Nicht von dieser Welt

Themensammlung zu Dingen, Kräften, Mächten, wo wir das Gefühl haben: Die sind nicht von dieser Welt! Konkrete Inhalte des Themenpakets siehe einzelne Einheiten und Bausteine.

oder und frei

1. Erklärung zum Text

2. Korinther 3,17

Was ist Freiheit?

Freiheit bedeutet allgemein: Ein Mensch ist unabhängig und kann komplett über sich selbst bestimmen. Weil es in der Gemeinde der Korinther auch Sklaven gab, war das ein herausfordernder Gedanke. Können etwa auch Sklaven frei sein? Freiheit ist jedenfalls Unabhängigkeit. Zugleich bedeutet Freiheit Zugehörigkeit: Ein freier Mensch gehört zu einer Gruppe von Personen, die alle Rechte haben. Er darf politisch mitbestimmen und sich frei bewegen.

Um diese Freiheit zu wahren, braucht es das Gesetz. Gebote sind also kein Widerspruch zu Freiheit, sondern haben den Sinn, sie zu schützen. Freiheit ist aber nicht einfach dort, wo das Gesetz ist, sondern dort, wo Gottes Geist ist.

Wenn Paulus über die Freiheit von Christen spricht, dann meint er nämlich die Freiheit von Sünde (Röm 6,18). Menschen leben nicht mehr von Gott getrennt, sondern sind so eng mit ihm verbunden, dass sein Geist in ihnen lebt. Dieser Geist sorgt dafür, dass Menschen zu einer neuen Gruppe gehören: Sie sind nun Gottes Kinder.

Freiheit als Abhängigkeit

Eigentlich ein Widerspruch: Wer sein Leben von Gott abhängig macht, ist frei. Frei und abhängig zugleich: Abhängig vom ewigen Gott, der Menschen ewige Freiheit schenkt. Der Mensch kann nämlich – frei nach Paulus – nicht unabhängig sein. Die Frage ist also nicht, ob wir abhängig sind. Die Frage ist, wovon oder von wem wir es sind. Erst in der Bindung an Gott leben wir in unserer Bestimmung. Wir werden frei von negativen Bindungen und frei, um durch Gottes Kraft einen Unterschied zu machen.

Freiheit von …

Abhängigkeit von Gott bedeutet Freiheit von Sünde, also von allem, was uns von Gott wegbringt. Wir haben zwar noch oft genug damit zu kämpfen, Sünde kann uns aber nicht mehr von Gott trennen. Die Verbindung mit ihm ist stärker und hält ewig.

Freiheit zu …

Freiheit mit Gott eröffnet uns ungeahnte Möglichkeiten. Wir gehören nämlich nicht mehr uns selbst. Wir gehören Gott. Sein Geist wohnt in uns. Diese göttliche Kraft will sich in uns entfalten, uns und unser Umfeld verändern. Wir sind befreit, um Gutes zu tun. Nicht, weil wir müssen, sondern weil wir wollen. Dieses Wollen bewirkt Gottes Geist. Wo er ist, da ist eine Freiheit, die mich und mein Umfeld verändert. Was kann das bedeuten? Das zeigt uns die zweite Bibelstelle:

Galater 5,22-23

So wie an einem gesunden Baum Früchte wachsen, so wächst durch Gottes Geist eine neue Frucht in uns. Übrigens geht es hier meiner Meinung nach nicht um mehrere Früchte, sondern um eine einzige Frucht: Liebe (man kann diese Stelle so übersetzen, dass hinter „Liebe“ ein Doppelpunkt kommt). Göttliche Liebe kann auf verschiedene Weise sichtbar werden. Wie sie aussieht, wird mit acht weiteren Begriffen beschrieben: Freude, Friede, Geduld, Güte, Großzügigkeit, Treue, Freundlichkeit, Selbstbeherrschung. Gottes Geist will uns verändern, damit diese göttlichen Eigenschaften immer sichtbarer werden. Drei Beispiele:

Freude

Freude ist jubelnde Liebe. In der Bibel gibt es mehrfach den Befehl, sich zu freuen (z. B. Ps 32,11 oder Phil 3,1). Kann man ein Gefühl befehlen? Nein. Demnach ist Freude kein Gefühl, sondern eine bewusste Entscheidung. Sie ist die Reaktion auf Gottes Handeln in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Diese Haltung freut sich z. B., dass

  • Gott diese Welt und jeden einzelnen Menschen wunderbar gemacht hat.
  • Gott heute bei uns ist, uns annimmt, aushält und leitet.
  • das Beste erst noch kommt, weil Jesus wiederkommen und diese Welt vollenden wird.

Gottes Geist drängt uns, bewusst diesen Blick auf Gottes Handeln einzunehmen.

Geduld

Geduld ist wartende Liebe. Das hier verwendete Wort meint, dass man seinen Zorn zurückhält. Ich stand mal mit meiner Familie am Bahnhof. Bei stürmisch-kaltem Wetter mussten wir über eine Stunde auf den verspäteten Zug warten. In solchen Situationen kann man beobachten, wie gut andere Menschen ihren Zorn zurückhalten können. Kurz gesagt: Man kann beobachten, wer mehr und wer weniger Geduld hat (ich habe weniger 😊).

Gott will, dass wir weise und liebevoll mit unserem Zorn umgehen. Gottes Geist will uns verändern, damit wir nicht mehr Sklaven unseres Zorns sind, sondern befreit mit ihm umgehen.

Selbstbeherrschung

Selbstbeherrschung ist verzichtende Liebe. Wir entscheiden uns dafür, etwas nicht zu tun oder nicht zu haben. Wir setzen uns gegen unsere eigene Begierde durch. Vielleicht hast du schon mal gefastet oder eine Zeit lang auf Süßigkeiten verzichtet. Vielleicht kämpfst du gegen deinen Pornokonsum oder gegen Wut, die immer wieder in dir hochkommt und dich dazu bringen will, andere durch Worte oder Taten zu verletzen. In solchen Situationen brauchen wir Selbstbeherrschung. Wir brauchen eine Kraft, die größer ist als unsere eigene. Diese Kraft ist der Heilige Geist, der in uns wohnt und uns freimachen will.

Gottes Wirken zulassen

Eine Frau sagte mir: „Ich will nicht einfach nur Dinge tun, die mir Spaß machen. Ich will anderen dienen und in sie investieren.“ Ich bin mir sicher, dass Gottes Geist diese Haltung bewirkt. Er klopft immer wieder an unser Herz und drängt uns, uns immer mehr zu freuen, geduldiger zu werden, uns selbst besser zu beherrschen. Und das nicht, damit wir bestimmte Regeln erfüllen, sondern damit sich die von Gott geschenkte Freiheit immer mehr in uns entfaltet.

Gottes Geist fordert uns heraus. Oft überfordert er uns. Dann stehen wir in der Gefahr, sein Wirken zu unterdrücken. Allerdings gilt: „Unterdrückt nicht das Wirken des Heiligen Geistes.“ (1. Thess 5,19) Unser Auftrag besteht darin, Gottes Wirken zuzulassen.

Unser Problem ist also nicht, dass Gottes Geist nicht wirkt, oder dass wir etwas aus eigener Kraft hervorbringen müssten. Im Gegenteil: „Gott bereitet gute Werke für uns vor: Aufgrund unserer Zugehörigkeit zu Jesus Christus hat er uns so geschaffen, dass wir nun das Gute tun. Gott selbst hat es im Voraus für uns bereitgestellt, damit wir unser Leben entsprechend führen können.“ (Eph 2,10).

Unser Problem ist, dass wir Gottes Wirken immer wieder unterdrücken wollen. Weil es uns zu unangenehm ist. Zu herausfordernd. Zu riskant.

Doch wenn in der Abhängigkeit von Gott tatsächlich Freiheit liegt, dann haben wir allen Grund, nicht auf diese Sorgen zu hören, sondern auf Gottes Geist. Und vielleicht (hoffentlich!) fangen wir an, immer mehr nach Gottes Willen zu fragen und immer mehr zu erkennen und zu tun, was er für uns vorbereitet hat.

2. Bedeutung für heute

Wenn wir uns von Gottes Geist leiten lassen wollen, dann sollten wir immer wieder Zeit mit ihm verbringen, um aus seiner und nicht aus unserer eigenen Kraft zu leben.

Wie kann das gehen? Drei Ideen:

  • Hörendes Gebet: Wir schweigen einige Minuten lang, tauschen uns danach über Eindrücke aus, die uns gekommen sind und überlegen gemeinsam, was Gott uns sagen will.
  • Ehrlicher Austausch: Jeder erzählt, wie es ihm wirklich geht (Voraussetzung dafür: Vertrauen). Du kannst z. B. in deiner Gruppe jeden Begriff, der hinter der Frucht des Geistes steht, mit den anderen besprechen: Wie gelingt es dir, z. B. Freude, Geduld und Selbstbeherrschung zu leben? Wo bist du gescheitert? Wo hast du die Leitung des Heiligen Geistes erlebt? Wo hat Gott gute Werke vorbereitet und du hast sie getan? Wo hast du Chancen verpasst? …
  • Übungen: Verhaltensweisen verändern sich nicht einfach so. Übt gemeinsam, liebevoll miteinander umzugehen und auf den Heiligen Geist zu hören. Überlegt euch konkrete Übungen und fangt an zu trainieren, z. B. Gott jeden Tag für fünf Dinge zu danken, regelmäßig still zu sein, auf Gott zu hören usw.

