Großherzigkeit

Das Ziel

Starter

Gott ist großherzig und unerwartet freundlich. Er meint es gut mit mir. Genauso wie David großzügig zu Mefi-Boschet war.

Checker

Gott ist großherzig, gnädig und er beschenkt uns unerwartet. Dies zeigt er in Jesus, und ich kann es heute an andere weitergeben.

Der Text an sich

Hinweis: Es gibt verschiedene Versionen des Namens Mefi-Boschet. Wir verwenden in dieser Lektion die gebräuchlichere Form Mefi-Boschet und nicht die wahrscheinlich ältere Form Merib-Baal, die zum Beispiel in der Übersetzung Gute Nachricht verwendet wird.
Der Text zeigt die Auswirkungen eines Versprechens, welches schon lange zurückliegt. David hatte Jonatan versprochen seine Nachkommen zu verschonen, wenn er König wird. Nun ist er als König eingesetzt, hat alles von Saul geerbt und festigt sein Königtum. Er erinnert sich an sein Versprechen Jonatan gegenüber und wird aktiv. Er sucht nach Nachkommen, um sein Versprechen zu halten. Dabei stößt er durch den ehemaligen Knecht (Ziba) von Saul auf Mefi-Boschet. Dieser verlor bereits mit fünf Jahren seinen Vater (Jonatan) und seinen Opa (Saul), die beide im Krieg starben. Mefi-Boschets Amme wollte nach dieser Nachricht mit ihm fliehen, ließ ihn dabei allerdings fallen, sodass er seitdem an den Füßen gelähmt ist. Mittlerweile ist er erwachsen und hat selbst einen Sohn (Micha).
Das Besondere an dem Versprechen ist, wie David es einlöst. Der Grundgedanke war, dass er die Nachkommen Jonatans und damit auch Sauls nicht umbringt. Die Ausführung geht aber weit über diesen Gedanken hinaus. David kann Jonatan keine Liebe mehr entgegenbringen, aber er kann sie seinem Nachkommen zeigen. Also gibt er Mefi-Boschet alle Länder und Felder zurück, die früher Saul gehörten. Er lässt ihn am Königstisch essen, wie ein Teil der Familie. Dies drückt Zugehörigkeit aus und David unterstellt ihm Knechte (Ziba und seine Familie), die sich um seine Länder kümmern, sodass er materiell nicht abhängig ist. Er kümmert sich um Jonatans Sohn wie um einen eigenen Sohn. Er bringt ihm Gnade/Güte/Barmherzigkeit entgegen, so wie es sonst vor allem ein Wesenszug von Gott ist. Es ist eine Freundlichkeit, die Mefi-Boschet mit Sicherheit nicht erwartet hat und die sehr großzügig von David ist. An Mefi-Boschets Reaktion – seinem Niederwerfen – erkennen wir, dass er David als König anerkennt und ihn als Höhergestellten ansieht. Er kann wahrscheinlich gar nicht fassen, was gerade passiert und was dies für ihn und seine Zukunft bedeutet. Davids Zuneigung dient nicht nur Jonatans Sohn, sondern auch seinem Enkel Micha, der am Ende noch erwähnt wird. Dies zeigt, dass Davids Versprechen auch langfristig gilt.

Der Text für mich

Der Text hat mir aufs Neue gezeigt, was Gnade eigentlich bedeutet. Zum einen verdeutlicht er, wie Gott mir Gnade entgegengebracht hat. Er gab alles für mich. Durch Jesu Tod habe ich mehr bekommen, als ich verdient hätte. Seine Freundlichkeit übersteigt meinen menschlichen Verstand und ist unerwartet.
Zum anderen finde ich Davids Handeln vorbildhaft. Er gibt mehr als er müsste und geht über seine Pflicht hinaus. Er beweist, dass er ein Mann nach Gottes Herzen ist und Gottes Werte vertritt. Aber wie oft handle ich im Alltag nur aus der Pflicht heraus. Alles dreht sich um Verpflichtungen. Ich mache, was nötig ist, aber nicht mehr, auch wenn es anderen oder mir selbst guttun würde. Wo ist der Blick für die anderen Menschen geblieben? Wo schaue ich auch mal über die Pflichten hinaus? Kann ich von mir sagen, dass ich ein/e Mann/Frau nach Gottes Herzen bin? Und ganz konkret: Wie kann ich meinen Jungscharlern diese Gnade und Freundlichkeit praktisch entgegenbringen?

