Lass dich warnen! Eine Herausforderung Jesu zum Perspektivwechsel

1. Erklärungen zum Text

Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem. Unterwegs spricht er mit dem Volk und ihren religiösen Anführern über Gott. Er erklärt, wie ein Leben mit Gott aussehen kann. Es geht um die Frage von Scheidung und Wiederheirat (Verse 2-12). Es geht um die Frage: Wie komme ich in den Himmel (Verse 17-27)? Es geht um gelebte Nachfolge. Mitten zwischen diese theologischen und ethischen Fachgesprächen fällt die Geschichte von der Kindersegnung.

V.13: Menschen aus dem Volk möchten ihre Kinder von Jesus segnen lassen. In diesem Segnen steckt die Bedeutung von anrühren, Hände auflegen, berühren. Es war zur Zeit Jesu durchaus üblich, dass Väter ihre Kinder segneten und ein Rabbi seine Schüler. Die Eltern zeigen mit ihrem Wunsch, dass sie Jesus als einen von Gott eingesetzten Lehrer sehen. Sie wollen, dass ihre Kinder durch Jesus mit Gott in Berührung kommen.

Die Jünger fahren die Eltern mit groben Worten an. Sie tadeln, sind unfreundlich und wollen Eltern und Kinder wegschicken. Vielleicht waren Worte dabei wie: „Stört Jesus nicht. Seid doch leise. Die Kinder verstehen doch sowieso noch nichts von Jesu Botschaft.“

V.14: Jesus reagiert auf die Worte und Taten seiner Jünger „unwillig“. Jesus wird zornig auf seine Jünger-Mitarbeiter. Sie sind dabei, einen großen Fehler zu machen. Gleich zweimal betont er, dass er die Kinder gerne bei sich haben möchte: „Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran!“. Warum ist ihm das so wichtig? Weil „solchen“, also den Kindern, das Reich Gottes gehört. Jesus sieht in den Kindern „very important persons“ (VIP) und möchte, dass sie so behandelt werden.

V.15: Jetzt geht es um das Empfangen. Gottes Reich lässt sich „aufnehmen, annehmen und empfangen“. Das sind passive Worte. Gottes Reich kann ich wie ein Geschenk annehmen. Brisant daran ist, dass das Reich Gottes sich nur empfangen lässt. Ich kann es weder verdienen noch erarbeiten. Wer ein Interesse daran hat, in den Himmel zu kommen, kann auf Aktionismus verzichten. Er sollte eher Freude am Annehmen von Geschenken haben.

V.16: Jetzt kommt es zur Segens-Handlung durch Jesus. Er legt den Kindern die Hände auf, er nimmt sie in den Arm und segnet sie. Der Wunsch nach der Segnung und die Segnung selber bilden somit den Rahmen um unseren Text.

Zum Vergleich: Paralleltexte finden sich in: Mt. 19, 13-15 und Lk. 18, 15-17.

2. Bedeutung für heute

Beim Lesen dieses Textes kommt vielen Lesern als erstes die Taufe in den Sinn. Oft wird der Text bei Taufgottesdiensten vorgelesen. Das hat durchaus seine Berechtigung. Genauso gehört dieser Text jedoch auch zu den „Reich Gottes“-Texten. Es ist mehr als ein Text, der zeigt, wie wichtig Jesus Kinder sind. Der Text ist eine ausdrückliche Mahnung oder sogar Warnung an Gottes Mitarbeiter und an Erwachsene, die Jesus nachfolgen wollen. ACHTUNG: Wenn du dir Gottes Reich nicht schenken lassen willst, wirst du nicht hinein kommen! Aus dem oft als „süßer Text für Kinder“ verstandenen Text wird also ein „Mahntext an jeden Erwachsenen“. Erwachsene Überheblichkeit und übertrumpfendes Wissen sind jetzt nicht wichtig. Es geht darum, sich von Jesus hinterfragen zu lassen.

