Wir alle sind fasziniert davon, wenn Menschen eine klare Berufung für ihr Leben erhalten. Gott spricht deutlich in ihren Lebenslauf – es gibt einen Turning Point, und danach verläuft das Leben linear in diese neue Richtung, die man eben von Gott erhalten hat. Aber so einfach ist es häufig gar nicht. Wir sind vor die Herausforderung gestellt, selbst entscheiden zu müssen.
Die Teens sollen kapieren, dass sie in ihrem Leben nicht unbedingt einen genauen, stringenten Plan feststellen können, sondern sich das Ziel erst aus dem Laufen ergibt.
Gott hat aber trotzdem einen Plan für uns alle. Vielleicht ist dieser Plan nicht so festgelegt, wie man oft denkt. Gott hat jedenfalls einige Aufträge und Befehle auf unser Leben gelegt. Aber die sind so generell formuliert, dass es dazwischen viel Entscheidungsfreiheit gibt. Aber Gott gibt trotzdem Hinweise, die uns darauf stoßen, was denn genau unsere Berufung sein könnte. Damit sind natürlich Fähigkeiten, Leidenschaften, Gaben gemeint, die man auf keinen Fall ignorieren sollte.
Grundlegend (Jos 1,9): Dieser Vers ist eine starke Zusage Gottes für unser Leben. Diese Zusage gibt Menschen (die Gott kennen – Bedingung ist nämlich Vers 8!) eine große Freiheit. Wir können ziemlich viel selbst entscheiden – Gott wird das segnen, was wir tun.
Übertragen auf die Planung unseres eigenen Lebensweges heißt das wohl, wir sollten eine Bedingung erfüllen: Gottes Willen erforschen. Und: Wir können sicher sein, dass Gott uns hier viel Freiheit gibt, und den Weg segnen wird, den wir gehen.
Jugendliche und Junge Erwachsene suchen Orientierung. Einen Weg, den sie gehen können. Ein Kompass, der ihnen die richtige Richtung zeigt. Irgendwas, was sie sein wollen, was sie werden sollen. Doch diese Orientierung liegt nicht auf der Straße rum, oder ist in irgendeinem Automatismus zu bekommen.
Die Bibel gibt auf mehrfache Art Orientierung.
Zum einen gibt es Punkte, an denen Gott klar und deutlich spricht, und jemandem seine „Berufung“ offenbart (z. B. Paulus).
Dann gibt es aber auch viele Orientierungshilfen, die nicht so genau und exakt sind, z. B. gibt es diese Berufung am Anfang der Bibel: „Bebaut die Erde und macht sie zu eurem Eigentum“, oder „Vermehrt euch!“ Das sind Aufträge und Berufungen für jeden einzelnen Menschen. Nur lassen sie sehr viel Freiheit in ihrer Art und Weise, sie auszuführen.
Außerdem, und das ist sehr wichtig, hat Gott uns Menschen nicht nur als Individuen geschaffen, sondern als Menschen, die aufeinander bezogen sind. Dadurch haben wir die Möglichkeit, uns nicht nur allein auf die Suche nach „unserem Weg“ zu machen, sondern auch andere Menschen mit reinspielen zu lassen.
Und dann gibt es noch sozusagen einen „inneren Kompass“, den Gott jedem einzelnen Menschen gegeben hat. Gott legt in jedes Menschenleben eine Menge Gaben und Fähigkeiten. Diese können und dürfen für die eigene Berufung sehr richtungsweisend sein. Da braucht es oft gar keine zusätzliche externe Beauftragung, da ist schon genug Beauftragung in den Menschen hineingelegt.
Diese Gaben sollte man entdecken. Und es ist wahr, dass viele Erwachsene keine Ahnung davon haben, welche Talente in ihnen sind und was sie eigentlich wirklich fasziniert. Also, los geht’s auf die Entdeckungsreise! Ein kluger Mann hat mal dazu gesagt:
Hindernisse wegräumen – hinaus auf das große Feld.
Einsteigen könntest du mit dem Kompass von Jack Sparrow. Falls du die Filme „Fluch der Karibik“ nicht kennst: Die Hauptperson dieser Filme, Jack Sparrow, ein sehr besonderer Pirat, hat einen Kompass, dessen Nadel nicht nach Norden zeigt, sondern immer in die Richtung weist, wo er selbst hinwill.
Das ist eigentlich ein gutes Bild dafür, dass viele Jugendliche in deiner Gruppe diese Freiheit spüren dürfen und sollten. Natürlich ist dieses Bild etwas extrem, aber im Grunde sollten alle wissen, dass sie große Freiheit haben und gleichzeitig große Verantwortung.
Freiheit, weil unsere Lebenswege selten festgelegt sind und wir relativ viele Möglichkeiten haben. Und Verantwortung, weil sich dann auch niemand hinter festgelegten Wegen verstecken kann, sondern tatsächlich eigene Schritte gehen muss.
