„echt. Im glauben wachsen“ – Themen für das 3. Quartal 2021 im Paket – bestehend aus einem theologischen Einstieg ins Thema, 6 Bibelarbeiten, einem Video, einem Stundenentwurf, zwei Andachten und zwei weiteren Artikeln
V. 1: Dieser Vers ist als Zusammenfassung des bisher Gesagten zu verstehen: Christus hat uns die Freiheit geschenkt, nun gilt es, sie zu bewahren und zu gebrauchen. Nichts und niemand hat das Recht, uns durch Christus befreite Menschen wieder zu knechten und zu beugen.
V.2-4: Ein bisschen Gesetz und ein bisschen Gnade, das geht für Paulus nicht zusammen. Ihm geht es hier nicht um die Beschneidung an sich (vgl. Apg. 16,3). Die Galater hätten die Beschneidung vollziehen lassen, in der Meinung, Gott damit zu dienen und sich so „das Himmelreich“ zu erarbeiten. Dahinter steht also die Unterwerfung unter das jüdische Gesetz. Paulus hat selbst erlebt, dass ihn ein Leben unter dem Gesetz nicht näher zu Gott gebracht hat. Er hat erkannt, dass nur eins im Leben absolut frei macht: die Hingabe und das Vertrauen zu Gott, der durch Jesus bereits alles getan hat! Eine Freudenbotschaft für alle, die nichts vorzuweisen haben und ein hartes Wort für die, die stolz sind auf ihren „festen Glauben“, ihr moralisch gutes Leben oder ihre Bibelfestigkeit.
V.5: „Hoffen“ ist hier nicht zu verstehen im Sinne von „na dann hoffen wir mal…“, sondern im Sinne von „gewiss werden“. Der Heilige Geist, der Tröster Gottes, lässt uns wissen, gewiss werden, spüren, dass an der Gerechtigkeit Gottes (allein durch Gnade) wirklich was dran ist.
V. 6: Nicht Rituale oder Äußerlichkeiten zählen bei Gott, auch wenn sie noch so fromm gemeint sind. Auf die Auswirkungen des Glaubens kommt es an. Die Taten der Liebe sind dabei die Folgen des Glaubens, nicht seine Bedingungen.
V. 7-9: Den Galatern geht es wie einem Wettläufer, der seinen Lauf gut begonnen hat, aber dann abgelenkt wurde. Paulus ist betroffen vom Schicksal der Galater. Er warnt vor Irrlehrern. Sie sollen sich nicht verunsichern lassen!
V.10: Paulus tritt vor Gott noch einmal für die Galater ein. Doch nicht nur um die Galater soll Gott sich kümmern, auch auf die, die die Verwirrung in der Gemeinde stiften, soll Gott ein Auge haben.
V.11: Ob hinter diesem Vers ein konkreter Vorwurf steht, ist unklar. Er wäre jedoch absurd! Wenn Paulus neben dem Kreuz auch noch die Beschneidung als zweiten Weg zum Heil gepredigt hätte, dann wäre das Ärgernis für die Juden beseitigt, das der Tod Jesu am Kreuz mit sich bringt. Dann müsste jedoch auch die Verfolgung des Paulus langsam ein Ende haben, so seine Argumentation.
V.12: Eine sarkastische Bemerkung zur Forderung der Beschneidung!
V.13.14: Paulus stellt klar: Christliche Freiheit hat nichts mit Egoismus zu tun! Zu sagen: „Ich bin frei und kann daher tun und lassen, was ich will!“, wäre ein falscher Umgang mit dem Geschenk Gottes an mich. Wenn ich wirklich verstanden habe, was christliche Freiheit bedeutet, dann entwächst daraus eine Liebe, die zuallererst das Wohl des Anderen sieht als das eigene.
V.15: Der Streit um das Gesetz hat die Gemeinde zerrüttet. Ein gefährlicher Zustand. Jeder will dem anderen schaden und schadet dabei doch vor allem sich selbst.