Ein Gutes ist: Jeder von uns kann von eigenen Erfahrungen zehren. Jeder war Kind und die Meisten werden sich erinnern, wie es war, sich ohne Hintergedanken beschenken zu lassen. Diesen eigenen Fundus wieder auszugraben, hilft, die Mahnung von Jesus zu beherzigen.

Ein zweites Gutes ist: Wir sollen vor Gott werden wie ein Kind. Nicht vor unseren Eltern oder Freunden. Es geht um unsere Beziehung zu Gott. Der Text will also mahnen und herausfordern. Folgende Fragen stellt er heute an uns:

  • Welche Erinnerungen an „schenken und beschenkt werden“ habe ich aus meiner Kindheit?
  • Welche Fähigkeiten hat ein Kind, die einem Erwachsenen oft verloren gehen? Welche dieser Eigenschaft sollen wir für Jesus aktiv halten?
  • Wie fühle ich mich als Gottes Kind?
  • An welchen Stellen müssen wir unser Verhalten oder unsere Einstellung ändern?
  • Wie verhalte ich mich als Mitarbeiter Gottes gegenüber Kindern?
  • Welchen anderen Menschen fühle ich mich überlegen? Wen behandele ich abwertend?
  • Wie kann ich Gottes Reich annehmen und trotzdem erwachsen und reflektiert glauben?

3. Methodik für die Gruppe

3.1 Reise in meine Kindheit

Es werden A 4 Zettel verteilt. Jeder darf in Erinnerungen schwelgen. Folgende Fragen sind möglich:

  • An diese Geschenke erinnere ich mich:
  • Die besten Geschenke waren:
  • Das unbeliebteste Geschenk war:
  • Auf einer Skala von 1-10: So wichtig sind mir Geschenke
  • Das war beim schenken / beschenkt werden bei uns üblich – Verhaltenskodex in meiner Familie (z.B.: Immer schön danke sagen, …)
  • Dieser Wunsch ist bis heute unerfüllt geblieben:

Anschließend besprechen wir die ausgefüllten Zettel und beschäftigen uns mit ausgewählten Fragen aus Punkt 2 (Bedeutung für heute).

3.2 Personengruppen kommen zu Wort

Zunächst wird die Geschichte gemeinsam gelesen. Nun kommen die 4 Personen / Gruppen zu Wort: Im Gruppenraum werden Gegenstände platziert. Diese stellen verschiedene Orte für die Personengruppen dar.

Personengruppe Gegenstand (Beispiele)
1) Personen, die die Kinder bringen (Eltern,…) Kinderwagen, Fläschchen, Kinderjacke
2) das Volk (unbeteiligt, Zuschauer) Brille
3) Kinder (werden gebracht, laut, fröhlich) Schnuller, Spielzeug, Ball
4) Jünger (muffig, tadelnd, unschlüssig) Großes Fragezeichen / Rufzeichen

Jeder Teilnehmer sucht sich aus den 4 „Orten“ einen aus, an den er sich begibt. Entweder wählt man eine Gruppe, weil sie einem besonders sympathisch ist oder weil jemand nachempfinden möchte, was diese Personen wohl gedacht haben. Jeder darf sich so in diese Personengruppe hineinstellen, setzen, legen, wie er möchte. Ein Mitarbeiter geht mit einem „Mikrophon“ durch die Gruppen und befragt die einzelnen Teilnehmer z.B. folgendermaßen:

  1. Wer bist du und warum sitzt / bist du hier?
  2. Welche Frage beschäftigt dich gerade?

Am Ende löst der Leiter die Gruppen auf und entlässt jeden aus seiner „Rolle“. Anschließend kann über die Ergebnisse der Befragung gesprochen werden.

3.3 Bei Gott bist du ein VIP! Oder auch: Segensbringer sein

Wir planen ein Event für Kinder und führen es beim nächsten Treffen durch. Wir überlegen gemeinsam, wie wir in Gottes Auftrag Kindern seinen Segen bringen können. (Ideen: Einen Gottesdienst für und mit Kindern gestalten, ein Krippenspiel durchführen, Flüchtlingskinder auf ein Eis einladen, Unterstützung eines Patenkindes, einen Schuhkarton für Weihnachten,…).

