Den Stein ins Rollen bringen

Zielgedanke

Die Kinder sollen lernen, dass Jesus größer und stärker ist als der Tod und dass das Wunder der Auferstehung auch Auswirkungen auf ihr Leben hat!

Merkvers

Der Herr ist wahrhaftig auferstanden.

Lukas 24,34; Luther84

Situation der Jungscharler

Grundsätzlich haben gerade jüngere Kinder weit weniger Berührungsängste mit dem Thema Tod als ältere, weil es als etwas Natürliches erlebt wird. In dieser Altersspanne gehen die persönlichen Erfahrungen allerdings stark auseinander und reichen vom Tod des Haustieres bis zum Verlust eines geliebten Menschen. Durch die Medien ist aber auch der Tod als Folge von Gewalt und Terror mit entsprechenden Nachrichtenmeldungen und Bildern bis in die Grundschule gewandert. Diese Form des Todes macht den Kindern Angst, weil er nicht greifbar ist und ihnen die Sicherheit nimmt. Eine Auferstehung von den Toten ist für die Kinder so nicht fassbar. Die jüngeren werden es vielleicht „komisch“ finden, und die älteren „unlogisch“. Trotzdem sehnen sich Kinder nach einer Antwort auf den Tod. Etwas, das größer und stärker ist und Bestand hat.

Erklärungen zum Text

V.1: Maria Magdala (vgl. Lk 8,2) und Maria, die Mutter von Josef und Jakobus (vgl. Mt 27,56), machen sich an einem Sonntagmorgen zwischen 5 und 6 Uhr auf mit der Absicht, Jesus zu salben (vgl. Mk 16,1), wie es die Tradition im Umgang mit Toten verlangte. Die Grabhöhle wurde üblicherweise mit einem genau passenden, sehr schweren flachen Stein von ca. 1 Meter Durchmesser verschlossen.

V.2-4: Wie schon bei der Kreuzigung (vgl. Mt 27,52) erzittert die Erde. Die Soldaten fallen nicht vor dem schrecklichen Anblick des Engels in Ohnmacht, sondern vor dessen Schönheit, Reinheit und Heiligkeit. Blitz und Schnee sind menschliche Begriffe, um etwas Göttliches zu beschreiben. Engel werden in der Bibel immer auch wieder mit Licht und Feuer in Verbindung gebracht, bleiben aber letztlich unbeschreiblich. Das Sitzen auf dem Stein gleicht einer Siegerpose.

V.5.6: „Fürchtet euch nicht“ erinnert an die Begegnung mit den Hirten (vgl. Lk 2,9) und ist Trost und Freudenbotschaft zugleich. Das Suchen der Frauen kann dabei im wörtlichen und geistlichen Sinn verstanden werden. Jesus selbst hat immer wieder gesagt, dass er auferstehen wird (z. B. Mt 12,40) und die Prophetien im AT damit bestätigt (z. B. Jes 53). Die Einladung des Engels, sich selbst vom leeren Grab zu überzeugen, zeigt, wie ernst die Frauen genommen werden, ähnlich wie bei Thomas (vgl. Joh 20).

V.7.8: Die Jünger sind nach der Kreuzigung untergetaucht, aber sie bleiben „seine Jünger“, trotz ihrer Zweifel und ihrem Versagen. Galiläa galt im Vergleich zu Jerusalem nicht als Hochburg der Juden und wurde eher verachtet. Doch ausgerechnet dort wird Jesus den Jüngern als der Auferstandene begegnen. Es ist wohl mehr Ehrfurcht als Angst, die die Frauen gemeinsam mit großer Freude empfinden.

V.9.10: Für Jesus sind die Boten nicht nur Mittel zum Zweck. Selbst ihnen erscheint er persönlich, was umso erstaunlicher ist, da das Zeugnis von Frauen in der damaligen Kultur nicht aussagekräftig war. Das „vor ihm niederfallen“ ist eine Form der Anbetung. Einen Geist kann man nicht umklammern, was beweist, dass Jesus den Frauen leibhaftig begegnet. Auch verschiedene historische Quellen berichten von Augenzeugen, die Jesus nach seiner Kreuzigung lebend gesehen haben wollen.

