Gideon

Hier kommt die zweite Themenreihe der JUMAT 3/2021. Es geht in sechs Lektionen um die Geschichte von Gideon:

Lektion 8 Richter 6,11-24 Gideons Berufung

Lektion 9 Richter 6,25-32 Gideons Einsatz für Gott

Lektion 10 Richter 6,33-40 Zeichen von Gott

Lektion 11 Richter 7,1-8 Auswahl der Kämpfer

Lektion 12 Richter 7,9-15 Ermutigung für Gideon

Lektion 13 Richter 7,16-25 Kampf und Sieg

Die einzelnen Lektionen sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

Das Ziel

Starter

Gott ist stark – Gott macht stark – Gott siegt!

Checker

Ich kann selbstbewusst sein und aktiv leben, weil Gott mich stark macht und selbst den Sieg erringt.

Der Text an sich

Gideon wird von Gott in einer Zeit berufen, in der das Volk Israel von den Midianitern unterdrückt wird (Richter 6,8-10). Sie sind durch die Plünderungen bettelarm und verängstigt. Deswegen erinnern sie sich wieder an Gott und schreien zu ihm um Hilfe. Gideon soll nun die Israeliten von den Midianitern befreien. Dafür wird er immer wieder von Gott ermutigt und gestärkt. Auf Gottes Anweisung hin verkleinert Gideon sein Heer von 32.000 auf 300 Mann. Nun steht Gideon kurz vor dem Kampf. Er kann sich sicher sein, dass er einen Sieg erringen kann. Dies hat er zuvor aus dem Mund seiner Feinde gehört: „Gott hat die Midianiter in seine [Gideons] Gewalt gegeben, nämlich uns und unser ganzes Heer.“ (Richter 7,14b Basis Bibel).

Es ist Nacht. Gideon teilt seine Männer in drei Gruppen auf. Er weist sie an, genau das zu tun, was er ihnen vormacht. Obwohl die Midianiter nach menschlichen Maßstäben klar den Kampf für sich entscheiden werden, wissen die Israeliten jetzt schon, sie werden gegen ihre Feinde gewinnen: Die Israeliten sind in der Unterzahl –im Gegensatz zu den 135.000 Midianitern werden sie mit 300 Männern in den Kampf ziehen. Ihre Feinde haben ihr Lager gut bewacht und werden wahrscheinlich mit Waffen ausgerüstet sein. Die Israeliten hingegen haben jeweils einen Tonkrug, eine Fackel und ein Widderhorn –ihre Kampfstrategie: „Für den Herrn und für Gideon!“ (Richter 7,18b). Die Krüge bedecken zunächst das Licht der Fackeln. Die Israeliten stellen sich in drei Gruppen um das feindliche Lager auf. Sie zerschmettern ihre Krüge, so dass es hell wird. Abwechseln blasen sie in ihre Hörner und rufen: „Auf zum Kampf! Für den Herrn und für Gideon!“ (Richter 7,21). Als im feindlichen Lager Panik ausbricht, sich die Midianiter gegenseitig umbringen und schließlich fliehen, hat Gideon für Verstärkung gesorgt, so dass seinen Feinden der Fluchtweg abgeschnitten wird. Die Israeliten sind abhängig von Gott – ohne ihn sind sie ihren Feinden schutzlos ausgeliefert – und Gott selbst erringt den Sieg (Richter 7,22a).

Der Text für mich

Eigentlich ist Gideon ein selbstbewusster Anführer, der im Vertrauen auf Gott und auf Gottes Hilfe den Kampf gegen die Midianiter gewinnt. Was heißt hier eigentlich? Gideon brauchte einige Zeichen, Begegnungen mit Gott und Zuspruch, um so selbstbewusst aufzutreten. Gideon hat erfahren, dass Gott da ist und ihm diese Aufgabe zutraut. Gott ist stark und macht Gideon stark. Dennoch sind Gideon und die Israeliten im Kampf gegen die Midianiter nicht die großen Helden, sondern „Gott selbst erringt den Sieg“ (Richter 7,22).

„Ich bin bei euch, alle Tage, bis an der Welt Ende“, „Wenn Gott für uns ist, wer kann gegen uns sein?“ – Zusprüche, die ich schon oft gehört und theoretisch verstanden habe. Gideon brauchte auch immer wieder Zuspruch. Als Gott Gideon schließlich zum Kampf auffordert, macht Gideon keinen Rückzieher und kann selbstbewusst sein kleines Heer anführen. Genau jetzt bewahrheiten sich die Zusprüche. Gott hat versprochen, Israel zu retten und er tut es.