Die Frage nach der Beschneidung ist weit weg von uns. Doch wenn wir die Worte Beschneidung und Gesetz einmal austauschen mit den Worten Vorbedingungen oder Leistungen, dann merken wir, wie nah dieser Text auch uns geht. Auch wir stehen einerseits in der Gefahr, in unseren Gemeinden selbst Vorbedingungen aufzubauen, andererseits haben wir diese Vorbedingungen vielleicht auch selbst schon erlebt:
Wir sind frei davon, permanent unser eigenes Handeln und das unser Mitchristen darauf zu prüfen, ob es vor Gott in Ordnung ist. Zur Freiheit hat uns Christus befreit! Das heißt aber als Konsequenz nicht, dass alles andere egal und somit erlaubt ist. Unser Glaube hat eine wichtige Nebenwirkung: er befähigt uns zur Liebe und zum richtigen Handeln. Die Hauptwirkung unseres Glaubens aber ist es, dass Gott unser Tun und Lassen beiseitelässt und uns ganz ohne Vorbehalte annimmt! Dieses Geschenk dürfen wir selbst annehmen und auch unseren Mitmenschen zuteilwerden lassen – Segen und Herausforderung zugleich!
Gemeinsam folgenden Filmausschnitt aus dem Film Braveheart anschauen: „Braveheart: Was würdet ihr tun ohne Freiheit?“ (https://www.youtube.com/watch?v=g4mC5Xx7iQY)
Bilder ausdrucken von verschiedenen Menschen (Mensch hinter Gittern; fröhlicher, junger Mensch; Politiker; berühmter Star; hungerndes Kind; Flüchtlingsgruppe unterwegs; arbeitendes Kind, spielendes Kind; arbeitender Mensch; Pfarrer; Mönch,…)
Frage: Welche Menschen würdet ihr als freie Menschen bezeichnen und warum bzw. warum nicht?
Bei google die Stichworte „Freiheit“ und „Zitat“ eingeben und dann verschiedene Zitate ausdrucken und in die Mitte legen. Jeder Teilnehmende darf sich das Zitat-Kärtchen nehmen, was ihn am meisten anspricht. Im Anschluss darüber ins Gespräch kommen.
Galater 5,1-15 gemeinsam lesen, dann nochmal jeder für sich.
Verschiedene Stationen anbieten. Wenn möglich sitzt an jeder Station ein Mitarbeitender, der für Gespräche und Gebete zur Verfügung steht. Die jeweiligen Fragen werden immer auf ein großes Plakat geschrieben und an der Station ausgelegt.
Erste-Hilfe-Koffer zur Deko bereitstellen und kleine Schachtel mit Pflastern. Zettel und Stifte bereitlegen.
Die Teilnehmenden dürfen über die Fragen nachdenken, beten und / oder sich auf den Zetteln Notizen machen. Als Erinnerung, dass Gott heilt und frei machen möchte, darf jeder ein Pflaster mitnehmen.
Ein Gesetzesbuch bereitlegen und wenn möglich auch mehrere kleine Notizbücher oder Notizzettel, Bleistifte und Radiergummis.
An der Station liegen verpackte Geschenke als Deko. Außerdem liegen für die Teilnehmenden kleine, hübsch eingepackte Streichholzschachteln bereit. In jeder Schachtel befindet sich ein Zettel mit diesen Worten: Unser Glaube hat eine wichtige Nebenwirkung: er befähigt uns zur Liebe und zum richtigen Handeln. Die Hauptwirkung unseres Glaubens aber ist es, dass Gott unser Tun und Lassen beiseitelässt und uns ganz ohne Vorbehalte in seine Arme schließt! – Nimmst du dieses Geschenk des Glaubens an?
Jeder darf sich ein kleines Geschenk nehmen, es auspacken, die Worte lesen und über die Frage nachdenken / darüber beten.
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