1. Korintherbrief

Hier kommt die dritte Themenreihe der JUMAT 2/2022. Es geht in vier Lektionen um die Gemeinde im 1. Korintherbrief:

Lektion 10: 1. Korinther 1,10-17 Streit in der Gemeinde

Lektion 11: 1. Korinther 12,1-11 Keine/r kann nichts

Lektion 12: 1. Korinther 12,12-31 Gemeinsam sind wir stark!

Lektion 13: 1. Korinther 13,1-13 Gemeinschaft braucht Liebe

Alle Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut:

Der erste Teil enthält exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder.

Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Gott hat jeden Menschen mit Gaben und Fähigkeiten geschaffen. Die haben wir nicht nur für uns allein, sondern wir sollen sie auch für andere einsetzen.

Checker

Jeder Mensch hat Gaben und Fähigkeiten. Wie kann Gott mich damit gebrauchen? Wo kann ich etwas tun?

Der Text an sich

Einige Jahre nachdem Paulus die Gemeinde in Korinth gegründet hatte, hatten sich einige Fragen für die Christen ergeben, die sie an Paulus hatten. Deshalb schrieb er ihnen einen Brief. Außerdem hatte Paulus gehört, dass es zu Spaltungen in der Gemeinde gekommen war. Im 12. Kapitel stellt er klar, dass wir Gaben und Aufgaben von Gott bekommen haben. Gottes Geist stattet uns mit Gaben und Fähigkeiten aus. Nicht jede(r) muss alles können. Und niemand kann nichts. Paulus macht den Korinthern noch einmal deutlich, was war, bevor sie Christen geworden sind; nämlich, dass sie sich toten Götzen anvertraut hatten. Er sagt klar, dass sich niemand zu Jesus bekennen kann, wenn er nicht von Gottes Geist erfüllt ist.

Die Gaben, die Gott uns gibt, sollen in der Gemeinde eingesetzt werden. Da gibt es niemanden, der besser ist oder keine, die gar nichts kann. Die Gaben, die Paulus hier nennt, sind keine vollständige Liste für Gemeindearbeit. Es sind Beispiele, die in Gemeinden vorkommen. Gemeinden sind verschieden. In einer Gemeinde liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit anderswo als in der anderen Gemeinde. Gottes Geist bewirkt es, dass Gaben so eingesetzt werden, wie es für diese eine Gemeinde richtig und wichtig ist. Die Korinther meinten wohl, dass ekstatische Zungenrede eine der wichtigsten Gaben war, weil sie es von ihren vorherigen Kulten so kannten. Hier macht Paulus deutlich, dass es auch sein kann, dass jemand in anderen Sprachen reden kann; es aber nur etwas nützt, wenn jemand da ist, der es auch auslegen kann. Das gesamte Kapitel mündet auf 1. Kor. 13,13 hin: Die Liebe ist das Größte. Denn ohne Liebe zu Gott und den Menschen nützt die beste Gabe nichts.

Der Text für mich

Manchmal bin ich ganz schön neidisch auf das, was andere können. Ich würde auch gerne Klavierspielen können. Ich würde auch gerne so präzise und wortgewandt sein. Aber Paulus scheint es in diesem Text gar nicht darum zu gehen, was ich möchte, sondern was der Gemeinde dient. Meine Gaben habe ich nicht nur für mich bekommen, sondern ich soll sie für Gott in der Gemeinde einsetzen. Mit meiner Gabe habe ich auch eine Aufgabe bekommen. Jetzt stellt sich nur die Frage: Welches ist meine Gabe? Manche wissen auf diese Frage sofort eine Antwort. Anderen fällt nichts ein und sie sind frustriert, weil sie meinen: Ich kann gar nichts.

Wichtig ist, dass wir mit Gott im Gespräch bleiben und ihn bitten, den Weg zu zeigen, den wir in der Gemeinde gehen sollen. Manches muss man auch einfach mal ausprobieren. Sich Menschen suchen, die einem ehrlich sagen, ob man etwas besser sein lassen sollte oder noch üben muss. Gott weiß den Weg für uns und das macht Mut, weiterzugehen.

Der Text für dich

Starter

Schon von klein auf wollen Kinder sich messen, wollen herausfinden, wer der Beste oder die Schnellste ist. Oft werden sie auch untereinander verglichen. Das fängt schon in der Familie mit mehreren Geschwistern an. Wer bringt das beste Zeugnis mit nach Hause? Wer gewinnt öfter bei Mensch-ärgere-dich-nicht? Dieser Bibeltext geht in eine ganz andere Richtung. Jede(r) ist gleich wichtig. In der Gemeinschaft unter Christen sind alle willkommen und können alle etwas beitragen. Gott beurteilt uns Menschen nicht danach, was wir besonders toll können oder nicht. Er nimmt alle so, wie sie sind.

Checker

Kinder, die schon viel vom Glauben wissen, haben schon erfahren, dass es in der Gemeinde nicht darum geht, wer besser ist als andere. Trotzdem ist da dieser „Wille“, dass man besser sein möchte. Hier könnte es eine gute Erfahrung sein, gemeinsam herauszufinden, was die Einzelnen für Gaben haben und wie sie sie für alle gemeinschaftsfördernd einsetzen können. Dann ist es aber besonders wichtig, für alle auch etwas zu finden und deutlich zu machen, es gibt niemand ohne Gaben und Fähigkeiten.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Das kann ich gut:

Es werden verschiedene Stationen aufgebaut.

Bei jeder Station gibt es eine bestimmte Aufgabe:

  • Station 1: (Bausteine) Baue eine Kirche
  • Station 2: (Malen) Male eine Kirche
  • Station 3: (Schreibwerkstatt) Was hast du in der letzten Jungschar-Stunde gemacht?
  • Station 4: (Erzählen) Welches Buch hast du zuletzt gelesen?

Die Kinder bekommen 10 Minuten Zeit und stellen dann ihre Ergebnisse vor.

Idee 2

Es wird gemeinsam ein Essen vorbereitet. In verschiedenen Gruppen wird vorbereitet: Die einen decken den Tisch und machen Dekoration, die anderen machen einen Obstsalat, eine Pizza o.Ä. Am Ende der Stunde wird gemeinsam gegessen.

Verkündigung

Verkündigungsart: Erzählung

Stephanus ruft: „Philippus, kommst du auch gleich mit zur Gemeinde? Wir lesen doch den Brief von Paulus weiter.“ – „Klar,“ ruft Philippus „ich bin schon gespannt, was er auf unsere Fragen antwortet, die wir ihm gestellt haben.“

So gehen die beiden gemeinsam durch die Straßen der Stadt Korinth und unterhalten sich darüber, was sie in den Tagen zuvor schon aus dem langen Brief gehört haben, den Paulus ihrer Gemeinde geschrieben hat. Der Weg ist lang, aber die beiden sind erstaunt, wie schnell sie doch angekommen sind bei dem Haus, in dem heute der Gottesdienst stattfindet. Nachdem sich alle gegenseitig begrüßt haben, setzen sie sich gespannt hin. Paulus hat die Gemeinde vor einigen Jahren gegründet und ist dann weitergezogen. Aber sie haben noch so viele Fragen und deshalb freuen sich alle, dass Paulus geantwortet hat.

Heute darf Stephanus vorlesen: „Nun komme ich zu der Frage nach den Gaben, die der Geist Gottes schenkt. Ich will euch darüber nicht in Unkenntnis lassen, liebe Brüder und Schwestern …“ (Basis-Bibel, 1. Kor. 12,1)

Philippus hört gespannt zu. In letzter Zeit ist ihm öfter durch den Kopf gegangen, ob er gut genug ist für Gott und für die Gemeinde. Er zweifelt, weil er manchmal das Gefühl hat: „Ich kann gar nichts gut. Die anderen können alles viel besser als ich. Ich kann nicht gut reden; ich kann nicht so gut laut beten oder singen und Geld habe ich auch nicht so viel, das ich spenden kann.“

Aber jetzt hört er: „Es gibt zwar verschiedene Gaben, aber es ist immer derselbe Geist. Es gibt verschiedene Aufgaben, aber er ist immer derselbe Herr. Es gibt verschiedene Kräfte, aber er ist immer derselbe Gott. Er bewirkt das alles in allen Menschen. Das Wirken des Geistes zeigt sich bei jedem auf eine andere Weise. Es geht aber immer um den Nutzen für alle … (Gott) teilt jedem eine Fähigkeit zu, ganz so, wie er es will.“ (Basis-Bibel, 1. Kor. 12,4-7.11b)

Philippus versteht das nicht so ganz. Er ist froh, dass Stephanus erst einmal aufhört zu lesen und alle über das Gehörte gemeinsam nachdenken können. Einer ruft: „Es geht gar nicht darum, was wir gut können, sondern dass Gott es ist, der uns begabt. Wir müssen nicht krampfhaft suchen, was wir können. Gott wird es uns zeigen, wo wir uns in der Gemeinde einsetzen können.“ Eine Frau sagt: „Lasst uns Gott bitten, uns zu zeigen, welche Gabe wir haben. Ich weiß es nämlich gerade nicht.“

Philippus ist erleichtert. Nicht nur ihm geht es so. Es gibt noch andere in der Gemeinde, die nicht wissen, was sie für eine Gabe haben, die Gott ihnen gegeben hat. Vielleicht hat Gott ihm das ja auch noch gar nicht gezeigt.

