
„1, 2 oder 3“
Material: Klebeband, Taschenlampe, Dekosteine mit ca. 5mm Durchmesser, pro Mannschaft ein Einmach-Glas, Preis für die Gewinnermannschaft
Vorbereitung: Kinder in Mannschaften aufteilen (3-4 Kinder). Mit Klebeband drei Felder auf den Boden kleben und als Feld 1, 2 und 3 kennzeichnen (je nach Gruppengröße lange Felder, so dass alle Kinder Platz haben).
Spielablauf: Die Spielleitung stellt Fragen zu „Licht und Dunkelheit“ (siehe Anhang Teil C) und gibt Antworten vor, die den Feldern 1-3 zugeordnet sind. Die Kinder haben Zeit, zu überlegen und laufen dabei auf den Feldern 1-3 hin und her. Die Spielleitung ruft dann „Eins, zwei oder drei, letzte Chance – vorbei!“ und alle Kinder müssen stehen bleiben, wo sie sind. Die Spielleitung sagt: „Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht!“ und läuft dabei an allen Feldern vorbei, um die Spannung zu erhöhen. Sie verunsichert ggf. Kinder, die das abkönnen („Bist du dir wirklich sicher?“). Schließlich leuchtet sie das richtige Feld an und alle in diesem Feld bekommen einen Stein. Steht ein Kind allein im richtigen Feld, bekommt es einen extra Stein. Die Steine werden im Mannschafts-Glas gesammelt. Die Mannschaft mit den meisten Steinen gewinnt und bekommt einen Preis.
https://www.kigo-tipps.de/html/licht.htm
Der Frühling ist da. Die Temperaturen steigen. Zeit, rauszugehen!
Wie wäre es mit einem Treffen am Lagerfeuer, dazu Stockbrot und eine gute Geschichte? Oder Ihr bereitet mehrere Stationen in eurer Ortschaft vor und lasst die Kinder von Station zu Station gehen? Vielleicht macht Ihr auch lieber ein Fitnessangebot live aus dem Garten wie die “Highland-Games” hier aus dem Artikel “Kräftemessen im Schottenrock”?
Gerade jetzt brauchen Euch die Kinder. Danke für alle Zeit und Liebe, die Ihr in die Jüngsten steckt! Gott segne Euch!
Zielgedanke: Gott will mir etwas sagen und für mich da sein.
Vorüberlegung für Mitarbeitende
Kinder verstehen Geschichten oft “wortwörtlich”. Von daher muss man ihnen gut erklären, was ein Gleichnis ist und für was die unterschiedlichen Dinge (der Sämann, der Samen, der Weg und die Dornen etc.) stehen. Erst dann können Kinder den tieferen Sinn dahinter verstehen.
Erlebniswelt der Kinder
Kinder können nachvollziehen, dass manche Ratschläge oder Tipps gehört werden oder sie manche Dinge einfach nicht hören wollen und dementsprechend nicht danach handeln. Von daher kann man den Vergleich mit dem Samen und Gottes Wort gut verständlich erklären. Sie haben sicher schon selber kleine Pflanz-Experimente gemacht und verstehen den Unterschied zwischen Weg und gutem Boden.
Idee für die Corona-Zeit
Diese Einheit kann in Kleingruppen mit Abstand gemacht werden oder auch ohne Mitarbeitende, wenn alles in Form eines Stationenweges aufgebaut wird. Die Stationen können im Ort verteilt sein (z.B. in Vorgärten) oder ums Gemeindehaus und die Kirche. Es sollte auch ein kleiner Plan aufgezeichnet sein, weil man die Stationen in einer bestimmten Reihenfolge machen muss. An jeder Station ist die Geschichte ausgehängt oder ausgelegt (am besten laminiert) und dazu eine kleine Aufgabe. Die Kinder können je nach Alter alleine zu den Stationen gehen, mit ihren Familien oder eventuell auch Freunden (je nachdem, was gerade erlaubt ist).
