Klein, aber oho!

„Lohnt sich der Aufwand?”


Die Frage drängt sich den Jungscharmitarbeitenden in Musterhausen auf. Jede Woche kommen 2 bis 5 Kinder als Jungscharbesucher in das Gemeindehaus. Was nun? Die Jugendarbeitsverantwortlichen treffen sich zu einer Krisensitzung. Es wird darüber beraten, ob die Jungschararbeit eingestellt werden soll. Die Fakten werden auf den Tisch gelegt: Die Motivation der Mitarbeitenden sinkt. Der Aufwand ist für 2 Kinder genauso hoch, als würde man das Programm für 20 Kinder vorbereiten. Neue Jungscharkinder? Fehlanzeige! Schüchtern mischt sich ein neuer Mitarbeiter, Ole, 14 Jahre, in die Diskussion der Mitarbeitenden ein. Alle Augenpaare sind auf ihn gerichtet, als er sagt: „Aber ist Gott nicht jeder einzelne Mensch wichtig?”

Die Situation in Musterhausen ist für viele Orte Realität. Was tun? Die Meinung im Jungscharleiter-Redaktionsteam ist eindeutig: Jedes Kind ist Gott wichtig, jede kleine Gruppe ist Gott wichtig. Jede Jungscharstunde lohnt sich für jede einzelne Person.

In diesem Thema geht es um praktische Gestaltungsideen für kleine Jungschargruppen. Die Fix-&-Fertig-Bibelarbeiten stellen einzelne Personen in den Vordergrund. Sie zeigen: Gott sieht den Einzelnen.

Gleichzeitig muss es nicht bei kleinen Gruppen bleiben. Wir möchten euch zum Nachdenken anregen, wie ihr neue Jungscharkinder gewinnen könnt. Vielleicht startet ihr in Schulen Einladungsaktionen. Oder ihr bildet Kooperationen mit anderen Vereinen oder schließt euch mit Jungschargruppen aus Nachbarorten zusammen. Oder ihr veranstaltet einen Jungscharprojekttag, an dem ihr zur Jungschar als Folgeveranstaltung einladet.

Darum geht es – um Sprüche:

Die Sprüche-Spiele drehen sich um ganz verschiedene Arten von Sprüchen: bekannte Sprichwörter, häufige Redewendungen, Zungenbrecher, witzige Sprüche und Werbesprüche. Lediglich bei den Gedichten und Wortspielen geht es dann nicht explizit um Sprüche im engeren Sinne, wobei eine genaue Abgrenzung für die Vorbereitung und Durchführung der Spiele weder möglich noch nötig ist.

Sprichwörter und Redewendungen

Da bei einigen Spielen Sprichwörter und Redewendungen eine Rolle spielen, sollen diese Begriffe zunächst kurz beschrieben werden: Sprichwörter sind vollständige, abgeschlossene Sätze, die immer in der gleichen Form – also unverändert – verwendet werden und sich manchmal auch reimen. Meistens vermitteln sie in bildhafter Sprache eine Lebensweisheit in Form einer Erfahrung, einer Regel oder einer Warnung. Beispiel: „Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.“ (nach: Die Bibel, Sprüche 26,27).

Redewendungen hingegen bestehen aus mindestens zwei zusammengehörenden Wörtern, die für sich noch keinen Satz ergeben. Beispiel: „jemandem Beine machen“. Je nach Aussage müssen sie in den jeweiligen Satzzusammenhang eingefügt und dabei ggf. auch verändert werden („Ich mach dir gleich Beine!“). Die Gemeinsamkeit mit den Sprichwörtern liegt in der bildhaften Ausdrucksweise.

Vor der „Sprüchestunde“

Sicherlich haben die meisten Kinder schon öfter verschiedene Sprichwörter oder Redewendungen gehört. Jedoch muss man davon ausgehen, dass die Vorkenntnisse individuell sehr verschieden sein können: Manche können spontan mehrere „Sprüche“ aufsagen, andere kennen nur wenige Sprichwörter oder Redewendungen. Außerdem gibt es bestimmt auch Kinder, denen auf die Schnelle gar kein Spruch einfällt. Deshalb ist es ratsam, die Gruppe schon im Vorfeld zu informieren, dass sich eine der nächsten Stunden um das Thema „Sprüche“ dreht. Dabei kann man den Kindern kurz erklären, was man unter „Sprüchen“ versteht – vor allem die Begriffe „Sprichwort“ und „Redewendung“ sollten kurz erläutert werden. Die Kinder können sich dann zu Hause einige Sprichwörter und Redewendungen einprägen, um diese in der entsprechenden Jungscharstunde parat zu haben. Fündig werden sie sicher in Büchern oder im Internet, außerdem besteht die Möglichkeit, Freunde oder Familienmitglieder zu befragen. Alternativ können die Mitarbeitenden auch im Voraus jedem Kind eine Liste mit einer Auswahl mehr oder weniger bekannter Sprüche verteilen, dann hätte man eine gemeinsame Grundlage für die Spiele.