Nachdem sie miteinander gebetet haben, gehen alle nach Hause. Auf dem Weg unterhalten sich Stephanus und Philippus sehr aufgeregt. „Und ich war mir nicht sicher, ob ich auch gut genug für die Gemeinde bin“, sagt Stephanus. Philippus bekommt riesige Augen. Ungläubig ruft er: „Du? Aber du kannst doch so gut reden, du betest immer laut und jetzt hast du vor allen den Brief weiter vorgelesen. Das hätte ich mich nie getraut. Ich würde so rumstottern, dass keiner mehr etwas von Paulus Sätzen verstehen könnte. Ich muss an mir zweifeln, aber du doch nicht.“

„Weißt du, was ich heute begriffen habe?“, antwortet Stephanus. „Dass es darauf wirklich nicht ankommt. Jede und jeder kann etwas zur Gemeinde beitragen. Und genau das tust du schon. Ich weiß, dass du Alte und Kranke besuchst. Du bringst immer etwas zum essen zum Gottesdienst mit. Du tust etwas, was nicht alle immer sofort sehen. Aber Gott sieht es. Du tust etwas für unsere Gemeinschaft, ohne dich in den Vordergrund zu setzen. Manche tun so etwas. Und darauf müssen wir achten. Es geht nicht um die tollen Gaben und Fähigkeiten, sondern, dass wir uns für Gott und seine Gemeinde einsetzen.“

„Wow, nun hast mir gerade die Sätze gesagt, die ich heute brauche. Ich bin manchmal so unsicher. Aber jetzt weiß ich: Gott kann mich gebrauchen; die Gemeinde kann mich gebrauchen. Hier bin ich richtig.“ Froh und voller Dankbarkeit gehen die beiden auseinander.

Die andere Idee

Zwei Mitarbeitende unterhalten sich darüber, was ein anderer Tolles kann. Sie sind neidisch darauf. Aber dann kommen sie darauf, dass sie ja auch mit Gaben und Fähigkeiten ausgestattet sind. Eine(r) erinnert sich an den letzten Gottesdienst, wo ein Text aus dem 1. Korintherbrief der Predigttext war. Gemeinsam suchen sie die Stelle in der Bibel und lesen 1. Kor. 12, 1;4-7;11b vor. Sie kommen zu dem Fazit, dass Gott jedem von uns Gaben gibt, die wir für ihn und die Gemeinde einsetzen sollen. Es geht nicht darum, herauszustellen, wie toll jemand ist. Es geht immer darum, dass wir Menschen Gott und die Mitmenschen lieben sollen und sich daraus unser Handeln ergibt.

Der Text gelebt

Wiederholung

Auf drei Zetteln schreiben wir groß:

  1. Verschiedene Gaben         ->        derselbe Geist
  2. Verschiedene Aufgaben    ->        derselbe Herr
  3. Verschiedene Kräfte          ->        derselbe Gott

Gott ist es, der uns Gaben, Aufgaben und Kraft schenkt.

Gespräch

Mit den Kindern gemeinsam darüber sprechen, dass Gott alle Menschen gebrauchen kann. Es kommt nicht darauf an, dass jemand etwas unheimlich toll oder gut kann, sondern dass ich es für Gott einsetze.

Gemeinsam kann überlegt werden, was der andere für eine Fähigkeit hat (da ist es gut, wenn sich Mitarbeitende vorher schon Gedanken über die einzelnen Kinder gemacht haben).

Wir tragen zusammen, was wir in der Gemeinde, für die Jungschar, für Gott tun können.

Merkvers

„Auch wenn alles einmal aufhört – Glaube, Hoffnung und Liebe nicht. Diese drei werden immer bleiben; doch am höchsten steht die Liebe.“ 1. Korinther 13, 13 (Gute Nachricht)

Zum Bibelvers kann gemeinsam ein schönes Plakat mit den Begriffen Glaube, Hoffnung und Liebe gestaltet werden und im Gruppenraum aufgehängt werden.

Gebet

Hier kann man Gott für die einzelnen Kinder mit ihren Gaben danken. Jede/r wird vor Gott genannt. Dazu können wir die Umrisse der Kinder (siehe Kreatives) nutzen und während des Gebets von „Kind zu Kind“ gehen.

Kreatives

Auf eine Tapetenrolle, Zeitungspapierrolle o.Ä. zeichnen die Kinder sich gegenseitig ab, indem ein Kind sich auf das Papier legt. Dann kann man aus Geschenkpapier, Tapete etc. Kleidungsstücke aufkleben. Die Kinder schreiben auf die Körper des anderen, was die gut können.

Spielerisches

Spiele ausdenken: Die Kinder werden in Kleingruppen eingeteilt und bekommen die Aufgabe, ein Spiel zu erfinden, bei dem alle gewinnen und niemand verliert.

Just one: Es gibt Karten mit jeweils 5 Begriffen drauf. Einer zieht eine Karte, darf sie sich aber nicht ansehen. Er nennt eine Nummer von 1-5. Alle anderen schreiben einen Begriff auf, der den gesuchten Begriff beschreibt, ohne ihn (auch nicht in Teilen oder anderen Sprachen) zu nennen. Der Erratende muss die Augen schließen, während die anderen vergleichen, was sie geschrieben haben. Doppelte Begriffe werden aussortiert, bevor der Erratende schauen darf und rät. Man spielt 12 Runden und schaut, wie viele Begriffe erraten werden.

Stille Post, pantomimisch: Alle sitzen im Kreis und schließen die Augen. Der Spielleiter ruft ein Kind auf, es öffnet die Augen und bekommt eine Bewegung vorgemacht. Diese versucht es nun dem linken Nachbarn vorzumachen, der wieder dem Nächsten, bis es beim ersten wieder angekommen ist. Bleibt die Bewegung vom Ersten bis zum Letzten gleich?

Rätselhaftes

Buchstabengitter: Worte aus der Geschichte werden in einem Buchstabengitter versteckt. Sie können vorwärts, rückwärts, diagonal, von oben nach unten oder unten nach oben versteckt sein (siehe Downloadmaterial).

(T)Extras

Lieder

  • Ein jeder kann kommen
  • Herz mit Ohren
  • Ich will nicht mehr sagen, ich kann das nicht
  • Jesus, zu dir kann ich so kommen
  • In Gottes Haus

Aktionen

  • Gemeinsam überlegen, was als Gruppe für andere getan werden kann.
  • Eine Aktion für eine andere Gruppe der Gemeinde planen

Kreatives

Wir bauen einen Gabenbaum. Aus Sperrholz wird der Umriss eines Baumes mit vielen Ästen ausgesägt. Es werden verschiedene Früchte ausgeschnitten, worauf Gaben geschrieben werden, die für Gott oder für die Gemeinde gut sind. (Beim Verlag Junge Gemeinde gibt es auch schon kleine fertige Bäume, die man nutzen kann: www.junge-gemeinde.de)

Weiterführende Hinweise, zum Beispiel Internetadressen.

Gabenbäume: www.junge-gemeinde.de

Paulus und Silas im Gefängnis

Zielgedanke:
Wähle deine Einstellung – damit entscheidest du selbst, wie du mit Einschränkungen, schwierigen Situationen,… umgehst und kannst dich und dein Umfeld verändern – so oder so.
Vorüberlegungen für Mitarbeitende

Begeben wir uns auf einen Ausflug nach Philippi zur Zeit von Paulus. Paulus und seine Mitarbeitenden, darunter auf alle Fälle Silas und Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte, kamen während ihrer Missionsreise in diese Stadt. Dort verlief vorerst alles problemlos, sogar sehr erfolgreich. Durch eine Predigt kam Lydia, eine reiche Geschäftsfrau, zum Glauben an Jesus und lud Paulus und seine Begleiter zu sich nach Hause ein. Als sie in der Stadt unterwegs waren, begegnete ihnen mehrere Tage lang eine wahrsagende Magd, die mit dieser Fähigkeit ihrem Besitzer viel Geld einbrachte. Sie verfolgte Paulus und seine Freunde und rief laut, diese Männer seien Diener des höchsten Gottes und könnten den Menschen den Weg zum wahren Leben zeigen. Dies entsprach der Wahrheit, ausgesprochen durch einen Dämon (ein böser Geist in dieser Frau). Das konnte Paulus nicht zulassen. Er wollte nicht, dass seine Botschaft mit dunklen Mächten in Verbindung gebracht wurde. Deshalb nahm er die Autorität Jesu in Anspruch und befahl dem bösen Geist, zu verschwinden. Damit war der Besitzer der Magd seiner Einnahmequelle beraubt, da er durch die Wahrsagerei dieser Frau viel Geld verdiente. Das brachte ihn dazu, gegen Paulus und seine Begleiter vorzugehen. So wurden Paulus und Silas mit falschen Behauptungen angeklagt und ohne Gerichtsverhandlung ins Gefängnis gesperrt.