Station 1
Erfülle zuerst die Aufgabe und lese danach die Geschichte.
Aufgabe:
In der heutigen Geschichte geht es ums Pflanzen und Ernten. Sicher hast du dir schon mal überlegt, welches Tier du gerne wärst. Oder mit welcher Person du mal einen Tag deines Lebens tauschen würdest. Dieses Mal ist es vielleicht eine schwierigere Frage: Was für eine Pflanze bin ich? Bzw. was für eine Pflanze wäre ich gern? (z.B. Sonnenblume, Efeu, Apfelbaum, Vergiss-mein-nicht) Und als welche Pflanze sehen andere Menschen mich?
Denke erst mal für dich nach und wenn dich eine andere Person begleitet, tausche dich mit ihr aus.
Geschichte: Die eifrigen Gärtner (vorlesen, erzählen, aushängen)
Simon und Lena wühlen mit ihren Händen durch die Erde des Hochbeets. Die Erde zwischen ihren Fingern fühlt sich angenehm an. Etwas feucht, aber auch noch ganz locker. Das wird sich bald ändern. Noch dürfen sie alles durcheinander bringen, aber bald nicht mehr. Da werden hier ganz viele Sachen angepflanzt.
Simon schaut zu seiner Schwester: “Weißt du, die Corona-Zeit hatte nicht nur Nachteile.” Die schaut ihn etwas irrtiert an: “Ähm, wie meinst du das?” Simon versucht es zu erklären: “Also, wenn Corona nicht gewesen wäre, hätte Mama nicht so viel Zeit gehabt. Dann hätten Papa und sie nicht das Hochbeet gebaut und unseren Garten neu gestaltet. Und dann hätten wir nicht das Gärtnern angefangen. Und ich finde, das macht ganz schön Spaß.”
Lena nickt: “Okay, in diesem Punkt gebe ich dir ausnahmsweise recht. Etwas zu pflanzen und dann abzuwarten, es zu gießen und zu pflegen, und dann nachher eine große Pflanze zu haben, ist irgendwie ganz schön cool.” Simons und Lenas Mutter kommt dazu: “Das ist nicht nur cool, ihr zwei, das ist ein kleines Wunder. Und da hat Gott die Natur ganz schön besonders geschaffen, dass so ein kleiner Same so viel Frucht bringt.” Sie öffnet ihre Hand und darin befinden sich Bohnen. “Heute wollen wir zuerst Bohnen anpflanzen. Aus diesen wenigen Bohnen werden im Sommer ganz viele, die wir dann essen können.” Simon schaut sich die Bohnen an: ” Und wie viele werden das so? Kann man das mathematisch ausrechnen? Sowas wie: Wenn ich eine Bohne pflanze, werden daraus 20 neue oder vielleicht 50?”
Seine Mutter lacht: “Puuuh, das ist eine gute Frage. Bestimmt gibt es darauf auch eine Antwort. Aber die kenne ich nicht. Vielleicht sollten wir einen Selbstversuch starten und dann bei der Ernte zählen, wie viele Bohnen dabei rauskommen.”
Lena fällt da was ein: “Oh, wir hatten derletzt im Reli-Unterricht das Gleichnis vom Sämann und da war es ganz unterschiedlich mit dem Ertrag. Mancher Same ist nämlich nicht aufgegangen und mancher hatte 100fach Frucht.” Simon ist neugierig: “Erzähl mal, wie das Gleichnis genau geht.”
Seine Mutter hat aber eine bessere Idee: “Bevor Lena dir das Gleichnis erzählt, erzähle ich dir erst mal, wie das damals überhaupt war mit dem Dasein als Bauer. Das war nämlich anders als heutzutage…”
Station 2
Lese zuerst die Geschichte und erfülle dann die Aufgabe.
