Fancy Gebetsparcours zu den 4Punkte-Armbändern

Dieser Gebetsparcours findet im Freien statt und kann trotz Lockdown durchgeführt werden. Die Jugendlichen können den Parcours selbstständig, allein oder zu zweit besuchen. Die Stationen wurden ursprünglich für Konfirmandengruppen entwickelt, du kannst sie aber genauso gut für Jugendliche verwenden.

Die Grundlage des Parcours

Die angesagten 4Punkte-Armbänder erinnern uns in unseren alltäglichen Gewohnheiten an unseren christlichen Glauben. So wie „fancy diamonds“ Diamanten von außergewöhnlicher Schönheit und intensiver Farbgebung sind, strahlt auch die Erfahrung, von Gott geliebt zu sein, aus und wird zur Grundlage unseres Verhaltens. Dabei eignen sich die 4Punkte- „The Four“ optimal, um Jugendliche an das Evangelium heranzuführen. Erlebbar werden die Symbole in den Stationen dieses Gebetsparcours. Als Location eignet sich am besten ein Innenhof mit geschützten Stellen: z. B. vor einer Mauer unter einem Vordach / auf einem Treppenaufgang. Optisch abgetrennte Räume können auch mit Zeltplanen oder Stellwänden aufgebaut werden.

Die Armbänder kannst du zum Beispiel hier erwerben.

„The Four“ : Die 4 Punkte des Armbandes

  1. Das Herz: Gott liebt uns bedingungslos: Wir dürfen uns sicher sein, dass wir einzigartig, unverwechselbar und gewünscht sind. Auf der Grundlage dieser Liebe können wir ein erfülltes Leben führen.
  2. Das Trennungszeichen: Doch wir sind blind dafür, diese Liebe anzunehmen. Stattdessen suchen wir überall zwanghaft nach Ersatz und drehen uns letztlich nur egoistisch um uns selbst. Die Bibel nennt diesen Zustand Sünde; Luther entdeckte neu, dass die Sünde letztlich in einem Kreisen um sich selbst besteht und Gottes Liebe zu uns leugnet.
  3. Das Kreuz: Jesus hat für uns den Weg zu einem Leben mit Gott wieder freigemacht: Mit seinem Wirken brachte er den Menschen die Liebe Gottes nahe und heilte sie. Sein Sterben am Kreuz bedeutet nicht, dass Jesus als Verbrecher gescheitert ist, sondern dass er uns sogar im Tod vorausgeht und ihn überwindet. In Jesus begegnet uns die lebensspendende Liebe Gottes und befreit uns von unserem zwanghaften Egoismus.
  4. Das Fragezeichen: Es stellt uns persönlich vor die Frage, die Liebe Gottes anzunehmen, unseren Glauben zu leben und uns zur Gemeinschaft der Christen zugehörig zu bekennen.

Der 1. Johannesbrief: „The Four“ in Kurzform

Ganz knapp zusammengefasst findet man die Kernaussagen der 4Punkte im 1. Johannesbrief Kap. 4,7-20. Darunter der bekannte Vers: „Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“ (V 16) . Johannes schreibt den Brief in großer Sorge, denn es verbreitete sich die falsche Lehre, dass Jesus gar nicht als richtiger Mensch gelebt habe. Es wäre nicht passend, dass auch Jesus echte menschliche Bedürfnisse gehabt hätte, wie Hunger und Müdigkeit oder Gefühle wie Angst und Trauer. Darüber wäre er erhaben gewesen und auch seine Nachfolger sollten als Christen entsprechend leben. Johannes lehnt dies zu Recht ab und betont, dass die Liebe Gottes gerade den Menschen mit all ihren Bedürfnissen und Gefühlen gilt. In heutige Denkweise übersetzt sind weder Schönheitsoperationen noch bestimmte Notendurchschnitte erforderlich, um von Gott geliebt zu sein und diese Liebe weiterzugeben.

Die 5 Stationen des Gebetparcours

Station 1 – Ich bin von Gott bedingungslos geliebt

Station 1A Ein Liebesbrief von Gott

Gott hat jeden Menschen einzigartig und wunderbar erschaffen. In unserem Alltag und mit unserem kritischen Blick auf uns selbst geht dieses Wissen oft unter. Deshalb beinhaltet die erste Station einen Liebesbrief von Gott an uns, der uns daran erinnert, dass wir genau so, wie wir sind, bewusst erschaffen und gewollt sind und es nichts gibt, das daran etwas ändern könnte. Der nach Psalm 139,14 ausformulierte Liebesbrief („Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin“) ist entweder groß auf eine Pinwand geschrieben oder alternativ erhalten ihn die Teilnehmenden persönlich in einem an sie adressierten Umschlag.

white paper and brown envelope

Schon unsere Fingerkuppe spiegelt unsere Einmaligkeit: Am Fingerabdruck ist jeder Mensch unverwechselbar zu erkennen! Die Teilnehmenden können auf den Liebesbrief Gottes antworten, indem sie ihren Fingerabdruck auf den Brief auf der Pinwand setzen, oder auf den Briefumschlag neben ihrer Anschrift.

Benötigte Materialien:

  • Stellwand
  • Liebesbrief
  • ggf. Briefumschläge mit Briefpapier
  • Stempelkissen und Farbe für Fingerabdruck

Station 1B: Bibelvers-Tauschbörse:

In einem Körbchen befindet sich eine Auswahl von Kärtchen mit Bibelversen, in denen die Liebe Gottes deutlich wird, ebenso hängen an einer Wäscheleine entsprechende Verse.

selective focus photography of You Are Loved book

Die Teilnehmenden wählen aus dem Körbchen einen Vers aus, hängen ihn an die Wäscheleine und nehmen sich von der Wäscheleine wieder selbst einen Vers mit, der sie besonders anspricht.

Alternativ können die Teilnehmenden auch selbst in der Bibel blättern und die Bibelverse aufschreiben.

Beispiele für Verse: 1.Mose 1,31a / Psalm 16,11 / Psalm 94,18 / Matthäus 22,34-40 / Johannes 3,16 / 1. Johannes 4,8-11

Benötigte Materialien:

  • Kärtchen mit Bibelversen
  • Korb für die Verse
  • Wäscheleine
  • Wäscheklammern

Station 2: Ich habe gesündigt – die eigenen Sünden verbrennen

red flame

Nachdem die eigenen Sünden auf einen Zettel geschrieben wurden, wird der Zettel bewusst in kleine Fetzen zerrissen. Die unleserlichen Reste werden in einer Feuerschale gesammelt, um später von Mitarbeitenden verbrannt zu werden.

Benötigte Materialien:

  • Schüssel
  • Papier
  • Stifte

Station 3: Jesus ist für mich gestorben – dafür bin ich dankbar

brown wooden heart shaped figurine

Beim Genießen einer Merci-Schokolade erinnern wir uns an alles, wofür wir dankbar sein können. Wir schreiben es auf ein Plakat, das an einer Stellwand hängt und teilen es so mit den anderen.

Benötigte Materialien:

  • Merci
  • Papier
  • Stifte
  • ggf. Stellwand

Station 4: Will ich mit Jesus leben? – Entscheidung für Jesus

Station 4A: Das Glaubensbekenntnis

Hier steht der Text des Glaubensbekenntnisses auf einem Plakat

Station 4B: Brief an mich selbst

Benötigte Materialien:

  • Stellwand mit Text und Glaubensbekenntnis
  • Briefpapier
  • Stifte
  • Briefumschläge

Station 5 : Die Liebe Gottes und den Glauben feiern – das 4Punkte-Armband

An dieser Station wird die Liebe Gottes zu jedem einzelnen und das neue Leben im Glauben gefeiert. Sie kann als Abschluss des Gebetsparcours genommen werden. Die eigene körperliche Schönheit und der besondere eigene Charakter werden wertgeschätzt:

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Die Teilnehmenden werden aufgefordert, vor einem entsprechend gestalteten Hintergrund mit ihrem Handy ein Selfie von sich zu machen. Das Selfie wird an einen Mitarbeitenden verschickt, der im Messenger-Raum ein digitales Gruppenbild von allen Besuchern des Parcours erstellt.

Zum Abschluss des Parcours erhalten die Teilnehmenden ein 4-Punkte-Armband überreicht, das persönlich für sie auf den eigenen Namen reserviert ist. Auf einem Kärtchen steht ein individuelles Kompliment, das die Mitarbeitenden den Teilnehmenden machen.

Benötigte Materialien:

  • persönliches Handy
  • schön gestalteter Hintergrund
  • Geschenketisch
  • vorbereitete Kompliment-Texte
  • 4Punkte-Armbänder: The Four

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 1/2021. Es geht um Josef. In insgesamt 8 Lektionen geht es um Josefs Familiengeschichte, die Hochs und Tiefs seines Lebens, Verrat, Intrige, Träume und Wunder und darum, dass Gott am Ende alles gut macht.

Ergänzend als Lektion 1 ein Stundenentwurf zur Jahreslosung Lk 6,36.