Nachdem Paulus und seine Mitstreiter nach einem Erdbeben vom Gefängnis-Aufseher aufgenommen, versorgt und behandelt worden waren, sollten sie wieder frei kommen – leise, still und heimlich. Doch das ließ Paulus nicht mit sich machen. Er war ein römischer Staatsbürger, dem vor seinem Gefängnisaufenthalt eine faire Gerichtsverhandlung zugestanden hätte. Das erschreckte die Verantwortlichen der Stadt, und sie kamen selbst, um die Angelegenheit mit Paulus und Silas zu klären. So viel zu den Ereignissen rund um das Geschehen im Gefängnis.

“…und legte ihre Füße in den Block.” (Apostelgeschichte 16, 24). Das bedeutet, dass die Füße von Paulus und Silas zwischen zwei Brettern mit Hilfe von Metallklammern eingeklemmt waren.

Warum will der Gefängnis-Aufseher sich umbringen, als er davon ausgeht, dass die Gefangenen geflohen sind? Als Gefängnis-Aufseher war er in allen Belangen für die Gefangenen zuständig. Falls ein Gefangener floh oder zu Schaden kam, konnte er persönlich dafür zur Rechenschaft gezogen und entsprechend bestraft werden. Deshalb war er zutiefst verzweifelt als er annahm, alle Gefangenen seien geflüchtet.

Warum konnten Paulus und Silas in dieser Situation – zu Unrecht im innersten des Gefängnisses und mit den Füßen im Block – Gott loben? Paulus und Silas haben schon viel mit Gott erlebt (es lohnt sich, in der Apostelgeschichte zu stöbern) und unterschiedlichste schwere und wunder-bare Erfahrungen gemacht. Dies ließ ihr Vertrauen in Gottes Größe und Gegenwart wachsen. Vielleicht erinnerten sie sich auch gegenseitig an solche Erlebnisse, an Gottes Wesen und Möglichkeiten. Und das brachte sie dazu, Gott Loblieder zu singen. Loblieder predigen der Seele und das verändert die Perspektive. Wir richten unseren Blick weg von uns, hin zu dem, der helfen kann und das hat innere Freiheit und Frieden zur Folge. Paulus und Silas waren äußerlich gefangen und innerlich frei, weil sie sich mit ihrem Leben Gott anvertraut hatten. Sie wussten, es würde nur das geschehen, was Gott zuließ und, dass Gott in allem mit ihnen war. Sie stellten sich auf Gottes Wort. Dieses Verhalten und diese innere Freiheit hat womöglich ihre Mit-Gefangenen so beeindruckt, dass keiner floh, als sich ihnen mit dem Erdbeben die Gelegenheit bot.

Erlebniswelt der Kinder

Auch Kinder fühlen sich einsam und verlassen. Gerade in diesen schwierigen Zeiten. Sie sind den Gegebenheiten noch viel hilfloser ausgeliefert, als wir Erwachsenen. Durch ihre geringere Lebenserfahrung fällt es ihnen noch viel schwerer, eine Perspektive zu entwickeln, wann, wie und was sich wieder ändern könnte.

Das Lernen am und mit den Gleichaltrigen, das soziale Lernen steht bei Kindern in diesem Alter ganz weit oben in ihrer Entwicklung. Und genau das wird eingeschränkt. Sie spüren, dass etwas Wesentliches fehlt. Aber meist sind sie diesem Gefühl hilflos ausgesetzt und tun sich schwer, konstruktive Lösungen zu finden.

Jetzt hilft ein Perspektivwechsel: weg von mir und meiner Hilflosigkeit und Not, hin zu dem, der da ist und helfen kann, der größer ist, als die Not. Dieser Perspektivwechsel kann Hoffnung, Kräfte und Kreativität frei setzen; und innere Freiheit geben.

Einstieg

Sammelt mit euren Jungscharlern auf einem Plakat verschiedene Eigenschaften Gottes, kreuz und quer und unkommentiert. Vielleicht hilft es, wenn ihr sie an bestimmte biblische Erlebnisse erinnert, die ihr schon in der Jungschar besprochen habt.

Biblische Erzählung

Für die Erzählung braucht ihr zwei Mitarbeitende: Lukas, den Arzt, Mitarbeiter von Paulus und Verfasser der Apostelgeschichte und Antonius, einen Mitgefangenen von Paulus und Silas

Lukas: Guten Tag, mein Name ist Lukas. Ich bin ein Mitarbeiter des großen Apostels und Predigers Paulus. Meine Aufgabe ist es, alle Geschehnisse im Leben des Paulus zu protokollieren. Dazu interviewe ich gerne Zeugen dieser Erlebnisse, um ein umfassendes Bild zu bekommen. Heute treffe ich mich mit Antonius, einem Mitgefangenen von Paulus und Silas im Gefängnis in Philippi. Guten Tag Antonius.

Antonius (begeistert): Guten Tag Lukas, Vielen Dank, dass ich von diesem einzigartigen Erlebnis berichten darf. Seit dieser verrückten Nacht bewundere ich Paulus und Silas und interessiere mich sehr für ihren Gott. Wenn sie zu so etwas fähig sind, muss es ein besonders großer und wohl auch besonders vertrauenswürdiger Gott sein.

Lukas: Stopp, stopp Antonius. Ihre Begeisterung ist ja beeindruckend. Aber so verstehe ich nur die Hälfte. Sie saßen selbst im Gefängnis, als auch Silas und Paulus gefangen genommen wurden?

Antonius: Ja, aus verschiedenen Gründen, saß ich in der innersten Zelle des Gefängnisses. Aus dieser ist kein Herauskommen. Am frühen Abend ging die Tür auf und zwei neue Gefangene wurden herein gebracht. Neugierig begutachteten wir sie. Die Armen wurden mit den Füßen auch noch in den Block gesteckt, zwischen zwei Brettern festgeklammert und waren völlig bewegungsunfähig. Wie ich erfuhr, waren sie zu unrecht im Gefängnis.

Lukas: Wie verhielten sich Paulus und Silas in dieser Situation? Waren sie wütend? Frustriert? Niedergeschlagen?

Antonius: Zunächst unterhielten sie sich leise miteinander. Dann sahen sie sich in der Zelle um und begrüßten uns. Das war neu. Noch nie wurden wir von anderen Gefangenen höflich oder sogar freundlich behandelt. Dann fingen sie an, von ihrem Gott zu reden. “Er hat uns versprochen, immer bei uns zu sein,” sagte der Eine. Sie erzählten, wie Gott sie schon bewahrt hatte, vor Steinigungen und Verfolgung. Sie beschrieben, wie ihr Gott ist: treu, liebevoll, mächtig, ein wunderbarer Ratgeber. Und dann, kurz vor Mitternacht, ich traute meinen Ohren nicht, begannen die beiden Männer mit lauter Stimme zu singen. Sie sangen Loblieder von ihrem Gott, mitten im Gefängnis. Das war so verrückt!

Lukas: Sangen sie aus Verzweiflung? Was denken Sie?

Antonius: Nein, nein, nicht aus Verzeiflung. Sie waren überzeugt, dass ihr großer Gott hier ist, mitten in diesem dreckigen Gefängnis; dass er sie hören und ihnen helfen würde. Sie sagten: “Gott bleibt Gott, egal was geschieht. Mit unseren Lobliedern erinnern wir uns daran, wie Gott ist. Außerdem schenkt er uns Frieden, mitten im Gefängnis und dafür loben wir ihn.”

Lukas: Das ist echt bewundernswert und zeigt ein großes Vertrauen. Was geschah dann? Wie kamen Sie alle frei?

