Krieg und Frieden

Aufgrund der aktuellen Situation haben wir hier ein paar Materialien zusammengestellt, die mit Krieg und Frieden zusammenhängen. Wir hoffen euch können die Einheiten und Bausteine für die Arbeit vor Ort mit der Zielgruppe helfen.

Das Ziel

Starter

Gott will, dass alle Menschen in Frieden leben können. Er schenkt uns seinen Frieden, damit wir uns dafür einsetzen.

Checker

Gott will, dass alle Menschen Frieden haben. Jesus hat Frieden zwischen uns und Gott geschaffen, darum können wir Frieden mit andern suchen.

Der Text an sich

Die Psalmen sind eine Art altes Gesangs- und Gebetsbuch der Juden. Früher haben sie diese Lieder in ihren Gottesdiensten gesungen und gebetet. In vielen Gottesdiensten werden deshalb auch heute noch Psalmen gesprochen oder gebetet.

Es gibt ganz unterschiedliche Psalmen, z. B. Lob-,
Klage- und Dankpsalmen. Die Psalmen drücken sehr viele unterschiedliche Gemütszustände aus und sind deshalb hilfreich, wenn einem selbst die Worte in einer bestimmten Situation fehlen oder man sie noch nie erlebt hat. Es lohnt sich auf jeden Fall, die Psalmen einmal zu erkunden.

Psalmen beziehen sich oft auf eine andere Geschichte in der Bibel, erzählen aber nicht einfach die Geschichte nach, sondern beschreiben, wie sich die Person in der Situation gefühlt oder was sie gedacht hat. In Psalm 34 wird Bezug auf eine Geschichte in 1. Samuel 21,11 ff. genommen. David soll König werden, aber der amtierende König Saul findet das gar nicht gut und so muss David ins Nachbarland fliehen. Doch Davids Ruf als „hoch talentierter Elitesoldat“ eilt ihm voraus. Der König des Nachbarlands will so einen Unruhestifter auch nicht unbedingt in seinem Land. Wir erfahren leider nicht, was man mit David vorhatte, aber David ahnt, dass es nichts Gutes ist. Deshalb denkt er sich eine List aus. Er tut so, als wäre er völlig wahnsinnig. Der König fällt voll drauf rein. Von einem Verrückten geht keine Gefahr für den Staat aus und so lässt er David ziehen.

David erkennt in dem Ausgang der Geschichte Gottes Schutz. Er ist dankbar, dass sich alles für ihn zum Guten gewendet hat. Und so beginnt Psalm 34 mit tiefer Dankbarkeit, doch dann kommt die Wendung. Es wird die Frage nach einem guten Leben gestellt: „Wer von euch will sich am Leben freuen und gute Tage erleben?“ (V.12). Natürlich will das jeder von uns. Wir wollen, dass es uns gut geht und der Psalm gibt gute Tipps für ein gelingendes Leben. Ein Tipp ist Vers 15: Setzt euch unermüdlich und mit ganzer Kraft für den Frieden ein!

Der Text für mich

„Lasst mich doch endlich alle in Frieden!“ Das hat wohl schon fast jeder mal gesagt oder zumindest gedacht. Alles wird zu viel, an allen Enden zerren Leute an einem oder man erlebt einen Kleinkrieg mit seinen Mitmenschen. Bei Frieden müssen wir nicht gleich an die große Politik denken. Das Gegenteil von Frieden ist nicht unbedingt Krieg, sondern es bedeutet, dass irgendetwas massiv im Ungleichgewicht ist. Das zeigt sich in ganz verschiedenen Bereichen. Es kann zwischen Menschen oder ganzen Ländern passieren. Es kann zwischen dem Wunsch und der Realität entstehen. Es kann zwischen Gott und seinem Menschen auftauchen. Je größer die Spannung, desto größer der Unfriede. Das macht Menschen krank, unglücklich und kehrt die schlimmsten Seiten nach außen.

Die Bibel berichtet von einem Gott des wahren Friedens. Gott bringt unser Leben in Einklang. Er versöhnt Menschen mit sich selbst, mit anderen und mit Gott. Wahrer Friede, wahres Gleichgewicht und wahre Perfektion. Das ist das Ziel.

Der Text für dich

Starter

Viele Kinder werden bei dem Thema Frieden sehr schnell an weltweiten Krieg und Terror denken. Es hat nichts mit ihrem Leben zu tun und könnte sie schnell entmutigen, weil sie es eh nicht ändern können. Dieser Gedanke ist nicht zielführend und birgt die Gefahr, die Kinder zu überfordern. Deshalb solltet ihr versuchen, diesen Themenbereich etwas außen vor zu lassen. Besonders wenn ihr Flüchtlingskinder in eurer Gruppe habt.

