Jesus suchen

1. Erklärungen zum Text

Zusammenhang der Handlung: Vieles, was in diesem Abschnitt gesagt wird, wird nur verständlich, wenn man die Vorgeschichte liest. Jesus versorgt die Menschen quasi aus dem Nichts mit fünf Broten und zwei Fischen (V.1-11). Er stillt ihren Hunger und weckt damit ihre Begeisterung (V.14) Jesus möchte aber nicht nur begeistern, deshalb entfernt er sich (V.15).

V.22-24 – Die Suche nach Jesus: Als die Menschen merken, dass die Jünger weggefahren sind, aber offensichtlich Jesus nicht mitgenommen haben, beginnen sie, ihn zu suchen. Die Suche der Menschen ist für das, was Jesus ihnen ab Vers 26 sagt, der Hintergrund und Kernfrage des Abschnitts. Jesus geht auf die Suche nach ihm ein, aber hinterfragt den Grund, warum sie ihn suchen.

V.27 – „wirkt Speise zum ewigen Leben“: „Wirken“ bedeutet: „durch seine Arbeit beschaffen“. Damit beschreibt Jesus die Art und Weise, wie geistliche Nahrung zu sich genommen wird. Auch hier schwingt das Suchen mit. Jesus fordert auf, nach den Dingen zu suchen, die Ewigkeitswert und -bedeutung haben. Etwas, was nicht nur die eigenen Bedürfnisse stillt, sondern Gottes Welt und Kraft ins Leben bringt.

V.27 – ewiges Leben: ist eine spannende Vokabel im Johannesevangelium. Es geht um das neue Sein, das aus Vergebung und Neuanfang durch Gottes Geist geschenkt wird. Jesus erörtert das mit Nikodemus (Joh 3,1 ff.). In den anderen Evangelien lesen wir vom „Reich Gottes“ – es geht um Gottes Herrschaft, die Menschen und ihre Beziehung zu Gott neu macht.

V.27 – Menschensohn: Menschensohn ist ein Titel des Messias und kommt aus der Prophetie Daniels (Dan 7,13-14). Beschrieben wird der, dem Gott die Macht gibt, Gottes Gericht zu halten.

V.27 – Siegel Gottes: Ein Siegel bestätigt, es ist die Beglaubigung einer Urkunde. Jesus ist von Gott bestätigt, man kann erkennen, er ist Gottes Retter. In Kapitel 5,31-39 erklärt Jesus auch, was ihn alles bestätigt, woher Menschen wissen können, dass er der Messias ist:

  • durch Menschen wie Johannes
  • durch die Taten, die Jesus tut
  • durch Gott selbst, z. B. bei der Taufe Jesu
  • durch die Thora

V.28 – Gottes Werke: Das tun, was Gott will.

V.29 – Glauben: Jesus (der von Gott gesandt ist) vertrauen, sich auf ihn verlassen, mit ihm rechnen …

2. Bedeutung für heute

Jesus ist weg! Könnt ihr euch das vorstellen, habt ihr das erlebt? Nach starken und emotionalen Ereignissen kommt manchmal fast so etwas wie eine Ernüchterung. Da scheint alles weg zu sein, der Glaube, Jesus und die Erfahrung wird Erinnerung.

Wo, wann und wie habt ihr das erlebt?

Nun ist die Frage, was man dann tut. Johannes hilft uns, einen Weg zu finden. Er fordert uns auf, es wie die Leute damals zu machen und Jesus zu suchen.

Wenn wir diesen biblischen Bericht für unseren Alltag fruchtbar machen wollen, sollten wir von der Suche der Menschen nach Jesus ausgehen. Warum suchen Menschen Jesus? Schon in den Berichten der Evangelien ist ganz häufig die Rede davon, dass Menschen Jesus suchen oder ihn sehen wollen, aus ganz unterschiedlichen Gründen:

  • Johannes 1,38: Andreas und Johannes suchen den ersten Kontakt zu Jesus, um ihn kennenzulernen.
  • Johannes 18,4: Die Soldaten suchen Jesus, um ihn gefangenzunehmen.
  • Lukas 19,3: Zachäus möchte gern Jesus sehen, weil ihn sein Reichtum leer ließ.
  • Lukas 23,8: Herodes brennt auf ein Zeichen von Jesus, um unterhalten zu werden.
  • Johannes 12,21: Einige Griechen möchten zu Jesus, weil sie von ihm gehört haben.
  • Matthäus 28,5: Die Frauen suchen den Auferstandenen.