3.    Methodik für die Gruppe

Einstieg

Klebt große Blätter an die Wand. Auf den Blättern stehen folgende Begriffe:

  • Freiheit
    • Abhängigkeit von Gott
    • Heiliger Geist
    • Liebe
    • Freude
    • Friede
    • Geduld
    • Güte
    • Großzügigkeit
    • Treue
    • Freundlichkeit
    • Selbstbeherrschung

Jeder überlegt für sich, welcher Begriff ihn am meisten und welcher ihn am wenigsten anspricht. Tauscht euch kurz aus, warum ihr welche Begriffe gewählt habt.

Lieder

„Frei sein“ von der Outbreakband

„Freiheit der Kinder Gottes“ von Albert Frey

„Dankbarkeit und Lobpreis“ von JesusCentrum Worship: Dankbarkeit & Lobpreis (Akustik Session) – YouTube (Bezug: Gottes Geist will uns zu einem Leben als Kinder Gottes befreien, in dem sich unser Lobpreis in Worten und Taten zeigt)

Texte lesen / Input

Lest gemeinsam 2. Korinther 3,17 und Galater 5,22-23. Lest im Anschluss die Erklärungen zum Text aus Abschnitt 1 dieses Artikels. Optional vermittelt eine Person ihre Erkenntnisse in einem Input (ca. 15 Minuten).

Vertiefung

Tauscht euch über folgende Fragen aus:

  1. Was kannst du nicht nachvollziehen?
  2. Was spricht dich besonders an?
  3. Tauscht euch über folgenden Fragen in Zweier- oder Dreiergruppen aus (s. auch Abschnitt „Bedeutung für heute“). Nehmt euch dafür ca. 45 Minuten Zeit:
  4. Wovon willst du frei werden?
  5. Wofür willst du frei werden?
  6. Wie gelingt es dir, Freude, Geduld, Selbstbeherrschung oder andere Verhaltensweisen zu leben?
  7. Wo bist du gescheitert?
  8. Wo bist du weitergekommen?
  9. Wo hast du die Leitung des Heiligen Geistes erlebt?
  10. Wo hat Gott gute Werke vorbereitet und du hast sie getan?
  11. Wo hast du Gottes Geist unterdrückt?
  12. Wo hast du Chancen verpasst?
  13. Wie kannst du dem Heiligen Geist mehr Raum geben?
  14. Macht eine Zeit der Stille bzw. des hörenden Gebets. Dabei soll es um folgende Frage gehen: Was willst du konkret in der nächsten Woche umsetzen? Stellt Gott diese Frage und seid dann für ca. 10 Minuten still. Tauscht euch danach über eure Eindrücke aus. Jeder nimmt sich konkret etwas vor und berichtet beim nächsten Treffen, wie es sich entwickelt hat.

Abschluss

Nehmt als Gegenstand einen Handschuh. Wenn keine Hand in ihm ist, dann ist er schlaff und kann nichts tun. Wenn aber eine Hand in ihm ist, dann sorgt er für Wärme und macht in einer kalten Umgebung einen Unterschied. So ähnlich ist es mit dem Heiligen Geist. Ohne ihn können und müssen wir nichts tun. Mit ihm können wir uns frei bewegen und einen Unterschied machen. Lassen wir es zu?

Lebenswelt der jungen Erwachsenen

Ziel der Gruppenstunde: Die jungen Menschen reflektieren für sich, warum sie selbst eigentlich in Gemeinschaft sind.

Diese Einheit wirst du wahrscheinlich mit jungen Menschen gemeinsam erleben, die Anschluss an eine Gemeinde / einen Jugendkreis o. Ä. haben. Wahrscheinlich finden die jungen Menschen um dich herum ihre Gemeinde richtig gut, evtl. sind sie aber auch manchmal ganz schön frustriert deswegen, oft hängt es an Beziehungen. Sie haben Spaß und Freude an der Gemeinschaft, wenn sie Menschen um sich haben, von denen sie sich angenommen, geliebt und wertgeschätzt fühlen. Und dann kann es doch zu Situationen kommen, wo sie durch andere (evtl. unabsichtlich) verletzt oder enttäuscht werden und sich vielleicht allein gelassen fühlen. All das gehört zu Gemeinde und das ist heute so bei den jungen Menschen, wie es auch schon in der Zeit der ersten Gemeinden (von denen uns die Bibel berichtet) dazu gehört hat, dazu später mehr.

Freundschaften und Beziehungen machen das Leben für junge Menschen aus. An ihnen entscheidet sich vieles.

Immer wieder in meinem Leben als Christin habe ich andere Glaubensgeschwister kennengelernt, die „gemeindelos“ waren. Also Christen, die sich bewusst nach dem Umzug in eine neue Stadt (z. B. zum Studium) keine neue Gemeinde oder geistliche Gemeinschaft gesucht haben. Sie haben die Notwendigkeit von Gemeinde für sich persönlich nicht sehen können. Gründe dafür gab es ganz verschiedene, so wie die Lebensgeschichten der Menschen unterschiedlich waren, die ich dazu befragt habe.

Manchmal scheint Gemeinde so selbstverständlich für Christen zu sein, dass sie sich darüber gar keine Gedanken machen, warum geistliche Gemeinschaft mit anderen Christen überhaupt „notwendig“ ist. Wenn jedoch Streit mit anderen in der Gemeinde aufkommt, ich selbst vielleicht sogar durch das Handeln oder Reden tief verletzt werde, der Lieblingspastor / Jugendreferent / Leiter wegzieht und ich die neue Person nicht wirklich mag, gute Freunde aus dem Jugendkreis / Hauskreis weggehen und in der Runde nur noch Menschen sitzen, mit denen ich nicht viel gemeinsam habe,  dann kann sich doch die Frage stellen: Ist es eigentlich wirklich notwendig, in einer geistlichen Gemeinschaft zu sein? Und wenn ja, was erwarte ich eigentlich von Gemeinde? Einfach nur ein Club, wo ich meine Freunde treffe, oder steckt da noch mehr hinter?

Krisen, wie ich sie gerade oben beschrieben habe, kennt der ein oder andere junge Mensch.

Deswegen ist es wichtig, für sich klar zu haben: Warum bin ich eigentlich in der Gemeinde? Nur weil meine Freunde hierher gehen? Oder gibt es etwas, was mich in der Gemeinschaft hält, auch wenn solche Krisen aufkommen?

Den tiefen Sinn und Gedanken von Gemeinde zu verstehen, ist überlebenswichtig im Gemeindealltag, denn sonst kann ich mich schnell in einer schwierigen Situation, wenn mir etwas nicht passt, für den Rückzug und Weggang entscheiden.

Gott hat den Menschen als ein „Gemeinschaftswesen“ geschaffen. Wir brauchen tiefe Beziehungen mit anderen Menschen, genauso wie wir Essen, Trinken und Sauerstoff zum Leben brauchen. Ein Leben ohne solche Beziehungen lässt den Menschen an Geist, Seele und Leib krank werden. In der Jugendzeit sind Beziehungen sehr wichtig und der Einzelne definiert sich sehr über Freundschaften.

Mögliche Methode

Wo und wann in deinem Alltag merkst du besonders, dass dir Beziehungen zu anderen Menschen wichtig sind? Z. B. zu deiner Familie oder zu Freunden oder Bekannten

Schreibe auf einen Zettel die Namen der Menschen, die dir wichtig sind. Kannst du beschreiben, warum sie dir wichtig sind?

Wie sieht in Gottes Augen die Ideale Gemeinde aus? (Bibel)

Ziel: Gottes Gedanke für Gemeinde ist, miteinander und aneinander in unserer Identität als Gottes Kinder zu wachsen.

Wenn es um das Thema Gemeinde geht, dann geht es in der Bibel um einen guten Umgang miteinander und das Leben als Kind Gottes. Die meisten der Bücher, die wir im Neuen Testament finden, sind Briefe, die die Apostel an Gemeinden schreiben, um ihnen dabei zu helfen, als unterschiedliche Menschen in enger Gemeinschaft miteinander zu leben, ihre Identität als neue Menschen zu festigen und Jesus im Miteinander zu begegnen.

Jesus hat die Menschen in eine Gemeinschaft gerufen. Gemeinsam haben sie von Jesus gelernt und sind zusammen losgezogen, wenn Jesus sie ausgesendet hat (Lk 10). Genauso wird in der Apostelgeschichte berichtet, wie die Menschen, die nach und nach zum Glauben kamen, „der Gemeinde hinzugefügt wurden“ (Apg 2,41). Sie begegneten Gott in Gemeinschaft.