Lektion 2 1. Mose 37,1-11 Getreide und Gestirne

Lektion 3 1. Mose 37,12-36 Verraten und verkauft

Lektion 4 1. Mose 39 Abgehauen und bestraft

Lektion 5 1. Mose 40 + 41 Ähren und Kühe

Lektion 6 1. Mose 42 Angst und Bange

Lektion 7 1. Mose 43 + 44 Noch einmal Angst und Bange

Lektion 8 1. Mose 45 Versöhnung und Freude

Lektion 9 1. Mose 50,1-20 Rückblick und Ausblick

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Neid und Eifersucht sind nicht gut!

Checker

Gott spricht zu jedem Menschen auf unterschiedliche Weise und zeigt seine Pläne.

Der Text an sich

Jakob: Einer der Urväter Israels, lebt mit der Verheißung Gottes, dass er der Vater vieler Völker wird (1. Mose 28,10-22).

Josef: Einer von Jakobs Söhnen, der Erstgeborene von Jakobs Lieblingsfrau Rahel. Alle Söhne werden in der zweiten Amtszeit von Jakob bei Laban geboren, außer Benjamin.

Erstgeborene: Das Erstgeborenenrecht hat in Israel eine hohe Bedeutung. Damit verbunden sind nicht nur der Reichtum und das Erbe allen Reichtums des Vaters. Dazu gehören auch der Erstgeborenensegen (den sich Jakob ja erschlichen hat) und die damit verbundenen Verheißungen Gottes.

In dem Stammbaum Jakobs hätte dieses Erbe eigentlich den Söhnen von Lea zugestanden. Aber durch die Schande von Sichem (1. Mose 34) und Rubens Vergehen an Bilha, entschied Jakob vermutlich, den Erstgeborenensegen und das Erbe an Josef, seinen Erstgeborenen seiner Lieblingsfrau Rahel, zu geben. Dies machte Jakob unter anderem durch den besonderen Rock deutlich, den er Josef schenkte.

Eifersucht, Neid und Hass sind die Folge dieser für die Söhne unfairen Behandlung durch Jakob. Diese Dinge werden im Alten und Neuen Testament immer wieder als zerstörerisch und als nicht gottgewollt dargestellt. Und doch nutzt Gott diese Gefühle der Brüder, um seinen größeren Plan zu verwirklichen.

Gott offenbart der Familie Jakobs, welche Pläne er mit Josef hat. Er geht aber viel weiter als Jakob, der ihm „nur“ das Erstgeburtsrecht geben wollte. Josefs Träume zeigen, was die Zukunft für Jakob und seine Familie bringen wird. Zu der Zeit von Jakob gab es den Beruf des Traumdeuters und Nachschlagewerke, in denen Symbole der Träume erklärt waren. Vielleicht wussten die Brüder und Jakob auch um die Symbole und ihre Bedeutung in Josefs Träumen.

Der Text für mich

In diesem Text gibt es zwei Aspekte, die mir immer wieder neu zu denken geben.

Zum einen der Träumer und seine Träume. Träume sind etwas sehr Verrücktes. Mal gibt es diese, aus denen man nicht erwachen will, mal jene, aus denen man froh ist, zu erwachen. Albträume, die einen nicht mehr schlafen lassen… Träume kommen und gehen und dienen immer wieder der Verarbeitung von Erlebtem.

Josef träumt von einer Zukunft, die Gott ihm zeigt, die aber für keinen aus seiner Familie verständlich ist. Auch wenn Jakob ihn erwählt hat, sein Nachfolger zu sein, sind ihm Josefs Träume zu viel des Guten.

Zum anderen ist da die Eifersucht, der Neid, der Egoismus von Josefs Brüdern. Sie mögen Josef nicht, sie sind froh, wenn sie nichts mit ihm zu tun haben. Er ist die Petze, die immer alles sagen muss, was die Brüder machen oder halt nicht machen – wen wundert es da, dass er der Außenseiter, der „Buhmann“ ist?

Dieser Neid und die Eifersucht schlagen in Hass um, sie machen die Brüder kaputt. Bis zu dem Punkt, dass sie Josef beseitigen wollen. Schwer zu verstehen, doch immer häufiger hört und liest man von Racheaktionen oder Vergeltung, wo Hass, Neid, Egoismus und Eifersucht die Ursachen sind. Diese Geschichte des Josef zeigt heute wie damals, was passieren kann, wenn Menschen sich ungerecht behandelt fühlen.

Der Text für dich

Starter

„Mama, der Junge von nebenan hat die neue Nintendo Switch. Die will ich auch!“ oder „Papa, das Mädchen von nebenan hat ein neues Fahrrad, ich will auch eins!“. Kleine oder größere Wünsche, die Kinder haben, weil andere sie auch haben. Kinder sind neidisch auf das, was andere haben, weil es toller, größer oder besser ist, als das Eigene. Schlimm wird es, wenn Eifersucht ins Spiel kommt. Am Anfang sind es meist materielle Dinge, später werden es dann Freunde oder Freundinnen, auf die und wegen denen man eifersüchtig wird. Zu lernen, mit diesen Gefühlen umzugehen, ist wichtig, da sonst Freundschaften auf der Strecke bleiben können.

Checker

„Träum weiter“ – so oder ähnlich könnte die Antwort lauten, wenn in der Clique oder zu Hause auf einmal die jüngeren Geschwister oder jüngeren Freunde bestimmen wollen. Wie kann es auch sein, dass ein „Kleiner“ auf einmal der „Big Boss“ sein will. Eigentlich unvorstellbar. Meist sind die Kleinen diejenigen, denen man am wenigsten zutraut.

Bei Gott ist dieses Denken nicht vorhanden. Im Gegenteil, viele Geschichten handeln davon, dass Gott die Kleinsten und die Schwachen im Blick hat und mit ihnen große Geschichte schreibt. Gott ist es, der unser menschliches Denken auf den Kopf stellt und selbst die, die unter uns als gering angesehenen werden, wahrnimmt und etwas mit ihnen vorhat.

Hinführung

Die Geschichte der Träume des Josef beinhaltet zwei verschiedene Aspekte. In der ausführlichen Verkündigungsidee geht es eher um das Thema Träume und um die Zukunft, die Gott mit Josef vorhat. Die zweite Idee geht auf die Eifersucht und den Neid der Brüder ein.

Idee 1: Jakobs Selbstgespräch

Jakob läuft im Raum auf und ab.

„Mannomann, das war wieder ein Tag. Das Wetter war gut, wir waren alle am Arbeiten und alles lief super. Bis es dann passierte. Es gab wieder einmal Streit. Streit zwischen meinen Söhnen. Ihr müsst wissen, ich habe 12 Söhne. Puh, eine ganze Menge denkt ihr wahrscheinlich. Wie viel Geschwister habt ihr denn?“

„Für meine Zeit war das nicht unnormal. Ich hatte auch zwei Frauen. Das war auch normal zu meiner Zeit. Naja, aber zurück zu dem Streit. Habt ihr euch denn schon einmal gestritten? Und wisst ihr noch, worum es in dem Streit ging?“

Die Kinder erzählen von ihren Streiterfahrungen. Danach spricht Jakob weiter.

Idee 2: Waagschalen

Material: Waage mit zwei gegenüberliegenden Waagschalen, Steine, Stift, um auf den Stein etwas zu schreiben.

Falls von den Kindern nichts kommt, kann man folgende Vorschläge machen: Bessere Noten, besseres Aussehen, mehr Spielzeug, der beste Freund hat einen anderen Freund etc.

Mit den Kindern wird gemeinsam überlegt, auf was man neidisch sein kann. Die genannten Sachen werden auf die Steine geschrieben und auf die eine Waagschale gelegt. Irgendwann erreicht die Waagschale den Boden oder die Waage kippt.

Verkündigung

Verkündigungsart: Erzählung

Jakob setzt sich hin und erzählt weiter.

„Es ging bei dem Streit meiner Söhne natürlich wieder nur um ein Thema. JOSEF. Josef, das muss ich zugeben, ist mein Lieblingssohn. Er ist etwas Besonderes. Warum ich ihn am liebsten habe, ist eine andere Geschichte. Und die zu erzählen, würde zu lange dauern.

Weil ich ihn am liebsten hatte, bekam er auch immer mehr als die anderen Brüder. Das ärgerte die natürlich. Aber die großen Brüder von Josef machten immer wieder Sachen, die mir nicht gefielen. Sie versuchten, sich ihr Erbe schon vor meinem Tod zu nehmen. Sie zerstörten eine Stadt, weil sie die Bewohner hassten und noch viele andere Sachen. Und so wuchs meine Liebe zu Josef immer mehr.

Vor einiger Zeit habe ich nur für ihn einen besonders schönen bunten Mantel gekauft und ihm geschenkt. Da waren seine Brüder neidisch auf ihn. „Vater, warum bekommt der immer diese Sachen und ich nicht“ oder „Ich bin der Älteste, warum bekommt er diesen Mantel. Ich müsste ihn haben“. Und so wurden seine Brüder immer neidischer auf ihn.