Das macht Mut, selbst Jesus zu suchen, aber wie und warum?

Die Frage muss uns beschäftigen: Suchen wir Jesus, weil er uns versorgt, Wunder tut oder unterhält? Die Wunder von Jesus sind Zeichen, Hinweise und manchmal auch Beweise, dass er der Sohn Gottes ist, der gekommen ist, um Menschen zu retten, nicht um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Diese Herausforderung bleibt für uns, denn etwas „Wundersucht“ steckt in uns allen, wir wünschen uns das so sehr, aber warum hilft das eigentlich unserem Glauben nicht?

Jesus bietet an, dass Menschen von ihm leben können, indem sie ihm glauben, ihm vertrauen und beginnen, mit ihm zu rechnen.

Wie ernähre ich mich geistlich? Das kann man nicht einfach nur auf Bibellesen und Beten beschränken. Jesus sagt (V.29): „… dass ihr glaubt.“ Jesus zu vertrauen in den großen geistlichen Dingen und den ganz kleinen, ach so weltlichen Dingen, ernährt den inneren Menschen und macht stark. Bibellesen und Beten hilft mir „nur“ dabei. Die Ernährung ist, zu glauben.

Ganz oft fragen wir uns, woher wissen wir, dass das alles wahr ist? Ist Jesus Gottes Sohn? Wenn nicht, macht es doch gar keinen Sinn, ihm zu glauben. Aber wie können wir da sicher sein? Diese Fragen hatten die Menschen damals auch und Jesus gab ihnen eine Antwort, die uns heute noch helfen kann. Er redet vom Siegel Gottes (siehe 1.).

Wenn Jesus von Menschen, durch seine Taten, von Gott und durch die Schrift bestätigt und bezeugt wird (lt. Joh 5), dann ist das für uns die Möglichkeit, Gewissheit zu erhalten, indem wir

  • die Schrift prüfen auf die Frage, was sie von Jesus in Verheißung (AT) und Erfüllung (NT) berichtet.
  • hinsehen und sein Handeln beobachten, wie es in den Evangelien beschrieben ist.
  • einander erzählen, was wir mit Jesus erlebt haben oder andere fragen, wie sie Jesus erkannt haben. Ich finde, die persönlichen Geschichten werden im Moment zu wenig erzählt. Und ich meine nicht die von verlorenen Schlüsseln und all den anderen kleinen Dingen, sondern die Geschichten, wo einer Jesus als Herrn und Heiland erkannt hat.
  • uns in Anbetung und Gebet dem Vater zuwenden und ihn um sein Zeugnis durch seinen Geist (Joh 16,14) bitten.

3. Methodik für die Gruppe

Die einzelnen Anstöße sind eine Art Bausteinsystem. Baut zusammen, was in euren Kreis passt und euch ins Gespräch über den Bibeltext bringt.

Warm up

Zeugnisrunde: Wenn ihr habt, nutzt ein Fotokartenset und bittet alle Teilnehmer, ein Foto auszuwählen, das ausdrückt, wie ihr erlebt habt, dass Jesus irgendwie weg war.

Essen: Gemeinsam essen und dann miteinander reden: Was hat euch am besten geschmeckt, was ist gesund und nährreich? Dann eine Assoziationsrunde: Wie ernährt man sich geistlich gesund?