V.11-15: Das leere Grab scheint eine öffentliche Tatsache gewesen zu sein. Daher leugnen die Hohepriester es nicht, sondern versuchen es mit einer Lüge zu erklären. Sie fürchteten, die Gerüchte um Jesus würden den Glauben seiner Anhänger wieder stärken. Die jüdische Oberschicht hatte u.a. durch ihre finanziellen Mittel viel Einfluss auf die römischen Besatzer. Der Schutz der Soldaten durch die Ältesten war nötig, denn Einschlafen während der Wache hätte für die Soldaten die Todesstrafe bedeuten können. Somit steht am Ende Aussage gegen Aussage, Lüge gegen Wahrheit.

Treffpunkt

Basteln

Auch wenn in der Einheit nicht auf die Ei-Symbolik eingegangen wird, braucht auf Ostereimalerei nicht verzichtet zu werden. Also entweder klassisch ausgepustete Eier bemalen oder passend zum Thema „Stein ins Rollen bringen“ runde Steine suchen und diese bunt bemalen. Zur Abwechslung vielleicht mal mit witzigen Smiley-Gesichtern drauf.

Spiele

Murmelbahn

Hier kommt schon die erste Kugel ins Rollen! Die einfachste Möglichkeit, eine Murmelbahn selbst zu bauen, sind Papierschienen. Dafür werden einfach lange Papierstreifen an den beiden Seiten hochgeknickt, sodass eine schmale Schiene mit Bande entsteht. Diese Schienen können mit Tesafilm zu Kurven verbunden werden. Die Bahn muss mit Büchern o. Ä. entsprechend erhöht werden, damit ein leichtes Gefälle entsteht. Etwas anspruchsvoller, aber spektakulärer, ist das Anbringen der Schienen an der Wand.

Ei-Wedeln

Bei diesem Wettspiel geht es darum, ein hart gekochtes Ei mit einer stabilen Pappe in ein markiertes Zielfeld zu „wedeln“, ohne das Ei zu berühren. Es kann entweder auf Zeit oder mit zwei Eiern gleichzeitig gespielt werden.

Ein weiteres Spiel ist unter www.jumat.de zu finden.

Knackpunkt

Vorbereitung

Man baut eine Landschaft auf, in der die Personen (Alltagsgegenstände) agieren. Man benötigt: Einen Tisch, Hügel und Grab (z. B. ein Tontopf, der in ein braunes Tuch eingewickelt wird und auf der Seite liegt), Grabstein (schwarze runde Scheibe oder Ball), zwei Klopapierrollen mit angeklebtem Papierschwert/Stab (Soldaten), zwei Äpfel (Frauen), eine Taschenlampe (Engel), eine weiße schöne Kerze (Jesus), drei mit Gold- oder Alufolie umwickelte Klopapierrollen (Hohepriester) und Münzen.

Durchführung

Während der Sprecher erzählt, werden die Figuren entsprechend aufgestellt und bewegt. (Im Idealfall von einem zweiten Mitarbeiter.)