Antonius: Das war echt der Gipfel des Wahnsinns! Plötzlich, noch während Paulus und Silas sangen, bebte die Erde. Die Mauern schwankten und die Ketten, die in den Mauern verankert waren, fielen heraus, Türen öffneten sich. Erstaunt sahen wir uns an…

Lukas: Und alle verließen so schnell wie möglich das Gefängnis?

Antonius (lacht): Nein. Wir blieben alle sitzen wo wir waren. Warum? Keine Ahnung! Aber irgend etwas hielt uns ab, zu fliehen. (Schüttelt ungläubig den Kopf).

Lukas: Sie blieben alle im Gefängnis? Obwohl Sie die Möglichkeit hatten zu fliehen?

Antonius: Ja schon, aber Paulus und Silas blieben sitzen, und so blieben auch wir. Plötzlich rief Paulus laut: “Nein, stopp, tu dir nichts an. Wir sind alle hier.” Kurz darauf erschien der Gefängnis-Aufseher mit einer Laterne in der Hand an unserer aufgebrochenen Tür. Verwundert starrte er uns an. Zitternd vor Ehrfurcht fiel er vor Paulus und Silas auf die Knie. “Danke, danke – wenn Sie alle fort wären, würde ich hart bestraft werden. Dann hätte wohl mein letztes Stündlein geschlagen.”

Jetzt wussten wir, warum wir nicht geflohen waren. Das hätte der Aufseher nicht verdient. Paulus und Silas hielten uns durch ihr so anderes, besonderes Verhalten von einer großen Dummheit ab. Der Aufseher führte uns in eine nicht so stark vom Erdbeben beschädigte Zelle. Paulus und Silas nahm er mit. Was dann geschah, weiß ich nicht. Paulus und Silas kamen jedenfalls nicht zurück. Aber sie haben mir geholfen, meine Einstellung zu ändern. Ich kann selbst wählen, wie ich mit meiner Situation umgehe: bitter, wütend, ärgerlich oder mit diesem Vertrauen zu diesem Gott, der immer da ist. Dann bin ich sogar im Gefängnis frei.

Lukas: Ja, so ist unser Gott. Er kann sogar einen ungerechten Gefängnis-Aufenthalt nutzen, um Menschen mit sich und seiner Liebe und Hoffnung bekannt zu machen. Möchten Sie wissen, wie es mit Paulus und Silas weiter ging?

Antonius: Sehr gerne!

Lukas: Der Gefängnis-Aufseher nahm sie mit nach Hause. Er wusch sie, versorgte ihre Wunden und gab ihnen zu essen. Und, er wollte alles über unseren Gott und ein Leben mit ihm wissen. Paulus und Silas erzählten ihm und seiner ganzen Familie mitsamt allen Angestellten von unserem einzigartigen, treuen Gott. Am Ende ließen sich der Aufseher und sein ganzes Haus taufen. Sie wollten ab jetzt, mit unserem Herrn Jesus Christus leben und ihm vertrauen.

Was für ein Erlebnis: Paulus und Silas sitzen zu ungerecht im Gefängnis, singen dort Loblieder anstatt wütend und niedergeschlagen zu sein, werden so innerlich frei und froh und zeigen anderen Menschen, was es heißt mit unserem Gott zu leben. Vielen Dank für das Interview, Antonius.

Andacht

Paulus und Silas sitzen im Gefängnis und irgendwann fangen sie an, Loblieder zu singen – warum? Was bringt sie dazu? Überlegt gemeinsam mit den Kindern.

Ich kann im Gefängnis sitzen, alleine zu Hause oder in irgendeiner anderen schwierigen Situation stecken und mich nur um mich selbst kreisen, mich selber bemitleiden, wütend auf die Situation und die ganze Welt sein, keine Hoffnung und keine Ideen haben. Und all das darf auch sein. Wir dürfen das sogar Gott sagen. Aber wenn wir dabei bleiben, dann bleiben wir auch innerlich im Gefängnis, dann stecken wir fest.

Fangen wir an, weg von uns zu schauen und zu überlegen, wie und wer Jesus ist, was er kann und wie er zu uns ist. So verändert sich unsere Haltung und wir können, wie Paulus und Silas Gott loben. Die Loblieder können sogar helfen, unsere Einstellung zu ändern, denn sie erinnern uns daran, wie Gott ist. So werden wir innerlich frei, auch wenn wir in unserer Wohnung festsitzen und bekommen neue Freude, Frieden und vielleicht sogar Ideen.

Probiert doch mal folgendes aus (wichtig ist, die Ernsthaftigkeit bei der Übung und es nicht ins Lächerliche zu ziehen): Wie geht es euch, wenn ihr euch lauter traurige und schlechte Dinge zusprecht, wie ich bin so einsam, ganz arg traurig, niemand ist da, keiner kümmert sich um mich,… Probiert es aus, steht auf, dreht euch zur Wand um und sagt euch selbst lauter solche Dinge vor.

Und jetzt probiert etwas anderes: Steht wieder auf, dreht euch zur Wand und sagt euch Dinge vor, die ihr von Jesus wisst und auch toll an ihm findet, z.B. Gott ist bei mir. Er hat alle Macht. Jesus liebt mich. Er will mein Freund sein. Er ist voller Liebe. Gott ist treu….

Tauscht euch mit den Jungscharlern aus, wie es ihnen in den unterschiedlichen Situationen ging. Wie hat es sich angefühlt? Jeder darf sich beteiligen, keiner muss!

Dann nehmt ihr noch einmal das Plakat vom Einstieg zur Hand. Fragt die Jungscharler, welche dieser Eigenschaften nur helfen, wenn es mir gut geht? Und: Welche dieser Eigenschaften kann mir besonders helfen, wenn es mir schlecht geht? Warum? Wie?

Gott loben hilft mir und Gott ist immer wert, gelobt zu werden, denn er verändert sich nicht, sondern ist und bleibt Gott.

Gebet

Guter Gott, danke, dass du uns ganz und gar kennst. Danke, dass wir bei dir traurig und ärgerlich sein dürfen und du uns dabei verstehst. Danke, dass du uns hilfst, darin nicht stecken zu bleiben, sondern uns daran erinnerst, wer und wie du bist. Du bist und bleibst unser guter, treuer und liebevoller Gott, der immer bei uns ist. Danke dafür. Amen

Lieder
  • Ich stehe fest auf dem Fels, Einfach spitze Nr.27 – das haben Paulus und Silas gemacht
  • Wer Gott vertraut, Einfach spitze Nr.28 – In den Strophen eigene Ideen einsetzen: “wenn ich traurig/einsam/mutlos/krank/… aber auch: fröhlich/dankbar/lustig/… bin, kann ich zu dir kommen…”
  • Mein Gott ist, Einfach spitze Nr.61 – Unsere Kinder lieben es, dieses Lied oft hintereinander zu singen, ganz langsam anzufangen und immer schneller zu werden
  • Weil du groß bist singe ich, Einfach spitze Nr.97
Vertiefung

Und noch einmal nehmt ihr euch das Plakat vom Einstieg zur Hand. Jedes Kind kann sich eine Eigenschaft Gottes aussuchen, die ihm besonders hilft, wenn es ihm nicht so gut geht. Diese Eigenschaft gestaltet nun jedes Kind auf einem Blatt Papier, mit verschiedenen Stiften, Buntstifte, Wachsstifte, vielleicht auch Pastellkreiden, mit buntem Papier, Geschenkpapier-Resten, Bildern aus Zeitschriften und Werbung,… – lasst eurer Phantasie freien Lauf.

Das kann auch jeder zu Hause machen und beim nächsten Mal oder zum Abschluss präsentiert ihr euch gegenseitig eure kreativen Werke und kommt vielleicht dadurch in einen Austausch über die Eigenschaften Gottes und eure Erfahrungen damit.

Wir holen alle(s) raus

Der Frühling ist da. Die Temperaturen steigen. Zeit, rauszugehen!

Wie wäre es mit einem Treffen am Lagerfeuer, dazu Stockbrot und eine gute Geschichte? Oder Ihr bereitet mehrere Stationen in eurer Ortschaft vor und lasst die Kinder von Station zu Station gehen? Vielleicht macht Ihr auch lieber ein Fitnessangebot live aus dem Garten wie die “Highland-Games” hier aus dem Artikel “Kräftemessen im Schottenrock”?

Gerade jetzt brauchen Euch die Kinder. Danke für alle Zeit und Liebe, die Ihr in die Jüngsten steckt! Gott segne Euch!

Zum Herbst/Winter möchten wir mit unserem neuen KON-Thema ein »Lichtblick« in der dunklen Jahreszeit für euch als Mitarbeiterinnen und eure Mädchengruppe sein. Ihr findet viele gute Ideen und Impulse für das letzte Quartal des Jahres – von der adventlichen Bibelarbeit bis zum gemütlichen Abend am Lagerfeuer.

