Am Ende siegt die Freude

1. Erklärungen zum Text

Wenn wir uns das Johannesevangelium anschauen, dann finden wir die Textstelle Johannes 16,16-24 etwa in der Mitte. In den Kapiteln 13 bis 17 verabschiedet Jesus sich von seinen Jüngern. In Kapitel 13 steht die Fußwaschung, dann folgen die Abschiedsreden. Die vorliegende Textstelle ist Teil der letzten Abschiedsrede Jesu. In Kapitel 17 folgt dann das hohepriesterliche Gebet Jesu. Inhaltlich hängen die erste und die letzte Abschiedsrede in Kapitel 14 und 16 eng zusammen. In beiden Reden sind die Kernthemen natürlich der Abschied Jesu, aber auch das Wiederkommen Jesu.

V.16: Jesus beschreibt die Zeit bis zum endgültigen Abschied und auch bis zum Wiedersehen mit dem Begriff „eine kleine Weile“ (Luther) oder „eine kurze Zeit“ (Gute Nachricht).

V.17.18: Die Jünger sind verwirrt und vor den Kopf gestoßen. Sie tauschen ihre Gedanken aus und verstehen nicht, was Jesus sagt. Sie können nicht begreifen, wie sowohl der Abschied als auch das Wiederkommen von Jesus in einer so kurzen Zeit passieren können.

V.19.20: Jesus bemerkt, dass die Jünger ratlos sind. Er wiederholt seine Aussage aus Vers 16 als Frage und gibt dann keine direkte Antwort. Er beschreibt den Abschiedsschmerz der Jünger („Ihr werdet weinen und klagen“). Demgegenüber wird die Welt den Tod Jesu als Triumph feiern und sich freuen. Die Trauer der Jünger wird sich doch am Ende in eine unendliche Freude verwandeln, die über die nicht anhaltende Triumphfreude der Welt siegt.

V.21.22: Jesus benutzt das Bild der Geburt, um den Jüngern klarzumachen, dass es im Leben Situationen gibt, in denen Schmerz (Wehen) und Freude (neues Leben) eng beieinander liegen. Am Ende jedoch siegt die Freude. So wird es auch den Jüngern gehen. Wenn Jesus am Kreuz stirbt, wird sich ihre Trauer noch steigern. Wenn er jedoch wiederkommt, dann werden sie sich freuen. Diese Freude kann ihnen niemand mehr nehmen.

V.23.24: Wenn sich die Trauer der Jünger in unendliche Freude verwandelt hat, dann werden sie keine Fragen mehr haben. Des Weiteren nimmt Jesus noch mal (vgl. Joh15,7) das Versprechen zur Gebetserhörung auf. Er fordert die Jünger auf, in seinem Namen Gott, den Vater, zu bitten. Die versprochene Gebetserhörung und die Überwindung der Trauer machen die unendliche Freude perfekt.

2. Bedeutung für heute

Wenn wir uns den Text anschauen, dann hören und betrachten wir den Text aus heutiger Perspektive. Wir wissen also etwas, was die Jünger zu diesem Zeitpunkt nicht wussten. Wir wissen, dass Jesus am Kreuz gestorben ist. Doch nicht nur das wissen wir, sondern auch, dass er nach drei Tagen vom Tod auferstanden ist. Wir sehen jetzt schon, wie sich die Trauer der Jünger in Freude verwandelt hat. Und wir können auch sehen, was für ein Freudenfeuer sich durch diese Auferstehungsfreude entfacht hat. Wir leben heute in dieser Freude.

Es ist weit verbreitet, dass wir Christen uns mit einer Kreuzkette schmücken. Was sind Antworten auf die Frage: „Warum trägst du ein Kreuz?“ Man kann darauf antworten, dass man es trägt, weil Jesus uns gerettet hat. Wenn man mal überlegt, dann tragen wir das Folterinstrument, das Jesus umgebracht hat. Auch hier liegen die Freude und die Trauer bzw. der Schmerz nah beieinander. Es ist wichtig, dass wir uns als Christen über unsere Errettung bewusst sind und uns darüber freuen. Dabei dürfen wir jedoch nicht vergessen, was Jesus dafür durchgestanden hat. Wenn wir über den Tod Jesu nachdenken, dann ist uns das oft eher fern. Wir können jedoch versuchen, einmal die Gefühle zuzulassen, die dieser Tod bei uns auslöst. Das Kreuz als Symbol kann uns daran erinnern und trotzdem auch die Freude über unsere Errettung symbolisieren. Die Freude siegt am Ende und das ist gut zu wissen, auch wenn wir in die aktuellen Krisen und Nöte in unserer Welt blicken.