3.4 Gott erleben wie ein Kind

Jeder ist eingeladen, sich bei Gott als Kind zu „entspannen“. Vielleicht sind auch stille Zeiten, ein ½ Stunde Gebetsspaziergang oder eine Lobpreiszeit angebracht. Es können Bibeln zum „stöbern“ bereit liegen oder Zettel und Stifte für Teilnehmer, die einen Brief an Gott schreiben möchten. Weitere Umsetzungsideen ergeben sich aus der Frage: Wie möchte ich mit Gott, meinem Vater, Zeit verbringen? (auch Sandburg bauen, Lagerfeuer und puzzeln ist „erlaubt“). Bei Youtube finden sich Powerpoints zum Thema „Liebesbrief von Gott“ und “Geliebtes Kind Gottes“. Diese eignen sich als Abschluss des Abends.

3.5 Verlorenes wiederfinden

Hier geht es um die Vertiefung des Zielgedankens unseres Bibeltextes. In der ersten Runde gehen wir der Frage nach: „Welche Eigenschaften hat ein Kind, die uns Erwachsenen oft verloren gehen?“ Z.B.: Was können Kinder besser als Erwachsene? Wie gehen Kinder mit ihren Emotionen um? Wie drückt ein Kind „Vertrauen“ aus? Zu wem geht ein Kind, wenn es Hilfe oder Trost braucht?

In der zweiten Runde geben wir die Fragen an uns persönlich weiter: Was können Kinder besser als ich? Wie gehe ich mit Emotionen um? Wie drücke ich Vertrauen aus? Zu wem gehe ich, wenn ich Hilfe und Trost brauche?

In der dritten Runde stellen wir uns die Frage: Was nehmen wir von den Einsichten aus 1) und 2) als Merkposten zum Umsetzen mit? Diese Merkposten werden schriftlich festgehalten.

Das Ziel

Starter

Gott hat auf die Frage nach dem Sinn meines Lebens immer eine Antwort.

Checker

Die Kinder sollen wissen, dass Gott sie kennt und einen Plan für ihr Leben hat, auch wenn es manchmal nicht so aussieht.

Der Text an sich

Die Geschichte finden wir ganz am Anfang des Lukasevangeliums, dessen Verfasser sehr wahrscheinlich der Arzt Lukas war. Auf jeden Fall ist der Schreiber eine sehr gebildete Person, die sich in den griechischen und jüdischen Verhältnissen gut auskennt. Lukas schreibt für Theophilus das Leben von Jesus auf. Viele Ereignisse, die in den anderen Evangelien nicht vorkommen, findet man hier. Lukas berichtet als einziger über die Geburt des Johannes. Sie ist, wie auch bei den alttestamentlichen Personen Isaak und Samuel, nicht unbedingt voraussehbar. Auch bei Johannes spielt das hohe Alter seiner Eltern eine Rolle. Obwohl Zacharias und Elisabeth sehr alt waren, gehen alle Verheißungen, die der Engel Zacharias gibt, bei seiner Geburt in Erfüllung. Zu dieser Zeit herrscht Kaiser Augustus. Er ist der erste römische Kaiser und Herodes ist König. Seit ungefähr 400 Jahren schweigt Gott, es gibt keine Propheten mehr. Der letzte Prophet war Maleachi, der auf Johannes hinweist. Johannes ist der Wegbereiter für Jesus und stellt als letzter großer Prophet des Alten Testamentes die Verbindungm mit dem Neuen Testament her. Bei ihm erfüllt sich wieder ein Teil der Verheißung, die Sara und Abraham bekamen.
Johannes wird geboren und wie es damals üblich war, sind bei der Geburt viele Frauen dabei. Es ist für alle etwas ganz Besonderes, dass Elisabeth trotz ihres hohen Alters ein Baby bekommt. Auch am achten Tag sind viele Menschen im Haus des Zacharias. Sie freuen sich mit der Familie und erleben eine Überraschung. Es ist nicht der Namen seines Vaters, den der kleine Junge bekommen soll. Doch Elisabeth beharrt auf dem Namen Johannes. Das kann sich niemand vorstellen und erst als Zacharias es bestätigt, kann dieser sprechen. Damit geht auch das letzte Versprechen des Engels in Erfüllung. Johannes bedeutet „Gott ist gnädig“ bzw. „Gott hilft uns aus der Not“. Für die Menschen damals war es etwas ganz Besonderes. Nach 400 Jahren Schweigen spricht Gott wieder. Die Menschen hoffen, dass Gott alte Verheißungen erfüllen wird. Außerdem hoffen sie von den Römern befreit zu werden. Die Ereignisse verbreiteten sich im gesamten Bergland von Judäa. Es ließ die Menschen nicht unbeeindruckt. Sie fragten sich, was aus diesem Kind einmal werden wird. Aufgrund seiner Abstammung war Johannes eigentlich zum Priester bestimmt, aber Gott hatte einen anderen Weg für ihn vorgesehen.