Meine Herausforderung ist es, nicht bei den Zusprüchen stehen zu bleiben, sondern mutig zu sein und dabei zu erfahren, dass „Gott selbst den Sieg erringt“.

Der Text für dich

Starter

Den Startern soll deutlich werden, dass Gott stark ist und siegt. Nicht die Israeliten sind hier die großen Helden, sondern Gott. Ohne Gottes Hilfe hätten die Israeliten haushoch verloren. Aber nicht nur Gott selbst ist stark, sondern Gott macht auch stark. Gideon kann hier ganz selbstbewusst auftreten, weil Gott ihn gestärkt hat. Bestimmt gibt es Situationen, in denen die Kinder sich selbst anderen unterlegen fühlen, beispielweise wird in der Schule ein Klassenkamerad ausgegrenzt und ihnen fehlt der Mut, sich zu ihm zu stellen. Die Bibelstelle macht deutlich, Gott selbst siegt. Er hilft und macht stark.

Checker

Die Checker haben wahrscheinlich schon oft gehört, dass Gott mächtig und ihm nichts unmöglich ist. Was im Leben von Gideon und im Kampf gegen die Midianiter deutlich wird, ist, dass Gideon auf Gott vertrauen muss, um zu gewinnen. Gideon ist den Midianitern nach menschlichen Maßstäben unterlegen. Das war Gottes Wille (Richter 7,2). Gott fordert auf, im Vertrauen auf ihn im Glauben aktiv zu werden: von ihm weiterzuerzählen, aus aufrichtiger Liebe zu handeln, großzügig und barmherzig zu sein, … Das ist herausfordernd. Aber Gott macht stark und es ist Gott, der „selbst den Sieg erringt“‘! Die Checker sollen herausgefordert werden, im Alltag ganz konkret aktiv zu werden und dabei auf Gott zu vertrauen.

Der Text erlebt

Hinführung

Idee 1

Au ja! In diesem Spiel geht es darum, dass zu tun, was ein anderer sagt. Das Spiel beginnt damit, dass einer sagt: „Wir machen jetzt alle …“ (hier kann etwas Beliebiges eingesetzt werden, z. B. „eine Grimasse“, „stehen auf einem Bein“, „tanzen wie ein Gorilla“, „…“). Alle antworten: „Au ja!“ und führen die Aktion solange durch bis ein anderer Mitspieler sagt: „Wir machen jetzt …“.

Idee 2

Die Jungschargruppe wird in zwei Teams aufgeteilt. Das eine Team versucht, unbemerkt an einen Ort im Spielfeld zu gelangen, den sie sich zuvor überlegt haben. Dieser Ort wird nur dem Gruppenleiter mitgeteilt. Das andere Team befindet sich ebenfalls auf dem Gelände und bewacht dieses. Wird ein Kind, das sich anschleicht, bemerkt, rufen die „Aufpasser“ den Namen des Kindes. Dieses muss nun ein „Leben“ (z. B. ein Bonbon) abgeben. Hat jemand keines der drei Leben mehr, scheidet er aus dem Spiel aus. Ziel der „Anschleicher“ ist es, dass möglichst alle den gewählten Ort erreichen. Wer den Ort erreicht hat, ist sicher. Für das Spiel eignet sich ein Wald oder ein Gelände, wo man sich gut verstecken kann. Möglich ist es auch, dass die Anzahl der „Aufpasser“ verringert wird und / oder diese sich nicht von der Stelle bewegen dürfen.

Verkündigung

Vorlesen einer Geschichte

Bevor die Geschichte vorgelesen wird, ist es sinnvoll, dass die Jungscharler wiederholen, was sie aus den anderen Lektionen noch über Gideon wissen (ggf. können die Mitarbeiter kurz zusammenfassen).

Es ist Nacht. Im Dunkeln kann man den Hügel More im Norden erahnen. Das Wasser der Quelle ist leise zu hören. Hier und da kann man vereinzelt Männer hören, die sich unterhalten. Im Lager der Israeliten selbst herrscht eine angespannte Stille. Alle der 300 Männer wissen, dass es bald so weit ist. Sie sind diejenigen, die noch übriggeblieben sind. Alle, die Angst hatten, sind schon nach Hause zu ihren Familien gegangen. Nur sie sind noch da. Obwohl sie sich erst so stark und mutig gefühlt haben – so langsam kriecht doch ein mulmiges Gefühl in ihren Magen. Man spürt förmlich das Unbehagen des anderen. In den Köpfen der Männer hegen sich Zweifel. Vielleicht hätte Gideon doch nicht alle andern wegschicken sollen. Sie haben doch ihre Feinde – die Midianiter – gesehen unten im Tal. Wie Heuschrecken haben sie sich dort unten niedergelassen, ihre Kamele, die sie dabeihaben, so viele wie der Sand am Meer. Wie sollen die Israeliten dagegen ankommen? … (ganze Geschichte im Anhang)