Von Anfang an, als Gott den Menschen schuf, hat er gesagt, es ist nicht gut, dass er allein ist und dies zieht sich durch die ganze Bibel hindurch. Die Bibel ist ein Beziehungsbuch. Es geht um die Beziehung zwischen Menschen (horizontale Ebene) und die Beziehung zu Gott (vertikale Ebene). Beide Ebenen sind komplett durchzogen von der Sehnsucht, Gott zu begegnen. Eine liebende, wertschätzende, demütige, fröhliche und familiäre Gemeinschaft ist zutiefst Gottes Wunsch für Gemeinde, denn die Gemeinde ist berufen, Gottes Charakter und Natur widerzuspiegeln (1. Kor 12,27; Phil 2,1-5; Apg 2,43-47; Joh 13,35). Die Gemeinde ist der Körper von Jesus auf der Erde und in ihr lebt der Heilige Geist. Eine geistliche Gemeinschaft hat immer das Ziel, dass wir Gott begegnen, direkt oder durch unser Gegenüber. Es geht im Miteinander darum, sich zu unterstützen, miteinander und aneinander im Glauben zum himmlischen Vater zu wachsen, ihm ähnlicher zu werden und die neue Identität als Kind Gottes zu leben.

In Gemeinschaft möchte Gott uns begegnen und wenn wir ihm begegnen, dann werden wir durch den Heiligen Geist immer mehr verändert. In einer Gemeinschaft verwurzelt zu sein, bedeutet, sich von den anderen schleifen und prägen zu lassen. Nicht immer ist dies einfach, denn mein Gegenüber kann mir manchmal ein Spiegel meines Inneren sein, was ich gar nicht gerne sehen möchte. Doch Jesus ist in diese Welt gekommen, um Licht in die Dunkelheit zu bringen und dafür nutzt er in unserem Leben auch andere Menschen. Er möchte Verletzungen heilen und das alles in seiner sanftmütigen und geduldigen Art.

Was Gottes Sehnsucht für Gemeinde ist, ist im gesamten Neuen Testament zu entdecken. Wo soll man da anfangen und wo aufhören? Eigentlich müsste hier nun schlicht und einfach die Bibel abgedruckt werden. Jeder Brief, der geschrieben wurde, spiegelt wider, was sich Jesus für seine Gemeinde wünscht.

Mögliche Methode

  • Kleingruppen oder auch Zweierteams: Durchstöbert doch gemeinsam die Briefe im Neuen Testament und guckt mal, was euch über den Weg läuft. Unterschiedliche Gruppen können gleiche Abschnitte haben, vielleicht entdecken sie etwas anderes. Dafür braucht ihr keine komplizierte theologische Ausarbeitung. Ihr werdet selbst viele tolle Dinge entdecken, was Gott sich für seine Gemeinde wünscht. Schlagt gemeinsam die Bibel auf, besonders würde ich den Epheser-, Philipper-, Kolosser- und die beiden Korintherbriefe empfehlen, z. B. Epheser 4-5, Galater 5-6, Philipper 1-2, 1. Korinther 12-13.
  • Sammelt gemeinsam: Was sind / sollten Eigenschaften von Gemeinde sein? (auf einem großen Papier als Mindmap) Z. B. Einheit, kein Streit, einander lieben, ermutigen Gott zu vertrauen, Hilfsbereitschaft untereinander …

Was ist meine Sehnsucht für Gemeinde?

Ziel: Die Teilnehmenden entdecken, was Gott ihnen konkret zum Thema Gemeinde/Gemeinschaft aufs Herz legt und wofür sie sich einsetzten wollen.

  • Jeder Teilnehmende unterstreicht zwei Eigenschaften, die ihm persönlich besonders wichtig sind.
  • Macht ein Ranking auf einem neuen großen Blatt, welche Eigenschaft euch am wichtigsten ist und welche am wenigsten wichtig.
  • Ihr könnt ein Plakat für den Jugendraum oder das Infoboard in der Gemeinde gestalten mit den fünf Eigenschaften von Gemeinde / geistlicher Gemeinschaft, die euch am wichtigsten sind, damit ihr das immer vor Augen habt.
  • Stell dir vor, du gehst in deine „Traumgemeinde“. Es findet ein Gottesdienst statt, das Rahmenprogramm legst du selbst fest. Du erlebst diesen Gottesdienst mit den anderen Menschen in der Gemeinde zusammen. Im Anschluss, nachdem dein Rahmenprogramm vorbei ist, machst du dich auf den Weg nach Hause. Beschreibe, was haben der Gottesdienst, das Miteinander und das Rahmenprogramm mit dir gemacht? Wie fühlst du dich? Welche Gefühle empfindest du? Wie geht es dir in Bezug auf Menschen und wie geht es dir in deiner Beziehung zu Gott?
  • Unterhaltet euch darüber, wie jeder von euch die Atmosphäre von der Gemeinschaft mitgestalten kann: Was nehme ich mir persönlich vor? Wo hinein möchte ich mich investieren, dass Menschen durch mich Gott begegnen? Z. B. Hilfsbereitschaft, liebevoller Umgang, Ermutigung, Hoffnung und Vertrauen in Jesus stärken

Weitere Methoden am Anfang und Ende einsetzbar

Gemeindewitze (einfach weil es schön ist, zusammen zu lachen)

Ein Mann kommt aus der Kirche. Der missionarische Pfarrer zieht ihn beiseite: „Du musst auch in die Armee des Herrn eintreten.“ Der Mann antwortet: „Aber ich gehöre schon zur Armee des Herrn!“ „Warum sehe ich dich dann nie in der Kirche, mein Sohn?“ Der Mann schaut verstohlen zur Seite und flüstert: „Ich bin beim Geheimdienst…“

Beim Gottesdienst klopft der Pfarrer vor dem Evangelium ans Mikrofon und sagt: „Hier stimmt etwas nicht mit dem Mikro.“ Da tönt es aus 200 Kehlen: „Und mit deinem Geiste.“

„Wir finden Gott in all den kleinen Dingen seiner Schöpfung“, predigt der Pfarrer im Gottesdienst, „jedes Blatt und jede Rosenblüte beinhalten die Worte einer ganzen Predigt!“
Als der Pfarrer nach dem Gottesdienst seiner Gartenarbeit nachgeht und die Rosenstöcke stutzt, kommt ein Gemeindemitglied vorbei: „Grüß Gott, Herr Pfarrer“, erklingt es erfreut, „wie ich sehe, haben Sie beschlossen, ihre Predigten zu kürzen.“

Lieder

Nehmt einander an FJ 5 134

Wir sind eins FJ 5 168

Das Ziel

Starter

Die Teilnehmer sollen auf ein Leben mit Jesus neugierig gemacht werden.

Checker

Die Teilnehmer sollen merken, dass der Vers nicht nur ein bekannter Vers aus der Bibel ist, sondern dass er auch für ihr Leben eine große Bedeutung hat.

Der Text an sich

Der Vers ist Teil der Abschiedsreden von Jesus (Johannes 13-17). Darin bereitet Jesus die Jünger darauf vor, dass er sie verlassen wird. Er will ihnen zeigen, dass das notwendig ist und dass sie danach trotzdem den Weg mit ihm weitergehen können, auch wenn er nicht mehr als Mensch bei ihnen ist. Er macht ihnen Mut, ihm weiter zu vertrauen und er verspricht ihnen auch den Heiligen Geist, der sie auf ihrem weiteren Weg begleitet und nicht allein lässt.

Der engere Textzusammenhang ist ein Gespräch, in dem der Jünger Thomas nachhakt und die Aussage von Jesus hinterfragt. In den Versen 1 bis 4 ermutigt Jesus seine Jünger. Er sagt ihnen, dass sie keine Angst haben brauchen, auch wenn er selbst nicht mehr bei ihnen ist. Jesus benutzt ein Bild. Er sagt, bei seinem Vater, bei Gott, steht eine Wohnung bereit, in die sie einziehen können. Er geht schon mal voraus, um alles vorzubereiten, aber seine Jünger können sich schon auf den Einzug in diese Wohnung freuen. Er setzt voraus, dass sie wissen, wie dieses Bild zu deuten ist.

Nun meldet sich Thomas zu Wort, der zugibt, dass er es nicht weiß und deswegen nachfragt. Es ist gut, dass er seinen Mund aufmacht und das ausspricht, was vielleicht auch andere gedacht haben. Er gibt zu, dass er nichts mit dem Bild der Wohnung anzufangen weiß und auch nicht den Weg dahin kennt. Eigentlich müsste Thomas und den anderen Jüngern klar sein, dass der einzige Weg zu Gott Jesus ist, aber irgendwie hat er es vergessen oder konnte die vielen Aussagen von Jesus zu diesem Thema nicht einordnen.