Spielvorschläge

1. Sprüchemaler

Die Kinder werden in mindestens zwei Gruppen eingeteilt. Die Gruppen bestimmen abwechselnd eine/-n Freiwillige/-n, der an der Flipchart ein Bild zu einem verdeckt gezeigten Spruch (Sprichwort oder Redewendung) malt. Welche Gruppe errät zuerst den passenden Spruch? Hier sollten nur sehr bekannte Sprichwörter bzw. Redewendungen ausgewählt werden (Beispiel: „Tomaten auf den Augen haben“). Das Spiel kann vereinfacht werden, indem die Gruppen eine Liste mit den in Frage kommenden Sprüchen erhalten

2. Sprüche-Schlagabtausch

Jeweils zwei Kinder erhalten eine Liste mit Sprüchen und bekommen etwas Zeit, sich diese durchzulesen und einzuprägen. Dann treten sie gegeneinander an – ohne Liste. Der erste beginnt mit einem Spruch, z. B. „Alles roger in Kambodscha“. Der andere „schlägt“ mit einem Spruch zurück, z. B. mit „Alles klar, Herr Kommissar.“ Dann ist wieder das erste Kind an der Reihe: „Noch so ein Spruch – Kieferbruch!“ usw. Ein Spruch darf immer nur ein Mal verwendet werden. Gewonnen hat, wer „den letzten Spruch hat“. Wer einen Spruch aus Versehen ein zweites Mal benutzt, verliert. Für dieses Spiel eignen sich am besten kurze, witzige Sprüche.

3. Sprüche verändern

Die einzelnen Gruppen erhalten jeweils ein Blatt mit mehreren Sprüchen. Diese Sprüche sollen nun so verändert werden, dass sie so lustig wie möglich klingen. Dabei muss die Ähnlichkeit mit der Spruchvorlage immer noch erkennbar bzw. hörbar sein. Man kann auch weitere Vorgaben machen: Es dürfen nur zwei oder drei Wörter verändert werden, der Spruch muss sich (wie die Vorlage) reimen usw. Nach einer bestimmten Zeit tragen die Gruppen ihre veränderten Sprüche vor. Die Mitarbeiter-Jury entscheidet bei jedem einzelnen Spruch darüber, welche Gruppe die lustigste Version erfunden hat. Für dieses Spiel eignen sich neben Sprichwörtern (z. B. „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.“ – „Lieber Hände mit Flecken als Flecken ohne Hände.“) auch bekannte Werbesprüche (z. B. „Katzen würden Whiskas kaufen.“ – „Katzen würden Whisky saufen.“).

4. Sprüche erkennen

Mit einem Partner oder in der Gruppe versuchen die Kinder, Sprüche, bei denen die Vokale fehlen, zu erkennen und richtig aufzuschreiben. Beispiel: Vl Kch vrdrbn dn Br. – Viele Köche verderben den Brei. Mögliches Hilfsmittel wäre ein für alle sichtbares Plakat, auf dem neben anderen Sprüchen auch die „Lösungen“ der vorgegebenen vokallosen Sprüche stehen.

5. Eigene Sprüche erfinden

Ein Spiel, bei dem die Aufgabe der einzelnen Gruppen darin besteht, aus Zeitungen Wörter oder Satzteile auszuschneiden und daraus eigene, möglichst kreative oder lustige Sprüche zu erfinden. Die ausgeschnittenen Wörter werden am besten auf ein Blatt geklebt, damit die einzelnen Teile nicht durcheinander geraten.

6. Zungenbrecherwettbewerb

Beim Zungenbrecherwettbewerb geht es darum, verschiedene Zungenbrecher mit möglichst wenig Fehlern aufzusagen. Dabei können jeweils Kinder verschiedener Gruppen mit dem gleichen Zungenbrecher gegeneinander antreten. Wer macht die wenigsten Fehler? Als weiteres Kriterium kann die Schnelligkeit herangezogen werden: Wer schafft es am schnellsten ohne Fehler? Man kann auch anfangs alle Zungenbrecher (auf Kärtchen geschrieben) verteilen und den Kindern eine kurze Übungszeit einräumen. In diesem Fall sollten die Zungenbrecher auswendig aufgesagt werden.

7. Gedichtekönig

Jede Gruppe erhält ein kurzes abgedrucktes Gedicht, das am besten im Paarreim geschrieben ist. Die Gruppe teilt durch Zerschneiden des Blattes die Gedichtzeilen so untereinander auf, dass jedes Kind mindestens eine Verszeile bekommt. Innerhalb der Zeitvorgabe (z. B. 5 Minuten) lernt jeder zuerst für sich seine(n) zugeteilten Vers(e). Dann übt die Gruppe gemeinsam, die einzelnen Verse in der richtigen Reihenfolge nacheinander aufzusagen. Welche Gruppe schafft es, das Gedicht fehlerlos vorzutragen?