Die andere Idee

Erzählung mit Figuren

Der Bibeltext wird mit Hilfe von Figuren (Playmobil / Lego / Spielfiguren) nacherzählt. Im Vorfeld kann eine Landschaft erstellt werden (beispielsweise aus Lego oder mit Gegenständen: z. B. Hügel More – Pappkarton, Quelle Harod – Glassteine, Wasserstellen / Jordan blaue Tücher, …). Das Volk Israel kann mit drei Figuren symbolisiert werden (plus Gideon), die Midianiter mit wesentlich mehr (20-30 Figuren), um die Unterzahl der Israeliten deutlich zu machen.

Die Geschichte wird unterteilt in: Einleitung (Vorstellung der Landschaft und der zwei gegnerischen Parteien), Planbesprechung („Ihr aber sollt alles so machen, wie ich es mache.“), „Angriff“ mit Licht und Hörnern („Gott selbst erringt den Sieg“), Panik und Flucht der Midianiter, Kampf und Ergreifung durch die Israeliten, Schluss (Bezug auf den Kerngedanken).

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Bibelstelle wird gemeinsam gelesen und ggf. Fragen geklärt. Anschließend sollen die Kinder folgende Begriffe den Israeliten oder den Midianitern zuordnen: 300 Männer, 32.000 Männer, Verlierer, Widderhörner, Schwerter, Gideon, Fackeln, Oreb, Gott, Seeb, Sieger. Die Begriffe werden im Vorfeld auf Karten geschrieben. Jeder zieht eine Karte, sagt etwas zu dem Begriff und ordnet diesen zu.

Gespräch

Kommt ins Gespräch mit folgenden Fragen:

  • Hättest du im Kampf mitgekämpft? (Aufzeigen der Überlegenheit der Midianiter)
  • Warum haben die Israeliten gewonnen?
  • Wie wird Gott in der Geschichte beschrieben?
  • Was macht Gideon in der Geschichte? Warum ist er jetzt mutig?
  • Was macht dich stark? Was macht dich mutig? (Was sagt Gott? – Zusprüche)
  • „Gott selbst erringt den Sieg!“ Warum müssen Gideon und die Israeliten überhaupt kämpfen, wenn Gott doch siegt?

Merkvers

„Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir! Hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark und helfe dir. Ich halte dich fest mit meiner rechten Hand, die für Gerechtigkeit sorgt.“ (Jesaja 41,10)

Von jedem Kind wir ein Schnappschuss geschossen. Dabei soll der Jungscharler seine Stärke zeigen (seinen rechten Arm anspannen). In der linken Hand kann er ein Schild halten auf dem steht „Gott macht …“ (ggf. mit einem Pfeil, der auf den rechten Arm zeigt). Ideal wäre es, wenn das Foto vor Ort ausgedruckt werden könnte, so dass jeder auf die Rückseite des Fotos noch den Bibelvers schreiben kann. ACHTUNG: Ein Einverständnis der Eltern ist erforderlich, wenn Fotos gemacht werden.

Variante 2: Der Bibelvers wird um eine Traubenzuckerpackung geklebt.

Gebet

Flüstergebet mit Kampfansage. Die Kinder stellen sich in einem Kreis auf. Sie flüstern ihr Gebet in ihre Hände. Auf drei werfen alle ihre Hände in die Höhe und machen ihren Anliegen eine Kampfansage. Alle rufen gemeinsam: „Gott siegt! Amen.“

Kreatives

Die Kinder sollen gemeinsam ein Wollfadenbild zu einer Szene aus der Geschichte gestalten. Dazu werden Wollreste in verschiedenen Farben benötigt, eine Schüssel mit Wasser und ein passender Untergrund, d. h. Decke, Teppich. Die Wollfäden werden auf die passende Länge geschnitten, in Wasser eingetaucht und in gewünschter Form (z. B. als Person, Busch, Widderhorn) auf die Unterlage gelegt. Durch das Wasser halten die Fäden auf der Unterlage. Es bietet sich an, dass sich die Jungscharler vorher besprechen, was sie darstellen wollen, und „Aufgaben“ verteilen.