Aber heute hat Josef das Fass zum Überlaufen gebracht. Als wir zusammensaßen, fing er auf einmal an zu erzählen: „Hört mir zu, meine Brüder. Ich hatte einen Traum. Als wir zur Ernte waren und die Garben zusammenbanden, da passierte folgendes. Meine Garbe stellte sich auf, genauso wie die Garben von euch.“ Kinder, wisst ihr denn, was eine Garbe ist?“

„Josef erzählte weiter. „Plötzlich verbeugten sich eure Garben vor meiner“. Mein ältester Sohn sagte gleich: „Wie kann das sein? Was soll das heißen? Sollen wir uns etwa vor dir verbeugen? Du bist nicht unser Anführer. Ich werde einmal diese Familie führen und werde mich bestimmt nicht vor dir verbeugen! Träum weiter!“

Josef sagte: „Bitte hört weiter zu, denn ich hatte noch einen Traum. Ich träumte vom Nachthimmel. Es waren Sonne, Mond und 11 Sterne zu sehen, die sich vor meinem Stern verbeugten“. Das war zu viel für mich. Konnte Josef wirklich erwarten, dass ich mich vor ihm verbeuge?! Ich bin sein Vater. Ich bin von Gott auserwählt, ein großes Volk zu führen. Wie kann es dann sein, dass in Josefs Traum sich sogar die Sonne und der Mond vor seinem Stern verbeugen? Ihr müsst wissen, Kinder, dass Sonne und Mond in unserer Zeit in Träumen als Symbol für Mutter und Vater zu verstehen waren.

Ich habe mich richtig darüber geärgert und musste mich zurückhalten, Josef nicht vor seinen Brüdern auszuschimpfen. Aber nachher nahm ich ihn mir zur Seite und fragte ihn, was das soll? Ich sagte zu ihm: „Es wird nie so kommen, dass…“ und dann habe ich aufgehört zu reden. Mir fiel nämlich ein, was ich vor Jahren erlebt habe.

Gott selber schenkte mir einen Traum. In diesem zeigte er mir, was er in meinem Leben mit mir vorhat. Damals war ich auf der Flucht vor meinem Bruder. Ich hatte Angst, den nächsten Tag nicht zu erleben, und Gott zeigte mir, was er noch mit mir vorhat und versprach mir vieles. Und wenn ich zurückschaue, ist vieles davon eingetreten.

Wenn Gott zu mir so geredet hat, warum nicht auch zu Josef? Für mich ist es unvorstellbar, dass Gott ihn als Herrscher über uns stellen wird. Aber warum nicht, denn Gottes Wege sind für uns nicht immer zu erkennen und zu verstehen.

Seine Brüder jedoch wollen es nicht. Sie werden sich hüten, vor Josef niederzuknien und ihn als Herrscher anzuerkennen. Im Gegenteil, ich habe Angst, was sie mit ihm machen. Josef ist mein Lieblingssohn, seine älteren Brüder sind aber eifersüchtig auf ihn. Ja sogar richtig neidisch. Egal, was er bekommt, sie wollen es auch, sie wollen es als erstes. Sie gönnen ihm nichts. Das macht mich traurig, denn ich liebe alle meine Söhne und kann nicht verstehen, warum es so gekommen ist.

Ich bete zu Gott, dass er einen Weg für uns alle hat und uns begleitet in unserem Leben.“

Jakob geht weg.

Die andere Idee

Habt ihr gesehen? Irgendwann war die Waagschale zu voll. Wir haben viele Sachen aufgeschrieben, die uns neidisch auf jemand anderen machen. Einige der Beispiele werden vorgelesen.

Dann wird die Geschichte aus der Sicht der eifersüchtigen Brüder erzählt. Dazu werden Steine vorbereitet, auf denen die Sachen stehen, auf die die Brüder neidisch sind.

Auf den Steinen könnte stehen: jüngerer Bruder, Lieblingssohn, schöner Mantel, bekommt mehr als alle anderen, Träume, weniger Arbeit als wir,… Die Begriffe können ergänzt werden mit den Gedanken, die die Brüder von Josef vielleicht gehabt haben.

Irgendwann ist auch bei den Brüdern zu viel in der Waagschale gewesen und sie schmiedeten einen Plan, der sehr schrecklich war. Aber das wird erst beim nächsten Mal erzählt.

Vertiefung

Wiederholung

Material: großes Blatt Papier, Stift

Die Stationen von Josefs Leben können wie eine Kurve mit Höhepunkten und Tiefpunkten gestaltet werden. Im Laufe der nächsten Treffen kann das Bild erweitert werden. An die Stationen im Leben kann man entweder Stichpunkte zu der Geschichte schreiben oder kleine Bilder malen, die den Lebensabschnitt beschreiben. So kann man die Geschichte von Josef bei jedem Treffen noch einmal gemeinsam mit den Kindern wiederholen.

Josef erlebt in seinem Leben sehr viele Höhen und Tiefen. Die Zeit bei seinem Vater und seiner Familie ist ein Höhepunkt in seinem Leben. Für seinen Vater ist er der Lieblingssohn, er bekommt mehr Beachtung als seine Brüder. Doch bei denen kommt das nicht gut an. Im Gegenteil, immer, wenn er etwas Besonderes bekommt, meckern seine Brüder, sie sind neidisch und gönnen Josef nichts.

Ganz schlimm sind die Träume Josefs. Keiner in seiner Familie ist ein Traumdeuter, aber was Josef mit den Träumen sagen will, das ist klar. Alle aus seiner Familie, selbst Vater und Mutter, werden sich vor ihm verbeugen. Das ist zu viel für seine Brüder und der Neid schlägt in Hass um.

Keiner aus seiner Familie ahnt, was Gott ihnen, insbesondere Josef, sagen will. Keiner hat den Weitblick, den Gott an dieser Stelle hat. Selbst Josef versteht es nicht.

An diesem Punkt kann der Merkvers mit den Kindern besprochen werden.

Gottes Blick geht weiter und er benutzt den Hass der Brüder für seinen Plan.

Gespräch

Für das Gespräch werden im Raum zwei Stühle aufgestellt. Auf dem einen Stuhl steht auf einem Blatt „Ja“ und auf dem anderen „Nein“. Die Kinder müssen sich je nach ihrer eigenen Antwort zu einem Stuhl stellen.

  • Ward ihr schon einmal neidisch auf jemanden?
  • Könnt ihr verstehen, dass die Brüder von Josef eifersüchtig waren?
  • Glaubt ihr, dass Jakob ein guter Vater ist?
  • Glaubt ihr, dass Gott Josef durch diesen Traum etwas sagen wollte?
  • Glaubt ihr, dass Gott heute noch durch Träume spricht?
  • Glaubt ihr, dass die Brüder irgendwann ihren Hass gegenüber Josef vergessen können?

Josefs Leben ist kein Traumleben, aber die Träume bekommen noch viel Bedeutung in seinem Leben. Auch der Hass der Brüder wird das Leben von Josef prägen und verändern. Aber Gott hat bereits einen Plan und einen Weg für Josef.

An dieser Stelle kann man mit den Kindern den Merkvers lernen.

Merkvers

„Ihr habt Böses gegen mich im Sinn gehabt, Gott aber hatte dabei Gutes im Sinn.“ 1. Mose 50, 20
Einheitsübersetzung 1980

Zum Lernen des Merkverses kann man folgende Bewegung dazu machen:
Ihr habt Böses im Sinn gehabt – Mit dem Finger im Kreis zeigen und dann Daumen nach unten halten.
Gott aber hatte dabei Gutes im Sinn – nach oben Zeigen und dann den Daumen nach oben halten.

Gebet

Lieber Vater,
danke, dass du auf unterschiedliche Weise mit uns redest. Nicht immer verstehen wir das, was du uns sagst. Aber wir können wissen, dass du es gut mit uns meinst.
Du weißt auch, was wir denken und fühlen. Du weißt, auf wen wir neidisch sind und was uns eifersüchtig macht. Bitte hilf uns, dass diese Gedanken nicht unser ganzes Leben bestimmen, wie bei den Brüdern von Josef. Amen

Kreatives

Traumfänger basteln

Material: Ring (Holz oder Metall/Draht, mindestens 10 cm Durchmesser), Fäden, Federn, Perlen oder Ähnliches, um es an den Traumfänger zu binden
Anleitungen sowie das Material kann man auf verschiedenen Seiten im Internet finden.

Spielerisches

Spielemarathon

Material: diverse Spiele, bei denen man sich ärgern kann (u. A. Malefiz, Mensch ärgere dich nicht, Hütchenfangen, …)
In Kleingruppen können die Kinder verschiedene Spiele spielen. Alle haben eins gemeinsam, dass man sich im Spielverlauf ärgert (weil die Spielfiguren geschlagen werden, weil man gefangen wird etc.). In der Andacht oder beim Wiederholen der Geschichte kann man dies aufgreifen.