Der Text für mich

Was wird aus diesem Kind einmal werden? Diese Frage begleitet die Menschheit durch alle Jahrhunderte, egal ob wir sie uns bei einem Neugeborenen stellen, wenn wir an die Kinder in unserer Gemeinde denken, unsere eigenen Kinder vor Augen haben oder ihnen in unserer Arbeit begegnen. Es ist eine Frage, die wir uns einfach stellen können, ohne gezwungen zu sein, eine Antwort darauf zu haben. Die zweite Frage, die sich daraus ergibt ist: Was kann ich dazu beitragen, damit sich das Kind gewollt und geliebt fühlt, auch wenn es manchmal nicht danach aussieht? Wie kann ich dem Kind aufzeigen, wie ein sinnvolles Leben aussieht, erklären, dass es für jeden die Möglichkeit gibt, sein Leben sinnvoll auszufüllen?

Der Text für dich

Starter

Die Frage, warum und wozu ich da bin, ist für jeden irgendwann mehr oder weniger wichtig. Ich wurde geboren, aber ich wurde nie gefragt. Warum gibt es mich überhaupt? Bin ich einfach so aus Zufall auf der Welt? Und dann ist da ja noch der Sinn und Zweck meines Daseins, von dem vielleicht die Erwachsenen eine sehr bestimmte Vorstellung haben. Sie wissen manchmal ganz genau, was ich erreichen soll. Aber wie weiß ich, ob es das Richtige ist? Manchmal sieht es aber so aus, als sei es ihnen völlig egal. Für viele Kinder und Jugendliche ist dies eine oft unbeantwortete Frage. Es liegt an uns, ihnen zu zeigen, dass es jemanden gibt, für den sie wichtig sind und der sich um sie kümmern will.

Checker

Sie gehen schon lange in unsere Kinder- und Jungschargruppen und haben Wünsche, Pläne und Träume, die sich vielleicht nicht oder nicht gleich erfüllen. Sie haben oft davon gehört, dass Gott einen Plan für ihr Leben hat. Doch manchmal ist eine große Lücke zwischen dem abstrakten Wissen, dass es einen solchen Plan gibt und dem, wie das praktisch aussieht. Außerdem sind da auch noch die Erwachsenen, die bei „Gemeindekindern“ oft genau wissen, was die Ziele in deren Leben sein sollten. Es sind Ansprüche, die sie nicht erfüllen können, aber auch nicht erfüllen müssen. Wir haben die Aufgabe den Kindern Mut zu machen, ihren eigenen Weg zu gehen und dabei Gottes Plan zu entdecken.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Kleinteile-Memory
Wir bauen aus Nägeln, Schrauben, Unterlegscheiben, Dübeln usw. ein Memory. Das heißt, man braucht jeweils zwei gleiche Teile. Jedes Teil wird unter einen Plastikbecher gelegt, der nicht durchsichtig sein soll. Die Kinder decken der Reihe nach immer zwei Becher auf und haben die Aufgabe, die gemeinsamen Paare zu finden. Man kann das Memory mit einem hohen Schwierigkeitsgrad gestalten, wenn man Dinge verwendet, die sich sehr ähnlich sehen, zum Beispiel Nägel von 20 mm und 25 mm Länge oder Schlitzschraube und Kreuzschlitzschraube in der gleichen Länge.
Übertragung: Jedes der Teile ist für sich allein betrachtet nicht nützlich. Aber wenn es an der dafür vorgesehenen Stelle eingesetzt wird, ist es ein ganz wichtiges Teil, das z.B. einen Halt gibt.