Der Sprecher beginnt: Jesus war vor drei Tagen gekreuzigt worden und zwei Soldaten bewachten sein Grab. (zwei Soldaten aufstellen) Der erste sagte: „Oh, wie ich diesen Job hier hasse. Und ausgerechnet uns haben sie die letzte Nachtwache reingedrückt. Kurz vor Sonnenaufgang ist die Nacht doch am dunkelsten und am kältesten. Es ist unheimlich hier vor diesem Höhlengrab. Wenn ich nur schon wieder im Quartier auf meiner Pritsche läge.“ (zittert) „Ach du Weichei!“, sagte der Zweite, „… was ist denn schon dabei, hier vor dem Grab zu stehen? Ich habe schon schlimmere Aufträge bekommen. Zum Beispiel vor ein paar Wochen, der Kampf gegen die jüdischen Rebellen. Ha … da hättest du dir bestimmt in die Hosen gemacht. Aber einen Toten bewachen, was soll daran schlimm sein? Dieser Jesus tut dir nichts mehr! (lacht) Guck dir mal den schweren Grabstein an. Der kommt nicht aus seinem Grab, es sei denn, seine Freunde tragen ihn weg. Aber das sollen sie nur versuchen, an mir kommt keiner vorbei! (fuchtelt mit seinem Schwert) An mir nicht!“
„Seine Freunde sollen ihn holen?“, fragte der Erste, „Das glaubst du ja selbst nicht. Die sind vor Angst weggerannt, als er festgenommen wurde. Die haben sich irgendwo verkrochen und trauen sich nicht mehr auf die Straße! (wieder ängstlicher) Aber was wäre, wenn an den Gerüchten doch etwas dran ist, dass dieser Jesus selbst von den Toten auferstehen kann … irgendwie wird mir die Sache zu gruselig!“
„Jetzt mach dir mal nicht ins Hemd! Das sind doch alles Märchen, du Heulsuse! Niemand ist stärker als der Tod! Hast du mich verstanden? Es ist noch keiner von den Toten wiedergekommen. Ende, Basta, aus!“
Da hören die Soldaten ein Geräusch und der Erste sagt: „Psst! Hörst du das? (deutet in die Richtung) Da kommt jemand. Halte deine Waffe bereit, jetzt wird’s ernst.“ (angespanntes Zittern) Doch es sind bloß zwei Frauen, die um die Ecke kommen. (Frauen aufstellen) Ihre Namen sind Maria und Maria von Magdala. Die Soldaten beruhigen sich. „Puh, das sind ja nur zwei Frauen. Schau doch, sie tragen Gefäße mit Öl, um den Toten zu salben. Also keine Jünger, keine Gespenster, keine Gefahr!“
Doch plötzlich gibt es ein gewaltiges Erdbeben. (evtl. am Tisch wackeln und Sound einspielen – www.findsounds.com) Es erscheint von oben ein Engel (eingeschaltete Taschenlampe) und der Engel rollte den Stein weg! („Stein“ wegschieben und Taschenlampe auf oder vor den Grabstein stellen)
Für die Soldaten war das alles zu viel und sie fielen in Ohnmacht. (Soldaten umkippen, falls noch nötig)

Auch die Frauen bekamen Panik, aber der Engel sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Seht selbst, das Grab ist leer. (Frauen schauen ins leere Grab) Jesus lebt, wie er es vorausgesagt hat! Geht schnell zu seinen Jüngern und sagt, was ihr gesehen und gehört habt!“

Die Frauen machten sich eilends auf den Weg, doch da begegnete ihnen Jesus selbst! (weiße Kerze in den Weg der Frauen stellen) Wie schon der Engel sprach er: „Fürchtet euch nicht.“ Die Frauen fielen zu seinen Füßen, umklammerten seine Beine und merkten, dass Jesus echt war und kein Geist! Jesus befahl den Frauen, weiter zu den Jüngern zu gehen, und ihnen zu sagen, dass er sie in Galiläa treffen würde. (Frauen und Jesus verlassen den Tisch.)

Während die Frauen schon unterwegs waren, kamen die Soldaten langsam wieder zu sich. (Rollen aufstellen) „Das war ja krass! Haben wir das alles nur geträumt? Hast du das auch gesehen? Erst das Erdbeben! Dann dieser Blitz und der Engel! Oh nein, und sieh, das Grab ist wirklich offen! (Soldat schaut hinein) Aaaa … und viel schlimmer, es ist leer! Jesus ist weg! Das wird uns den Kopf kosten, wenn unser römischer Stadthalter das erfährt!“

Die Soldaten beschlossen, erst mal zu den Hohepriestern zu gehen und alles zu berichten! (Hohepriester aufstellen und Soldaten dazustellen) Diese gaben den Soldaten viel Geld (Münzen in die Rollen stecken) und befahlen ihnen zu lügen: „Sagt, seine Jünger sind in der Nacht gekommen und haben Jesus gestohlen, während wir schliefen! Keiner darf erfahren, was wirklich passiert ist!“ Die Hohepriester boten auch dem römischen Stadthalter viel Geld an, damit der die Soldaten verschonte. So konnten diese überall das Gerücht verbreiten, dass Jesus gar nicht wirklich auferstanden war.
Aber nicht alle glaubten ihnen!

