Ja, ich glaub an dich!

Zum Glaubensbekenntnis stehen

1. Vorbemerkungen

„Gehst du Weihnachten in die Kirche?“ – „Ja.“ – „Glaubst du das wirklich?!“ – „Ja.“ – „Ein Baby, das vor 2000 Jahren von einer Jungfrau im Dreck geboren wurde, soll Gottes Sohn sein?“ – „Ja“ – „Sorry, das ist mir zu abgefahren. Warum glaubst du das!? Was bringt dir das?“ Und was antworte ich jetzt? Ja, ich bin Christ. Aber manchmal bin ich mir selbst nicht klar, was das bedeutet. Auf die Frage, was ich glaube, habe ich keine Antwort parat.

2. Zielgedanke

Das Glaubensbekenntnis kennenlernen und als Antwort auf Gottes Heilstat für mich begreifen.

3. Einführung

Wenn man sich zu etwas bekennt, heißt das, dass man öffentlich dazu steht, Ja sagt und Flagge zeigt für das, was man für sich als richtig und wichtig erkannt hat. Wir Christen tun dies regelmäßig im Gottesdienst: im Apostolischen Glaubensbekenntnis (Apostolikum) stehen wir gemeinsam öffentlich zu unserem Glauben. Wir nutzen dafür Worte, die vor Generationen formuliert und bis heute so überliefert worden sind. Damit verbindet das Apostolikum uns nicht nur heute als Christen miteinander, sondern auch mit den Generationen an Christen, die schon vor uns gelebt und geglaubt haben.

Das Apostolikum besteht aus drei Teilen, die unter Berufung auf die Heilige Schrift zusammenfassen, was wir glauben:

  • 1. Gott, der Schöpfer: Wer ist die Grundlage allen Geschehens?
  • 2. Jesus, der Sohn: Wie äußert sich Gott, der Schöpfer?
  • 3. Heiliger Geist: Wie wirkt sich das, was Gott in Christus getan hat, aus?

In der Formulierung Ich glaube, die den drei Artikeln vorrausgeht, wird deutlich, dass es sich um ein individuelles Geschehen handelt. Ich kann mich nicht in der Masse der Glaubenden verstecken, sondern muss für mich selbst und für meinen Glauben sprechen. Die Formulierung Ich glaube ist außerdem als Antwort zu verstehen: Dem Glauben, dem Für-wahr-halten und Bejahen, geht ein Ereignis voraus. Gott handelt an mir. Er hat die Welt als Lebensraum für mich geschaffen, er hat seinen Sohn gesandt, damit ich sehen und begreifen kann, wie Gott ist und wie ich in dieser Welt leben soll. Gott hat in Christus den Tod überwunden, damit ich die Möglichkeit habe, nicht auf diese Welt begrenzt zu bleiben, sondern in ihm ewig zu leben. Gott bietet diese Möglichkeit exklusiv mir an, und stellt mich doch in eine Gemeinschaft der Gerufenen, der Heiligen, der ich mich anschließen darf. Ich kann sein Handeln an mir erkennen und nun mit dem Glaubensbekenntnis in Gemeinschaft all derer, die das auch annehmen, mit einem Ja antworten: Ich glaube das. Ich halte das für wahr. Ich nehme sein Handeln an mir an.

4. Methodik für die Gruppe

4.1 Einstieg

Zeige das Video „DAS GLAUBE ICH“ (Flashmob Köln 9.1.2016)

Frage anschließend in die Runde:

  1. Was habt ihr gesehen?
  2. Wie findet ihr das? Welchen Eindruck macht das auf euch?

Erkläre dann, dass es in dieser Stunde um das Glaubensbekenntnis gehen soll: Ein Bekenntnis kann eine beeindruckende Sache sein. Jemand steht auf und verkündet offen und öffentlich, was er oder sie für sich als richtig und wichtig entdeckt hat. Wir Christen bekennen uns auf diese Art und Weise seit 2000 Jahren zu Gott und zu dem, was er in Christus für uns getan hat. Wir stehen auf und sagen Ja zu Gott.