Als Hauptteil eignet es sich, die einzelnen Teile der Andacht in eine GPS-Tour einzubinden. Diese kann ganz individuell ausgestaltet und kreativ erweitert werden. Du kannst z. B. an jeder Station noch Spiele oder Gruppenaufgaben einfügen.
Start: Zu Beginn geht es darum, erst einmal loszulaufen. Ein typischer Satz: Man kann ein Auto nur lenken, wenn es fährt (kann man übrigens sehr gut mit den Teens zusammen beobachten: Einfach die Zündung eines Autos anmachen und mal ein bisschen am Lenkrad drehen – merkt ihr, wie das Gummi knirscht, wenn man die Räder im Stehen lenkt? – Besser ist es, wenn man losfährt).
Kleine Geschichte dazu: Abram – ein Mann lebt in einem Ort und Gott sagt ihm, dass er losziehen soll und, dass ihn etwas Großes erwartet. Am Anfang ziemlich wenig Information. Aber wäre Abram nicht losgezogen, hätte er es niemals rausgefunden, wo es hingeht. (Diesen Impuls kannst du jedoch auch als Schlusspunkt setzten.)
Den Weg zu dieser Station gibst du nicht mit einer GPS-Koordinate an, sondern Station 1 ist eine ganz normale Adresse in der Nähe von eurem Startpunkt. Lass die Teens diesen Punkt mit einem Navi finden. Das Navi gibt genaue Wegbeschreibungen und eine eindeutige Route. Der erste Input geht darum, ob Gott wie dieses Navi ist. Natürlich ist Gott manchmal sehr genau in seinen Vorstellungen und seinem Willen. Aber ehrlich gesagt, schränkt das auch ganz schön ein, und man wird zu einem Regelbefolger. Oft ist es aber so, dass Gott uns eine ungefähre Richtung gibt und wir sehr viel Freiheit bekommen.
Das probierst du jetzt mit den Teens aus. Die nächste Station ist keine Adresse, sondern einfach nur eine GPS-Koordinate. Dein Handy/GPS-Gerät wird dir immer die direkte Peilung mit der kürzesten Luftlinie anzeigen. In echt kannst du aber gar nicht direkt auf den Punkt zulaufen – du musst Hindernissen ausweichen, Umwege nehmen, andere Wege wählen, weil sie schöner sind. Hauptsache du bewegst dich in die richtige Richtung! Hier wird wahr: Viele Wege führen nach Rom.
An diesen Stationen zeigst du den Teens, wie Gott in der Bibel uns Menschen ganz generelle Berufungen gegeben hat, die zwar ein Ziel haben, die jedoch trotzdem viel Freiheit und Eigenverantwortung lassen. Die letzte Station sollte die Gaben thematisieren, die Gott in jeden einzelnen Menschen hineingelegt hat und die dadurch Richtungsweiser für unsere Berufung sind.
Abschließend kannst du eine Biografie nacherzählen (es kann auch deine eigene sein), in der einzelne Aspekte der Inputs nochmal hervorgehoben werden oder ein neuer Gedanke zum Weiterdenken beleuchtet wird.
Die Auseinandersetzung mit Lebensgeschichten, Berufungen und Berufen, persönlichen Schicksalen, Niederlagen und Erfolgserlebnissen hilft Jugendlichen beim Ringen und Suchen nach einer eigenen, stabilen Identität. In der Begegnung mit “Alltags-Helden” aus ihrem Ort sollen sie sich mit der Frage beschäftigen,welche Werte ihr eigenes Leben prägen. Dabei geht es bewusst nicht um V.I.Ps, sondern um ganz normaleMenschen, die auch ganz normale Lebensgeschichten zu erzählen haben – nicht unbedingt spannend, berauschend oder lustig, dafür aber echt und aus dem Leben: z. B. vom Arbeitsalltag im Altenpflegeheim, vom schweren Verkehrsunfall, von der Vertreibung aus der Heimat als Kind und ohne Schuhe, von der schwierigen Jobsuche oder vom Streit mit den Eltern.
In jedem Ort gibt es Menschen, die bereit sind, Jugendliche an ihrer Lebensgeschichte teilhaben zu lassen. Diese Menschen gilt es zu finden. Die Jugendlichen selbst können dabei eine Hilfe sein, indem sie überlegen, wen sie selbst kennen. Auch Personen des öffentlichen Lebens wie Pfarrerin, Ärzte, Schulleiter usw. eigen sich oft als local-heroes oder haben einen guten Überblick über die Menschen im Ort. Wenn einige Personen gefunden wurden, sollten Gruppenverantwortliche Vorbereitungsgespräche führen, in denen die Geocaching-Aktion erklärt und gemeinsam mit den local-heroes überlegt wird, was sie in den 15 Minuten mit den Jugendlichen tun oder was sie ihnen erzählen könnten. Wie viel Hilfestellung die local-heroes dabei benötigen, ist ganz unterchiedlich. Oft haben die Personen von sich aus tolle Ideen und bereiten sich sehr gewissenhaft auf den Besuch der Jugendlichen vor. Achtung: der Begriff “Held” sollte vorsichtig eingesetzt werden und bedarf ggf. einer Erklärung! Viele Menschen verunsichert dieser Begriff; sie sehen sich selbst nicht als Helden und fühlen sich entsprechend überfordert von der Anfrage.