Doppelpunkt

Vorbereitung
Den Kindern soll veranschaulicht werden, wie viel die Auferstehung auch für ihr Leben verändert hat! Dazu wird eine möglichst große Kugel (z. B. Sitzball) in ein schwarzes Tuch gewickelt und mit gelben Zetteln auf der Oberseite beklebt. Die Zettel werden mit den folgenden Worten beschriftet: Ewiges Leben, Hoffnung, Wahrheit, Vergebung, Freude, Trost, Sieger usw.
Diese Begriffe stehen für das, was Jesus durch die Auferstehung bewiesen bzw. bewirkt hat. Ihr könnt gern noch eigene Begriffe ergänzen und ein bis zwei Zettel leer lassen, falls die Kinder noch Ideen haben.

Einstieg
Habt ihr Fragen zur Geschichte? Die Frauen, und später die Jünger, waren außer sich vor Freude, weil Jesus lebt!
Aber was ist mit uns? Was haben wir heute eigentlich davon, dass Jesus auferstanden ist? Was haben wir von Ostern, außer Ostergeschenken?
(Antworten unkommentiert lassen)

Aktion 1
Vorbereitung:
Der runde „Grabstein“ wird mit etwas Abstand so vor die Kinder gesetzt, dass die gelben Zettel zu euch zeigen und vor ihnen verborgen bleiben.
Erst wenn der Grabstein in Aktion 2 ein Stück nach vorn gerollt wird, werden die gelben Zettel sichtbar und die roten Zettel (siehe unten) zeigen zu euch und verschwinden für die Kinder. (Bitte unbedingt vorher testen!)

Fragen
Versucht euch in die Jünger und die Freunde von Jesus hineinzuversetzen! Über drei Jahre waren sie mit ihm unterwegs gewesen und haben ihn und seine Wunder erlebt. Was würdest du an ihrer Stelle jetzt denken, wenn Jesus nicht auferstanden wäre, wie er es versprochen hatte. Was wären eure Zweifel gewesen? Was hättet ihr gefühlt?
Versucht Antworten zu finden, auf rote Zettel zu schreiben und diese auf die Vorderseite des Grabsteins zu kleben.
Mögliche Begriffe:

Aktion 2
So finster, wie dieser schwarze Grabstein mit all den schlimmen Dingen drauf, sah es auch für die Jünger nach der Kreuzigung aus. Kommen euch davon nicht Sachen bekannt vor? (Stein anschauen lassen)
Dinge, über die man stolpert …
Dinge, die einen belasten …
Dinge, die man gern hinter sich lassen will …

Aber das sind leider alles Sachen, die wir selbst nicht aus dem Weg räumen können. Auch der stärkste, reichste, coolste Mensch kann z. B. Tod und Schuld nicht aus seinem Leben tragen.

Aber weil Jesus auferstanden ist, ändert sich alles! (Stein nach vorn rollen, sodass die gelben Zettel sichtbar werden und die roten verschwinden!)
Jetzt die Begriffe kurz erklären lassen. Es gibt:

Vielleicht fallen euch noch mehr Dinge ein, wenn ihr zu der roten Seite zurückrollt!
An dieser Stelle wäre auch noch mal die Möglichkeit, dass ein Mitarbeiter selbst anhand eines konkreten Beispiels erzählt, was ihm persönlich die Auferstehung bedeutet, vielleicht im Umgang mit Angst
o. Ä.

Abschluss
Es wird ein Korb mit schönen Murmeln bereitgestellt.
Jedes Kind soll für sich kurz überlegen, was für Steine mit Blick auf die nächste Woche vor ihm liegen, was ihm Sorgen macht. (Evtl. leise Musik im Hintergrund.) Dann dürfen die Kinder nach vorn kommen und – wer will – eine Murmel einstecken, als Erinnerung daran, dass Jesus stärker ist und alles bewegen kann!

Schlusspunkt

Warum ist Ostern ein Grund zum Feiern? Weil Jesus durch seine Auferstehung all diese Sachen (noch mal die roten Zettel zeigen) aus unserem Leben gerollt hat und auch aus deinem Leben rollen will. Und er will, dass das (gelbe Zettel zeigen) auch in deinem Leben passiert! Aber das kann Jesus nur, weil er wahrhaftig auferstanden ist. Wahrhaftig, weil es die Wahrheit ist und kein Märchen und keine Lüge und kein Trick! Deshalb grüßen wir uns an Ostern als Tradition mit den Worten: „Der Herr ist auferstanden!“ Antwort: „Er ist wahrhaftig auferstanden!“

Bausteine

Lieder

Aus: Einfach spitze
Nr. 34 Sei ein lebendger Fisch
Nr. 39 Hey, hey, wer ist Jesus
Nr. 51 Jesus, wir heißen dich willkommen
Nr. 91 Was zu Ostern geschah

Osterfrühstück

Da deutlich wurde, dass Ostern ein Grund zum Feiern ist, könnte anschließend ein Osterfrühstück gefeiert werden.