(T)Extras

Lieder

Unserem Gott ist alles möglich, Nr. 44
Die besten Pläne, Nr. 32
Bibelentdecker, Nr. 30

Spiele

Chef – Vize

Die Kinder sitzen im Kreis. Einer von ihnen bekommt den Titel Chef, der nächste im Uhrzeigersinn Sitzende heißt Vize und dann werden die restlichen Kinder im Kreis weiter durchnummeriert. Die Nummern sind aber an den Platz und nicht an das Kind gebunden, so dass sich die Nummer oder der Titel eines Kindes im Laufe des Spiels ändern werden.

Nun wird ein Rhythmus geklatscht: Erst wird mit beiden Hände auf die eigenen Beine geklopft, dann in die Hände geklatscht und dann erst links und dann rechts geschnipst. Wenn man mit links schnipst, sagt man seine Nummer oder den Titel. Wenn man mit rechts schnipst, sagt man die Nummer oder den Titel desjenigen, der als nächstes an der Reihe sein soll. Passiert ein Fehler beim Rhythmus Klatschen oder beim Nummern Sagen, muss die Person sich an die letzte Stelle im Sitzkreis setzen. Alle Personen, die in der Reihenfolge nach der Person kamen, rutschen einen Platz auf. Achtung: Jetzt haben einige Kinder eine neue Nummer oder einen anderenTitel und müssen aufpassen, wann sie an der Reihe sind.

Aktion

Neid verbrennen

Material: Zettel, Stifte, Feuer

Diese Aktion sollte im Freien durchgeführt werden!
Die Kinder schreiben auf einen Zettel, auf was oder wen sie neidisch sind. Wenn die Kinder möchten, können sie den Zettel verbrennen.
Damit verschwindet der Neid wahrscheinlich nicht sofort, aber es kann den Kindern helfen, es einfach mal aufzuschreiben und „abzugeben“.

Die Osternacht fordert zu einer besonderen »Nachtschicht« heraus und hat die KON-Redaktion zu diesem Thema inspiriert. Stundenentwürfe für eine Gethsemane-Nacht und die Osternacht, für eine Pyjamaparty und Nachtgeländespiele gehören ebenso zu diesem Paket wie der Hintergrundartikel über »Eulen« und »Lerchen« (die Schlaftypen), Bibelarbeiten über nächtliche Geschichten von Nikodemus und Petrus auf dem Meer und den Todesengel in der Nacht vor dem Auszug des Volkes Israel. Zwei Kreativangebote für selbstgemachte Fackeln und einen beruhigenden Tee beenden die »Nachtschicht«.

Eine Themenreihe mit Artikeln für Mitarbeiterinnen, Bibelarbeiten, Andachten, Stundenentwürfen und Kreativangeboten, ausgedacht für Mädchen von 12 bis 17, meistens aber auch in gemischten Gruppen zu verwenden.

In diesem Stundenentwurf werden Spiele vorgestellt, die mit Jugendlichen in der Dunkelheit am Lagerfeuer gespielt werden können. Die Spiele können in beliebiger Reihenfolge gespielt werden. Sie benötigen alle unterschiedlich viel Zeit, so dass der Abend am Lagerfeuer in der Dunkelheit, je nach Gegebenheiten und Gruppe, frei mit einer Auswahl dieser Vorschläge gestaltet werden kann.

Die Vorbereitung umfasst das Besorgen aller nötigen Materialien und fällt je nach Spielen, die ausgewählt werden sollen, unterschiedlich lang aus. Auch die Anzahl der benötigten Mitarbeiterinnen ist abhängig von den ausgewählten Spielen und der Gruppengröße.

Stockbrot-Wettbewerb

Stockbrot und Marshmallows sind am Lagerfeuer besonders beliebt. Der Stockbrot-Grundteig kann vorher bereits vorbereitet werden. Gewürze und Zutaten wie z. B. Schokoladensauce können zudem bereitgestellt werden.

In verschiedenen Kleingruppen treten die Jugendlichen dann im Stockbrot-Wettbewerb in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an. In jeder Disziplin können die Gruppen Punkte erspielen. Am Ende stehen die Stockbrot-Kings fest.

Stockbrotteig verfeinern

Jede Gruppe bekommt ihren Grundteig in einer kleinen Schüssel und darf den Teig mit Hilfe der Gewürze weiter verfeinern.

Stockbrot-Lauf

Jede Gruppe wickelt ihren Teig um ihren Stock. Anschließend wird in einem Staffellauf über eine vorher festgelegte Strecke getestet, ob die Gruppe gut genug gewickelt hat oder der Teig wieder vom Stock abfällt.

Stockbrot-Tippspiel

Bevor die Gruppen ihr Brot ans Feuer halten, tippt jede Gruppe die Zeit, wie lange ihr Brot wohl brauchen wird, bis es fertig ist. Die Zeiten werden notiert und sobald die Zeit einer Gruppe erreicht ist, muss die Gruppe ihr Brot vom Feuer nehmen und es begutachten. Falls es noch nicht gut ist, darf die Gruppe es anschließend noch weiter ans Feuer halten.

Stockbrot-Tasting

Jede Gruppe bereitet ihr fertiges Stockbrot auf einem Teller zu. Schokosauce oder Ähnliches darf noch zugefügt werden. Eine Mitarbeiterinnen-Jury probiert anschließend und bewertet sowohl Aussehen als auch Geschmack der Stockbrote. Bei nicht allzu vielen Jugendlichen können die Gruppen auch gegenseitig probieren und sich bewerten.

Eierlauf

In der Dunkelheit abends am Lagerfeuer lässt sich Eierlauf gut spielen. Durch die Dunkelheit erhöht sich der Schwierigkeitsgrad der Laufstrecke, die zusätzlich auch noch mit verschiedenen Hindernissen gestaltet werden kann.

Eierlauf kann neben Eiern, die auf Löffeln transportiert werden müssen, auch mit anderen Materialien gespielt werden. Die Eier können z. B. durch Tischtennisbälle oder Tennisbälle ersetzt werden. Tischtennisbälle sind sehr leicht. Besonders, wenn das Spiel im Freien stattfindet, wird es auf diese Weise noch einmal schwieriger. Eine besondere Version des Eierlaufs wäre es , wenn Eierlauf mit aufgeschlagenen Eiern in einer Bratpfanne um das Lagerfeuer herum gespielt wird. Wer als erstes ein fertiges Spiegelei in seiner Pfanne hat, gewinnt.

Ostereiersuchen im Dunkeln

Ostereier suchen am hellen Tag ist alt bekannt. Aber man kann es natürlich auch in der Nacht und bei Dunkelheit spielen. Eier werden versteckt und müssen von den Jugendlichen gefunden werden. Wer dabei auf ein Ei tritt und es kaputt macht, scheidet aus dem Spiel aus oder bekommt Minuspunkte. Für alle gefundenen heilen Eier werden Pluspunkte gesammelt.

Verstecken im Dunkeln

Nicht nur Eier kann man verstecken. Auch verstecken im Dunkeln, draußen oder im Gemeindehaus (ohne Licht), kann spannend und auch ein bisschen gruselig sein und bereitet Jugendlichen viel Spaß.

Gruselgeschichten/Black Stories

Gruselgeschichten erzählen bietet sich natürlich an, wenn die Gruppe ums Lagerfeuer sitzt. Im Internet sind Gruselgeschichten zu finden, man kann sie sich aber auch selbst ausdenken oder in der Runde fragen, wer eine kennt und erzählen möchte.

Auch für Black Stories ist die Stimmung am Lagerfeuer genau richtig. Die Rätsel können von der Gruppe gemeinsam gelöst werden oder verschiedene Kleingruppen spielen gegeneinander.

Capture the Flag

Capture the Flag und ähnliche Action- oder Transport- und Schmugglerspiele lassen sich auch im Dunkeln spielen. Allerdings erhöht sich in der Dunkelheit auch die Verletzungsgefahr. Das Gelände, auf dem gespielt wird, sollte also nicht zu schwierig sein (keine großen Unebenheiten oder Löcher im Boden, wenig Hindernisse, …). Evtl. können auch gefährliche Stellen des Geländes mit Knicklichtern beleuchtet werden.

Diese Themenreihe bietet dir Ideen, Stundenentwürfe und Elemente, um mit den Kids und Jugendlichen deiner Gruppe digital in Verbindung zu bleiben. Gerade in Zeiten wie Corona können sie dir helfen, an deinen Teilnehmenden dran zu bleiben.

Zusätzlich wollen wir dir ein paar Ideen und Überlegungen anbieten, die du für deine eigene Jugendgruppe weiter entwickeln kannst.

Viel Gesundheit, Kreativität, Mut und Segen dazu!

1. Erfahrungen mit dem Gebet

Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Wir waren fünf Geschwister – ich war der Zweite. Meine Eltern haben mit uns Kindern immer wieder gebetet. Vor allem abends vor dem Schlafengehen gab es fast jeden Tag ein gemeinsames Abendgebet. Von daher war das gemeinsame Gebet von Anfang an ein Teil meines Lebens.