Geschichte: Landwirtschaft vor 2000 Jahren
Vor 2000 Jahren hatten viele Menschen ein Stück Land, von dem sie sich ernähren mussten. Es gab zwar auch einige Großgrundbesitzer, aber meistens waren es eher kleine Parzellen, die vielen Bauern gehörten. Es gab keine Traktoren oder technische Hilfsmittel. Vieles musste von Hand oder mit der Hilfe von Tieren gemacht werden. Die Arbeit war mühsam.
Und so eine kleine Parzelle kann man sich vielleicht so vorstellen. Auf der einen Seite führt ein Weg vorbei, auf der anderen sind einige Dornengestrüppe, die die Grenze zum Nachbarn bilden, auf der anderen Seite sind ein paar Felsen und Steine, die das Gelände begrenzen.
Aufgabe:
Nimm ein Stück Straßenkreide und male einen Gegenstand, der heute in der Landwirtschaft verwendet wird. Wenn andere Gegenstände schon auf dem Boden gemalt sind, kannst du ja auch mal für dich raten, was da aufgemalt wurde.
Aufgabe für die Mitarbeitende: Findet für diese Station einen Ort , an dem man gut auf der Straße malen kann und stellt Straßenkreide zur Verfügung.
Station 3
Lese zuerst die Geschichte und erfülle dann die Aufgabe.
Geschichte: Jesu Gleichnis
Jesus war viel auf dem Land unterwegs und er sprach viel zu einfachen Landarbeitern und Bauern. Deswegen wollte er auch in seinen Erklärungen Vergleiche verwenden, die sie verstanden. Und was liegt bei Bauern nicht näher, als über das Säen und Ernten zu sprechen.
Jesus stand also vor einer größeren Menge von Menschen und erzählte diese Geschichte:
” Ein Sämann ging seiner Arbeit nach: Er säte. Und er hatte nur eine kleine Parzelle. Deswegen fiel einiges auf den Weg, von dem der Acker begrenzt wurde. Der Samen wurde zertreten und von den Vögeln aufgepickt. Auf der anderen Seite war der Acker von Felsen und Steinen begrenzt und dort vertrocknete der Samen, weil er kein Wasser bekam. Und da es auch ein paar Dornenbüsche gab, fiel auch etwas darunter und das konnte nicht wachsen, weil da die Dornen im Weg waren. Aber es gab natürlich auch Samen, der auf guten Boden fiel und so 100fach Frucht brachte.” Die Leute um Jesus waren etwas verwirrt- 100fach Frucht? Das ist ganz schön übertrieben- so viel war nicht üblich und nicht normal. Davor war die Geschichte noch realistisch, aber jetzt übertrieb Jesus. Und überhaupt, was wollte er ihnen mit dieser Geschichte überhaupt sagen?
Aufgabe:
In den vier Schuhkartons siehst du die vier verschiedenen Böden. Nimm ein Tütchen Samen aus der Box und versuche dein Glück beim Streuen. Streue jeweils einige Samen in die Schuhkartons und schau, was passiert. Die restlichen Samen darfst du gerne mit nach Hause nehmen.
Aufgabe für Mitarbeitende: Befüllt vier Schuhkartons: einer mit Kies (für den Weg), einer mit Dornengestrüpp, einer mit großen Steinen, einer mit Erde. Stellt daneben eine Box, in der ihr ein paar Tütchen mit Samen habt (für jedes Kind eine Tüte).
Station 4
Lese zuerst die Geschichte und erfülle dann die Aufgabe.
Geschichte: Was bedeutet das Gleichnis?
Simon schaut seine Mutter fragend an: “Mama, was ist ein Gleichnis überhaupt? Und was meint Jesus damit?” Seine Mutter muss kurz überlegen, ehe sie antwortet: “In seinen Gleichnissen erzählt Jesus etwas von Gott oder vom Glauben. Wir wissen nicht, wie Gott sich verhält oder wie sein Himmelreich aussieht, deswegen kann man es nur mit etwas aus unserem Alltag vergleichen, damit wir es etwas besser verstehen können.”