Vom Mut in schwierigen Situationen

Zielgedanke

Die Geschichte von Paulus macht uns Mut, auch in schwierigen Situationen an unserem Glauben an Gott festzuhalten.

Vorüberlegungen für Mitarbeitende

Manchmal können Christen wegen ihres Glaubens an Jesus Christus in Schwierigkeiten kommen. Sie werden ausgelacht und ausgegrenzt. In vielen Ländern werden Christen sogar mit dem Tod bedroht. Dennoch halten viele an ihrem Glauben fest und erzählen von Jesus weiter.

In dieser Situation ist Paulus. Er wird gefangen genommen. Trotzdem nutzt er die Gelegenheit, von Jesus weiter zu sagen. Auf allen Stationen seiner Gefangenschaft erzählt er von seinem christlichen Glauben, obwohl das sehr gefährlich ist. Den Mut dazu gibt ihm seine enge Verbindung zu Jesus, der ihn selbst dazu beauftragt und darin bestärkt (Apg 22,21).

Die Geschichte von Paulus macht uns Mut, auch in schwierigen Situationen zu unserem Glauben an Gott und seinen Sohn Jesus Christus zu stehen. Er gibt uns die nötige Kraft und die nötigen Worte dazu.

Erlebniswelt für Kinder

Für Kinder werden die Anklagepunkte des Paulus schwer nachvollziehbar sein. Sie werden aber sicher begreifen, dass Paulus falsch beschuldigt wurde. Ebenso wird ihnen die bedrohliche Lage für Paulus klar sein, schon aus den bisherigen Geschichten.

Auch Kinder werden manchmal wegen ihres Glaubens angegangen und ausgelacht. Für sie ist es wichtig zu wissen, dass Gott in allen Situationen bei ihnen ist und ihnen den Mut geben kann, zu ihrem christlichen Glauben zu stehen.

Anspiel: Vor der Erzählung findet das Anspiel statt. Dieses findet ihr im Anhang zu dieser Einheit! (5. Rahmengeschichte Teil 1 im Anhang)

Erzählung aus der Sicht des Paulus

Ich war gerade im Tempel, als die Anschuldigungen gerufen wurden. Sofort gab es einen großen Aufruhr. Die Menge packte mich und versuchte, mich zu töten. Gott sei Dank war der Befehlshaber der römischen Soldaten schneller. Als er von dem Aufruhr hörte, rannte er mit seinen Männern zum Tempel und verhinderte, dass sie weiter auf mich einschlugen. Er ließ mich in Ketten legen und wollte natürlich wissen, warum die Menge so aufgebracht war. Das festzustellen war nicht so einfach, denn die Leute riefen durcheinander. So konnte er keine Fakten feststellen. Also sollte ich erst einmal zu den Baracken der Soldaten gebracht werden. Aber auch das war nicht so einfach. Die Menge war so wütend und aggressiv, dass die Soldaten mich tragen mussten, um mich heil dort weg zu bekommen. Andauernd schrien die Menschen: „Beseitigt ihn!” Da bat ich den Kommandant, zu den Leuten reden zu dürfen. Der war ganz überrascht, dass ich Griechisch sprach, denn er hatte mich für einen ägyptischen Revolutionär gehalten. Er erlaubte mir, mich zu verteidigen. Als meine Landsleute hörten, wie ich sie in ihrer Muttersprache Hebräisch ansprach, waren sie erst einmal still. Ich erklärte ihnen, dass ich auch ein strenggläubiger Jude bin, der zuerst auch Christen verfolgt hat. Doch als ich ihnen berichtete, wie mir Jesus erschienen ist und wie er mir später den Auftrag gegeben hat, auch Nichtjuden von ihm zu erzählen, da war es mit der Ruhe vorbei. Da es beim Tempel keine Steine zum Werfen gab, bewarf mich die Menge voller Wut mit Staub, so dass die Soldaten mich eilig zur Baracke brachten.