Als ich dann mit 14 zum ersten Mal in den Jugendkreis kam, war ich ziemlich frustriert. Ich kam mir vor, als hätte ich keine Ahnung vom Beten. Die anderen beteten zum Teil so lange Gebete, dass ich Minderwertigkeitskomplexe bekam. Obwohl ich schon von zu Hause Erfahrung hatte, war es für mich super schwer, mich an einer Gebetsgemeinschaft zu beteiligen. Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Oft hatten die anderen schon für so viele Sachen gebetet – was sollte ich denn da noch sagen? Bis heute geht’s mit manchmal so, wenn Menschen lange Gebete sprechen.

Und deshalb frage ich mich: Um was geht es beim Beten überhaupt? Um die Länge, um großartige Worte, um gut formulierte Sätze? Oder geht’s nicht vor allem darum, dass wir mit Gott im Gespräch sind?

Und ich hab noch weitere Fragen: Gott weiß doch alles – warum müssen wir ihm dann noch mal alles sagen? Warum beten wir überhaupt? Was hat das Ganze für einen Sinn? Ist das Beten so eine Art Selbstgespräch? Oder was ist Beten genau?

2. Zielgedanke

Durch das Gebet (Reden mit dem Vater im Himmel) entsteht eine Beziehung – eine Vertrauensebene. Und diese Vertrauensebene ist die Grundlage unseres ganzen Lebens.

3. Wozu gibt es das Gebet?

a) Gottes Lebens-Hauch

Wenn wir in die Bibel reinschauen, dann sehen wir viele Menschen, die mit Gott im Gespräch sind: Mose, David, Abraham, usw. Aber es ist sehr unterschiedlich, wie sie es machen. Die einen singen, die anderen werfen sich auf den Boden, andere opfern auf einem Altar. Aber eines verbindet sie alle: Sie kommen über die Sprache in Kontakt mit ihrem Schöpfer.

Auf den ersten Seiten der Bibel lesen wir, wie Gott die Welt schuf. Er schuf die Tiere, Pflanzen, das Meer und den Himmel. Und am Ende schuf er den Menschen. Und was den Menschen von Anfang an grundsätzlich vom Tier unterschied: Gott hauchte dem Menschen seinen Geist ein.

Und dann heißt es: „Da wurde der Mensch ein lebendiges Wesen“ (1. Mose 2,7). Man kann auch übersetzen: „… eine lebendige Seele“. Das ist super wichtig: Es gibt kein Tier, kein Lebewesen, dem Gott seinen Atem einhaucht – nur dem Menschen. Und dadurch wurde der Mensch zu einem besonderen Geschöpf – zur Krone der Schöpfung.

Jeder Mensch trägt also den Atem Gottes in sich. Und mit diesem Atem ist der Mensch fähig zu sprechen. Kein Tier kann sprechen – nur der Mensch. Nur der Mensch kann frei kommunizieren und denken. Das kommt daher, weil Gott seinen Geist in uns eingehaucht hat.

Durch diesen Atem Gottes haben wir Menschen die Möglichkeit miteinander in Kontakt zu treten. Ein Junge kann z. B. zu einem Mädchen sagen: „Ich liebe dich“ – und diese Worte lösen eine Kettenreaktion von Gefühlen und Handlungen aus. Die beiden umarmen sich, sie laufen Hand in Hand durch die Gegend, sie küssen sich. Und alles nur, weil ein Junge zu einem Mädchen sagt: „Ich liebe dich!“

So etwas ist nur möglich, weil der Atem Gottes in uns ist und uns befähigt, miteinander über die Sprache zu kommunizieren. Durch die Sprache können wir nicht nur als Menschen miteinander reden – sondern dieser Atem Gottes macht uns fähig, mit Gott selbst in Kontakt zu treten. Mit ihm zu reden.

Auch hier müssen wir feststellen: Kein Tier, kein Lebewesen, kein anderes Geschöpf auf der Welt kann mit Gott in Kontakt treten – nur wir Menschen. Weil wir den Atem Gottes in uns tragen. Der Atem Gottes hat in uns eine Brücke geschaffen, sodass wir über die Sprache – über das Gebet – mit Gott kommunizieren können. Das ist der Sinn unserer Sprache: Miteinander und mit Gott in Kontakt zu kommen.

Wenn wir uns also heute fragen: Wozu beten wir eigentlich?, dann müssen wir festhalten: Beim Beten geht es darum, dass wir als Geschöpfe Gottes mit unserem Schöpfer durch das Gespräch in Kontakt treten. Dass wir eine Beziehung zu ihm aufbauen. Und eine Beziehung bleibt nur erhalten, wenn man miteinander redet.

Eigene Erfahrung:

Miteinander zu reden ist das Geheimnis einer glücklichen Beziehung.

Meine Frau und ich nehmen uns einmal am Tag Zeit, um miteinander eine Tasse Cappuccino zu trinken. Wir setzen uns nach dem Mittagessen eine halbe Stunde hin und reden miteinander. Wir hören einander zu, erzählen, was uns beschäftigt, tauschen uns aus. Das machen wir jeden Tag. Tag für Tag. Montag bis Sonntag. Immer (also fast immer ).

Und so ist es auch mit Gott. Unsere Beziehung zu Gott wächst, wenn wir mit ihm reden. Wenn wir uns Zeit nehmen, ihm das erzählen, was uns beschäftigt. Wenn wir das Tag für Tag machen. Montag bis Sonntag. Immer.

Wenn wir uns also fragen: Warum beten wir eigentlich, wenn Gott doch schon alles weiß? Welche Bedeutung hat unser Gebet?, dann kann die Antwort nur lauten: Gott will, dass wir mit ihm reden, ihm alles sagen, ihm mit unseren Anliegen in den Ohren liegen, dass wir loben, anbeten, bitten, danken und singen … weil er mit uns in Beziehung sein will. Weil er sich wünscht, dass wir ihm vertrauen.

Erfahrung aus der Praxis:

Ich mache immer mal wieder Gebetsspaziergänge durch den Wald. Bei diesen Spaziergängen sage ich meinem Vater alles, was mir auf dem Herzen liegt: Freude, Dank, Lob – aber auch Trauer, Wut, Enttäuschung. Ich erzähle ihm von meiner Familie und von meinen Projekten. Ich lege ihm meine ganzen Dinge hin, die mich quälen und fertigmachen. Aber ich danke ihm auch für all die wunderschönen Dinge, die er in mein Leben hineingelegt hat.

Diese Zeiten allein mit meinem Vater sind ganz besondere Momente. Da spüre ich, wie die Vertrauensbeziehung zwischen meinem Papa und mir wächst. Am Ende eines solchen Gebetsspazierganges sind in der Regel die Probleme nicht gelöst, die ich zu Gott gebracht habe – aber ich habe eine ganz andere Einstellung dazu gewonnen. Ich merke wieder, dass ich meinem Vater zu 100% vertrauen kann – er wird es gut machen.

b) Wie haben Menschen in der Bibel gebetet?

Adam und Eva

Bei Adam und Eva sehen wir einen Gott, der direkt mit seinen Geschöpfen redet. Gott kommt in den Garten Eden, spricht Adam und Eva an. Hört ihnen zu. Nimmt sich Zeit für sie. Allerdings ändert sich das schlagartig, als Adam und Eva aus dem Paradies raus müssen. Ab dem Zeitpunkt (bis Abraham) gibt es kein richtiges Gespräch zwischen Gott und den Menschen. Gott gibt Anweisungen, die Menschen bauen einen Altar. Aber ein echter Dialog ist nicht erkennbar.

Abraham

Abraham spricht als Erster wieder direkt mit Gott. Es wird sogar eine Stelle überliefert, in der Abraham mit Gott diskutiert, ob Sodom und Gomorra nicht verschont werden sollen. Aber dieses direkte Gespräch ist auch etwas, was sich Stück für Stück entwickelt im Laufe der Abraham-Geschichte.

Mose

Mose wird am brennenden Dornbusch direkt von Gott angesprochen (2. Mose 3,2) – und er diskutiert von Anfang an mit Gott. Bisher hatte Gott sich bedeckt gehalten – aber Mose nennt er seinen Namen: JAHWE (Ich bin, der ich bin). Immer wieder lesen wir von Mose, wie er mit Gott im Gespräch – ja oft auch am Diskutieren ist. Mose ist die einzige Person in der Bibel, von der gesagt wird: „Der HERR sprach von Angesicht zu Angesicht mit Mose, so wie Freunde miteinander reden“ (2. Mose 33,11).

David

Bei König David – dem Schreiber vieler Psalmen – können wir noch eine weitere Facette des Gesprächs mit Gott finden: Emotionen. Es gibt kaum eine Person in der Bibel, die so schonungslos und ehrlich von ihren Gefühlen spricht und sie vor Gott ausbreitet. Bei David bekommt das Gebet noch einmal eine neue Dimension: Wut, Trauer, Zweifel, Frust, Hass usw. Auch sie dürfen wir wirklich vor Gott zu bringen.