Und seine Mutter erklärt weiter. “In dem Gleichnis erzählt Jesus von unterschiedlichen Menschentypen und wie sie mit dem Wort Gottes umgehen. In dem Gleichnis ist mit “Samen” das Wort Gottes gemeint. Der Sämann ist Jesus oder auch jeder, der von Gott erzählt. Der Weg steht für Menschen, die über Gott gehört haben, die aber nicht richtig hingehört haben, es vielleicht nicht wollten oder auch nicht konnten und die Gott so ganz schnell wieder vergessen haben. Dann gibt es Menschen, die sind wie der steinige Untergrund. Sie hören Gottes Wort, aber es geht bei ihnen nicht in die Tiefe, wie Wurzeln. Sie sind vielleicht am Anfang begeistert, aber bei den ersten Schwierigkeiten oder wenn mal etwas nicht so gut läuft, hören sie auf zu glauben. Dann gibt es noch Menschen, die scheinbar wie “unter Dornen” leben. Die Dornen stehen für Sorgen, Ängste und Probleme, aber vielleicht auch Reichtum und die eigenen Vorstellungen vom Leben, in denen für Gott plötzlich kein Platz mehr ist. Zuletzt fällt das Wort Gottes auf guten Boden, zu Menschen, die es aufnehmen, dadurch glücklich werden und auch nach ihrem Glauben handeln.”
Simon und Lena schauen sich an. Die Mutter lächelt: “Und ihr zwei, zu welchen Menschen würdet ihr euch denn zählen?”
Aufgabe:
Ziehe aus dem Glas deinen persönlichen Bibelvers. Du darfst ihn mit nach Hause nehmen und da dann gerne auf ein größeres Blatt schreiben und ihn kreativ gestalten.
Aufgabe für die Mitarbeitenden: Bereitet verschiedene schöne Bibelvers-Sprüche auf kleinen Kärtchen vor, die den Kindern Hoffnung und Gottes Segen zusprechen.
Beispiele wären:
– Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. Psalm 121,1-2
– Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele. Der HERR behüte deinen Ausgang
und Eingang von nun an bis in Ewigkeit! Psalm 121,7-8
– Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Psalm 23,4
– Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen. Psalm 91,11
– Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Psalm 139,5
– Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken Matthäus 11,28
– Du bist mein Schutz und mein Schild; ich hoffe auf dein Wort. Psalm 119,114
– Ich aber will auf den HERRN schauen und harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören. Micha 7,7
– Deine Güte, HERR, sei über uns, wie wir auf dich hoffen. Psalm 33,22
– Habe ich dir nicht geboten: Sei getrost und unverzagt? Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst. Josua 1,9
– Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Jesaja 43,1
Gebet
Lieber Gott,
schenke mir offene Ohren, die dein Wort hören und schenke mir ein offenes Herz, in dem dein Wort auch ankommt. Sei du nicht nur oberflächlich in meinem Leben wie ein schöner Deko-Gegenstand, sondern sei ganz tief in meinem Herzen.
Ideen zur Vertiefung
– Jegliche Pflanzaktionen: Kresse, Sonnenblumen, Bohnen etc., z.B. “Die Sonnenblumen-Aktion”
Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 1/2021. Es geht um Jesu Leidensgeschichte im Johannesevangelium. In insgesamt 4 Lektionen erleben wir den Weg Jesu an’s Kreuz mit:
Lektion 10 Johannes 13,1-20 Was habe ich getan?
Lektion 11 Johannes 18,1-11 Wen sucht ihr?
Lektion 12 Johannes 18,28-40 Jesus, König der Juden?
Lektion 13 Johannes 19,16b-24 Warum?
Außerdem enthalten: Ein Familiengottesdienst zur Passionszeit.
Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.
Gottes Liebe ist so stark, dass selbst der Tod ihr nichts anhaben kann.