Dort angekommen, warteten die nächsten Probleme auf mich: Meine Verteidigungsrede hatte ich ja auf Hebräisch gehalten. Das hatte der Hauptmann nicht verstanden; er wusste deshalb immer noch nicht, warum die Menge so aufgebracht war. Er hielt mich für einen Kriminellen, der ihm wohl nicht freiwillig die Wahrheit sagen würde. Deshalb wollte er mich auspeitschen lassen, um den Grund des Aufstandes dann herauszufinden. Die Soldaten griffen schon nach mir, um mich für das Auspeitschen festzubinden. Da fielen mir gerade noch rechtzeitig meine römischen Rechte ein, und ich sagte dem Verantwortlichen: „Dürft ihr einen Römer ohne Gerichtsverhandlung auspeitschen?” Da bekam der Offizier einen Schreck und meldete diese Information dem Kommandanten. Der kam schnell zu mir und vergewisserte sich, dass ich die Wahrheit sagte. Es war nämlich auch nicht rechtmäßig gewesen, mich fesseln zu lassen. Die Soldaten, die mich auspeitschen sollten, zogen sich auch sofort zurück. Am nächsten Tag ließ mir der Kommandant die Ketten abnehmen und ordnete eine Verhandlung mit dem obersten jüdischen Rat an. Er wollte den Grund für den Aufruhr herausfinden.

Die Versammlung fing nicht gut an, obwohl ich die Männer liebevoll mit „Brüder” anredete. Schon nach meinem ersten Satz „Brüder, ich habe immer mit gutem Gewissen vor Gott gelebt!” ließ mich der Hohe Priester schlagen. Da merkte ich, dass eine sachliche Verteidigung und Diskussion nicht möglich sein würde. Es fiel mir plötzlich auf, dass bei den Anklägern Sadduzäer dabei waren, die an keine Auferstehung der Toten glaubten. Ebenso waren da Pharisäer, also Menschen, die an die Auferstehung der Toten glaubte. Das war zumindest kurzfristig die Lösung. Ich rief: „Brüder, ich bin wie meine Vorfahren ein Pharisäer und bin angeklagt, weil ich auf die Auferstehung der Toten hoffe!” Sofort fingen die Männer an miteinander über die Auferstehung zu streiten. Einige waren plötzlich für mich, andere gegen mich. Sie fingen von zwei Seiten an, an mir zu zerren. Das war ganz schön beängstigend. Der Kommandant hatte schon Angst, sie könnten mich in Stücke reißen. Gott sei Dank holte er mich durch die Soldaten aus dem Getümmel und brachte mich in der Festung in Sicherheit. In der Nacht erschien mir Jesus und machte mir Mut.

Am nächsten Nachmittag kam die nächste üble Überraschung. Mein Neffe, der Sohn meiner Schwester, besuchte mich und erzählte mir aufgeregt von einer tödlichen Verschwörung gegen mich. Sofort rief ich einen der wachhabenden Offiziere und bat ihn, den Jungen zum Kommandanten zu bringen. Der war tatsächlich bereit, ihn zu hören und nahm ihn beiseite. Mein Neffe erklärte ihm den Plan der Verschwörer: „Morgen werden dich einige Juden bitten, Paulus noch einmal vor den Jüdischen Hohen Rat zu bringen. Der Vorwand wird sein, dass sie noch genauere Aussagen von ihm haben wollen. Das darfst du auf keinen Fall zu lassen! Mehr als vierzig Mann werden Paulus unterwegs auflauern, um ihn zu töten. Sie haben sogar geschworen, nichts zu essen oder zu trinken, bis sie ihn getötet haben! So sicher sind sie, dass du ihre Bitte erfüllst.” Der Kommandant glaubte dem Jungen und bat ihn, niemandem davon zu erzählen. Wie mir später berichtet wurde, rief er dann zwei seiner Offiziere und befahl: „Haltet 200 Soldaten bereit. Wir werden heute Abend um neun Uhr nach Caesarea aufbrechen. Zusätzlich zu den Soldaten sollt ihr zweihundert Speerwerfer und siebzig Reiter mitnehmen. Stellt Paulus Reitpferde zur Verfügung und bringt ihn sicher zum Statthalter Felix.” Er schrieb auch einen Brief an den Statthalter und teilte ihm mit, dass er eigentlich nichts gefunden habe, was die Todesstrafe oder auch nur eine Verhaftung rechtfertigen würde. Es würde wohl um ein religiöses Gesetz gehen. Da aber ein Mordanschlag gegen mich geplant gewesen war, sollte die Verhandlung in Caesarea stattfinden. Als ich in Caesarea ankam, versprach der Statthalter Felix, sich des Falls anzunehmen. Dann schickte er mich in das Gefängnis im ehemaligen Palast des Herodes.