Jesus

Was wir bei Jesus ganz besonders wahrnehmen ist, dass er die Vertrautheit mit seinem Vater immer wieder gesucht hat. Er zog sich regelmäßig zurück in die Einsamkeit, auf einen Berg, in die Wüste, an einen stillen Ort. Dort redete er mit seinem Vater, dort wägte er Entscheidungen ab, dort wurde ihm deutlich, was er als Nächstes tun sollte. Und durch diese Zeiten der Stille pflegte er diese innige Beziehung mit seinem Vater.

Paulus

Die meisten Briefe im Neuen Testament sind von Paulus – und dort schreibt er immer wieder, dass man füreinander beten soll. Den Kolossern etwa schreibt er: „Betet für uns“ (Kol 4,3) oder dem Timotheus: „Betet für alle Menschen“ und „Betet für die Regierung“. Und den Thessalonichern legt er ans Herz: „Hört niemals auf zu beten“ (1. Thess 5,17). Bei Paulus bekommt das Gebet noch einmal eine neue Bedeutung: Dass man füreinander beten soll.

c) Fazit: Warum beten wir überhaupt?

Wir stellen fest: Gott hat uns seinen Lebensatem eingehaucht. Dadurch sind wir fähig mit ihm zu reden und unsere Gedanken mit ihm zu teilen. Dadurch entsteht eine Beziehung zwischen uns Menschen und unserem Schöpfer.

Aber das offene Gespräch mit Gott war nicht immer möglich: Am Anfang gab es im Garten Eden eine ungezwungene Atmosphäre zwischen Gott und dem Menschen. Aber dann kam der Bruch durch den Sündenfall – und anschließend die stückweise Annäherung an diesen allmächtigen Gott. Am Ende einer langen Reihe von Menschen, die mit Gott unterschiedlich gesprochen haben, kommt Gott selbst als Mensch auf die Welt und zeigt uns, wie diese innige Beziehung mit dem Vater aussehen kann.

Wir sehen: Beim Beten geht es nicht nur um Gebetserhörungen oder dass unsere Wünsche erfüllt werden. Es geht auch nicht um eine bestimmte Gebetshaltung oder eine Form. Es geht nicht darum, bestimmte Gebetszeiten strikt einzuhalten.

Aber durch das Reden mit dem Vater entsteht eine Beziehung – eine Vertrauensebene. Und diese Vertrauensebene ist die Grundlage unseres ganzen Lebens. Und um diese Beziehung zu pflegen, helfen uns bestimmte Formen:

  • Gebetshaltung, die unsere Einstellung ausdrückt: Knien, Stehen, Hände falten, Hände heben usw.
  • Gebetszeiten: Morgens beim Aufwachen, abends vor dem Einschlafen, in der Mittagspause, nach der Schule oder Arbeit, auf dem Weg zur Schule oder Arbeit. Einmal in der Woche beim Joggen usw.
  • Auch Fürbitte und Gebetserhörungen lassen die Vertrauensbeziehung wachsen. Auch wenn Gebete nicht erhört werden und unser Glaube auf die Probe gestellt wird – auch dadurch soll die Vertrauensbeziehung wachsen.

4. Ablauf eines Teenkreises

a) Warum beten wir eigentlich (Flipchart) – ca. 5–10 Minuten.

Du bereitest ein Flipchart vor, auf dem die Überschrift steht: „Warum beten wir eigentlich?“ Die Teens können dann auf DIN-A6-Karteikarten (man kann hier DIN-A4-Blätter einfach in vier Teile schneiden) schreiben, was sie denken. Die Karten werden auf dem Flipchart aufgeklebt und jeder sagt zu seiner Karteikarte 1–2 Sätze.

b) Spiel zum Thema: „Wie können wir miteinander kommunizieren?“ – ca. 10 Minuten.

Zwei Freiwillige setzen sich Rücken an Rücken aneinander. Einer bekommt ein Bild (z. B. mit einer Brücke oder einem Haus drauf), dann beschreibt er das Bild, ohne dass es der andere sieht. Rückfragen sind erlaubt. Der andere muss das Bild aufmalen, so wie es beschrieben wird. Danach werden die beiden Bilder verglichen (es ist gar nicht so einfach, miteinander zu reden, dass einer den anderen versteht). Wichtiger Hinweis: Es geht nicht um Malkünste oder Genauigkeit. Und niemand soll sich über das gemalte Bild lustig machen. Es soll nur deutlich werden, wie Kommunikation funktioniert. => Das Spiel kann man 2–3x mit verschiedenen Freiwilligen spielen.

c) Wozu beten? – 10–20 Minuten.

  • Erzähle von deinen eigenen Erfahrungen mit dem Gebet oder lies den Text „Erfahrung mit dem Gebet“ vor (Punkt 1).
  • Inhaltlicher Teil: Gebet – was ist das eigentlich?

Du erklärst, was das Gebet in der Beziehung zu Gott für eine Bedeutung hat (Punkt 3a). Danach erläuterst du anhand der verschiedenen Personen in der Bibel, wie sie mit dem Gebet umgegangen sind (Punkt 3b).

Hierfür kannst du Namen der einzelnen Personen (Adam, Eva, Abraham, Mose …) auf das Flipchart schreiben und fragen: „Wie haben diese Leute mit Gott gesprochen?“ (Wenn du die Andacht kürzer machen willst, nimm nur die Personen aus der Bibel – Punkt 3b).

d) Verschiedene Gebetsmöglichkeiten vorstellen und ausprobieren – ca. 30 Minuten.

  • Beten wie Adam und Eva: Einfach in die Natur gehen und Gott für all das danken, was er gemacht hat (z. B. im Gemeindegarten).
  • Beten wie Abraham: Einen Steinaltar aufstellen und auf diesem Altar kann man dann Zettel verbrennen mit Sorgen, Nöten, Sünden (wichtig: nur draußen möglich).
  • Beten wie Mose: Auf einem großen Flipchartpapier kann man alle Namen Gottes aufschreiben, die einem einfallen: „Der Allmächtige, der Schöpfer, König, usw.“ – und dann einfach davorstehen und Gott für sich anbeten.
  • Beten wie David: Wer will, darf einen Klagepsalm aufschreiben – alles, was ihn beschäftigt und bewegt und den Zettel in eine Klagemauer aus ein paar Steinen stecken.
  • Beten wie Jesus: In einem stillen Raum liegt eine Bibel, Schreibzeug, evtl. ein paar Kärtchen mit Sprüchen von Jesus drauf. Hier kannst du in der Stille deinem Vater begegnen.
  • Beten wie Paulus: Jeder darf einen oder mehrere Post-it-Zettel mit seinem Namen und einem Anliegen schreiben und sie an eine Fürbitte-Wand hängen. Dann kommen die anderen und beten für diese Anliegen.

e) Feedback: Wie ging es euch mit den verschiedenen Gebetsmöglichkeiten? – 5 Minuten.

Am Ende treffen sich alle wieder und tauschen sich aus, wie es ihnen mit den verschiedenen Stationen ging – im Anschluss daran kann man die Klebezettel mit den Gebetsanliegen an alle verteilen mit dem Wunsch, diese Woche für die Person zu beten.

Eine Kombination aus Gruppenstunde und Outdooraktion

Mit unserer Jungenschaftsgruppe wollten wir Kart fahren. Eine Woche vorher telefonierten wir, um zu reservieren, aber es war kein Termin mehr frei. So mussten wir uns rasch etwas Neues überlegen und es entstand die Idee, mit den Feuer-Spielen. Um für nötige Bewegung zu sorgen und die Spannung noch zu erhöhen, haben wir eine Outdooraktion integriert. Die Kombination aus beiden ist bei unseren Teilnehmenden sehr gut angekommen.

Vorsicht: Bei den Spielen mit dem Feuer muss man auf äußerste Vorsicht achten. Insbesondere, damit im Gruppenraum keine Schäden entstehen. Bei unserer Gruppenstunde gab es keinerlei Probleme.

Spiel 1: Wer hält das brennende Streichholz am längsten?

Material 1: Mehrere Schachteln mit Streichhölzern (Zündhölzer), alte Läufer oder Pappkartons oder alte Teppiche zum Schutz des Bodens

Es werden z. B. drei Teams ausgelost. Von jedem Team tritt je eine Person an, die auf einem größeren Stück Karton oder einem Stück Teppich (oder Malervlies) steht. Auf „Los“ werden die Streichhölzer angezündet. Wer kann sein Streichholz am längsten in der Hand halten? Dann kommen die nächsten drei Personen dran.

Wertung: Bei jedem Durchgang wird ein 1. oder 2. oder 3. Sieger festgestellt und es gibt entsprechende Punkte für das Team.

Spiel 2: Brandstifter spielen Feuerwehr

Von Team 1 und Team 2 steht je eine Person auf einer Abdeckung des Bodens (Pappe oder Läufer oder Malervlies). Die beiden Personen stehen etwa 1,50 Meter voneinander entfernt. Auf „Los“ zünden sie ihre Streichhölzer an, halten das eigene brennende Streichholz zur Seite und versuchen, durch Blasen das brennende Streichholz der gegnerischen Person auszulöschen. Wenn dies keiner Person gelingt, wird das Spiel als Unentschieden gewertet.