Bibeltext entdecken

Kopiert den Bibeltext bis Vers 25 „… fragten sie:“ Lest ihn einmal vor und versucht dann in verschiedenen Gruppen, das Gespräch weiterzuentwickeln. Was könnten die Jünger fragen, was würde Jesus antworten (siehe Arbeitsblatt im Anhang), danach mit dem Bibeltext vergleichen: Was stellt ihr fest?

Schreibt die Worte: „wirkt Speise“ (V.27), ewiges Leben (V.27), Menschensohn (V.27), Siegel Gottes (V.27), Gottes Werke (V.28), Glauben (V.29) auf Plakate oder Karten und verteilt diese im Raum. Jetzt kann jeder seine Erklärung zu diesen Begriffen aufschreiben und ihr könnt sogar schriftlich ins Gespräch kommen. Schreibgespräche können sehr produktiv sein.

Fragen für einen Gesprächseinstieg:

  • Was müsste euch erklärt werden, damit ihr den Abschnitt besser versteht?
  • Was lernt ihr neu über Jesus?
  • Deckt dieser Abschnitt bei euch Schuld, Versagen oder Sünde auf?
  • Was erfahrt ihr, das euch neu helfen kann, Jesus nachzufolgen?

Gespräch

Vom Bibeltext kommend, solltet ihr über vier Themenkreise nachdenken und reden. Wenn die Gruppe groß genug ist, könnt ihr ja gern auch eine Art Talkshow oder in kleinerer Runde eine Art Interview machen, bei dem die anderen zuhören und dann die Antworten auswerten. Über folgende Fragen und Themen könnt ihr nachdenken:

  • Warum suchen wir oder andere Jesus? Wie könnten wir helfen, ihn zu finden?
  • Welche Rolle spielen Wunder in unserem Glauben? Wie sehr erwarten wir sie? Wie sehr vermissen wir sie? Wie könnte das, was Jesus sagt, uns zu einer neuen Sicht führen?
  • Wie ernährt ihr euch geistlich? Wie kann „an Jesus glauben“ euch Kraft geben?
  • Thema Siegel: Was bestätigt für euch am besten, dass Jesus Gottes Sohn ist.

Zeugnisrunde

Erzählt einander, wie ihr Jesus (wieder)gefunden habt. Ihr könntet dazu auch Bilder malen oder kleine Kurzgeschichten oder Gedichte schreiben, je nachdem, wie kreativ ihr seid. Der Vorteil: Wenn ihr erst etwas aufschreibt, werden mehr Leute den Mut haben, etwas zu sagen.

Belastende Steine und sichtbares Osterlicht – Impulse zu Ostern mit Symbolhandlungen

Dieser Entwurf kann das ganze Jahr über durchgeführt werden. Da die Osterhoffnung unseren Glauben prägt, schadet es nicht, im Hochsommer oder im Winter die Osterhoffnung zugesprochen zu bekommen und sich damit zu befassen.

Die Gruppengröße ist völlig variabel. Bei sehr großen Gruppen bietet es sich an, in den Gesprächsphasen die Großgruppe in Kleingruppen aufzuteilen, um besser ins Gespräch zu kommen. Auch was die Dauer anbelangt ist dieser Entwurf variabel zu gestalten. Eine Variante wäre die Andacht mit 10 bis 15 Minuten. Es funktioniert aber auch die Ausdehnung zu einer Bibelarbeit mit ca. 60 Minuten. Das richtet sich je nach Anzahl der Bibelstellen und der Gesprächsbereitschaft der Jugendlichen.

Teil 1: Hoffnung ist wie…

Alle Jugendlichen bekommen einen Zettel auf dem sie spontan die angefangenen Sätze weiterführen. Besonders schön ist es, wenn diese Hoffnungszettel in Wolkenform ausgeschnitten sind, da diese Form das Thema „Hoffnung“ optisch unterstreicht. Es gibt keine Vorgaben, ob dies ernst oder spaßig auszufüllen ist, ob man es allgemein oder persönlich hält – nur, dass keine Namen auf die Zettel geschrieben werden, damit die Aufschriebe anonym bleiben. Und es wird verraten, dass man die Aufschriebe später vorliest.
• Hoffnung ist wie …
• Ich hoffe, dass …
• Hoffentlich wird …
Alle Zettel werden eingesammelt und vorgelesen. Die Jugendlichen werden sehr unterschiedliche „Hoffnungs-Satz-Vollendungen“ aufgeschrieben haben, die einen eher spaßig, die an deren eher ernster. Auf jeden Fall aber wird es viele „Vorlagen“ geben, um über das Thema Hoffnung ins Gespräch zu kommen. Diese erste Gesprächsrunde zum Thema „Hoffnung allgemein“ kann 5 bis 10 Minuten umfassen.