Der Verfasser des Psalms dachte auch eher an den kleinen Frieden mit unseren Mitmenschen. Dieser Gedanke erschließt sich den Kindern nicht gleich, weshalb sie da hingeführt werden müssen. Kinder im Jungscharalter wissen schon sehr genau, was richtig und nett ist. Doch gerade Kinder sind sehr auf ihren eigenen Vorteil bedacht und haben Angst, zu kurz zu kommen.

Checker

Oft ist in den Köpfen der christlichen Kinder ein sehr starkes Bild, dass Christen immer „nett“ sein müssen. Sie sollen vergeben, sich selbst zurücknehmen und einfach die andere Wange hinhalten. Das Befreiende an diesem Text ist, dass es so nicht gemeint ist. Wenn wir als Christen „nett“ sind, weil die Welt das von uns erwartet, geraten wir schnell in eine Opferrolle. Wenn wir jedoch Friedensstifter sind, weil Gott uns seinen wahren Frieden schenkt, dann sind wir mit ihm Sieger. Einen Frieden, den uns niemand wieder nehmen kann.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Buchstabenjagd

Die Buchstaben des Wortes „FRIEDEN“ werden den Mitarbeitern oder ausgewählten Kindern verdeckt auf den Rücken geklebt. Die restlichen Kinder müssen nun die Personen jagen und ihnen die Zettel abnehmen. Im Anschluss treffen sich alle und sortieren die Zettel, um das Thema des Tages zu erfahren.

Idee 2: Alles im Lot

Die Spieler bilden Paare und stellen sich Rücken an Rücken dicht aneinander. Sie gehen ganz langsam in die Knie und setzen sich. Anschließend stehen sie langsam wieder auf. In der ersten Runde dürfen sie die Hände zu Hilfe nehmen, danach können sie es versuchen, ohne ihre Hände zu benutzen.

Verkündigung

Theaterstück

Das Theaterstück kann mit Handpuppen oder realen Personen gespielt werden.

Anton (A): läuft wütend die Bühne auf und ab

Boah … dieser … dieser … Schweinehund. Ich könnt’ mich so aufregen. Das ist doch unfassbar.

Marie (M): kommt auf die Bühne

Hallo Anton, was ist denn mit dir los? Du siehst aus, als hättest du eine Reißzwecke im Zeh stecken.

A: Wenn es mal so wäre. Da könnte man wenigstens was machen, aber bei Paul …?

M: Wer ist denn Paul?

A: Paul ist die Nummer 7 in meinem Fußballverein.

M: Und was ist so schlimm an ihm?

A: Nein … Paul ist ein richtiger A … Marie hält ihm schnell den Mund zu

M: Anton, doch nicht vor den Kindern!?

A: Ich wollte Armleuchter sagen. Paul ist ein richtiger Fiesling.

M: Was macht er denn?

A: Er sagt den anderen, dass sie nicht zu mir passen sollen, weil ich eh kein Tor schieße und gestern hat er meine Trinkflasche geschüttelt. Als ich dann was trinken wollte, sprudelte mir das ganze Zeug entgegen.

Ich war pitschnass und alle haben gelacht.

M: Boah, Anton, das ist ja echt gemein, und was machst du jetzt?

A: hinterhältiges Grinsen Ich zahl ihm das alles heim. Beim nächsten Training teste ich meine Blutgrätsche an ihm und danach tue ich ihm eine Spinne in seinen Schuh.

M: Also mal ehrlich … das kann doch nicht dein Ernst sein.

A: Stimmt … vielleicht ist das noch zu sanft.

M: Und du denkst, dass er danach netter zu dir ist?

A: Vermutlich nicht. Er wird sich dann etwas noch Gemeineres ausdenken. Das Internet ist voll mit guten Ideen.

M: Ich weiß nicht, Anton. Für mich klingt das so, als würde es bei euch im Fußballverein nie Frieden geben.

A: Frieden? Frieden! Wer will hier schon Frieden? Ich will Rache.

M: Weißt du Anton, in der Bibel gibt es einen Vers, der ganz toll in deine Situation passt. Holt eine Bibel und blättert darin. Warte mal … der war hier irgendwo. Ach ja … gefunden. In Psalm 34 steht: „Suche Frieden und jage ihm nach.“

A: Hääh … das versteh ich nicht.