Darauf antwortet Jesus sehr konkret mit einem weiteren Ich-bin-Wort. Jesus gibt keine direkte Antwort auf die Frage von Thomas, aber er fasst das Wichtigste zusammen. Jesus kennt nicht nur den Weg, sondern er ist es selbst. Jesus verkündigt nicht nur die Wahrheit, sondern er ist die Wahrheit selbst. Jesus schenkt nicht nur lebenswertes Leben, sondern er ist selbst das Leben. Jesus verweist auch in diesem Vers, wie in den anderen Ich-bin-Worten, auf sich selbst.

Der Vers 7 verstärkt diese Aussage noch. Ist der Vers 6 noch negativ formuliert (niemand kommt zum Vater, außer durch mich), so wird diese Aussage jetzt positiv formuliert und als Ermutigung zugesprochen: Von jetzt an wisst ihr Bescheid, ihr kennt Gott.

Der Text für mich

Der Vers ist bekannt. Ich habe ihn schon von klein auf gehört und ich habe auch immer wieder gehört, was er bedeutet, nämlich dass Jesus der Weg zu Gott ist, dass er allein die Wahrheit und auch das Leben ist. Alles klar. Das haben die Jünger auch gedacht und einer hat nachgefragt. Mich fasziniert die Ehrlichkeit von Thomas, der es doch hätte wissen müssen. Ich frage mich, denke ich bloß, dass ich alles über Jesus weiß? Fehlt mir manchmal der Mut nachzufragen und zuzugeben, dass ich manches nicht verstehe und Erkenntnisse, die ich von klein auf weiß, in Frage stellen darf? Ich möchte mich nicht auf meinem Wissen ausruhen, sondern ehrlich bei Jesus nachfragen und neu erkennen, was es bedeutet, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.

Der Text für dich

Starter

Es ist alles möglich und es gibt viele Wege. Schon in der Schulzeit müssen sich die Kinder entscheiden. Auf welche Schule gehe ich? Welche Freunde wähle ich? Welches Smartphone möchte ich? Bei diesen Fragen gibt es immer mehrere Entscheidungsoptionen. Dann kommen die Kids in die Jungschar und wir teilen ihnen mit: Es gibt nicht mehrere Optionen, sondern Jesus ist der einzige Weg. Das ist herausfordernd, neu und vielleicht unverständlich. Aber so ist Jesus: herausfordernd und eindeutig. Das ist die Botschaft, die wir liebevoll und eindeutig den Kindern mitteilen dürfen.

Checker

Die Checker kennen diesen Satz. Sie wissen Bescheid und können auch noch die anderen Ich-bin-Worte auswendig aufsagen. Alles klar? Oder doch nicht? Manchmal entdecke ich in den Checkern die Jünger, die alles von Jesus wissen, aber manches vielleicht doch nicht gecheckt haben. Ist dieser Satz wirklich relevant für ihr Leben oder sagen sie ihn einfach nach? Ich möchte den Checkern Mut machen nachzufragen, um zu ehrlichen „Thomassen“ zu werden, die Fragen stellen und dann das Thema erklärt bekommen und tiefer einsteigen, damit es in ihrem Leben Realität wird, dass Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Weg-Wahrheit-Leben-Rallye

Es werden sechs verschiedene Stationen aufgebaut, die von den Kids gemeinsam durchlaufen werden. Die Aufgaben werden immer gemeinsam ausgeführt. Immer zwei Stationen haben ein Hauptwort des Bibelverses zum Thema (Weg, Wahrheit, Leben). Wenn die Station abgeschlossen wurde, erhält die Gruppe einen Buchstaben. Das sind die sechs Buchstaben des Wortes T H O M A S.

Station  1: Lebensnotwendig

Die Gruppe hat die Aufgabe, so viel Dinge wie möglich herbeizubringen, die lebensnotwendig sind. Dazu hat sie drei Minuten Zeit.

Station 2: Lebenszeit

Die Kinder haben die Aufgabe, sich dem Alter nach aufzustellen.

Station 3: Wahr oder gelogen

Der Raum wird in zwei Hälften eingeteilt, eine Hälfte steht für wahr, die andere Hälfte für gelogen. Dann werden vom Leiter Aussagen gemacht und die Kinder müssen sich entscheiden, ob diese Aussage wahr oder gelogen ist und sich auf die entsprechende Seite des Raumes stellen. Die auf der verkehrten Seite stehen, dürfen bei den nächsten Runden nicht mehr mitmachen. Die anderen dürfen sich bei der nächsten Aussage wieder neu entscheiden. Wer hat sich nach sechs (oder mehr Runden) immer richtig entschieden?

Mögliche Aussagen:

Heute ist der 200. Tag des Jahres? (bitte nachprüfen)

Der höchste Sieg in der Fußballbundesliga war 12 : 0. (Richtig)

Die tiefste, je in Deutschland gemessene Temperatur war –45,9 Grad Celsius. (Falsch)

In der Bibel stehen 1189 Kapitel. (Richtig)

Der Baum, der am häufigsten in Deutschland vorkommt, ist die Eiche. (Falsch)

In Deutschland gibt es ca. 5000 Grundschulen. (Falsch.)

Station 4: UNO-Schummelei

Alle Teilnehmer sitzen im Kreis um einen Tisch. Uno-Karten in vier Farben werden gemischt und jeder Spieler erhält vier Karten. Man muss darauf achten, dass jede Zahl mindestens zweimal vorhanden ist. Jeder nimmt die Karten auf die Hand. Ein Teilnehmer beginnt und legt eine Karte verdeckt in die Mitte. Dabei sagt er die Farbe und den Wert, zum Beispiel: „Ich lege eine grüne Drei.“ Der nächste Spieler kann nun entweder eine grüne Karte oder eine Drei, ebenfalls verdeckt, ablegen. Wenn das nicht möglich ist, kann er auch eine beliebige andere Karte legen, muss aber eine passende Ansage machen. Glaubt ein Spieler, dass sein Vorgänger die verkehrte Karte gespielt hat, ruft er laut: „Schummelei!“ und dreht die Karte um. War es geschummelt, bekommt der Schummler alle Karten vom Stapel. War es richtig, muss der, der die Karte angezweifelt hat, alle Karten aus der Mitte nehmen. Wer zuerst keine Karten mehr hat, hat gewonnen.

Tipp: Bei großen Gruppen kann man auch in zwei Gruppen spielen.

Station 5: Gemeinsam einen Weg gehen

Legt eine bestimmte Wegstrecke fest, die zurückgelegt werden muss, zum Beispiel eine Runde um das Gemeindehaus. Alle gehen los und der Spielleiter sagt immer eine Fortbewegungsart, z. B. so langsam wie möglich laufen; hüpfen wie ein Frosch; sich mit den Händen an die Knöchel fassen; usw. Der Wechsel sollte relativ schnell geschehen, damit auf der Wegstrecke viele unterschiedliche Fortbewegungsmöglichkeiten ausprobiert werden.

Station 6: Einen Weg finden

Man benötigt 20 Din-A4 Blätter, die so auf den Boden gelegt werden, das vier Reihen parallel mit fünf Blättern liegen. Der Spielleiter malt sich das Spielfeld auch noch auf einen Zettel und legt einen Weg fest, auf dem alle durch das Spielfeld gelangen. Der einfachste Weg ist es, vier Schritte geradeaus zu gehen. Es ist aber spannender, wenn ein Zick-Zack-Kurs festgelegt wird. Nun macht der erste Spieler einen Schritt auf das Spielfeld. Wenn es ein verkehrter Schritt war, dann muss er vom Spielfeld weg und der nächste Spieler ist an der Reihe. Ist der Schritt richtig, dann darf er den nächsten Schritt gehen. Dieses Prinzip wird immer angewendet: Bei einem falschen Schritt muss man vom Spielfeld und der nächste Spieler ist an der Reihe. Bei einem richtigen Schritt darf man weitergehen. Da alle den gleichen Weg gehen, muss sich jeder die Schritte merken, die zu gehen sind. Ziel ist es, dass alle auf dem einen, richtigen Weg auf die andere Seite kommen.

Idee 2: Weg-Wahrheit-Leben-Flipchart

Es liegen drei Flipchartblätter bereit, auf denen jeweils eines der Worte Weg, Wahrheit und Leben steht. Die Teilnehmer haben nun die Aufgabe, auf die Blätter ihre Assoziationen und Gedanken zu den Begriffen zu schreiben und zu malen. Es erfolgt ein Austausch über die aufgeschriebenen Gedanken. Zum Schluss schreibt der Leiter noch Thomas und Jesus dazu, denn das sind zwei Personen, die etwas mit den Themen zu tun haben. – Ihr werdet sie gleich kennenlernen.

Verkündigung

Erzählung mit Lego

Ihr habt sicher schon herausgefunden, um wen es heute gehen soll, denn ihr habt die Buchstaben seines Namens bekommen (bzw. seinen Namen schon an der Flipchart gelesen). Es geht um Thomas und eine seiner Begegnung mit Jesus.