In unserer Gruppe war ein Junge so schnell, dass er das eigene Streichholz sofort anzündete und das gegnerische Streichholz sofort ausgeblasen hatte, als dies angezündet wurde. Danach spielt z. B. Team 1 gegen Team 3.

Spiel 3: Im Dunkeln zündeln

Angenommen, es sind acht Jugendliche da. Dann werden zwei Teams zu je vier Personen ausgelost. Es wird vereinbart: Gleich wird das Licht gelöscht. Dann sagt eine Leitungsperson eine Zahl zwischen drei und acht, z. B. „fünf“. Jedes Team muss so schnell wie möglich fünf Streichhölzer anzünden. Die Personen halten je ein brennendes Streichholz in der Hand, eine Person muss zwei Streichhölzer halten, so dass insgesamt fünf Lichter an sind, die man im Dunkeln sehen kann. Welches Team zuerst die fünf brennenden Streichhölzer vorzeigen kann (im Dunkeln!!), hat einen Punkt erzielt.

Hinweis: Den Teams sagen, sie sollen sich überlegen, welche Taktik sie beim Anzünden verfolgen wollen. Am besten ist es wohl, wenn eine Person die Hölzer anzündet und dann an die anderen weitergibt.

Spiel 4: Streichhölzer schnipsen

Dieses Spiel muss im Freien vor dem Gemeindehaus gespielt werden. Es werden Teams gebildet. Je eine Person steht an einer Markierung, hat ein Streichholz hochkant (Schwefelkopf an der Reibefläche) zwischen Zeigefinger und Reibefläche der Schachtel eingeklemmt. Jetzt wird mit Gefühl mit dem anderen Zeigefinger gegen das Streichholz geschnipst, so dass das Streichholz zu brennen beginnt und möglichst weit fliegt. Die Stellen, an denen die Hölzer auf dem Boden aufkommen, werden z. B. mit Hölzchen oder Steinen markiert. Wessen Streichholz fliegt (brennend!) am weitesten?

Hinweis: An dieser Stelle haben wir in unserer Gruppe die Outdooraktion eingebaut, die bei uns etwa 20 Minuten gedauert hat. Diese Outdoor-Aktion kann beliebig ausgebaut werden, so dass sie auch eine ganze Gruppenstunde füllen kann. Bei uns war das Kombinieren von Gruppenstunde und Outdooraktion ein gelungenes Element!

Outdooraktion: Der Kerzentransport

Es werden zwei Teams gebildet. Jedes Team erfährt den Ort, an dem ihre Personen mit den brennenden Kerzen starten müssen. Das gegnerische Team erfährt diesen Ort nicht. Die Spielregeln werden zu Beginn erklärt. Der Startplatz ist etwa 200 Meter vom Gemeinde- bzw. Vereins- oder Tagungshaus entfernt. Jede Person darf maximal eine brennende Kerze in einem Gurkenglas (oder Marmeladenglas) transportieren. Die Gläser haben natürlich keine Deckel. Die brennenden Kerzen müssen im Glas zum Ausgangspunkt (Gemeinde-, Vereins-, oder Tagungshaus) getragen werden. Geht eine Kerze aus, muss die Person zurück an den Start. Jedes Team kann Personen beauftragen, von dem gegnerischen Team brennende Kerzen mit Glas zu rauben. Allerdings gilt eine Zone von etwa 100 Metern Radius rund um das Gemeindehaus, in der die Kerzen nicht mehr geraubt werden dürfen. Welches Team hat nach Ende der vereinbarten Spielzeit die meisten brennenden Kerzen (eigene und geraubte) im Gemeindehaus abgegeben?

Hinweis 1: Es ist eine Frage der Taktik, wie viele Personen in einem Team die Kerzen transportieren oder versuchen, gegnerische Kerzen zu rauben!

Hinweis 2: Das Spiel kann ausgedehnt werden, indem mehr als fünf Kerzen pro Team (jeweils in einem Glas) transportiert werden müssen.

Hinweis 3: Die Kerzen müssen am Startplatz angezündet werden und dann in die Gläser gesetzt werden. Das ist schwierig. Ich habe dazu im Vorfeld bei hohen Gläsern etwa 8 cm lange Schrauben in das Wachs der Teelichter geschraubt. Die brennende Kerze wird dann mit der Schraube in das Glas gesetzt.

Hinweis 4: Das Spiel kann erweitert werden, indem man z. B. Zusatzaufgaben oder Schikanen einbaut. Die Kerzen müssen z. B. in einem Bollerwagen (Leiterwagen oder alter Kinderwagen) oder auf einem Fahrrad transportiert werden oder die Spieler müssen durch eine Hecke gehen o. Ä.

Zusatzspiele

Zusatzspiel 1: Brennende Kerzen mit Spritzpistolen ausschießen

Die brennenden Kerzen stehen auf einer Holzkiste oder auf einer Mauer. Von einer Markierung aus muss eine Person in 10 Sekunden möglichst viele Kerzen mit einer Wasserpistole auslöschen (keine Pump-Guns mitbringen!)

Zusatzspiel 2: Ein Loch in den Eiswürfel brennen

Mit einer Zange (Eiswürfelzange oder Werkzeugzange) wird ein Eiswürfel über eine brennende Kerze gehalten. Aufgabe: In den Eiswürfel innerhalb von 30 Sekunden ein möglichst tiefes Loch schmelzen. Das Schmelzwasser wird in einem tiefen Teller (Suppenteller) aufgefangen.

Zusatzaufgabe 3: Feuer anmachen

– Es sollte ein günstiger Platz vorhanden sein.

– Eventuell zwei Feuerschalen aus Metall besorgen.

– Sicherheitshalber das Feuer auf dem Rathaus anmelden.

– Diese Aufgabe kann als Ergänzung zur Outdooraktion dienen.

Jedes Team erhält einen Doppelbogen Zeitungspapier und eine Schachtel Streichhölzer. Auf „Los“ startet jedes Team und sammelt dürres Holz. Bei welchem Team ist zuerst ein „stabiles“ Feuer (d. h. minimale Brenndauer zwei Minuten) entstanden? Nun könnten Marshmallows, Äpfel, kleine Würstchen oder Stockbrot gebraten bzw. gebacken werden.

Verrückte Spielideen für unerschrockene Teens

Eine Lagerolympiade ist eine recht traditionelle Spieleaktion auf Ferienlagern. Mit einem spektakulären Rahmenprogramm und verrückten Spielen kommt neuer Schwung in die Sache. Hier gibt es Anregungen und Tipps für Ablauf und Rahmen, außerdem Ideen für peppige Spiele.

Setting

Olympiastadion

Die „Crazy Olympics” sind ein Open Air Event. Eine große Wiese wird in ein Olympiastadion verwandelt. Die Teams werden z.B. auf Bierbänken im Halbkreis um das Spielfeld platziert. Auf der anderen Spielfeldseite gegenüber können Feuer und Kampfgericht platziert werden. Für eine wirkungsvolle Aktion sollte entsprechende Technik (Mikros, Anlage, Lautsprecher, evtl. Nebelmaschine) vorhanden sein.

Mannschaften

Die Olympischen Ringe symbolisieren die fünf Erdteile, die in der Olympischen Bewegung vereint sind. Dabei entsprechen die Farben der Ringe und der weiße Hintergrund der Flagge denen sämtlicher Nationalflaggen der Welt. Eine große Olympiafahne darf auch bei den Crazy Olympics nicht fehlen. Vorlagen finden sich im Internet und ein altes Laken wird einfach mit Stofffarben bemalt. Gespielt wird in 5 Mannschaften, die Mannschaftsfarben entsprechen denen der Ringe und die Teams tragen die Namen der fünf Kontinente. Für den feierlichen Einzug bekommt jede Mannschaft ein Schild oder eine eigene Flagge.

Einmarsch der Nationen und Olympischer Eid

Der Einmarsch der Nationen sollte ein Spektakel sein, mit lauter, eindrucksvoller Musik und einer kleinen Polonaise durchs Stadion. Die Teams stellen sich in einem Halbkreis auf.

Liedvorschläge für den Einmarsch:

  • Horn of Plenty – Hunger Games Soundtrack
  • Conquest of Paradise – Vangelis
  • Chariots of fire – Vangelis

Zwei vorher ausgewählte Athleten sprechen den Olympischen Eid.

„Im Namen aller Athleten verspreche ich, dass wir an den Olympischen Spielen teilnehmen und dabei die gültigen Regeln respektieren und befolgen und uns dabei einem Sport ohne Doping und ohne Drogen verpflichten, im wahren Geist der Sportlichkeit, für den Ruhm des Sports und die Ehre unserer Mannschaft.“

„In the name of all the competitors I promise that we shall take part in these Olympic Games, respecting and abiding by the rules which govern them, committing ourselves to a sport without doping and without drugs, in the true spirit of sportsmanship, for the glory of sport and the honor of our teams.”