Die local-heroes sollten ein Infoblatt bekommen mit folgenden Eckdaten:
• Datum und Uhrzeit der Geocaching-Aktion
• Anzahl der Gruppen und ungefähre Gruppengröße
• Besuchsdauer der einzelnen Gruppen (z. B. 15 Min.)
• evtl. Hinweis auf Lösungswort-Buchstaben
• Telefonnummer für Rückfragen oder Probleme während der Geocaching-Aktion
Wenn klar ist, wo die Personen stationiert sind, sollte die Gruppenleitung mit Hilfe eines Stadtplans für jede Gruppe eine individuelle Route erstellen. Dies ist unter Umständen eine Tüftel-Arbeit, aber unbedingt notwendig für einen reibungslosen Ablauf. Auch diese Vorbereitungsarbeit kann ggf. mit Jugendlichen gemeinsam erledigt werden.
Die Geocaching-Aktion soll bewusst keinen Wettkampfcharakter haben. Es gibt kein richtig oder falsch. Trotzdem könnten die Jugendlichen am Ende der Geocaching-Aktion ein Lösungswort aus gesammelten Buchstaben erhalten. Einzelne Buchstaben aus Tonpapier werden dafür bei den local-heroes deponiert und jeder Gruppe beim Abschied mitgegeben. Ein Lösungswort könnte WERTVOLL sein. Mit diesem Adjektiv lässt sich an das Thema “Werte” und “Was mir wichtig ist” in der nächsten Gruppenstunde anknüpfen.
Bevor die Jugendlichen sich mit ihren GPS-Geräten auf den Weg machen, sollte unbedingt deutlich gemacht werden, dass es sich nicht um einen Wettkampf handelt. Die Jugendlichen folgen den programmierten GPS-Geräten und finden so die local-heroes. Bei ihnen verbringen sie ca. 15 Min. (siehe “Personen”) und erhalten einen Buchstaben für das Lösungswort. Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass sich sowohl local-heroes als auch die Gruppen selbst an die vorgegebene Zeit halten, da sonst die Gesamtplanung durcheinander kommt. Während die Jugendlichen im Ort unterwegs sind, sollten die Gruppenverantwortlichen für Fragen oder Schwierigkeiten telefonisch erreichbar sein. Wenn die Jugendlichen nach ca. zwei Stunden wieder im Gemeindehaus eintreffen, sollte noch etwas Zeit für erste Reaktionen sein. Es ist gut möglich, dass die Jugendlichen gleich das Bedürfnis haben, von den Begegnungen zu erzählen. Vielleicht haben auch die local-heroes Lust, von der Begegnung mit den Jugendlichen zu berichten. Dies ist von Person zu Person verschieden. In jedem Fall ist es angemessen, wenn Mitarbeitende und/oder Jugendliche sich nach der Geocaching-Aktion mit einem kleinen Geschenk fürs Mitmachen bedanken.
In der nächsten Gruppenstunde wäre es sinnvoll, die Geocaching-Aktion auszuwerten. Nach einer ausführlichen Erzähl-Runde kann an das Thema “Werte” und “wertvoll” angeknüpft werden. Anregungen zum Gespräch:
• Wenn du zwei Wochen in den Uraub fährst, welche drei Dinge willst du auf gar keinen Fall vergessen?
• Es sind nicht nur Dinge, die uns so wertvoll sind, dass wir nicht auf sie verzichten wollen. Manchmal sind es auch Menschen. Fallen dir drei Menschen ein, die für dich wertvoll sind?
• Bei der Geocaching-Aktion hast du ganz unterschiedliche Menschen aus deinem Ort kennen gelernt. Welche Person war für dich am interessantesten?
• Stell dir vor, du schreibst dieser Person eine sms (maximal 160 Zeichen). Sage ihr, was dich an eurem Treffen besonders begeistert, gefreut, verwundert oder auch geärgert hat.
• Vielleicht war eine der Begegnungen beim Geocaching wertvoll für dich?! Versuche, deine Gedanken und Eindrücke zur Geocaching-Aktion mit dem Wort “wertvoll” durchzubuchstabieren.
Außerdem sollte überlegt werden, ob und wie man als Jugendgruppe Kontakt zu diesen Personen halten möchte. Oft äußern Jugendliche den Wunsch, ein angefangenes Gespräch zu vertiefen und einen local-hero in die Jugendgruppe einzuladen. Vielleicht ist es auch möglich, den local-hero bei der Arbeit zu besuchen oder ein Praktikum bei ihm zu machen.
Die Initiative LebensWerte will Jugendlichen die Begegnung mit sogenannten”orientierenden Persönlichkeiten” ermöglichen. Dazu wurde diese besondere Form des Geocaching entwickelt. Weitere Infos zur Initiative LebensWerte gibtes auf www.schuelerarbeit.de/lebenswerte.
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