Teil 2: „Was mich belastet und wie ein Stein auf der Seele liegt…“

Nachdem es im ersten Teil um die Hoffnung ging, geht es nun um das, was bedrückt, was uns verzagen lässt, was Angst macht, was die Hoffnung trübt oder die Hoffnung raubt. Alle Jugendlichen erhalten einen dicken Kieselstein und suchen sich einen Platz, an dem sie ungestört nachdenken können. Aufgabe ist, den schweren Kieselstein in die Hand zu nehmen, die Kälte und das Gewicht zu spüren und für sich persönlich zu überlegen, was bedrückt oder belastet, was wie ein schwerer Stein auf der Seele lastet. Dies kann nur in Gedanken geschehen oder man bietet die Möglichkeit, auf dem Stein Notizen zu machen (dann darauf achten, dass der Stein vorher gewaschen wurde und Stifte vorhanden sind, mit denen man gut auf einen Stein schreiben kann – wie z. B. dunkelfarbige Buntstifte oder Eddings). Manche Jugendliche wollen ihre „schweren Gedanken“ nicht preisgeben, anderen ist es eine Hilfe, wenn sie ihren Stein mit einem passenden Schlagwort beschriften (z. B. Angst/Mobbing/ Trauer/ Einsamkeit/ Stress o. Ä.), oder auch mit konkreten Punkten (z. B. Scheidung meiner Eltern/ Versagen in Mathe o. Ä.). Dies wird sicher auch davon abhängen, wie gut sich die Jugendlichen untereinander kennen und wie viel sie in der Gruppe von sich preisgeben wollen. Wenn eine große Offenheit herrscht, führt dies meist auch zu einer besonderen Tiefe, weil die Jugendlichen spüren, dass hier keine Maskerade stattfindet und dass sie ehrlich nennen dürfen, was sie belastet.
Allerdings muss auch ganz klar sein, dass solche offenen Bekenntnisse vertrauensvoll behandelt werden, die anderen sich nicht darüber lustig machen oder später weitererzählen, wer welche Probleme hat. Das Mitarbeiterteam sollte hier sehr sensibel sein und die für die eigene Gruppe richtige Methode wählen. Auch wie das Mitarbeiterteam mit dem Thema umgeht, wie offen jeder einzelne ist, hat großen Einfluss auf den Abend. Wenn eine Mitarbeiterin ehrlich ist und offen sagt, was sie belastet und wie sie es Gott abgeben kann, nehmen die Jugendlichen eine ganz andere Botschaft mit, als wenn pauschal über Auferstehung und Hoffnung geredet wird. Mehr dazu einige Seiten weiter.

Egal, welche Methode gewählt wird, sinnvoll ist auf jeden Fall, dass alle genug Zeit haben, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und in sich zu gehen – ein gemeinsames Sammeln in der Gruppe von „Hauptüberschriften von dem, was uns belastet“ (Angst, Trauer, Krieg…) und Beschriften der Steine mit diesen Schlagwörtern wäre auch eine Möglichkeit, würde aber nicht sehr in die Tiefe führen.