Fünf Tage später kamen führende Männer aus Jerusalem mit einem Anwalt, der wieder behauptete, ich hätte den Tempel entweiht. Ich wies die Anschuldigungen zurück, bekannte mich aber zum Glauben an Jesus Christus. Zu meiner großen Freude konnte ich Felix und später auch seiner jüdischen Frau Drusilla von Jesus erzählen. Doch Felix zögerte die Entscheidung, was mit mir geschehen sollte, immer wieder hinaus, obwohl er mich mehrmals holen ließ und sich mit mir unterhielt. Bestimmt hätte er mich gegen Bestechungsgeld frei gelassen. Doch ich denke, er ließ mich auch im Gefängnis, um sich bei den Juden beliebt zu machen. Allerdings bekam ich nun größere Freiheiten. Freunde durften mich besuchen und mich mit allem, was ich brauchte, versorgen. Das ging zwei Jahre so. Dann wurde Festus sein Nachfolger. Wieder brachten die führenden Männer in Jerusalem schwerwiegende Anschuldigungen gegen mich vor. Allerdings konnten sie diese nicht beweisen. Leider wollte sich auch Festus bei diesen Männern beliebt machen. Er ging deshalb auf ihre Bitte ein und fragte mich, ob ich bereit wäre, mich einem Gerichtsverfahren in Jerusalem unter seinem Vorsitz zu stellen. Damit wäre ich wieder in der gleichen Situation wie am Anfang gewesen. Wieder wäre ich in Gefahr gewesen, unterwegs überfallen und ermordet zu werden. Mir blieb nichts anderes übrig. Ich sagte ihm: „Ich habe in keiner Weise Unrecht getan. Wenn ich etwas getan habe, was die Todesstrafe verdient, dann weigere ich mich nicht zu sterben. Bin ich aber unschuldig, dann hast weder du noch irgendjemand sonst das Recht, mich diesen Männern auszuliefern. Ich berufe mich auf den römischen Kaiser! Vor ihm will ich mich verantworten.” Festus beriet sich mit seinen Beratern und antwortete mir: „Also gut! Du hast dich auf den Kaiser berufen, dann sollst du auch zum Kaiser gehen!”

Fortsetzung des Anspiels, siehe Anhang. (5. Rahmengeschichte Teil 2 im Anhang)

Andacht

Bist du Fan einer Fußballmannschaft oder einer Band? Vielleicht hast du sogar ein Trikot/T-Shirt deiner Helden? Voller Stolz trägst du es, um allen zu zeigen, dass du sie toll findest. Bestimmt gibt es auch Leute in deiner Umgebung, die dich deswegen auslachen und dumme Sprüche haben. Manchmal ist es dann gar nicht so einfach, dazu zu stehen. Paulus hatte zwar kein Fan- T-Shirt von Jesus an, aber sein ganzes Leben und Handeln war so, dass jeder erkannte, dass er zu Jesus gehörte. Das hat andere gestört, weil sie nicht an Jesus glaubten. Deshalb haben sie ihn geschlagen und sogar ins Gefängnis gebracht.

Wenn wir zeigen, dass wir zu Jesus gehören, dann sind auch nicht immer alle begeistert. Die Geschichte heute soll uns Mut machen, dass Jesus auch dann bei uns ist, wenn es schwierig ist. Er gibt uns dann Mut und die Worte, die wir anderen sagen sollen. Was auch noch hilft ist, wenn man andere Christen in seiner Nähe hat, die einen unterstützen im Glauben. Paulus hatte auch solche Unterstützer. Also: Auch wenn es mal schwierig ist als Christ: Sei mutig, Jesus ist da, er hilft dir und gibt dir Mut!