Besonders »coronatauglich« sind zwei kreative Ideensammlungen: »Lichtblicke für euren Ort« und »PlayingArts«, viele coole und zugleich Mut machende Aktionen für euch und euer Umfeld.

Eine Themenreihe mit Artikeln für Mitarbeiterinnen, Bibelarbeiten, Andachten, Stundenentwürfen und Kreativangeboten, ausgedacht für Mädchen von 12 bis 17, meistens aber auch in gemischten Gruppen zu verwenden.

Weinglaslampen sind ein schnelles und einfaches »Do it yourself« und lassen sich auch in Gruppen wunderbar gemeinsam herstellen. Gerade in der dunklen Jahreszeit zaubern sie mit ihren Teelichtern und bunten Lampenschirmen eine ganz besondere Atmosphäre und malen ein sanftes, buntes Licht in den Raum. Außerdem eignet sich dieses DIY wunderbar zum Recyceln von alten Weingläsern. Geht zur Materialbeschaffung also am besten in Second-Hand-Läden oder auf Flohmärkte. Dort bekommt man richtige Schmuckstücke meist für einen sehr geringen Preis. Dabei ist es natürlich cool, wenn ihr verschiedene Gläser bekommen könnt, damit sich jedes Mädchen eins aussuchen kann, das ihm gefällt und zu ihm passt. Andernfalls eignen sich auch die IKEA-Rotweingläser bestens für das DIY. Denkt außerdem unbedingt daran, keine echten, sondern besser künstliche LED-Teelichter zu benutzen. Auch wenn die meist auf den ersten Blick nicht so schön aussehen, zaubern sie dennoch ein sanftes und vor allem feuerfreies Licht. Damit sind sie gerade für kleinere Kinder eine gute Alternative. Außerdem kann man unter dem bunten Schirm den künstlichen Docht der LEDs sowieso nicht mehr erkennen. Der Lichtschein ist meist ähnlich!

Eine Anleitung für die individuellen Lichtmacher gibt es hier:

Schritt für Schritt:

  1. Druckt zuerst die Schablonen in ausreichender Anzahl aus und bringt sie entweder fertig ausgeschnitten oder zum Selbstausschneiden mit in die Gruppenstunde.
  2. Startet dann damit, die Schablone auf das Lampion- oder Laternenpapier zu übertragen und auch dieses auszuschneiden.
  3. Jedes Mädchen darf sich danach ein Glas aussuchen, das es gerne gestalten möchte (Achtung: Je nach Größe des Glases müsst ihr am ausgeschnittenen Laternenpapier noch eine Anpassung vornehmen: Bei sehr kleinen Gläsern schneidet ihr dazu am Rand etwa 1–2 cm ab, bei sehr großen Gläsern, verkürzt ihr das obere Ende des Schirms um etwa 1 cm)
  4. Dann können die BastlerInnen beginnen, die fertigen Lampenschirmchen zu gestalten. Dazu kann das mitgebrachte Geschenkpapier benutzt werden sowie die Acrylstifte bzw. Eddings. Wer noch alte Dekoelemente im Schrank hat, findet hier sicherlich auch eine gute Möglichkeit, diese Reste aufzubrauchen.
  5. Wenn die Lampenschirmchen fertig und gut getrocknet sind, könnt ihr sie bereits auf die Gläser setzen. Dazu legt ihr sie um den Glasrand und klebt sie an der markierten Fläche mit doppelseitigem Klebeband zusammen.
  6. Jetzt muss nur noch das LED-Teelicht ins Glas und fertig ist der »bunte Lichtblick«.

Tipps/Ideen:

  • Übrigens: Das Ganze eignet sich damit auch prima als Weihnachtsgeschenk für Freunde und Verwandte! Wer Lust hat, als Gruppe eine richtig coole Aktion zu gestalten, kann die Gläser natürlich auch geschlossen in einer sozialen Einrichtung oder vielleicht in einem Altersheim feierlich an die BewohnerInnen überreichen. Eine schöne Geste und ein echter Lichtblick für die Beschenkten! Glücksgefühle garantiert!
  • Wer möchte, kann die Lampenschirme natürlich auch zu einem bestimmten Thema gestalten lassen. Dazu könnt ihr vorher vielleicht gemeinsam eine Bibelgeschichte lesen oder zu einem bestimmten Thema ins Gespräch kommen, wozu die BastlerInnen dann gestalten dürfen.
  • Bitte benutzt keine Wasserfarben oder Farben, die sehr flüssig sind (Acryl oder Tempera). Das Lampionpapier kann zu viel Wasser nicht gut vertragen und wird sich schnell wellen. Mit den angegebenen Materialien sollte das nicht passieren.

Zielgedanke

In der Familie können wir lernen, uns aufeinander zu verlassen. Familie kann ein Ort des Vertrauens sein. Ein Versprechen kann helfen, treu zu bleiben.

Merkvers

Du sollst nicht ehebrechen.

2. Mose 20,14; Luther84

Situation der Jungscharler

An diesem Gebot können Kinder den Wert von Treue entdecken. Das Gebot selbst betrifft Kinder nicht. Sie können die Ehe nicht brechen. Sie erleben aber, dass Menschen Ehebruch begehen. Es kann Kinder in der Gruppe geben, deren Eltern geschieden sind und die auf das Thema mit starken Emotionen reagieren. Andere könnten mit Ängsten reagieren („Werden sich meine Eltern auch trennen?“). Das Familienbild ist heute vielfältig: Personen werden zur Familie gezählt, die für das Kind direkte Vertrauens- und Bezugspersonen sind. Das müssen nicht immer die leiblichen Eltern oder Geschwister sein. Auch alternative Beziehungsformen werden von Kindern als Familie verstanden. Das klassische Familienbild (leibliche Eltern/Geschwister) ist bei den Kindern als Erfahrungshorizont nicht zwangsläufig vorauszusetzen.

Erklärungen zum Text

Je nach Zählung handelt es sich um das 6. (lutherische/katholische Zählung) bzw. 7. Gebot (jüdische, reformierte, orthodoxe Zählung) des Dekalogs (Zehn Gebote).

Worterklärung „ehebrechen“: Das verwendete hebräische Wort steht für den sexuellen Umgang eines Mannes mit einer verheirateten oder verlobten Frau
(3. Mose 18,20; 20,10; Hes 16,32; Hos 4,13; 5. Mose 22,23-27). Über den Familienstatus des Mannes wird dabei nichts ausgesagt. Die Verführung einer unverheirateten Frau ist verboten, wird aber nicht als Ehebruch verstanden (2. Mose 22,16; 5. Mose 22,28.29).

Soziologische Aspekte: Die Familie ist zur Zeit des Alten Testaments der wichtigste und stabilste Sozialraum. Sie ist Ort der Erziehung, der sozialen Versorgung und Absicherung sowie des wirtschaftlichen Handelns. Wird die Ehe gebrochen, kann das schwere finanzielle und berufliche Folgen haben, da der wichtigste Schutzraum für die in der Familie lebenden Menschen zerbrochen wird. Besonders die Folgen der Scheidung sind dabei zu beachten.

Theologische Aspekte: Im Blick auf die Schöpfung wird die Ehe als Ordnung Gottes für die Menschen verstanden. Mann und Frau sind einander helfend zugeordnet. Für die Geschichte Israels gilt: Die Ehe wird als Spiegel für den Bund Gottes mit seinem Volk verstanden (Mal 2,10-16). Im Kontext von Götzendienst wird oft das Bild des Ehebruchs gebraucht, um die Auswirkungen der Untreue des Volkes auf die Beziehung mit Gott zu beschreiben.

Formen der Ehe: Prinzipiell wird in der Bibel die Monogamie vertreten. Polygamie ist zurückzuführen auf den Wunsch nach mehr Kindern und ist ein Zeichen von Reichtum. Aufgrund von Rivalitäten der Frauen untereinander oder der Bevorzugung einer Frau durch den Mann kam es jedoch oft zu innerfamiliärem Streit.

Kennzeichen einer Ehe: Sie ist die exklusive und intensive Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau. Sie ist in der Regel auf die Bildung einer Familie ausgerichtet. In der Ehe ist der Platz für die sexuelle Beziehung zwischen Mann und Frau. Die Ehe wird auf Lebenszeit geschlossen und hat einen offiziell rechtlichen Charakter. (Sie ist nicht ausschließlich Privatsache.)

Pastorale Praxis: In Deutschland wird eine Ehe am Standesamt geschlossen und dort eingetragen. Die kirchliche Trauung hat keinen rechtsverbindlichen Status. Sie folgt als „Gottesdienst anlässlich der Trauung“ der bereits standesamtlich geschlossenen Ehe. Als Segenshandlung verliert sie aber deshalb nicht an Wert und sollte am Beginn einer Ehe von Christen stehen.