Teil 3: Ostererzählung

Alle Jugendlichen machen es sich im dritten Teil gemütlich. Sie können gerne die Augen schließen, um sich alles besser bildlich vorzustellen. Ein Mitarbeiter beginnt zu umreißen,
wie sich die Menschen in Israel vor 2000 Jahren gefühlt haben. Diese waren von einer fremden Herrschaft unterdrückt, die Römer bestimmten, verlangten Wegzoll, mischten sich ein. Die meisten waren arm, kannten keine Absicherungen, hatten Angst vor Krankheiten, gegen die sie oft machtlos waren. Es brodelte im Volk, viele ordneten sich den Römern unter – aus Hilflosigkeit und Angst. Doch es gab auch Gruppen im Untergrund, die versuchten sich gegen die Fremdherrschaft zu wehren. Aber die lebten gefährlich und konnten nicht viel ausrichten. Diese Menschen damals hatten viele schwere Steine auf ihrer Seele. Vieles belastete sie und bedrückte sie.

In diese Zeit hinein kam Jesus. Jesus, der von sich erzählte, er sei Gottes Sohn. Der vom anbrechenden Reich Gottes erzählte, der Menschen heilte, der Wunder tat. Jesus, von dem man spürte, dass er etwas Besonderes war. Der von Gott erzählte, der ihnen Gottes Wort erklärte, der Beispielgeschichten erzählte, der sich so anders benahm. Er nahm sich Zeit für Kinder, nahm auch Frauen ernst, wendete sich denen zu, die sonst ausgegrenzt wurden. Dieser Jesus weckte in den Menschen damals Hoffnung. Die Hoffnung darauf, dass sich etwas ändern konnte. Dass er vielleicht der neue Herrscher und König sein würde, der sie aus ihrem Elend befreien würde. Da waren nicht nur kleine Hoffnungswölkchen. Und auch nicht nur spaßig gemeinte Hoffnungen (evtl. auf Äußerungen aus dem ersten Teil beziehen). Da waren große Hoffnungen auf diesen Jesus gerichtet (evtl. auch hier aus dem ersten Teil passende Äußerungen nennen, wie z. B. Frieden, keine Krankheiten mehr o. Ä.).
Und dann wurde dieser Jesus plötzlich verhaftet, geschlagen, verurteilt und ans Kreuz gehängt. Alle Hoffnung weg. Alle Hoffnungswolken geplatzt, alle schweren Steine wieder da, oder noch immer da und noch schwerer als je zuvor. Es war wie eine große Dunkelheit, die sich über die Menschen legte. (evtl. auffordern, die Augen zu schließen und sich diese belastenden Steine, die bedrückten Menschen, die Dunkelheit vorzustellen).
Aber diese Dunkelheit blieb nicht dunkel. Frauen, die traurig zum Grab gegangen waren, um den Leichnam Jesu zu versorgen, so wie es damals üblich war, kamen zurück. Diese traurigen Frauen, die mit langsamen und schweren Schritten in Dunkelheit losgegangen waren, kamen mit schnellen und hüpfenden Schritten im Licht des neu anbrechenden Morgens zurück. Aber es war nicht nur die Tageszeit, die Licht ins Dunkel gebracht hatte. Es war etwas ganz anderes, tiefgreifenderes. Sie erzählten die frohe Botschaft: Jesus ist nicht mehr tot! Er ist auferstanden! Der schwere Stein vor seinem Grab ist weg, die schweren Steine auf ihrem Herzen waren weg. Jesus ist nicht mehr bei den Toten, er ist auferstanden! Der Stein war weg, und sie sahen aus dem Grab ein helles Licht leuchten. Die Engel sagten ihnen: „Jesus lebt! Geht, sagt es den anderen! Er hat den Tod besiegt!“
Eine Kerze wird in der Mitte des Raumes angezündet. Schön ist es auch, wenn neben die Kerze ein Kreuz gestellt wird.