Spielerisches

Stille Post Pantomime

Alle Kinder sitzen in einer Reihe mit dem Rücken zum Raum. Der erste zieht einen Begriff, den er pantomimisch dem zweiten Kind vormacht (so dass es die anderen Kinder nicht sehen). Der zweite tippt anschließend den dritten an und macht das nach, was er beim ersten gesehen hat. So geht es der Reihe nach, bis das letzte Kind in der Reihe die Aktivität errät, die der vorletzte ihm vorgemacht hat. Nach der Runde rückt jedes Kind einen Stuhl weiter. Mögliche Begriffe können sein: ein Kleid nähen, Clown, Feierabend, Käsefüße, sich waschen, Schaf, Tischtennis spielen, Kopfschmerzen, Arzt, Morgengymnastik, …

Rätselhaftes

Bei dem Bilderrätsel müssen die passenden Begriffe zu den Bildern auf die Striche geschrieben werden (Krug, Widderhorn, Soldat, dreihundert, Fluss, Gideon, Fackel, Lager, Schwert). Die eingekreisten Buchstaben ergeben das Lösungswort „Gott siegt“.

(T)Extras

Lieder

  • Du bist stark (Adlerlied)
  • Wer Gott vertraut, hat schon gewonnen
  • Gott ist stark
  • Je-Je-Jesus ist größer

Spiele

Katz und Maus im Labyrinth

Für dieses Spiel werden mind. elf Spieler benötigt. Ein Spieler ist die Katze, der andere die Maus. Die anderen Teilnehmer bilden das Labyrinth. Dazu stellen sie sich in einer quadratischen Matrix auf, d. h. beispielsweise drei Reihen mit jeweils drei Personen. Alle im Labyrinth schauen in eine Richtung, strecken die Arme aus und stehen jeweils eine Armlänge vom Nachbarn entfernt. Das Ziel des Spiels ist es, dass die Maus versuchen muss, nicht von der Katze gefangen zu werden. Dabei hat die Maus folgende Optionen: Erstens: sie kann vor der Katze davonrennen, durch die Reihen und um das Labyrinth. Unter den Armen darf weder Katze noch Maus durch. Zweitens: die Katze kann mit dem Wort „Labyrinth“ die Struktur des Labyrinths verändern. Die Personen, die das Labyrinth bilden, drehen sich um 90° nach rechts, so dass aus den Längsreihen Querreihen werden. Drittens die Maus kann an einer Reihe andocken. Der am anderen Ende dieser Reihe steht, wird nun zur Katze und die Katze wird zur Maus. Wenn die Maus gefangen wird, wechseln die Rollen, d. h. die Maus wird zur Katze und umgekehrt.1

Aktionen

Abreißzettel: Heute möchte ich …

Jeder Jungscharler soll sich eine Aufgabe bzw. Herausforderung abreißen, die er in der kommenden Woche erfüllen soll. In der nächsten Stunde können sich die Kinder über ihre Erfahrungen austauschen. (Der Abreißzettel ist im Anhang verfügbar.)

Fackelwanderung

In Anlehnung an den Bibeltext kann eine Fackelwanderung durchgeführt werden. Alternativ zu den Fackeln können auch Laternen verwendet werden. Viel Spaß dabei, auf den Spuren von Gideon und den Israeliten unterwegs zu sein!

Das Ziel

Starter

Jesus möchte dein Freund sein, er will eine feste Verbindung mit dir.

 

Checker

Eine Begegnung mit Jesus verändert und befreit, ermutigt und stärkt.

 

Der Text an sich

Nach der inhaltsreichen Predigt auf dem Feld
(Lk 6,20-49) zieht Jesus weiter. Die erste Station ist Kapernaum (Lk 7,1-10). Von dort geht es weiter in den kleinen Ort Nain, der ungefähr eine Tagesreise weit entfernt ist. Jesus wird von vielen Menschen begleitet (V.11). Trotz der vielen Menschen macht er „Halt“ und lässt sich auf eine Begegnung mit der Witwe ein, die auch von einer Menschenmenge begleitet wird.

Dabei geht es um mehr, als eine flüchtige Begegnung am Rand: Jesus sieht sie. – Ihr Schicksal berührt ihn. – Er spricht sie an (V.13).

Jesus hält die Schwere der Situation aus (Tod, Trauer, Begräbnis). Das ist eine Situation, die wir als Menschen lieber meiden und aus der wir uns wohl lieber schnell davonschleichen würden.