Der Text für dich

Starter

Viele Kinder verstehen das Wort Gnade nicht und können daher auch mit Gottes Gnade nichts anfangen. Mithilfe der vorliegenden Geschichte können sie anfangen zu verstehen, was es bedeutet, unerwartet beschenkt zu werden. Vielleicht freuen sie sich mit Mefi-Boschet, weil sie verstehen, was diese Freundlichkeit Davids für ihn bedeutet. Oder sie fragen sich, warum David so handelt und bemerken, dass es kein typisches Verhalten ist. Es übersteigt wahrscheinlich auch ihr Denken, da heute vieles nach Leistung und Pflichterfüllung geht. Manche wissen auch gar nicht, wie sie mit diesem Geschenk umgehen sollen und haben Schwierigkeiten, es anzunehmen. Ihnen kann Mut gemacht werden, dass die Absichten gut sind und auch Gott nur das Beste für sie möchte.

Checker

Wahrscheinlich kennen die Checker das Wort Gnade schon und wissen auch von der Bedeutung. Es kann aber auch sein, dass es für sie ein Begriff ist, den sie oft gehört haben, aber nicht gefüllt bekommen. Anhand von Davids Beispiel erkennen sie, was Gnade praktisch bedeutet und fangen an, den Begriff für sich zu definieren und zu füllen. Darüber hinaus sehen sie, dass dieses Handeln ein Handeln ist, welches Gott ihnen entgegengebracht hat. Zusätzlich können sie überlegen, wie sie anderen Menschen diese Gnade, die sie von Gott erfahren haben, weitergeben können.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Unerwartet beschenkt

Ein Mitarbeiter verteilt direkt zu Anfang etwas Unerwartetes, und dies ohne Grund, z.B. eine Runde Süßigkeiten; Partysachen (Luftschlangen); Dinge, worüber sich die Gruppe freut. An dieser Stelle erleben die Kinder bereits ein unerwartetes Beschenken.

Idee 2: Gespräch

Zu Beginn werden mit den Kindern Dinge gesammelt, die sie mal unerwartet geschenkt bekommen haben oder wo sie von einer Geste oder Tat überrascht wurden (diese kann man z. B. aufschreiben, um später in einem Gespräch noch mal darauf zurückzukommen). Dabei erinnern sich die Kinder an das Gefühl aus der jeweiligen Situation und können in der darauffolgenden Geschichte schneller mit Mefi-Boschet mitfühlen und eine Verknüpfung zu ihrem Leben herstellen.

Verkündigung

Erzählung aus Sicht von Mefi-Boschet
Ein Mitarbeiter sitzt am besten schon auf einem Stuhl und schlüpft dann durch Umlegen eines Gewandes/Tuches in die Rolle von Mefi-Boschet. Dadurch wird deutlich, dass er an den Füßen gelähmt ist. Alternativ kann man auch in einem Rollstuhl in den Raum gerollt kommen.