Es werden 13 Legofiguren bereitgestellt, 12 Jünger und Jesus.

Das sind die Jünger von Jesus. Sie sind mit Jesus unterwegs. Aber irgendetwas ist anders als in den Monaten zuvor. Jesus spricht jetzt ganz intensiv mit ihnen. Er redet davon, dass er nicht mehr lange bei ihnen sein wird. Das macht den Jüngern Angst. Die Zeit war so schön und sie würden gerne noch weiter mit Jesus unterwegs sein und von ihm lernen. Irgendwie scheint Jesus diese Gedanken mitbekommen zu haben, denn er sagt zu ihnen: „Ihr braucht keine Angst zu haben. Es ist nur wichtig, dass ihr an mich glaubt.“ Diese Sätze machen Mut. Dann sagt er noch etwas und den Jüngern wird schnell klar, dass er ein Bild verwendet, das ihnen etwas deutlich machen soll. Jesus sagt: „In dem Haus, wo mein Vater wohnt, gibt es sehr viele Wohnungen.“

Nun wird aus Legosteinen ein Haus gebaut oder gezeigt. Bei kleinen Gruppen kann man da auch mit den Kindern gemeinsam bauen.

„In dieses Haus“ sagt Jesus „gehe ich, um alles vorzubereiten. Ihr wisst ja genau, wo das ist und wie ihr hinkommt.“

Den Jüngern ist klar, dass es sich nicht um ein Haus aus Legosteinen handelt, aber so richtig wissen sie nicht, was Jesus damit meint. Manche der Jünger schauen fragend, andere trauen sich nicht zu fragen. Doch einer will es genau wissen. Das ist Thomas. Er stellt die Frage laut, die alle beschäftigt: „Jesus, wir wissen nicht, wo du hingehst. Deswegen wissen wir auch den Weg nicht, wie wir hinkommen.“ Darauf sagt Jesus einen ganz wichtigen Satz: „Ich selbst bin der Weg. Genauso bin ich die Wahrheit und das Leben. Es gibt keinen anderen Weg, der zu meinem Vater, zu Gott, führt. Ich bin der einzige Weg. Dieser Satz ist die Wahrheit und der führt euch zum echten, erfüllten Leben.“ Manches bleibt immer noch rätselhaft, aber eines haben Thomas und die anderen Jünger jetzt verstanden: Jesus ist der einzige Weg zu Gott. Durch ihn kommen wir zu ihm.

Um das deutlich zu machen, wird der Schriftzug Jesus aus Legosteinen gebaut oder der gebaute Schriftzug gezeigt. Also die fünf Buchstaben des Wortes Jesus werden einzeln gebaut. Auch hier kann man wieder mit den Kindern gemeinsam bauen, zum Beispiel kann man immer zwei oder drei Kinder gemeinsam einen der fünf Buchstaben J, E, S, U, S bauen lassen. Diese Buchstaben werden hingestellt und die 12 Jünger gehen zwischen den einzelnen Buchstaben hindurch.

Dieser Satz von Jesus war nicht nur für Jünger damals ein wichtiger Satz, sondern er ist es auch heute noch, für alle Menschen, für Kinder und Erwachsene. Um das deutlich zu machen, gehen jetzt alle zwischen den Buchstaben hindurch – natürlich muss man dabei den Abstand zwischen den Buchstaben vergrößern. Dabei sagt der Mitarbeiter noch einmal den Satz: Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

Die andere Idee

Erleben der Geschichte im ganzen Haus

Es werden sieben Räume oder Ecken von Räumen benötigt. In jedem Raum wird ein Vers aus dem Bibeltext aufgehängt. Nun geht man mit der Gruppe von Vers zu Vers, liest ihn laut vor und versucht über den Inhalt ins Gespräch zu kommen. Um diesen Weg abwechslungsreicher zu gestalten, kann man in einigen Räumen noch verschiedene Aktionen einbauen, zum Beispiel eine Aktion aus der Weg-Wahrheit-Leben-Rallye oder eine der Aktionen aus der Legoverkündigung, zum Beispiel das Haus bauen. Zusammenfassend kann man sagen: Wenn unser Haus schon so viele Räume hat, ist Gottes Haus auf alle Fälle viel größer. Da passen wir alle rein und Jesus sagt uns, wie wir dahinkommen, nur durch ihn, denn er ist der Weg und die Wahrheit und das Leben.

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Legofiguren werden in die Mitte gestellt und die Teilnehmer versuchen, mit den Figuren die Geschichte noch einmal nachzuspielen.

Gespräch

Es liegen drei Blätter bereit, auf denen die Worte Weg, Wahrheit und Leben stehen. Wenn die Hinführung 2 (Weg-Wahrheit-Leben-Flipchartblätter) eingesetzt wurde, können auch diese Blätter verwendet werden. Es geht aber nun nicht mehr um allgemeine Assoziationen, sondern um die Frage: Was bedeutet es, dass Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist? Dabei können zu jedem Stichwort drei Fragen bedacht werden:

Weg / Wahrheit / Leben – Was ist das?

Weg / Wahrheit / Leben – Was haben die Jünger mit Jesus zu diesen Stichworten erlebt?

Weg / Wahrheit / Leben – Was bedeutet das für uns heute?

Merkvers

Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch mich. Johannes 14,6 Luther17

Im Anklang an die andere Verkündigungsidee geht man noch einmal durch die Räume und sagt in jedem der Räume einen Teil des Satzes auf. Das geht natürlich auch an verschiedenen Stellen des Raumes. (1)Jesus spricht: – (2)Ich bin der Weg – (3)und die Wahrheit – (4)und das Leben – (5)niemand – (6)kommt zum Vater – (7)denn durch mich.

Gebet

Alle sitzen im Kreis und es liegen Legosteine bereit. Die Kinder nennen nun Gebetsanliegen. Beim ersten Anliegen wird ein Stein in die Mitte gelegt, bei jedem weiteren genannten Anliegen wird ein weiterer Stein angebaut. So erhält man am Ende der Gebetsrunde eine kreative Legogebetsskulptur. Man sollte darauf achten, dass nicht nur Bitten genannt werden, sondern auch Dank und Lob dafür, dass Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.

Kreatives

Durch eine Postkarte steigen

Jeder Teilnehmer erhält eine weiße Postkarte und hat die Aufgabe, das Wort Jesus darauf zu schreiben. Dieses Wort kann schön mit Farben gestaltet werden. Nun wird die Postkarte so zerschnitten, dass jeder hindurchsteigen kann.

Als erstes wird die Karte an der langen Seite in der Mitte gefaltet. Nun schneidet man im Abstand von etwa 0,5 cm die Karte von beiden Seiten ein. Die Schnitte müssen immer abwechselnd ausgeführt werden, einmal von der Faltkante aus und einmal von der gegenüberliegenden Seite aus. Wichtig ist dabei, dass der erste und der letzte Schnitt von der Faltkante aus geschehen. Die Schnitte sollen bis ca. 1 cm vor die gegenüberliegende Kante geschehen. Als Letztes wird die Faltkante durchgeschnitten, aber ohne die beiden äußeren Kanten rechts und links. Nun lässt sich die Karte vorsichtig auseinanderziehen und man kann hindurchsteigen.

Das ist ein Symbol, dass wir durch Jesus hindurch zum Vater gehen können, denn er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Spielerisches

Auf einem Tisch wird ein kleines Labyrinth mit Kreppband abgeklebt. Es sollte nicht so groß und kompliziert sein, aber trotzdem einige Ecken und Kurven enthalten. Die Aufgabe ist es nun, einen kleinen Wattebausch mit Hilfe eines Trinkröhrchens durch das Labyrinth zu pusten, dabei sollte er die abgeklebten Streifen nicht berühren. Tipp: Wenn man zum Abkleben doppelseitiges Klebeband verwendet, bleibt der Wattebausch hängen und es wird eindeutiger, wann eine Markierung berührt wurde.

Rätselhaftes

Labyrinthe malen

Jedes Kind bekommt Blätter und Stifte und hat die Aufgabe, ein Labyrinth zu zeichnen. Das kann erstmal mit Bleistift vorgezeichnet werden und dann mit Filzstift nachgemalt werden. Wenn die gezeichneten Labyrinthe fertig sind, tauschen jeweils zwei Kinder ihre Blätter aus und versuchen, den Weg durch das Labyrinth des anderen zu finden.

(T)Extras

Lieder

Jesus ist der Weg

Willkommen, hallo im Vaterhaus

Aktion

Gäste einladen

Das Thema ist eine gute Möglichkeit, sich einen Gast in die Jungschar einzuladen, der davon berichtet, wie er es erlebt hat, als er zu Jesus gekommen ist.