Im Grunde begegnet Jesus gleich zwei Menschen sehr intensiv:

  • Der Witwe, mit all ihrer Trauer, Hoffnungslosigkeit, Schutzlosigkeit (ihr Sohn hätte später für sie gesorgt), Verzweiflung und Ahnungslosigkeit im Blick auf die Zukunft.
  • Das tote Kind, das eigentlich niemand mehr anrührt, um sich im religiösen Sinne nicht „unrein“ zu machen. Jesus scheut sich nicht vor dem Tod. Die wenigen Worte, die er spricht, bringen das Leben zurück.

 

Etwas Mühe macht mir die Aufforderung „Weine nicht!“ (V.13). Gerade in der Seelsorge gestehe ich Menschen zu, dass auch das Weinen seinen Platz und seine Berechtigung hat. Deshalb lege ich in diese Worte folgende Botschaft hinein: „Bald wirst du keinen Grund mehr haben zu weinen. Und wenn du weinen wirst, werden es Freudentränen sein.“

Keine Frage, was hier geschieht, bleibt kein Geheimnis, sondern zieht seine Kreise und bringt Bewegung in die Menschen (V.16). Wie gut, dass sie erkennen, dass letztlich Gott hinter allem steht. Nur durch ihn und seine Kraft ist es Jesus möglich, das Leben beider Menschen (der Witwe und ihres Sohnes) mit neuem Leben zu beschenken. Die Worte „Gott selbst kommt seinem Volk zu Hilfe“ (V.16) bringen zum Ausdruck, dass Gottes Hilfe von allen in Anspruch genommen werden darf.

 

Der Text für mich

In dem Text wird Jesus für mich zum Vorbild. Er spürt, wann es Zeit ist, stehen zu bleiben. Er merkt, was gerade nötig ist. Er hat keine Scheu vor trauernden Menschen und scheut sich nicht vor dem Tod.

Wie geht es uns, wenn wir im „Gewusel“ des Alltags oder in der Mitarbeit mit ähnlichen Situationen konfrontiert sind? In einer befreundeten Familie ist ein Kind an den Folgen eines Unfalles gestorben. Eine Mutter von Jungscharkindern bekommt zum dritten Mal Chemotherapie. An der Bushaltestelle sitzt eine liebe ältere Frau aus der Gemeinde. Ich weiß, dass sie sich nach 60 gemeinsamen Ehejahren an das Leben ohne ihren Partner gewöhnen muss. Geh ich weiter oder setz ich mich zu ihr?

Es war bei einem Begräbnis. Eine Oma war gestorben. Zu der Trauerfamilie gehörten auch Enkelkinder im Grundschulalter. Eines der Enkelkinder – ein Mädchen – war in Begleitung ihrer besten Freundin. Während der Trauerfeier haben sich die Mädchen zutiefst freundschaftlich die Hände gehalten.

Bewegend – weil sie uns Erwachsene wiederum vorgelebt haben, dass es nicht (nur) (immer) um Worte gehen muss (ganz ehrlich: in manchen Situationen finde ich sie auch nicht), sondern um ein sichtbares Zeichen: ich bin für dich da. Ich bin bei dir. Ich lass dich nicht allein.

 

Der Text für dich

Starter

Jesus begegnet Menschen. Das ist das, was wir uns auch für die Kinder in der Jungschar wünschen. Sie wissen vielleicht noch ganz wenig vom Glauben und von Jesus, aber in unserer Gruppe haben sie die Chance, Jesus zu begegnen. Das Neue Testament bietet eine Fülle an „Begegnungsgeschichten“. Beim Erzählen solcher Geschichten geht es nicht nur um ein Ereignis aus der Vergangenheit (history; hat sich vor Tausenden von Jahren ereignet). Sondern um das einladende klarmachen, dass Jesus heute Menschen begegnen kann und möchte, auch um mit dir his-story zu schreiben.

 

Checker

Jungscharler, die schon länger dabei sind, vielleicht auch Kinderstunde oder Kindergottesdienst miterleben durften, werden nichts mehr ganz Unbekanntes hören: Jesus begegnet Menschen.

Gerade auch denen, die von anderen leicht übersehen (z. B. Bartimäus) oder gar gemieden werden (z. B. Zachäus, die 10 Aussätzigen).

Dabei darf nicht übersehen werden, was durch die Begegnung mit Jesus passiert: „Veränderung“. Aus lahm wird gehend, aus blind wird sehend, aus taub wird hörend, aus sprachlos wird redend, auf die Trauer folgt Freude, … Selbst die traurigen und hoffnungslosen Emmausjünger (Lk 24,13-35) sind nach der Begegnung mit Jesus so gestärkt, dass sie den Weg zurück nach Jerusalem laufend zurücklegen. Wenn die Jungscharler Jesus begegnen, müssen sie mit Veränderung rechnen.

