Hey, wir schaffen das!

Es ist mitten in der Nacht. Ich stehe direkt hinter einem Baum. Die Mauer aus Schuhkartons befindet sich ca. zehn Meter von mir entfernt auf einer Wiese. Acht Kinder umringen in gleichmäßigem Abstand die Mauer, fest entschlossen, niemanden an die Bausteine heranzulassen.
Plötzlich höre ich eine Stimme: „Da, hinter dem Baum. Da ist jemand!” Eine weitere Stimme: „Sicher?” Die erste Stimme: „Ganz sicher!” Noch ehe ich weiß wie mir geschieht, stürmen zwei Kinder auf „meinen” Baum zu, die anderen bleiben auf ihrem Platz vor der Mauer. Nur mit Mühe gelingt es mir, die Kleinen abzuwehren.
In den folgenden nächtlichen Stunden entwickeln wir, das Überfallteam, eine neue Strategie, um die „Nehemia-Mauer” zu zerstören. Anstatt uns anzuschleichen, laufen wir direkt auf die Mauer zu nach dem Motto: „Angriff ist die beste Verteidigung”.
Wer nun denkt, die Kinder flüchten, der täuscht sich. Sie sind Schauspieler des biblischen Nehemia-Anspiels, Bürger Jerusalems und Kinder Gottes. Als solche blockieren sie die Mauer und lassen nur wenig Zerstörung zu. Die Kinder verteidigen die Mauer gegen Erwachsene – eigentlich übermächtige Gegner. Der Zusammenhalt der Kinder berührt mich. Sie zeigen es deutlich: Gemeinsam mit Gott ist alles zu schaffen.
Diese Ausgabe des Jungscharleiters handelt von Nehemia, einem Mann, der andere motiviert hat, mit Gott gegen alle Schwierigkeiten des Alltags anzukämpfen. Die Ideen und Vorschläge in diesem Thema weisen auf Nehemia hin und zeigen, was Mitarbeitende und Jungscharler von ihm lernen können: Mit Gott ist alles zu schaffen!

Hilfe in schwierigen Situationen

Zielgedanke

In schwierigen Situationen gibt es zwei hilfreiche Schritte: Auf Gottes Hilfe bauen und gleichzeitig mögliche Schutzmaßnahmen ergreifen.

Vorüberlegung für Mitarbeitende

Die Stadtmauer um Jerusalem wächst, und die Feinde merken, dass Nehemia und seine Leute ernst machen. Da planen sie zunächst einen Angriff, der aber bekannt wird. Später versuchen
sie, den Anführer Nehemia auszuschalten, so dass die Moral und der Eifer in Jerusalem sinken. Die benachbarten persischen Statthalter rund um Jersualem (Sanballat, Tobija und Gerschem)
wollen schlicht keine starke Stadt neben sich haben.
Zum Thema „Mobbing und Anfeindungen” siehe auch die Vorüberlegungen für Mitarbeitende in der Einheit „Nehemia lässt sich nicht fertig machen”.
Schwerpunkt im vorliegenden Artikel ist die doppelte Vorsichtsmaßnahme, die Nehemia ergreift: er betet zu Gott, erinnert die Jerusalemer an Gottes Unterstützung und ergreift zugleich Vor-sichtsmaßnahmen, um die Feinde abzuwehren, wenn sie kommen.
Dies ist ein guter Tipp für schwierige Situationen im Leben: Gott um Hilfe bitten und ihm das eigene Leben und Handeln anvertrauen – und gleichzeitig die Schutzmaßnahmen ergreifen,
die uns zur Verfügung stehen, wenn andere uns Böses wollen: sich Verstärkung holen, andere informieren usw.

Erlebniswelt der Kinder

Auf manchen Schulhöfen sind Erpressungen und Schlägereien leider Realität, so dass Kinder das Gefühl, von anderen bedroht zu werden, durchaus kennen. Es gibt auch andere Situationen,
in denen Kinder Angst haben. Die Geschichte von Nehemia kann deutlich machen, dass Kinder
mit ihren Ängsten nicht allein sind. Von Nehemia können sie lernen, dass es zwei Möglichkeiten gibt, dagegen anzugehen, nämlich Gott um Hilfe zu bitten und selbst Schutzmaßnahmen
zu ergreifen (s. o.). Auch wenn Gewalt sicher keine Lösung ist für Konflikte, wer tätlich angegriffen wird, darf sich wehren.