Spiel

Der richtige Weg

Auf dem Boden liegen DIN-A4-Blätter mit den Ziffern 1-20 in ungeordneter Reihenfolge. Ein Kind hat nun die Aufgabe, so schnell wie möglich den Weg von 1-20 zu gehen, also von Blatt 1 auf Blatt 2 zu springen usw. Dazu müssen die Blätter so ausgelegt sein, dass das auch möglich ist. Dabei wird die Zeit gestoppt. Nun dürfen das auch noch andere Kinde probieren. Gewonnen hat der Spieler, der den Weg in der schnellsten Zeit schafft.

Hier kommt die erste Themenreihe der JUMAT 3/2021. Es geht in sieben Lektionen um die Ich-bin-Worte Jesu:

Lektion 1 Johannes 6,35 Ich bin … Brot des Lebens

Lektion 2 Johannes 8,12 Ich bin … das Licht der Welt

Lektion 3 Johannes 10,9 Ich bin … die Tür

Lektion 4 Johannes 10,11. (14) Ich bin … der gute Hirte

Lektion 5 Johannes 11,25 Ich bin … die Auferstehung und das Leben

Lektion 6 Johannes 14,6 Ich bin … der Weg und die Wahrheit und das Leben

Lektion 7 Johannes 15,5 Ich bin … der Weinstock

Außerdem gibt es einen Grundsatzartikel: Der Jungscharleiter ist Hirte und damit Vorbild!

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Die Jugendarbeit darf wieder starten? Genial! Hier findest du Ideen, wie du neue Jugendliche für deine Jugendarbeit erreichen und ihnen von Jesus erzählen kannst. Außerdem gibt es Anregungen, wie neue Jugendliche in eine Gruppe integriert werden können.

1. Vorbemerkungen

Als Mitarbeiter sind wir oft im Modus: „läuft“.  Es geht mal schlechter – mal besser, aber es läuft. Woche für Woche sind wir gefordert, ein Programm auf die Beine zu stellen, das auch noch den Teens gefallen sollten, nicht zu flach, aber auch nicht „too much“ sein darf. Das ist herausfordernd. Mal gelingt es, und mal geht etwas voll in die Hose. Dabei schauen wir aber auch meistens nur mit unserem Blick, „dem Mitarbeiter-Blick“, auf das Programm. Wie wäre es, unsere Teens mit hineinzunehmen, um ihren Blick auf das Programm auf ihre Gruppe wahrzunehmen? Wie wäre es, sie herauszufordern, Stellung zu beziehen und Wünsche zu äußern?

2. Zielgedanke

Deine Teens reflektieren mit den Mitarbeitern das letzte Gruppenstunden-Jahr. Zusammen denkt ihr nach vorne und entwickelt Ideen für eure Gruppe.

3. Durchführung

3.1 IST Stand

Zeigt mit einem Beamer oder Ähnlichem einen Bilderrückblick vom letzten Teenkreis-Jahr. Dabei sollten nicht nur die Megaevents, sondern auch ganz normale Bilder von Gruppenstunden vorkommen. Danach verteilt ihr jedem Teilnehmer einen Stift und mindestens drei POST-IT-Blätter.

Auf drei große Papiere, mindestens Flipchart-Größe, werden folgende Texte geschrieben:

1. Blatt:     Ich bin DANKBAR für das Programm im Teenkreis

2. Blatt:     Ich bin DANKBAR für die Menschen im Teenkreis

3. Blatt:     Ich bin DANKBAR für den Glauben im Teenkreis

In den folgenden Minuten schreibt jeder Teilnehmende seine Gedanken zu den 3 Blättern auf Post-it-Zettel. Es sollte jeweils ein Grund zum Danken pro Post-it sein.

Danach werden in drei Runden die Blätter gefüllt. Jeweils ein Teilnehmender kommt nach vorne, liest seinen Zettel für das erste Blatt vor und heftet dieses darauf. Ist die Runde mit Blatt 1 abgeschlossen, folgt die Runde mit Blatt 2, danach die Runde mit Blatt 3.

Am Ende gibt es die Möglichkeit, Entdeckungen, Verwunderung oder Ähnliches zu teilen.

Diese drei Blätter sind jetzt eure Gesprächsgrundlage. Vielleicht gibt es Dinge, die sich oft wiederholen. Gibt es Dinge, die gar nicht auftauchen? Vermisst der eine oder andere etwas? Gab es etwas, das richtig schlecht war und deshalb auf keinem Fall auf den Blättern stehen kann?

3.2 Traumphase

Wie würde ein Teenkreis aussehen, den du selbst gestalten könntest? Was wäre dein Traum von einem Teenkreis, zu dem du auf jeden Fall deine Freunde oder Leute aus deiner Klasse einladen würdest?

Jeder Teilnehmer bekommt einen DIN-A4-Zettel und kann seinen Traum von einem Teenkreis daraufschreiben oder -malen. Die Teens können sich auch zu zweit zusammensetzten, aber ermutigt sie gerne, es allein zu versuchen. Gebt ihnen 20 bis 30 Minuten Zeit für diese Challenge.

Am Ende der Zeit hängt ihr die Träume überall im Raum auf. Jeder kann jetzt die Träume und Ideen der anderen lesen und kommentieren. Das Kommentieren geschieht wieder mit POST-IT-Zetteln und bei jedem Kommentar soll auch der Name des Kommentierenden stehen.

Wenn das getan ist, versucht ihr gemeinsam, die Top-Ideen und -Träume zu sammeln. Circa fünf bis acht Stück sollten es sein.

3.3 Umsetzungsphase

Konkretisiert die Ideen und versucht sie schon mit den Teens zusammen grob in eine Jahresplanung einzuplanen.

Als Mitarbeiterteam ist es eure Aufgabe, diese Dinge so gut wie möglich umzusetzen, damit die ganze Aktion keine Luftnummer wird, sondern die Teens merken, dass ihr Feedback und ihre Ideen ernst genommen werden. Holt euch auch gerne den einen oder anderen Teen dazu, der etwas zur Umsetzung der Idee beitragen und übernehmen kann. So können die Teens selbst an der Umsetzung partizipieren und sich ausprobieren. Wer weiß, vielleicht wird er dadurch irgendwann ein fester Mitarbeiter.

Extra Hinweis: Übrigens, wenn ihr so etwas mit eurer ganzen Jugendarbeit oder Gemeinde in einer etwas ausführlicheren Art machen wollt, dann können wir unser upgrade_EC sehr empfehlen. Bild der Box mit Adresse www.upgrade-ec.de

Die komplette TEC: 1/2020

Wer mit Gott startet, verändert sich. Für manche ist es ein gewollter, für andere eher ein zögerlicher Neuanfang. Die Verbindung mit deinem himmlischen Papa, Freund und Begleiter hat Auswirkungen. Er wird dir zeigen, wie er dich und die Welt sieht und wird dich verändern.
Nach dem Scheitern wieder aufzustehen, ist nicht einfach, aber ein wichtiger Neuanfang. Es immer wieder zu versuchen, ist eine Charakterstärke. Jesus liebt dich, trotzdem!!! Egal, was gelaufen ist. Ja klar, wir dürfen nicht die Augen vor der Verantwortung verschließen! Gleichzeitig dürfen wir liebevoll Angst nehmen und diese nicht schüren!
Gott bietet uns immer wieder einen Neuanfang an. Echte Versöhnung zwischen dir und Gott, aber auch zwischen dir und anderen Menschen, kann Realität sein. Fang neu an!

1. Vorbemerkungen

Entscheidungen zu treffen ist und bleibt so unbeliebt wie Fanta Mango. Aber zum Leben gehört es, sich für das eine oder andere entscheiden zu müssen. Auf Fanta kann ich verzichten, aber Entscheidungen holen mich früher oder später ein. Angefangen bei der Party, zu der man gehen oder nicht gehen will, das Wahlpflichtfach, die Lieblingsjacke und den großen Fragen nach der eigenen Zukunft. Die Generation „maybe“ ist allgegenwärtig, nicht nur bei Teenagern, sondern auch bei mir, mit Mitte 30. Auch ich halte mir solange es geht alle Optionen offen. Deshalb ist dieser Text nicht nur für die eigene Teen- und Jugendarbeit interessant, sondern auch wir als Mitarbeitenden können reflektieren, wie wir selbst Entscheidungen treffen.

2. Zielgedanke

Teens und Jugendliche werden ermutigt, für sie gut abgewogene und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Sie erkennen außerdem, dass sich nicht zu entscheiden auch eine Entscheidung ist.

3. Einführung

Das Buch der Sprüche bietet zu vielen Lebenslagen ganz praktische Hilfestellung. Die auf König Salomo zurückgehenden gesammelten Werke sagen auch viel über Weisheit und die Kunst der Entscheidungsfindung. Dabei sind sie von göttlicher Weisheit und menschlichem Tun inspiriert und sehr praxisnah. Sie werden ein Leitfaden sein, wie man weise kleine und große nachhaltige Entscheidungen treffen kann.