 

Der  Text erlebt

Hinführung

Idee 1: Begegnungsbilder

Es liegen unterschiedliche Bilder mit verschiedenen Begegnungsszenen von Menschen bereit (z. B. streitende Menschen; spielende Kinder; einer hilft dem anderen; zwei sich anschweigende Menschen; einer, der mit dem Zeigefinger einem anderen droht …). Die Bilder kann man aus Zeitschriften ausschneiden.

Jedes Kind darf sich zu einer möglichen Aufgabenstellung ein Bild aussuchen:

  • Nimm das Bild, weil du genau das in dieser Woche erlebt hast.
  • Nimm das Bild, das gerade am besten deine Stimmung ausdrückt.
  • Nimm das Bild, worauf du dich am meisten freust / wovor du am meisten Angst hast.

Diese Bilder sind der Einstieg in das Thema Begegnungen, denn eine Frau begegnet Jesus.

 

Idee 2: Aufgabentanz

Die Kinder bewegen sich zu Musik durch den Raum. Die Musik wird angehalten und ein Mitarbeiter nennt eine Aufgabe (z. B. Händereichen, Streiten, Rücken an Rücken stehen, Knie an Knie stehen, sich umarmen, sich anschreien, …). Je zwei Kinder stellen sich zusammen und führen die genannte Aufgabe aus.

 

Verkündigung

Erzählung

Man benötigt eine Sonnenbrille mit sehr dunklen Gläsern oder man nimmt eine Taucherbrille und beklebt sie mit Folie / bemalt die Gläser mit dunklem Edding (wasserlöslich). Man sollte fast nichts mehr durchsehen bzw. alles nur in schwarz-weiß.

Wer so eine Brille trägt, sieht zwar etwas, aber längst nicht mehr alles. Man sieht nicht mehr das Rot des T-Shirts, das Grün der Bäume könnte auch ein Dunkelblau sein und das Gelb vom Vanilleeis könnte doch das Weiß von einem Zitroneneis sein.

Beim Tragen dieser dunklen Brille geht es nicht nur um das „Verschwinden“ der Farben. Im Leben eines Menschen können sich Situationen ereignen, in denen man plötzlich feststellen muss: „Ich seh keine Farben mehr! Um mich herum ist es nur noch dunkel!“

 

„Um mich herum ist es nur noch dunkel!“

Eine Frau. Sie lebt zur Zeit Jesu. Die Bibel nennt uns ihren Namen nicht. Was wir von ihr wissen: Sie lebt in Nain, einer Stadt in der Nähe von Nazareth. Sie ist Witwe, was bedeutet, dass ihr Mann gestorben ist. Seitdem hat sie es schwer in ihrem Leben.

Das Bild der Frau wird gezeigt.

Hören wir auf sie:

Die folgenden Fragen werden von einem anderen Mitarbeitenden laut anklagend gerufen. Sie werden vorab auf schwarze Papierstücke geschrieben und an dieser Stelle vorgelesen. Die Papierstücke werden sichtbar für alle in die Mitte gelegt.

 

  • Wovon soll ich leben?
  • Wer bringt das Geld nach Hause, das so dringend nötig ist, um einkaufen und leben zu können?
  • Wer ist für mich da, wenn ich jemanden zum Reden brauche?
  • Wer nimmt mich in den Arm, wenn ich traurig bin oder spüren möchte, dass mich jemand gern hat?
  • Was habe ich falsch gemacht? Ist es eine Strafe von Gott, dass mein Mann gestorben ist?
  • Um mich herum ist es nur noch dunkel.

 

Doch einen „Lichtblick“ gibt es noch.

Es ist ihr Sohn. Er ist ihr geblieben. Eines Tages, wenn er alt genug ist, wird er für sie sorgen. Das wird gut. Viele Sorgen werden dann ein Ende haben. Es ist schön mit ihm zusammen.

 

Eines Tages wird der Sohn krank, schwer krank. Es gibt keine Heilung und er stirbt.

Hören wir auf die Witwe:

(Die Gedanken der Frau werden wie oben beschrieben vorgebracht.)

  • Mein einziger Sohn.
  • Zuerst ist mein Mann gestorben. Und jetzt er.
  • So plötzlich.
  • Jetzt hab ich niemanden mehr. Bin ganz allein.

Jemand bringt eine Bahre. Der tote Junge wird gewaschen, auf die Bahre gelegt und mit einem weißen Tuch bedeckt.

Männer nehmen die Bahre und tragen sie hinaus vors Haus. Sie gehen weiter durch die Straße, hinaus bis vor die Stadt. Wie gut, dass die trauernde Mutter diesen Weg nicht allein gehen muss.

