Überlegt zusammen mit den anderen Mitarbeitern, in welchen
Familien- bzw. Geschwisterkonstellationen eure Teens aufwachsen. Weil die Beschäftigung mit Familie bei denen mit schwierigen familiären Lebensgeschichten einiges auslösen kann. Darüber solltet ihr euch im Klaren sein und evtl. entsprechende Seelsorge anbieten.
Schau dir die jeweiligen Bibelabschnitte an, schreib deine Gedanken dazu auf und überlege, welche für die Teens wichtig sein könnten.
Teile die Teens vorher in sinnvolle Dreiergruppen auf, sodass sie eigenständig arbeiten können (und nicht nur rumblödeln oder sich gegenseitig anzicken oder … ich denke, du verstehst, was ich meine) – eine gute Mischung macht’s eben.
Lege die entsprechenden Bilder vor die Teens und sammle auf der großen Pappe die Reaktionen.
Kommt über Familie ins Gespräch – und je nach Vertrautheit in eurer Gruppe wird manches schon angesprochen. Leite über, indem du deutlich machst, dass es sehr unterschiedliche Familien-Konstellationen gibt – heute, in den unterschiedlichen Kulturen, aber auch schon früher … und auch schon zur Zeit der Bibel. Einige davon werden die Teens sich nun in Gruppen anschauen und später den anderen Gruppen davon berichten.
Die Teens bekommen folgende Aufgaben:
Lese dir den/die entsprechenden Bibel-text/e durch und erarbeitet Folgendes:
Versucht mit den Figuren das Verhältnis der Familienmitglieder darzustellen (Nähe und Distanz, Blickrichtung, Körperhaltung …). Wenn du keine entsprechenden Figuren zur Hand hast, können die Teens die Figuren in ihren Positionen auch auf ein A3- oder A2-Blatt malen.
Bestimmt einen aus der Gruppe, der die Ergebnisse der Gesamtgruppe vorträgt. Gib den Teens eine feste Zeitansage (je nach biblischer Vorkenntnis bzw. der Fähigkeit, Texte zu erarbeiten bzw. manche Beispiele brauchen längere Bearbeitungszeit) – Vorschlag: 20 bis 30 Minuten.
Anschließend kommt wieder zusammen und lass die Teens ihre Entdeckungen erläutern und achte darauf, dass u.a. Folgendes zur Sprache kommt. Evtl. geht zum Ende hin noch mal die angeschauten Familiensituationen durch und erläutert, dass …
Fokus auf „Halbgeschwister“; ein Vater – zwei Mütter; Erbfragen
… bei gegenseitiger Missachtung (hier der Frauen) sich diese in der Familie in Misstrauen niederschlägt.
… Abraham seine Verantwortung für seine beiden Söhne sieht.
… Gott sich darum kümmert, dass auch Ismael zu seinem „Recht“ kommt.
… somit aus dem Irrweg des Abraham, nicht auf Gottes Zusage zu vertrauen und eigene Möglichkeiten zu suchen statt zu warten, doch auch ein Weg für Ismael wird.
Fokus auf unterschiedliche Söhne; Lieblingskind eines Elternteils; mangelnde Kommunikation; Uneinigkeit der Eltern; Versöhnung
… Geschwister sehr unterschiedlich gestrickt sind, mit ganz unterschiedlichen Interessen, aber auch Wertvorstellungen – so war das Erstgeburtsrecht für Esau nicht von besonderer Bedeutung.
… Lieblingskinder zu haben, unweigerlich zu Streit und Konflikten in Familien führen.
… die Vorstellung, wie mein Kind zu sein hat, dies begünstigt (z.B. was ein „echter“ Junge ist …).
… es manchmal Zeit braucht, bis Versöhnung möglich ist – und die ist möglich.
Fokus auf Lieblingskind; Petze; großer feiger Bruder; Versöhnung
… ein Lieblingskind in der Familie zu Konflikten führt, zumal, wenn dies seine Rolle ausnutzt und als verlängerter Arm des Elternteils fungiert.
… große Geschwister Verantwortung haben, diese aber auch mutig annehmen sollten und nicht versuchen, heimlich sich schützend vor die Kleinen zu stellen.
… Gott aus Katastrophen Gutes werden lassen kann.
… wirkliche Versöhnung und Vergebung wichtig ist und zum Leben befreit – und nicht eine vorgeschobene Aussöhnung, weil z.B. ein Elternteil das will.
(braucht nur kurze Bearbeitungszeit – evtl. noch eine zweite Konstellation z.B. Andreas & Simon dazunehmen)
Fokus auf unterschiedlich begabte Brüder; Ergänzung durch den anderen; gemeinsam Gott dienen.
… Geschwister unterschiedlich sind und sein dürfen – damit sind (elterliche) Vergleiche nicht immer sinnvoll.
… Geschwister in ihrer Unterschiedlichkeit sich gegenseitig helfen können/dürfen.
… es sogar ein besonderes Vorrecht ist, wenn leibliche Geschwister gemeinsam Gott in den unterschiedlichen Arten dienen können.