4. Methodik für die Gruppe

Impulse und Gespräche in Kleingruppen.

Vorbereitung

Der Jugendkreisraum sollte groß genug für mehrere Stationen sein. An diesen Stationen werden die im Hauptteil beschriebenen Bibeltexte ausgelegt. Dazu pro Station mehrere Bibeln, Flipchartbögen und Stifte. Wenn ihr habt, dann auch zu jeder Station einen Tisch und Stühle.

Einstieg

Die Teens und Jugendlichen starten wie gewohnt in euren Jugendkreis. Nach der Begrüßung sollen die Teilnehmenden entscheiden, womit weitergemacht wird. Direkt das Thema oder erst ein Impuls oder doch erst die Infos? Die Leiterin oder der Leiter des Abends stellt bewusst mehrere Optionen zur Auswahl. Wenn die Gruppe zu einer Entscheidung kommt, wird diese wiederum von den anderen Mitarbeitenden angezweifelt. „Wollt ihr das wirklich?“ – „Ich denke, etwas anderes wäre besser.“ Daraufhin muss die Gruppe von Neuem entscheiden und wieder eine Meinung finden. Auch diese wird wiederum angezweifelt. Danach löst die Leiterin oder der Leiter das Verwirrspiel auf.

Das Thema des Abends wird vorgestellt und es schließt sich eine Fragerunde an, wie die Teilnehmenden Entscheidungen treffen. Auch dazu gibt es verschiedene Antwortmöglichkeiten. In der ersten Runde sollen alle diejenigen aufstehen, die Entscheidungen überwiegend aus dem Bauch heraus treffen. In der zweiten dann diejenigen, die sich schwertun mit Entscheidungen und sie wohl überlegen. In der dritten und letzten Runde alle diejenigen, die sich am liebsten gar nicht entscheiden wollen und sich so lange wie möglich alle Optionen offenhalten.

Der Leiter oder die Leiterin dankt für die Beteiligung und erklärt, wie der Abend weitergeht. Zuerst hört ihr einen Impuls und danach geht es an Stationen weiter.

Impuls

„Jeder Mensch braucht Ziele, und wenn wir bewusst auf sie zugehen, macht uns das glücklich“, sagte der Schweizer Psychologe Chris Roetheli.

Ob das Ziel auch tatsächlich erreicht werde, spiele dabei gar nicht eine so große Rolle. Entscheidungen sind trotzdem unbequem, weil sie das Risiko des Scheiterns in sich tragen.

Doch auch aus dieser Erfahrung kann gelernt werden. „Risiken gehören zum Leben dazu, und wer sie eingeht und Grenzen auch mal überwindet, führt in der Regel ein zufriedeneres Leben.“

Das Führen eines Tagebuchs kann dabei helfen, den Entscheidungsprozess zu reflektieren und Stolperfallen zu vermeiden. „Wenn eine falsche Wahl getroffen wurde, liegt es oft daran, dass zu schnell und zu einsam entschieden wurde.“ Das geht am besten mit Weisheit, die wir aus Erfahrung sammeln können, aber auch von Gott erbitten sollen:

„Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, dann soll er sie von Gott erbitten; Gott wird sie ihm geben, denn er gibt allen gern und macht niemandem einen Vorwurf. Wer bittet, soll aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln; denn wer zweifelt, ist wie eine Welle, die vom Wind im Meer hin und her getrieben wird. Ein solcher Mensch bilde sich nicht ein, dass er vom Herrn etwas erhalten wird. Er ist ein Mann mit zwei Seelen, unbeständig auf all seinen Wegen“ (Die Bibel Jakobus, Kapitel 1,Verse 5-8).

Dieser Jugendkreis soll helfen, mit fünf Schritten bessere und nachhaltigere Entscheidungen treffen zu können. Denn wer danach seine Entscheidung trifft, lebt damit meist besser als mit der Zerrissenheit des Zauderns.

Hauptteil

Teilt euch in kleine Gruppen auf und nehmt euch ausreichend Zeit für die Stationen. Überall sollte eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter für Impulse und anschließende Gespräche bereit sein.

Stationen

1. Entscheidungen vorbereiten

 „Ein Kluger tut alles mit Vernunft; ein Narr aber breitet Narrheit aus“ (Die Bibel, Sprüche 13, 16) und „Wer Gott zu hastig ein Versprechen gibt und sich erst danach die Folgen überlegt, bringt sich in eine verfahrene Situation“ (Die Bibel, Sprüche 20, 25).

Auf dem Flipchartpapier steht Folgendes: „Sammle für eine anstehende Entscheidung Fakten.“  Diskutiert miteinander an einem persönlichen Beispiel wie Auslandsaufenthalt oder Wahlpflichtfach, wie man Fakten zusammentragen kann. Sammelt die Ergebnisse auf einer Flipchart.

Als Impuls an dieser Station gebt Folgendes weiter:  Werte aus, was die Faktenlage ergeben hat und frage dich immer, ob das, was du vorhast, es auch wert ist, es zu tun. Beziehe immer in die Überlegungen auch die Kraft, Energie und Zeit mit ein.

2. Sich beraten lassen

„Die Weisen hören gern, wie man vernünftig handelt“ (Die Bibel, Sprüche 18, 15).

Kommt miteinander ins Gespräch, wo ihr euch schon mal Hilfe geholt habt und wer die Menschen sind, auf deren Rat ihr gerne hören wollt.

Als Impuls an dieser Station gebt Folgendes weiter: 

Es ist weise, aus eigener Erfahrung zu lernen. Aber noch viel weiser ist es, aus der Erfahrung anderer zu lernen. Darum suche dir als Beraterin oder Berater jemanden aus, der schon einmal eine ähnliche Situation erlebt und durchlebt hat.

3. Eventualitäten planen und sich der Angst stellen

„Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit; ein Unerfahrener läuft hinein und muss die Folgen tragen“ (Die Bibel, Sprüche 22, 3).

Was kann alles passieren? Das ist die Frage an dieser Station. Sammelt anhand eines persönlichen Beispiels mögliche Eventualitäten einer Entscheidung auf der Flipchart.

Es hilft, sich konstruktiv mit möglichen Hindernissen und Ängsten zu beschäftigen und sie zu Papier zu bringen. Die Angst vor Konsequenzen sollte eine Entscheidungsfindung nicht lähmen, denn grundsätzlich ist Angst zu haben ein gutes Zeichen. Und Angst lenkt unsere Aufmerksamkeit auch darauf, dass eine Sache doch nicht so einfach zu sein scheint und eventuell noch einmal abgewogen werden sollte.

4. Auf Gott verlassen

„Vor Menschen sich scheuen bringt zu Fall; wer sich aber auf Gott verlässt, wird beschützt“ (Die Bibel, Sprüche 29,25).

Diskutiert miteinander als stillen Dialog auf der Flipchart, wie schwer oder einfach es ist, Gott zu vertrauen. Wie beziehen wir Gott in unsere Entscheidungsfindung ein?

Am Ende wertet eure Beiträge aus, sammelt Wege und Ideen, wie Gott heute spricht und ermutigt euch gegenseitig, Gott die Entscheidungen, die anstehen, hinzulegen.

5. Ziehe es durch!

„Vertraue Gott deine Pläne an, er wird Gelingen schenken“ (Die Bibel, Sprüche 16,3).

Erinnert euch an die vier vorherigen Stationen und die Impulse, die ihr bekommen und Diskussionen, die ihr da geführt habt. Jede und jeder der will, kann ein Thema, das ihn beschäftigt, und wo sie oder er eine Entscheidung treffen will, aufschreiben. Vereinbart, dass ihr bis zum nächsten Jugendkreis eine Entscheidung getroffen haben wollt und erinnert euch daran. Fragt beim nächsten Mal nach, wie die Entscheidung ausgefallen ist.

Schluss

Betet miteinander für Weisheit bei anstehenden Entscheidungen und bittet Gott um seinen Segen. Anschließend bietet sich Lobpreis und Dank an.

Der Weg in das wahre Leben

1. Vorbemerkungen

2. Mose 14: Die Exodus-Geschichte in 2. Mose 1–15 (mit Schwerpunkt auf dem Durchzug durch das Schilfmeer in Kap. 14) ist ein, wenn nicht sogar das zentrale Motiv im Alten Testament. Die Exodus-Geschichte handelt von einem Volk in Not, das von einem treuen Gott errettet und zu einem neuen Leben geführt wird. Hierbei wird klar, dass sich Christen auf dem Weg befinden – auf einem Weg, den Gott führt und wir Menschen gehen dürfen. Dieser Weg führt zu einem neuen, befreiten Leben mit neuen Denk- und Verhaltensweisen. Die Teenager dürfen daher erkennen, dass eine neue Lebensweise nichts mit Zwang oder Druck zu tun hat, sondern mit einem Gott, der das Beste für uns möchte und uns auf diesem Weg begleitet. Christsein ist kein Stillstand, sondern Fortschritt – der aber oft anders aussieht, als man denkt.