Wir nutzen dafür meist das Apostolische Glaubensbekenntnis – auch Apostolikum genannt –, das unsere Vor-Christen vor Jahrhunderten für uns formuliert haben. Mit allen Christen heute und mit den Christen der Generationen vor uns sprechen wir zusammen aus, was wir glauben. Das klingt beeindruckend – und kann es auch sein! Meistens sind wir jedoch nicht in der Lage, unser Bekenntnis genauso überzeugt und öffentlich zu schmettern wie die Gruppe Jugendliche, die das mit dem Lied „DAS GLAUBE ICH“ in der Kölner Fußgängerzone tut. Gerade jetzt, vor Weihnachten, fällt es uns oft sogar schwer, in der Schule den fragenden Mitschülern zu erklären, warum wir an Weihnachten in die Kirche gehen. Oder auf die einfache Frage „Bist du Christ?“ mit einem überzeugten Ja zu antworten.

Meistens liegt das daran, dass wir es schwer finden, zu formulieren, was wir eigentlich glauben. Ein Blick in das Glaubensbekenntnis kann helfen, sich selbst darüber klar zu werden, was ich glaube, wo ich noch Fragen habe und was ich sehr schwer zu glauben finde.

4.2 Hauptteil

Lege nun das Glaubensbekenntnis ausgedruckt oder abgeschrieben auf dem Boden aus. (Unbedingt vorher vorbereiten!) Achte bei den Ausdrucken oder Abschreiben darauf, dass jeder Abschnitt des Glaubensbekenntnisses auf einem eigenen Blatt zu lesen ist, d. h. 1. Blatt: Ich glaube an Gott; 2. Blatt: den Vater; 3. Blatt: den Allmächtigen; 4. Blatt: den Schöpfer des Himmels und der Erde; 5. Blatt: und an Jesus Christus; 6. Blatt: seinen eingeborenen Sohn; 7. Blatt: unseren Herrn; usw. Achte außerdem darauf, dass ihr genug Platz habt, vielleicht müsst ihr für diese Methode auf die Straße, den Fußballplatz, in den Saal oder den Flur gehen. Alternativ könnt ihr auch ein Blatt nach dem anderen auslegen.

Erkläre, dass du nun gleich das Glaubensbekenntnis Abschnitt für Abschnitt vorlesen wirst und die Teilnehmer die Aufgabe haben, sich zu dem gerade gelesenen Abschnitt des Glaubensbekenntnisses zu positionieren: Stimme ich zu? Glaube ich das? Kann ich dazu Ja sagen? Dann stelle ich mich möglichst dicht an das Blatt heran. Je weiter ich mich vom Blatt entfernt aufstelle, desto größer sind vielleicht meine Fragen oder Zweifel gegenüber diesem Abschnitt.

Beginne nun, indem du den ersten Abschnitt laut vorliest. Fordere die Teilnehmer auf, sich dazu um diesen Abschnitt zu positionieren. Fahre nach einer kurzen Pause, in der die Teilnehmer wahrnehmen können, wo sie selbst stehen, wo auch die anderen stehen, mit dem Lesen des nächsten Abschnitts fort. Fordere die Teilnehmer erneut auf, Stellung zu nehmen. Fahre so fort, bis ihr das ganze Glaubensbekenntnis durchexerziert habt. Auf diese Art und Weise ist jeder einzeln gefordert, sich Gedanken zu machen, wie er zu dem jeweiligen Abschnitt steht. Interessant ist auch zu sehen, wie sich die Gruppe dazu positioniert. Da wird schnell deutlich, dass manche Abschnitte einfacher zu glauben sind als andere.

Frage anschließend in die Runde:

  1. Wie war es für euch?
  2. Was ist euch an euch selbst oder an der Gruppe aufgefallen?

Achte als Gruppenleitung darauf, dass in dieser Runde nur Beobachtungen geteilt werden. Niemand wird für seine Positionierung verurteilt oder ausgelacht. Wer glaubt, der glaubt. Wer Fragen hat, der hat Fragen. Wer Zweifel hat, der darf Zweifel haben. Glauben ist immer ein Prozess, den wir individuell gemeinsam begehen. Lade anschließend dazu ein, dass sich jeder deiner Teilnehmer für sich einen Abschnitt aus dem Glaubensbekenntnis aussucht, der ihn besonders anspricht. Hierzu braucht es Ruhe. Vielleicht bietest du kleine Karten oder Zettel an, auf denen deine Teilnehmer aufschreiben können, welcher Abschnitt sie anspricht und welche Gedanken sie dazu haben. Die Karten oder Zettel könnt ihr dann mit einem Datum versehen in eure Bibeln legen.