Idee 2: Bedeutung von Namen
Viele Namen haben eine Bedeutung. Wir sprechen darüber mit den Kindern und versuchen herauszufinden, welche Bedeutung ihr Name hat. Es ist gut, wenn wir ein passendes Buch über die Bedeutung der Namen dabeihaben. Am einfachsten geht es aber, wenn man dach der Bedeutung der Namen im Internet sucht.

Verkündigung

Interview als Theaterstück

Die Verkündigung beginnt damit, dass eine Zeitung hervorgeholt und etwas Wichtiges daraus vorgelesen wird:
Schlagzeilen aus dem Bergland von Judäa, ein altes Ehepaar steht im Mittelpunkt des Geschehens. Wie kann man in diesem Alter noch ein Kind bekommen?
Diese Frage beschäftigt die Menschen und ein Reporter reist hin, um den Fall aufzuklären. Er findet verschiedene Hinweise und Spuren. Er begegnet einer alten Schriftrolle, die schon über 400 Jahre auf dem Buckel hat. Ist sie noch aktuell und was erzählt sie? Wir dürfen live bei diesem Interview dabeisein. Hört genau hin, was die Schriftrolle dem Reporter zu erzählen hat. Da kommen die beiden.
Ein Mitarbeiter kommt als Reporter (R) verkleidet (Mantel, Mikrofon) und ein anderer bringt eine Schriftrolle (S). Die Schriftrolle stellt man am besten so her, dass man zwei Besenstiele links und rechts an einer langen Tapentenbahn befestigt und dann zusammenrollt.
Außerdem trifft der Reporter noch auf eine Frau (F) und Zacharias (Z). Sie können eine einfache Verkleidung erhalten. Wenn zu wenig Mitarbeiter da sind, können auch die drei Rollen der Interviewten von einer Person dargestellt werden.
R: Eine alte Schriftrolle, was soll daran interessant sein? Ich werde einmal mit ihr sprechen. Warum bist du heute nach so vielen Jahren wichtig? Das Einzige, was ich sehe, ist, dass du alt bist, unmodern und in dir sicher nichts Wichtiges drinsteht.
S: Wenn du aufgepasst hättest, würdest du keine solche Frage stellen. Ich bin zwar schon 400 Jahre alt und etwas verstaubt. Aber mein Inhalt ist höchst aktuell. Was suchst du denn?
R: Wie bitte, aktuell, was soll in dir schon Wichtiges drinstehen? Auf alle Fälle sicher nichts von dem, was die Leute sich erzählen.
S: Du meinst etwas von Zacharias und Elisabeth?
R: Du willlst mir doch nicht weismachen, dass in dir alter und verstaubter Rolle etwas steht, das heute interessant ist.
S: Sei mal still und hör zu. (Sie seufzt.) Diese Jugend von heute, das ist der große Fehler: Sie können einfach nicht zuhören. (Wendet sich zum Reporter) In mir steht alles, was es zu den Ereignissen im Bergland von Judäa zu sagen gibt. Gott hat es damals schon Maleachi gesagt, eigentlich hat auch Jesaja schon etwas geschrieben.
R: Maleachi und Jesaja, jetzt kapier ich gar nichts mehr. Wer ist das?
S: Wer das war, musst du fragen. Es waren Propheten. Maleachi war übrigens der vorerst letzte Prophet. Er schrieb, dass Gott einen Propheten senden wird.
R: Einen Propheten, so etwas wie Elia damals? Das gibt es doch gar nicht mehr. Der Beruf ist ausgestorben, daran kann sich doch niemand mehr erinnern. Wann soll das passieren?
S: Keine Ahnung, aber wenn Gott es gesagt hat, dann wird es so schon sein. Du musst weitersuchen, vielleicht findest du ihn.
Der Reporter trifft eine Frau.
R: Hallo, ich bin der Reporter der Jerusalemer Nachrichten. Kannst du mir sagen, wo ich etwas über das steinalte Ehepaar, das jetzt ein Baby hat, erfahre. Ach, und außerdem: Gibt es hier einen Propheten?