Teil 4: Unsere Situation heute – Symbolhandlung mit Steinen und Kerzen

Eine schöne Geschichte. Aber nicht nur eine Geschichte. Sondern viel mehr als das. Diese Geschichte ist nicht nur wie ein Märchen, sondern sie ist wirklich passiert. Und deshalb ist es
nicht nur schön anzuhören, sondern das, was damals geschah, das gilt auch heute für uns. Jesus ist nicht nur für die bedrückten Menschen damals in Israel gestorben, sondern für jeden einzelnen Menschen auf der Welt, damals und heute. Er ist auferstanden und will uns die
Steine, die uns belasten, von der Seele nehmen. Er ist kein Zauberer und zaubert die Steine weg. Das, was uns belastet, ist immer noch da. Es beschäftigt uns immer noch, es prägt unser Leben. Aber diese schweren Steine sollen uns nicht mehr bestimmen und uns lähmen. Weil wir sie Jesus zeigen dürfen. Er will das, was uns belastet, tragen, uns unterstützen. Und Jesus will Licht in unsere dunklen Gedanken und in unsere dunklen Stellen im Leben bringen. Das Licht des Ostermorgens, das Licht der aufgehenden Sonne.
Wenn wir Ostern feiern, das Fest der Auferstehung, sollen wir nicht nur an später denken, an das, was nach dem Tod kommt. Denn der Glaube an das Wunder der Auferstehung bestimmt
nicht nur das Leben nach dem Tod, sondern auch unser Leben jetzt. Ostern sagt uns: es gibt auch Auferstehungen mitten im Leben. Wenn Menschen am Boden liegen und nicht mehr weiterwissen. Wenn Menschen kraftlos sind, hilflos. Dann kann es geschehen, dass Gott ihnen das Leben neu schenkt. Er kann helfen, dass Menschen immer wieder neu aufstehen können. Darum können auch wir bitten, wenn wir seine stützende Hand brauchen. Und auch wir können dazu beitragen, anderen so eine Stütze zu sein.

Hier kann jede und jeder konkret überlegen, an welcher Stelle sie oder er Gott um Hilfe bitten möchte oder einem anderen Menschen die Auferstehungshoffnung gezeigt werden kann (z. B. ihn unterstützen). Diese Überlegungen können in der Stille geschehen oder im gemeinsamen Gespräch, im gemeinsamen Gebet. Das sollte je nach Gruppe entschieden werden, was „dran“ ist. Symbolhandlung: Alle Jugendlichen legen nun ihren Stein an der Kerze (Kreuz) ab. Neben der großen Kerze steht ein Körbchen mit Teelichten. Nach dem Ablegen nehmen sich alle ein Teelicht und zünden es an der großen Kerze an. So wird es immer heller im Raum. Diese angezündete Kerze darf mit nach Hause genommen werden als Erinnerung an diesen Abend. Besonders schön ist es, wenn nicht nur ein „kahles“ Teelicht verschenkt wird, sondern wenn das Teelicht auf eine Hoffnungswolke aus Tonpapier aufgeklebt ist, auf die noch „Jesus lebt“ oder „Jesus ist auferstanden“ oder auch „Jesus mein Licht“ geschrieben wird. Oder jeder Jugendliche erhält eine schöne „richtige“ Kerze, die evtl. auch mit Kerzenstiften (Bastelgeschäft) beschriftet werden kann.

Zusatz-Teil: Bibeltexte betrachten

Man kann den eben geschilderten Teil gut als Andacht für sich stehenlassen oder aber sich nun noch etwas mehr Zeit nehmen und gemeinsam passende Bibeltexte lesen und sich darüber austauschen. Nachdem die Gruppe sich auf das Thema eingelassen hat, werden die Bibeltexte in einem ganz anderen Licht und mit ganz anderem Interesse gelesen.

„Das geknickte Rohr wird er nicht brechen…“

BIBELTEXT: Matthäus 12,20-21
Gesprächsimpuls: Was unterscheiden Hoffnungen wie „glückliche Beziehung“ oder „nicht krank werden“ (am besten auch Beispiele aus dem ersten Teil verwenden) von der Auferstehungshoffnung?
Impuls: Hoffnung ist etwas, was lebensnotwendig ist. Aber Hoffnung ist erst dann tragfähig, wenn sie mitten in wirklich schlimmen Krisen nicht einfach davonweht. Wenn sie selbst im Angesicht des Todes noch verlässlich ist und nicht kaputtgemacht werden kann. Ostertage sind Hoffnungstage: Christus stirbt, nimmt alle Schuld, Krankheit, unser Leid auf sich. Und er steht von den Toten auf. Das bedeutet: nicht das Elend, nicht der Tod, nicht unsere Schuld, nicht das Leid
haben das letzte Wort, sondern Jesus Christus, der den Tod besiegt hat. Wer sich an Jesus Christus hält, der hat eine feste Hoffnung auf ein ganz neues Leben.

