Bitte teilen! / Unsere Glaubensgeschichte entdecken und weitergeben

1. Vorbemerkungen

Was haben Nichtchristen und Christen gemeinsam? Beide mögen Evangelisation nicht! Die einen, weil sie denken, es wäre eine Art Gehirnwäsche. Die anderen, weil sie wissen, dass sie dazu beauftragt sind, ihren Glauben zu teilen, aber nicht genau wissen, wie das eigentlich geht. In dieser Einheit gehen wir dieses wichtige Thema an! Zusammen mit den Teens lernen wir, von dem zu erzählen, was wir glauben und wie wir Christus in unserem Leben erfahren haben. Dabei hilft es, als Mitarbeitende vor der Gruppenstunde selbst seine eigene 2-Wortgeschichte zu formulieren.

2. Zielgedanke

Die Teilnehmenden sollen geistlich motiviert werden, von ihrem Glauben an Jesus zu erzählen. Hierfür lernen sie das Werkzeug der 2-Wortgeschichten kennen und üben es ein.

3. Einführung

Unser ganzes Leben als Christen soll nach der Bibel Christus bezeugen und Gott ehren. Das gilt für unsere Taten und für unsere Worte (Mt 5,16; 1. Petr 3,15). Wir sind durch Jesus selbst beauftragt, seine Zeugen zu sein und werden durch die Kraft des Heiligen Geistes für diese Aufgabe ausgerüstet (Apg 1,8). Die Erfüllung dieser Zusage wird im Laufe der Apostelgeschichte besonders sichtbar: Der Geist Gottes wirkt und die Jünger reden ohne Angst von Jesus (Apg 2,1 ff.; 4,31); Philippus wird in Situationen geführt, in denen er Jesus bezeugt (Apg 8,26 ff.); der Geist macht Petrus bereit, Grenzen zu überschreiten (Apg 10). Anderen Menschen dürfen wir Rede und Antwort stehen und von der Hoffnung erzählen, die wir erfahren haben (1. Petr 3,15). Es geht im Kern nicht um das Lernen von „evangelistischen Methoden“, sondern um einen geistlichen Vorgang: Die Hoffnung des Glaubens persönlich zu erfahren und anderen davon weiterzusagen.

4. Einstieg (10 Minuten)

Raumgestaltung: Einerseits braucht ihr Platz, um euch als Gruppe zusammenzusetzen. An einer Stelle des Raumes kann zudem ein Sessel, Sofa oder Mikrofonständer stehen. Wenn möglich setzt mit Lampen diese Stelle ins „Rampenlicht“.

Ankommphase: Setzt euch zusammen und spielt das Spiel „Glaubens-Tabu“. Ein Teilnehmender erklärt der Gruppe einen der fünf Begriffe: Glauben, Gott, Jesus, Gebet, Sünde. Dabei dürfen mehrere Wörter nicht verwendet werden, die von den Mitarbeitenden festgelegt wurden.

Sprecht anhand des Spiels darüber, wie wichtig es ist, eigene Worte zu finden, wenn wir vom Glauben erzählen wollen. Zum anderen wird auch die Herausforderung deutlich, dass wir eine neue Sprache finden müssen, wenn wir von Menschen verstanden werden wollen, die bisher wenige oder keine Berührungspunkte mit dem christlichen Glauben haben.

Ein Mitarbeiter liest nun 1. Petrus 3,15 vor und legt den Vers ausgedruckt in die Mitte. Sprecht über die Herausforderung, von unserer Hoffnung des Glaubens zu berichten. Vielleicht geht es auch darum erst einmal zu klären, was genau diese Hoffnung ist. An dieser Stelle können die Teilnehmenden von ihren eigenen Erfahrungen mit Glaubensgesprächen erzählen.

5. Hauptteil (40 Minuten)

Von dem zu erzählen, was einen persönlich erfüllt, ist etwas ganz Natürliches, z. B. darf auch jeder wissen, von welcher Mannschaft oder Band ich ein Fan bin. Unsere Aufgabe als Christen besteht folglich nicht darin unser Bibelwissen zu teilen, sondern von dem zu erzählen, was Gott an uns selbst getan hat.