Hallo, ich bin Mefi-Boschet. Ihr dürft mich auch „MB“ nennen. Und falls ihr euch schon fragt, was mit mir los ist, ja, ich bin an den Füßen gelähmt. Aber nicht von Geburt an. Ihr müsst wissen, dass mein Vater und mein Opa im Krieg waren, als ich fünf Jahre alt war. Irgendwann erreichte uns eine Nachricht. Beide waren umgekommen und ich würde sie nie wiedersehen. Das war eine große Sache, denn mein Opa war Saul, der König, und Jonatan mein Vater. Da meine Amme, die auf mich aufpasste, nicht wusste, was uns erwartet und ob auch uns jemand umbringen würde, floh sie mit mir. Leider stolperte sie und ließ mich fallen. Ich bin unglücklich gelandet und seitdem gelähmt. Daher sitze ich hier so anders als ihr. Aber jetzt zu der eigentlichen Geschichte.
Mir ging es lange nicht besonders gut. Es hat gerade so zum Überleben für mich und meinen Sohn gereicht. Wir haben uns so von Tag zu Tag durchgeschlagen. Eines Tages kam ein Bote zu mir und teilte mir mit, dass der neue König David mich sehen möchte. Ich war total verwirrt. Was will er von mir? Habe ich etwas falsch gemacht? Wenn der König einen ruft, ist das eine ziemlich große Sache. Ich kam bei David an und warf mich vor ihm nieder. So wie man das eben bei einem König macht. Immerhin ist er die höchste Person im Land und ich wusste, dass auch mein Vater viel von David hielt und sie mal sehr gut befreundet waren. Und dann kam etwas Unglaubliches. David erklärte mir, warum ich da war. Ich brauchte keine Angst zu haben. Weil David so gut mit meinem Vater befreundet war, wollte er mir etwas Gutes tun. Damit meine ich etwas wirklich Großartiges. Er hat mir einfach so, ohne vorhersehbaren Grund, das Land von meinem Opa überlassen. Außerdem sollte ich immer an seinem Tisch essen. Das müsst ihr euch mal vorstellen. Wie ein richtiger Königssohn darf ich jetzt an seinem Tisch sitzen. Erst konnte ich das nicht annehmen. Immerhin steht es mir gar nicht zu und Gott hat David als König eingesetzt. Ich bin doch nichts … Alles steht David zu und nicht mir. Aber dann rief David noch Ziba, einen ehemaligen Diener Sauls dazu. Diesem erklärte er, was er mir gerade alles überlassen hat. Und er setzte noch einen oben drauf. David stellte Ziba und seine 15 Söhne und 20 Knechte in meinen Dienst. Sie sollen für mich arbeiten, sodass ich genug zum Leben habe. Immerhin kann ich selbst nichts machen.
So war es. Echt unglaublich. Von heute auf morgen habe ich eine große Fläche an Land und Dienern bekommen, die alles für mich regeln. Zusätzlich esse ich wie ein Königssohn. Alles, was meinem Großvater war und eigentlich an David ging, hat er mir zurückgegeben. So kann auch mein Sohn später all dies erben. Einfach unglaublich, wie großzügig David ist. Nichts davon hätte er machen müssen.

Die andere Idee

Text vorlesen

Der Text wird vorgelesen nach einer verständlichen Übersetzung (z. B. Gute Nachricht Bibel). Bei Wörtern wie „Jonatan“, „Gunst“, „Ziba“, „König“, „Mefi-Boschet“ wird eine kurze Lesepause eingelegt, sodass die Kinder Bewegungen/Geräusche zu den passenden Wörtern machen können.
Z. B.: Jonatan = Armmuskeln zeigen; Gunst = Ausruf freudiges „Ohhhh“; Ziba = Satz: „Immer zu Ihren Diensten“; König = mit den Fingern eine Krone über dem Kopf darstellen und „David“ rufen; Mefi-Boschet = an die eigenen Füße fassen und „Aua“ sagen.

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Geschichte nachspielen:
1. Die biblische Geschichte wird den Kindern vorgelesen oder frei erzählt. Dabei schlüpfen sie in die Rolle von David, Ziba und Mefi-Boschet (kreativ erweiterbar mit Micha, dem Boten, der Familie Ziba …) und spielen das nach, was sie hören.
2. Die Kinder spielen in Gruppen die Geschichte frei nach. Als Unterstützung kann ihnen der Text noch mal gegeben werden. So wiederholen sie, was sie gehört haben und erleben die Geschichte hautnah. Dies kann entweder in der großen Gruppe oder in kleineren Gruppen geschehen.

Gespräch

Wie zeigt David Mefi-Boschet Gnade, Gunst und Barmherzigkeit?
Hat dich mal jemand überrascht und du hast dich darüber gefreut?
Wie/Wo kannst du anderen unerwartete Freundlichkeit entgegenbringen?
Wie zeigt Gott dir seine Freundlichkeit/Gnade? Was bedeutet das für dich?
An dieser Stelle kann man über das Wort der Gnade zu sprechen kommen. Was bedeutet es eigentlich und wie sieht Gottes Gnade aus. Interessant ist vor allem die Verbindung zu Jesus, weil Gott durch ihn alles für uns gab. Hier kann man durchaus über unsere Errettung sprechen und Gottes Gnade mit Davids Großzügigkeit vergleichen. Gott tut etwas unerwartet und ohne, dass er es müsste. Einfach, weil er es möchte.
Auf der anderen Seite kann auch thematisiert werden, warum es uns manchmal schwerfällt etwas anzunehmen (z.B. Angst davor, dem anderen etwas schuldig zu sein). Entscheidend ist hier, dass Geschenke – und besonders die Gnade – geschenkt und keine Forderungen damit verbunden sind. David erwartet auch keine Gegenleistung von Mefi-Boschet.