Nichts, was ich erlebe, kann mich von dieser Liebe trennen.
Wenn Gottes Liebe so stark ist, dass sie selbst über den Tod siegt, dann kann diese Liebe auch in meinem Leben etwas verändern. Ich möchte mich von Gottes Liebe verändern lassen.
Johannes berichtet hier von der Kreuzigung Jesu.
Pilatus hat Jesus verurteilt und ihn den Soldaten übergeben, um das Todesurteil zu vollstrecken. Die Kreuzigung selbst wird dann erstaunlich nüchtern beschrieben. Dafür legt Johannes Wert auf zwei Dinge.
Zum einen auf den kleinen Streit zwischen Pilatus und den Hohepriestern, die sich ärgern, dass auf dem Schild am Kreuz „König der Juden“ steht. Weil er das ja nur behauptet habe, aber doch gar nicht sei. Aber Pilatus lässt sich nicht beirren und so hilft der römische Statthalter Pontius Pilatus dabei, dass jeder, der an Jesu Kreuz vorbeiging, lesen konnte, was hier wirklich los war. Hier hatte man nicht irgendwen gekreuzigt, sondern den „König der Juden“, den wahren und echten König. Wir können aus heutiger Sicht sagen: Den König der ganzen Welt.
Zum anderen legt Johannes besonderen Wert darauf, dass Dinge, die in diesem bedeutsamen Moment der Weltgeschichte passieren, schon im Alten Testament prophezeit wurden, und sich hier in Jesus erfüllen. Das bestätigt noch einmal ganz deutlich: Dieser Jesus ist wirklich der Messias. Der, auf den wir so lange gewartet haben. Der, der Gottes Liebe wie kein anderer verkörpert und uns Erlösung bringt.
Für Johannes ist die Kreuzigung – trotz allem Traurigen und Schlimmen – ein klares Zeichen: Gott siegt hier über alle dunklen Mächte. Seine Liebe ist stärker. Als alles. Immer. Die ganze Geschichte hat auf diesen Moment hingearbeitet. Hier am Kreuz verändert sich der Lauf der Welt.
Eigentlich ist das ja unvorstellbar, was berichtet wird. Wir haben zum Glück in unserer Gesellschaft keine öffentlichen Darstellungen von Gewalt und Tod, die einer Kreuzigung auch nur annähernd ähnlich wären. Wie abgebrüht können Menschen sein, einen anderen Menschen buchstäblich festzunageln und sich dann unter diesen sterbenden Menschen zu setzen, um seine Kleidung aufzuteilen? Das verschlägt mir echt die Sprache.
Das macht für mich so krass deutlich, wie nötig wir Menschen Gottes Liebe haben. Und Erlösung von dem, was uns sonst so umtreibt und uns zerstörerische Dinge tun lässt.
Gleichzeitig ist es für mich im wahrsten Sinne des Wortes unfassbar, was Jesus auf sich nimmt, damit die Liebe Gottes auch mein Leben bestimmen kann.
Das erfüllt mich mit tiefster Dankbarkeit.
Die allermeisten Kinder werden mit dem Tod nicht viel anzufangen wissen. Die Anknüpfungspunkte zum Verstehen, was hier passiert, sind für die Jungscharler also gering – obwohl das, wenn wir ehrlich sind, auch für Erwachsene gelten dürfte.
Auf der anderen Seite lieben Kinder “große Auftritte” und Kraft und Experimente, die auf etwas Großes, Wichtiges, vielleicht Geheimnisvolles, Spannendes hinweisen. Deswegen werden sie Jesu Tod und seinen Sieg darüber überaus spannend finden. Genau hier gilt es aber auch vorsichtig zu agieren. Ich halte es nicht für sinnvoll, in der Jungscharstunde zu viel Gewicht auf die schweren, Angst einflößenden Geschehnisse des Textes zu legen, die eben eher Angst als Freude hervorrufen könnten. Deswegen macht es Sinn, einen Zugang zum Text zu wählen, der spielerisch daherkommt, so die Schwere der Erzählung nimmt und auch einen Ausblick auf Ostern zu geben.