Fokus auf klein, aber oho; eine gute Herzenseinstellung, Mut und Gottvertrauen liegt nicht am Alter eines Kindes; Väter sehen nicht das Potenzial in dem Jüngeren; großer Bruder – kleines Herz; jeder soll seinen eigenen Weg gehen.
… die großen Geschwister nicht unbedingt die Mutigeren sein müssen.
… die großen Geschwister nicht unbedingt fähiger sind als die Kleinen.
… es deshalb dafür auf die Herzenseinstellung ankommt, die allein Gott sieht.
Da kommt es nicht auf Größe, Erfahrung und Lebensalter an.
… selbst Väter es nicht unbedingt für möglich halten, dass der Jüngste für den Job geeignet ist (Isai hat David ja noch nicht mal von sich aus dazugeholt)
… sich große Geschwister mit Mutmaßungen bezüglich Motivation zurückhalten sollten, und dass kleinere Geschwister sich ruhig bei klaren Beweggründen nicht zurückhalten lassen dürfen.
… kleine Geschwister zwar von ihren großen Geschwistern lernen dürfen/sollen, aber letztlich ihren eigenen Weg zu gehen haben – so kämpft eben David nicht mit Soldaten-Equipment, sondern mit seinen Hirten-Utensilien.
Fokus auf Adoptivvater, Josef stellt sich doch zum unehelichen Kind; Familie kann den frommen Weg (zunächst) nicht nachvollziehen; Familie ist wichtig, doch Gottes Familie, Nachfolge ist wichtiger; Herkunftsfamilie sollte den Lebensauftrag/-sinn nicht einengen.
… Josef seine Maria weiterhin liebte und rücksichtsvoll behandelte, obwohl anscheinend Untreue vorlag – so wollte er ihr die Chance geben, den Vater des Kindes zu heiraten und fing eben nicht an, „schmutzige Wäsche“ in aller Öffentlichkeit zu waschen.
… Josef bereit war, die vordergründig gebrochene Lebensbiografie auf sich zu nehmen und mit dem Makel des „verfrühten“ Kindes zu leben.
… Josef darin ein Vorbild ist, weil er eben nicht „nachtragend“ oder in seiner Ehre verletzt reagiert.
… selbst die besondere Geburtsgeschichte den Zweifel in der Familie über die besondere Sendung Jesu nicht vollends beseitigt haben -> er wurde eben zuerst als Bruder und Sohn wahrgenommen, statt als Messias.
… Jesus deutlich macht, wichtiger als leibliche Familie ist die Familie Gottes, Gemeinde.
… dies gerade dann, wenn die Ursprungsfamilie die geistliche Entwicklung nicht nachvollziehen kann, ein neues soziales Umfeld und Netzwerk darstellt.
… auch wenn man aus einer Familie kommt, die mit entsprechenden Vorstellungen und Eigenschaften in den Köpfen der Mitbürger verbunden ist, dies einen nicht daran hindern sollte, neue Wege zu gehen > es gibt keine Festlegung, Determinierung über einem Leben.
Übrigens haben die Geschwister Jesu später z.T. aktiv im Reich Gottes mitgemacht; so gehen z.B. einige Theologen davon aus, dass der Jakobusbrief im NT vom Halbbruder Jesu stamme.
(braucht nur kurze Bearbeitungszeit – evtl. noch eine zweite Konstellation z.B. Mose & Aaron dazunehmen)
Fokus auf ein Bruder führt den anderen zu Jesus; keine Profilneurose beim „Unbedeutenderen“
… Andreas Jesus zuerst findet und dann seinen Bruder Simon zu ihm führt; Geschwister können wichtige Personen sein, damit jemand Christ wird.
… Andreas sich nicht benachteiligt fühlt, dass nun Simon zusammen mit Jakobus und Johannes zum engeren Kreis um Jesus gehört. … obwohl er einer der ersten Nachfolger Jesu war, daraus keine Privilegien oder Sonderbehandlungen ableitet.
Halte zum Schluss fest, dass die unterschiedlichen Beschreibungen in der Bibel deutlich machen, wie unterschiedlich Familie gelebt wird – ohne darüber erst einmal eine Wertung zu machen. Einige Familiengeschichten hätte sich Gott sicherlich anders gewünscht. Doch die Bibel beschreibt unsere Lebensrealität.
Aber selbst bei „schlechten“ Startbedingungen in einer Familie oder bei familiären Schwierigkeiten bleibt die Möglichkeit, dass Gott aus dem Leben eines Menschen was machen kann – wenn dieser Mensch sich nicht im Selbstmitleid ergibt. Sehr plastisch ist dies in der Josef-Geschichte zu sehen, wo Josef zum Schluss bekennt: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen“ (1. Mose, 50,20a).
Und letztlich haben wir es mit in der Hand, wie wir Familie leben – schließlich sind wir ein Teil von ihr. Wie in vielen Bereichen unseres Lebens gilt auch dort der Satz Jesu, die sogenannte „Goldene Regel“ aus Matthäus 7,2a: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!“ – und dieser Satz ist aktiv gemeint.
Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.
Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.