Viele Menschen begleiten sie.

Ob sie all die Menschen wirklich sieht?

Ob sie sieht, dass die Sonne scheint?

Ob sie die Häuser, die Bäume und das Stadttor sieht?

 

Da hört die trauernde Mutter eine Stimme:

„Du musst nicht mehr weinen!“

Sie blickt in das Gesicht eines Mannes, den sie vorher noch nie gesehen hat.

Die Art, wie er sie ansieht. Die Freundlichkeit, mit der er sie angesprochen hat, ist so anders. Es ist Jesus.

Trotz der vielen Menschen – viele von ihnen gehören zum Trauerzug und viele gehören zu Jesus – bleibt er stehen und sieht die Traurigkeit, das Elend, die Not, die Hoffnungslosigkeit der Frau.

Jesus geht nahe an die Bahre, um dem toten Kind nahe zu sein.

„Steh auf!“ Das sind die Worte, die er zu dem toten Kind spricht.

Der Junge bekommt Farbe im Gesicht, er schlägt die Augen auf, er beginnt sich zu bewegen und zu sprechen.

Jesus nimmt ihn bei der Hand und bringt ihn zu seiner Mutter.

Die Freude ist riesengroß. Er lebt.

Das, was ihr geschehen ist, ist und bleibt kein Geheimnis.

Viele haben es mit eigenen Augen gesehen und die Worte Jesu gehört.

Viele haben es zu Hause ihren Familien und Freunden erzählt und die haben es wieder weitererzählt, sodass es im ganzen Land bekannt wurde.

Gott ist dieser Frau zu Hilfe gekommen.

 

Die andere Idee

Erzählung mit Holzkegel

Die Erzählung kann auch mit biblischen Erzählfiguren oder auch Holzkegeln dargestellt werden. Wenn es um die „Beschreibung“ der Witwe geht, können ein schwarzes Tuch zum Ausdruck der Trauer und Glassteine als Symbol für die Tränen eingesetzt werden.

 

Der Text gelebt

Wiederholung

Die Kinder bekommen ein Blatt mit dem Satz „Jesus möchte dein Freund sein“. Der Satz steht in der Mitte des Blattes. Allein oder in kleinen Gruppen dürfen die Kinder Begriffe aufschreiben, die zur Geschichte passen. Dazu sollen die Buchstaben des Satzes wie bei einem Kreuzworträtsel mit verwendet werden.

 

Gespräch

Wir sprechen über Menschen, die auch eine Begegnung mit Jesus erlebt haben.

Dazu bereitet man Kärtchen vor. Auf dem 1. Kärtchen steht der Name einer Person (evtl. ergänzt durch eine Bibelstelle).

Auf dem 2. Kärtchen werden kurz die Umstände beschrieben, die zur Begegnung mit Jesus führen.

Die Kärtchen werden wie bei einem Memory gemischt und mit der Rückseite nach oben aufgelegt.

Reihum deckt ein Kind zwei Karten auf. Welche gehören zusammen?

So kommt sehr gut ein Gespräch über Jesus-Begegnungen zustande: Wie hat es angefangen? Was waren die „Ausgangsbedingungen“? Wie hat sich der Glaube ausgewirkt?

Je nach Möglichkeit können die Kinder in kleinen Gruppen die Bibelstellen aufschlagen und den Text nachlesen. Ergänzt durch die Fragestellung: „Welches Wort, welcher Satz(teil) spricht mich besonders an?“

 

Merkvers

Jesus sprach: „Du junger Mann, ich befehle dir: Steh auf!“

Lukas 7,14 GNB

Dieser Vers stammt aus der Begegnung zwischen Jesus und dem Kind der Witwe. Er begegnet der Witwe und dem Kind und er will auch dir begegnen und Freundschaft schließen. Deshalb kann anstelle von „junger Mann“ auch der eigene Namen eingesetzt werden. Jeder sagt den Vers und setzt den Namen eines anderen Kindes ein.

 

Gebet

Jesus, ich danke dir, dass du mein Freund sein möchtest.

Jesus, ich möchte auch dein Freund / deine Freundin sein!

Danke, dass du mich liebst und bei mir bist, wenn ich Angst habe.

Danke, dass du mir alles gibst, was ich brauche.

Danke, dass ich dir alles sagen kann.

Danke auch für dein Wort, die Bibel,

und dass du am Kreuz für mich gestorben bist,

damit gut ist, was ich falsch gemacht habe.

Amen.