Gebet

Lieber Herr Jesus. Wir freuen uns, dass du Paulus immer wieder Mut gegeben hast, von dir zu reden. Bitte gib uns doch auch Mut, wenn wir in schwierige Situationen kommen. Hilf uns, wenn Menschen uns auslachen oder wenn wir wegen unseres Glaubens Probleme bekommen. Amen.

Ideen zur Vertiefung

Zeuge von Jesus sein

Paulus erzählt immer wieder von Jesus. Was wird er wohl erzählt haben? Bringt diese Symbole in die richtige Reihenfolge: Symbol für Gott, Krippe, Kreuz, leeres Grab, Wolke, Herz mit offener Tür (Offb 3,20), Taufe, Offenes Haus.

Wächter, pass auf!

Paulus ist in Gefangenschaft. Dabei wird er gut bewacht, obwohl er gefesselt ist. Auf einem kleinen Gebiet werden einem Spieler die Augen verbunden, er ist der Wächter. Alle anderen Spieler sind Gefangene, die nur mit geschlossenen Beinen insgesamt fünf bis zehn Sprünge machen dürfen. Danach hocken sie nur noch still auf einem Fleck. Der blinde Wächter versucht zu verhindern, dass die Gefangenen fliehen und schlägt die Spieler ab. Der letzte, der noch fliehen kann, wird der neue Wärter.

Wächter und Flüchtlinge

Ein Wächter sitzt gegenüber der Tür an der Rückwand des Raumes mit verbundenen Augen. Nachdem (!) dem Wächter die Augen verbunden wurden, legen sich ein bis zwei Kinder als Gefangene im Abstand von zwei Metern auf den Boden. Der Wächter weiß nicht genau, wo sie liegen. Die Kinder versuchen den Platz zu verlassen und aus dem Raum zu verschwinden. Hört der Wächter, dass die Kinder sich bewegen, so zeigt er auf sie. Kann er sie eindeutig lokalisieren, müssen sie sich wieder hinlegen. Wer schafft es zuerst aus dem Raum? Derjenige ist der nächste Wächter.

Ein Angeklagter sitzt im Gefängnis in Rom. Sein Name: Paulus. Ist er wirklich schuldig? Justinus Maximus, ein junger und ehrgeiziger Strafverteidiger, macht sich auf den Weg in die Zelle. Akte „P” (P wie Paulus) ist sein erster großer Fall. Tag für Tag füllt sich die Akte mit spannenden Informationen über diesen ungewöhnlichen Klienten. Was steckt hinter all den abenteuerlichen Reisegeschichten des Paulus? Und was hat es mit diesem „Glauben an Gott” auf sich?


Justinus ist zunächst skeptisch. Doch je öfter er Paulus besucht, desto mehr wird er mit diesem Gott konfrontiert. Geht es am Ende nur um Argumente für die Freiheit, oder doch um viel mehr?
Mit der neuen Ausgabe des Jungscharleiters möchten wir euch Lust machen, mit den Kindern Paulus zu erleben. Das Heft (inklusive der Beiträge) sprüht vor Ideen für ein Jungscharlager und gibt Impulse zum Weiterdenken für die Freizeitpraxis. Natürlich ist es auch möglich, eine mehrwöchige Paulusreihe in den Jungscharstunden zu machen. Die einzelnen Beiträge sind hier als kreative Grundlage zu verstehen, die ihr beliebig auf eure Gruppenabläufe anpassen könnt.

Diese Themenreihe enthält die alle Gruppenstunden zum Thema Passion und Auferstehung aus JUMAT 2/17. Es werden dazu Texte aus dem Matthäusevangelium verwendet.

Die einzelnen Einheiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut: Im ersten Teil sind exegetische Überlegungen, sowie eine Beschreibung der Situation der Kinder. Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung. Der Treffpunkt vermittelt Spiel- und Bastelideen zum Einstieg. Die Verkündigung und Erzählung der biblischen Geschichte erfolgt im Knackpunkt. Im Doppelpunkt geht es um die Vertiefung des Themas auf unterschiedliche Art und Weise.

Außerdem enthält diese Themenreihe noch einen Familienimpuls zum Thema: Der Herr ist auferstanden.

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