Gott hält im Himmel schon jetzt einen Besitz für uns bereit.

BIBELTEXT: 1.Petrus 1,4-6
Gesprächsimpuls: Wie kann dieser Besitz aussehen? Wie könnte man ihn jemand beschreiben, der danach fragt? Wie könnte man den Bibeltext in kurzen Worten zusammenfassen?
Impuls: Wer auf Jesus Christus vertraut, der hat eine echte Hoffnung mitten in der Krise und im Leid. Der hat auf festes Fundament gebaut.
Zum Weiterdenken: Diese Hoffnung ist nicht nur Privatsache. Sie beinhaltet einen Auftrag. Wir Christen sollen diese Hoffnung dorthin bringen, wo es hoffnungslos ist (gemeinsames Sammeln,
welche „Hoffnungsaktionen“ oder „Hoffnung-bring-Menschen“ den Jugendlichen einfallen, konkrete Aktionen und Personen überlegen). Seit 2000 Jahren gehen Menschen mitten
hinein in das Elend und helfen – oft, ohne auf ihr eigenes Wohlergehen zu
achten, getrieben von dem Wunsch, die Hoffnung weiterzutragen. Sie erzählen von der Hoffnung weiter, sie leben diese Hoffnung, in dem sie in Kriegsgebiete gehen, Kinderheime aufbauen, Brunnen in Afrika graben…
Wo könnten wir solche Hoffnungsträger sein? Man muss nicht gleich zur Mutter Theresa werden um Hoffnungszeichen zu setzen! Ideal: Nach dem gemeinsamen Sammeln schreiben alle 1 bis 2 Ideen auf, wie sie selbst Hoffnungsträger sein können, damit die Menschen etwas von dem Ostermorgenlicht spüren (Papier bereithalten, schöne Karte…)

Aus Finsternis wird heller Tag

BIBELTEXT: 2.Korinther 4,6
Gesprächsimpuls: Bevor der Bibeltext gelesen wird, gemeinsam mit den Jugendlichen Bilder, Vergleiche, Symbole suchen, wie man die Auferstehung erklären und darstellen könnte
Impuls: Paulus kennt nur einen ganz zutreffenden Vergleich für die Auferstehung – wie aus der Finsternis heller Tag geworden ist, so ist die Auferstehung Licht für die ganze Welt. So wie Gott bei der Schöpfung auf unerklärliche Weise ein Licht in die Finsternis setzt, wie es hell wird, so erinnert der göttliche Glanz auf dem Antlitz Jesu Christi an die Auferstehung. Beides ist unvorstellbar, ein herrliches Wunder.

Vorschlag für ein Gebet zum Abschluss

Herr, unser Gott, es ist Ostern. Dein Sohn ist auferstanden, nicht nur für die Menschen damals, sondern auch für uns heute.
Wir können es kaum glauben, aber es ist wahr: Jesus lebt – damals und heute und in alle Ewigkeit. Heiliger Geist, unser Tröster, hilf uns, dieses Unglaubliche zu begreifen.
Jesus, mein Herr, du willst uns das, was uns bedrückt und belastet, abnehmen. Du hast den Tod besiegt, um Hoffnung in diese Welt zu bringen.
Dafür danken wir dir, und wir bitten dich, dass die Freude von Ostern auch zu uns kommt, dass wir ehrlich jubeln können und Ostern für uns zum wahren Fest wird. Hilf uns, diese Osterfreude und das Osterlicht auch in die Welt zu tragen.
Amen

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