Römer 6,1-14: Paulus gebraucht hier unterschwellig die Exodus-Geschichte, um das neue, veränderte Leben eines Christen zu beschreiben. Wohingegen das Volk vor dem Exodus ein Volk von Sklaven war, waren sie danach frei. Ebenso sagt Paulus, dass Christen vor ihrem Leben mit Jesus Sklaven der Sünde waren, nun aber dieser Sklaverei entzogen und befreit sind, „in einem neuen Leben“ zu wandeln (V.4). Der Weg des Christen ist geprägt davon, dieses neue Leben, das durch die Freiheit, die der Christ in Jesus hat, ermöglicht ist, in die Tat umzusetzen und auszuleben. Der Weg hierfür besteht darin, sich für das „zu halten“ (V.11), was man auch wirklich für Gott ist: nämlich kein Sklave der Sünde mehr, sondern ein „Sklave Christi“. Die Taufe als Bild steht hier parallel zu dem Gang durch das Wasser in der Exodus-Geschichte und wird daher hier von Paulus gebraucht. Tod und Auferstehung Jesu werden als „wahrer Exodus“ und tiefere Bedeutung der Exodus-Geschichte vermittelt, durch die der Mensch zu Freiheit und damit zu einem wahren Leben kommen kann.

1. Korinther 10,1-13: Der entscheidende Bezug zur Exodus-Geschichte steht in den Versen 1 und 2: „…dass unsre Väter alle unter der Wolke gewesen und alle durchs Meer gegangen sind und sind alle auf Mose getauft worden in der Wolke und im Meer.“

Paulus will hiermit zeigen, dass viele der Israeliten Gottes Taten im Exodus gesehen haben und somit eigentlich erkannt haben müssten, wer Gott ist und dass diese Erkenntnis zu einem neuen Leben führt. Er betont allerdings, dass dies nicht der Fall war, da viele im Volk dieses neue Leben mit Gott nicht wollten und andere Wege gegangen sind. Diese Wege führten allerdings in den Tod, da sie „Lust am Bösen“ hatten (V.6). Ebenso sollen die Christen zu Paulus’ Zeiten darauf achten, das neue Leben mit Gott nicht zu missbrauchen, sondern zusehen, nicht „zu fallen“ (V.12). Gott wird hier als treuer Gott dargestellt, der seinen Kindern nichts auferlegen wird, was sie nicht tragen können – keine Versuchung ist zu schwer, da Gott mit der Versuchung auch immer die Kraft gibt, dieser zu widerstehen (V.13).

2. Zielgedanke

Die Teenager sollen den Wert eines befreiten Lebens als Christen erkennen, indem sie die Geschichte des Exodus im Alten Testament als Rettungstat Gottes kennen lernen. Die Bedeutung des Exodus im Neuen Testament anhand von zwei Beispieltexten erfahren. Diese Bedeutungen auf ihren derzeitigen sozialen und kulturellen Kontext anwenden können.

3. Einführung

Der Exodus kann von zwei Seiten betrachtet werden, die sich gegenseitig ergänzen: die Sicht Gottes und die Sicht des Volkes. Gottes Ziel mit dem Exodus ist es, seine „Herrlichkeit (…) an dem Pharao und all seiner Macht“ zu erweisen und zu zeigen, „dass ich der HERR bin“ (2. Mose 14,4.18.31). Zu diesem Zweck „verstockte“ Gott auch das Herz des Pharaos. Es kann hier sicher diskutiert werden, ob Gott hier dem Pharao unfairerweise keine Chance gegeben hat – fest steht, dass der Pharao schon vorher sehr auflehnend gegenüber Gott war und seine Chance nicht nutzte. Die Perspektive des Volkes besteht in einer Spannung zwischen Zweifel und Glauben. Zweifel, weil sie die Armee des Pharaos hinter sich wussten und den Tod erwarteten. Glauben, weil Gott die ganze Nacht über das Volk in Form einer Wolkensäule von den Feinden aus Ägypten trennte und sie so bewahrte (V.19).

4. Methodik für die Gruppe

Die Stunde kann in drei Schritten geschehen: der Einstieg mit Hinführung und Einführung in die Exodus-Geschichte, der Hauptteil mit einer Gruppenarbeit zu Texten aus dem Neuen Testament und der Abschluss mit einer Ergebnissicherung und einer vertieften Anwendung für das heutige Leben.

4.1 Einstieg (15–20 Minuten)

  1. Pop-Songs und ihre Hintergründe: Artikel über Bob Marley, „Exodus“
  2. Alternativ: Ausschnitte aus dem Song „Exodus“

Als Einstieg kann entweder der oben in den Anlagen aufgeführte Artikel zu dem Song „Exodus“ von Bob Marley gewählt werden oder der (übersetzte) Songtext des Liedes inklusive Hörprobe. Hierzu können folgende Fragen im Plenum erörtert werden:

  • Welche Sehnsucht vermitteln das Lied und der Songtext? Versucht diese Sehnsucht mit einzelnen, prägnanten Wörtern zu füllen.
  • Welche Bedeutung hat Gott in dieser Sehnsucht / diesen Sehnsüchten?
  • Welche Hindernisse und Kräfte verhindern die Erfüllung dieser Sehnsüchte?

Anschließend kann ebenfalls gemeinsam im Plenum die Exodus-Geschichte noch einmal wiedergegeben werden. Hierzu bietet es sich an, dass jeder in 2–3 Minuten 2. Mose 14 für sich still liest und dann anhand eines Zeitstrahls an einer Flipchart o. Ä. die Geschichte Stück für Stück gesammelt wird. Hier wird dann auch sichtbar, welche Punkte den Teenagern wichtig geworden und für eine spätere Anwendung nützlich sind. Versucht anschließend, gemeinsam die Exodus-Geschichte in einem zentralen Satz festzuhalten: Worum geht es in dieser Geschichte?

4.2 Hauptteil (45–60 Minuten)

Der Hauptteil besteht in einer Gruppenarbeit. Hierzu werden die Teenager in zwei Gruppen aufgeteilt und jeder Gruppe wird ein Text zugeordnet. Die erste Gruppe beschäftigt sich mit Römer 6,1-14 und die zweite Gruppe mit 1. Korinther 10,1-13. Diese Texte sollen in der Gruppe gelesen werden (z. B. könnte jeder Vers immer abwechselnd von einer Person gelesen werden, sodass jeder involviert ist und den Text versteht). Anschließend sollen folgende Fragen zu den Texten erarbeitet werden:

  • Was ist der Inhalt dieser Verse? Versucht den Text gemeinsam in 2–3 Sätzen zusammenzufassen.
  • Wo findet ihr in dem Text Ähnlichkeiten zu der Exodus-Geschichte im Alten Testament?
  • Wie wendet Paulus die Exodus-Geschichte auf das Leben der Christen zu Zeiten des Neuen Testaments an?
  • Inwiefern spielt das Motiv der Veränderung und des veränderten, „wahren“, Lebens und des „auf dem Weg Seins“ in dem Text eine Rolle?

4.3 Abschluss (20–30 Minuten)

In diesem dritten Teil sollen die beiden Gruppen ihre Ergebnisse vorstellen – insbesondere anhand der vier vorgegebenen Fragen. Hierzu kann ein Tafelbild oder auch eine Flipchart dienen. Entweder kann jede Gruppe ein Plakat für eine Flipchart erhalten oder es gibt ein Tafelbild mit zwei Spalten – eine Spalte für je einen der Bibeltexte.

Nachdem die Vorstellung der Ergebnisse beendet ist, kann durch einen kurzen Input eine Anwendung für das Leben der Teenager gegeben werden. Hierbei soll es darauf ankommen zu zeigen, …

  • dass Gott ein Gott der Befreiung ist, der den Menschen Freiheit – und nicht Zwang durch Gebote – schenken möchte.
  • dass Freiheit darin besteht, Gott immer besser kennenzulernen und zu sehen, dass sein Wille für ein gelingendes Leben die beste Grundlage ist.

Hierbei kann individuell je nach Zusammensetzung der Gruppe auf verschiedene Punkte stärker eingegangen werden. Welche Lebensbereiche betreffen die Teenager zurzeit am meisten und benötigen eine neue Verhaltens- und Denkweise?

Beispiele hierfür könnten sein: Der Umgang mit Geld, die Sicht auf Sexualität, die Einteilung der Zeit, das Verhalten anderen Menschen gegenüber usw. Wichtig ist, dass gezeigt wird, inwiefern das neue Leben, das Gott sich für uns vorstellt, eine Befreiung darstellt und nicht nur ein Set von neuen Geboten und Verhaltensweisen. Hierfür soll so konkret wie möglich dargestellt werden (am besten anhand eines Beispiels), inwiefern der Wille Gottes zu einem gelingenden Leben führt (z. B. dass man durch Geiz und Gier immer mehr Geld haben möchte und dies einen letztendlich gefangen nimmt).

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