Im letzten Vers verbindet Jesus die Freude mit der Gebetserhörung. In Jesu Namen können wir uns auch heute an unseren himmlischen Vater wenden und unsere Bitten bzw. Anliegen vor ihn bringen.

3. Methodik für die Gruppe

3.1 Einstieg zum Thema

Material: Edding, zwei Plakate (min. DIN-A2), Tesa

Im Raum verteilt hängen zwei große Plakate. Auf dem einen steht der Begriff „Trauer“ und auf dem anderen der Begriff „Freude“. Die Teilnehmenden dürfen sich frei bewegen und auf die Plakate schreiben, was ihnen zu den einzelnen Begriffen einfällt. Je nach Gruppengröße kann man danach noch über die Begriffe sprechen.

3.2 Erarbeitung des Bibeltextes

Material: Bibeln, wenn vorhanden Kartenset „Farbe bekennen“ (https://www.ejw-buch.de/shop/farbe-bekennen-1550018.html). Lest gemeinsam den Bibeltext mit Hilfe des Kartensets „Farbe bekennen“. Je nach Gruppengröße können hier auch Kleingruppen gebildet werden. Für 10 Personen gibt es im Spiel je 8 Karten mit verschiedenen Beschriftungen:

Karte 1: Einspruch – Da bin ich anderer Meinung

Karte 2: Timeout – Das interessiert mich näher

Karte 3: Alles klar! – Das habe ich verstanden

Karte 4: Hä? – Das habe ich nicht verstanden

Karte 5: Respekt! – Das finde ich beeindruckend

Karte 6: Endstand – Das merke ich mir

Karte 7: Richtig – Der Meinung bin ich auch

Karte 8: Joker

Nach jedem Vers darf jeder Teilnehmer eine Karte aussuchen, die für ihn zu dem jeweiligen Vers passt. Ein Moderator leitet dann das Gespräch und lässt die Teilnehmenden zu Wort kommen und die Wahl ihrer Karte erklären. Der Moderator sollte auch die Zeit im Blick haben (Dauer: max. 45min).

3.3 Vertiefung

In der Vertiefung wollen wir gemeinsam den Weg von der Trauer zur Freude gehen.

3.3.1 Trauer

Möglichkeit 1: Todesanzeigen und Trauerfeier

Material: Stifte, Papier, Beispiele für Todesanzeigen aus der Zeitung

In Kleingruppen können Todesanzeigen geschrieben und eine Trauerfeier für Jesus vorbereitet werden (evtl. kann man eine Trauerfeier auch für Karfreitag, 25.03.16 vorbereiten).

Möglichkeit 2: Film

Material: Laptop, Beamer, DVD „Passion Christi“, Leinwand oder weiße Wand

Gemeinsam werden einzelne Teile des Films „Passion Christi“ (Achtung FSK 16!) angeschaut.

Egal, welche Möglichkeit man wählt, danach kann ein Gespräch dazu stattfinden. Fragen können sein:

  • Was empfinde ich, wenn ich mir den Tod Jesu bewusst mache?
  • Wie kann ich meine Trauer darüber ausdrücken?
  • Wo ist im Kirchenjahr und/oder in unserer Gemeinde Platz für diese Trauer?

3.3.2 Überleitung zur Freude

Lobpreisblock – Singt gemeinsam Lieder, die Themen des Bibeltextes bzw. der Passionszeit aufgreifen, z. B.:

Aus: Feiert Jesus! 4

  • Nr. 18 Lead me to the cross
  • Nr. 130 Revelationsong
  • Nr. 146 Mein ganzes Leben
  • Nr. 150 Das ist Jesus

Aus: Feiert Jesus! 2

  • Nr. 229 Jesus, Herr, ich denke an dein Opfer

3.3.3 Freude

Möglichkeit 1: Gebetserhörungen austauschen.

Tauscht miteinander aus, welche Gebetsanliegen bei euch erhört wurden. Betet zusammen und dankt Gott dafür.

Möglichkeit 2: Gebetstagebuch basteln.

Material: DIN-A5-Hefte, Papier, Zeitschriften, Schere, Kleber, selbstklebende Folie, Stifte

Jeder kann sich ein Gebetstagebuch erstellen. Den Umschlag der Hefte kann jeder individuell gestalten. Auf die Seiten kann man Tabellen einfügen, die wie folgt aussehen können:

Datum, Anliegen Datum, Gebetserhörung












3.4 Abschluss

Material: vorbereitete Pappkreuze, Stifte

Jeder bekommt ein leeres Pappkreuz und kann darauf schreiben, was ihm bei der heutigen Bibelarbeit wichtig geworden ist. Zum Abschluss kann jeder das in einer Blitzlichtrunde (ein Satz!) laut sagen. Danach kann ein Segen oder ein Gebet gesprochen werden.

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