F: Einen Propheten? Du meinst so jemand, von denen uns die Priester im Tempel erzählen? Nein, woher soll er kommen? Das sind doch Märchen. Wer hat dir denn so etwas erzählt? Glaubt ihr in Jerusalem an so etwas? Meine Güte, was es nicht alles gibt.
R: Nein, natürlich nicht, aber ich habe eine alte Schriftrolle getroffen. Sie hat mir davon erzählt und behauptet, dass einmal ein Prophet kommen soll.
F: Eine alte Schriftrolle? Was es nicht alles gibt. Aber das alte Ehepaar mit dem Baby gibt es bei uns. Weißt du, eigentlich passiert bei uns so gut wie nichts Aufregendes. Aber in der letzten Zeit war das anders und wenn man denkt, es kann nichts mehr Neues geschehn, dann kommt wieder etwas dazu. Ich komme gerade von dort. Geh mal hin, du wirst dich wundern.
R: Ich frag mich nur, was soll etwas Besonderes an einem Baby sein, sie essen und schreien. Das machen doch alle. Das Alter der Eltern, klar, das ist ungewöhnlich.
Reporter trifft Zacharias
R: Ich bin ein Reporter und suche ein altes Ehepaar und einen Propheten. Kannst du mir weiterhelfen?
Z: Da bist du gerade richtig. Das alte Ehepaar sind meine Frau und ich. Komm mal rein, ich werde dir etwas zeigen.
R: Das ist doch nur ein Baby.
Z: Nur ist gut. Wegen diesem Baby konnte ich neun Monate nicht sprechen.
R: (Neugierig) Los, erzähl mal.
Z: Das ist unser Sohn. Gott hat ihn uns versprochen, obwohl es eigentlich unmöglich war. Wie du siehst, sind meine Frau und ich schon ziemlich alt. Viele Jahre haben wir Gott um ein Kind gebeten. Wir wurden immer älter, aber wir bekamen kein Kind. Das war für uns nicht leicht. Das Gerede der Leute, die sagten, dass wir sicher irgendwie gesündigt hätten. Später haben wir uns damit abgefunden, keine Kinder zu haben. Aber dann hat uns Gott diesen kleinen Jungen gegeben. Wir konnten es selbst nicht glauben, aber eigentlich war ich es, der es nicht glauben konnte. Deshalb konnte ich nicht sprechen. Da waren wir wieder überall das Gesprächsthema. Aber alle haben sich mit uns gefreut. Gestern sollte er seinen Namen bekommen. Dazu kamen alle Nachbarn, Bekannten und Freunde. Alle warteten gespannt. Für sie war es logisch, wie er heißen sollte. Aber als meine Frau sagte, er heißt Johannes, da brach ein Sturm der Entrüstung los. Alle dachten wahrscheinlich, dass ich eine andere Meinung habe als meine Frau. Aber ich schreib auf meine Wachstafel, er soll …
R: Zacharias heißen, das ist doch klar.
Z: Nein, du musst zuhören. Ich schrieb, er soll Johannes heißen. Plötzlich konnte ich wieder reden.
R: Aber warum? Wieso habt ihr ihn so genannt?
Z: Das waren nicht wir, Gott hat den Namen ausgesucht. Er hat uns gesagt, wie er heißen soll. Er hat uns noch viel mehr gesagt.
R: Eigentlich hab ich einen Propheten gesucht. Das wäre doch ein Ereignis gewesen, das gab es doch schon so lange nicht mehr. Niemand kann sich daran mehr erinnern. Stattdessen hab ich eine alte Schriftrolle und ein Baby mit einem seltsamen Namen getroffen. Was soll das bedeuten?
Z: Das weiß ich nicht, aber ich weiß, sein Name ist Programm.
R: Warum meinst du, dass sein Name Programm ist?
Z: Johannes bedeutet, der Herr ist gnädig. Wer weiß, was das noch bedeuten wird.
R: Das ist eine gute Schlagzeile, ich bin gespannt, was aus diesem Baby einmal werden wird.