Aus: „Beten mit Kindern“, Carolin Widmaier, BORN-VERLAG 2014; Seite 50, www.bornverlag.de

 

Ein Mitarbeitender stellt das Gebet vor. Es wird auf ein Plakat geschrieben, damit es alle sehen.

Die Kinder brauchen kurz Zeit, um das Gebet selbst in aller Ruhe lesen zu können. Dann folgt: „Welchen Satz aus diesem Gebet möchtest du heute zu deinem Gebet machen?“ Man schließt mit einer Gebetsgemeinschaft, in der jeder – laut oder leise – seinen Satz betet.

 

Kreatives

Es wird mit den Kindern ein großes Plakat gestaltet, auf dem jedes Kind seinen Handabdruck (oder Fußabdruck) anbringen kann. Dazu wird die Hand mit Farbe angemalt und gedruckt. Wenn die Farbe getrocknet ist, können alle auf den Handabdrücken der anderen unterschreiben.

 

Spielerisches

Immer zwei Kinder bilden ein Paar. Ihre Aufgabe ist es, aus einem großen Blatt Papier (z. B. Zeitungspapier) eine möglichst lange Schlange oder aber verschiedene Figuren zu reißen (Baum, Haus, Kreis, Dreieck). Dabei darf ein Kind nur den linken Arm und das andere Kind nur den rechten Arm benutzen. Das Ergebnis kann nach Schönheit, Erkennbarkeit oder Schnelligkeit bewertet werden.

 

Rätselhaftes

Die Kinder werden in zwei Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe erhält die Aufgabe, 10 berühmte Personen aufzuschreiben, die bekannt dafür sind, dass sie einen Freund haben. Hier einige Beispiele: Ernie (und Bert); Winnetou (und Old Shatterhand); Biene Maja (und Willi); Goethe (und Schiller); Tom Sawyer (und Huckleberry Finn); Garfield (und Odie).

Wenn das geschehen ist, werden Zettel getauscht und jetzt geht es darum, am schnellsten die Partner der Personen aufzuschreiben.

 

(T)extras

Lieder

Hey, das ist superstark

Komm mit, schlag ein

Vater, ich komme jetzt zu dir

 

Spiele

Farb-Rücken

Es können beliebig viele mitspielen und man benötigt ein Kartenspiel (z. B. UNO).

Die Kinder sitzen im Stuhlkreis und jeder bekommt eine Spielkarte. Jeder sieht sich seine Karte an und merkt sich die Farbe. Der Mitarbeitende sammelt die Karten ein. Deckt aber nacheinander die oberste Karte auf und nennt laut die angezeigte Farbe.

Wer diese genannte Farbe auf seiner Karte hatte, rückt einen Platz nach links weiter. Entweder landet er auf dem Schoß des Nachbarn oder auf einem freien Stuhl. Wenn Spieler aufeinandersitzen, darf nur der oberste Spieler weiterrücken. Sieger ist der, der zuerst wieder auf seinem Stuhl sitzt.

 

Wer sammelt den höchsten Betrag?

Man benötigt ein Tuch und möglichst viele Münzen unterschiedlichster Währungen.

Die Münzen werden auf einer Fläche ausgebreitet und mit einem Tuch abgedeckt. Reihum darf ein Kind unter das Tuch greifen und eine Münze herausnehmen. Es ist am besten, die Münze gut in der Hand zu verwahren, ohne sie genau anzusehen.

Nach einer gewissen Anzahl an vereinbarten Runden oder wenn alle Münzen gezogen wurden, darf jedes Kind den Wert seiner Münzen zusammenzählen. Wer kommt auf den höchsten Betrag?

Wobei es beim Zählen nur um den angeschriebenen Wert geht und nicht um den Stellenwert der Währungseinheit (am Beispiel von Euro und Cent; 10 Cent sind ja weniger wert als 1 Euro).

Interessanter Nebeneffekt ist das Begutachten der Münzen, aus welchem Land sie kommen.

Diese Themenreihe enthält Gruppenstunden zu Texten aus dem Lukasevangelium. Dazu gehören 5 Einheiten zu Geschichten in denen Jesus Menschen begegnet. Außerdem sind noch 6 Bausteine zu Gleichnissen enthalten. Die Texte stammen aus JUMAT 2/18 und 3/18.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie Gedanken über Auswirkungen des Textes für mich und für die Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Dabei werden mehrere Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, wie die Umsetzung aussehen kann. Zur Vertiefung stehen jeweils 7 unterschiedliche Elemente zur Verfügung: Wiederholung, Gespräch, Merkvers, Gebet, Kreatives, Spielerisches und Rätselhaftes.

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