Versammele danach deine Teilnehmer wieder im Plenum. Lege zwei Blätter Papier in die Mitte. Auf dem ersten Blatt steht „Ich glaube“ geschrieben oder gedruckt, auf dem zweiten steht „Wir glauben“. Frage nun deine Teilnehmer:

  1. Wo ist der Unterschied?
  2. Ist beides gleich wichtig?
  3. Kann das „Wir glauben“ ohne das „Ich glaube“ geschehen?
  4. Welche Kraft steckt in dem „Wir glauben“?

4.3 Abschluss

Komme abschließend noch einmal auf das Video am Anfang der Stunde zu sprechen:

Das Glaubensbekenntnis der Jugendlichen in der Kölner Fußgängerzone hat Kraft, weil sich jeder Einzelne dessen bewusst ist, was er oder sie da gerade singt. Er oder sie steht zu Gott, steht zu dem, was Gott für ihn oder sie getan hat und sagt laut, offen, öffentlich Ja dazu. Ja, ich glaube das. Das Glaubensbekenntnis der Jugendlichen in der Kölner Fußgängerzone hat aber auch Kraft, weil nicht einer allein singt. Es hat Kraft, weil viele gemeinsam aufstehen und laut, offen, öffentlich Ja sagen.

Gott sagt Ja zu dir. Gott sagt Ja zu uns. Immer, wenn wir das Glaubensbekenntnis gemeinsam sprechen, antworten wir mit einem Ja. Jeder für sich – und alle gemeinsam. Sprecht nun zum Abschluss gemeinsam das Glaubensbekenntnis oder singt gemeinsam das Lied „Das glaube ich“.

Das Apostolische Glaubensbekenntnis fasst die wichtigsten Inhalte des christlichen Glaubens zusammen.

Früher meinte man, die Apostel hätten es selbst formuliert, was aber historisch kaum wahrscheinlich ist. Man sollte den Begriff „apostolisch“ daher so verstehen, dass dies Glaubenssätze sind, an die die Christen von Anfang an (seit der Zeit der Apostel) geglaubt haben. Bereits im zweiten Jahrhundert haben römische Christen es erstmals bei ihrer Taufe aufgesagt. Zunächst war das Bekenntnis in Frageform gestaltet (Frage: Glaubst du an …? Antwort: Ja, ich glaube.), woraus sich dann Aussagesätze entwickelten (Ich glaube an …).

Das Bekenntnis ist entsprechend der Dreieinigkeitslehre dreigliedrig aufgebaut. Gott wurde und wird von uns Menschen immer wieder auf dreifache Weise erfahren. Zum einen als Vater und Schöpfer, der uns Menschen erschaffen hat und bewahren will, zum zweiten als der barmherzige und auch mitleidende Freund Jesus und zum dritten als der belebende und unser Herz anrührende Geist.

Das Glaubensbekenntnis findet ihr im Internet unter:

https://www.ekd.de/Apostolisches-Glaubensbekenntnis-10790.htm

Im Folgenden werden mehrere methodische Möglichkeiten vorgestellt, mit den Kindern anhand des Glaubensbekenntnisses über den eigenen Glauben nachzudenken.

Wer kennt das Glaubensbekenntnis genau?

Diese Aufgabe eignet sich für Kinder, die das Glaubensbekenntnis schon relativ gut kennen. Der Text wird groß ausgedruckt oder geschrieben. Dann wird ein Textpuzzle daraus gemacht, indem man die verschiedenen Sätze ausschneidet. Die Kinder sollen in 2er- bis 4er-Teams die Sätze wieder in die richtige Reihenfolge bringen.

Als erschwerte Variante können auch ein oder zwei Sätze weg-gelassen werden und die Kinder müssen den gesuchten Satz herausfinden.

Wer hat Fragen zum Glaubensbekenntnis?

Viele Menschen sprechen das Glaubensbekenntnis einfach so mit, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Aber verstehen sie wirklich, was sie da sagen?