Die andere Idee

Erzählung auf dem Weg

Wir bauen einen Weg, der von drei verschiedenen Stationen unterbrochen wird. Die Geschichte wird von drei Frauen erzählt. Der erste Teil erzählt von den Lebensbedingungen und der Situation damals aus der Sicht einer Nachbarin. Kinderlosigkeit war eine Schande und ein Makel. Doch plötzlich passiert etwas Unvorhergesehenes. Sie bekommen ein Kind.
Elisabeth steht an der zweiten Station und erzählt, wie es am Tag der Namensgebung war. Die Aufregung aller Besucher, ein Baby, das eigentlich gar nicht mehr erwartet wurde, und Zacharias, der immer noch stumm war. Elisabeth sagt den Namen und alle sind dagegen.
An der letzten Station kommt noch einmal die Nachbarin. Sie hat ein großes Fragezeichen dabei. Wichtig ist die Frage, was aus diesem Kind einmal werden wird.

Der Text gelebt

Wiederholung

Auf Puzzleteile wird ein Name und ein anderes Wort aus der Geschichte geschrieben (Zacharias, Elisabeth, Nachbarn, Johannes, Name, Wachstäfelchen, stumm, Maleachi, Prophet, ? usw.) Die Teile werden alle gemischt und hingelegt. Der Reihe nach werden die Teile aufgedeckt und zu dem Wort erzählen die Kinder einen Teil der Geschichte. Am Ende ist aus den einzelnen Puzzleteilen eine gesamte Geschichte geworden.

Gespräch

Es liegt ein Plakat in der Mitte, auf dem steht folgende Frage: Was wird aus dem Kind werden?
Wie würdet ihr diese Frage beantworten? Antworten sammeln. Was wurde nun aus dem kleinen Baby? Eigentlich steht die Antwort schon im Alten Testament. Jesaja 40,3 und Maleachi 3,23 werden aufschlagen und vorgelesen. Man kann auch die Verse auf ausgedruckten Zetteln mitbringen. Ihr seht, viele Jahrhunderte bevor Johannes auf die Welt kam, wusste Gott schon über ihn Bescheid. Schon damals hatte er einen Plan und wollte, dass Johannes ein Wegbereiter für Jesus wird. Was stellt ihr euch darunter vor? Ein Wegbereiter kennt das Ziel, er kennt den Weg und geht voraus. Er ist wie ein Wegweiser und macht die Leute auf eine bestimmte Sache aufmerksam.
Wie ist das bei uns? Wahrscheinlich ist bei keinem von uns vorher ein Engel erschienen und hat verkündet, was aus uns werden soll. Trotzdem gibt es im Alten Testament einen Psalm, der genau das Gleiche aussagt. Im Psalm 139 steht schon etwas von euch. Hier steht, dass Gott uns kennt, ehe wir auf der Welt waren. Wir können ihm vertrauen, dass er für uns einen Plan hat.

Merkvers

Als ich gerade erst entstand, hast du mich schon gesehen. Alle Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben, noch bevor einer von ihnen begann!

Psalm 139,16 HfA

Der Bibelvers wird zweimal aufgeschrieben und dann wie ein Puzzle zerschnitten. Zwei Kinder spielen gegeneinander. Wer hat ihn zuerst zusammengesetzt?

Gebet

Psalmen sind Gebete. Deshalb beten wir den Psalm 139. Es ist hilfreich, eine moderne Übersetzung oder eine spezielle Übertragung für Kinder zu verwenden. Es ist ebenso hilfreich, nicht den ganzen Psalm zu beten, sondern nur einzelne Abschnitte zu verwenden, zum Beispiel ohne die Verse 19-22.