Treffpunkt

Aktionen

Wertschätzung für die Eltern: Hochzeitskarten
Da die meisten Kinder bei der Hochzeit ihrer Eltern nicht dabei waren, könnten sie ihnen „nachträglich“ eine Hochzeitskarte basteln. In den Innenteil der Karte schreiben sie einen lustigen Text „Liebe Mama, lieber Papa, auf eurer Hochzeit war ich leider verhindert (oder: konnte ich noch nicht schreiben). Nachträglich gratuliere ich euch ganz herzlich zu eurer Hochzeit …“
Außen kann die Karte mit unterschiedlichen Materialien schön gestaltet werden. Alternativ kann eine Karte zum Hochzeitstag der Eltern gebastelt werden. Damit sie sinnvoll eingesetzt werden kann, müssen die Kinder ihre Eltern nach dem Hochzeitstag fragen.

Für die Kinder: Mein Stammbaum
Ein Stammbaum kann einem Kind helfen, seine Familie besser kennenzulernen. Dies ist besonders für die älteren Kinder interessant, da sie die Familienverhältnisse verstehen und Zuordnungen bewältigen können. Es kann aber auch sein, dass ein Kind ohne die Hilfe von Erwachsenen seinen Stammbaum nicht aufschreiben kann. Gezielte Fragen können dem Kind helfen, eine Verwandtschaftsbeziehung zu verstehen (Ist Onkel XY der Bruder deines Vaters oder deiner Mutter?).
Stammbäume können entweder auf Papier (als Vordruck) oder als echter Zweig von einem Baum gestaltet werden. An den Zweig hängt man kleine DIN-A7-Karteikarten mit den Namen der Familienmitglieder.

Für die ganze Familie: Wir aus Knete
Mit Knetmasse können die Kinder ihr Zuhause (z. B. in einem Schuhkarton) und ihre Familie nachbauen. Dabei kann der Schuhkarton für einen Raum stehen (Wohnzimmer/Garten), in dem die Familie regelmäßig zusammenkommt.

Wertschätzung für die Familie: Geschenke einpacken
Die Kinder packen ein Minigeschenk für ihre Familie.
Man braucht: Fruchtgummi, eine Streichholzschachtel, Geschenkpapier und bunte Bänder. Für jedes Familienmitglied wird ein Fruchtgummi in die Streichholzschachtel gelegt, diese verpackt und mit Geschenkband verziert.

Fun-Faktor: Fotobox
Wie auf Hochzeiten oft üblich, können die Kinder allein oder mit ihren Freunden als „Hochzeitsgäste“ verkleidet lustige Fotos von sich machen lassen. Dazu benötigt man Verkleidungsmaterial (alte Jacketts – ruhig in Übergröße, das wirkt lustiger; Fliegen, Krawatten, Hüte, Schleier, Blumen evtl. aus Kunststoff usw.) und einen alten Bilderrahmen. Mit einer Digitalkamera werden die Fotos geschossen und über einen Farbdrucker vor Ort auf Fotopapier ausgedruckt.

Knackpunkt

Eine verheiratete Mitarbeiterin (nennen wir sie Maike) sitzt in einem Sessel und blättert in einem Fotoalbum (oder hat ein Tablet auf dem Schoß). Ein weiterer Mitarbeiter (nennen wir ihn Franz) kommt dazu und fragt Maike, was sie dort mache. Sie schaue sich die Bilder von ihrer Hochzeit an (sie hat Bernd geheiratet). Zusammen betrachten sie die Fotos (können z. B. auch über einen Beamer für die Kinder gezeigt werden). Es kommen Bilder vor wie: Unterschrift am Standesamt, Einzug in die Kirche, Eheversprechen, Ring anstecken, Segen durch den Pastor, Gratulation vor der Kirche, Torte anschneiden, Hochzeitsrede, Tanz.
Franz fragt Maike bei den Bildern, was dort passiert. Sie erklärt ihm die Bedeutung der Hochzeit und der Hochzeitsrituale. Sind Franz und Maike ein eingespieltes Team, könnte Franz auch herausfordernde Fragen stellen wie: Warum hast du eigentlich Bernd geheiratet? Hat Bernd dir auch mal ein schnulziges Liebesgedicht geschrieben? Wie lange kanntet ihr euch schon? Warum wolltet ihr heiraten? War das nicht peinlich in der Kirche vor den vielen Leuten? Vielleicht haben die Kinder ja auch noch Fragen an Maike.
Maike kann nun in ihre Erzählung von ihrer Hochzeit einfließen lassen, was es eigentlich heißt, verheiratet zu sein (hier in Stichworten):

  • Gott hat die Menschen geschaffen: Mann und Frau. Er möchte, dass sie für einander da sind, sich lieben und einander helfen.
  • Sie sollen Kinder bekommen und eine Familie gründen.
  • In dieser Familie soll jeder sicher sein. In der Antike war die Familie die wichtigste Gruppe, die man hatte. Sie sorgte füreinander.
    Wenn jemand nicht arbeiten konnte, weil er z. B. krank war, dann sorgte die Familie für den Kranken. Es gab noch keine Krankenhäuser, in denen man versorgt wurde, oder Arbeitsämter, wo man Geld bekam, wenn man keine Arbeit hatte. Die Familie ist Gott sehr wichtig. Daher möchte er auch, dass Familien einander helfen – auch in schwierigen Zeiten. Zur Zeit des Alten und Neuen Testamentes lebten viele Generationen als Großfamilie zusammen (Papa, Mama, Kinder, Großeltern, Urgroßeltern).
  • Wenn Mann und Frau geheiratet haben, sollen sie zusammenbleiben, einander treu sein. Daher hat Gott das Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“ geschaffen. Die Ehe ist eine wichtige Beziehung, die niemand einfach so wieder aufgeben soll.
  • Das Eheversprechen soll ihnen helfen, sich immer daran zu erinnern, dass sie füreinander da sind und einander helfen. Gemeinsam Zeit verbringen und zusammenhalten ist wichtig – egal, ob es ihnen gerade gut geht oder schlecht.
  • Nicht immer ist es leicht in einer Familie. Manchmal gibt es Streit oder Probleme. Aber weglaufen oder sich den Schwierigkeiten nicht stellen, hilft auch nicht weiter. Dann kann man miteinander reden – und mit Gott. Man kann gemeinsam überlegen, wie man aus den Schwierigkeiten herauskommt. Manchmal ist es auch wichtig Freunde zu haben, die zuhören und helfen.
  • Es ist gut, wenn man in der Familie einander regelmäßig sagt, dass man sich lieb hat. Es macht sogar Spaß, wenn man sich regelmäßig Komplimente macht.
  • Als Beteiligungsfrage an die Kinder: „Überlegt mal, wer sich aus eurer Familie worüber am meisten freut.“ Manche lieben Geschenke, andere lieben es, wenn man mit ihnen Zeit verbringt, andere freuen sich über ein Lob oder Kompliment. Vielleicht freut sich auch jemand aus der Familie, wenn ihr ihm oder ihr helft oder ihn/sie einfach in den Arm nehmt.

Hier könnte Maike z. B. auch erzählen, was manchmal in ihrer Ehe/Familie schwierig ist und wie man gemeinsam Probleme löst.
Die Mitarbeiter haben so die Chance, aus ihrem eigenen Leben zeugnishaft zu erzählen, was Ehe und Familie für sie bedeutet, wie sie Ehe/Familie gestalten und wie sie Probleme lösen. Eine ehrliche – kindgerechte – Erzählung aus dem eigenen Leben kann den Kindern Mut machen. Interessant ist auch die Frage, welche Rolle Gott im Leben des Ehepaares/der Familie spielt und wie er die Familie gesegnet hat (z. B. Wo hat er in Schwierigkeiten geholfen? Was hat er der Familie Gutes getan? Was hat die Familie mit Gebet erlebt?).
Da Kinder in der Schule oder auch schon im Kindergarten erfahren, dass nicht alle Familien zusammenhalten und manche Kinder nur einen Papa oder ein Mama haben, haben sie hier die Gelegenheit, ihren Fragen Raum zu geben. Aus seelsorglichen Gründen ist es jedoch hilfreich für die Mitarbeiter, dabei immer die Familiensituation der Kinder vor Augen zu haben. Natürlich können die Rollen auch vom jeweils anderen Geschlecht gespielt werden. Sind keine verheirateten Mitarbeiter im Team, kann ein Ehepaar als special guests eingeladen werden.