M: Gott möchte, dass Menschen in Frieden zusammenleben. Dass man sich mal streitet oder jemand einen Fehler macht, das ist völlig normal, aber die Frage ist doch, was man dann macht.

A: Na ist doch logisch … man zahlt es dem anderen heim.

M: Und genau das will Gott eben nicht. Wir sollen eben nicht Gleiches mit Gleichem bezahlen. Stell dir mal vor, dass Gott das mit dir machen würde. Alles, was du mal anderen angetan hast, tut Gott dir jetzt an. Jeder fiese Kommentar, den du über den dicken Lukas gesagt hast, oder jedes Bonbon, das du deiner Schwester aus der Süßigkeitenkiste geklaut hast, und dann denk auch mal an all die Male, wo du frech zu deinen Eltern warst. All das zahlt Gott dir jetzt heim.

A: Aber so ist Gott zum Glück ja nicht, oder doch? wird leicht panisch

M: Nein … Gott sei Dank macht Gott das ganz anders als wir Menschen. Auch Gott möchte in Frieden mit uns leben. Er will nicht, dass irgendwas zwischen uns steht wie eine trennende Mauer. Aber mit Rache und Strafe verschwindet solche Schuld nicht.

A: Aber wie macht er das denn dann?

M: Ehrlich gesagt ist das ein absolutes Wunder. Nicht mal die Erwachsenen können das 100%ig verstehen, aber durch Jesus haben du und Gott Frieden. Gott vergibt uns unsere Schuld. Er behandelt uns nicht so wie wir es vielleicht verdient hätten, sondern er behandelt uns wie seine kostbarsten Freunde, wie Königskinder.

A: Ein Königskind? Anton grübelt nach Mmh … Gott behandelt mich wie ein Königskind?

M: Ja.

A: Und Paul auch?!

M: So ist das wohl.

A: Aber soll ich mich jetzt weiterhin von Paul so mobben lassen? Ich sehe ja ein, dass Paul und ich uns nicht ewig weiterärgern können. Aber mich für etwas, das er falsch gemacht hat, zu entschuldigen, sehe ich nicht ein.

M: Das musst du ja auch nicht. Aber du kannst zu ihm gehen und ihn fragen, warum er so ist. Ihn besser kennenlernen und vielleicht werdet ihr ja sogar Freunde und schließt Frieden.

A: Okay, das werde ich mal probieren.

Die andere Idee

Gegenstandsandacht mit einer Balkenwaage

Ein Mitarbeiter nimmt eine Balkenwaage mit zwei Waagschalen. Dies kann man auch einfach selbst bauen. Auf die eine Waagschale kommt ein Baustein, der für einen Menschen steht. Auf die andere Waagschale setzt man einen andersfarbigen Baustein, der für einen anderen Menschen steht. Alles ist im Gleichgewicht. Nun leben diese Menschen miteinander und der eine ist nicht immer nett zu dem anderen. Der andere lässt das nicht auf sich sitzen und rächt sich. Die Situation schaukelt sich hoch und immer, wenn einer etwas macht, legt man verschiedene Gegenstände auf die Waagschale. Alles kommt völlig aus dem Gleichgewicht. Die Waage steht in Schräglage.

Nun spielt man dasselbe Szenario mit einem Menschen und Gott durch und stellt die Frage, wie Gott das Gleichgewicht bzw. den Frieden wiederherstellt? Gott vergibt die Schuld und nimmt sie weg UND er stellt die Waage fest, dass sie nicht mehr in Schräglage kommen kann. (Während das gesagt wird, wird der Balken der Waage fixiert.) Gottes Beziehung zu uns ist nicht an unsere Taten gebunden.

Der Text gelebt

Wiederholung

Das Anspiel soll vertieft und wiederholt werden. Hierzu sollen die Kinder die Geschichte nacherzählen. Es soll jedoch nicht ein Kind die ganze Geschichte erzählen, sondern jedes Kind darf nur einen Satz sagen. Ein anderes Kind setzt hier an und erzählt die Geschichte weiter. Die Mitarbeiter sollten hierbei mitmachen, um die Wiederholung etwas zu lenken und ggf. zu helfen.

Gespräch

Figurentheater

Teilt die Kinder in kleine Gruppen von maximal fünf Personen ein. Gemeinsam sollen sie sich eine Situation überlegen, wo sie in ihrem Alltag „Unfrieden“ erleben und wie man den Konflikt lösen kann. Das sollen sie mit verschiedenen Spielfiguren in Form des bekannten Vorher-/ Nachher-Bildes darstellen und den anderen Gruppen präsentieren: Vorher = Unfriede, Nachher = Friede.