Phase 1

Die Teilnehmenden nehmen sich Zeit, um darüber nachzudenken, wie Gott ihnen in ihrem eigenen Leben begegnet ist. Diese Übung ist genauso für Teens interessant, die selbst noch nicht wissen „was sie eigentlich glauben“. Sie können über ihre Gottesbeziehung nachdenken und sogar Argumente gegen den Glauben notieren.

In max. fünf Stichpunkten sollen die Teens festhalten: Wie kam es dazu, dass ich heute glaube (oder nicht)? (Stillarbeit, 8 Minuten). Danach sollen sich die Teilnehmenden paarweise zusammenfinden und sich ihre Glaubensgeschichten erzählen. Nach dem Bericht des einen kann der Partner Fragen stellen, auf mögliche Unklarheiten hinweisen und Formulierungsvorschläge machen (12 Minuten). Das gegenseitige Berichten ist dabei für viele ungewohnt: Es ist einfacher über den Glauben zu reden, als von seinem persönlichen Glauben zu erzählen. Hier dürfen die Mitarbeitenden ermutigen: Über den Glauben zu sprechen beginnt zunächst in der Gruppe und setzt sich dann auch außerhalb der Gemeinde fort.

Phase 2

Die notierten Stichpunkte werden nun in eine prägnante Geschichte umformuliert: In eine 2-Wortgeschichte. Diese Methode hilft den Teens, den Kern ihrer eigenen Glaubensgeschichte zu benennen: Was habe ich eigentlich gesucht, was ich bei Gott gefunden habe? Wo hatte ich eine große Frage, einen Zweifel oder Leid in meinem Leben, bevor ich die frohe Botschaft von Jesus verstanden habe? Die Antwort wird prägnant in zwei gleiche Worte gefasst, die dann das Gerüst des Berichts bilden: z. B. „Geliebt? Geliebt!“ Dieses Wortpaar wird dann weiter ausgeführt: „Ich war auf der Suche nach echter Liebe […] In Jesus ist mir diese Liebe begegnet …“ Die Reduzierung auf zwei Worte hilft, um im Alltag in wenigen Worten seinen eigenen Erlebnisbericht teilen zu können. Für die Formulierung der 2-Wortgeschichte haben die Teilnehmenden 20 Minuten Zeit (ca. eine DIN-A4-Seite). Drei Fragen bilden das Grundgerüst des Berichts: „Was war? Was wurde? Was ist?“ Die Mitarbeitenden unterstützen die Teens beim Schreiben und stehen für Rückfragen zur Verfügung. Das Ziel der 2-Wortgeschichte ist es, Menschen durch seine eigene Erfahrung für ein Leben mit Jesus zu begeistern und einzuladen (es geht nicht um eine Gemeinde oder eine Konfession). Außerdem ist es hilfreich, auf fromme Ausdrücke und Vokabeln zu verzichten. Hier einige Fragen, die sich Zuhörer als Reaktion auf unsere Sprache stellen könnten: „Jesus ins Leben gelassen“ – „Wie macht man das?“ – „Christliches Elternhaus“ – Verständlicher: „Jesus, Bibel und Gebet waren wichtig“.

Anregungen und Videos finden sich unter: www.2wordstory.com; www.iamsecond.com und www.2wortgeschichten.de

6. Abschluss (15 Minuten)

Zum Schluss setzen sich freiwillige Teilnehmende ins „Rampenlicht“ und teilen ihre 2-Wortgeschichte mit der Gruppe. Eventuell ist es hilfreich, wenn einer der Mitarbeitenden den Anfang macht. Wer möchte, kann zudem seinen Bericht mit Smartphone oder Videokamera aufnehmen, um ihn digital teilen zu können (z. B. WhatsApp).

Bittet Gott zum Abschluss um Möglichkeiten, in den kommenden Wochen von der Hoffnung zu erzählen, die ihr in ihm gefunden habt.

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