Doppelpunkt

  • Erinnert euch an Maikes (Name der Mitarbeiterin) Eheversprechen. Wie lautete das?
  • Überlegt einmal, wie ein Versprechen helfen kann, zusammenzuleben?
  • Habt ihr auch schon mal etwas versprochen?
  • Was wünschst du dir für deine Familie?
  • Was würdest du gern einmal mit deiner Familie unternehmen?
  • Erinnert ihr euch noch an das Problem von Maike und Bernd? Wie haben sie es gelöst?

Schaut euch gemeinsam an, was ihr im Treffpunkt gebastelt habt: Lustige Hochzeitsfotos sind auch für die anderen interessant. Mithilfe des Stammbaums und den Knet-Familien könnt ihr euch besser kennenlernen. Mitarbeiter können die Ergebnisse wertschätzend begleiten und den Kindern Mut machen, ihren Eltern damit eine Freude zu machen.

Familienwappen
Die Kinder entwerfen ein Familienwappen. Familienwappen enthalten Symbole, die für die jeweilige Familie wichtig sind. Die Kinder können überlegen, was Mama, Papa und den Geschwistern wichtig ist (Mama joggt gern, Papa grillt gern, die Schwester liebt Pferde, der Bruder liebt Dinos). Aus Pappe können sie eine Wappenform ausschneiden. Danach wird das Wappen mit den Symbolen der einzelnen Familienmitglieder gestaltet (z. B. mit Bunt-, Filz-, Wachsmalstiften, Wasserfarben oder durch Bekleben mit Buntpapier).

Gebet für die Familien
Kinder und Mitarbeiter können Gott danken für ihre Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten. Sie können aber auch für Familien beten, von denen sie wissen, dass es ihnen nicht so gut geht. (Hier ist sehr viel Feingefühl von den Mitarbeitern gefordert, die speziellen Familiensituationen der Kinder zu berücksichtigen.)

Hochzeitsfeier
Es gibt für jede Kleingruppe eine „Hochzeitstorte“ (hier bieten auch die Tiefkühlregale der Supermärkte ein großes Sortiment) und heißen Kakao.

Schlusspunkt

Jeder überlegt sich ein Kompliment, das er Mama, Papa oder seinen Geschwistern zu Hause machen möchte.
Der Abschiedskreis mit überkreuzten Armen und dem Jung­scharmotto „Fest und treu“ kann den Kindern erklärt werden. Ist es nicht schön, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die einen trägt und wo man sein darf, wie man ist? Wir wollen uns in der Gemeinde auch treu bleiben. Was stellt ihr euch darunter vor?

Bausteine

Lieder
Aus: Meine Lieder – Deine Lieder
Nr. 128 Eins, zwei, der Herr ist treu

Aus: Einfach spitze
Nr. 83 Komm, wir wollen Freunde sein

Aus: CD Superteam Familienbande von Daniel Kallauch
Wir sind eine Familie

Dekoration
Der Raum wird mit Hochzeitsdekoration geschmückt und kann so das Thema der Gruppenstunde unterstreichen. Die Mitarbeiter könnten besonders festlich gekleidet zur Jungscharstunde kommen.

Ablauf

Diese Rallye findet an 24 Stationen statt. Die Stationen können an unterschiedlichen Orten eingerichtet werden. Der Grundgedanke ist, dass die Jungscharler unterwegs sind, deshalb ist es sinnvoll, die Stationen innerhalb der Stadt oder des Dorfes zu platzieren. Das können zum Beispiel bekannte Plätze oder Gebäude (Rathaus, Kirche, usw.) sein oder auch bei 24 Gemeindemitgliedern. Diese Möglichkeiten können auch miteinander verbunden werden.

Die Kids gehen also gemeinsam los. Ihnen wird gesagt, wo die erste Station ist. Diese Station ist mit einer gut sichtbaren 1 gekennzeichnet. Dort lösen sie eine Aufgabe und bekommen den Hinweis, wo sich die nächste Station befindet. Das geht, bis man gemeinsam die Nummer 24 erreicht hat.

Wem das zu aufwendig ist, der kann natürlich auch im Gemeindehaus oder auf dem Gelände des Gemeindehauses die Stationen vorbereiten.

Je nachdem, wie groß die Entfernung zwischen den Stationen ist und mit welchem Aufwand sie durchgeführt wird, muss man für diese Adventskalenderrallye mindestens drei Stunden einplanen. Wenn man diese Zeit nicht zur Verfügung hat, dann kann man die Rallye auch auf mehrere Jungscharstunden aufteilen.

Aktionen

Folgende Aktionen können an den einzelnen Stationen durchgeführt werden.

Hinweis: Die Spiele sind in der Regel so erklärt, dass man sie mit der gesamten Gruppe durchführen kann. Einige der Spiele können aber auch als Wettkampf durchgeführt werden. Dazu muss die Gesamtgruppe in mindestens zwei kleinere Teams eingeteilt werden.

Tür Nummer 1

Spiel: Weihnachtsmannmützen suchen

Es sind Weihnachtsmannmützen versteckt. Die Teilnehmer haben die Aufgabe, diese Mützen in einem festgelegten Gebiet zu suchen. Es müssen mindestens so viele Mützen vorhanden sein, wie Teilnehmer. Dann setzen alle diese Mützen auf und gemeinsam geht es mit den Mützen auf dem Kopf weiter mit der Adventskalenderrallye.

Tür Nummer 2

Plätzchen backen

Es wird ein Mürbeteig hergestellt. Dazu werden 600 g Mehl, 400 g Butter, 200 g Zucker, 1 Ei und eine Prise Salz zu einem Teig verarbeitet. Der Teig wird schon vorbereitet. Nun wird dieser Teig ausgerollt und die Kinder können mit Ausstechformen Plätzchen ausstechen. Diese Plätzchen werden auf Backbleche gelegt und bei 180º C, ca. 15–20 Minuten gebacken. Das Backen wird von einem Mitarbeiter übernommen, damit die Kinder an einer der letzten Station die Plätzchen essen können.

Tür Nummer 3

Schätzfragen zum Thema: Adventskalender

Es werden drei Schätzfragen gestellt. Wer den Antworten am nächsten kommt, erhält eine kleine Süßigkeit.

Wie lange gibt es schon den Adventskalender? (ca. 170 Jahre)

Wie viele Türen hat ein Adventskalender? (24)

Wie lange gibt es schon gefüllte Schokoladenadventskalender zu kaufen? (seit 60 Jahren – seit 1958)

Tür Nummer 4

Spiel: Adventsgedanken

Immer zwei Personen schreiben oder malen zusammen ganz schnell Begriffe auf, die etwas mit Advent zu tun haben. Dazu haben sie eine Minute Zeit. Wer in dieser Zeit die meisten Begriffe auf seinem Zettel stehen hat, hat gewonnen.

Tür Nummer 5

Aktion: Warten

Adventszeit ist die Zeit des Wartens. Die Kinder haben die Aufgabe, zwei Minuten lang leise zu sein und zu warten. Nach diesen zwei Minuten sagt der Leiter: „Jetzt gehen wir zur nächsten Tür!“

Tür Nummer 6

Spiel: Schuhe zuordnen (passend zum Nikolaustag)

Alle Mitspieler sitzen im Kreis und ziehen einen Schuh aus. Diese Schuhe werden auf einen Haufen in die Mitte geworfen. Ein Spieler bekommt die Augen verbunden und muss nun durch Fühlen jeden Schuh dem richtigen Spieler zuordnen.

Tür Nummer 7

Weihnachtslied singen

Die Teilnehmer haben die Aufgabe, ein Weihnachtslied zu singen. Dabei geht es aber nicht um die Schönheit der Darbietung, sondern um die Instrumente, die dabei verwendet werden. Jeder Teilnehmer muss zu dem Lied mindestens zwei Musikinstrumente spielen. Damit sind nicht nur „richtige“ Instrumente gemeint, sondern alle möglichen Instrumente, z. B. ein Schlüsselbund, das rasselt, zwei Bretter, die gegeneinandergeschlagen werden usw. Wenn jeder seine zwei In­stru­mente gefunden hat, kommt es zur Aufführung des Liedes.

Tür Nummer 8

Aktion: Wunschzettel schreiben

Jedes Kind erhält Zettel und Stift und darf sich einen Wunschzettel gestalten. Die Kinder dürfen alles aufschreiben oder aufmalen, was sie sich wünschen. Diese Zettel werden alle auf ein großes Plakat geklebt, und so haben wir schnell ein gemeinsames Wunschzettelposter gestaltet.

Tür Nummer 9

Spiel: Kerzen auspusten

Auf dem Tisch stehen 15 brennende Teelichter. Wer schafft es, so viele Kerzen wie möglich mit einem Atemstoß auszupusten?