Nun werden die Spiele für eröffnet erklärt: „I declare open the Games of…!“

Olympisches Feuer

Das Entzünden des Feuers ist ein Highlight bei Olympischen Spielen. Pompöse laute Musik, etwas Nebel und ein Mitarbeiter mit Fackel in einer griechischen Toga sind sehr wirkungsvoll. Als Gefäß bietet sich eine Feuerschale an, Grillanzünder sorgen dafür, dass das Feuer gut brennt.

Liedvorschläge für das Entzünden des Olympischen Feuers:

  • Heart of Courage – Two Steps from Hell
  • O Fortuna (Carmina Burana) – Carl Orff
  • Acts of Courage – X-Ray Dog
  • Nimrod/Enigma Variationen – Edward Elgar

Moderation und Kampfgericht

Ein oder zwei Mitarbeiter führen durch das Programm, erklären die Spiele, feuern an und heizen den Zuschauern ein. Witzig ist es, wenn die Moderatoren einen ehemaligen Olympiasieger spielen und im schrillen 80er-Jahre-Sport-Outfit durchs Programm führen. Eine Erleichterung für die Moderatoren ist ein Kampfgericht. Dies kann z.B. aus vier elegant und seriös in schwarz gekleideten Mitarbeitern bestehen, die die Punkte der Teams notieren und ggf. in kritischen Situationen ein rechtskräftiges Urteil sprechen. Außerdem sollten mehrere Mitarbeiter gut in den Ablauf eingewiesen werden, damit die Spiele schnell auf- und abgebaut werden können, alle Spielutensilien bereitliegen und keine langen Wartezeiten entstehen.

Dopingkontrolle

Selbstverständlich sind bei diesem Großsportereignis auch Dopingkontrolleure unterwegs, natürlich ganz stilecht mit Handschuhen, Mundschutz und Kittel.

In der Apotheke bekommt man Mundspüllösungen (z. B. Plaque Agent), die Plagueablagerungen auf den Zähnen blau einfärben. Bei den Crazy Olympics wird damit die Dopingkontrolle durchgeführt. Verändert die Spülung die Farbe, ist die Dopingprobe positiv und der Athlet wird gesperrt. Getestet werden nach jedem Spiel die siegreichen Spieler, außerdem werden zufällige Proben mit großem Spektakel genommen.

Die Olympischen Spiele

Ich stelle hier ein paar einfache Spielideen vor. Die Spiele können individuell angepasst und abgewandelt werden.

1.) Marathon

Das Spiel im Spiel ist eine der traditionellsten Olympia-Sportarten. Zwei Spieler werden aus jedem Team ausgewählt, die nur eine Aufgabe haben: während der gesamten Spielzeit möglichst viele Runden um die Arena zu drehen. Ob rennend, gehend oder kriechend spielt dabei keine Rolle, wichtig ist, dass pro Runde Punkte vergeben werden, die am Ende womöglich das Zünglein an der Waage sind. Sie stehen ihrer Mannschaft aber für kein anderes Spiel zur Verfügung. Zwei Mitarbeiter zählen die Runden und verteilen Erfrischungen.

2.) Maiswürmer

PlayMais sind kleine Bausteine aus Maisstärke, Wasser und Lebensmittelfarbe. Feuchtet man diese an, können sie aneinandergeklebt werden. Ziel des Spiels ist es nun, innerhalb einer vorgegebenen Zeit ein möglichst langes Stück zusammen zu kleben. Dafür bekommt jedes Team einen Behälter mit PlayMais und einen nassen Spülschwamm.

3.) Staffel des Grauens

Mehrere leckere Dinge müssen verzehrt werden. Gespielt wird als eine Art Staffel, d.h. der nächste Spieler darf erst anfangen zu essen oder zu trinken, wenn der vorherige Spieler den Mund leer hat.

Geeignete Lebensmittel: Hering in Gelee, Chilischote, Zwiebel, Zitrone, Sauerkrautsaft, Kutteln.

4.) Nasse Angelegenheit

Vier Spieler aus jedem Team müssen einen Parcours um die Wette ablaufen. Die vier Spieler stecken die Köpfe zusammen und klemmen sich einen quadratischen Bierdeckel zwischen die Stirnen (an jede Seite des Deckels eine Stirn). Dann stellen Mitarbeiter gleichzeitig jedem Team einen vollen Wasserbecher auf den Bierdeckel und der Wettlauf beginnt. Fällt ein Becher runter, wird er wieder mit Wasser gefüllt und auf den Bierdeckel gestellt. Gewonnen hat das Team, das als erstes wieder im Ziel ist.

5.) Echt prickelnd

Jedes Team bekommt ein paar Spülhandschuhe (möglichst in XL), jeder Spieler ein Tütchen Brausepulver. Der jeweils erste Spieler zieht die Handschuhe an, öffnet erst dann das Tütchen und isst die Brause. Ist der Mund leer, darf der Nächste die Handschuhe anziehen, Tütchen öffnen und essen.

6.) Heutransport

Aus einem Futtertrog müssen mehrere Spieler aus jedem Team Heu zum eigenen Eimer transportieren, und zwar mit dem Mund. Allergiker sollten hier natürlich nicht an den Start gehen und etwas humaner wird das Spiel, wenn man das Heu vorher anfeuchtet. Nach Ende der Spielzeit werden die Eimer gewogen. Gewonnen hat das Team mit dem schwersten Eimer.

7.) Schleimerei

Aus einem großen Gefäß (Waschzuber, Futtertrog, Tränke) gefüllt mit Schleim, müssen Münzen o.Ä. gefischt werden. Schleim lässt sich mit Wasser und Gelatinepulver leicht selbst herstellen. Besonders eklig wird es, wenn man das Wasser vorher mit Senf, Kaffee oder grüner Lebensmittelfarbe mischt. Alternativ zum Schleim kann man auch Sand, Schlamm, Wasser oder Heu verwenden.

8.) Chinesischer Balltransport

Die Spieler tragen einen Tennisball auf zwei chinesischen Essstäbchen durch einen Parcours. Der Ball darf dabei nicht die Hände berühren und wird am Ende des Parcours vorsichtig auf die Stäbchen des nächsten Spielers gerollt.

9.) Raubtierfütterung

Mehrere Spieler aus jedem Team sitzen mit verbundenen Augen hintereinander auf einer Bank. Jeder Spieler fasst um seinen Vordermann herum und bekommt eine Schüssel und einen Löffel in die Hand und muss nun den anderen füttern, gleichzeitig aber auch das essen, was der Hintermann ihm füttert. Das geht natürlich lecker mit Pudding oder Joghurt, oder in der extremen Version mit gekochtem Brokkoli, der zusammen mit Schmand püriert wurde. Eventuell Müllsäcke als Sabberlätzchen verteilen.

Siegerehrung

Schön ist es, wenn am Ende jeder Spieler eine Medaille oder eine Urkunde mitnehmen kann. Medaillen lassen sich aus Gips leicht herstellen, als Gießform dienen z.B. Blumenuntersetzer, spezielle Gießformen, oder Anzuchtschalen aus dem Baumarkt. In den noch feuchten Gips einen Strohhalm stecken um ein Loch für die Schnur zu bekommen. Dann nur noch in Gold, Silber und Bronze einfärben. Nachdem die Sieger gekürt und eine Hymne abgespielt wurden, müssen die Spiele noch feierlich für beendet erklärt und das Feuer gelöscht werden.

Stimmungsvolle Musik für die Siegerehrung:

  • Light the fire within – Leann Rimes
  • One moment in time – Whitney Houston
  • Heroes live forever – Vanessa Amorosi
  • Nationalhymne Kanada
  • Nationalhymne Neuseeland

Die komplette TEC: 4/2018

Was ziehe ich nur an? Kann ich dieses T-Shirt auf der Arbeit tragen? Oder: Ist das Hemd schick genug für die Feier heute Abend? Ist die Jacke aus der letzten Saison überhaupt noch trendig genug für die Skipiste? Jeder kennt diese und ähnliche Fragen. Immer wieder stehe ich vor dem Kleiderschrank und philosophiere darüber, ob ich dieses oder jenes Kleidungsstück zu diesem oder jenem Anlass anziehen kann. Früher bin ich bei einem Nein losgezogen und habe einfach was Neues gekauft. Passend zum Anlass. Farblich up to date. Heute suche ich im Kleiderschrank, bis ich was Passendes gefunden habe. Ich kaufe nicht mehr so viel. Und ich habe mich von vielen Kleidungsstücken, die ich eh nicht mehr anziehe, getrennt. Und wenn ich dann mal was Neues zum Anziehen brauche, dann suche ich bewusst nach etwas Qualitativem und Zeitlosem, was ich lange und oft anziehen kann. Optimalerweise fair und ökologisch.

Ja, du liest das Editorial der TEC: und nicht das von irgendeiner Modezeitschrift. Es geht in dieser Ausgabe um Klamotten, Fashion und Jesus. Eine Prise Ethik gepaart mit der Frage „Welche Verantwortung haben wir als Jesusnachfolger für diese Welt?“ sollen euch als Gruppe herausfordern, über genau dieses Thema nachzudenken: Fast Fashion. Schneller, viel und billiger.

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