Merkvers

Suche Frieden und jage ihm nach.

Psalm 34,15 Luther17

Jedes Wort wird mit einer Bewegung verbunden:

Suche – Die Kinder legen spähend die Hand über die
Augen

Frieden – „Peace“-Zeichen

und jage – einmal im Kreis rennen

ihm nach – Die Kinder drehen sich zu ihrem Nachbarn und
geben ihm ein High-Five

Gebet

Jedes Kind erhält eine weiße Taube aus Papier. Darauf können sie ihre Friedenswünsche aufschreiben oder malen. Im Anschluss legt ein Mitarbeiter einen Regenbogen aus bunten Tüchern in die Mitte und sagt: „Der Regenbogen ist ein ganz besonderes Zeichen. Er ist das Zeichen, dass Gott Frieden mit seinen Menschen haben will und alles dafür tut.“ Danach können die Kinder die Tauben auf den großen Regenbogen legen.

Kreatives

  • Armbänder können als Zeichen der Verbundenheit dienen. Relativ leicht und schnell lassen sich Armbänder aus gewachster Baumwolle mit der Makramee-Technik machen. Gute Video-Anleitungen findet man im Internet.
  • Mit jüngeren Kindern kann man weiße (Friedens-)Tauben aus Tonkarton ausschneiden und mit bunten Federn bekleben.

Spielerisches

Versteck-Tick

Der Sucher steht mit geschlossenen Augen im „Klippo“, einem bestimmten Ort wie an einem Baum oder einer Wand. Er zählt und die anderen verstecken sich. Wenn er ein Kind gefunden hat, muss er so schnell wie möglich zum „Klippo“ laufen und rufen „1-2-3- …“ sowie den Namen des gefundenen Kindes. Das andere Kind versucht, das „Klippo“ vor dem Sucher zu erreichen. War es zuerst da, muss es das „Klippo“ anschlagen und laut rufen: „1-2-3-ich bin frei“. Das Spiel ist zu Ende, wenn alle versteckten Kinder gefunden wurden.

Rätselhaftes

Jedes Kind erhält ein Arbeitsblatt mit dem Buchstabensalat. Gemeinsam sucht man nach den Friedenswörtern, die sich im Buchstabensalat versteckt haben. Man kann mit den Kindern gut ins Gespräch kommen, ob sie die Wörter kennen und was sie damit verbinden. Enthalten sind unter anderem:

Friedens- … Taube, Zeit, Bote, Bund, Stifter, Angebot, Bemühung, Fürst, Vertrag, Zeichen, Demonstration.

(T)extras

Lieder

Hey das ist Superstark

Felsenfest und stark

Ich stehe fest auf dem Fels

Sei ein lebendiger Fisch

Einen Regenbogen

Spiel

Luft, Wasser, Erde und Feuer

Die Kinder stellen sich in den Kreis und ein Kind geht mit einem Ball in die Mitte. Es wirft einem anderen Kind den Ball zu und nennt dabei eines der drei Elemente: Luft, Wasser, Erde. Das Kind, das den Ball dann fängt, nennt schnell ein Tier, das in diesem Element lebt und wirft den Ball zurück. (Beispiele: Wasser–Wal, Erde–Hirsch, Luft–Schwalbe) Jedes Tier soll nur einmal genannt werden. Wirft das Kind den Ball hoch in die Luft und ruft „Feuer“, müssen alle Kinder den Ball so schnell wie möglich berühren. Wer den Ball zuletzt berührt hat, geht dann in die Mitte für die nächste Spielrunde.

Aktion

Werbeszene für den Frieden

Die Gruppe wird in mehrere Kleingruppen eingeteilt. Alle Gruppen erhalten den Auftrag, eine Werbeszene für eine Friedenskampagne darzustellen. Die Kinder können sich 15 Minuten eine Szene und einen Slogan überlegen. Dann kommen alle wieder zusammen und stellen ihre Szene vor. Schön ist es, wenn die Mitarbeiter die Szene fotografieren und man die Bilder später im Raum aufhängen kann.

Diese Themenreihe enthält Gruppenstunden zu Texten aus den Psalmen, die in verschiedenen JUMAT-Heften der Jahre 2018 und 2019 veröffentlicht wurden. 4 Einheiten beschäftigen sich dabei mit Psalmen, die in einem engen Zusammenhang mit dem Passions- und Ostergeschehen stehen.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

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