Christlich sozialisierte Kinder werden die Geschichte rund um Kreuzestod und Auferstehung Jesu schon kennen und lassen sich wahrscheinlich nicht mehr so sehr von der Schwere und Traurigkeit der Geschehnisse beeindrucken. Auch für sie braucht es einen Zugang zum Text, der den Schwerpunkt auf etwas Anderes legt. Sicher sind Kinder für Stärke und Gewinnen empfänglich und halten dies für erstrebenswert. Dass es nicht Gottes Armee o. Ä. ist, die hier den Tod besiegt, sondern seine Liebe, kann ihnen noch einmal neu die Bedeutung von Karfreitag aufschließen und gibt einen konkreten Anknüpfungspunkt für ihr Leben.
Verschiedenes Material, je nachdem, welche der Experimente vor oder mit den Kindern durchgeführt werden sollen.
Die Verkündigung wird wie eine Wissensshow (“Wissen macht Ah” o. ä.) gestaltet. Hier wird das Thema “Kraft, die Unvorstellbares schafft” aufgegriffen, vertieft und dann in Bezug zum Text gesetzt.
Ein Mitarbeiter verkleidet sich als Wissenschaftler (weißer Kittel, evtl. Bauhelm, große Brille etc.) und moderiert die Show.
Nach einer kurzen und motivierenden Anmoderation (schaut euch bei Youtube einmal ein paar Clips aus solchen Wissenssendungen an, dann habt ihr den passenden “Stil” schnell drauf) nimmt er die Kinder mit in einige Versuche.
Hier ist eine Auswahl von möglichen Versuchen. Schaut einfach einmal rein, was für euch und eure Jungschar am besten passt und macht zwei, drei dieser Versuche. Schön ist, wenn die Kinder wenigstens einen davon nachmachen können.
(1) Cola-Mentos-Fontäne: Ein Versuch für draußen. Eine Flasche Cola light wird mit 5 Mentosbonbons versetzt und eine große Colafontäne entwickelt sich. Sehr eindrucksvoll und lustig – wenn man weit genug weg steht. (Weitere Infos dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Cola-Mentos-Font%C3%A4ne).
(2) Teebeutel-Rakete: https://www.youtube.com/watch?v=g7PtZfoORQc
(3) Streichholz-Rakete: https://www.youtube.com/watch?v=OQ616I3QvhA
(4) Brause-Vulkan: https://www.youtube.com/watch?v=JggMdgJE1Mo
(5) Mit dem Strohhalm durch die Kartoffel: Lasst die Kids versuchen einen Strohhalm möglichst weit in eine rohe Kartoffel zu stoßen. Mit genug Kraft geht er ein klein wenig rein, bricht aber ab. Wer den Strohhalm oben zuhält, kann den Strohhalm weit in die Kartoffel stoßen, ohne dass der Strohhalm kaputt geht (Stabilisation durch Luft in der Röhre). Ganz Starke können die Kartoffel sogar durchstoßen.
(6) Starker Verschluss: Ein Stück Mullbinde mit einem Gummi über der Flaschenöffnung befestigen. Die Glasflasche mit Wasser befüllen. Geht durch die Binde einwandfrei. Drehe die Flasche nun um und drücke dabei deine Hand auf die Öffnung. Wenn du nun loslässt, müsste das Wasser herausfließen. Tut es aber nicht. Du kannst sogar kleine Holzspieße durch die Mullbinde in die Flasche schieben, das Wasser bleibt trotzdem drin.
(7) Flaschenbrecher: Fülle eine Glasflasche mit Wasser. Wenn du die Flasche gut festhältst und mit viel Kraft von oben auf die Flaschenöffnung schlägst, bricht der Flaschenboden. Das sollten nur Mitarbeiter machen – und es vorher einmal ausprobieren.