Einstieg

Die Stofftiere liegen in der Mitte. Die Kinder raten, welchen Begriff die Anfangsbuchstaben der Tiere ergeben: ANGST.
In einer Gesprächsrunde werden Situationen genannt, in denen Kinder Angst haben – vielleicht sind die Tiere ja schon eine Möglichkeit.
Tipp: Für Kinder ist es hilfreich, wenn ein Mitarbeitender erzählt, was ihm Angst macht. Dann fällt es leichter, die eigene Angst zuzugeben.
Alle „Angst-Situationen” werden auf das Plakat geschrieben.

Erzählung

Andachtsimpuls

Was ist euch aufgefallen? Was hat Nehemia gemacht, als die Feinde angreifen wollten? Zusammen mit den Kindern Antworten suchen.

  • Er hat Gott um Hilfe gebeten.
  • Er versucht, sich und sein Volk zu schützen, indem er Wachen aufstellt. Außerdem haben alle Waffen bei sich und bleiben über Nacht zusammen in Jerusalem usw.

Das können auch wir tun, wenn wir in Situationen geraten, in denen wir Angst haben: Beten und Schutzmaßnahmen ergreifen.
Gemeinsam wird um das Plakat mit den Angstsituationen herum „beten” geschrieben, so dass durch das Wort ein Rahmen entsteht.
Zu jeder Angstsituation kann man dazu schreiben, welche Schutzmaßnahmen möglich sind. Das ist vielleicht nicht einfach, aber versucht es mal!

Gebet

Lieber Gott,
wir danken dir, dass du groß und mächtig bist!
Wir danken dir, dass du auch heute noch jeden von uns
in gefährlichen Situationen beschützt,
so wie Nehemia und die Jerusalemer Bürger.
Amen.

(Evtl. einzelne Angstsituationen vom Plakat in das Gebet einbauen.)

Ideen zur Vertiefung – Spiele

Ausmessen und Bauplan erstellen

Bevor man mit Bauen loslegt, muss man erst einen Plan machen: Messt das Gemeindehaus/Freizeitheim rundherum ab und zeichnet einen Grundriss.
Rechnet aus, wie viele Ziegelsteine ihr braucht, wenn die Mauer auf diesem Grundriss erbaut wird und zehn Meter hoch sein soll! Der Ziegelstein dient als Anhaltspunkt!

Transport 1

Auf eine Baustelle muss viel Material geschafft werden. Das wird erst mal geübt: Jede Gruppe muss jeden ihrer Teilnehmer einmal eine bestimmte Strecke im Schubkarren transportieren.
Zeit wird abgestoppt. Der „Arbeiter” kann abgewechselt werden.

Transport 2

Natürlich braucht man auch Sand und Zement auf einer Baustelle Die Kinder einer Gruppe setzen sich nebeneinander auf den Boden, jeder bekommt einen Löffel. An einem Ende der Reihe steht der Eimer mit Sand, am anderen der leere Eimer bzw. das Marmeladenglas. Aufgabe ist es, den Sand aus dem Eimer von Löffel zu Löffel weiterzugeben und damit den Eimer/das Glas am Ende zu füllen. Welche Gruppe hat zuerst eine bestimmte Menge Sand in den Eimer geschaufelt bzw.
das Marmeladenglas gefüllt?

Mauerbau

Die Kinder müssen aus den Schuhkartons möglichst schnell eine Mauer bauen. Zunächst treten die Gruppen einfach so gegeneinander an.
In der zweiten Runde bekommt jedes Kind die Augen verbunden – welche Gruppe schafft es dennoch am schnellsten, eine möglichst hohe Mauer zu bauen?
In der dritten Runde sehen die Kinder zwar wieder, aber es gibt Feinde, die den Bau der Mauer verhindern wollen: die eine Gruppe versucht zu bauen, die andere darf mit Tennis- oder Soft-bällen auf die Mauer schießen. Mit welcher Taktik schafft es die Mannschaft dennoch, eine Mauer zu bauen?

Tipp: Wenn nicht allzu viele Bälle im Spiel sind, kann tatsächlich eine Mauer gebaut werden.

Liedvorschläge

  • Mein Gott ist groß, er ist stärker, Einfach spitze Nr. 67
  • Jesus ist größer, Einfach spitze Nr. 10
Click to access the login or register cheese
Wähle dein Team!

Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.

Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.

Wechsel zu deinem Konto