8. Einfache Wörterschlange

Ein Kind im Kreis sagt ein Wort. Das nächste Kind bildet mit dem letzten Buchstaben des vorher gesagten Wortes ein neues Wort, z. B. Esel – Leiter – rennen – usw. Weil der Anspruch des Spiels nicht so hoch ist, kann man bestimmte Regeln einführen, wie etwa eine Mindest- oder Höchstzahl von Buchstaben, aus denen das Wort bestehen soll. Außerdem kann auf Zeit gespielt werden: Jeder hat nur X Sekunden Zeit zum Überlegen. Wer länger braucht, bekommt einen Kreidepunkt auf die Stirn o. Ä.

9. Namenwörterschlange

Ähnlich wie obiges Spiel, nur startet die Schlange mit einem zusammengesetzten Namenwort, z. B. mit „Fußball“. Das nächste Kind bildet mit dem zweiten Teil des gesagten Wortes den ersten Teil eines neuen zusammengesetzten Namenwortes, z. B. „Ballschrank“. So geht es reihum weiter. Schaffen wir es einmal ganz herum?

Schreib- und Erzählspiele

Manche Spiele brauchen wenig Vorbereitung, dafür viel Phantasie. Unter der Kategorie „Schreib- und Erzählspiele” gibt es neben den bekannten Spielen – wie z. B. „Stadt Land Fluss” – einige andere, die hier kurz vorgestellt werden.

Stadt Land Fluss …

… ist wohl das bekannteste Schreibspiel. Es lässt sich durch Variationen steigern. Zum Beispiel durch die Felder: Automarke, Hobby, Getränk, Essen, Instrument, Prominente Person …

Diktierspiel

Bei diesem Spiel kommt es darauf an, seinem Mitspielenden einen Text zu diktieren. Die Schwierigkeit besteht darin, dass dies alle gleichzeitig versuchen. Die schreibenden Kinder sitzen
an einem großen Tisch oder einer Tischgruppe. Hinter jedem Kind steht ein anderes Kind, das den Text vorliest. Das Vorlesekind diktiert dem gegenübersitzenden Kind den Text. Alle diktieren den gleichen Text oder als Spielvariante jeweils einen anderen Text. Hier bieten sich Bibeltexte an.
Gewonnen hat, wer nach fünf Minuten die meisten richtigen Wörter auf dem Papier hat.

Blödsinngeschichte

Diese Geschichte entsteht fast von ganz alleine. Der erste Mitspielende schreibt in die erste Zeile den Anfang der Geschichte. Anschließend wird das Papier zum zweiten Mitspielenden weiter-gegeben. Dieser überlegt sich wie die Geschichte weiter geht. Dafür hat er die zweite Zeile zur Verfügung. Anschließend knickt der Mitspielende die erste Zeile nach hinten um, sodass der dritte Mitspielende nur die zweite Zeile lesen kann. Dieser schreibt nun die nächste Zeile der Geschichte und knickt ebenfalls die nun oberste Zeile um. So geht es weiter bis das Blatt vollgeschrieben ist. Anschließend wird die gesamte Geschichte vorgelesen.

Erzählerwettstreit

Ein sehr kreatives Spiel ist der Erzählerwettstreit. Jeder, der sich traut, erzählt eine Geschichte. Dabei ist es ganz egal, ob es sich um eine Gruselgeschichte, eine lustige oder unglaubliche
Geschichte handelt. Hauptsache, die Geschichte wird mit viel Phantasie erzählt. Man glaubt kaum, wie viel Kreativität die Kinder hier an den Tag legen. Gewinner sind bei diesem Spiel alle, die mitmachen.

Sängerwettstreit und Stimmenquiz

Hier sollten die Mitarbeitenden mit gutem Beispiel voran gehen und eine Gesangseinlage zum Besten geben. Dann singt jeder vor, der möchte. Gewonnen haben wieder alle, die sich trauen.

Bei dieser Gelegenheit kann man die einzelnen Beiträge aufnehmen. In einer späteren Jungscharstunde kann man daraus ein Stimmenquiz veranstalten. Jeder bekommt einen Zettel
und einen Stift und schreibt nun auf, wer auf der Aufnahme zu hören ist.

Gedichte

Es gibt jede Menge guter Gedichte, viele davon mit sehr lustigen Inhalten. Ob von Heinz Erhardt, Otto Waalkes oder anderen. Eine wahre Fundgrube für mögliche Texte ist das Internet.

http://www.heinzerhardt.com/html/vierzeilen.html

Jedes Kind sucht sich etwas Passendes aus und trägt es vor. Ob auswendig oder vorgelesen. Natürlich wird niemand dazu gedrängt.

Wortketten-Spiel

Ein Mitspielender fängt mit einem Hauptwort an. Der zweite Mitspielende hängt an dieses ein weiteres Hauptwort, so dass es einen Sinn ergibt. Der dritte Spielende nimmt das angehängte
Wort nach vorne und hängt wieder ein Wort an.

Zum Beispiel: Tür – Türschloss – Schlossgespenst – Gespensterkostüm – usw.

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