(8) Wasserfeuerwerk: Binde ca. 10 Wunderkerzen mit Klebeband und Draht gut zusammen. Zünde sie an und tauche die brennenden Wunderkerzen dann mit der brennenden Seite in ein Wasserglas. Du kannst sie bis auf den Boden sinken lassen – sie brennen auch unter Wasser weiter. Achtung – nur für Mitarbeiter. Auf eine feuerfeste Unterlage achten!
(9) Fülle eine Karaffe o. ä. mit etwas Essig und gib Backpulver dazu. Halte dann für eine Minute die Hand auf die Öffnung. Innen bildet sich Kohlendioxid. Wenn du die Karaffe nun öffnest und schräg über brennende Kerzen hältst, entweicht das Kohlendioxid und die Kerzen gehen aus.
Wichtig ist es, bei der Moderation zur Show und den Versuchen immer wieder über die Kraft, die aufgewendet wird, zu sprechen, und was sie Unvorstellbares hervorruft, um den inhaltlichen Anschluss an den Bibeltext zu bekommen.
Der Übergang zur biblischen Geschichte wird nun wie ein Experiment anmoderiert:
Nun kommen wir zu einem weiteren spektakulären Experiment, das uns zeigen will, welch unvorstellbare Reaktionen eine große Kraft hervorrufen kann. Sie haben heute hier ja schon einiges gesehen, meine Damen und Herren, aber jetzt wird‘s richtig unvorstellbar krass.
Gott selbst hat hier experimentiert. Er wollte allen Menschen zeigen: Meine Kraft ist stärker, als ihr es euch vorstellen könnt. Meine Kraft ist stärker als alles, was trennt – sogar stärker als der Tod! Unvorstellbar, oder?! Aber Gott meint das vollkommen ernst. Und recht hat er auch noch.
Deswegen zeigt er uns Menschen ein riesiges Experiment. Er schickt seinen Sohn Jesus auf die Erde und lässt zu, dass die Menschen Jesus am Ende an ein Kreuz nageln und ihn dort hängen lassen. Sterben lassen. Und Jesus stirbt wirklich. …
Moment – aber so war das doch nicht geplant, oder? Wollte Gott nicht zeigen, dass selbst der Tod seiner Liebe nichts anhaben kann? Dass Gottes Liebe stärker ist als alles?
Grade als es so aussieht, als wäre der Tod stärker als alles, sogar stärker als Gott – da passiert das Unvorstellbare. Gott zeigt seine Kraft. Aus Karfreitag, dem Todestag Jesu, wird Ostern. Und Jesus lebt. Er hat den Tod besiegt.
Unvorstellbar und ganz schön beeindruckend, oder? So beeindruckend, dass wir bis heute das Kreuz als Zeichen dafür in unseren Räumen stehen haben, dass unser Gott und seine Liebe stärker sind als alles. Egal was.Mit diesem Gott dürfen wir unterwegs sein. Das ist das Beste, was uns passieren kann.
Gemeinsam mit den Kindern wird ein selbstgestalteter Kreuzweg abgegangen. An verschiedenen Stationen werden chronologisch Teile der Passionsgeschichte aus dem Johannesevangelium vorgelesen. Die Kinder bekommen jeweils die Möglichkeit, ihre Gedanken und Gefühle zum Gehörten zu äußern.
Auf dem Weg sammeln die Kinder schöne Steine, interessante Gegenstände, Blumen etc. An der Karfreitagsaktion angekommen, wird auf dem Boden ein Kreuz mit den mitgebrachten Gegenständen gelegt.
Startet in die Runde mit einem Austausch über die verschiedenen Experimente. Was für unvorstellbare Sachen dabei als Reaktionen herausgekommen sind. Lenkt das Gespräch irgendwann auf Gottes “Experiment” und lasst die Kinder ihre Eindrücke dazu schildern.