Jedes Kind bekommt ein Blatt mit dem Glaubensbekenntnis. Mit einem Stift malen die Kinder neben den Text Fragezeichen und Ausrufezeichen. Fragezeichen für Aussagen, die sie nicht verstehen oder vielleicht auch so nicht glauben können. Ausrufezeichen für Aussagen, die sie gut finden und an die sie glauben können. Danach werden die Erkenntnisse in Kleingruppen ausgetauscht. Sind die Fragezeichen an denselben Aussagen angebracht oder können sich die Kinder unter-einander die Aussagen in ihren Worten erklären?

Woran glaubst du eigentlich?

Vom Glaubensbekenntnis werden einzelne Aussagen vor-gelesen, z. B. „Gott ist der Schöpfer des Himmels und der Erde.“ oder „Gott ist allmächtig“.

Nun stellen sich alle je nach ihrer Einschätzung auf einer gedachten Linie auf. Die eine Seite steht für absolute Zustimmung, die andere Seite für Ablehnung. Wenn alle Kinder sich positioniert haben, werden einzelne befragt, warum sie dort stehen (und der Aussage zustimmen, unentschieden sind oder ihr nicht zustimmen). Man kann diese Übung auch mit weiteren Aussagen und Gottesbildern machen. Wichtig ist, dass die Kinder sich ernst genommen fühlen und alle Aussagen so stehen gelassen werden. Es gibt keine richtigen oder falschen Aussagen bei dieser Übung.

Woran glaube ich?

Jedes Kind hat nun die Möglichkeit, sein eigenes Glaubensbekenntnis zu schreiben.

Wichtig ist, dass es folgende drei Sätze dazu ergänzt.

Gott ist für mich …/ Ich glaube an Gott, der …

Jesus ist für mich …/ Ich glaube an Jesus, der …

Der Heilige Geist ist für mich …/ Ich glaube an den Heiligen Geist, der …

Je nachdem, wie gut sich die Gruppe kennt, können die Glaubensbekenntnisse auch vorgelesen werden.

Für Kinder, die sich damit schwertun, kann man erstmal mit der ganzen Gruppe ein Brainstorming machen. Die Kinder sammeln, was ihnen zu Gott, Jesus und dem Heiligen Geist einfällt und schreiben es auf. So können sie sich Ideen holen.

Eine andere Art Diskussion zum Glaubensbekenntnis

Einzelne Sätze des Glaubensbekenntnisses werden auf Blätter geschrieben. Anstatt laut zu diskutieren, ist es nun nur noch erlaubt, schriftlich miteinander zu kommunizieren. Die Kinder gehen von Blatt zu Blatt und schreiben auf, was sie zu der Glaubensaussage denken, ob sie sie so glauben können oder ob sie etwas nicht verstehen. Zu den Kommentaren der anderen können sie etwas hinzufügen. Nach einer gewissen Zeit werden die Kommentare zu den Aussagen vorgelesen und es gibt noch einmal die Möglichkeit, sich dazu zu äußern.

Die komplette TEC: 4/2018

Was ziehe ich nur an? Kann ich dieses T-Shirt auf der Arbeit tragen? Oder: Ist das Hemd schick genug für die Feier heute Abend? Ist die Jacke aus der letzten Saison überhaupt noch trendig genug für die Skipiste? Jeder kennt diese und ähnliche Fragen. Immer wieder stehe ich vor dem Kleiderschrank und philosophiere darüber, ob ich dieses oder jenes Kleidungsstück zu diesem oder jenem Anlass anziehen kann. Früher bin ich bei einem Nein losgezogen und habe einfach was Neues gekauft. Passend zum Anlass. Farblich up to date. Heute suche ich im Kleiderschrank, bis ich was Passendes gefunden habe. Ich kaufe nicht mehr so viel. Und ich habe mich von vielen Kleidungsstücken, die ich eh nicht mehr anziehe, getrennt. Und wenn ich dann mal was Neues zum Anziehen brauche, dann suche ich bewusst nach etwas Qualitativem und Zeitlosem, was ich lange und oft anziehen kann. Optimalerweise fair und ökologisch.

Ja, du liest das Editorial der TEC: und nicht das von irgendeiner Modezeitschrift. Es geht in dieser Ausgabe um Klamotten, Fashion und Jesus. Eine Prise Ethik gepaart mit der Frage „Welche Verantwortung haben wir als Jesusnachfolger für diese Welt?“ sollen euch als Gruppe herausfordern, über genau dieses Thema nachzudenken: Fast Fashion. Schneller, viel und billiger.

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