Tür Nummer 10

Weihnachtslieder gurgeln

Jeder denkt sich ein Weihnachtslied aus. Die Aufgabe besteht nun darin, das Weihnachtslied zu gurgeln. Dazu muss man Becher mit Wasser bereithalten. Die anderen Teilnehmer müssen nun herausfinden, welches Lied gegurgelt wurde.

Tür Nummer 11

Weihnachtspuzzle

Ein Bild mit einem weihnachtlichen Motiv wird in viele Teile zerschnitten. Man sollte darauf achten, dass für jeden Teilnehmer mindestens ein Teil vorhanden ist. Die Puzzleteile werden gleichmäßig an die Gruppe verteilt. Dabei dürfen die Teile noch nicht angeschaut werden. Nach einem Startsignal geht es los und die Aufgabe besteht darin, dass Puzzle so schnell wie möglich zusammenzusetzen.

Tür Nummer 12

Weihnachtsbrauch: Weihnachtsstrümpfe

In einigen Ländern, z. B. in England, werden am Heiligen Abend Strümpfe am Kamin aufgehängt, damit diese vom Weihnachtsmann gefüllt werden können, wenn er mit seinem Rentierschlitten über das Dach fliegt und Geschenke durch den Schornstein bringt.

Spiel: Wurfsocke

Zwei Spieler stehen sich im Abstand von einen Meter gegenüber. Der eine hält eine Socke in den Händen und der andere hat fünf Kieselsteine. Der mit den Steinen ist der Werfer, der mit der Socke der Fänger. Der Werfer hat nun die Aufgabe, die fünf Steine in die Socke zu werfen. Wenn ihm das gelungen ist, gehen beide Spieler einen Schritt zurück und der Werfer wirft erneut fünfmal. Wenn ihm wieder fünf Treffer gelingen, geht es weiter einen Schritt auseinander. Das geht so lange, bis keine fünf Treffer mehr erzielt wurden. Welches Paar schafft fünf Treffer mit dem größten Abstand? Nach dem ersten Durchgang tauschen der Werfer und der Fänger ihre Position.

Tür Nummer 13

Spiel: Kerzenrennen

Man braucht zwei Bierdeckel, zwei Teelichter und einen Strick. Der Strick wird am Bierdeckel festgeklebt und die brennende Kerze auf den Bierdeckel gestellt. Nun wird eine Wegstrecke markiert, über die die Kerze auf dem Bierdeckel am Strick gezogen werden muss. Dabei darf die Kerze nicht verlöschen oder vom Bierdeckel rutschen. Das Spiel kann als Wettbewerb zwischen zwei Mitspielern gespielt werden oder es wird die Zeit gestoppt.

Tür Nummer 14

Weihnachtsgeschichte

Alle setzen sich gemütlich auf ein Sofa, auf Decken und Kissen. In die Mitte wird eine brennende Kerze gestellt und der Leiter liest eine Weihnachtsgeschichte aus einem Buch vor.

Tür Nummer 15

Weihnachtsbrauch: Weihnachtsboote

In Griechenland werden anstatt der Weihnachtsbäume Miniaturboote geschmückt. Dieser Brauch spiegelt die lange Tradition wider, die die Griechen mit der Seefahrt verbindet. Diese Boote werden mit Blumen und Kerzen geschmückt.

Aufgabe: Jeder bekommt ein Blatt Papier und hat die Aufgabe, daraus ein Boot zu falten. Jeder erhält noch einen Zweig, den er in das Boot stecken kann. Nun kann man die Boote auf einem Fluss oder in einer Wanne schwimmen lassen.

Tür Nummer 16

Geschenke einpacken

Geschenke gehören zum Weihnachtsfest dazu. Es liegt genügend Geschenkpapier und Band bereit. Jeder hat nun die Aufgabe, sich schnell ein Geschenk zu suchen. Das sollte etwas sein, was ihm spontan einfällt und was er selbst dabeihat, das kann zum Beispiel ein 1-Cent-Stück sein, ein Tempotaschentuch, auf welches er ein Bild malt oder ein Stein, den er in der Hosentasche hat. Dieser Gegenstand soll nun eingepackt werden. Die fertig eingepackten Geschenke werden alle in eine Kiste gelegt. Hinweis: Wenn viele kleinere Kinder beteiligt sind, sollte man konkrete Gegenstände dabeihaben, die als Geschenk verwendet werden können.

Tür Nummer 17

Weihnachtsbrauch: Weihnachtspudding

Weihnachten ist die Zeit, in der es immer etwas Besonderes zu essen gibt. In England wird eine Geldmünze im Pudding versteckt. Wer diese Münze findet, der soll Glück haben.

Jeder erhält eine Schüssel mit Pudding. In einer Schüssel ist ein Geldstück versteckt. Derjenige, der es hat, erhält ein kleines Geschenk.

Tür Nummer 18

Spiel: Weihnachtsbegriffe buchstabieren

Den Teilnehmern wird ein weihnachtlicher Begriff gesagt. Sie haben nun die Aufgabe, diesen Begriff mit Gegenständen zu buchstabieren. Sie holen also jeweils einen Gegenstand, der mit den einzelnen Buchstaben des Wortes beginnt. Hier ein Beispiel: Baum: Bibel – Apfel – Umhängetasche – Messer. Für die gesamte Gruppe sollte man ein längeres Wort nehmen, zum Beispiel Weihnachtsmann.

Tür Nummer 19

Licht weitergeben

Auf einer festen Unterlage stehen 20 Teelichter. Die erste Kerze brennt. Ein Spieler hat nun die Aufgabe, so schnell wie möglich die anderen Kerzen anzuzünden. Dazu nimmt er die zweite Kerze und zündet sie an der ersten an. Die dritte Kerze zündet er an der zweiten an usw. Das geht so lange, bis alle Kerzen brennen. Die Zeit wird gestoppt und ein anderer muss nun versuchen, diese Zeit zu unterbieten.

Tür Nummer 20

Zielwerfen

Jeder Teilnehmer erhält fünf (unterschiedliche) Nüsse. Es wird eine Startlinie markiert und in einigem Abstand ein Gefäß hingestellt. Die Aufgabe besteht nun darin, möglichst viele Nüsse in das Gefäß zu werfen.

Tür Nummer 21

Plätzchen essen

Wir essen gemeinsam die Plätzchen, die am Anfang des Adventskalenderfestes gebacken wurden.

Tür Nummer 22

Spiel: Geschenke suchen

Es steht eine große Kiste bereit, die mit leichtem Material gefüllt ist. Als Füllung eignen sich besonders Styropurverpackungsmaterial oder geschredderte Blätter aus einem Aktenvernichter. Zwischen dieses Material werden kleine Geschenk gelegt (z. B. kleine Tütchen mit Gummibären). Die Kinder haben die Aufgabe, in der Kiste die Geschenke zu finden.

Tür Nummer 23

Geschenke schenken

Die Geschenke, die hinter Tür Nummer 16 eingepackt wurden, werden verschenkt. Jeder nimmt sein Geschenk und schenkt es einem anderen Kind. Das muss so geschehen, dass jeder auch wieder ein Geschenk erhält.

Tür Nummer 24

Krippenspiel

Jeder Teilnehmer erhält eine Rolle im Krippenspiel, z. B. Maria, Josef, Hirten usw. Dann wird der Text aus der Weihnachtsgeschichte in der Bibel vorgelesen (Lk 2,1-20) und die Kinder spielen parallel dazu ein Krippenspiel.

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zu den Zehn Geboten aus JUMAT 1/17 und 2/17. Die Reihe beginnt mit der Geschichte, in der Mose die 10 Gebote von Gott erhält. Daran schließen sich 10 Einheiten zu den einzelnen Geboten an.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

Außerdem enthält die Reihe noch Kreativangebote, mit denen die einzelnen Gebote von den Kindern auf kreative Art und Weise umgesetzt werden können.

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zur Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium. das ist eine Zusammenstellung von Einheiten aus den JUMAT-Heften 4/17, 4/18 und 4/19. Einige Einheiten haben den Schwerpunkt auf der Vorbereitung der Geburt von Jesus, wie sie in Lukas 1 beschrieben ist. In 4 Einheiten wird die Weihnachtsgeschichte aus Lukas 2 bearbeitet. Ein weiterer Themenkomplex liegt auf der Geschichte von Johannes dem Täufer (Einheiten: Verstummt; Geboren; Gelobt und Gepredigt), die eng mit der Geburtsgeschichte von Jesus verknüpft ist.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Außerdem enthält die Themenreihe einen interaktiven Entwurf für eine Adventskalenderrallye und einfache Ideen zum Sternebasteln.

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