Kreatives

Wir basteln miteinander Namenschilder. Dazu erhält jedes Kind eine flache Holzscheibe und darauf wird mit einem Brennpeter der eigene Name eingebrannt. Außerdem benötigt man noch verschiedene kleine Dekoartikel, mit denen die Namensschilder individuell gestaltet werden können.

Spielerisches

Dalli Klick
Jedes Kind bringt von sich ein Bild mit, auf dem es als kleines Kind zu sehen ist. Am besten ist es, wenn man die Bilder schon vorher hat, damit man das Spiel gut vorbereiten kann. Jetzt wird Dalli Klick gespielt. Am Anfang ist das Bild abgedeckt und nach und nach wird immer mehr aufgedeckt und es ist immer mehr vom Bild zu sehen. Wer errät als Erster, um wen es sich handelt? Es gibt Vorlagen für Dalli Klick im Internet. Wenn man solch eine Vorlage verwendet, dann spielt man am besten, indem man die Bilder über einen Beamer zeigt. Man kann aber auch aus Papier eine Vorlage ausschneiden, die man auf das Bild legt und dann immer etwas von der Papiervorlage wegnimmt.

Rätselhaftes

Wir bauen ein Rätsel als Memory. Also eine Frage und eine passende Antwort zur Geschichte. Da sie in der Woche vorher schon den Anfang der Geschichte hatten, kann man das auch einbeziehen.
Die Kinder decken eine Karte auf, entweder haben sie eine Frage und sie suchen die passende Antwort, oder sie haben die Antwort und suchen die Frage dazu. Wer hat die meisten Karten und kann sie beantworten?

(T)extras

Lieder

Der Knaller
Superhammergenial
Vergiss es nie
Wer hätte das gedacht
Beschütze uns

Spiel

Luftballondart
An einer Wand hängen viele Luftballons. In die Luftballons werden vor dem Aufpusten kleine Zettel mit Quizfragen gesteckt. Kleine Teams von 2 bis 3 Personen spielen gegeneinander. Ein Teammitglied wirft einen Dartpfeil auf die Luftballons Wenn er trifft und der Ballon zerplatzt, wird die Frage vorgelesen, die auf dem Zettel im Ballon steht. Wenn sie richtig beantwortet wird, erhält das Team einen Punkt und die nächste Gruppe ist dran. Wenn kein Luftballon getroffen wird, ist ebenfalls die nächste Gruppe dran. Gewonnen hat das Team, welches am meisten Punkte hat, wenn alle Ballons zerplatzt sind.

Weiterführende Hinweise

Unter folgendem Link findet man eine kindgerechte Übertragung von Psalm 139: https://www.bonifatiuswerk.de/fileadmin/user_upload/bonifatiuswerk/aktionen/EK/2020/EK-2020-webextra.pdfhttps://www.bonifatiuswerk.dehttps://www.bonifatiuswerk.de/fileadmin/user_upload/bonifatiuswerk/aktionen/EK/2020/EK-2020-webextra.pdf
Psalm 139 aus Gib mir Wurzeln, lass mich wachsen Martin Polster, Elena Temporin

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zur Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium. das ist eine Zusammenstellung von Einheiten aus den JUMAT-Heften 4/17, 4/18 und 4/19. Einige Einheiten haben den Schwerpunkt auf der Vorbereitung der Geburt von Jesus, wie sie in Lukas 1 beschrieben ist. In 4 Einheiten wird die Weihnachtsgeschichte aus Lukas 2 bearbeitet. Ein weiterer Themenkomplex liegt auf der Geschichte von Johannes dem Täufer (Einheiten: Verstummt; Geboren; Gelobt und Gepredigt), die eng mit der Geburtsgeschichte von Jesus verknüpft ist.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Außerdem enthält die Themenreihe einen interaktiven Entwurf für eine Adventskalenderrallye und einfache Ideen zum Sternebasteln.

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