Ergänzt die Beiträge der Kinder passend mit folgenden Informationen (siehe auch Erklärung zum Text):
Die Botschaft vom Kreuz
erscheint denen,
die verloren gehen,
als eine Dummheit.
Aber wir, die gerettet werden,
erfahren sie als Kraft Gottes. (1. Korinther 1, 18 BasisBibel)
Der Vers besteht aus drei Teilen.
„Die Botschaft von Kreuz“ – das ist die Grundlage, darum geht es. Das sprechen alle gemeinsam.
„erscheint denen, die verloren gehen, als eine Dummheit“ – spricht die eine Hälfte der Kinder
„Aber wir, die wir gerettet werden, erfahren sie als Kraft Gottes“ – spricht die andere Hälfte der Kinder.
Beim mehrmaligen Wiederholen des Verses wechseln sich die beiden Gruppen mit den Versteilen ab.
Lieber Herr, das ist gar nicht zu begreifen, wie stark du bist. Wie viel Kraft deine Liebe zu uns, zu mir hat. Du kommst als Jesus zu uns auf die Welt und weißt, dass du am Ende sterben wirst. Aber du kommst trotzdem, weil du uns so liebst. Weil du möchtest, dass wir diese Liebe spüren und unser Leben mit dir gemeinsam leben wollen.
Wie stark deine Liebe ist, zeigst du an Karfreitag und Ostern. Du stirbst für uns, besiegst den Tod und lebst wieder.
Wer mit dir unterwegs ist, der kann sicher sein: Nichts, was ich erlebe, ist stärker als mein Gott. Nichts, aber auch wirklich gar nichts kann etwas daran ändern, das du Herr mich liebst.
Danke dafür.
Amen.
Stellt aus Eierkartons Pappmaché her. Dazu die Eierkartons kleinreißen und so lange in Wasser kneten und stampfen, bis ein Brei entsteht. (Das ist der KRAFTaufwand).
Diesen Pappbrei im Verhältnis 50:50 mit Erde mischen und ausrollen. Stecht mit Plätzchenformen Sterne, Blumen o. ä. damit aus und drückt jeweils ein paar Blumensamen in das Pappmachéplätzchen. (“UNVORSTELLBARE” Reaktion).
Jetzt wird das Ganze getrocknet. Stellt den Kids in Aussicht, dass sie die Samenplätzchen in der kommenden Woche mitnehmen können. Wenn sie sie zu Hause einpflanzen, werden da wirklich Pflanzen draus. (Etwas NEUES, TOLLES entsteht).
Begleitet eure Erklärungen der Arbeitsschritte mit den Assoziationen und Anklängen zur gehörten biblisch-göttlichen Experimentgeschichte.
Vielleicht pflanzt ihr selbst mit den Kids in der kommenden Jungscharstunde ein paar der Samenplätzchen ein und seht zu, wie aus dem Kraftaufwand Neues wächst.
Montagsmaler oder Pantomime zu Begriffen aus der Passionsgeschichte (die in den letzten Wochen/Einheiten Thema war).
Siehe Arbeitsblatt zum Ausdrucken
Die Kinder suchen nach geeigneten (kurzen) Stöcken in der Umgebung und binden mit Paketband o.ä. ein Holzkreuz, dass sie mit nach Hause nehmen und dort aufstellen können.
Gemeinsam mit einer Kerze (im Glas) neben dem Kreuz kann es viele Familien an Karfreitag, Jesu Tod und Gottes unglaublich große Kraft der Liebe erinnern.
Ein großes Kreuz aus Pappe oder Holz wird von den Kindern gestaltet. Dazu malen die Kinder Szenen der Passionsgeschichte auf das Kreuz. Das Geschichtenkreuz kann dann den Gruppenraum zieren oder (lackiert) vor dem Gemeindehaus angebracht werden, um so öffentlich auf Karfreitag hinzuweisen.
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