Merkvers

Ich danke meinem Gott immerzu dafür, dass er euch durch Jesus Christus seine Gnade geschenkt hat.                                                                                                        1. Korinther 1,4 GNB

Der Merkvers kann durch mehrmaliges Sprechen in der Gruppe oder mithilfe von einfachen passenden Bewegungen (z. B. Gott = nach oben zeigen; Gnade = Herz mit Händen formen) gelernt werden.

Gebet

Auf der einen Seite kann man für Dinge danken, die gut sind und die Gott für einen ermöglicht hat. Auf der anderen Seite kann man Bitten äußern, wo es einem schwerfällt, anderen Gutes zu tun.

Kreatives

Die Kinder können kleine Geschenke (z. B. Süßigkeiten) kreativ einpacken. Diese können sie später entweder weiterverschenken oder als Erinnerung behalten.

Spielerisches

Ja-Nein-Stuhl
Im Raum stehen zwei Stühle. Auf einem steht ein Schild mit „Ja“, auf dem anderen eines mit „Nein“. Nun werden Fragen zur Geschichte gestellt. Die Kinder müssen sich möglichst schnell entscheiden, zu welchem Stuhl sie gehen. Mögliche Fragen (beliebig erweiterbar):
Mefi-Boschet war komplett gelähmt? (Nein, nur an den Beinen/Füßen)
David war so großzügig, um Jonatans willen? (Ja)
Mefi-Boschet hatte zwei Söhne? (Nein)
Mefi-Boschet war fünf Jahre als sein Vater und sein Opa starben? (Ja)
Ziba hat 20 Knechte? (Ja)
Mefi-Boschet nimmt Davids Großzügigkeit direkt beim ersten Mal an? (Nein)

Rätselhaftes

Wortgitter

In dem Wortgitter haben sich 11 Wörter versteckt, die etwas mit dem Wort „Gnade“ zu tun haben (barmherzig, freundlich, nett, zuvorkommend, Liebe, Großmut, Hilfe, Rettung, Positiv, Freiheit, Güte, Vergebung).

(T)extras

Lieder

Hey, du bist nominiert
Davey, Davey, zeig mir wohin es geht
Herr, deine Gnade (Mercy is falling)

Spiele

Tabu
Es gibt Karten, auf denen Begriffe stehen. Eines der Kinder erklärt dieses dem Rest der Gruppe. Wahlweise können auch zwei Gruppen gegeneinander antreten. Hierbei erklärt ein Kind immer der eigenen Gruppe so viele Begriffe wie möglich in 40 Sekunden. Die Gruppe, die am Ende die meisten Begriffe erraten hat, hat gewonnen.
Mögliche Begriffe: Freundlichkeit, König, gelähmt, David, Acker, Diener, Überraschung, Rollstuhl, niederknien, unverdient.

Schokolade auspacken
Eine Tafel Schokolade wird in (Zeitungs-)Papier eingewickelt. Ziel ist es, die Schokolade auszupacken und zu essen. Dafür wird reihum gewürfelt. Bei einer Sechs zieht sich das Kind schnell Mütze, Schal und Handschuhe an. Nun versucht es mit Messer und Gabel die Schokolade auszupacken. Währenddessen würfeln die anderen weiter. Bei einer weiteren Sechs werden die Schokolade und die anderen Sachen an denjenigen weitergegeben und er packt weiter aus, usw.

Rollstuhlwettrennen
Wenn sich Rollstühle organisieren lassen, kann man auch zwei Gruppen gegeneinander antreten lassen und ein Wettfahren veranstalten oder einen Slalomparcours.

Aktionen

Gemeinsam überlegen wir, wie man den Menschen in der Umgebung etwas Gutes tun kann, z. B. belegte Brötchen an Ärmere verteilen, den Nachbarn helfen, in der Gemeinde eine Aufgabe übernehmen …

Kreatives

Die Kinder gestalten ein Banner, z.B. auf einer Tapetenrückseite. Hierauf können sie kreativ ausdrücken, was Gnade/Großzügigkeit für sie bedeutet. Sie können schreiben, malen, Handabdrücke oder ein „Danke“ hinterlassen … Dieses Banner kann später in dem Gruppenraum oder der Gemeinde als Erinnerung aufgehängt werden.

Diese Themenreihe enthält alle Gruppenstunden zu David aus JUMAT 2/19 und 3/19. Sie beginnt mit der Berufung zum König und zeichnet dann den Verlauf seiner Karriere in mehreren Einheiten nach.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Außerdem enthält die Themenreihe ein Nachtgeländespiel zum Thema: David auf der Flucht.

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